, arbei teten die (Schweizer rüstig an ihren prächtigen neuen Binnenwassertanälen, die auch schon seit Jahren vollendet sind und sich vorzüglich bewähren. Die Schweizer haben alles längst erreicht, was sie von dem großen Werke der Rheinregulierung Vorteil haftes zu erwarten hatten; die österreichischen Ge meinden haben trotz der sie schwer schädigenden letzten Rheineinbrüche, welche zu dem ganzen Kor rektionswerke die Veranlassung gaben, nichts, noch gar nichts erreicht. Das Volk
hier ist bis zum Aufruhr empört und was ich in den folgenden Zeilen veröffentliche, ist nichts anderes als ein gedämpfter Widerhall der bittersten Klagen, die ich nun Tag für Tag in allen Kreisen der Vor arlberger Bevölkerung höre. Vielleicht findet sich in Oesterreich noch ein einslutzreicher Mann, der den Vorarlbergern zu ihrem Rechte verhilft; die Schweizer haben ja, wie wir ja deutlich sehen, der Männer gar viele, die ihres Volkes Interes sen recht trefflich zu wahren verstehen. Vernehmet, österreichische
Landsleute, dis offe nen Klagen euerer Volksgenossen an der Weft- grenze des Reiches: Ungefähr in jener Zeit, als der für die Schweiz allein nützliche untere Rhein- durchftich begonnen wurde, sagten in Vorarlberg weitblickende Männer, es könnte dazu kommen, datz die Schweizer wohl mit aller Kraft darauf dringen, datz Oesterreich den unteren Durch stich ausführen helfe, den oberen werden dann g«wisse Herren schon zu — verzögern wissen. Zur Beruhigung des Vorarlberger Vol les kam dann der heute
noch in seinem Dienste stehende schweizerische Rheinbauleiter Ingenieur Wey mit schönen Karlen und Plänen ins Ländle und beteuerte in seinem Vortrage, datz der obere Durchstich filr die Schweiz von ebenso grotzem Interesse sei wie für uns Oesterreicher und datz alle unsere Befürchtungen, er werde nicht ausge führt oder verschoben, grundlos seien. Hunderte von Zuhörern waren damals leichtgläubig genug, sich mit den Versicherungen des Herrn Wey zu frieden zu stellen. Die Vorarlberger hielten jeder» Schweizer immer
gerne für einen Mann von Wort. Wie stehen die Dinge aber heute, nachdem der untere Durchstich seit einigen Jahren fertig ist? Auster einem Stück Probedamm und einem da neben laufenden Graben, ausgeführt, um zu zei gen, datz der schweizer Grund sich nicht für den Durchstich eigne — außer ein paar verwitterten Profilen, die den Vorarlberger, wenn er die Schweiz besucht, höhnisch angrinsen, ist an dem großen Werke des oberen Durchstiches noch nichts — kein Spatenstich getan worden. Die Arbeiten