„goldenen Schiff" in Predazzo, woselbst wir kurze Rast halten, erscheint daher auch das Fremden buch als eine Sammlung von Autographen der be rühmtesten Fachgelehrten, in stattlicher Reih? zurück bis Richthofen, Buch und Dolomien, dem Namens- pathen der Dolomiten. Als geologisches Curiosum zeigt uns der Wirth in der Nähe des Ortes einen Berg, der aller wisscn- schaftlichen Ordnung zum Trotze in mächtigen Schich ten den Kalk als Unterlage und den Granit obenauf als Gipfelbildung besitzt, ein Vorkommniß
Rittes, von den dunklen Wäldern und grünen Matten der Alpen bis in die sonnigen Ebenen Italiens, von den Schneegraden und den Felszinnen der Dolomiten bis zu den blauen Fluthen des Mittelmeeres, vom Edelweiß und der Alpenrose bis zur Opuntie und blühenden Granate, vom ma lerischen schlichten Bergdorfe bis zum Glanze und der Pracht venetianischer Prachtbauten; — im Traume vermengen sich die Bilder und Gestalten, erhabene Dogen halten in erlauchter glänzender Versammlung wie auf den Gemälden der alten
venctianischen Meister Gott Vater zur Rechten, den Papst zur Linken auf grünen Alpenmatten, umgeben von hohen Felsgebirgen und Schneegipfeln Staat, die FelS- thürme der Dolomiten sind reich mit prachtvollen Renaissance-Ornamenten und schwervergoldeten byzan tinischen Capitolen verziert, aus ihren Spalten wiegen sich blühende rothe Granatsträuche, zu ihren Füßen Orangen und ganz am Strande des Meeres bespült von blauen Wogen blühen auf dem weißen Sande der Dünen riesige Alpenrosen, in den schäumenden Wellen
so reich ausgestatteten Lande in den Wettkampf treten; eS hat, um nur Eines zu erwähnen, seine Dolomiten, die in Bezug auf wilde Großartigkeit und Gebirgsformation ganz einzig dastehen Gewiß, es ist ein wunderbarer Ausblick, der sich von der Höhe der Wengeralpe dem Auge eröffnet; aber wer kann das Bild vergeffen, daS er in seine Erinnerung aufnahm, wenn er über die Fläche des Dürrensees hinweg sein Auge nach den Schluchten und Gletschern des Monte Cristallo erhob? Aber die Schweiz, sagt man, bietet