, daß ein Conflict mit Frankreich von der deutschen Armee ausgetragen werden müsse, und daß auch die deutschen Colonien nach Klausen, treffen wir das einsame Wirthshaus zu „Mahr" an, wo Peter Mayr aus Siffian am Ritten Wirth gewesen, den die Franzosen im Fe bruar 1810 auf der „Tuchbleiche" in Bozen er schossen haben. Er bekommt nun in der genannten Stadt ein Denkmal aus den Künstlerhänden der Architekten G. Hauberisser und H. Ueber- b ach er in München. Weiter draußen an der sonn seitigen Berglehne stcht
Gelehrten und geistvollen Schriftsteller frühzeitig eingewirkt haben. Fallmerayer, welcher als Junggeselle 1861 zu München starb, konnte seine tirolische Heimath nie vergessen; er blieb zeitlebens ein treuer Sohn seines engeren Vaterlandes. Wer von Brixen nach Klausen zu kommen trachtet, dem würde ich aufrichtig anrathen, weder die Eisen bahn — wenn man nicht gar zu viel Eile hat — zu benutzen noch die Landstraße, sondern über das rechtsseitige Mittelgebirge, überVeldthurns und über Säben, zu wandern
' Geschicklichkeit blieb es schließlich Vorbehalten, den Besuch des Zaren Fürstbischöfe von Brixen. Heute ist dies Schloß Eigenthum des Fürsten Liechtenstein in Wien. Das Getäfel im sog. „Fürstenzimmer" haben Sachkundige auf mindestens 30.000 Gulden bewerthet. Die k. k. Fachschule für Holzindustrie in Bozen wird das kostbare Getäfel dieses wundersamen Gemaches genau imitiren, um für die Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 ein Prachtzimmer herzustellen. Das Städtlein Klausen, das für die Maler, Dichter
und Schriftsteller der selige „Vater Zin- gerle", wie ihn seine Schüler mit gutem Rechte nannten, entdeckt hat, zählt zu jenen gastlichen Stätten, wo sich — wenn nur in Klausen Platz dafür genug wäre — jeder eine Hütte bauen möchte. DieKünst- lerherberge zum „Lampl" des Georg Kantioler hat schon tausende fremder Gäste gastlich ausgenommen, und das dortige Stammbuch bietet eine Fülle prosaischer und poetischer Products von gottbegna deten Menschenkindern, Nachstümpern und Jllustra- toren aus fast aller Herren
Ländern. Im „Lampl" sind im zweiten (Winter-)Speisesaal die folgenden Ritter vom Geiste „aufgehängt": I. W. Gotthe, Karl Simrock, Ludwig Uhland, I. PH. Fallme rayer, Adolf Pichler, Ignaz Zingerle. Den Walther saal zieren Bilder und Sprüche Walthers von der Vogelweide. Als die Heimath des größten deutschen Minne- und Spruchdichters, dessen Marmorbild den Johanns platz in Bozen ziert, wird von den meisten Gelehrten der Jnnervogelweiderdorf im Layener Riede bei Klausen angenommen, und sehr triftige