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Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 21.10.1899
Physical description: 6
geworden und da es dabei nicht ausschließlich auf die Geschicklichkeit der Spieler, sondern sogar zum größten auf die Launen des Zufalls oder „Glücks" ankommt, hat sich mit der Zeit eine Menge von abergläubischen Bräuchen herausgebildet, die der Spieler beobachten muß, wenn er sein Geld nicht los werden will. Da die Karten „Teufels Gesangbuch" genannt werden, er scheint es selbstverständlich, daß der Teufel der Schutzpatron des Spiels ist. „Den Kartenspielern sieht der Teufel über die Schultern

wieder her?") Die Bezeichnung „Kibitz", vnt dem man in's Spiel sich hineinmischende Zu schauer belegt, ist daher alles andere eher, als ein Schmeichelwort. Der Aberglaube, daß das „Kibltzen demjenigen Spieler, der ein Opfer desselben ist, Unglück bringe, ist weit verbreitet. Ja der That wird auch dem gelassensten Spieler der drernredende > Zuschauer unangenehm, der Spi-ler verliert die > Ruhe, er wird nervös, und wenn er das Spiel verliert, schreibt er das Unglück nicht der eigenen Aufregung

", hört man einen Spieler rufen, wenn er beständig im Verlieren ist. Woher diese Redensart stammt, dürfte nicht allen Kartenspielern bekannt sein. Den Römern galt der Hund, besonders die trächtige Hünd'n, als Unglücks- thier. Auch ins christliche Mittelalter hatte sich dieser Aberglaube hinübergerettet. Unglückliche werden „vom Unglück angrbellt", und eine Sache „verputeln" oder „einen Pudel machen" ist gleichbedeutend mit ver derben. Uebrigens ist hier die Redensart „hier liegt der Hund begraben

häufig genug vor, daß ein Spieler, der anfangs ver loren hat, später gewinnt, indessen geschieht dieS nicht etwa auf Anordnung überirdischer Mächte, son dern weil der Verlierende sich zusammennimmt, besser aufpaßt und dadurch die Scharte auswetzt, während der Gewinner nach und nach lässig wird und dann verliert. Das Aufnehmen der Karten ist mit abergläu bischen Gepflogenheiten verknüpt. Die einen lassen die ihnen zugetheilten Blätter liegen, damit die „Trümpfe wachsen"; die M cklenburger haben außer

dem noch den Brauch, die Karten einzeln aufzuneh men. Eine rationelle Erklärung darf man für diese Gebräuche nicht fordern; der richtige Spieler forscht auch gar nicht darnach. Ihm genügt ihre genaue Befolgung; gewinnt er, so haben sie ihm Glück ge bracht, verliert er dagegen, so gibt er den Umstän-

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 30.12.1904
Physical description: 8
Augenblick ertönte ein zweiter Schuß. Sterret batte mir seinen! Revolver nach dem Spieler gezielt und ihn getroffen. Er schrie auf und taumelte, und als die beiden Männer sich um Virienne bemühten, riß er den einen Fensterflügel auf und sprang sechs Fuß auf das Pflaster hinab. Man hörte ihn gleich darauf die Straße hinuntereilen. Gordon hatte Virienne aufgefangcn und in ihres Vaters Arme gelegt. „Sind Sie verletzt, verivundet?" rief er in höchster Angst. Sie schüttelte den Kops. „Ein bißchen, sehr wenig

, jemand anders zu warten, stürzte er fort. Er wußte, dan Sterrets Sohn, wohin sich der Spieler gewendet, uni traute seiner eigenen Kraft und Geschicklichkeit wohl zu ihn zu fangen und zu überwältigen. Das nächste Fuhr werk rief er an und gab dem Kutscher den Befehl, ihn s> schnell wie möglich nach den Docks zu fahren. Er nahn mit Sicherheit au, daß sich Usher nicht allzu lange draußen dort, wo er den alten Gaunt gefunden, aufhalten würde Sein Pferd zog kräftig au und er konnte sicher sein, nich

viel später als der Spieler dort auzukommen. Als er so ini Wagen durch die belebten Straßen hin fuhr, hatte er vollauf Zeit, all die Erlebnisse des voriger und heutigen Tages an seinem Geiste vorüberziehen zr lassen und sich seinen Plan zu machen. Er rvar den Gesch cke, rvelches ihm Sterret in den Weg geführt, vo, Herzen dankbar. Ihm schuldete er doch den größten Teil seines Er folges; er hatte Mr. Gaunts Versteck ausgespürt, feil schnelles Kommen nach Pentouville, rvelches Virienne vor der Reise

sich nach allen Seiten um, aber er bemerkte niemand hier in der Nähe, weder am Speicher noch beim Eingänge. Vorsichtig schl ch er weiter. Er fragte sich, ob er nicht am Ende doch schon zu spät gekommen und der Spieler schon weg sein könne. Am Fuße der Treppe hielt er an, auf der Erde sah er Blutflecke, die ganz frisch schienen. Er wußte, daß Usher durch Sterret verivundet worben war und daß er aller Wahrscheinlichkeit noch nicht Gelegenheit gehabt, die Wunde zu verbinden. Die Blntspureu wiesen daraus

hin, daß er hierher gekommen und m die unteren Räume hin abgestiegen sei. Nach kurzem Nachdenken tat Gordon vor sichtig das gleiche. Der Lärm der gefangenen Tiere hallte ihm entgegen und der widerwärtige Geruch ströulte heraus. Als er bei der Tür ankam, lugte er durch eine Spalte. Der Raum lag in völliger Dunkelheit, aber dort, dicht an der Tür, saß Usher am Boden. Gordon atmete erleichtert auf, er war also noch hier! Beobachtend stand er einige Sekunden still. Der Spieler wand einen Streifen Linnen um sein Bein

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 8 of 20
Date: 25.07.1903
Physical description: 20
: „Ja, immer auf seiten der Bank! Nein, nicht immer auf seiten der Spieler!" Daß die Bank nicht betrügt, nicht betrügen kann, ergibt sich aus dem ganzen, streng geregelten Arrangement des Spiels, aus der Zahl der gleichzeitig beschäftigten Croupiers und Aufseher, die alle von der Direktion zu Mit wissern von Unehrlichkeit, wenn solche möglich wäre, gemacht werden würden. Daß jedoch Spieler oft zu den raffiniertesten Kniffen und Be trügereien ihre Zuflucht nehmen, um das launische Glück in ihren Dienst

zu zwingen, ist eine wohl- bekannte Tatsache. Hat sich doch die Entwicklung der Spielregeln, das ganze Arrangement der Einzelheiten des Roulette beispielshalber, zum großen Teil aus Erfolgen, die skrupellose Spieler von Zeit zu Zeit durch List errangen, heraus gebildet. Ein Wort noch über das sogenannte Sprengen der Bank. Damit kann natürlich nur das Spren gen der Bank eines einzelnen der vielen Spieltische im Casino gemeint sein. So etwas will nicht viel besagen. Ein solches Sprengen hat wohl

eine Spieltischkasse für den Augenblick geleert, sie wird jedoch sofort aus der Hauptkafse neu gefüllt und wieder auf die ständige Höhe von 75—100.000 Francs gebracht, mit erstaunlicher Schnelle; kaum zehn Minuten bleibt das Spiel an diesem Tisch unterbrochen, bald geht es weiter im alten Sing sang: „Nessieurs, taites vo8 jeux! Le jeu est falt! Rien ne va plus!" Von den Listen der Spieler, von den ausge suchtesten, ausgeklügelsten Finessen, mit denen sie sich selber oft zu Hilfe kommen und gelegentlich wirklich

hatte, reiste er wieder ab, um Kapital und Helfershelfer aufzutreiben. Schon wenige Wochen später kam er zurück, in Be gleitung zweier Damen in tadellosester Toilette, von den vornehmsten Allüren. EinesNachmittags betrat dieses Trio den Spielsaal und wendete sich den Trente et guarante-Tischen zu. Adrisson stellte sich mit der einen feiner Begleiterinnen auf die eine Seite des Spieltisches, die zweite Dame aber mischte sich unter die Spieler ihren Komplizen gegenüber. Es war gerade eine Partie zu Ende

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 10
Date: 06.09.1902
Physical description: 10
, daß ein Dutzend Men- schen uild mehr bequem gleichzeitig damit spie len können. Der Sport vereinigt Kunst mtb schwere Arbeit, besonders aber schwere Arbeit, mehr als jedes andere Spiel. Eine Stoßball- Partci besteht aus acht Spielern. Die Mark- pfähle haben keine Querriegel. Ein Markpfahl zählt vier Pointe; ein Point wird jedoch auch zuerkannt, wenn der Ball die Markpfahllinie au ßerhalb der Pfosten passiert. Abgesehen davon sind die Spieler durch Regeln fast gar nicht be hindert. Ihr eillziges Bemühen

ist, den unge heuren Ball über die Markpfahllinie ihrer Geg- rler zu bekommen. Das Stoßen des Balles mit dem Fuß ist erlaubt, aber der Ball selbst ver- wulldet oft die Zehen derer, die ihn so angreifen. Eill unbesonnener Allgriff hat meistens zur Folge, daß der Spieler fünf oder sechs Meter fortge- schlcudert wird. Der interessanteste und geschick teste Teil des Spieles ist das „Rollen mit der Hand". Das Rollen mit der Hand ist dem Riu- geil um den Ball beim Rugby ähnlich, nur be findet

sich hier der riesige Ball über den Köpfen der Spieler statt unter ben Füßen. In Leeds, wo jüllgst Stoßball gespielt wurde, drängteil sich beide Parteier: des Spieles um ben Ball und hoben ihn schließlich auf ben Handflächen über ihre Köpfe. Es war ein aufregender Anblick, den Riesenball über den Köpfen der Spieler tanzen zu sehen, denn beim Fallen hätte er sie zerrnal- men können. Sie schlugen ihn auf die Seiten und arbeiteten hart, um ihn dadurch und durch Aufwärtsstoßen mit ben Händen zu einer Um drehung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 21.10.1899
Physical description: 6
gewesen und am 4. Juni 1809 habe ihn der Intendant v. Hormayr zum Obercommandanlen von Passeier ernannt. Am 24. August habe er bei Meran den die Schuld; denn der Spieler hat gar zu viele Klippen zu umschiffen und Hindernisse zu überwin den, ehe er an sein Ziel gelangt. Besonders bei den Hazardspielen werden die abergläubischen Praktiken am meisten betrieben. Gibt es doch Amulette, die vor dem Verluste schützen sollen. Nur die Rationa listen unter den Abergläubischen sind der Zuversicht, daß man die Bank von Monte

Carlo mittelst Zahlen- combination sprengen könne; die anderen aber greisen zu den wunderlichsten Hilfsmitteln. Ein solches Mittel lst der Heckethaler, den man festhalten muß. Daher wechselt der Spieler sehr ungern während des Spiels ein größeres Geldstück; auf den Heckethaler begründet sich der Aberglaube, daß das letzte Geldstück Glück bringe. Nicht der größer» Vorsicht, die der Spieler beim Einsetzen des letzten Geldstückes anwendet, schreibt man den Umschwung zu, sondern der Ebbe in der Casse

und dem Vermögen des Heckethalers, zu seinem Besitzer zurückzukehren. Die Fälle, in denen auch die letzte Münze flöten geht, rechnet man allerdings nicht. Besitzt der Spieler ein durch irgend ein Zeichen kenntliches Geldstück, so hütet er sich, es auszugeben, auch wenn er Gewinner ist. Der Heckethaler ist eine uralte abergläubische Ueberlieferung. Er soll seinem Eizenthümer täglich rin gleich großes Geldstück bringen, und wurde er zufällig ausgegeben, so kehrte er zuverlässig zu seinem Herrn zurück

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 21.12.1904
Physical description: 8
nicht teil daran. Er war kein Spieler von Passion und beobachtete lieber die Tür, durch welche Mr. Usher eintreten konnte; aber die Zeit verrann und er gab schon die Hoffnung auf, ihn zu sehen; außerdem glaubte er nicht, daß ihm das Glück heut wieder lächeln würde. Aber Glück hatte er auf jeden Fall, denn als er nach der Seite des Tisches sah, an der das Spiel hoch genug geworden war, um die allgemeine Aufmerksamkeit aus sich zu ziehen, sah er sich gegenüber den Gesuchten. Ein schneller Blick zeigte

ihm, daß heut die Sachen nicht so schlimm für Mr. Usher standen, wie neulich. Sein blasses Gesicht sah zufrieden aus und nach der Menge der Zahlmarken, die er gekauft und vor sich auf den Tisch gelegt hatte, zu schließen, mußte er es fertig ge bracht haben, einen ganz ansehnlichen Betrag flüssig zu machen, um heute wieder spielen zu können. Gordon kaufte jetzt auch schnell Marken und setzte sich mr den Spieltisch, gerade gegenüber von Usher. Er wollte einen Kamps mit dem Spieler wagen und begann

, und er jetzt doch nicht nach Hause gehen konnte, um seine Börse zu füllen, und neuen Vorrat zu holen, denn dann hätte er doch sicher Usher aus dem Gesicht verloren. Plötzlich zog ein Zwischenfall seine Aufmerksamkell nach der anderen Seite hinüber. Einer der Mitspieler von drüben machte eine scherzhafte Bemerkung zu Usher und wies auf einen Gegenstand, der vor diesem auf dem Tisch lag. Gordon folgte dem Blick und sah eine alte, silberne Bleistifthülse. Sie lag neben Ushers Zahlmarken und dann und wann strich der Spieler

dieses Messers auf dem Spieltisch, Schrecken und Ver wirrung zeigen würde. Traf das heute zu? Er wußte es später selber kaum zu sagen. Langsam legte er das Messer auf den grünen Tisch und sah scharf zu Usher hinüber. Es war gerade eine Pause^ im Spiel und nichts zog die Aufmerksamkeit ab. Alle Spieler sahen es, machten ihre Glossen und nickten, doch Usher? Gordons Augen ließen nicht von ihm ab; aber der andere hatte seine Gesichtszüge so in der Gewalt, daß Gordon in dem Augenblick nicht hätte beschwören

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 30.12.1898
Physical description: 6
: sein Glück wie seine Zukunft steckten im Spiel! Und er täuschte sich nicht, denn überall, in London, Paris, Madrid, Hamburg und Wien, wie in den groß-n Badeorten Europas, wo immer er die Karten in die Hand nahm, gewann er ... . Das brachte ihn bald in j ben Ruf, der glücklichste Spieler des Continents zu , sein. I So hatte er zehn Jahre lang Europa in kreuz und quer durchzogen und sich ein großes Vermögen erspielt, bis er nach Moskau kam. Hier verließ ihn sein sprichwörtlich gewordenes Glück zum ersten

seiner in London lebenden Mutter trug. Er lud dann eine Pistole, trank ein paar Gläser russischen Liqueur, setzte sich in den am Kamin stehenden Lehnstuhl und griff nach der Waffe. | Ein paar Minuten noch, und der vom Glück , begünstigte, deshalb viel beneidete Spieler wird seinem — Berhängniß, wie er immer sagt, verfallen, ein — todter Mann sein! . . . In demselben Augenblick fuhr ein mit vi r Rossen bespannter Schlitten an seinem Hause vor und ein im kostbaren Pelz gekleideter Herr eilte die Treppe hinauf

Feodorowitlch ... Ich bin Bankier in Moskau und Besitzer der größten Silberwaarensabrik in Tula . . . Sie, mein Herr, genießen in Petersburg, wo ich oft mich aufhalte, den Ruf des — glücklichsten Spielers. . . Es gab mir die Veranlassung, Sie zu besuchen . . „Was hat mein Glück als Spieler mit Ihren Bankgeschäften zu thun?" unterbrach ihn Rayly, ironisch lächelnd. „Wollen Sie Ihr Glück an der Börse mit meinem im „Reich der vier Könige* messen ?“ „Nein!" rief drr Russe. „Ich spiele niemals Karten

." „Was führt Sie dann zu mir?" „Ich komme zu Ihnen, dem glücklichen Spieler

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 18.07.1893
Physical description: 6
uns in ihrer In sieben Tagen und sieben Nächten. Aufzeichnungen eines Detectivs. Frei nach dem Schwedischen von K. Lauter-Bach. (Nachdruck verboten.) ? Plötzlich leuchten meine Augen auf. Ich sehe eine Gruppe an einem Tisch vor mir sitzen! Sie sind in ein Spiel vertieft, ein damals neues Spiel, von dem ich wohl schon sprechen gehört, das ich aber noch nie gesehen habe. „Das Fliegenspiel." Ich betrachtete einen der Spieler. Es war ein langer, riesenhafter Neger. Er mußte unzweifelhaft im Besitze ungeheurer

können, daß sie plötz lich zu Stein geworden seien. Bor sich hatte jeder von ihnen ein Stück Zucker von gleicher Größe und gleicher Form. Inmitten des Kreises summten einige Fliegen herum. Die Spielregel ist folgende: Derjenige der Spieler, auf dessen Zucker sich eine der Fliegen zuerst setzt, hat gewonnen. Die anderen Spieler sind verpflichtet, dem Gewinner einen vorher ausgemachten Betrag auszu zahlen. Es kann natürlich auch so gespielt werden, daß die Mitspielenden zwei Parteien bilden. Es war wirklich

interessant, die Spieler zu beob achten. Wie groß mußte nicht deren innere Unruhe sein, wenn eine der Fliegen um die Zuckerstücke herumschwärmte. Wird sie sich auf dieses oder jenes setzen . . ? Aber unbeweglich, scheinbar gefühllos saßen sie Mamkea-Auszüge. Verstorbene in Innsbruck. Am 15. Juli. Josef Pairer, Uhrmacher, 67 Jahre alt, Spital. — Katharina Weiß, Finanzoberaufsehers-Witwe, 73 Jahre alt, St. Nikolaus 3. —Alois Schreibern, Satthalterei- official i. P., 78 Jahre alt, Karlstraße Nr. 3. Wer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 04.12.1880
Physical description: 8
die Londoner Times" so energisch der antisemitischen Bewegung in Deutsch land entgegentrete. „Das ist sehr wol begründet," meinte ein alter Börsianer, „weil sie selbst hebräisch, d. i. von rückwärts gelesen ein „Semit" ist. (Grausam.) Eine glückliche Großmutter zergte ihrer Schwester die stattgehabte Taufe ihres jüngsten Enkels an und schrieb : „Um 11 Uhr wurde der Knabe getauft und sodann kalt gespeist. Der „letzte" Manharter. kn. Schlanders, 30. Nov.: Am Samstag den 27. Nov wurde Michael Spieler

geschlossen, die An wesenden auf, mit ihm für die Seele des Verstorbenen ein 3 i „Vaterunser" zu beten. Das Erscheinen des Priesters auf dem Platze, wo ein von der Kirche AuSgefchiedeucr, der Erde über- beben ward, so wie diese Aufforderung machte allseitig einen gün stigen Eindruck, und es verdient diese humane Hanvlung volle Anerkennung. Eine Schwalbe im November! Michael Spieler war der letzte Manharter von einer auö acht Köpfen bestehenden Familie, inögefammt die „Lutter" ge nannt. Die Geschichte

unter der Bevölkerung Propaganda zu machen hieher kam. Nach vielen mißglückten Nersuchen scheint er die Familie Spieler zu seinem Zwecke ausersehen zu haben, und erreichte den selben denn auch. Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter, drei Söhnen und drei Töchtern, war sehr geachtet, häuslich, in jeder ihrer Lebensweisen friedlich, wolthuend gegen Arme und besonders — fromm, welchen letztem Abgang bei den geistlichen Herren aus der Umgebung alle, besonders aber Mutter und Töchter bet ihren Nachbarn beklagt

den Schwerkranken mit dem heiligen Abendmahl zu versehen. Man machte sogleich die Vorbereitung dazu. — Da kam ein Eilbote vom Kranken mit der Botschaft, daß Michael Spieler nichts mehr weiter verlange, er bleibe bei feinen Grundsätzen, und der Versehgang habe zu unterbleiben! So stard der letzte Manharter, und es schläft die ganze

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 10
Date: 15.11.1891
Physical description: 10
und als Sieger, mit einer Beute von 640 000 Mk. von dannen zog In den ersten Novembertagen hat Mr. Wells, wie ge meldet, aufs Neue einen Angriff gegen die Bank unter nommen, der für ihn mit einem Gewinne von 560.000 Mk. abschloß. Vergangenen Freitag sprengte er fünfmal die Bank ; vor ihm saß ein anderthalb Fuß hoher Haufen von Tausendfrankscheinen aufgestapelt der kaltblütige Spieler verlor aber auch nicht im ent ferntesten den Kopf, und er schlief nach Beendigung des Spiels ruhig und gesund

mit den Banknoten unter dem Kopfkissen im Hotel de Paris am Casinoplatz Ein Mitarbeiter des Daily Telegraph fragte tags darauf den Spieler nach dem Geheimniß seiner Er folge. Mr Wells erklärte, sie seien vas Ergebniß seines eigenen Systems, welche- er nach jahrelangen geduldi gen B cbachtungeu der Wechstlfälle am Spieltisch auS- gearbeitet Hab?. Jetzt setz: er es in di; Praxis um „Wenn Ihr System doch unfehlbar ist", fragt der Journalist, „warum gehen Sie nicht drauf los und zikhen die Bank vollständig

aus?" Mr. Wells erwi bette: „Weil die physische Anstrengung über meine Kräfte gehen würde; ich habe nun täglich von 12 Uhr Mittags bis 11 Uhr Nachts ununt rbrochen bum Spiel gffessen und bin erschöpft. Aber ich bin ent schloffen, in Bälde wirderzukommen Ich vertraue meiner Methode uad weiß, daß ich neuerdings gewin nen werde." Auf dir weitere Frage, ob er nicht den Spielern die Vortheile sein S System? preis- gebeu werde, verneinte er. Die Mehrzahl der Spieler, sagte er. hätte bereits versucht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 16
Date: 06.02.1904
Physical description: 16
Ge schäften zusammen mehr als zwei Millionen an gelegt, was viele Male mehr ist als das Kapital in jedem anderen Geschäft der Stadt, mit Aus nahme der Hüttenwerk-Industrie. Es ist bemer kenswert, daß es in El Paso keine Spiellokale niederen Ranges gibt, wie in so vielen Städten des Westens und des Ostens mit ihren Beschränkungen des Glücksspiels. In allen Spielhöllen geht es nach dem Spieler-Moralkodex durchaus „anstän dig und ehrlich" zu; die Behörden beschützen diese „Industrie", dulden

aber keine Spiele auf einer anderen als einer sogenannten gesetzlichen Grund lage. Der „Gämbler" zahlt nicht nur seine Spiel schulden ehrlich und betreibt alles geradeaus, sondern liefert auch reiche Beiträge für Wohltä- tigkeits- und Religionszwecke. Gleich dem euro päischen Monte Carlo hat „natürlich" auch El Paso den periodischen Selbstmörder und die Ge schichten von zertrümmerten Existenzen; aber Morde und Keilereien im Spielhause gehören der Vergangenheit an. El Paso ist das Spieler-Para

und machen die drei Monate hindurch flotte Geschäfte. Ausfallen Klassen rekrutiert sich die Spieler-Welt El Pasos, vom Millionen besitz enden Viehzüchter und Bergwerkseigentümer bis herab zum mexikanischen Peonen und wollköpfigen Stiefelwichser. Eine solche Vielseitigkeit gibt es im europäischen Monte Carlo nicht. (Eine Fabrik „p r ä h i st o r." F e u e r- steine) hat man, wie der „Gaulois" berichtet, in Frankreich entdeckt. Ein einfacher Bauer hat, angeregt durch die Sammlerleidenschaft, angefan gen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 19.12.1904
Physical description: 8
sechs und sieben; und der Bankhalter schob ihnen das (sietd zu. Billa schivamm im Entzücken; und auch Gordou tonnte dem Spiel, ivelches ilnn irr kurzer Zeit eine hübsche Summe einbrachte, fein Interesse nicht versagen. Aber dies hielt ihm nicht ab, Usher aufmerksam zu beobachten >>nd er kam bald zu dem Ent sch ins;, das; er die Haupt- ieidenschast im Leben dieses eigenartigen Mannes eritdeckt habe. Er war mit Leib und Seele ein Spieler, urrd wie » ihm vorkam, ein schlechter Gewinner

. Ein Häufchen starken nach dem andern — jedes galt einen Sovereign, — wurde von dem Rechen der Bankhalter hinweggenominen arid sein Gesicht zeigte immer größere Wut; es rvurde dämonisch im Ausdruck. Die gelbe Haut schierr noch farb- oser, sein Auge zuckte wütende Blitze, während er in ohn mächtigem Grimm an den Fingern nagte, rvährend sein Geld gleich Schnee in dem Londoner Giebel zerrann. Es sing stark aus den Morgen; die Spieler setzten höher und .zöher — einige in der Hoffnung, den Verlust rvieder

. Es war ein aufregender Rkoment; fast alle Spieler hatten ihren ganzen Einsatz eingesetzt. Us er schob auch alles, was vor ihm lag, hin und auf seinem Gesicht spiegelte sich die äußerste Spannung wieder Gordon selbst fühlte sich unter dem Einstuffe des Augenblicks äußerst erregt, schon weil er für Billy, für das Geld, was vor ihm lag, fürchtete; er konnte kaum das Ausdecken der Karten, die ein kleines Vermögen eepräsentierten, abwarten. Unter atemloser Stille schlug oer Bankhalter um; die Spannung war vorüber

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 19.11.1895
Physical description: 6
will ich nicht sprechen, wir leben in einer realistischen Zeit, wo man andere Argumente anwenden muß. Ich will beweisen, daß das kleine Lotto auch ein vollständig unrat io- nelles Spiel ohne die geringsten Chancen ist. Das Glücksrad beim kleinen Lotto enthält be- kanntlich 90 Nummern und so ist die Wahrscheinlich- keit, eine gezogene Rümmer zu errathen — * 9V Werden fünf Nummern gezogen, so ist die Gewinn- chance 61 90 oder */ 18 Für den Spieler ist demnach nur ein Fall, für die Casse 17 Fälle günstig, wes- halb

dieselbe eigentlich dem gewinnenden Spieler außer seinem Einsätze noch das Siebzehnfache, bei einem be- stimmten Auszuge das 90-fache vergüten müßte. In Wirklichkeit aber wird für den unbestimmten einfachen Auszug nur das 14-, für den bestimmten das 57- fache gezahlt. In derselben Weise ergeben sich die Gewinne für die Amben, Ternen rc. Aus 90 Zahlen lassen sich nach der Combinationslehre 4005 ver schiedene Amben, 117.480 Ternen und 2,255.190 Quaternen und 43,949,268 Quinternen zusammen stellen

nicht gestattet ist. Zudem be- hält sich bekanntlich die Lottocasse für den Fall der Ueberhäufung eine Beschränkung vor. Die Gesammt- heit der Spieler kann demnach im Durchschnitt nicht gewinnen, die Casse nie verlieren. Schließlich sei constatirt, daß große Summen im kleinen Lotto über haupt nicht gewonnen werden können. Auch ich halte die Classenlotterie als einen vorzüglichen Ersatz des kleinen Lotto und proponire deshalb — damit wir über diese Institution vollständig klar seien

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