Friedrichs Tagebuch. (Fortsetzung.) Am 1. September Sedan. Graf Bothmer bringt die Nachricht, Napoleon sei in Sedan; der König fragt mit ungläubigem Scherz, was wol mit Na poleon zu machen sei, wenn er gefangen. Da geht die weiße Fahne auf Schloss Sedan auf. Napoleon schickt den General Reille. Dieser überbringt den bekannten Brief Napoleon's: „N’ayant pas pu mourir etc. w (da ich nicht sterben konnte) in welchem er seinen Degen in die yand des Königs gibt. Der König^diktiert dem Grafen Hatzfeldt
die Antwort. Zwei Strohsessel bilden den Tisch, auf dem er schreibt. Der König nimmt die Uebergabe Napolcon's an, ersucht ihn, zwei Offiziere zur Verhandlung über die Kapitulation zu ernennen, er selbst ernennt Moltke zu diesem Zwecke. Am 2. September schreibt der Kronprinz in sein Tagebuch: Das Wort „die Weltgeschichte ist das Weltgericht" erfasst mich aus meinem Knaben-Geschichtsunterricht. Wimpffen's Schwierigkeiten, Napoleon kommt, hält im Kartosielfelce unweit Donchäry, Bismarck und Moltke eilen
zu ihm, er wünscht günstigere Bedin gungen der Kapitulation und Abzug der Armee nach Belgien, wünscht den König zu sprechen. Moltke glaubt, das seien Vorwände, er fühle sich nicht mehr sicher in Sedan und sei besorgt um seine Wagen und Fourgons. Molike sucht ein schicklicheres Quar tier, während Bismarck mit Napoleon Konversation führt. Der König bleibt bei unbedingter Waffen- strcckung, die Offiziere werden auf Ehrenwort frei, um 12 Uhr wird die Kapitulation unterzeichnet. Moltke erhält das Eiserne Kreuz erster
Klasse, Bis marck kommt, sie haben rauchend über Alles, nur nicht über Politik gesprochen; ich schlage Wilhelms höhe als Aufenthalt für Napoleon vor, widerrathe die Entbietung auf die Höhe, angesichts der Truppen, als demüthigend, empfehle dem König, zum Kaiser nach Bellevue zu reiten. Konferenz mit Bismarck, Roon, Moltke; durch baierische Bivouaks nach Belle vue, wo die kaiserlichen Wagen und Fourgons. Diener und Postillons a la Longjumeau gepudert. Wir werden vom General Castelnau empfangen
, am Ein gänge des Glaspavillons erschien Napoleon in voller Uniform und führte den König hinein, ich schloss die Thüren, um vor denselben stehen zu bleiben, die französische Umgebung trat in den Garten, Reille, Achille Murat und Davillers leisteten mir Gesellschafl. Die Unterredung gierig wie mir der König später mittheilte, wie folgt. Der König begann, dass, nachdem das Schicksal des Krieges sich gegen den Kaiser gewendet und dieser ihm seinen Degen anbiete, er gt kommen sei, um ihn zu fragen