—den wirklich darbenden alten Lehrern nicht helfen zu können. Den guten Willen beweise das Pensionsstatut; man wird vielleicht dem Unterstützungsfond weitere 20.000 fl zuwrisen, von deren Zinsenv.'rtheilung wieder kein Mensch etwas erfährt und die Sache hat für Heuer wieder ihr Ende. Als Nachspiel beweisen uns dann die clericalen Blätter die liebevolle Borsorglichkeit und das stets für die Lehrer schlagende Herz dessel ben, fordern zu Anhänglichkeit auf, lassen durch schauen, wie gut es uns gehen
in ihrer Herzensein falt und in ihrem bescheidenen Sinn. Darum, weil Floritza so hold war anzuschauen, kamen die schönsten Burschen von weit und breit und tranken ihren Wein bei Vater Barsescu, spielten da Würfel und sangen ihre Lieder. Der eine spielte das Cymbal, der andere blies wunderschön auf der Flöte, ein dritter sang sogar, daß es eine Art hatte. Sie Alle thaten's, um Floritzen's Herz zu rühren, aber was kümmerte sich die darum? Sie achtete die Burschen kaum, sie mochten noch so schön spielen und singen
und keiner wußte vom Anderen, ob ihm das Herz der Maid gehöre. Ja, wenn Jonel kam mit seiner Geige, das war etwas Anderes. Da wurde es still in der Stube, die Burschen setzten Gläser und Würfel weg, der alte BarscScu kam mit nickendem Haupt und zittern- dem Knie hinter dem Schanktisch hervor, setzte sich zum Ofen und hielt die Hand zum Ohr, um besser zu hören — und Floritza? Et, sie wußte auch nicht, wie ihr geschah, wenn von der Geige die Töne ent stiegen, die lustigen und traurigen, und wenn sie so dasaß
, still und in sich gekehrt, kaum, daß ihr Herz noch pochte, da sah sie nicht, wie Jonel sie heimlich anbetete mit seinen sanften, schwermüthigen Augen und sie fühlte es nicht, daß er nur für sie spielte, nur für sie. Bist Du nicht thöricht, Du armer, buckliger Jonel, daß Du in Träumen schwelgst, die nimmer wahr werden? Warum zMert Deine Hand, warum | Dein Auge so seltsam, warum pocht Dein Herz in! wilden Schlägen, warum flieht Dich der Schlaf, und welch' tolle Gedanken jagen in Deinem Gehirn
? Du liebst Floritza? O Du armer Jonel, hast Du noch nicht Dcine Gcige gefragt, ob Floritza Dich auch wieder liebt? Deine Geige ist doch Deine ein zige Freundin, sie spottet nicht Deiner Mißgestalt, sie theilt Leid und Freud' mit Dir, ganz wie ein liebendes Weib, denn sie frohlockt mit Dir, wenn Du heiter bist und klagt mit Dir, wenn in Deiner Seele Stürme toben und Schmerzen wühlen. Frei lich, der Schmerzen sind es mehr als der Freuden, und Dein Herz ist schwer und der Sinn ist verzagt. Aber was hilft's