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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 01.08.1900
Physical description: 8
Da me, nicht, wohl aber fand man am Verdeck Hut und Schirm derselben vor. Es scheint sonach, daß die Postmeisterin im Plattensee den Tod gesucht hat. Ueber die Ursache des Selbstmordes herrscht völlige Unklarheit. Die Ermordung des Königs von Italien. Innsbruck, 31. Juli. . Die Welt steht abermals unter dem Eindrücke eines entsetzlichen, unfaßbaren Ereignisses, dessen erste Kunde sie durch ihre Tragik tief erschüttert hat. König Humbert von Italien ist durch die Hand eines wahnwitzigen Mörders gefallen

an König Humbert hieng, was dieser ihm gewesen. In allen Orten sind die Geschäftsläden geschlossen, wehen von den Giebeln der Häuser Trauerfahnen; in den Garnisonsstädten wurden gestern mittags hundert Kanonenschüsse gelöst und in den Häfen verkün den alle fünfzehn Minuten die Batterien die Trauerbotschaft. Die Presse hält mit der Ver urteilung des entsetzlichen Verbrechens nicht zu rück und schreibt der „Popolo Romano": „Es ist ein schauerliches Verbrechen, welches diesem ed len Leben

ein so plötzliches Ende bereitet hat. Es traf gerade einen Monarchen, welcher seinem Volke so viel Liebe und Freundschaft, so viel Großmuth und Herzensgüte bezeigte. Das Herz erstarrt vor Schreck und der Pulsschlag stockt bei der Kunde von dieser Unthat." Das Wirken König Humberts während seiner zweiundzwanzigjährigen Regierungszeit läßt aber auch die grenzenlose Verehrung, die ihm seine Un tertanen entgegenbrachten, erklärlich erscheinen. Er war ein Herrscher, der alle Tugenden, die Krone und Scepter erfordern

, sein eigen nannte, ein treuer väterlicher Freund seines Volkes. Un zählige Episoden aus seinem Leben geben hievon beredtes Zeugniß und besonders sein menschen freundliches Auftreten bei dem Erdbeben in Casa- micciola im Jahre 1883 und während der entsetz lichen Choleraepidemie des Jahres 1884 in Neapel haben ihm eine ungeheure Volkstümlichkeit er- worben.Als König Humbert in Casamicciola durch die verwüsteten Straßen schritt, traten ihm Thrä- nen in die Augen, und er spendete den Notleiden

den aus seiner Privatschatulle 100.000 Lire. Bei der Choleraepidemie besuchte der König mit be wunderungswürdiger Unerschrockenheit die Kran ken in den Spitälern und sein Erscheinen auf dem Schauplatze der entsetzlichen Seuche hat seinerzeit das meiste dazu beigetragen, die entsetzte Bevölke rung zu beruhigen. Nichtsdestoweniger war König Humbert vor den Anschlägen ruchloser Mordgesel len nicht geschützt und zweimal vorBressi trachteten ihm Individuen vom Schlage des letzteren nach dem Leben. Es war am 17. November 1878

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 20
Date: 14.06.1903
Physical description: 20
Mitteilungen: Im Bade zu Biarritz lernte König Alexander die Kammerzofe seiner Mutter, der Königin Na- talre, die Jngenieurswitwe Frau Traga Ma- ^ ^ ennert ' ^bvor Königin Natalie Frau Maschm zur „Hofdame zweiten Ranges" machte, führte dieselbe einen nichts weniger als einwand freien Lebenswandel. Eine Tasse Kaffee koniite so ziemlich jedermann aus der jennesse doree bei der hübschen Witwe schlürfen. . . König Alexander machte ihre Bekanntschaft auf merk würdige Art. Ter König war sehr kurzsichtig

und konnte nicht schwimmen. So kam er einmal im Bade in Biarritz in Lebensgefahr. Zwei Solda ten retteten ihn, die Hofdame aber bemerkte die ganze Szene, sprang gleichfalls ins Wasser und schwamm mit den Soldaten ans Land. Von die ser Zeit her datieren die Beziehungen des Kö nigs zur Kamwerzofe seiner Mutter. König Alexander befand sich bald ganz in den Händen der Frau Traga, welche König Milan für eine russische Spionin hielt und deshalb seinen Sohn aus ihren Händen zu befreien suchte. Tatsächlich

hatte sich Frau Traga Maschin von allem An fänge an 'hinter den Chef der russischen Geheim polizei in Bukarest, namens Graboff, gesteckt. Sie war von allem Anfänge an entschlossen, Köni gin zu werden und wußte, daß sie ihr Ziel nur er reichen könne, wenn Milan nicht mehr am Le ben sei. So kam es zum Attentat des Kneeevies. Ein verlottertes Individuum schoß im Juni 1900 auf König Milan. Tiefer war der Ansicht, daßi Kneeevies ein Werkzeug der von ihtn tätlich gehaßten Radikalen sei. Turin bestärkte

ihn auch König Alexander, der über die Köpfe des Mini steriums hinweg sämtliche Häupter der Radika len eink'erkern und des Mordkomplotts bezichti gen ließ. Vergebens sträubte sich damals das Ministerium Vladan Georgevies, dem Wunsche des Königs Alexander nachzukommen und ein Standgericht zu ernennen. Ta zog König Ale xander aus seiner Tasche eine Abdikätionsur- kunde heraus und überreiche sie dem damaligen Kriegsminister Vutschkovies. Tiefem Drucke fügte sich das Kabinett. Ganz Europa

war auf einen Justizmord gefaßt. Am Vorabend, als das Standgericht zusammentreten sollte, wurde in der Kerkerzelle der ehemalige Präfekt von Schabatz Zivo Angelies an einem Handtuche erhenkt auf gefunden. Angelies hatte dem Attentäter Kneee vies den Paß nach Rumänien ausgefertigt über Befehl eines Generals, „den er nur vor König König Milan nennen wollte." Man mutmaßte schon damals, daß dieser General Lazar Petro- vies sei. Nach dieser Eröffnung wurde Ange- lics in der folgenden Nacht im Kerker ermordet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 12
Date: 19.11.1903
Physical description: 12
. Diese Angabe wird von manchen Freunden des ermor deten Schen für richtig gehalten. Allzulange wird die Boykottierung der Tante des Him mels, der edlen Hsü-tse, wohl nicht Vorhalten. Denn wollte man derartige Prinzipien arfrecht erhalten, so könnte überhaupt kein Verkehr mit asiatischen Despoten und deren Tanten gepflogen werden. Aus dem ithcn König Ludwig II. Aus einer Anzahl von Briefen aus den Jahren 1829 bis 1870 veröffentlicht die „Frankfurter Zeitung" allerlei Aufzeichnungen, die ein leben diges Bild

geben von verschiedenen Vorkommnis sen in Bayern lind am Münchener Hofe. Ter Schreiber dieser Briefe gehörte der bayerischen Aristokratie an und stand als hoher Staatsbeamter sowohl wie als Hofmann den maßgebenden Fak toren im öffentlichen Leben nahe. Wir greifen aus der Fülle der von der „Franks. Ztg." mitgeteilten Denkwürdigkeiten zunächst einiges aus dem Jahre 1864 heraus: „Der junge König, 181/2 Jahre alt, hat be reits alle Herzen gewonnen. Er ist ein bildschöner, sehr großer junger Mann. Leider

anredete, während er alles mit dem Kabinettschef Pfistermeister besprach. Ludwig II. äußerte, er sei noch unerfahren in Regierungsge schäften und bedürfe des Rates erfahrener Män ner; täglich muß ein anderer Minister mit ihm arbeiten. Diese können nicht genug rühmen, wie liebenswürdig er inr Umgang ist. Wir haben viel verloren, und doch glaube ich, daß dieser junge König ein trefflicher Regent wird, wenn nur sein Körper erstarkt und seine Gesundheit sich festigt. Seine Anhänglichkeit an seine Mutter

und seinen Bruder ist rührend. Die erste Handlung des Kö nigs war, daß er die Hof- und Landestrauer von drei auf sechs Monate verlängerte. Im Staats rat bei der Beeidigung sprach der König außer ordentlich schön, mit so viel Rührung, Nachdruck und Herzlichkeit, daß alle Staatsräte zu Tränen gerührt waren. Leinfelder sagt, wenn inan ihm etwas Vorschläge, sei immer seine erste Frage: „Wie hat dies mein Vater gemacht?" Aus den Berichten aus dem Kriegsjahr 1866 geht deutlich hervor, wie sehr das damalige Ver

- haltenides Königs tu fo früher Zeit schon 'Vorboten für seine Gepflogenheiten gegen Ende seines Le bens aufwies. „Man hat es hier nicht gut -aus genommen, daß der König zu damaliger Zeit, wo seine Anwesenheit von einer Stunde zur an dern notwendig sein kann) nach Berg ging. Daher die Entschuldigung in der „Bayerischen Zeitung": Der König will nichts von Krieg wissen und sagt stets, er wolle Frieden haben. Da auf eine sehr dringende Vorlage v. d. Pfordtens (des Minister präsidenten) keine Entschließung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 11 of 16
Date: 02.07.1903
Physical description: 16
Alexander, der ihn so lieb gewann, daß er ihn wie einen Freund behandelte und sich von dem bra ven Benjamin überall hin begleiten ließ. In der Mordnacht flüchtete Benjamino aus dem Konak in die italienische Gesandtschaft. Er weiß deshalb über das Verbrechen selbst wenig zu sagen; dage gen konnte er einem italienischen Ausfrager über das Familienleben im Konak erschöpfende Aus kunft geben. Der König muß nach del Fabbros Schilderung ein sehr unbeholfener Mensch gewe sen sein: er mußte ins Bett gelegt

und bedient werden wie ein Kind. Wahrend Milan robust war, war Alexander schwächlich und so ängstlich, daß er Furcht hatte, allein oder gar im Dunkeln ^ schlafen. Die Königin war eine von jenen Mauen, die die Männer zu beherrschen verstehen, und der König betete sie an. Er tat in der ten Zeit nichts mehr ohne den Willen und die Er laubnis seiner Draga. „Es waren zu viel Weiber im Schloß", sagte del Fabbro, „und alle suchten den König zu unterjochen: außer der Königin hau sten da ihre drei Schwestern

, eine eleganter als die andere, und dann die liebe Tante Nikolitsch, ein alter Brummbär, der den ganzen Tag mir dem König herumzankte. Der König hätte die ganze Gesellschaft gern hinausgeworfen, aber Draga hätte sich dadurch beleidigt gefühlt. Sie war alles im Hause, der König nichts! Er wagte selten ein Wort zu sprechen — ein Blick von ihr brachte ihn sofort zum Schweigen. Die Königin war gutmütig, aber wehe! wenn man ihre Fa milie antastete! Vor allem hatte sie ihren Bru der Nikodem ins Herz geschlossen

und dieser Mensch tyrannisierte den König noch mehr als Draga. Er war ein wilder, herrsüchtiger Charak ter und schaltete im Palaste, als wäre er der Herr. Draga, die anderen gegenüber so stark war, zeigte sich ihm gegenüber von einer merkwürdigen Schwäche und gestattete nicht, daß er irgendwie ge kränkt wurde. Sehr oft war er schwer betrunken und verleitete bei Tisch auch den König zum Trin ken, so daß dieser, der nur wenig vertragen konnte, oft schlecht auf den Beinen stand. Nikolaus, der andere Bruder

der Königin, war meist im Ans lande; ihm hatte das Glück der Schwester nich: den Kops verdreht. Wahrend die Königin wirklich intelligent war, war der König nicht sehr schlau. Am Tage des Mordes war die ganze Familie noch bis 11 Uhr nachts beisammen, und als Ni kodem sich empfahl, sagte die Königin lächelnd: „Gute Nacht, Prinz!" Der König und die Kö nigin hatten fast niemals Zank und Streit mit einander; wenn es wirklich der Fall war, ver ließ die Königin ostentativ das Zimmer, woraw ihr der König nachlief

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 03.02.1908
Physical description: 4
Lissabon, 3. Febr. In der ganzen Stadt herrscht tiefe Stille. Ueberall herrscht eine gedrückte Stimmung. Es geht das Ge rücht, daß Militärs in die Verschwörung ver wickelt seien. Der frühere Deputierte Marine offizier Fnrtado befindet sich unter den Ver hafteten. Lissabon, 3. Febr. Die Leiche des Königs wird einbalsamiert und in einem Zimmer des töniglich'en Schlosses aufgebahrt werden. König Manuel trägt einen Arm in der Binde. Er erklärte, daß er keine Schmerzen habe. Lissabon, 3. Febr

seines Schmerzes glücklicher sei in der Wahl seiner Minister zum Heil des Vaterlandes. „Imparcial" meldet, daß die Madrider Polizei Weisungen von großer Wichtigkeit erhalten habe und daß die Truppen konsiguiert seien. Rom, 3. Jänner. Die Nachricht vom Atten tat in Lissabon hat die -ganze Stadt mit Schaudern erfüllt. Der König und Mini ster T i t t o n i wurden während der Nacht von dem Ereignisse verständigt. Die Morgenblätter beklagen das Verbrechen. „Popolo Romano“ sagt, der schmähliche Mord

, durch den zur selben Zeit Vater und Sohn ums Leben kamen, werde in der ganzen Welt Abscheu und tiefes Mitleid Hervorrufen. Der neue König. Lissabon, 3. Febr. Der Zustand des Kö nigs Manuel ist befriedigend, seine Wunde läßt keine Komplikationen befürchten. Zahlreiche Personen drückten im Königspalais ihr Beileid aus. Die Mitglieder des Diplo matenkorps verbrachten einen Teil der Nacht im Königspalaste. Im ganzen Lande empfangen die Behörden Beweise vollkommener An hänglichkeit seitens der Bevölkerung. Lissabon

, 3. Febr. Königin Amalie emp? fing gestern abends die Führer der Konserva tiven und Nationalisten, sodann Ministerpräsident Franco. König Manuel überraschte seine Umgebung durch seine würdige Haltung. Paris, 3. Febr. Lissaboner Meldungen be sagen, daß dis militärischen Befehlshaber und Staatswürdenträger dem neuen Könige den Treueid leisteten. Allen Garnisonen wurde der T r e u e s ch w u r abgeno mmen. König M a- nuel bestätigte die Vollmachten des Kabi netts Franco. Bisher sei die große Mehr heit

des Volkes den Revolutionären feindlich ge sinnt. Die Königin Amalie habe, als sie den Kronprinzen schützen wollte, einen Streifsch u ß an der Schulter erhalten. Lissabon, 3. Febr. Das Amtsblatt ver öffentlicht eine königliche Botschaft, durch welche auf vier Monate allgemeine Trauer angeordnet wird. Der Staatsrat wird heute zusammentreten und Manuel II. als König proklamieren. Lissabon, 3. Febr. Eine Sonderausgabe des Trario do Goberno veröffentlicht folgende Proklamation des Königs Manuel: „Por

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 15.06.1886
Physical description: 4
, deren Anwesenheit dem Lande keine Gefahr bereitet. Bei der hierauf vorgenommenen Abstimmung wurde, wie bereits gemeldet, die Ausweisung der Prätendenten und ihrer Erstgebornen mit 315 gegen 233 Stimmen, die fakultative Ausweisung der übrigen Prinzen aber mittelst Dekret mit 324 gegen 235 Stimmen be schlossen. König Ludwig II. nun Daiern f Die Königs-Krise in Baiern hat gestern auf Schloss Berg am Starnberger See eine unerwartete, tragische Wendung genommen. König Ludwig hatte sich, der Aufforderung

der Aerzte, das Schloss Hohenschwangau zu ver lassen, ruhig gefügt, bestimmte, da ihm die Wahl seines künftigen Aufenthaltsortes freigestellt wurde, das Schloss Berg am Starnberger hiezu und fuhr am 12. dS. begleitet vom Obermevizinalrath Dr. v. Gudden und dem Irrenärzte Dr. Müller nach dem genannten Schloss. Dort unterwarf sich der König in der entgegenkommendsten Weise allen ärztlichen Anordnungen, so dass Dr. v. Gudden nach München berichtete: »Hier geht Alles wunderbar gut." Am Samstag Abend

hatte sich Dr. v Gudden in den Zimmern, welche der König im Schlöffe be wohnte, und in denen die nöthigen Vorsichtsmaß regeln getroffen waren, in längerer Unterredung vom ruhigen Verhalten des Monarchen überzeugen können, und noch am ersten Pfingstfeiertag vor mittags 11 Uhr hatte Dr. v. Gudden mit dem König in Begleitung eines Gendarmen und eines Wächters, ersterer voran, letzterer dem König folgend in dem am Hier des Starnberger Sees sich er streckenden Schlosspark einen Spaziergang gemacht. In später Abendstunde

fand man I endlich — die Leichen des Königs und des Professors v. Gudden im Starnberger See. Hut und Rock wurden am Ufer des Sees gefunden. Der König gleichwie Dr. v. Gudden gaben anfangs noch schwache Lebenszeichen. Die von Dr. Müller vorgenommenen Wiederbelebungsversuche waren jedoch vergeblich. Um 12 Uhr nachts wurde der Tod Königs Ludwig II. konstatiert Gleiches war bei Dr. v. Gudden der Fall — Ein Privattelegramm der „All.;. Ztg." meldet: Der König hatte mit Dr. v Gudden bei dem vormitägigen

Spaziergange im Park einige Zeit in ruhigem Gespräche auf der Bank verweilt, welche nach der Seite von Leoni im sogenannten Hirschpark in der Nähe der Stelle an gebracht ist, wo eine Tafel mit der Inschrift „An landen verboten" sich befindet. Abends speiste der König mit Dr. v. Gudden in anscheinend ruhiger Haltung ziemlich rasch, so dass das Diner in einer halben Stunde beendet war. Um s / 4 7 Uhr verließ der König in Begleitung Dr. v. Guddens das Schloss, indem er seinen ärztlichen Beistand veranlasste

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 26.11.1907
Physical description: 8
die Rolle eines Verwalters des Braganzaschen Vermögens zugeteilt. Unter diesem Vermögen befindet sich nun ein sehr wertvoller Juwelenschatz, der vom portu giesischen Hof in recht eigentümlicher Weise „ver waltet" werden soll. Als nämlich im heurigen Frühjahr König Eduard von England in Lissabon zu Gaste weilte, ging die Nachricht durch die Zeitung König Eduard habe vom König Karol einen herr lichen Diamanten von großem Werte zum Gast geschenk erhalten. Personen, die den Juwelenschatz der Braganza genau

kennet! und zu den Mitgliedern der Familie Braganza in Beziehung stehen, be haupten, daß dieser Diamant dem' Schatze des Hauses Braganza entnommen worden sei. Ueber- haupt pflege der König in dieser Art aus Kosten der Braganzas Geschenke zu machen. Wir hören aus derselben Quelle, daß das nicht der einzige Fall gewesen sein soll, in dem Karl I. in könig licher Freigebigkeit — die Juwelen der Braganzas verschenkte. Jedenfalls aber ist die Verschenkung des Diamanten, des Hauptstückes des Schatzes

, der flagranteste Fall dieser Art. Durch die Verschnrelzung der Ausgaben des Hofes mit denen des Staates war ein Zusammenwirken des Königs mit dem Parlament unmöglich geworden. Der König, der sich und den Seinen keine Einschränkungen auserlegen wollte, griff nun kurzerhand zur Diktatur, die er dem Ministerpräsidenten Franco übergab. Gegen den Diktator Franco hat sich nun ein Block sämtlicher politischer Parteien, den Legirimiften, konstitutionellen Monarchisten und Republikanern, gebildet, an dessen Spitze

Julio de Vilhena steht. Dieser Block richtet sich in erster Linie gegen die Diktatur Francos; da aber der König entschlossen ist, Franco nicht fallen zu lassen, nimrut der Block eine antidynastische Stellung, genauer gesagt: eine gegen den König selbst gerichtete Stellung ein. Vil hena hat vor einigen Tagen erklärt, die Lage sei überaus ernst und es sei unnütz, leugnen zu wollen, daß Portugal gegenwärtig die schwerste Krise durch mache, von der es je heimgesucht tvorden ist. Herr Vilhena hofft

zwar, daß sich der König zur Ent lassung Francos entschließen wird, aber es hat nicht den Anschein, als würde diese Hoffnung in Erfüllung gehen. Dieser Meinung ist übrigens auch! Herr Franco selbst, der vor einigen Tagen einem Journalisten folgendes erzählte: Er habe vor einigen Tagen vom König seine Demission erbeten, der König aber habe ihm aufseine Bitte geantwortet: „Ich erinnere dich an den Grenadier von Potsdam. Friedrich der Große überraschte denselben in dem Augenblicke, als er desertieren wollte, und sagte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 02.08.1900
Physical description: 8
. Die Ermordung des Königs von Italien. Innsbruck, l. August. Die Welt steht noch immer unter dem ent setzlichen Eindrücke, den die Kunde von dem frevel haften Attentate in Monza, welchem König Hum- Hert von Italien zum Opfer fiel, hervorgebracht hat. Die einzelnen Details, die nunmehr über die Tuchlose That bekannt werden, sind aber auch ge eignet, die allgenieine Entrüstung nur noch zu -steigern, denn der Mörder ist wohl nichts weniger als ein Wahnsinniger, scheint vielmehr mit voller Lleberlegung

beschlossen habe. Die österreichische Polizei ver haftete an dem genannten Tage in Pontafel ein Individuum, welches erklärte, von einer Anar chistengruppe, der es angehöre, dazu bestimmt zu sein, den König Humbert zu ermorden. Vier an dere Souveräne seien gleichfalls zum Tode verur- theilt. Das Individuum fügte hinzu, daß seine Verhaftung die Vollziehung des Urtheils nicht ver hindern werde, denn es sei Alles vorgesehen und ein anderer Genosse bestimmt, ihn zu ersetzen. Seitdem der italienische Minister

des Innern die Depesche der österreichischen Regierung erhalten hatte, erhöhte er den Sicherheitsdienst für den Kö nig und Saracco hielt die von seinem Vorgänger getroffenen Maßnahmen aufrecht, der König be merkte jedoch den erhöhten Sicherheitsdienst um seine Person, wendete sich diesbezüglich an den Minister und verlangte, daß der frühere gewöhn liche Dienst wieder platzgreife." In Rom, Mai land und Florenz sind denn auch bereits mehrere Anarchisten verhaftet worden. In Wien wurde vorgestern

wurde und besagte, ein in Völkermarkt ansässiger Italiener habe von seinem in der Fremde weilenden Sohn die Mittheilung erhalten, daß dieser durch das Los bestimmt wor den sei, den König von Italien zu ermorden. Der entsetzte Vater erstattete sofort die Anzeige und der Briefschreiber wurde thatsächlich auf der Reise nach Italien in Pontafel festgenommen. Die ser Vorfall dürfte denn auch zu der oben erwähn ten Warnung an die italienische Regierung Ver anlassung gegeben haben. lieber den Schauplatz

und den Vorgang der welterschütternden Tragödie ist dem „Nr. Wr. Tgbl." ein Specialbericht aus Monza zugegangen der u. a. nachstehende Details enthält. Eine Vorahnung der Königin? Samstag den 28. v. M. hatte König Humbert die Einladung zu dem für den Nachmittag des Sonntag anberaumten großen Turnerfeste erhal ten und sein Erscheinen zugesagt. Obwohl ihn nun Königin Margherita, vielleicht in einer Vor ahnung des drohenden Unheils bat, der Veran staltung fern zu bleiben, wohnttz er doch der Schlußfeier

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 19.06.1886
Physical description: 8
Steiner in H«». & k %] A.Hirschfeld in Ließ. We diese Firmen »ermitte» GkLSvucen zu unfern Ori-ümt. Brrifen. M. 138 Samstag 19 Juni su,,-«« ( "wÄ“" 1 ) 1886 Innsbruck, LS. Juni. Die Haupt- und Residenzstadt des benachbarten Baierlandes begeht heute eine Feierlichkeit, dergleichen die Annalen der deutschen Geschichte aller Jahrhun derte nicht zu verzeichnen hat. Ein noch junger König, der seinem Volke nur den einen Wunsch un erfüllt ließ, dass er sich ihm öfter zeigen, dass er in der Hauptstadt wohnen

, mit dem Publikum in nähere Berührung treten möge, auf dass es Gelegen heit finde, ihm seine Liebe, Treue und Anhänglichkeit recht oft zu beweisen: dieser beneidenswerthe König, der sich mit seinem Volke in seltenster Weise Eins fühlen durfte — er liegt auf der Todtenbahre, die Menschenmassen wogen in stummer Trauer, thränen- dleich und tief erschüttert durch die Straßen; von den Thürmen der Frauenkirche schallen dumpf die Klänge der Glocken; die bewaffnete Macht rückt in großer Parade

aus, unter dem markdurchdrin genden Donner der Kanonen empfangt König Lud wig II. heute seine letzte Huldigung. Ganz Europa nimmt innigen und herzlichen Antheil an dem Ver hängnis, von welchem er, von welchem sein Volk ereilt wurde. König Ludwig von Baiern könnte so glücklich sein, und ach! er fand bei all seiner Macht, bei all seinem Ansehen, bei allem Glanze, der ihn umgab und bei all der Liebe, die ihm das dem Königöhause und seiner Person insbesondere naiv ergebene Volk entgegenbrachte, nur Unglück. Als blühender

sich morgen öffnen wird. Was 'st denn das da unter der Thür?" . Die Morgenbriefe kamen jetzt in der Weise an, tote alle anderen Mittheilnngen von außerhalb, aber .“J nicht wie ein gewöhnlicher Brief aus. Es war „ größer, wenn auch sehr dünn, und an Miss Jos- "lme gerichtet. „Doch wol nicht wieder ein Medaillon?" rief SffiaUttee toc^enb. I sei. Ohne Zweifel konnte König Ludwig, welcher bei seiner ideal angelegten Natur edlen Mannes- und Königsstolz besaß, sich zu diesem Schritte nur außer ordentlich schwer

entschließen; ohne Zweifel war der selbe von tiefem, nachhaltigem Weh begleitet, M wahrscheinlich während seines ganzen Lebens nicht mehr von ihm wich; ohne Zweifel gab dieses nie aufgeklärte Verhängnis dem König zu großem Theile Anlass, die Menschen zu meiden, die alltägliche Welt zu fliehen und in der Einsamkeit seiner mit feen hafter Pracht ausgestatteten Schlosser Entschädigung zu suchen für ein Gut, dessen geheimnisvoller Zauber sich nun einmal nicht ersetzen lässt, von dessen Besitz oder Entbehrung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 26.06.1902
Physical description: 8
und 10% für Mariastein hergestellte öffentliche Communication und nach dem gleichen Verhältnisse von diesen Gemeinden zu erhalten. Drahtnachrichten. König Eduard schwer erkrankt. London, 25. Jirni. Erzherzog Franz Fer dinand ist vormittags 11 Uhr nach Wien zurück gereist. London,.25. Juni. Der heute nachmittags veröffentlichte Krankheitsbericht lautet: Der König ]')at den Vormittag gut verbracht. Das Befinden ist bis jetzt befriedigend. London, 25. Juni. Eine große Menschen menge umstand heute den Buckingham-Palast

, aus das Anschlägen von Bulletins wartend. Die Zei- tungs-Bureaus sind von einer zahlreichen, die Bulletins lefeubeit Volksmenge umgeben. London, 25. Juni. Das heute vormittags ausgegebene Bulletin besagt: Der König war unruhig und verbrachte den ersten Theil der Nacht chlaflos. Nach 1 Uhr morgens stellte sich etwas Schlaf ein. Der König leidet keine Schmerzen. Es ist kein ungünstiges Symptom aufgetreten. In Erwägung aller Umstünde ist das Befinden befriedigend. London, 25. Juni. Gegenüber den officiellen

Darstellungen werden vielfach höchst pessimistische Irtheile laut. „Morning Leader" behauptet, daß die Aerzte eine falsche Diagnose gestellt hätten. London, 35. Juni. Beim Einschnitt wurde ein fauliger Eiter entleert. Es bestehe die Be- ürchtung, daß ein solcher in die Bauchhöhle ge- drirngen sei. Die Temperatur ist sehr hoch. Eine Bauchfellentzündung wird befürchtet. Der König erhält fortgesetzt Mittel zur Stärkung der Herzthätigkeit, sowohl snbcntane Einspritzung als in Form von Medicinen. Er soll große

Schlaf sucht zeigen. Die Leibärzte erklärten den Zustand für sehr e r n st. London, 25. Juni. Hier sind die wildesten Gerüchte im Umlauf. Nach diesen soll der König A b d a n k u n g s g e d a n k e n tragen und sich Prinz Wales als König krönen lassen. Andere Gerüchte besagen, der König solle im Kranken zimmer in aller Stille gekrönt werden und die Feierlichkeiten sollen ihren Fortgang nehmen. London, 26. Juni. Montag Mitternacht trat unerwartet eine Verschlimmerung im Befinden des Königs

ein. Die herbeigerufenen Aerzte con- statirten, daß sich die eitrige Substanz in der Nähe der Hüfte angesammelt habe. Falls sie nicht ent fernt werden könnte, trete eine Catastrophe ein. Trotzdem wurde nicht sofort die Operation be schlossen. Gestern vormittags wurde ein mehr stündiges Consilium abgehalten, dessen Ergebniß dem König mitgetheilt wurde. Der König erklärte sich bereit, einer Operation zu unterziehen. Um halb 1 Uhr begann die Operation. Der König war vorher aus dem Bette auf den Operationstisch gehoben

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Page 1 of 4
Date: 22.06.1903
Physical description: 4
aus Wien: Banns Graf Khuen-Hedervary empfing heute um 10 Uhr vormittags den Besuch des österreichischen Mi nister-Präsidenten Dr. von Koerber, der län gere Zeit bei ihm verweilte. — Nach einen: heute mittags eingelaufenen Telegramm ist Graf Khuen noch nicht mit der Bildung des Kabinetts be traut. Khuen reist heute nach Budapest ab und kehrt übernrorgen nach Wien zurück. König Peter von Serbien. Genf, 21. Juni. (Meldung der schweizeri schen Depeschen-Agentur.) Tie serbische Par lamentsdeputation begab

sich um Hst 11 Uhr vormittags in 17 Wagen vom „Hotel Me tropole" nach der Wohnung des Königs Pe ter, vor welcher sich einige hundert Neugierige eingefunden hatten. Mehrere Gendarmen sorgten für die Auftechterhaltung der Ordnung. Tie Mit glieder der Deputation wurden in den großen Sa lon geführt, wo sie den König erwarteten. Üm 1 / 2 11 Uhr erschien König Peter I., be gleitet von seinem Militärstabe. Tie Versammel ten brachen in lebhafte Hochrufe aus. Der König war sichtlich gerührt. Präsident des Senates

W e - limirowitsch hielt sodann folgende Ansprache: „Eure Majestät! Tie NaUonalversammlung des Königreiches Serbien stand in ihrer Sitzung vom 2. Juni 1903 vor einer großen Aufgabe. Sie war berufen, die Lücke auszufüllen, welche auf dem Thron in Serbien entstanden war. In diesem: Augenblicke wandten sich alle Blicke nach diesem Lande, von wo man den neuen Monarchen er wartete, welcher das Volk liebe und schätze. Was man von dem neuen König erwartete, ist, daß er die Meinungsverschiedenheiten zwischen Krone

und Volk beseitige. Wir erwarteten von dem König, — wir kannten seinen erhabenen Charakter, die Vergangenheit seiner Ahnen und seine schätzungs- werte Persönlichkeit, — daß er, wie wir hoffen, Serbien einer glücklichen Zukunft entgegenführen werde. Indem sich die Blicke unserer Versamm lung auf Eure Majestät richteten, wurde ihr die Aufgabe leicht gemacht und so hat die National versammlung Sie einstimmig zum König von Ser bien gewählt. In Ausführung der uns anver trauten Mission haben wir Delegierten

der Na tionalversammlung die Ehre, das Protokoll der Sitzung der Nationalversammlung vom 2. Juni 1903 zu überbringen und Eure Majestät zu be grüßen, welcher wir eine lange, glückliche Regie rung wünschen, zum größten Ruhme Ihrer Per son und Ihrer Familie sowie zum Glücke des serbischen Volkes. Es lebe der König von Ser bien !" Der Senatpräsident überreichte hiebei dem König das aus Pergament geschriebene Protokoll in einer blauseidenen Hülle, die mit Bändern in den serbischen Farben geschmückt war. Der König erwiderte

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Page 7 of 12
Date: 05.02.1908
Physical description: 12
durch anhaltenden Beifall unterbrochen. x W Unterbliebene Beileidskttndgebnng in Ungarn. In der gestrigen Sitzung des ungarischen Ab geordnetenhauses wollte das Präsidium dem König und d-em Kronprinzen von Portugal einen Nachruf wid-men und gleichzeitig bean tragen, das Haus möge seinem Beileid Aus druck geben. Vor Beginn der Sitzung erklärten jedoch einige Mitglieder der Unabhängigkeits partei, darunter auch Gabriel Ugron, dem Vize präsidenten des Abgeordnetenhauses, Ludwig Navay, daß ein solcher Nachruf

nicht am Platze sei und in der Unabhängigteitspartei böses Blut erregen würde. Sie führten aus, es sei auch zweifelhaft, ob das Haus den Antrag des Prä sidenten, betreffend dje Beileidskundgebung, an nehmen würde, da es den Freiheitsbegriffen des ungarischen Parlaments, respektive der Majori- täkspartei, widerspräche, einem König, der die Verfassung seines Reiches aufgehoben und ab solutistisch regiert hat, einen Nachruf zu widmen. Obschon diese Mitteilungen keinerlei offiziellen Charakter

hatten, sondern ausschließlich als Privatwunsch dem Vizepräsidenten gegenüber zum Ausdruck gebracht wurden, unterblieb tat sächlich in der Sitzung des Abgeordnetenhauses die beabsichtigte Beileidslundgebung, und man ging sofort nach Unterbreitung des Einlaufs zur Tagesordnung über. Die neue Regierung. Wie wir bereits gestern melden konnten, hat König Manuel sich entschlossen, das Kabinett Franc o, dessen Vollmachten er im ersten Augen blick bestätigt hatte, dennoch zu entlassen und ein Konzentrationsministerium zu ernennen

der Regierung an. Er war im Kabinett Castro 1897 Iustizminister und übernahm im rekonstruierten Kabinett Castro 1898 das Portefeuille des Auswärtigen. Teirera Souza, der neue Finanzminister, hatte im Kabinett Hintze Ribeiro 1903 das Por tefeuille der Marine und Kolonien inne, und im eiben Ministerium war Wenceslao de Lima Mi nister des Aeußern, was er nun wieder werden 'oll. König Carlos und Königin Amalie. Der Geburtstag des portugiesischen Königs- paares fiel auf denselben Tag. Carlos war am 28. September

eine goldene Er in nerungsmedaille erhalten. Ihre Wohltätigkeit äußert sich in Spenden und Unterstützungen, die sie allen Bedürftigen zugehen läßt und bei denen die Geldgabe häufig in Blumen verborgen ist. Anekdotisches vom König Carlos. Nebst der Malerei gehörten die Jagd und ozea- nographische Studien zu den Lieblingsbeschäfti gungen des Königs. Er war ein Mann van hei' lerer Sinnesart und hatte Sinn für Humor. Als der König einst auf einer Automobilfahrt durch eine kleine. Stadt tanr, lief das Volk

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 12
Date: 23.06.1903
Physical description: 12
österreichischen Personal, neun Pullmannwagen auf dem ersten Geleise, hart am Perron vor. Die allgemeine Vermutung, Peter I. werde in einem der vorderen Wagen sich befinden, er wies sich als irrig. Der König weilte in: vorletzten Wagen. Stürmische Zivio-Rufe der zur Be grüßung ihres neuen Monarchen am Bahnhofe erschienenen serbischen und kroatischen Studenten Innsbrucks machten plötzlich auf das Erscheinen des Königs aufmerksam. Im Nu drängten sich Hunderte von Zuschauern um den vorletzten

Wa gen. Ter Studierende der Pharmazie, Herr P a n t o v i t s ch, ein Kroate, serbischer Untertan, nahm das Wort zu einer kürzen Begrüßungs-An sprache, in der er dem König die wärmsten Sym pathien der Studentenschaft zum Ausdruck brachte und das Vertrauen, das Serbiens gebildete Stände in den neuen König setzen, schilderte. Tie an wesenden Studenten nahmen das „Zivio Pe- t e r", in das die Rede des Herrn Pantowitsch ausklang, mit lauter Begeisterung auf. Peter I. hörte, am offenen Wagenfenster

, sie möchten Ihre Stu dienzeit auch wirklich zum Studieren verwenden. Denn nur dann werden Sie im stände sein, das Vertrauen zu rechtfertigen, das ich beim Antritte meiner Regierung in Sie setze, zum Heil Serbiens und seiner Regierung. Abermals feierten stürmische Zivio-Rufe den König. Unser Berichterstatter hatte sodann Ge legenheit, mit dem General Popowitsch T a m n i a n zu sprechen, der den König beglei tete. Ter General versicherte, daß Niemand von den an der „Evenements" in Belgrad Beteiligten

sich in Begleitung des Monarchen befinde. An wes nd seien im Zuge Major Kos titsch, Ka pitän Gruitsch, Präsident Dreisdro- witsch, Präsident Velivitsch, der Präsident und der Vizepräsident der Skupschtina und viele, viele andere. Schreiben Sie, schreiben Sie, fuhr der Jnterwiewte fort, wir haben so wenig de temp8. Ter Meinung unseres Berichterstatters, der König scheine sehr nervös zu sein, setzte der Apostrophierte die Worte entgegen: „Aufregung und langes Fahren — es ist nicht anders mög lich." Mit kurzem

Händedruck und Adieu bestieg der General wieder den Wagen. König Peter machte keineswegs den Eindruck des heldenmütigen Verbannten, des mutvollen Kriegers und energischen Monarchen, den man nach den bisherigen Schilderungen von ihm er wartete. Peter trug einfachen schwarzen Salonrock, nie deren Stehkragen, schwarze Binde, am Zeigefinger einen einfachen Siegelring. Tie Gesichtsfarbe des Königs war gelb-fahl, die etwas tief liegenden Augen fibrieren fortwährend in zitternder Un ruhe. Ter König rauchte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 10
Date: 25.06.1892
Physical description: 10
Arbeit nahm, nachdem er zuerst im Jahre 1889 auch das Sägemüllerhandwerk erlernt hatte. In Bichel bach trat Schalk in Geschäftsangelegenheiten mit dem Bäckermeister Remigius König in häufigen Verkehr. Königs älteste Tochter Karoline studirte zu dieser Zeit am Pädagogium in Innsbruck. Diese kam in den Sommerferien nach Bichelbach, wo Schalk sie kennen lernte und sich in sie verliebte. Es begann nun auch ein Liebesverhältniß zwischen Beiden, und bevor Karolina König wieder nach Innsbruck abreiste

, machte ihr Schalk einen Heiratsantrag. Das Mädchen wies ihn an den Vater, dieser wollte davon jedoch nichts wissen. Karoline König schrieb dann von Inns bruck aus noch einmal an Schalk. Bald darauf er hielt sie einen Brief von ihrem Vater, der den schrift lichen sowohl wie den mündlichen Verkehr mit Schalk verbot. Der Angeklagte reiste noch im December des selben Jahres zu seiner Geliebten nach Innsbruck, und besuchte sie. Karoline König theilte ihm dabei mit, daß sie das Verhältniß

König während der Sommerferien wieder. Am 25. September 1890 war er zum katholischen Glauben übergetreten, da er ver- muthete, daß ihm König das Mädchen nicht lassen wolle, weil er Protestant war. Heute äußert er auf die Frage des Vorsitzenden, er sei aus eigener, innerer Ueberzeugung convertirt, da er eingesehen habe, daß der katholische Glaube der richtige sei. Im Jahre 1891 faßte er nun den Plan, sich auch nach Inns bruck zu begeben, da ihm dort der Vater bei seinen Bemühungen um das Mädchen

nicht im Wege sein könnte. Mit einem Empfehlungsschreiben des Pfarrers von Bichelbach kam er denn auch zu Anfang des Schuljahres 1891 92 hieher zum Katecheten an der Lehrerinnenbildungsanstalt, der ihm dann zur Auf nahme in die Vorbereitungsclasse des Pädagogiums verhalf. Er schrieb nun einmal, wie er sagt, im Rausche an die König einen allerdings sehr albernen Brief, der bei der heutigen Verhandlung zur Verlesung kommt. Karoline König antwortet auf die Frage des Präsidenten, ob sie Schalk Hoffnung gemacht

habe: „Nein, nie!" Der Angeklagte hält dem entgegen, die König sei, allerdings auf sein specielles Verlangen, zu ihm auf's Zimmer gekommen und habe sich geäußert, wenn sie 24 Jahre alt sei, werde sie sich um ihre Eltern nicht mehr kümmern und ihm folgen. Die König übergab dann den Brief Schalks dem Katecheten am Pädagogium und veran- laßte damit, daß Schalk wieder entlassen wurde. Der Angeklagte begab sich dann nach Bichelbach zu seinem früheren Dienstgeber, der ihn wieder in Arbeit nahm. Schalk blieb

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 21.06.1902
Physical description: 8
wie einer als Zeugin des Vorfalles dazugekommenen Frau unter Androhung der ärgsten Höllenstrafen strengstes Stillschweigen aufgetragen. Der Arzt aber, der die Sachlage sofort erkannte, erstattete Anzeige bei Gericht. Drahtnachrichten. König Alvrrt von Kachsrn f. Berlin, 20. Juni, lieber die letzten Stunden und den Tod König Alberts verlautet aus Sybil lenort noch Folgendes: Im Laufe des Nachmittags traten Fieberphantasien beim König ein, er glaubte sich auf Reisen, sprach bald von Tirol, bald von Wien, fragt

, wo die Königin sei und ob er end lich nach Hause käme. Als Cardinal Kopp ans Krankenlager trat, um dem König geistlichen Zu spruch zu spenden, schien der Kranke ihn zu er kennen. Der Cardinal hatte nicht den Eindruck, als ob das Schlimmste bevorstehe, und kehrte nach Berlin zurück. Um drei Viertel nach Sieben lag der König im Todeskampf, draußen ging ein schweres Un wetter nieder. Der Tod erfolgte um 8 Uhr 5 Mi nuten abends, ohne jede krampfhafte Erscheinung. Der König athmete einige Male schwer auf. Sani

Bericht erstattet. Um halb 9 Uhr wurde die Standarte eingezogen. Die Portale vom Sterbezimmer thaten sich auf, dicht gedräugt, in feierlichem Schweigen, traten die Beamten und die Dienerschaft ein, um ihren Herrn und König nach seinem Hinscheiden zu sehen. Die Züge des Todten sind friedlich und nur wenig ver ändert. Er ruht auf dem frei in der Mitte des Gemaches stehenden Lager. Die Königin sitzt neben ihm, in wortlos stillem Schmerze hält sie die Hand des theuren Geschiedenen. Ihr zur Seite sieht

man den Prinzen Georg, die Prinzen und Prinzessinnen, die Aerzte, den Präses Matz und den Hofstaat. Sümmtliche Anordnungen, die das Begräbniß betreffen, sind von dem neuen König dem General Minckwitz übertragen worden. Die Ueberführung der Leiche nach Dresden findet Samstag in den Stunden von 3—9 Uhr statt. Die Beisetzung erfolgt am Montag. Der Bild hauer Seffner, Leipzig, nahm die Todtenmaske ab. Autopsie und Einbalsamirung erfolgen heute Nachmittag 3 Uhr. Dresden, 20. Juni. Beim Eintreffen

des Oberbürgermeisters die Absendung von Condolenzdepeschen an Königin Carola und König Georg beschlossen. Vom Flaggen mast des k. Schlosses weht schon seit gestern abends das schwarzgelbe Banner mit der Wettiner Raute Halbmast. König Georg dürfte noch heute von Sibyllenort, wo eine interne Trauerfeier für die königliche Familie stattfindet, nach seiner nun mehrigen Haupt- und Residenzstadt zurückkehren. Dresden, 20. Juni. Um 10 Uhr fand in allen Kirchen Trauergeläute statt. In der Kreuz kirche wurde abends 7 Uhr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 8 of 16
Date: 09.02.1908
Physical description: 16
Strauß'sche Operette „Ein Walzer trau m" gegeben. Montag kommen als 92. Vorstellung im Abonn. (Serie braun) die HellmesbergerPchen Episoden aus der Großstadt: „Wien bei Nacht" zur Aufführung; den Anfang macht die Offenbachsche Operette „D i e Z a u b e r g e i g e". Dienstag wird als 93. Vorstellung in: Abonn. (Serie rot) das Lustspiel „Im bun ten Rock" von Franz v. Schönthan und Freih. v. Schicht aufgeführt. Wir werden um Aufnahme folgender Zeilen er sucht : Der Kaviar-König, eine Komödie in 4 Akten

. (Trahtnachrichte n.) Leichenfeierlichkeite«. Lissabon, 8. Febr. König Manuel, Kö nigin Maria Pia und Königin Amalie nah men an der heutigen Leichenfeier nicht teil. io}i£ £im& agrL '8/uogvjjlF r i ch ist gestern hier eingetroffen, und wurde am Bahnhof vom deutschen Gesandten, und im Namen des Königs vorn Grafen Figueira und namens der Regierung vom Minister des Aeu- ßern empfangen. Lissabon, 6. Febr. Heute vormittags wur den die in der Hoftapelle aufgebahrten Leichen von der Geistlichkeit gehoben. Der König

eines so jähen Wechsels aller Ver hältnisse nicht wohl zu verlangen, daß die Re gierung bereits zu dieser Zeit mit einem auch nur einigermaßen ^taillierten Programm her- vortrcäe. Man dürfe aber überzeugt sein, daß sie ehrlich darauf bedacht sei, die Ver sa ssung zu achten, und bestrebt sein werde, auf gesetzlicher Grundlage so .zu wirken, daß die Ruhe im Lande wiederkehre. Lissabon, 8. Febr. König Manuel be rief gestern abends den Ministerpräsidenten, dem er seinen Willen kundgab, in der nächsten Woche

wiriterrsifen. Paris, 8. Febr. Franco ist gestern abends nicht hier eingettoffen. Verhaftungen. Madrid, 8. Febr. Nach einer Meldung des Journals „ABC" wurde ein früherer portugiesi scher Deputierter verhaftet, der in die Angelegenheit des Königsmordes in. Portugal verwickelt fein soll. König Carlos als Maler und Musiker. Von König Carlos, der jetzt als Opfer eines furchtbaren Verbrechens in seiner Hauptstadt er- mord-et worden ist, wird eine hübsche kleine Anekdote erzählt. Der König war bekanntlich

nur spielen, wenn sie sich dabei hinter einem Vorhang verborgen halten kann. Könnten Sie nicht morgen die kleine Prüfung über nehmen?" Der Cellist war gern bereit, und am nächsten Tage erschien er wieder im Schlosse. Statt des Königs empfing ihn die Königin Amalie, der König fei leider durch einen Mini- fterrat zurückgehalten und könne nicht erscheinen. Die Prüfung begann. Hinter einem Vorhang ertönten die Klänge des Cello; es war eine Melodie aus dem Trobädour, die gespielt, wurde. Der Künstler

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 8
Date: 22.11.1904
Physical description: 8
, oder blieben, von allem Verkehr abgeschlossen, in ihren Häusern. Noch immer wütete die Epidemie mit ungeschwächter Heftigkeit, fast zu jeder Stunde begegnete mail einem Lcicheuzug. In jenen Tagen war es. wo König Humbert von Italien der Welt ein seltenes Beispiel von Seelengröße ulrd Hochherzigkeit gab, indem er mit heldenmütiger Todes Verachtung die Lazarette und die Behausungen der Clwlera- kranken aussnchte. Nur von einem kleinen Gefolge be gleitet, durchschritt er die verpesteten Straßen

mit einer Nutze und Sorglosigkeit, als wandele er in einem Rosen gatten. Er betrat die schmutzigsten Winkel, ivo Tote und Sterbeilde lagen; er sprach srenndlich-tröstende Worte Zu öcu Trauerliden, die erstaunt iiiid dankbar zu dem Monarchen ansschauten; Gold und Silber legte er in tue Haiid der Armen und jedes Bittgesuch fand sofortige Er ledigung. "Auch an diesem Morgen machte der König einen Rnndgang durch die Straßen. Fabio stand dicht am Wege unter der ehrfurchtsvoll grüßenden Menge, als der Moliarch

vorüberschritt. Tie hohe, kräftige Gestalt des Graserr schien seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Wahrlich, ein Borrvurf für einen Blaler, dieser Fischer!" sagte er laiblaut zu seinem Adjutanten. Dieser Fischer! Fabio erbebte; er mußte gewaltsam an sich halten, um nicht vor- zntreten und seinen Namen zil nermen. Auch der König erkannte ihn iricht! Und doch war Graf Fabio Romani stets ein willkommener Gast im Quirinal geivesen und so oft er nach Rom kam, hatte König Hilmbert ihn in der freundlichsten

und herzlichsten Weise empfangen. Mit einem bitteren Gefühle im Herzen trat Fabio weiter zurück; erst als der Fürst vorüber war, folgte er ihm in einiger Entfernung nach. In einer engen Straße blieb der König vor einem ärmlich aussehenden Hanse stehen, an dessen Tür sich ein Hansen Menschen angc- sammelt hatte. Neben einen: offenen, nod) leeren Sarge standen zwei Leichenträger, die fick) mit einigen Männern zankten, während mehrere Franc:: bitterlich weinend daneben standen. Beim Erscheinen des Landesherrn ver

stummte der Lärm; ehrerbietig grüßend traten die Leute zur Seite. »Was geht hier vor?" fragte der König mit sreund- lirijcr Stimme. Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen, dann trat eine dicke, gutmütig ansschende Bürgerssrau aus dem Kreis. »Möge die Jungfrau und alle Heiligen Euer Majestät segnen!" begann sie ein wenig verlegen. »Wir baten die Mänttcr" — sie wies auf die mürri.ck) dreinschanenden Lciditulräaer — »noch eine Stunde zu warten, eine einzige , iLtunde, aver |tc luontcu nicijt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 10
Date: 25.04.1897
Physical description: 10
die Mitglieder und Angehörigen der Zöglinge einge laden werden. Schuhmacher-Genossenschaft für Inns bruck und Umgebung. Montag, den 26. ds., 8 Uhr abends, im Saal beim „weißen Kreuz" 1. Quartalsver sammlung. Zahlreiches Erscheinen nothwendig. Kleine Chronik. Innsbruck, 24. April. fHof- und Personalnachrichten.) Der König und die Königin von Rumänien find gestern Bormittag- in Abbazia zu längerem Aufent halte eingetroffen. — Wie man aus Cettiuje meldet, ist nunmehr die Vermählung des Prinzen Franz Josef

von Battenberg mit der Prinzessin Anna auf den 27. Mai festgesetzt worden. — Wie verlautet, hat König Alexander von Serbien vom Kaiser Franz Josef eine Einladung zu den diesjährigen Herbstmanövern in Ungarn erhalten. — Den Grafen Bela Szechenyi, Friedrich Wenckheim, Eugen Haller und Adam Bay wurde die Würde eines geheimen Rathes verliehen. sZum Attentat auf König Humbert) werden nachträglich folgende Einzelnheiten gemeldet: Als sich der König am 22. ds. um halb 3 Uhr nach mittags mit dem ersten

Generaladjutanten Ponzia Daglia auf den Rennplatz begab, näherte sich vor dem Thor San Giovanni, zwei Kilometer von der Stadt entfernt, ein Mann rasch dem königlichen Wagen und führte gegen den König einen Dolchstoß. Der Stoß fehlte, weil der König mit großer Kaltblütigkeit aus wich, indem er sich im Wagen erhob. Der König setzte die Fahrt nach dem Rennplätze fort. Nachdem der Attentäter den Stoß gegen den König geführt hatte, warf er den Dolch weg. Er wurde alsbald durch zwei Carabinieri und einen Polizei

-Jnspector verhaftet. Der Attentäter heißt Pietro Acciarito, ist 24 Jahre alt, in Artena geboren, Schmiedgehilfe, feit zwei Tagen beschäftigungslos und ohne bestimmte Wohnung und befindet sich im Zerwürfniß mit seinem in Rom lebenden Vater. Er wurde sofort ins Central polizeibureau überführt, wo der Quästor das Verhör mit ihm aufnahm. Aus den ersten Nachforschungen ergab sich, daß Acciarito keine Mitschuldigen hat und ein exaltirter Mensch ist. — Der König wurde bei seiner Ankunft auf dem Rennplätze

mit lebhaften Bei fallsrufen empfangen. Einige Minuten, nachdem der König die königliche Tribüne bestiegen hatte, brachte die Menge, da sich inzwischen die Nachricht von dem Attentat verbreitet hatte, dem König eine lang an dauernde stürmische Ovation dar. Die Diplomaten und die Behörden begaben sich alsbald auf die Tribüne, um den König zu beglückwünschen, der scherzend be merkte : „Das sind die kleinen Annehmlichkeiten meiner Stellung." König Humbert ist nun schon zum zweiten- male von Mörderhand bedroht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 26.09.1888
Physical description: 4
Friedrichs Tagebuch. (Fortsetzung.) Am 1. September Sedan. Graf Bothmer bringt die Nachricht, Napoleon sei in Sedan; der König fragt mit ungläubigem Scherz, was wol mit Na poleon zu machen sei, wenn er gefangen. Da geht die weiße Fahne auf Schloss Sedan auf. Napoleon schickt den General Reille. Dieser überbringt den bekannten Brief Napoleon's: „N’ayant pas pu mourir etc. w (da ich nicht sterben konnte) in welchem er seinen Degen in die yand des Königs gibt. Der König^diktiert dem Grafen Hatzfeldt

die Antwort. Zwei Strohsessel bilden den Tisch, auf dem er schreibt. Der König nimmt die Uebergabe Napolcon's an, ersucht ihn, zwei Offiziere zur Verhandlung über die Kapitulation zu ernennen, er selbst ernennt Moltke zu diesem Zwecke. Am 2. September schreibt der Kronprinz in sein Tagebuch: Das Wort „die Weltgeschichte ist das Weltgericht" erfasst mich aus meinem Knaben-Geschichtsunterricht. Wimpffen's Schwierigkeiten, Napoleon kommt, hält im Kartosielfelce unweit Donchäry, Bismarck und Moltke eilen

zu ihm, er wünscht günstigere Bedin gungen der Kapitulation und Abzug der Armee nach Belgien, wünscht den König zu sprechen. Moltke glaubt, das seien Vorwände, er fühle sich nicht mehr sicher in Sedan und sei besorgt um seine Wagen und Fourgons. Molike sucht ein schicklicheres Quar tier, während Bismarck mit Napoleon Konversation führt. Der König bleibt bei unbedingter Waffen- strcckung, die Offiziere werden auf Ehrenwort frei, um 12 Uhr wird die Kapitulation unterzeichnet. Moltke erhält das Eiserne Kreuz erster

Klasse, Bis marck kommt, sie haben rauchend über Alles, nur nicht über Politik gesprochen; ich schlage Wilhelms höhe als Aufenthalt für Napoleon vor, widerrathe die Entbietung auf die Höhe, angesichts der Truppen, als demüthigend, empfehle dem König, zum Kaiser nach Bellevue zu reiten. Konferenz mit Bismarck, Roon, Moltke; durch baierische Bivouaks nach Belle vue, wo die kaiserlichen Wagen und Fourgons. Diener und Postillons a la Longjumeau gepudert. Wir werden vom General Castelnau empfangen

, am Ein gänge des Glaspavillons erschien Napoleon in voller Uniform und führte den König hinein, ich schloss die Thüren, um vor denselben stehen zu bleiben, die französische Umgebung trat in den Garten, Reille, Achille Murat und Davillers leisteten mir Gesellschafl. Die Unterredung gierig wie mir der König später mittheilte, wie folgt. Der König begann, dass, nachdem das Schicksal des Krieges sich gegen den Kaiser gewendet und dieser ihm seinen Degen anbiete, er gt kommen sei, um ihn zu fragen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 6 of 12
Date: 25.06.1903
Physical description: 12
hat sich heute konstituiert. Es wurde be schlossen, mit dem Vorsitze nach der Stärke de Parteien jeden Monat abzuwechseln, sodaß begrüßten beit König; überall warf man ihm Blumen zu. Ter König erwiderte, indem er lächelnd salutierte. Nach einem Aufenthalte von 30 Minuten verließ der Zug in derselben Ordnung die Kirche. Musikkapellen durchziehen mit klingendem Spiele die Straßen. Lokalbahn Derchtesgaden-ScheUederg. München, 25. Juni. Für den Bahnbau B e r chlt es g a de n — Sch e l l e b e r g — S a l z bürg

, in genanntem Hotel. Gestern Abend traf auch der preußisch Oberlieutenant Hofmann hier ein. Während Kommerzienrat Kienlin heute früh die Kurpro menade besuchte, drang der Oberlieutenant in die Wohnung der jungen Dame ein, die um Hilfe rufend, ans Fenster eilte. Der Offizier feuerte Schüsse auf die Dame ab und verwundete jie schwer. Er selbst volverschüsse. tötete sich dann durch drei Re Der Einzug König Peters. Belgrad, 24. Juni. Um 10 Uhr vertun bete Kanonendonner, daß der neue König den ser bischen Boden

betreten habe. Bei der Einfahrt des Hofzuges intonierte die Musik die Natio nalhYmne; alle Anwesenden brachen in stür mische, endlose Zivio-Rufe aus. Beim Ver lassen des Zuges wurde der König von der Re gierung und der Gemeindevertretung begrüßt. Er schritt hieraus die Ehrenkompagnie ab und nahm die Vorstellung der Anwesenden entgegen, so dann an der Schwelle des Salons die Vorstellung des russischen Gesandten Tscharikow, im Salon die des Gesandten Oesterreich-Ungarns, Tumba und der übrigen Anwesenden

. Beim Ausgange des Bahnhofes, wo der König von einer Ab ordnung Belgrader Mädchen begrüßt wurde brach das Volk in neuerliche brausende Z i vio-Rufe aus. Belgrad, 24. Juni. Vom Bahnhöfe be gab sich König Peter in feierlichem Zuge nach der Kathedrale. Auf dem Wege bildeten die Vereine, die Studentenschaft, die Institute und die Truppen Spalier, hinter welchem sich- die Menge angesammelt hatte. Tie Spitze des Zu ges bildete eine Abteilung Gardesoldateu; ihnen folgten im Galawagen König Peter

mit dem Mi nisterpräsidenten Avakumovics, in einem zweiten Wagen Tr. Nenadovics, dann die Offiziersdeputation, die den König eingeholt hatte und die Minister; den Beschluß'bildete eine Te derputation der Skupschtiua. Begeisterte Zivio-Rufe Die Anerkennung der Möchte. Wien, 24. Juni. Deutschland, E n g- a n d, Frankreich und Italien werden Kö nig Peter nicht anerkennen. Tie Folgen der Nichtanerkennung werden sich zunächst in der Weise geltend machen, daß diese Staaten mit Ser bien nur in offiziösen und nicht in offiziel

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.09.1873
Physical description: 4
Abends ist, wie Mts gemeldet, der König von Italien in Wien angekommen, gg 5 Uhr 36 Minuten brauste der Separat - Hofzug, welcher A König brachte, in die Halle des Südbahnhofes. Die Kapelle intonirtc die italienische Hymne, die Ehrenkompagnie präsentirte. ja Zug hielt und aus dem Salonwagen stieg König Viktor Muel. Der Kaiser reichte ihm die Hand und hieß ihn in höfischer Sprache herzlich willkommen. Der König dankte, Mich über den Empfang gerührt, und nochmals reichten sich Monarchen die Hände

und schüttelten sie kräftig. Der Kaiser Me die Erzherzoge vor, welchen der König die Hand reichte. Maus trat der König, nachdem er die Truppe besichtigt, zur Achten des Kaisers vor und wurde von den anwesenden Italie nern mit Evviva-Rufen begrüßt. König Viktor Emanuel, wel- to gegenwärtig 53 Jahre zählt, ist eine kräftige, untersetzte Ge- »alt. Dem dunkelbraunen Angesicht, aus dem zwei große Augen Achten, verleiht der lange, an den Enden nach aufwärts strebende, tat stark ins Graue spielende Schnurrbart

ein martialisches Aussehen. Der König trug die italienische Generals - Uniform jtttb den eigens für diese Reise angeschafften silbernen Spitzhelm nii weißem Federbusch und dem savoyischen Adler. Ueber dem Mhatte der hohe Gast das Band des Großkreuzes vomStefans-Or, toi. Im Hofwartesalon stellte König Viktor Emanuel dem Kaiser die Minister Minghetti und Visconti Venosta, den Grafen Castellengo und den General Vertelo Viale vor. Unter den stürmischesten hoch« und Evviva-Rufen gelangten die Monarchen zu dem Thore

, not welchem ein mit sechs prächtigen Schimmeln bespannter offener salawagen stand. Der Kaiser ließ seinem Gaste den Vortritt; nst als der Kaiser wiederholt in ihn drang, bestieg der Gast den Wagen. Als die Menge der beiden Herrscher ansichtig wurde, husten tausendstimmige Evvivas und Hochs durch die Lüste, Hüte und Tücher wurden geschwenkt und immer wieder, immer stärker erscholl der jubelnde Gruß. Der König, überrascht von der begeisterten Kundgebung, blieb einen Augenblick im Wagen stehen

, überblickte die Menge und verneigte sich dankend. Der Kaiser nahm zur Linken seines Gastes Platz, und die Monarchen fuhren in die Burg. Ueberall harrten viele tausend Menschen, welche demonstrativ dem König ihre Willkommengrüß? zuriefen. Nach einer Fahrt von kaum 10 Minuten laugten die Herrschaften in der Hofburg an. (König Viktor Emanuel) soll sich auf seiner Reise nach Berlin auch einen Tag in Prag zum Besuch seiner Tante, der Kaiserin Maria Anna, Gemalin des Kaisers Ferdinand, auf halten. (Gut

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