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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 24.12.1889
Physical description: 6
10 Weihnachten. Innsbruck, 24. Dezember. ? Nicht allein in allen Theilen des deutschen Reiches und Deutschösterreichs, nein, auf dem ganzen Erdkreis, wo Deutsche wohnen überall, flammt am heutigen Abende der „Christbaum" auf, und Väter und Mütter, Kinder und Enkel versammeln sich um dieses Wahrzeichen der Einheit des deutschen Ge- müthes und deutscher Empfindung, und nur Worte des Friedens und der Freude träufeln durch die stralenden Zweige des Tannenbaumes. Beim Christ baum vereinigt sich die ganze Familie

in allen ihren Gliedern — beim Christbaum vereinigen sich am heutigen Tage alle Stämme des deutschen Volkes. Der Christbaum mit seinen hoffnungstralenden Lich tern ist bas Sinnbild des Deutschthums in den Reichen des Sonnenaufganges und des Nieder ganges. Nicht überall geht es dem deutschen Volke zu seiner Zufriedenheit. In Russland, in den baltischen Ländern wird ein wilder, roher Vernichtungskrieg gegen die Deutschen geführt. In Ungarn wird das Deutschthum, welches am allermeisten zur Wieder herstellung des Reiches

an der mittleren Donau bei getragen hat, nach Kräften zurückgedrängt. In der westlichen Hälfte der Habsburgischen Monarchie sind die Deutschen, die Bildner des Reiches in jedem Sinne, im Stande der Abwehr, welche sie nicht überall mit Erfolg durchführen können. Nur im deutschen Reiche selbst ist das deutsche Volk unbe hindert in der Entwicklung seiner Zukunst und ent faltet seine Macht und sein Ansehen zu immer rei cherer Blüthe. Zwar wühlen und kehren auch dort die alten inneren Feinde des deutschen Namens

, wehr und mehr von der Uneigennützig keit des deutschen Reiches überzeugt, so weit heran gezogen, dass sie bei künftigen europäischen Verwick lungen kaum mehr zu den vordersten und eiligsten Gegnern des deutschen Volkes zählen dürften. Vom Reiche aus geht auch der Drang jedes großen Volkes nach dem Meere, dem Thore der Welt, und die deutsche Kolonialpolitik bemüht sich aus allen Kräften, den Autheil des deutschen Volkes an der Weltpolitik für die Zukunft sicherzustellen. Der unerfreulichen

, unter ihnen der älteste Reichöfeind, das Römling- thum, nach Kräften — aber der Zug der Einheit im deutschen Volke tst stärker als die verschlagensten Machenschaften. Der mitteleuropäische Bund sichert überdies dem deutschen Volke wenigstens für diese und für die nächste Zeit einen Frieden, den es zur Stärkung seiner Kraft mit Eifer benützt. So wer den die missgünstigen Nachbarn in Schach gehalten, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, selbst die ent fremdeten Vettern des deutschen Volkes an der Nord- und Ostsee

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 10
Date: 20.07.1890
Physical description: 10
, nicht nur die Wiedcraufrichtung des deutschen Kaiserthums, sondern vor Allem die jetzige Bedeutung des Deutschthumö feiert an dies m Tage sozusagen ihren Geburtstag. Alle Deutschen, nicht nur jene innerhalb der Grenz- pfähle des neuen Reiches, blicken mit dankbarer Er innerung an jene große Zeit zurück, denn der Glanz, der seither auf dem deutschen Namen ruht, wirft seine Strahlen auch auf die Stammesgenossen außer halb des Deutschen Reiches, und für uns Deutsche in Oesterreich legte diese große Zeit auch den ersten Grund

Aber was sie alle geleistet, das wirkt fort und der Ruhm des Deutschen Reiches bewegt sich noch immer dar in aufsteigender Linie. Wir Deutschen in Oesterreich, die wir mit aller Treue an unserem Vaterlande hängen, lassen es uns nicht verwehren, mit Stolz und Freude auf das glückliche Geschick unserer Brüder hinüberzusehen Ihr Ruhm, ihre Größe, ist ja auch ver Ruhm und die Größe aller Deutschen und für uns besonders ist dies ein Trost in dem schweren Kampfe, der uns auferl'gt ist. Wir stehen als vorgeschobener Posten

unseres geliebten Vaterlandes Oist.rreich, dieser alten deutschen Vormacht, und zum Ruhme des deutschen Namens. Der zwanzigjährige Gedenk tag eines blutigen Krieges, dem eine nationale Er Hebung der Deutschen des Reiches folgte, soll uns anspornen und die Hoffnung erwecken,'daß auch für das Dcutschthum in Oesterreich ein Tag des natio nalen Sieges kommen muß. Die Auflösung des pro Patriu-Uereiues. Innsbruck, 18 Juli. Wir sichen vor einer Thatsache, deren Tragweite für das politische Leben in Tirol

für das deutsch-österreichische Bündniß. dessen wir uns erfreuen, und dessen Stützen die Deutschen in Oesterreich stets gewesen sind und stets sein wer den. Zwanzig Jahre sind seit diesem weltgeschicht lichen Tage vorübergcgangen. Der alte Kaiser, mit dessen Namen die Erhebung Deutschlands verknüpft ist, ist dahingegangen zu seinen Ahnen, sein treuester Berather, der große eiserne Kanzler, ist nicht melr im öffentlichen Dienste, der geniale Schlachtenlenker Moltke hat sich auf seinen Altenthcil zurückgezogen

auf altem deutschen, aber von der slavischen Fluth unterwühlten Boden. Wenn wir auch nur mit Weh- muth all' der Verluste gedenken können, die das Deutschthum in Oesterreich in den letzten Jahren erlitten hat, es waren Verluste, die nur mit Hilfe stärkerer Gewalten möglich wurden. Das deutsche Volk in Oesterreich ist durch sie nicht geschwächt, sondern im Gegentheile gekräftigt und gestärkt worden. Unaufhörlich, unermüdlich wollen wir weiterkäwpfen für unser VolkSthum und unsere nationale Ehre, zum Heile

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 14.10.1885
Physical description: 4
, durch welchen sie so ver- ehrungswerth war, heimlich widerstrebt. Sie hatte jetzt keine Thräne, sie hatte nur Zorn. Sie hätte den Mann, der sie so sehr misachtete, ver- gerichteteu Worte Euerer Majestät über die Fort dauer unserer guten und durchaus befriedigenden Beziehungen zu den auswärtigen Mächten haben in den dankbaren Herzen aller Völker des Reiches leb haften Wiederhall erweckt, und insbesondere ist es das Bündnis mit dem deutschen Reiche, auf dessen Pflege und Befestigung wir im Interesse einer fried lichen

aus dem Königreiche Böhmen entgegengekommen, und wir beklagen es schmerzlich, dass ohne unsere Schuld Zustände geschaffen wurden, welche die Stel lung der Deutschen in Oesterreich ebenso empfindlich beeinträchtigen als die Grundlagen des Reiches be denklich erschüttern. Euere M a j e st ä t! Wir halten es für unsere patriotische Pflicht, in ehrfurchtsvoller Treue und Ergebenheit an den Stufen des Allerhöchsten Thrones freimüthig die schweren Besorgnisse auszusprechen, welche die bisherige Re gierungspolitik

der verfassungsmäßigen Gleichberechtigung der landesüblichen sprachen wurde der deutschen Sprache in Oesterreich jene Geltung und Anerken nung als Staatssprache versagt, welche derselben seit mehr als einem Jahrhunderte zukommt und zur Er haltung des Reiches zukommen muss. Zugleich wird die Regierung unablässig gedrängt, unter dem Titel der Gleichberechtigung auf admini strativem Wege den slavisch - nationalen Ansprüchen nachzukommen. Da nun die von Euerer Majestät zur Anbah nung der allgemeinen Versöhnung

Die eminente Wichtigkeit der Erhaltung und Kräftigung des Bauernstandes für die gesellschaftliche und wirthschaftliche Ordnung haben wir stets aus vollster Ueberzeugung anerkannt und werden den hiezu bestimmten Gesetzentwurf über die Vererbung von landwirtschaftlichen Besitzungen mittlerer Größe umsomehr der sorgfältigsten Prüfung unterziehen, als in großen Theilen des Reiches der Landmann im Interesse der Entlastung und Erhaltung seines Besitzes ans die freie Verfügung über einzeln

und Machtstellung des Reiches zu wahren. Denn nach unserer bereits wiederholt ausge sprochenen Ueberzeugung halten wir eine fernere Erweiterung der verfassungsmäßigen Landes-Autono mie und vollends die Anerkennung des von mancher Seite bis auf die Gegenwart festgehaltenen An spruches einer besonderen staatsrechtlichen Stellung des Königreiches Böhmen zum österreichischen Kaiser reiche für unvereinbar mit dem Bestände unseres einheitlichen Slaatswcsens. Wir dürfen uns darauf berufen, dass im Abgeordnetenhause

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 10.02.1888
Physical description: 4
das Haus nach einer größeren Rede des Handelsministers den österreichisch-italienischen Handelsvertrag mit großer Mehrheit an. Das deutsch geschriebene Tschcchenblatt „Politik" nimmt die Rede Bismarcks zum Anlass, um wieder einmal gegen die Deutschen in Oester reich den Vorwurf der Staatsgefährlichkeit zu er heben. Alle Parteien des Abgeordnetenhauses, schreibt das sonst so russenfreundliche Blatt, alle Nationen unseres weiten Reiches haben das Bündnis mit dem deutschen Reiche gebilligt, undweil

es im Staatsinteresse liegt, ohne Vorbehalt anerkannt und gutgehcißen. Dass dasselbe bei den Völkern in Oesterreich nicht so freudig und mit warmer Begeisterung ausgenommen wurde, ist weder die Schuld des deutschen Reiches, noch die Schuld Bismarcks oder ver österreichischen Negierung, sondern ausschließlich das Verdienst der deutsch-nationalen oder der deutsch-liberalen Partei. Würde 'diese nicht einen vernichtenden Krieg gegen die einzelnen nichtdeutschen Völker des Reiches führen, diese nicht gewaltsam

zu vertheidigen stark genug ist, wird überall einen langen Nachhall finden. Da die Kraft des deutschen Reiches dem Frieden und dem Rechte gilt, werden alle Fak toren, die dasselbe stärken können, und darunter auch das gewaltige aus der Rete des Kanzlers strömende, moralische Moment als willkommene Bundesgenossen des Friedens und der Ordnung begrüßt werden. — Das ungarische Regierungsblatt „Nemzet" be merkt, bezüglich der Rede Bismarcks herrsche allg'« mein die Ansicht vor, dass dieselbe eine der mäch tigsten

beherrschen, in ihrer Existenz bedrohen wollen, dann würde sich zur politischen Uebereinstimmung auch noch ein anderes Gefühl ge sellen. Nur die „staatsgefährlichen Tendenzen" un serer deutschen Opposition sind schuld daran, wenn neben dem Gefühl für Macht und Größe O-sterreichs und für das Interesse unserer Monarchie nicht auch andere Stimmungen aufzukommen vermögen. Wie in den letzten Tagen die Veröffentlichung des deutsch österreichischen Bündnisvertrags, so bildet jetzt die große Rede Bismarcks

im deutschen Reichstag den Stoff der Erörterungen in den Zei tungen. Das offiziöse Wiener „Fremdenblatt" schreibt: Die Reee Bismarcks wird für längere Zeit ein treues Spiegelbild der die Welt beherrschenden Situa tion bleiben, welche keine unmittelbare Friedensstörung befürchten lässt, aber doch die Staaten veranlasst, auf ihre militärische Leistungßfähigk-'it bedacht zu sein. Was der Fürst über die Veröffentlichung des Bünd nisvertrags, über die Natur des Bündnisses mit Oesterreich-Ungarn und dessen Zweck

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 26.07.1884
Physical description: 8
. Sie förderten die allgemeine Weh, Hastigkeit des deutschen Volkes, hoben das Zu« sammengchörigkeitsgesühl aller deutjchen Stämme und erinnerten die Deutschen an ihre Kraft. Seither haben stch die politischen Verhältnisse des Reiches — im Allgemeinen recht sehr zum Vor« theile des letzteren — gar gewaltig geändert, und durch die Ein- sührung der allgemeinen W hrpflicht sind die Völker in systema tischer Weise wehrhaft gemacht worden. Was früher in politischer Beziehung durch d-e Schützenfeste angestrebt

wurde, ist inzwischen — w nn auch namentlich jür uns Oesterreicher in anderer Weise als wir gewünscht hätten — erreicht worden, seit dem Tage als sich die Eiuheitlichgestaltung des Reiches vollzogen; was in Bezug auf die Stärkung des Reiches mit patriotischem Sinne durch oas deutsche Schützenwesen angebahnt wurde, wird nun durch eine gar gewaltige bewaffnete Macht in gewiß ausreichendem Maße besorgt. Bleibt also für die großen deutschen Schützenfeste im Allgemeinen nicht viel wehr übrig

, LrSffel. K«öSZZ m »rrttu, Ai«, M^q-- -tz^. At. «*Ssa mttts m W- fc» Me»-. i 171 Samstag 26. Zuli A»»-. '^«kkren 27 Juli 7 Schläfer. Innsbrucks 26 Juli. Deutsche Schützen führen gegenwärtig in Leipzig ein Kampf spiel mit ihren Waffen auf. Es sind Schützen aus Deutschland und deutsche Schützen aus Oesterreich. Die deutschen Schützenfeste haben im Laufe der Zeit von ihrer hohen Bedeutung ungemein viel verloren. In den Tagen deutscher Zerriffenheit gaben sie einen mächtigen Anstoß zur Stärkung der Nation

, als ein fröhliches Spiel. Seit bei uns in Oesterreich die Dinge jene Wendung ge. vommen haben, die wir von dem Beginne der Taaffeschen Ver- söhnungsära datieren; seit in Oesterreich die Deutschen nur noch als Oesterreicher zweiter Klasse gelten, währeno als Ocstcrreicher erster Klasse unsire slavischen Brüder angesehen werden — seither haben die deutschen Bundesschützenfeste — die uns im Interesse beS Waffenfpieles wenig interessieren — wieder politischen Reiz. Man.versöhnt" in Oesterreich die Völker

, indem man die Deutschen zurückdrängt und dir Slaven in den Vordergrund stellt; man „versöhnt" die Parteien, indem man durch zahllose leicht zu gewinrende Blätter täglich auf die Deutschen loshämmert und sie bekämpft; man „versöhnt" die Nationalitäten unseres Staates, indem man durch frile Soldscheeiber auch im deutschen Nachbar- reiche die übelsten Meinungen über uns Deutsche zu verbreiten sucht, so daß manche unserer deutschen Stammesgenoffen im Reiche nahezu daran sind, zu glauben, im Lager der Slaven sei

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 12.11.1887
Physical description: 8
Reiches herrscht seit einigen Tagen große Aufregung und gerechte Sorge um ein theures Leben. Der Kronprinz Friedrich Wilhelm, seit län gerer Zeit kränkelnd und von einem tückischen nnd hartnäckigen Leiden heimgesucht, steht in Folge einer plötzlichen und unvermutheten Wendung zum Schlimmeren unter der Behandlung dreier Aerzie von europäischer Berühmtheit, und es besteht die Besorgnis, dass das Leben des deutschen Thronfolgers ernsthast gefährdet sei Dieser Kummer beschränkt

und mit ihr im innigen Zusammenhänge stehenden helden haften, hochbegabten und durch Leutseligkeit und andere menschliche Tugenden besonders hervorleuchten den hohen Persönlichkeit und mit den besten Wünschen für einen günstigen Verlauf der, wie es leider den Anschein hat, in nicht geringem Grade lebensgefähr lichen Krankheit erfüllt. , Bei dem deutschen Kronprinzen sind es aber noch besondere Gründe politischer und nationaler Natur, welche die Gcmüther von Millionen innerhalb und außerhalb des deutschen Reiches

in Athem halten. Man weiß, dass Kaiser Wilhelm nach aller mensch lichen Berechnung nicht mehr weit von dem Abschlüsse seines Greisenalters entfernt ist. Kronprinz Friedrich Wilhelm war berufen, sofern ein gütiges Geschick ihm Gesundheit und Leben fristete, seinem helden haften Vater auf dem Throne des großen und in aller Welt geachteten, einen ersten Rang in Europa einnehmenden deutschen Reiches zu folgen. Kaiser Wilhelm hat Deutschland unter dem Bei stände eines großen Staatsmannes mit „Blut und Eisen

- Oppelik in Wien; HavaS La- fitte & Comp, in Paris; G. L. Daube & Comp, in Frank furt a. M.; Rudolf Messe in Berlin, Wien, Stuttgart, München; M. Dukes; Heime. Schalek; Moriz Stern; I. Danneberg; Ludw. Gans in Wien; Adolf Steiner in Ham burg; A. Hirschfeld in Triest. Alle diese Firmen vermittelt» Annoncen zu unfern Original- Preisen. Nk 258 Samstag 12. November M«-«» P. Innsbruck, 12 November. In dem italienischen Küstenkurorte San Nemo, wie nicht minder in der Haupt- und Residenzstadt des deutschen

sich nicht auf die verhältnismäßig engen Räume des königlichen Schlosses zu Berlin, auch nicht auf den Familienkreis der thatkräftigen Hchenzollern; er wird getheilt im ganzen Königreich Preußen; von ihm sind erfüllt alle patriotischen Deutschen des neu- gegründeten großen und mächtigen Germanenreiches; er findet auch bei uns Deutschen diesseits der schwarz-weiß-rothen Grenzpfähle, bei den Deutschen in Oesterreich seine mächtige, tiefgehende Theilnahme, und selbst weit über den Bereich der deutschen Zunge hinaus, namentlich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 18.11.1880
Physical description: 4
, aber daß viele Häuser mit Fahnen geschmückt waren, läßt sich nun einmal nicht hinwegdisputiren. Schon um 9 Uhr war der Sofiensaal gefüllt. Vor der Rednertribüne drängte sich Kopf an Kopf. Hier schien eine Vertretung des deutschen Volkes in Oesterreich vereinigt, die, selbst nach Tausenden zählend, Millionen von Gleichgesinnten hinter sich hat. Nicht nur Böhmen, Mähren, Schlesien, die Steiermark, Oberösterreich waren vertreten, auch aus den ent legeneren Provinzen des Reiches, aus der Bukowina, aus Tirol

und die Einheit des Reiches, sowie in Bezug aus das Deutschthum, welches geschützt werden muß um seiner selbst willen und als Anfang und Ende des Reiches, das die Deutschen gegründet haben, und welches sie allein zu erhalten im Stande sind. (Leb hafter, anhaltender Beifall.) Hierauf begrüßte der Bürgermeister von Wien Dr. v. Ne wa l d die Versammlung im Namen der Reichshaupt- und Resi denzstadt. Der Vorsitzende Dr. Kopp ertheilte sodann dem Dr. Schmeykal das Wort zum Vortrage und zur Begründung nachfolgender

Zeitungen, die Bedeutung des deutschen Parteitages in ihrem Werthe zu verkleinern, darf daö deutsch österreichische Volk mit großer Befriedigung auf den Parteitag zurückblicken. DaS geht übereinstimmend aus den Aussagen der Theilnehmer und aus den Meldungen der verläßlichen Blätter hervor. Schon in den frühen Morgenstunden machte sich in den Straßen des Wiener Bezirks .Landstraße*, in welchem sich der Sofiensaal, wo der Parteitag abgehalten wurde, befindet, ein sehr bewegtes Leben und Treiben bemerkbar

und Vorarlberg und von der Küste Dalmatiens waren Vertreter der deutschen Nation Oesterreichs erschienen, und Männer aus allen Ständen hatten sich zusammengefunden, um einmüthig Protest zu erheben gegen jede Vergewaltigung ihrer nationalen Rechte. Kurz nach 10 Uhr erschienen die drei Einberufer des Par. teitagö, Dr. Kopp, Dr. Sturm und Dr. Schmeykal,am Präsidententische. Unter lange anhaltendem stürmischem Beifall betrat Dr. Joses Kopp die Tribüne und begrüßte die Ver sammlung : „Willkommen! Das sei

das erste Wort, womit ich im Namen meiner Miteinberufer Sie alle begrüße, werthe Mitbür« ger, liebe Stammes- und Gesinnungsgenoffen; willkommen! Als wir es unternahmen, den Ausruf ergehen zu laffen in alle Theile des Reiches, da bangte uns wol, und wir dachten, ob es nicht als eine Ueberhebung gelten werde, daß wir, drei Einzelne, uns herausnehmen, wozu wir kein Mandat, wozu wir keinen Auftrag haben. Heute ist diese Bangniß von uns genommen, denn dieser Saal, so groß und mächtig, er faßt kaum die Zahl

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 01.02.1884
Physical description: 8
an die Lösung herantritt, wird diese Frage gelöst, und wir werden damit ein großes patriotisches Werk gethan haben. Und wenn ich noch zuletzt erwähne, daß uns Dr. Rieger das Wort des deutschen Dichters zitiert hat: .Nichtswürdig ist die Nation, die rücht chr Mss jetzt an ihre Ehre/ jo mag ts auch mir gestattet sein, an diejcd Wort meine Stammesgenossen zu erinnern, weiche dem eisernen Ring der Majorität angehören (Schr gut! links) und dort Handlangerdienste für besondere Zwecke Leisten

. Ist das mit dem dkutschcn Bewußtsein verträglich tu einer Frage, wo es sich darum handelt, die durch die Verhältnisse begründete, durch die Geschichie von Jahrhunderten geheiligte Stillung der Deutschen in Oesterreich zu untergraben und das österreichische Interests als Staatsintereffe zu gefährden? Ich halte das für unmöglich; di- Erfahrung wird zeigen, ob es doch möglich ist. Ich bin überzeugt, daß Irrer, ob der deutschen oder einer andern Natio- natisnalirät angchörig, mit voller Seele dem Gedanken anhängen muß

Gelegenheit der jetzigen Regierung vorzuwerfen, daß sie die nichtdeutschen Nationalitäten auf Kosten der Deutsch n protegiere, daß ste gegen die deutsche Nationalität -artet,sch vergehe, an eine Regierung, weiche so oft als eine tschechische Regierung verschrieen wurde, mit dem WuvscLe heran, tritt, eben diese Regierung möge ein Sprachengesetz erlassen zum Schutze der deutschen Sprache und Nationalität. Ich würde wünschen, daß ein allgemein befriedigendes Sprachengesetz zu Stande käme, muß

haben mehr Lebenskraft in sich, als Gebilde, welche durch Gesetze geschaffen wurden. Als Motiv zum Antrag Wurmbrand wird angeführt, daß unter der jetzigen Regierung seit vier Jahren die Deutschen in Oesterreich unter drückt werden. Das ist nicht wahr. Wenn man eine so schwere Beschuldigung ausspricht, dann sollte mau dieselbe mit Belegen beweisen. Ich kenne die Verhältnisse in meinem Vaterland Böhmen, und diese Beschuldigung ist ja zumeist gegea uns Tschechen gemünzt, und da sage

ich, daß ich diese Beschuldigung mit Indignation und Entrüstung zurückcoeise. Man sagt, daß die Sprachevverordnuvg, welche richts Anderes ist, als daß alte hundertjährige Institutionen gesetzlich ausgefrischt wurden, die höchste Beunruhigung im deutschen Volk hervorgerufen habe. Wie viel größer müßte die Beunruhigung bei den nichtdeutschen Völ kern sein, wenn der Antrag Wurmbrand zum Gesetz gemacht würde. Ist das eine weise Regierung, welche einen Theil der Bevölkerung dadurch beruhigen wollte, daß ste einen viel größeren

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 16.02.1882
Physical description: 4
, daß die Deutschen in Oesterreich den eigentlichen Kitt des Reiches aus machen. Fahre die Regierung fort, diesen Kitt des Reiches in unüberlegter Weife zu zerstören und loszulöjen und das Gefüge des Staatsbaues zu lockern, so werde sie nicht blos vor dem Reiche, vor der Bevölkerung, sondern auch vor der Zukunft und der Geschichte eine Verantwortung auf sich nehmen, welche sie niemals zu tragen im Stande ist. Die Regierung stütze sich nicht auf die deutschen Patrioten des Reiches, sondern auf die Slaven

waren, ihren Pflichten nachzukommen. Sie traf Anordnungen und Verfügun gen, welche die deutsche Bevölkerung in Oesterreich hart betrafen, sie habe insbesondere durch die sogenannte Landessprachen-Verord- nung eine Erregung und Entrüstung in der deutschen Bevölkerung hervorgerufen, die sie niemals zu bändigen im Stande sein wird. Die Regierung suche durch Konfiskationen jede Beschwerde zu unterdrücken, selbst in diesem Haufe sei seiner Partei der Mund verschlossen worden, und doch ist es ihre Ueberzeugung

, nicht erfüllt. Die Besorgnisse werden noch vermehrt, ‘xom-iUl Hetzereien bereits über die Grenze Böhmens und MäKM HM' drungen sind. Ein Beispiel sei die Gerichtsverhandlung bettend A den Bezirkshauptmann R. v. Vesteneck, bei der man siiPMch^ scheute, falsche Zeugenaussagen zu gewinnen. In der deutschen Stadt Graz habe man an der Technik slovenische Plakate gefun den, in welchen aufgefordert wurde, die deutschen Hunde todtzu- schlagen. (Hört l Hört! links.) Bezeichnend sei. daß an einem tschechischen

, haben sie für einige Zeit genug. Er glaube, daß der liberalen Partei mit solchen Speisen nicht gedient sei. Wenn sich aber die Deutschen vom Ministertijch aus als Gesetzesübertreter bezeichnen lassen mußten, ohne daß derjenige, welcher diesen un- parlamentarischen und verletzenden Ausdruck gebrauchte, den Fol gen einer solchen Aeußerung unterlag, dann sei doch klar, daß die Deutschen diesem Ministerium kein Vertrauen, ja nicht ett^ mal Achtung entgegenbringen können. (Bravo! Bravo! links, « Widerspruch rechts

.) So lange die^Hetzereien in den böhmifchiM» Blättern geduldet werden; so lauge man gestatte, daß es als "* eine Schmach erklärt werde, sich als Deutscher auch zu bezeich nen; so lange man die Deutschen Gesetzesübertreter, Verschwörer und Vaterlandsverräther nennen dürfe, so lange könne von einer Versöhnung und von einem friedlichen Zusammenleben der ver schiedenen Nationalitäten nicht die Rede sein, und so lange da» nicht geschehe, müffen sich die Deutschen auf sich selbst zurück- ziehen und fest

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 05.07.1890
Physical description: 6
soll der Kopf und das Herz des Reiches sein, und so ist der Be schluß der EnquZre von Bedeutung auch für das übrige Reich. Man weiß wohl, daß Wien sich bis her nicht gerade der besonderen Fürsorge der Regie rung erfreute. Eine Hauptstadt kann nur aufblühen bei einem centralisirenden Regime und das Mini sterium Taaffe hat, soweit es ihm möglich war, stets für die Decentralistrung gearbeitet. Für Prag, Lemberg und Laibach ward mehr gethan, als für Wien; die Hauptstadt der Wenzelskrone und des künst'g'n

geträumten Großsloveniens, die Hauptstadt des Jagellonenreiches schienen mehr die Lieblinge der RegierungSgötter zu sein, als die Hauptstadt des Reiches. Diese vergrößerten und hoben sich auf Kosten Wiens. Finanzminister Dr. v. Dunajewski gab seiner Abneigung sogar Worte, indem er sagte, er sei überhaupt kein Freund der großen Städte. Der Ausspruch war allerdings sehr allgemein ge halten, praktisch aber bezog er sich nur auf Wien, denn für die Blüthe der anderen, wenigstens der slavischen

. Culturgeschichtlicher Rückblick von Justus Draudt. Schon rüstet sich die deutsche Reichshauptstadt, um bei dem bevorstehenden zehnten deutschen Bundes- schießcn die von Nah und Fern herbeiströmenden Schützenbrüder, unter denen diesmal namentlich auch die Amerikaner außerordentlich zahlreich vertreten sein werden, würdig zu empfangen. Die alte Schützenlust ist immer noch lebendig in allen deutschen Stämmen, und wenn der Schützen marsch erschallt, die Fahnen wehen und die alle Berufs- und AlterSclaffen umfassenden Schützen

Bundesschießen wohl am Platze sein, eine Übersicht über die Entwickelung jener Vereine zu geben, der auch Leser, die nicht selber Schützen sind, sicherlich mit Acüheilnahme folgen werden. Mit dem Aufblühen der deutschen Städte fällt auch oie Entstehung der deutschen Schützen - Gesell schaften zusammen, die wir in bas 13. Jahrhunde 11 zu verlegen haben, wenn wir aus jener Zeit auch > Dorfe eine glänzende Stadt geworden. Das nene deutsche Reich hat auf Berlin mächtig fördernd ein gewirkt, so daß diese Stadt

die alte Kaiserstadt an der Donau in vieler Beziehung weitaus überflügelte, dennoch hat dieses den übrigen deutschen Haupt- und Provinzstädten nicht im geringsten geschadet, auch sie sind gewachsen und haben sich blühend entwickelt. Erst heuer, kurz vor seinem zehnjährigen Minister- Jubiläum, entdeckte plötzlich Herr v. Dunajewski sein Herz für Wien. Es war nicht ohne Grnnd. Der Ausgleich war gemacht worden vielleicht gegen, jeden falls ohne Herrn v. Dunajewski und die Gerüchte wollten nicht verstummen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 11.08.1880
Physical description: 6
habe. Daß aber das Schlagwort von der De zentralisation des Reiches nicht leicht zu finden fei, zeige die Ge. schichte Ungarns und der deutschen Beamten in Ungarn. „Man hat die Deutschen spöttisch lobend als Kulturdünger bezeichnet, aber wir sollten uns heute für etwas Besseres halten und mehr zu sein anstreben. Das Deutschthum sollte nicht sich selbst immer nur als Mittel zum Zweck betrachten. Der Deutsche sollte mit Stolz sich als Deuschen bekennen und nicht blos sagen: Ich bitte um das Recht, existiren zu dürfen

Oesterreichs, so sei anderseits unter dem Kabinet Taaffe der ruthenische Stamm zum Paria geworden, weil er mit einer Art Fanatismus an Kaiser und Reich hängt und die Reichöein- heit wünscht. Man müsse die Einheit des Reiches als bedroht ansehen, wenn man als Führer der Rechten des Parlaments, der heutigen Regierungspartei, einen Hohenwart sehe, deffen Pro gramm die Zersplitterung des Reiches bedeute. In dieser Partei sitze auch ein Mann, der schon früher ein Programm der Dezen tralisation entwickelt

, damit das Reich nicht zu Grunde gehe! (Beifall.) Rühmen sich doch hohe Kavaliere und Minister, daß sie Polen oder Ttschechen sind. Während so alle Nationalitäten ihre Nationalität mit Macht und Einig keit wahren, fehlt dieses Gefühl der Gemeinsamkeit unter den Deutschen, und wie vor zehn Jahren müssen wir auch heute auf die Einmüthigkeit der Deutschen in Oesterreich den Ton legen.* Ein hochgestellter Beamter habe unlängst zu ihm (den Redner) gesagt: »Eö ist schwer gegen Tschechen und Polen zu regieren

, aber es ist möglich, wie man aber gegen die Deutschen regieren kann, ist mir unbegreflich." In der Sprachenverordnung müsse man mehr als eine augenblickliche Gefahr erblicken. In derselben liege eine Aufforderung für die andern Nationalitäten eine Hetze gegen die Deutschen zu beginnen. Ein bedenkliches Sympton für das Wesen der Regierung sei es aber, wenn in dieser wich tigen Frage so vorgegangen und die Brandfackel unter die Völker geschleudert werde. Die Majorität, mit der dietzRegierung heute regiert

siegen, wenn wir uns mit den Römlingen alliiren dürften. Allein gerade darin zeigt sich das geistige Uebergewicht der Deutschen, daß sie zu einem solchen Opfer ihrer Nationalität nicht gewillt sind und es in dieser Beziehung nicht den Tschechen und Polen gleichthuu. Was diese Koalition mit den Klerikalen für Gefahren birgt, das zeigen die jüngsten Vorgänge in Belgien gar deutlich. Die Deutschen in Oesterreich müssen unbedingt Zusammenhalten, um die wirtschaftlichen und intellektuellen Güter

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 05.07.1888
Physical description: 4
die Wehrkraft dieses Reiches so mächtig sein wird, um vereint mit der Wehrkraft des deutschen Reiches den Feinden im Osten und Westen den Standpunkt der art klar zu machen, dass denselben Hören und Sehen vergeht. In ganz klarer, keine Deutelei zulässiger Weise erklärte Wrst Bismarck in seiner Rede vom Iie Hehelinnilse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo. N. Fortsetzung.) (Nachdruck unrersagi.) „Es ist gut", sagte Mr. Asch. „Ich glaube, wir dnstchen einander vollkommen

vrrkmdjwmizlgftrr Jahrgang A. 152 Donnerstag 5. Zuti C>irm«. Me,h. Das österreichisch-deutsche Bündnis. W i e n 2. Juli. Was die Deutschen in Oesterreich von der guten Gesinnung der Tschechen zu erwarten hätten, wenn die Welt einmal nach ihrer Pfeife tanzen müsste, das erkennt man, wenn man in den letzten Wochen die tschechischen Blatter beachtete. Die deutsche Thronrede, besonders der Absatz über das Bündnis mit Oesterreich hat die Tschechen fast außer Rand und Band gebracht. Sie rücken freilich

noch nicht mit allem heraus. Sie können nicht alles sagen, was sie bezüglich des Bündnisses überhaupt und be züglich der Thronrede insbesondere auf dem unmuthig pochenden Herzen haben. Darum stellen sie sich zu nächst harthörig und kurzsichtig uud wollen Dinge nicht verstehen, die doch mit Händen zu greifen sind. Wenn der deutsche Kaiser das Bündnis mit Oester reich ein „Vermächtnis der deutschen Geschichte" mnnt so finden sie dies „etwas dunkel" oder gar „räthselhaft". Man hat übrigens gar nicht nöthig, den Herren

musste, wenn sich auch in Zwischenzeiten Süd und Nord oder Ost und West in Mitteleuropa entzweit hatten. Das könnten die Herren Tschechen so gut wissen als irgendwer in Europa Freilich, wer sich als Pfahl im deutschen Fleische, als Vorhut des Slaventhums fühlt, welches heute Miene macht, sich an die Stelle des einst Europa betrauenden Großtürken zu setzen — der ist von diesem „histo rischen Vermächtnisse der deutschen Geschichte" nicht erbaut, denn dieses Vermächtnis eröffnet ihm die Aufsicht, dass es auch diesmal nicht gelingen

werde, Europa den Barbaren auszuliefern und es kosakisch zu machen, sowie es nicht mongolisch, tatarisch oder türkisch gemacht werden konnte. Wo aber unsere Brüder an der Moldau hinauswollen, das ist ganz klar. Sie sinnen auf das „Erlöschen" des mittel europäischen Bündnisses, sie rufen nach der „Festig keit Russlands" und schnüffeln nach einer Erwäh nung Frankreichs in der deutschen Thronrede, welche der Kaiser Wilhelm unterlassen hat. Ein alttsche chisches Blatt findet in seinem Ersterben vor Russ land

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Page 2 of 6
Date: 02.08.1890
Physical description: 6
, der ältesten Tochter des Prinzen Leopold und der Prinzeffin Gisela. Die Verkündung dieser Ver lobung sollte für das gestrige Hochzeits-Dejeuner be- abstchtigt gewesen sein. Eine Bestätigung dieser Nach richt liegt bis zur Stunde nicht vor. Der Titel des deutschen Kaisers. Wilhelm II. führt bekanntlich als Oberhaupt des Deutschen Reiches den Titel „Deutscher Kaiser". In dem englischen T xte des deutsch-englischen Afrika- Uebereinkommens findet sich nun der diplomatische Verstoß, daß der deutsche Kaiser

„Ernperor of Ger- many" (Kaiser von Deutschland) genannt wird, eine Bezeichnung, die bei der Gründung des Deutschen Reiches als der Bundesverfassung desselben nicht ent sprechend, absichtlich vermieden wurde, nachdem die Tttelfrage zu langwierigen Erörterungen Anlaß ge geben. In der D> batte des englischen Unterhauses über die dritte Lesung der Helgolandbill am 29. Juli griffen zwei Unterhausmitglieder diese Bezeichnung „Ernperor of Germany" auf, indem sie betonten, daß man in einem Schriftstücke

Am Schluffe des Jahres 1888 gehörten der deutschen Turnerschaft in 17 Kreisen mit 224 Gauen und 3843 Vereinen 366.915 Angehörige, darunter 189.163 Turnende an. Während sich in Deutschland, Sachsen voran, das volksthümltche Turnwesen in raschem Laufe ent wickelte, bedurfte es viel größerer Anstrengung, diesem in Deutschösterreich, im 15. Turnkreise, Aufschwung zu verleihen. Am Schluffe des Jahres 1888 zählte dieser Kreis erst 379 Vereine mit 41.976 Ange hörigen und 18.995 Turnenden, die sich am Schluffe

. In der Schweiz, in England Dänemark, Schweden (hier allerdings in anderer Gestalt), endlich in Italien fand das Turnen Ein gang. Dem Einflüsse der deutschen Auswanderer ist es ferner zu verdanken, daß in anderen Welttheilen, zuvörderst in den Vereinigten Staaten von Nord amerika, das Turnwesen verhältnißmäßig rasch Wurzel gefaßt hat. Der nordamerikanische (deutsche) Turner raschende Eröffnung, daß das deutsche Auswär iige Amt selbst darum gebeten habe, den Aus druck mit „Emperor of Germany* zu übersetzen

lichen Juger d zu Leibesübungen der Wehrfähigkeit dienstbar gemacht wurde. Bekannt sind übrigens die Bestrebungen in Deutschland, durch Herabminderung der Dienstpflicht für Turner einerseits das Turnwesen zu fördern, andererseits mittelbar der Wehrkraft des Reiches vorgebildete Mannschaft zuzuführen. Eine stattliche Reihe anderer Leibesübungen fand gleichzeitig bei den gebildeten Völkern Eingang und Pflege: das Schwimmen, welches man ganz vernach lässigt hatte, der Eislauf, das Bergsteigen, Rudern

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Page 1 of 4
Date: 03.12.1884
Physical description: 4
war, diese Maßregeln nicht einer Debatte im Reichstag auszusetzen." — Warum spricht man doch im englischen Parlament mit aller Offenheit über Fragen der auswärtigen Politik, ohne dadurch „die Sicherheit des Reiches", diese bequeme Hintcrthür für militärischen Geldvcrbrauch, zu ge fährden? Daß doch die starken Reiche immer „ge fährdet" sind! Der Abg. Juuggreen — Däne — hat im deutschen Reichstag folgenden Gesetzentwurf eingebracht: „In denjenigen Theilen des deutschen Reiches, wo eine nichtdeutsche Sprache

, vom Uebel ist. Namentlich ist es der Brief des kroatischen Bischofs Stroßmayer an den slovenischen Ge meinderath der Stadt Laibach, welcher einem Pester Blatte Anlaß zu der Bemerkung gibt, unter dem Ministerium Taaffe sei aus der deutschen Umgebung von Laibach der todte Slovenismus herausgegraben und ihm Sprache, Leben und politische Kraft ver liehen worden; die slavische Fluth habe dadurch an Wachsthum gewonnen über Maß und Gebühr. Dazu komme, daß sich die Slaven mit diesem Erfolg nicht zufrieden geben

. Die Ansicht einiger slovenischer Nachäffer, einen slovenischen Schulverein ins Leben zu rufen, bestimme die „Politik" zu einem Lamento ruf über die Bedrückung des Slaventhums, das sich noch immer im Vertheidigungszustand befinde und seine beste Kraft auf die Nothwehr verwenden müsse. Das streitende Slaventhum, das unausgesetzt in deutsches Sprachgebiet vordringt, klagt über Noth wehr, weil die Deutschen sich ihrer Haut wehren, sich nicht ohne Kampf unterwerfen und sich mit aller Macht dagegen sträuben

, in Oesterreich, welches durch ihre Arbeit geschaffen und erhalten wurde, zu Staatsbürgern zweiter Kategorie deklassiert zu wer den. Die Zähigkeit der Deutschen in diesem Kampfe mag den Tschechen und Sloveuen unangenehm sein, und das Lamento des Prager Blattes ist nur der Ruf nach der Polizei, ein Ruf, welcher Tschechen und Slovenen stets geläufig war. — Ja, wenn die Kroaten unruhig werden und das Land unterwühlen, dann merkt der Ungar, daß wir Deutsche in „Zis- leithanien" in unserem Kampfe

für die Aufrechthal tung des Deutschthums nicht im Unrecht sind. Gelegentlich der Etatsberathung im deutschen Reichstag erhob jüngst der Abg. Richter den Vorwurf gegen die Kriegsverwaltung, daß von den 34 Millionen Mark, welche nächstes Jahr für mili tärische Zwecke Verwendung finden sollen, bereits 10 Mill. im laufenden Jahr und ohne Bewilligung des Reichstags für Neubauten an der Ostgrenze ausgegeben worden sind. Der Kriegsminister, General v. Bronsart, gab in seiner Antwort die Thatsache zu Elaine zuckte

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Page 1 of 6
Date: 16.06.1888
Physical description: 6
. Innsbruck, LG. Juni. So ist kenn das traurige Ereignis, dessen Ein» tritt man seü Monaten befürchten musste, zur Thatfache geworden; ein Augenpaar, zu dem nicht allein das preußische und das deutsche Volk, welches zusammen den Inbegriff des deutschen Reiches bildet, mit Liebe und Vertrauen emporblickte; an dem alle Deutschen, auch die außerhalb der staatlichen Grenzen des deutschen Reiches ihren Wohnsitz haben, mit Liebe und Zuversicht als einem Hort des Friedens und ihrem Beschirmer hiengen

zum Besten des Landes, zum Wole des Reiches und im Interesse der Freiheit des Volkes. Eben war er daran, zu Gunsten der gesammten politisch mündigen und mündig sein wollenden Bevölkerung gegen unwürdige Beein flussung von außen, wie gegen Druck und Willkür im Innern seine Vorsorge zu treffen, ein überlebtes Re gierungssystem hinwegzuräumen und die Grundlagen für ein des deutschen Volkes würdigeres vorzubereiten. Eben begann er das in seinen Erlässen beim Regie rungsantritt in so erhebender Weise

feierlich ver pfändete Fürstenwort: „Ich gelobe dem Lande in Freud und Leid ein gerechter und treuer König zu sein" — einzulösen. Und gerade in dem Augen blicke musste das edle Herz zu schlagen aushören. Das ist es, was den an sich schmerzlichen Fall um so beklagenswerter erscheinen lässt. Wir möchten nicht an einem offenen Grabe, das von 70 Millionen Leidtragenden umgeben ist, mis- verstanden werden. Wir erkannten in dem leider Heimgegangenen deutschen Kaiser nicht einen Partei gänger

, war er ein Mann des Friedens, der den handwerks mäßigen Krieg verwarf; als Regent strebte er nach Allem, was man an ihm erlebt hat, nur darnach, zu lenken, nicht zu herrschen. „Unter Fritzens Augen" waren 1870 die heißesten und blutigsten Schlachten gegen Frank reich geschlagen worden. Das Volk in Waffen war es gewesen, welches jene ruhmreichen Thatcn mit der Re- gentensamilie gemeinsam vollführt hatte. Das hat Kronprinz Friedrich, der nun leider Heimgegangene deutsche Kaiser, seinem treuen deutschen Volke

nie vergessen. Ein Volk, das zur Sicherheit, zur Ehre und Größe und zum Ruhme des Vaterlandes so muthig Gut und Blut opfert, ist nicht blos acht bar als Stütze des Thrones, es besitzt einen Wert um seiner selbst willen; es verdient nicht bloß ein großes und geeinigtes, es verdient auch e i n f r e i e s und im Genüsse der Freiheit glückliches Volk zu sein. Das war der Gedanke, welchem Kaiser Friedrich, dankbaren Herzens für die Mitwirkung der Blüthe des Volkes bei der Neubegründung des Reiches

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Page 1 of 4
Date: 24.08.1888
Physical description: 4
hat. Zu seiner mächtigen Entwicklung in den letzten zwei Jahrzehnten, da es theilhaft gewor den war der Segnungen eines großen Staatswesens, beglückwünsche ich Frankfurt als eine Perle des deutschen Reiches, möge sein energisches Haupt noch ein weiteres Jahrzehnt seine Geschicke führen! Die beim tschechischen Lehrertag in Turn au gehaltenen Reden haben den Bischof Schöbet in Lertmeritz veranlasst, einen eigenen Hirten brief an die Gläubigen der Stadt Turnau zu richten, in welchem er sagt: In den jüngsten Tagen wurde

. Wien, 22. August. * Es ist eine überaus erfreuliche Erscheinung, dass der Ruf nach Einigkeit, den die Führer des deutsch-österreichischen Klubs bei jeder Gelegenheit ertönen ließen, immer mächtigeren Wiederhall in den deutschen Wählerschaften findet, und dass nunmehr auck von hervorragenden Mitgliedern des deutschen Abs nachdrücklich und laut in denselben eingestimmt lvirb. — Begreiflicher Weise wird dieses Einigkeits- dedürfnis insbesondere in Deutsch-Böhmen empfunden und zum Ausdrucke gebracht

. Wogt ja doch dort der Kampf um die nationale Existenz, um die Stellung der Deutschen am heftigsten, weil man weiß, dass ed dort ebenso wie in Mähren für das Deutschthum «blich viel zu verlieren gibt. Nur Einigkeit in der Abwehr kann in diesen Ländern Aussicht auf Mg des Widerstandes bieten — wie denn über haupt nur die Einigkeit aller Deutsch Liberalen den Michen Sieg gegen die national-feudal-klerikale Koalition ermöglicht — aber auch verbürgt. — Ist aber einmal in Böhmen und Mähren das Einigkeits

- brdürfuis in die ganze deutsche Bevölkerung gedrun gen, dann wird wol auch in den in nationaler Be jahung weniger bedrohten Alpenländern die Pflicht ler Solidarität aller Deutschen jedes an dere Gefühl, jede andere relativ geringfügige Sonder- Mmung Niederhalten, und so dürfen wir wol aus jenen sympromatischen Erscheinungen die Hoffnung j nähren, dass die freisinnigen Deurschen Oesterreichs ! die seit 1885 gestörte Einigkeit ihrer politischen j Parteiorganisation wieder finden werden. — Das . Aeoürfliis

des deutsch-öfterreichi- ichin Klubs und des seinerzeitigen deutschen Klubs pd ohnehin mit freiem Auge kaum wahrnehmbar. Ms wäre also muffiger und schädlicher, als ein formeller Programmstreit! Das Programm des deutsch-österreichischen Klubs steht in nationaler Richtung jenem des deutschen Klubs in keiner Weise nach, ja man darf annehmen, dass auch alle deutsch nationalen Mitglieder der Opposition entschieden gegen den Vorwurf protestieren würden, nicht ebenso gute Oesterreicher als gute Deutsche

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Page 1 of 4
Date: 08.04.1884
Physical description: 4
Gefahr für die Dauer der neugeborenen Einheit Deutschlands erblicken. Selbst wenn es gelänge, feste Majoritäten aus den heute im Reichstag vorhandenen Parteien zu bllden, würde die königliche Regierung doch die Herstellung eines parlawentarischea Regiments sür die sichere Einleitung zum Verfall und zur Wiederauflösung des deutschen Reiches hal ten. Die Regierung eines großen Volkes durch die Mehrheit einer Versammlung ist untrennbar voo all den Schäden und Gefahren, an welchen jedes Wahlreich

durch Eisenbahn-Subventionen überlastet hätten, wies Dr. Weitlof zurück und legte ziff-rmäßig dar, daß auf je ein Jahr der Regierung dieser Partei 300.000 fl. an an solchen Subventionen entfielen, während die gegnerischen Re« gieruugeu jährlich vier Millionen Gulden sür diese Zwecke be- nöthigen. Redner besprach sodann die Bestrebungen der Slaven zur Verdrängung des Deutschthums und zur Föderalisterung des Reiches und wie stch dieselben in erster Linie gegen daS deutsche Schulwesen richten. Vielleicht

werde einmal im Budget die Post: .deutsche technische Hochschule in Brünn" fehlen und htesür ein Betrag sür jlovenische Vorträge an der deutschen Universität zu Graz oder ähnliche Dinge figurieren. Alle Deutschen, fuhr der Redner fort, müssen ihre wolerworbeneu Rechte mit allem Nach druck geltend machen, und zwar alle deutschen Landstriche und alle Deutschen in allen Ständen vereint. Es genüge nicht, eine Orgautsatioo zu schaffen und Führer zu wählen, man müsse stch diesen auch anschließen. Man müsse wenigstens

einig werden über das, was man sich nicht bieten lasse, und das deutsche Hauörecht in den ehemaligen deutschen Bundesländern energisch wahren. Es kann kein staatliches Interesse geben, schloß der Redner, welches fordert, daß sich die Deutschen unter einen in der Neuzeit cmporgekommeuen Volkssplitter beugen solle». Wir brauchen den Frieden sür unsere geistige Arbeit, aber um den Preis des nationalen Kastratenthums ist uns auch der Friede nicht feil. Im deutschen BuudeSrath kamen am 5. d. die Parteibeftrebnugen für ein verantwortliches

Wirkungen haben. Je mehr die Regierung des Königs von Preußen sich bewußt ist, unter schweren Kämpfen dafür eingetreten zu sein, dem deutschen Volke daS für feine nationale Geltung erforderliche Maß von Einheit zu verschaffen, desto mehr muß sie diesen Ge winn vor politischen Mißgriffen schützen. Einen solchen Miß griff erblickt sie aber in der Ueberschreitung der Bedürfnißgrevze io der unitarischen Richtung. Die Einrichtung verantwortlicher Ehrlos. Hamburglscher Roman von F. Kliuck. 124. Fortsetzung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 10 of 10
Date: 20.10.1883
Physical description: 10
ist und welche Bauten von derselben über Veranlassung der Landeskommission für das nächste Bau jahr 1884 in Antrag gebracht werden. Der Dölsacher Correspondent der „Deutschen Ztg." weiß auch nichts davon, daß sich die Hilfsaktion gemäß dem Reichsgesetze vom 13. März 1883 nicht auf ein, sondern auf sechs Jahre zu erstrecken hat, und daß die „Wohlthat des Reiches" nicht in einem, sondern in sechs Jahren und zwar in gleichmäßigen Raten flüssig gemacht wird. Er übersieht ferner, daß die Landes kommission nicht allein

dem Drauthale die „Wohlthat des Reiches", und setzen wir gerechter Weise bei, auch die „Wohl that des Landes" zuzuwenden berufen ist, sondern ebenso dem Rienz-, Eisack- und Etschthale, der Valsugana u. s. w. und daß die Landeskommission dieser Verpflichtung im ersten Bau jahre entsprochen hat. Niemand ist sich mehr als die „Landes regierung" bewußt, daß im Drauthale im ersten Baujahre nicht alle zur Sicherung und Hebung der dortigen Kulturen nothwendigen Schutz- und Regulirungsbauten bereits aus geführt

worden sind, — allein auch nur mehr zu verlangen, als in dem von der Drau und unzähligen Wildbächen so arg verwüsteten großen Bezirke Lienz binnen der kurzen im Jahre 1883 zur Verfügung stehenden Bauzeit thatsächlich geschehen ist, heißt nicht allein die für die Landeskommission disponiblen Geldmittel überschätzen, sondern auch die technischen Schwierig keiten und in letzter Linie die menschliche Kraft außer Be tracht lassen. Der Dölsacher Correspondent der „Deutschen Zeitung" prophezeit

-Witterung" befriedigend aussallen. Freilich hat mit dem Schneefall vom 5. Oktober „der Winter im Hochgebirge nicht begonnen und sind die beträchtlichen Schneemassen nicht bis zum Frühjahr liegen geblieben" — allein trotzdem ist doch nicht eingetroffen, was der Dölsacher Correspondent der „Deutschen Zeitung" in Aus sicht genommen, denn statt „Gewitterregen", „warmen Regen güssen", und der „dritten Ueberschwemmung" bescheint die Sonne seit dem 5. ds. Mts. das ganze Drauthal, Dölsach mitein geschlossen

noch nie Wurzel faffen können darum sind wir sicher, daß alle nationalen Hetzversuche auch fortan insbesondere anläßlich der Ausführung der Hilfsaktion erfolglos bleiben und am biederen, echt österreichischen Sinnen und Fühlen der Bevölkerung im Drauthale abprallen werden. Gleich wenig zutreffend ist die weitere Aussicht des Dölsacher Korrespondenten der „Deutschen Zeitung", daß die hiesige Bevölkerung „mit dem Hunger" wird kämpfen müssen, bis endlich der Bauer, weil er „von der Hoffnung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 15.06.1886
Physical description: 4
einen derartigen Ausdruck ihrer Zu sammengehörigkeit wieder dokumentieren sollen. Die allgemeine Lage des Reiches im gegenwärtigen Moment ist keine solche, worüber die Freunde dieses Reiches Befriedigung finden können, sie ist vielmehr eine solche, welche zum Behagen der Feinde Oesterreichs täglich immer schlimmer hervortritt und namentlich in den Oesterreich feindseligen Zeitungen mit größtem Behagen den Gegenstand der Besprechung und des Triumphes über die Zersetzung des Reiches bildet. Die Dinge im Innern

des Reiches in unserer Reichs hälfte sind durch die gegenwärtige Politik dahin ge führt worden, dass jedes einigende Band immer mehr zu schwinden droht, dass der Begriff Oesterreich immer mehr ins Wanken kommt, dass Hass und Gehässigkeit der einzelnen Nationen gegen einander täglich mehr zunimmt, und dass wir solche schmäh- Line Traube von den Aorneu. Roman von James Payn. — Autorisierte Uebersetzung. ■ 46 Fortsetzung.) Ich würde es vorziehen, dass Sie Ihr Fräulein Tochter nicht sehen

, über die wir uns nicht zu äußern haben, extreme Stimmen und drohen wieder mit separatistischen Tendenzen, und hier hört man von radikaler Seite auch den Wunsch nach der Personal-Union aus sprechen, die zuletzt zu der gänzlichen Zweitheilung und Zertrümmerung des Reiches führt. In einem solchen Momente, in dem die radikalen Elemente beider Theile nur das suchen, was uns trennt, sollen die gemäßigten Theile des Reiches das suchen, was uns verbindet. Und wenn wir diesen uns von Ungarn gebotenen Tarif annehmen, so thun

wir dies, weil wir, sowie wir im Innern dieses Reiches Oesterreich wollen, auch die Monarchie wollen, und dies ist, glaube ich, der Sinn, den die verständigen Politiker unserem Votum beilegen werden. — In der hierauf vorgenommenen Abstimmung wurde be schlossen, in die Spezialdebatte über den Zolltarif einzugehen. Laut einer Verordnung des Handelsministeriums und des Ministeriums des Innern werden die Auf sichtsbezirke der Gewerbe-Inspektoren und demnach auch die Zahl der Letzteren von 12 auf 15 erhöht. Diese Vermehrung

und Belastung des gegenwärtigen Verzehrungssteuer-Systems in Triest. Zur Frage der Anzeigepflicht in Preu ßen, welche angesichts der erfolgten Anerkennung seitens der römischen Kurie von den deutschen Blättern lebhaft erörtert wird, bemerkt die Kölnische Zeitung in einer Polemik gegen die „Germania", die Anzeige geschehe in den Formen und mit der „Ich hoffe, es ist nicht wahr," sagte er mit einer gewissen Aengstlichkeit, „dass Ihre Frau Mutter Sie uns zu rauben beabsichtigt." „Ich weiß cs wirklich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 24.04.1888
Physical description: 4
. Dr. Vaschaty spricht über die Behand lung der auswärtigen Angelegenheiten. Nach der Ansicht der weitaus größeren Mehrheit des tschechi schen Volkes sei die Leitung derselben eine verfehlte; sie liege nicht im Interesse der Großmachtstellung des Reiches, nicht im Interesse der Steuerzahler, nicht im Interesse der Existenzbedingungen des tschechischen Volkes und selbst nicht im Interesse der Dynastie. Der Vertrag mit dem deutschen Reiche sei für Oesterreich wertlos, da Russland nie Oesterreich an greifen

und Staatsgrundgesetze garantierte Gleichberechtigung gewähren. Abg. Dr. P i ch l e r: Seit einem Jahrzehent sehen wir die staaterhaltcnden Kräfte mit den staatzersetzen- den Kräften in diesem Reiche einen Kampf führen, dessen Höhepunkt bereits überschritten ist, und dessen Ende bei Fortdauer des gegenwärtigen Systems, das Verderben des Reiches sein wird. So lange Oester reich existiert, war das Deutschthum der Kern und Kitt des Staates, deutsche Staatsmänner haben dieses Reich zum zweitenmale

aus freiheitlicher Grundlage begründet, sie haben den Völkern des Reiches die Grundgesetze gegeben, und ihnen schulden wir unver gänglichen Dank; sie gewährleisteten damit allen Nationen des Reiches das gleiche Recht auf ihre Nationalität und Sprache. In neuerer Zeit aber sehen wir, dass sich ein völliger Umschwung kund gibt in dem, was das Recht der Nationalitäten an langt. Man sieht nicht mehr wie früher dasselbe Staatsgrundgesetz gewährleitet. Das Ministerium sieht seine Aufgabe nicht mehr in der Wahrung

und Pflege des Staatsgedankens, sondern in der verfassungs widrigen Ertheilung staatlicher Rechte an die Natio nalitäten ; das Ministerium steht seine Aufgabe nicht mehr darin, das nationale Interesse dem Staate unterzuordnen, sondern den Staat dem nationalen Interesse, und an Stelle des einheitlichen Staats gedankens tritt die Verländerung des Reiches. Und in dieser unheilvollen Thätigkeit wird das Ministerium von der Majorität des Hauses unterstützt. Uneinig im nationalen Ursprung, uneinig

in den politischen Zielen, uneinig in wirtschaftlichen Zwecken, uneinig in der historischen Erinnerung, hat diese Majorität richtS Anderes zusammengeführt, als das Streben, sich einzelner Ziele des Reiches zu bemächtigen, Rcichs- gesetze zu erlassen, die sich vor der Länder-Autonomie wie vor einem Geßlerhute beugen müssen und die Verländerung des Reiches zu sanktionieren. In dem böhmischen Staatsrecht sehen und unter der böhmi schen Krone verstehen wir die vollständige Vernichtung unseres Stammes

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Page 3 of 4
Date: 03.11.1881
Physical description: 4
die deutsche Zunge klingt" nimmer ersterben ließ. In den großen Tagen der jüng sten Zeit war es die „Wacht am Rhein", unter deren begeisternden Klängen die deutschen Heere von Kamps zu Kampf, von Sieg zu Steg zogen, den Erbfeind des Reiches niederwarfen und ihm den vor 200 Zähren geraubten deutschen Boden wieder entriffen. Und ein Lied soll es nun fein, welches die untrennbare geistige Gemeinschaft aller deutschen Stämme betonend, dle nationale Mission verherrlicht, welche dem deutschen Stamme

im Heimatlande begeistert. Nie noch hat dem deutschen Volke in den Tugen der Gcfahr sein dichterischer Genius gefehlt, und sicher wird auch den hartbedrägtea Deutschen Oesterreichs ein solcher erstehen in den weiten Gaurn des eigenen Reiches. Vielleicht lebt in einem abgeschlossenen Elden- wtnkel, wohin gerade nur unser Blatt dringt, eine dichterische Kraft, welche für die Deutschen Oesterreichs ein Volks- und Kampf lied wie es die Zeit erheischt, in vollendete künstlerische Form zu bringen vermag. Wir fügen

salutierenden Kaiser ein: „Au revoir!“ zu. — Vor seiner Abreise hatte König Humbert bestimmt, baß dem Bürger meister von Wien 8000 Franken zur V rtheilung an die Armen Wiens eingehändigt werben, und dieser Betrag wurde noch im Lause des Vormittags von der italienischen Gesandtschaft dem Bürgermeister Dr. v. Newald übergeben. Eine Hymne für das deutsche Volk in Oesterreich. Die bedrängte Lage der Deutschen in Oesterreich und daS allseitige Bestreben der Gegner, die Deutschen aus ihrer bisherigen führenden

Stellung zu verdrängen, ihnen, den Gründern und bis herigen Erhaltern des Staates einen untergeordneten Rang anzu- wcisen, dem Reiche seinen deutschen Charakter zu rauben und dasselbe zu einem Slavenreiche zu machen, haben die Redaktion der „Deutschen Zeitung" in Wien veranlaßt, einen Preis von hundert Dukaten auszusetzen für den Text ves besten sang baren National - Liedes, welches die deutschen Oesterreichs in der Vertheidigung ihres Volks thums zu bestärken geeignet ist. Das deutsche Volk hat stets

in Ö sterreich geworden ist. En Lred soll es fein, das den deutschen Gedanken in unseren Herzen festigt, das uns auffordert und kräftigt zum Kampf um unsere wolerworbene Stellung in unserem Staate, eia deutsches Lied, angewandt auf unsere österreichischen Verhältniffe, ein Lbd für die Deutschen in Oesterreich; ein Lieo soll es fein, waS verhindert, daß der Deutsche in Oesterreich zum Paria der Völker herabgedrückt werde, ein Lied das unser deutsches Volk in Oester reich entflammt und für st ine Mission

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