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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 12
Date: 11.12.1907
Physical description: 12
König Oskar von Schweden f. Dr. P. Berlin, 9. Dezember. In seinem prächtigen Königsschlosse, das sich in unvergleichlich schöner Lage im „nordischen Ve nedig" am malerischen Mälarsee erhebt, hat Kö nig Oskar II. dem Leiden, das sich bei uns allen täglich verschlimmert, dem Alter, seinen Tribut zahlen müssen. Das in diesem Jahre wieder gekehrte Blasenleiden des Königs hatte durch das Hinzutreten de^ zunehmenden Alterserscheinungen den Körper des greisen Königs derart geschwächt

, das; er keinen Widerstand mehr zu leisten ver mochte. Die Trauer des schwedischen Volkes über seinen dahingeschiedenen König wird überall in der Kulturwelt, vor allem aber in Deutsch-, land geteilt, für das König Oskar so ausge prägte, oft genug betätigte und auf voller Gegen seitigkeit beruhende Sympathien hatte. König Oskar, der am 21. Jänner 1629 ge boren wurde, stand also nahe vor der Vollendung des 79. Lebensjahres und er hat 31/2 Jahrzehnte über Schweden und, bis cs vor zwei Jahren zu dem Bruch mit Norwegen kam

, auch über dieses Land geherrscht. Anfänglich hatte es sich der Her zog von Ostgotland, Oskar Frederik, kaum träu men lassen, daß er jemals auf den schwedischen Thron gelangen werde, da er der jüngste der drei Söhne des Königs Oskar I. war. Der Zweit älteste Bruder Gustav starb jedoch schon im Jahre 1342 und der älteste, der im Jahre 1857 zu nächst die Regentschaft übernahm und am 18. Juli 1859, als Karl XV. den Thron bestieg, hatte keinen Thronerben, sodaß nach dem am 8. Sep tember 1859 erfolgten Tode König Karls

XV., der jüngste der Brüder, als Oskar II. und als vierter König der gegenwärtigen Dynastie Berna- d 0 t t e den Thron bestieg. Dieser Thronwechsel brachte einen bedeutsamen Umschwung in der auswärtigen Politik von Schweden und Norwegen mit sich, denn während die schwedische Politik bis dahin völlig im franzö sischen Fahrwasser segelte, hatte König Oskar nicht nur ausgeprägte Sympathien für Deutschland, sondern er verstand es auch diesen Anschauungen trotz mannigfacher Widerstände in der praktischen Politik

zum Siege zu verhelfen. Nicht als ob nun die schwedisch-norwegische Monarchie anfing, irgendeine auswärtige Politik im großen Stil zu treiben. Das verbot sich für dies Staatengebilde, welches von der einstigen Großmacht der Ostsee längst zu einem Staat dritten Ranges geworden ist. Aber König Oskar erkannte, wie wertvoll für Schweden, das auf den großen deutschen Nach barstaat angewiesen ist, die politische, die wirt schaftliche und die kulturelle Freundschaft mit Deutschland ist. Insbesondere

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 15.02.1907
Physical description: 8
Schulästhetiker bemühen sich gegenwärtig für Oskar Wilde die nach ihren Begriffen un umgänglich notwendige Schablone zu finden, teilen ihn den Präraffaeliten zu, vergleichen ihn mit Shaw und Wedekind, Ruskin und Hoff- mannsthal, mit Maeterlink und sogar mit. Ib sen. Und er ist doch nur Oskar Wilde.schlecht weg. Oskar Wilde, mit allen seinen blenden den, verblüffenden Eigenschaften und allen sei nen Fehlern, Mängeln und Schwächen. Oskar Wilde, dessen Leben und geistiges Schaffen

mit der puritanischen Alltags moral seiner Zeitgenossen ihre Nahrung fand. Oskar Wilde war ein Schönheitsfanatiker. Er hatte den übermätzig entwickelten ästhetischen Sinn von einer schöngeistigen Mutter, die dazu sie von jenem Gebiete abdrängte, wohin sie nicht gehört, von der Einflußnahme auf die staatlichen Agenden, getreu nach dem Aus spruche des Schöpfers dieser Kirche, dessen Auto rität auch dem Fürstbischof von Brixen ge nügen müßte: „Gebet dem Kaiser, wäs des Kaisers, und Gott, was Gottes ist!" Er zieht

, selbst in geschlossener Herrengesellschaft, nie ein obszönes *) Literatur über Oskar Wilde, die in Anbetracht der bevorstehenden Aufführung des Dramas „Salome" am hiesigen Stadltheater von allgemeinem Interesse sein dürfte: Gesammelte Schriften, enthaltend seine Gedichte, Märchen, Essays und den Roman Dorian Grey. 6 Bände. Wiener Verlag. — Wildes Dramen: Salome. Ein idealer Gatte. Eine triviale Komödie für seriöse Leute. Lady Windermeeres Fächer. Eine Frau ohne Be deutung. Verlag Spohr in Leipzig. Einzeln käuflich

. — Karl Hage m « n n: Oskar Wilde. — Robert Harborongh Sherard: Oskar Wilde. Die Geschichte einer unglück lichen Freundschaft. Die beiden letzterwähnten Werke im Verlage F. E. E. Bruns, Minden i. Westfalen,

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 08.06.1899
Physical description: 6
hat die Bertheidigung übernommen, die Klage der Staatsanwaltschaft vertritt Staatsanwalt Prati, als Zeugen find Franz Ganner, Anna Hatdegger^ Richard Mairegger, der BolkSschüler Oskar LooS und dessen Mutter vorgeladen. Der Tatbestand» ist folgender: Anfangs Deeember, beim letzten Nicolausmarkte wurde der 11jährige BolkSschüler Oskar Loos hier bei der Heimkehr in Gesellschaft eines anderen Knaben in der Gegend der Servitenkirche von dem seit 20^ Oktober v. I. beim Spängler und Glasermeister Karl Neuhauser

hier angestell:en August Kahle angesprochen, der schließlich die Knaben in seine Wohnung in der Banderlgaffe in Wilten führte; der Begleiter Oskar Loos' entfernte sich bald, während dieser noch einige Zeit blieb und endlich von seinem Wirthe etngeladen wurde, ihn öfters zu besuchen. Wirklich folgte der Knabe, von dem freundlichen Gehaben de- Manne- gewonnen, desien ^ladung, besuchte ihn öfter-, wobei er für Kahle Briefe schreib?« mußte, während ihm dieser mit Bier bewirthete »nd auch mit kleinen Geld beträgen

beschenkte. So entspann sich zwischen den beiden ein derartig freundschaftliches Verhältnis daß Kahle, als ihm Anfang- Januar der Dienst bei Neuhauser gekündigt wurde, den Muth fand, den Knaben zu fragei, ob er ihn nicht begleiten wolle, da er nun Innsbruck, verlassen müsse. Anfangs wies der Knabe das alberne Anfinnen zurück, später aber, als Kahle seine Auf forderung wiederholte, meinte er. er werde sich'- überlegen. Da Oskar LooS öfters zu Hause sowohl wie auch in der Schule bestraft und gemaßregelt

worden, u. a. auch am 17. Januar d. I., so ließ er sich von Kahle überreden, mit ihm in die Welt hinauS- zuziehen und theilte diesen seinen Entschluß ihm auch abends desselben Tags mit, worauf sich der Knabe )en nächsten Nachmittag bei Kahle etnfand, um mit ihm die näheren Modalitäten der Flucht zu bereden und ihm seine Ersparnisse von % fl. 30 kr. zu geben. Auf die Bemerkung, die- fei viel zu wenig, fragte Oskar LooS, ob er mehr Geld von zu Hause mit nehmen sollte; darauf forderte ihn Kahle

auf, un gefähr drei Zehner und Wäsche zu bringen. Am andern Tage, also am 19. Januar, kam das Kind um 7 Uhr n daS Zimmer Kahle'S, der ihm eine Postkarte dictirte deS Inhaltes: eS paffe ihm nicht mehr, er fahre nun nach TelfS; dabei hatte Kahle die Absicht, die Eltern deS Knaben bezüglich der Richtung der Reise irre zu Ühren. Auf dem Wege zum Bahnhofe übergab OSkar einem Entführer drei Zehner, die er seiner Mutter mS der Schublade entnommen hatte. Den MorgenzuK n's Unterinnthal versäumten sie, worauf

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 18.09.1897
Physical description: 6
des schwedischen Volkes überge gangen. Neben den militärischen waren es wesentlich hi storische Studien, die den jungen Admiral beschäftig ten. Außer einer Geschichte des „Löwenkönigs" Karl XII. verfaßte er eine längere Arbeit „Beiträge zur Geschichte Schwedens in den Jahren 1711—13". Ferner leitete Prinz Oskar 1858—60 das schwedi sche Kriegsarchiv. Die Vorfiebe Oskars für deutsches Wesen und deutsche GeisteLcultur fand in einer 1857 erfolgten Vermählung mit einer deutschen Fürstentochter, der Prinzessin Sofia

, war es Prinz Oskar, der zuerst deutsche Gelehrte in seine Nähe zog, öffentlich seinen Sympathien für die Brudernation Ausdruck gab und sich hierdurch nicht selten in Widerspruch mit gewissen einflußreichen Kreisen setzte. Das ruhige, wiffenschaftlichen Bestrebungen ge widmete Leben sollte jedoch bald einem sehr schroffen Wechsel unterworfen werden. Der Vater des Prin zen Oskar, König Oskar I., hatte die Regierung infolge andauernder Kränklichkeit niedergelegt und an seine Stelle war Karl XV. getreten

, aber auch dieser vermochte nur wenige Jahre die Zügel der Regierung zu führen. Nach längerem Siechthum verstarb er im Jahre 1872, und da keine Leibes- erben vorhanden waren, wurde Oskar Frederik zur Thronfolge berufen. Er zählte damals 43 Jahre. Am 12. Mai 1873 fand in Stockholm die feier liche Krönung statt, der am 18. Juli die Krönung im Dome zu Drontheim als König von Norwegen folgte. Mit dem Regierungsantritt vollzog sich ein mer- kenSwerther Umschwung in dm öffentlichen Verhält- nissen der skandinavischen

Doppeleiche. Die Verkehrswege des Landes wurden mit großem Aufwande erweitert, neue Industrien — namentlich nach deutschem Muster — wurden eröffnet und die Förderung wissenschaftlicher Unternehmungen — es sei nur an die berühmte „Vegafahrt" des Professors Freiherrn v. Nordenskjöld erinnert — in die Wege geleitet. König Oskar verfolgte den Grundsatz, daß ein so kleines Land wie Schweden auf ein warmes Freund- schafts- und Verkehrsverhältniß mit dem benachbarten Auslande angewiesen sei. Hierin gipfelte

an der Loslösung ihres Unionverhältniffes zum Nachbarlande gearbeitet. Vielleicht war man diesen Wünschen früher nicht mit geeigneten Ausgleichsmitteln entgegengetreten; jeden falls zeigte es sich, daß die Politik milder Nach giebigkeit, die Oskar II. dm radicalen Unions gegnern jenseits der Kjöbn entgegen brachte, ganz und gar das Grgentheil erzielte von dem, was der König beabsichtigte. Es gereicht den norwegischen Parteiführern, namentlich dem ultraradicalen Dichter Björnstjerne Björnson nicht zur Ehre

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 11 of 12
Date: 13.08.1903
Physical description: 12
! Und sie ist so luftig, so übermütig! Es tut mir leid um sie. Zch glaube, ich könnte mich ernstlich in sie verlieben! Das noch nicht siebzehnjährige Kind —" Das Schlagen der Kaminuhr unterbrach seinen Gedanken- gang. „wirklich, nun ist's höchste Zeit geworden!" Oskar Richter war das einzige Kind seiner Eltern. Sein Vater — von Hause aus wohlhabend — ein befähigter Gym nasiallehrer, hatte, nachdem er Professor geworden, in der Neander- straße eine Vorbereitungs-Anstalt für Offiziers-Aspiranten gegrün det

und sich erst in späteren Jahren mit einem Mitgliede des Königlichen Schauspielhauses verheiratet. Es war eine Neigungsheirat, und die etwa zwanzigjährige Frau und der vierzigjährige Mann lebten in der ersten Zeit ihrer Höhe in wirklichem Glück, das seinen Höhepunkt erreichte, als nach zwei Zähren der kleine Oskar das Licht der Welt erblickte. Mit der Zeit schienen der schönen Frau Professor die trauten Räume ihres Heimes zu eng, umsomehr, als ihr Gatte in eifersüchtiger Strenge fast jeden Uingang

von ihr fernhielt. Sie sehnte sich zurück nach den Triumphen ihrer Mädchen- jahre, wurde launisch und quälte ihren Mann unausgesetzt. Professor Richter, der sein Weib aufrichtig liebte, versuchte alles nur mögliche, um sie sich zurückzugewinnen; vergebens, ihr Zusammenleben gestaltete sich immer unerträglicher. Sie schien einen förmlichen Haß gegen ihn zu empfinden, und so trennten sie sich, als Oskar drei Zahre zählte. Das Kind blieb dem Vater; Frau Richter nahm ihren Mädchennamen wieder an und ging zur Bühne

zurück. Nach Zähren reichte sie einem Schau spieler die Hand zum neuen Bunde fürs Leben und verließ Berlin. Am Oskar hatte sie sich nie wieder gekümmert Der alte Professor wandte dem Kinde seine ganze Liebe zu. Nichtsdestoweniger erzog er ihn mit der größten Streng«, damit das leichtsinnige Blut der Mutter nicht einmal in ihm Oberhand gewänne und ihn zum verderben führe. Mit peinlicher Sorgfalt überwachte er seinen Unterricht, wählte ihm die Spielgefährten und erlebte die Freude, daß Oskar

, den er für den Beruf eines Arztes bestimmt, frühzeitig fein Staatsexamen bestand. Nun hatte er erreicht, wonach er gestrebt Lr gab seine Untcrrichtsanstalt auf und ging mit seinem Sohn auf Reisen, um ihm ein Stück Welt zu zeigen. Später sollte Oskar sich irgendwo als praktischer Arzt nieder lassen, erbte er doch von ihm ein vermögen, von dessen Zinsen er einmal bequem, sogar etwas verschwenderisch leben konnte. So waren sie nach langem Umherschweifen auch nach Meran gekommen, als hier ganz unerwartet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 18.09.1897
Physical description: 6
einen so auffallenden Mangel zeigte. Sobald Prinz Oskar Frederik, oder wie er sich nach der Thronbesteigung vom 18. September 1872 nannte, König Oskar II., die Zügel der Regierung ergriffen hatte, trat der Rückschlag fast augenblicklich zutage. Die mißvergnügten Elemente, deren Bethä- tigung durch Zwang und Willkür niedergehalten worden war, wußten nur zu gut, was sie von dem Einflüsse der neuen Herrschers auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zu erwarten hatten. König Oskars Vorbildung

war eine von der üblichen Unter weisung künftiger Thronerben völlig abweichende ge wesen. Als dritter Sohn deS im Jahre 1856 ver storbenen Königs Oskar I. nur mit höchst geringen Aussichten auf eine etwaige Thronfolge ausgestattet, hatte sich der junge Prinz frühzeitig mit großem Eifer sprachlichen und schöngeistigen Studien zu gewandt. Mit spielender Leichtigkeit eignete er sich u. a. die Kenntniß der drei romanischen Sprachen an, die er bald mit überraschender Fertigkeit in Wort und Schrift beherrschte

. Sein persönliches Empfinden fand ollerdings in keinem dieser Gebiete völlige Befriedigung, ebenso wenig wie ihn das Studium der elastischen Sprachen sonderlich zu fesseln vermochte, obwohl der junge Fürst eS liebte, mit gelehrten Altphilologen seiner Heimath in der Sprache Ciceros längere und hitzige Dispute auSzufechten. Den nachhaltigsten Eindruck übte vielmehr der reiche Schatz deutscher Geiste-cultur auf ihn aus. Prinz Oskar Frederik war sich der engen sprachlichen

und Stammesverwandtschaft seines HeimathlandeS mit dem deutschen Nachbar allzu lebhaft bewußt, um nicht mit Liebe und Verständniß die dichterischen Schöpfungen des großen Dichters von Weimar in sich aufzunehmen. Göthe's „Faust" bildete von jeher in seinen Augen das Größte und Erhabenste, was die dichterische Kraft einer geistig entwickelten Nation hervorzubringen imstande war. Göthe's „Götz" war es, an dem sich Oskar zuerst selbst dichterisch ver suchte, indem er dieses kraftvolle Werk in die Sprache TegnärS übertrug. Dieser Uebersetzung

folgten bald ähnliche Arbeiten, unter denen „Tor quato Tasso" und Herders „Cid" als künstlerische Meisterwerke hervorragen. Seine ernst und gewissen haft betriebenen Studien trugen dem Prinzen bald verdiente Ehrungen ein. Die altangesehene Univer sität Lund ernannte den jungen Fürsten zum Doctor dcmoris causa in allen vier Graden. Wissenschaft liche Gesellschaften des In- und Auslandes verliehen ihm die Ehrenmitgliedschaft. Nach der historischen Haustradition war Prinz Oskar Frederik gehalten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 10.12.1907
Physical description: 8
des Abgeordnetenhauses wurde die Debatte über die Dringlichkeit der Ausgleichsvorlagen fortgesetzt. Als erster Redner sprach Abg. Prinz Liechtenstein, der erklärte, daß die Christlich- sozialen für die Dringlichkeit und für den Aus gleich stimmen werden. Abg. Kramarsch gab eine staatsrechtliche Erklärung ab und trat ebenfalls für die Dringlichkeit ein. Die Auflösung des böhmischen Landtages. Prag, 9. Dezember. Die Auflösung des b ö h m i f ch e n Landtages erfolgt Ende Dezember. Aönig Oskar von Schweden f. Stockholm

, 8. Dez. König Oskar von Schweden ist gestern Morgens 9 Uhr 15 Minuten gestorben. — König Oskar II. war am 21. Jänner 1829 in Stockholm als der dritte Sohn König Oskars I. geboren und folgte am 18. Sep tember 1872 seinem Bruder Karl XV. auf dein Throne. Er war seit 6. Juni 1857 mit der Prin zessin Sophie von Nassau (geb. 1836) vermählt. Aus dieser Ehe gingen hervor: Kronprinz Gustav Adolf, Herzog von Wermland; Oskar Karl August, Herzog von Gottland; Oskar Karl Wilhelm, Herzog von Westgottland

V. und den Wahlspruch: „Mit dem Volk für das Vaterland" angenommen. S t o ck h o l m, 9. Dez. Wegen ungünstiger kli matischer Verhältnisse im Dezember hatte König Oskar gewünscht, sich nach Südeuropa zu be geben, um dort die strengsten Wintermonate zu zubringen, aber die Aerste rieten auf das Be stimmteste von einer längeren Reise ab. Man be schloß daher, daß der König in diesen Tagen in Saltsjoebaden Aufenthalt nehmen sollte. Die Aerzte hatten bereits vor mehreren Wochen ver sucht, den König zu bewegen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 05.03.1898
Physical description: 6
Marineofficiers, seine Hauptbeschäftigung aber, in der er mit seiner Gemahlin wetteifert, find fromme Werke. Prinz Bernadotte erregte ver einigen Jahren Aufsehen durch seine Heirath mit dem Fräulein Ebba Munk. Schon während seiner Studienzeit hatte Prinz Oskar sich bei seinen Kameraden durch sein schlichtes Benehmen nnd seinen liebenswürdigen, anspruchslosen Charakter äußerst beliebt gemacht. Er hatte ein sehr religiöses Gemüth und wurde daher der Liebling seiner Mutter, der Königin Sofie, die sehr fromm

, sondern auch die Liebe des Prinzen Oskar, und eines Tages, als sie beide von einem Krankenhaus zurück kehrten, bol der Prinz ihr Herz und Hand an. Wie vorauszusetzen war, hatte der Prinz Oskar große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es ihm gelang, die Einwilligung seiner Eltern zu erhalten. „Entweder Ebba Munk ober gar keine!* erklärte Prinz Oskar. Die Jönigin gab zuerst »ach, denn sie kannte sa seit vielen Jahren die Hofdame ihrer Schwiegertochter und hatte oft Gelegenheit gehabt, ihre seltenen Eigen schaften

und seine hübsche Gemahlin sehr zurückgezogen gelebt. Beide beschästigteu sich nur noch mit frommen Werken; der Prinz als Vorstand Vereines christlicher Jünglinge, seine Gemahlin als Begründetin von vielen Spitälern und Wahlthätigkeitß- anstalten. Jetzt nun. nachdem sie bereits in Schweden an verschiedenen Orten gepredigt haben, ist daS fürstliche Paar in Kopenhagen angelangt. Prinz Oskar, der 38 Jahre alt ist, steht viel älter aus, hat mit seinem Later große Aehnlichkeit, und die seinen Züge der Familie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 20
Date: 15.12.1907
Physical description: 20
im 81. Lebensjahre. (Das h Unterlassene Vermögen des Königs Oskars II. von Schweden.) Kö nig Oskar II. von Schweden, den man jetzt zur ewigen Ruhe beisetzt, war keiner der reichsten Mo narchen Europas. Seine Zivilliste betrug 1,421.000 Kr., zu denen noch ein außerordent licher Zuschuß von 160.000 Kr. kam. (Eine schwe dische Krone entspricht in österreichischer Währung ungefähr dem Betrage von 1 Krone und 32 Heller). Der König machte es sich stets zum Grund sätze, dieses Einkommen nicht zu überschreiten

, und in den ersten Jahren seiner Regierung hat man oft über die Sparsamkeit gesprochen, die er an den Tag legte. Aber allmählich erkannte man, daß diese Sparsamkeit die eines klugen und gewis senhaften Haushalters war und mit Geiz nichts gemein hatte. Trotz seiner verhältnismäßig be scheidenen Einnahmen verstand Oskar II. es, vie len Hilfsbedürftigen Wohltaten zu erweisen. Im schwedischen Volke erzählt man sich Wunderdinge von den Schätzen, die Karl XIV., der frühere Marschall Bernadotte, des jetzt verstorbenen

ein. Cr war nicht reich, als er starb, doch befindet sich im Gewahrsam einer Stockholmer Bank aus sei nem Nachlasse immerhin ein Vermögen, das dem König Oskar II. jährlich 300.000 Kronen ein brachte. Oskar I., der Sohn Karl XIV. und Vater Oskars II., hinterließ 1859 als persön liches Vermögen nur zwei Millionen, die unter seine vier Söhne verteilt werden mußten. Die Königin Iosefine, die Mutter Oskars II., eine Prinzessin von Leuchtenberg, hinterließ 1876 be deutend mehr, nämlich ungefähr zehn Millionen, bestimmte

aber einen großen Teil von ihnen für katholische Stiftungen, die sie errichtet hatte. Von der Herzogin von Galliera endlich, die als eine Tochter des Marquis de Vrignoles-Sale mit den Bernadotte weitläufig verwandt war, erhielt Kö nig Oskar II., als sie 1888 starb, eine Varsum me von 600.000 Franken und Schmuck in der Höhe von 300.000 Franken. Alles in Allem schätzt man die Hinterlassenschaft des Königs Os kar II. auf zehn Millionen Kronen. Das ist ein sehr hübsches Vermögen für einen Privatmann

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 8 of 10
Date: 03.04.1896
Physical description: 10
.... 8 Romane. Von Hermann Bahr 9 Gabriele d'Annunzio. Von H. H 9 Camille Manclair. Von Hermann Bahr 10 Das Journal intime von Benjamin Constant Von B. . . . 11 Der neue Ibsen. Von Hermann Bahr 11 Es war. Bon Gustav Schwarzkopf 12 Emerson. Bon Hermann Bahr 13 Der Dichter. Von Ralph Waldo Emerson 13 Ada Negri. Von Marie Herzfeld 14 Der neue Nietzsche. Von Hermann Bahr 15 Jüngste Strömungen in der polnischen Literatur. Von L. Krzywicki 17 Heine und Frankreich. Bon Dr. Oskar F. Walzel ... 17 Carlo Dossi. Bon

37 Die neue Goethebiographie. Von Dr. Oskar F. Walzel . . 38 Hello. Von Hermann Bahr 39 Englische Ghetto-Dichtungen. Von C. C Schardt .... 39 Der mittelmäßige Mensch. Von Ernst Hello 39 Ola Hansson. Von Marie Herzfeld 40 Aus der literarischen Frauenklinik. Von Leo Berg .... 40 Svatopluk öech. Von Fr. V. Krejöi 41 Briefe von Robert Hamerling an eine Münchener Dame. Von Ernst Krcowski 41 Das letzte Jahrzehnt der russischen Literatur. Von Hermann Menkes 42 „Ans der literarischen Frauenklinik" 42 Das ewig

Roman von d'Annunzio. Von Hugo von HofmannSthal 67 Ferdinand Brunetiere. Von Hermann Bahr 67 Verlaine. Von Hermann Bahr 68 Erinnerungen an Oskar Wilde. Von Henri de Rögnier... 6 !» Heine, Goethe und die Antike. Von Dr. Oskar F. Walzel . . 70, 71 Die Kupferschlange. Von Marie Herzfeld 70 Zwei Dramen. Von Otto Julius Bicrbanm 71 Grillparzer als Lyriker. Von Heinrich Bnlthanpt . . .72, 73, 71 Barbey d'Aurevilly. Von Hermann Bahr 71 Der neue Maeterlinck. Bon Hermann Bahr 75 Gedichte von Stefan George

54 Der magnetische Rapport. Von Carl du Prel . . . . 60,61 Das botanische Landesinstitnt ans Java. Von Hofrath Prof. Dr. I. Wiesner 64 Entdeckungen und Erfindungen. Von Leo Silberstein ... 70 Lebens-Starre. Von Dr. Theodor Jaensch 71,72 Orthopädie und Politik .... .... 71 lieber den heutigen Stand der criminellen Anthropologie. Von Oskar Pollak 75 Für Friedrich Hessing. Von Dr. Theodor von Jürgensen, Professor der klinischen Medicin 76 Soll die Naturgeschichte aus der Vorbildung des Arztes hinwegfallen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 10.12.1880
Physical description: 4
versagte ihr die Stimme. „Nun, erklären Sie sich," sagte Herr von Bertram, verwundert über die plötzliche Veränderung in ihrem Benehmen, deren Ursache er nicht zu deuten vermochte. „Oskar, Oskar! Du lebst!" rief nach einer Pause Frau Traumann mit dumpfer Stimme, indem sie einen schmerzlichen Blick auf Herrn von Bertram richtete. Derselbe zuckte, wie von einer Natter gestochen, zusammen, faßte sich aber gleich darauf und erwiederte in kaltem Tone: „Was wünschen Sie, Frau Traumann, Sie scheinen

, daß Sie in Amerika gestorben seien. Da hatte ich nur Thränen der Trauer, und ich trug meine Hoffnung, Sie wiederzusehen, zu Grabe. Doch jetzt — o, hätte ich Sie nie, nie wiedergesehen, hätte ich diesen Tag nie erlebt, um einer so fürchterlichen Täuschung zu unterliegen. Oskar, Sie haben die mir gelobte Treue gebrochen!" „Sie sind nicht bei klarem Verstände, Frau Traumrnn, ich kenne Sie nicht, habe Sie nie gekannt. Es ist heute das erste Mal, daß ich Sie sehe. Sie sind im Jrrthum, im allergrößten Jrrthum

!" „O nein, ich irre mich nicht, Sie sind Oskar Berthold oder Oskar von Bertram. Ich kannte und liebte Sie unter dem ersten Namen, der, wie es mir jetzt klar wird, nur ein fingirter war. Sie haben mich vor vierundzwanzig Jahren verlassen, unter dem Vor wände, sich in Amerika eine Existenz zu gründen, um mich später Nachkommen zu lassen. Es war Alles Lug und Trug! —O, mein Gott, warum hast Du mir diese schreckliche Stunde der Erkenntniß nicht erspart, warum die Hoffnung eines ganzen Lebens

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 14.11.1907
Physical description: 8
. In der Ausschußsitzung vom 20. März 1905 er folgte die Beschlußfassung, das Institut im Klei nen zu errichten und an den Tiroler und Vor arlberger Landesausschuß um eine Subvention und an die Staatswohltätigkeitslotterie heran- zutreten. Statthaltereirat v. Haberler übernahm es, die tirolisch-vorarlbergifch en Gemeinden um ihren eventuellen Blind enstand zu befragen. Am 24. Mai 1905 fragte der Tonkünstler Oskar Troyer schriftlich an, ob er im geplanten In stitute nicht als Blindenlehrer Stellung finden

iwie- derkehrt. Am 3. April gab der Verein zum erstenmal Blindenschriftbücher an Blinde in Tirol leih weise aus. In der Ausschußsitzung vom 18. Juni ds. Is. wurde beschlossen, Herrn Oskar Troyer und dessen Frau eventuell als Blinden lehrer auzustellen und. das k. k. Blindenerziehungs- institut in Wien zu befragen, ob es die Aus bildung derselben übernimmt. Dasselbe bewil ligte dieses Ansuchen im Einklänge mit dem nie- derösterreichlischen Landesschulrat. Das Ehepaar Troyer reiste nach Wien

ermöglichten, insbesondere dem Geschäfts führer für dessen Mühe Und Arbeit. Der Be richt wurde sodann genehmigt. Es folgte nun der Kassabericht. Derselbe würde vom Universitätsprofessor Dr. R. von Wretschko erstattet, da der Kassier des Ver eines. Herr Oskar Hueber, iwjegen Erkrankung verhindert war, selbst zu erscheinm. Der Bericht erstatter führte »aus, daß die Herren Univer- stiäts-Sekretär Willibald! Stricker, Sparkasse- Hauptkassier a. Dl. H. Mayr und Universitäts beamter I. Sattleder

is, Landeshauptmann Dr. Theodor Ka threin und Senatspräsident Freiherr von Schwartzenau. Weiter gehören demselben elf Städte, drei Märkte Und acht Gemeinden als Stifter an. Jim ganzen hat der Verein 53 Stif ter undl 382 Mitglieder (unter letzteren 51 Ge meinden). Dem tätigen Kassier Oskar Hueber würde der Dank des Vereines ausgesprochen und das Absolutorium erteilt. Universitätsprofessor Dr. von Wretschko re ferierte hierauf über die Notwendigkeit der Sat zungsänderungen und beantragte im Sinne des letzten

. Präsident, Unirer- sitätsprofessor Dr. Stesan Bernheimer, II. Prä sident, Hofrat Dr. Hausotter, Regierungrat Ba ron Dr. Sternbach, Universitätsprofessor Dr. von Wretschko, Statthaltereirat Dr. von Ha berler, Dr. A. Kofler, F. Thurner, Kaufmann Oskar Hueber; Dr. I. Perathoner, Bürger meister, Bozen; Gemeindearzt Dr. Estrein, St. Johann i. T.; weiter die Damen Frau Hofrat Hausotter; Frau E. von Fenner, Oberin des gräfl. Wolkensteinschen Damenstiftes (neu), Fr. Anna Hörtnag! (neu), Frl. Josef von Sölder

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 12
Date: 15.12.1893
Physical description: 12
ein- Die Novelle erschien in der „Revue lies veux llonäes" und machte ein unglaubliches Aufsehen. Alle Zeitungen und Zeitschriften brachten die günstigsten Kritiken darüber. In dem „Figaro" hieß es unter Anderem: „Alle Welt weiß, daß sich unter dem Pseudonym Oskar Lapisotte ein Schriftsteller verbirgt, der es besonders liebt, immer neue Namen «mzunehmen, Mr. Anatole Desroses. Nach vielen unbedeutenden Versuchen hat er uns seine wahre Größe gezeigt. Seine Phantasie hat einen vor zehn Jahren begangenen

, wenn Sie die Lösung des Rätbsels wüßten. Meine Novelle ist nicht Dichtung, sondern Wirklichkeit. Das Verbrechen ist ganz so begangen worden, wie ich es erzählt habe. Und ich selbst habe es begangen. Mein wahrer Name ist Oskar Lapisotte." Er sagte das so ruhig, so über zeugend, nach jeder Phrase eine kleine Pause machend, wie einer, der recht wünscht, daß man ihm glaube. „Ah, charmant, charmant!" rief der Andere. „Dieser Scherz ist von einer unwiderstehlichen Komik!" ,Das ist zu arg!" sagte er in seinem Aerger

! zu einigen Ungläubigen im Cafö. „Niemand will mir glauben, daß ich das Meisterstück ausgeführt habe. Morgen soll ganz Paris wissen, wer Oskar Lapisotte ist." K * * Cr begab sich zu dem Richter, der in dem Mordproceß Präsident des Schwurgerichtes gewesen war, urd sagte: „Mein Herr, ich bin Ihr Gefangener. Ich bin Oskar Lapisotte." „Sie brauchen nicht weiter zu sprechen, mein Herr," antwortete der Richter sehr liebenswürdig. „Ich habe Ihre interessante Novelle gelesen. Ich kenne auch den excentrischen Einfall

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 22.09.1881
Physical description: 4
(Die Hochzeitsfeierlichkeiten am badischen Hofe.) Die Kaiserin Auguste ist am SamStag nachmittag von Baven in Karlsruhe eingetroffen. Vorher waren der Kaiser und der Kronprinz ein getroffen. Präzise 1 Uhr Mittags langte der Zug von Frank furt mit der schwedischen Königssamilie nebst Gefolge in Karls- ruhe an. Unter den Klängen des schwedischen Nationalliedes entstieg König Oskar dem Salonwagen, den Großherzog Friedrich zweimal umarmend und küssend, dann folgte der Kronprinz Gustav

, seinen Schwiegervater mehrfach stürmisch umarmend und küffend, danach folgte die Königin Sophia, welche von der Groß herzogin herzlich umarmt wurde, endlich die Prinzen Oskar, Karl und Eugen, letzterer in Zivil und sich vor den badischen Herr schaften tief verbeugend. Der König schritt an der Seite des Großherzogs und gefolgt von allen Prinzen, darunter der Erb großherzog von Baden, die Front der Garde-Ehrenkompagnie ab. Man bestieg darauf die sechSspänuigeu Galawagen, von der Musik der Dragoner-Ehrenschwadron

vor dem Bahnhofe und dem Jubel der dort wol 10.000 betragenden Menge enthusiastisch be grüßt. König Oskar, der Großherzog von Baden und Prinz Oskar fuhren im ersten, die Königin Sophia, die Großherzogin Louise und der Kronprinz Gustav im zweiten, Prinz Eugen mit dem Erbgroßherzog und seinem Bruder im dritten Wagen. Es folgte dann eine unabsehbare Reihe Wagen mit dem Gefolge. Auf der ganzen Fahrt durch die Stadt nach dem Schloß wurde der Zug, dem Dragoner mit Musik veranritten, von der von etwa 40.000 Menschen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 12
Date: 28.12.1907
Physical description: 12
reich sein dürfte. 0. A. Reiß förderte und unter stützte viele aufstrebende Talente und veran staltete auch die Herausgabe der berühmten Sammlung Tiroler Nationallieder, sowohl für Männer als' gemischten Chor, als auch für eine Singstimme und das Arrangement derselben für Klavier, Guitarre und Zither durch Dr. Lutz und der allgemein beliebten Mannerchöre von Dr. Leiter. Noch bei seinen Lebzeiten über gab S. A. R e i ß das Musikaliengeschäft seinem Sohne Robert, welchem dann dessen Bruder Oskar

, zu dessen Kammerlieseranten ernannt. Nach dem am 1. Mai 1900 erfolgten Hinscheiden S. A. Reiß' übernahm dessen Sohn Oskar das Gesamt- geschäst in sein alleiniges Eigentum. Herr Oskar Reiß folgte den Fußstapfen seines Vaters und hat in seinem langjährigen, fachtechnisch gebil deten Personal eine verläßliche, kräftige Stütze. Er ist bestrebt, die Geschäfte auf der soliden Ba sis seines Vaters weiterzuführen und in dessem Sinne zu wirken. Allen modernen Ansprüchen nachkommend, übermittelte er dem Innsbrucker musikliebenden

Publikum durch! seine Konzert- unternehmung die Bekanntschaft vieler einenWelt- ruf genießender Künstler, so der trefflichen Sän gerinnen Tilly Kunen und Stessy Geyer, des Vio linvirtuosen Bmmester, des Pianisten A Grünfeld, des russischen Trio usw. Wir wollen es nicht unterlassen, den gegenwärtigen Ehes der Firma, Herrn Oskar Reiß, aus dem gegebenen Anlasse zu beglückwünschen und hoffen, daß er auch das' eiserne Jubiläum der Firma Johann Groß (S. A. Reiß) in voller Tat- und Schaffenskraft begehen möge

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 06.03.1907
Physical description: 8
) das Echegaraysche Drama: Ga- leotto wiederholt. Donnerstag kommt im aufgehobenen Abon nement Nr. 31 zum Benefize der verdienst vollen Schauspielerin Josefine Brunner die am t t. priv. Josefstädter-Theater in Wien über hundertmal gegebene Oskar Wildesche Komödie: Ein idealer Gatte zur Erstauf führung. Oskar Wilde ist der Verfasser des hier mit so großem Erfolge gegebenen Schau spieles „Salome". Sonntag geht als 29. Nachmittagsvorstel lung bei bedeutend ermäßigten Preisen, An fang halb 3 Uhr, die mit so großem

Beifalle aufgeführte Komödie: DerSommernachts- tr a um" Mit der Mendelfohnschen Musik in Szene. — Dem guten Eeschmacke Frl. Brunners verdanken wir es, daß wir im Laufe dieser Saison noch ein zweites Stück von Oskar Wilde zu sehen bekommen werden. „Der ideale Gatte" ist eine Kost für Fein schmecker. Er hat in Wien unter Janos be währter Regie bereits über 100 en suite Auf führungen erlebt, ein Fall, der bei einem rein literarischen Stück wohl kaum dagewesen sein dürfte. Nicht daß die Handlung

23 ; Hueber Oskar, Reisebureau, Marga rethenplatz 1; Gaßner Anna. Auskocherei, Mu seumstraße 13; Fritz Johanna, Gast- und Schankgewierbe. Hotel Plateau. Gerichtssaal. Wege n V e r b r e ch e n s de s Diebstahls hatte sich heute der 27jährige. ledige Taglöhner Ferdinand König vor dem hiesigen Schwurge richt zu verantworten. König hat am 30. No vember vorigen Jahres dem Andreas Mandl in Hötting ein Einlagebüchel des Spar- und Darlehensvereines für Hötting über 996.34 Kronen aus einem versperrten Koffer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 11 of 12
Date: 20.08.1903
Physical description: 12
und spürte ihren eisigen Atem. Aber wenn es gelang, das fliehende Leben zu fesseln, ein dankbarer Blick aus den Augen der Genesenden sie traf, dann fühlte sie sich innerlich beglückt und belohnt. An die Vergangenheit dachte sie nur selten, — sie hatte Oskar verziehen und wünschte ihm von Perzen Glück zu seiner Verbindung mit Hedwig. Nun sie wieder mit ihm unter einem Dache weilte, war eine stete Unruhe über sie gekommen. Die Erinnerung machte ihre Rechte geltend, und am liebsten wäre sie geflohen

nach dem Pulver; da klang es vom Bett her: „Räte, kleine Räte!" Oskar hatte sich aufgerichtet und streckte die Arme nach ihr aus. Zm Augenblick stand sie bei ihm, legte die Hände um ihn und bettete seinen Ropf in die Rissen. Dann machte sie ihm die vorgeschriebeue Dosis Pulver zurecht und gab sie ihm. Er öffnete noch ciuuial die Augen, ein dankbarer Blick traf sic, und bald schlummerte er ein. Zn heißem Daukgebet faltete Räte die Hände; Tränen der Freude rannen über ihr Gesicht, Oskar hatte sie erkannt

. „Za, Oskar, ich bin an Dir gerächt, schlimmer, als cs der ärgste haß tun kann." Gewaltsam richtete sie sich auf und ging in Oskars Ziminer. Er schlief noch immer. Sie schickte die Wärterin fort und nahm ihren Platz am Fußende wieder ein. Zhre Gedanken kehrten immer wieder zu dem Brief zurück, den sie heut früh von Hedwig erhalten hatte Sie las ihn noch einmal Wort für Wort. Berlin, den 9- September s8s)2. Mein liebes Fräulein! Die Nachricht, die ich gestern durch Sie erhalten habe, hat mich lief

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 14 of 16
Date: 14.08.1903
Physical description: 16
; die junge Welt ist im flottesten Tanze." „Gern folge ich dem Gebot der Herrin", erwiderte Oskar und führte, sich verbeugend, die weiße, ringgeschmückte Hand der Witwe an die Lippen. Im vorübergehen haftete sein Blick in einem der großen Rrystallspiegel, die die wände zierten, und die seine Gestalt im vollsten Lichte zurückstrahlten. Hübsch war er nicht; dazu war seine Nase zu gebogen, die Lippen zu aufgeworfen, obgleich sie durch den starken, sehr 'gepflegten Schnurrbart fast verdeckt wurden. Die blauen

noch früh genug." „Dürfte ich's nicht <am Ende wagen? wir machen einfach zwanglose Tischordnung," sagte Oskar und sah ihr bittend in die Augen. Räte senkte den Blick. „Um des Himmels willen, Herr Doktor. Die Frau des Hauses würde es mir schön verübeln, wenn ich „den Helden des Tages", „den Löwen der Saison", für meine „unscheinbare Person" in Anspruch nehmen und der Gesellschaft entziehen würde. Nein, nein, für Sie blühen hier duftigere Blumen," neckte sie. „Aber wenn ich nun keine duftigere wüßte

gut aussehen. Ja, das Gelb, das war so recht eine Farbe für ihren Teint; ihre Schneiderin war doch eine vor zügliche Person. Oskar fühlte wohl den Eindruck, den er auf Hedwig gemacht, und lächelte im Stillen. Amüsierte es ihn doch, wie geflissentlich Frau Böhm, eine intime Freundin der Mutter Hedwigs, ihn geschickt in die Nähe des jungen Mädchens zu bringen suchte. Line zeitlang hatte er sogar ein regeres Interesse an der schönen Hedwig genommen. Die fast schwarzen Augen, die von langen Wimpern um-

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