geworden und da es dabei nicht ausschließlich auf die Geschicklichkeit der Spieler, sondern sogar zum größten auf die Launen des Zufalls oder „Glücks" ankommt, hat sich mit der Zeit eine Menge von abergläubischen Bräuchen herausgebildet, die der Spieler beobachten muß, wenn er sein Geld nicht los werden will. Da die Karten „Teufels Gesangbuch" genannt werden, er scheint es selbstverständlich, daß der Teufel der Schutzpatron des Spiels ist. „Den Kartenspielern sieht der Teufel über die Schultern
wieder her?") Die Bezeichnung „Kibitz", vnt dem man in's Spiel sich hineinmischende Zu schauer belegt, ist daher alles andere eher, als ein Schmeichelwort. Der Aberglaube, daß das „Kibltzen demjenigen Spieler, der ein Opfer desselben ist, Unglück bringe, ist weit verbreitet. Ja der That wird auch dem gelassensten Spieler der drernredende > Zuschauer unangenehm, der Spi-ler verliert die > Ruhe, er wird nervös, und wenn er das Spiel verliert, schreibt er das Unglück nicht der eigenen Aufregung
", hört man einen Spieler rufen, wenn er beständig im Verlieren ist. Woher diese Redensart stammt, dürfte nicht allen Kartenspielern bekannt sein. Den Römern galt der Hund, besonders die trächtige Hünd'n, als Unglücks- thier. Auch ins christliche Mittelalter hatte sich dieser Aberglaube hinübergerettet. Unglückliche werden „vom Unglück angrbellt", und eine Sache „verputeln" oder „einen Pudel machen" ist gleichbedeutend mit ver derben. Uebrigens ist hier die Redensart „hier liegt der Hund begraben
häufig genug vor, daß ein Spieler, der anfangs ver loren hat, später gewinnt, indessen geschieht dieS nicht etwa auf Anordnung überirdischer Mächte, son dern weil der Verlierende sich zusammennimmt, besser aufpaßt und dadurch die Scharte auswetzt, während der Gewinner nach und nach lässig wird und dann verliert. Das Aufnehmen der Karten ist mit abergläu bischen Gepflogenheiten verknüpt. Die einen lassen die ihnen zugetheilten Blätter liegen, damit die „Trümpfe wachsen"; die M cklenburger haben außer
dem noch den Brauch, die Karten einzeln aufzuneh men. Eine rationelle Erklärung darf man für diese Gebräuche nicht fordern; der richtige Spieler forscht auch gar nicht darnach. Ihm genügt ihre genaue Befolgung; gewinnt er, so haben sie ihm Glück ge bracht, verliert er dagegen, so gibt er den Umstän-