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Innsbrucker Nachrichten
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Page 2 of 32
Date: 13.12.1913
Physical description: 32
. Cs wurde amtlich bekannt gegeben, daß in Sonnenburg gefallen sein? Obwohl hierüber kleine sichere Künde vorliegt, so ist doch bekannt, daß nach Sonnenbnrgs Untergang das Schloß Vellen berg an seine Stelle trat. So findet man allda 1481 einen Walther von Stadion, von Herzog Sigmund denr Münzreichen, Sohn Friedrichs, als Pfleger und Gerichtsherrn bestellt. 1511 übergab Kaiser Maximilian die Pflege Vellenberg und das Landesgericht Sonnenburg

bei der Kirche zu Höttingen". Denr Landgericht Sonnenburg unterworfen waren das Stadtgericht Innsbruck und die um¬ liegenden Gerichte Axams, Wiltau, Stubai und Ambras. Der Sitz des Gerichtes erscheint an ver¬ schiedenen Orten: in den frühesten Zeiten aus Sonnenburg, dann auf Vellenberg, später in Hötting, dann in Innsbruck und endlich in Wil¬ len. Dieses landesfürstliche Gericht genoß ehe¬ mals großes Ansehen. So hat der Landrichter von Sonnenburg

Erdhügel, der schon in alten Zeiten als „Heidenfreithof" am Sonnen¬ burger Eck bekannt war. Unterstützt durch die son¬ derbare Gestalt und den an die graue Vorzeit ge¬ mahnenden Namen des Grabhügels, wurde der Volksglaube erregt, daß hier ein Schatz begraben liege. Im Jahre 1528 erhielt der Landrichter Peter Granneger zu Sonnenburg den Regrernngs- bosehl, sich mit einem gewissen Gall(us) Ordent¬ lich, genannt Panndeller zu Wilten, an jenen Ort

zu veranlassen und, wenn kein Schaden entsteh das Graben mit Vorbehalt der Regierung zu gestatten. Ueber das Resultat und den Ort des Grabens ist nichts bekannt geworden. Ans der Regierung des Erzherzogs Ferdinand ll. (1563—1593) finden wir über die herrschen-' den Verhältnisse im Bezirke des Landgerichtes Sonnenburg einige interessante Daten in dem Werke Dr. Hirns. Um dein Abschlüsse wucherischer Verträge vorzubeugen, sollten alle Kontrakte stets

der Obrigkeit angezeigt und vor derselben auf- gerichtet werden. Im Unterlassungsfälle war der Akt als ungültig zu betrachten. Beim stark ver¬ schuldeten Berichte Sonnenburg verlangte man sogar die Aufzeichnung aller Schulden und des dabei vorkommenden Zinsfußes. Bei den Stadt- und Landgerichten war die Schöpfung der Urteile den Geschworenen anheimgestellt. Die Wahl der Geschworenen war Sache der landesfürstlichen Pfleger, der Gerichtsherren

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Page 1 of 32
Date: 13.12.1913
Physical description: 32
¬ ner 1937, also nach. Auszahlung von 10HK Millionen Kronen Pacht, dieses Grundstück um den Betrag von 3,923.750 Kronen käuflich zu erwerben. Die Heeresverwaltung wird also für ein Grundstück, das sie jetzt für höchstens 3,4 Millionen von dem Zisterzienserorden er¬ halten hätte, einen Betrag von 15 Millionen Sonnenburg. Bon Eduard R i <e d m a y r. Es gibt zu Innsbruck im Stadtviertel Willen bekanntlich einen Sonnenburgplatz

links vom Eingänge in der Ecke des Korridors Auf¬ stellung und dessen Inschrift in Theodor Mömm- sens „Jnscriptiones" Aufnahme gefunden hat. Zur lZeit des Faustrechtes soll es ein Ranbritternest 'gewesen sein, wozu wohl die Gegend trefflich ge¬ wählt erscheint. Vielleicht war dies der Grund, daß Sonnenburg im Jahre 1251 vom Bischof Bruno von Brixen belagert -wurde. Hier finden tmr unter feilten aufgemahnten Mannen den Bi¬ schof

mit dein Schwerte umgürtet, in seinem Ge- .folge Ulrich von Täuvers und Konrad von Schrovvenstein, denn im Lager vor Sonnenburg hat der Bischof -dem letzteren Ritter und dessen Töchtern alle stiftischen Lehen bestätigt, wobei der von Tauvers als Zeuge fertigte. Wer dieses Schloß damals besessen, ob es Bruno erobert, ob er dasselbe eine Zeitlang selbst behalten oder anderen zum Lehen gegeben hat, ist unbekannt, Im 14. Jahrhundert finden wir Sonnenburg

benützen, die .Herr¬ schaft der Luxenburger zu stürzen. Allein diese erhielten früh genug von den Absichten Nachricht. Johann eilte nach Tirol zurück, bald folgte ihm auch Karl, der nun rasch energische Maßregeln ergriff, mn namentlich die Hauptrüdelsführcr in seine Hände zu bringen. Er erreichte seinen Zweck. Margarethens natürlicher Bruder siel in einen ihm gelegten Hinterhalt, wurde in dem Schlosse Sonnenburg gefangen gesetzt und bekannte

unter den Qualen der Folter die Pläne der Verschwo¬ renen. Burglechner schreibt hiezu: „Obbemelter durch die Behaimb, so in großer Anzahl im Jnn-- tal gelegen, gesänklich cingezogen, aus dieses Schloß Sonnenburg gefiert, daselbsten torquiert und sehr ybl gehalten." Das Schloß war noch anno 1396 irr Würden, denn in diesem Jahre wurde nach einer Ausschrei¬ bung „in einem alten Pergamenen Buech mit roten Löder yberzogerr" der Sonnenburg vom Pfannhansamt

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Page 5 of 10
Date: 23.12.1941
Physical description: 10
. Ein Neffe Mozarts in Tirol Am 18. Mai 1840 wurde der am 15. Mai 1840 zu Hötting-Martahils Nr. 211 verstorbene Frechcrr Leo pold von Berchtolü zu Sonnenburg, „k. k. Gc- älls-Berwaltungs-Oekonomats-Kontrollor", auf dem alten Mariahilfer Friedhof — 1898 ausgelassen und verbaut — zu Grabe getragen. Er war der am 25. Juli 1785 geborene Sohn des Johann Baptist von Berchtold zu Sonnenburg, des Pflegers von St. Gilgen am Wolftzangsee, hochsürstlich 'Salzbur- gischer Rats und Umgelders von Hüttenstein, aus sei

ner dritte Ehe (23. August 1784) mit Maria Anna Walburga Mozart, 'der einzigen Schwester (das „Nannerl" gemeinhin genannt) des berühmten Tondichters. Leopold war daher Mozarts Nesse. Bei seiner Taufe stand sein Großvater Leopold Mozart, Vater des Wolsgang Amadeus Mozart, Pate. Leo pold Freiherr von Berchtold zu Sonnenburg widmete sich zuerst dem Offiziersstande, trat dann in den Zivil dienst üoer und wurde 1813 Mautbeamter in Bre genz, wo er am 2. Juni 1816 sich mit Iosesine sisuggs sFuchs

) aus Höchst in Vorarlberg, einer Tochter des fürstlich Oettingen-Wallersteinischen Hos- rates Fuggs, vermählte. Seine 1817 geborene Toch ter Henriette Freiin von Berchtold-Sonnenburg hei- Uecgeilene ticolev lEcinnecungen an Mosact ratct'e den Militäroerpflegsbeamten Franz For t e r in Innsbruck, der mit seiner Familie dann nach Graz übersiedelte. Leopold Freiherr von Berchtold zu Sonnenburg hat in der Zeit von zirka 1820 bis 1840 mit Umsicht und großem Fleiße eine Siegel- und W a p Pen

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Page 6 of 10
Date: 25.01.1929
Physical description: 10
<h Me Zustände in der Skrasanstatt Sonnenburg. Sonnenburg, 23. Jänner. In dem Prozeß gegen 24 Beamte der Strafanstalt Sonnenburg, die dcs Diebstahls, der Hehlerei, Unterschlagung und Verleitung zum Meineid beschuldigt werden, erregte die Mitteilung Aufsehen, daß bei dem Stra'gDsangenen Paasch, einem Mörder, bei Einleitung der Untersuchung wegen der Unterschlagungen nicht weniger als z w ö I > S ch I ü s- j es zu allen möglichen Türen in dem Gcsängnis gefunden wur den. die er von dem Werkmeister Grasunder

der Firma Schwär,z- schild erhalten habe. Sehr aN'schMrlich schilderte der Obrrwachtmeister D a r r g l die ehemaligen Zustände in Sonnenburg. Wenn die Beamten in die Arbeitssäle kamen, wurden sie mit „Rotfront"- und „Hell Mos- Kau"-Rufen begrüßt. Zu längeren Auseinandersetzungen zwischen der Dertsoigung und der Staatsanwaltschaft kam es. als Rechtsanwalt Dr. T h e- mal bei der Aussage eines Beamten scharfe Kritik an der Tat sache übte, daß die meisten die Anklageschrift ükerhanpt nicht zugestellt

erhallen hätten, obwohl auf Grund der Aussagen von Zuchthäuslern das Schicksal von 24 Beamten aus dem Spiele stände. Die Hauptbelastungszeugen Paasch und Brüning seien in einer Zelle untergebracht worden, so daß sie sich über alles verständigen könnten Im Verlauf des Nachmittags wurde Staatsanwaltschaffsra: Kn ob loch als Sachverständiger einvernommen. Er äußerte sich zunächst allgemein über die Einrichtungen des Altverwer- tungsbetriebes in Sonnenburg. Schon seit Ostern 1928 iei ca ausgefallen

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Page 3 of 32
Date: 13.12.1913
Physical description: 32
der Kosten zwischen der Gemeinde und mehreren Bürgern von Matrei ging und der bis zum Erz¬ herzog kam, delegierte dieser den Landrichter von Sonnenburg, Paul Mnger, als Schiedsrichter., Laut seinem 1588 gefällten Aussprüche mußte die Gemeinde den damals nicht unbeträchtlichen Be¬ trag von 470 Gulden an drei ihrer Bürger als Entschädigung für ihre Mühewaltung zahlen. Um das Jahr 1600, erzählt Burglechner, sei die ehemalige Sonnenburg, im Besitze

1666 den Andrä Rainpold wegen Todschlages an Martin Oberlechner zu einer hal¬ ben Stunde Pranger mit angebundenem Hirschge- weih und zu 4jähriger Zwangsarbeit nach Wien, nebst Zahlung der Gerichtskosten. Dieses Ur¬ teil wurde von den Regierung bestätigt. Eine besondere Auszeichnung erhielt das Land¬ gericht Sonnenburg durch Kaiser Josef II., der im Patente vom 20. August 1787 die Unter¬ suchung pnd Aburteilung gewisser Verbrechen

Nowland aus Singapore, welcher kürzlich das alte Schloß „Oberjufahl" an: Eingänge in licher Kveditpapiere und der Falschmünzerei vom ganzen Lande dem Krimitralgerichte der Haupt¬ stadt übertrug, als welches dttrch Hofdekret aus¬ drücklich das Landgericht Sonnenburg bezeichnet wurde. Im Sturmjahre 1809, am 11. August, riß beim Rückzug Lefebres über den Brenner nach Innsbruck in dessen Korps eilte Verwirrung ein, die tasächlich grenzenlos

Ruinen der 'Sonnenburg erschauten ein gräßliches Bild: Reiter ohne Pferde, Pferde ohne Reiter, Kanonen ohne Bedienungsmann¬ schaft, Kanoniere ohne Geschütze, lange Züge von Blessierten und Marschunfähigen, ganze Trupps von Hinkenden und Entkräfteten; den Marschall selbst staubbedeckt und verstörten Angesichts über die Leichen der Gefallenen reitend. Die Felsenburg, die Gott uns gab, Die schützen unsre Waffen, Und will der Feind ein kühles Grab, Tirol

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Page 6 of 16
Date: 17.02.1923
Physical description: 16
an der uralten Mark zwischen Hötfing und Ziel, Sonnenburg und Hörtenberg, Unterland und Oberland. Gehen wir von der Tafel aus der Straße etwa hundert Schritte weiter, so sehen wir an der Straßenböschung rechts eine Einbuchtung, unter einigen Laubbäumen sprudelt ein kräftiger Brunnen Mensch und Tier gleich willkommen sein köstliches Naß. Es ist der Meilbrunnen. Gleich dahinter tritt dann die Straße knapp an das felsige Ufer des Inn heran. Wir kehren aber zur Grenztafel zurück und steigen

in der Wertelseinteilung des Lan des. Je ein solches Lande so iertrl waren auch das Unter- und Ober inntal. 'Wir besitzen feit dem 15. Jahrhundert zahlreiche Uebersichten über diese Mertel, stets aber umfaßt das Viertel Unterinn- tal nach Westen das Landgericht Sonnenburg, das Viertel Oberinn tal nach Osten das Gericht Hörtenberg. Mit anderen Worten, die Viertel und die in der Theresianischen Zeit darnach ge bildeten Kreise Unter- und Oberinntal wurden stets durch di« Grenze zwischen den Gerichten Sonnenburg

liege nahe derselben und bet ihrer weithin auffAligen Gestalt ist sie wie ge schaffen, als ein besonders wichtiges Landmark zu dienen. Aber nicht bloß pollfisch, auch volkskundlich liegt die Grenze zwi schen Unter- und Oberinntal an der Gerichtsgrenze Sonnenburg- Hörtenberg. So hat I. Schatz in seiner, Schrift über die Tiroler Mundart festgestellt, daß einstmals dis Merkmale der Oberümtalsr Mundart ostwärts bis zur Grasschaftsgrenze ösllich Zirl gereicht haben und nur durch die Nähe der mundartlich

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Page 3 of 16
Date: 29.10.1921
Physical description: 16
hinter dem Berg Jsel stand, römischen Ursprungs war. Später im 10. und 1L Jahrhundert hausten dann auf Sonnenburg berüchtigte Raub- ritter, deren Namen kein Geschichtsbuch vermeldet; ihr Geschäft wird geblüht haben, denn die Lage ihres Schlosses war zu Ueber- fällen auf Kaufleute, die die Brennerstraße benützen mußten, wie geschaffen. In späteren Zeiten sehen wir dann die Sonnenburg in landesfürstlichem Besitz im Zusammenhang mit der Gerichtsverwal- tung. (Hat doch das alte Landesgericht Willen davon

, bis er gestand. In moderner Zeit durchbohrten die Erbauer der Brennerbohn den Schloßbügel, die Eisenmasten einer Starkstromleitung stehen an feinen Flanken, an seinem k?uß sausen Automobile vorbei und auf seinem bewaldeten Scheitel spielt nur mehr die Innsbrucker Jugend »Raubritterletz". Noch weniger als von der Sonnenburg wissen wir vom Schloß, das auf der gegenüberliegenden Sillseite die Brennerstraße schützte. Cs soll unfern vom Dorfe Bill an der Grenzmark gegen Wilten hin, auf einem beherrschenden Hügel

Pfleger, die zu gleich die Herrschaft Sonnenburg zu verwalten hatten. Schließlich teilte es das Schicksal so vieler Tiroler Schlösier und wurde als Ruine an einem Bauern verkauft. An Stelle des im neufranzösischen Burgenstil erbauten Schlaffes Mentelberg, stand im 12. Jahrhundert ein Meierhof des Stif tes Wilten in der Nähe, an Stelle des heutigen Kirchleins ragte ein alter Turm, der dem Waldaufseher als Wohnung diente. Die ganze Besitzung wurde Gallwiese (vermutlich einst Galtwiese, nach Beda Weber

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Page 5 of 10
Date: 28.11.1918
Physical description: 10
und die Aebte von Sankt Peter in Salzburg, Eversberg, Ettal, Tegernsee und Weihenftefan reilnahmen. Von den Aebten wurden für Sonnenburg aussfchrliche Neformstatuten aufgesetzt, die jedoch durch die Abtissin abgelehnt wurden, oa die geistlichen Visi tatoren ^anz auf der Seite des Kardinals standen und sich gegen ihn in allen Stücken willfährig erwiesen. Der Streit war daher nur noch erbitterter geworden. Der Vorschriften und legte der Abtissin eine Reverökormel vor, nach der sie ihre Unterwerfung

. Sankt Lorenzen lag rings in Blüten gebettet. Im Klostergarten reckten blühende Aeste ihre schneeigen Arme über die Mauern. Die Meierhöfe des kleinen Tales unter Sonnenburg verschwanden schier in dem Drühjcürszauber der blühenden Obstanger. 8$ iM Am Samstag war der bischöfliche Kanzelschreiöer Lorenz Hammer mit zwei Brixener Domherren tu Sankt Lorenzen eingetrosfen und hatte in dem bvrttgen Pfarrhof Wohnung genommen. Er brachte den großen Bannfluch des Kardinals gegen die Abtissin Verena von Stuben

. Ihm folgte unter einem Baldachin der Pfarrer von Sankt Lorenzen. Sakristane hielten die Stangen des Traghinrmels. Zwei Kapläne der Pfarrei schritten dem Pfarrer au f dem Fuße nach. Den Schluß des geistlichen Zuges bildeten die drei Stiftskapläue von Sonnenburg, die der Kardinal zur Teilnahme an der Exkommunikation befohlen hatte. Alle Geistlichen waren im großen Ornat mit Rauchmänteln, Chorrocken mrd Stola, die Domherren in weinroten Talaren. Sie trugen brennende Kerzen in der Hand und waren von Sakri

von den Pröpsten und Prälaten bis herab zu den Sängern und Sakristanen unsere Gewalt und Voll macht an. Durch den heiligen Bater gegen Sonnenburg mit besonderer Macht gerüstet, hat utrs der Ungehorsam des Stiftes zu dem letzten Mittel gedrängt, also daß wir den Bann gegen die Abtissin und die ihr gehorsamen Frauen auösprechen müssen. Verena Stukerin soll fortan als eine Gebitnnte und Abgesetzte von niemandem mehr als Abtissin anerkannt, ihr reine Ehre wettör erwsesen werden. Wir gebieten auch allen Dienern

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Page 4 of 16
Date: 04.07.1913
Physical description: 16
der welschen „Malesizf- Persohn" hätte der Herr Landrichter einem ge¬ wissen Lukas Ried, im Gerichtssprengel von Sonnenburg ansässig, ganz eilfertig und nach- drücklichst die Zufnhrleistung zum Hochgericht anbefohlen; diesem Lukas Ried sei aber dadurch „ain merckhlicher schaden, unnd ybler spruch der¬ maßen zuegefiegt worden, daß Er fein darzne gebrauchts Par Oxen alhier kheineswegs, sonn- dern annderstwo Unnbekhanter weiß mit großen schaden Versilbern

mießen, dergestalten, das Er -Lukas Ried noch heintigs Tags bekhendt, unnd I sagt. Er Sich lieber schirrten laßen, als noch Keinmal dergleichen fuer verrichten Wolke". Des weiteren führten die Bittsteller an, daß bei einen: allfälligen Feldzuge dem Fähnlein von Sonnenburg schwere Ungelegenheiten entstehen könnten, falls die Zufuhrsverpflichtnng der Son¬ nenburger zum Hochgerichte den andern Zügen Vder dem Kriegs Volke kund

zu entlassen, und dem Herrn Landrichter aufzntragen, die nötigen Zufuhren" zum Hochgericht durch Scharfrichterskneichte, Hundeschlägcr und dergleichen Leute ausführen zu lassen. Die erwähnte Vorstellung hatte zur Folge, daß die Regierung eine Tagfahrt zur münd¬ lichen Verhandlung über diese Angelegenheit auf den 17. Juni 1655 anberaumte, Wozu die Ver¬ treter der o. ö. Kammer, der Landrichter und aus jedem Dorfe des Landgerichtes Sonnenburg der Dorfmeister

mit je zwei Ausschüssen zu er¬ scheinen hatten. Nach dieser Tagfahrt erließ die Regierung ein Dekret, demzufolge künftighin die Kosten der Zufuhren zum Hochgericht ausschlie߬ lich von der o. ö. Kammer getragen werden soll¬ ten; der Landrichter von Sonnenburg hinwie- 26 ) land es fürstliche Hofhaltung. Freitag den 4, Juli 1913., < Platzmusik am Bahnhofplatze, um 11 Uhr am¬ oberen Stadtplatz. Mit dem Blumenverkauf wird Sonntags in aller Frühe begonnen

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Page 3 of 10
Date: 21.01.1929
Physical description: 10
war so allgemein, baß es überhaupt nicht mehr bestraft wurde. Dementsprechend ließ auch die Disziplin der Gefcurgenen nach. Besonders charakteristisch ist die Tatsache, daß ein zur Revision in Sonnenburg eintreffender Beamter des Strafoollzugsamtes in einer Kneipe vor den Toren der Anstalt zwei Zuchthausbeamte mit mehreren Cesangenen bei einer ziemlich fortgeschrittenen Fideiitas vorfand und von Beamten und Zuchthäuslern, als er sich den Betrieb näher ansah, als Störenfried mit Katzenmusik hinausgegrault wurde

Gefangenen amnestiert wurden, traten die übrigen in den Hungerstreik. Anführer dieser ganzen Be wegung waren fünf Schwerverbrecher, zum Teil „lebenslängliche". Diese fünf terrorisierten die übrigen Zuchthausinsassen, so daß ein bekannter Totschläger, der in Sonnenburg eine zwölfjährige Zuchthausstrafe verbüßt, über die „Störung s e i n e s Straf vollzuges" erbost, ein langes Protestschreiben an eine Son nenburger Zeitung richtet«. Dieser Protest ging ungehindert aus der Anstalt in die Redaktion

zu haben. Dieses Heeresgut wird von der Justizverwaltung nach entsprechender Abschätzung an private Unternehmer weiterverkaust, die die Sachen dann unter Bezahlung von Arbeitslohn an die Häftlinge aufarbeiten lasten. In der Strafanstalt Sonnenburg ist nach den Angaben der Zuchthäusler schon auf dem Bahnhof die „Vertei lung" von Heeresgut begonnen worden. Die Einwohnerschaft konnte sich gegen Zigaretten Militär st iefel besorgen. Die Gefangenen selbst schickten umfangreiche Kollis als „Liebes gaben" an ihre Angehörigen

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Page 3 of 8
Date: 22.11.1918
Physical description: 8
mit beiden Fäusten gegen die Brust, daß er taumelte und ste fahren ließ. „Jobst Rautenkranz, wagt es nicht, den Frieden dieser Statte zu stören! Ich müßte sonst wieder an Eure Toll- heft glauben!" sagte die Abtissin herrisch und trat emen Schritt zurück. „Ihr habt mir SÄutz erwirkt. Jobst Rautenkranz. Mir, öeft Abtissin von Sonnenburg. Und das danke ich Euch. Die Abtissin des Stiftes, dessen Gast Ihr seid, steht vor Euch und bietet Euch die Hand zum Scheiden. Verena von StttLeu ist tot. begraben, tief

des Frauenmünfters und Erledi- gnna der Berufungen au den römischen Stuhl zu er- strecren. ES war aber tmmer nur die Ruhe vor dem Gewftter. An neuerlichen Androhungen des Interdiktes ließ es der Cusaner keineswegs fehlen. Er sandte, ohne die her zoglichen Räte beizuziehen, Visitatoren nach Sonnenburg mit lateinischen Vollmachten und Aufträgen und weigerte sich in kleinlicher Bosheit, den Stiftssranen Abschriften in deutscher Sprache mftzuteileu. Er versuchte genaue Angaben aller Renten und Nutzungen des Stiftes

zu erzwingen nebst Kopien aller Gotteshaus-Privilegien, lieber die Gifter von Sonnenburg wollte er einen ge meinsamen Amtmann setzen, der seine Rechnungen auch dem Kardinal vorzulegen hätte. Wenn es ihm noch nicht gelang, seinen Herrschergelüsten freien Lauf zu lassen, so trug dazu auch die Verstimmung bei, die im Brixener Domkapitel wegen der Beeinträchti gung seiner Wahlfreiheit nicht gewichen war. Zudem, tat der Kardinal alles, um die Abneigung des Herzogs gegen ihn zu vermehren. Er gelangte

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Page 6 of 12
Date: 25.05.1917
Physical description: 12
sie diese nicht brauchten. Ein solcher Patron ist auch der hochedle Graf Winfried von Sonnenburg, welchen seine ungeratene, Tochter Gisela durch ihre Liebesheirat mit dem Ritter Friedrich von See burg, für ihn von Habenichts, so in Harnisch gebracht hat, daß er die ganze Bettlerbande, so da besteht aus Tochter, Schwiegersohn und Enkel in Windeln, zum Gottseibeiuns wünscht. Auf den Seeburger ist er wütend, weil dieser ihm für die Rettung von Sohn 'und Tochter aus Därenklauen letztere zum Lohne abge gaunert

zum Schein barbarisch, ist aber ohne Zeugen ihre beste Freundin. Schlimmer ergeht es dem alten Heinrich, dem treuen Burgvogt des See burgers, welcher wirklich als Gefangener aus Seefeld schmachtet und bis aufs Blut gepeinigt wird, den Aufenthaltsort seines Herrn zu verraten. Luzie, Giselas Zofe, stößt nun im Walde auf Karl von Sonnenburg und den Seeburger und berichtet von dem Raube ihrer Herrin durch den alten Milser. Beide brechen nun nach Seefeld auf, erstürmen es, befreien Gisela und bestrafen

den alten Milser nach damaliger gottgefälliger Weise für seine Schandtaten im Burgverlies. Womit die ganze Geschichte ihr allgemein be- friedigendes Ende nimmt. — Der mit vielem Beifalls aufgenom menen Darstellung nahmen sich besonders an die Damen Frau Emma Estöttner (Margarethe Milser), Fräulein Paula Schieferer (Gisela, Sceburgs Gattin) und Fräulein Toni Miller (Zofe Luzie). Von den Herren verdienen alle Anerkennung für Maske und Spiel, Herr Reualter (Winfried von Sonnenburg), Herr Max Gftöttner

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Page 6 of 12
Date: 07.02.1919
Physical description: 12
bin den und lösen. Ihm war alle geistliche Macht auf Erden. Was 'ollte er dem Herzog nicht gefällig sein, da Rom nun einmal willfährig geworden war, um zu eigenen Gunsten noch größeres Aergernis zu vermeiden? Der päpstliche Legat, der den Herzog und sein Vvit vom Banne v:,reue, brachte auch Verena von Stuben die Lossprechung vom Bann und di: Lösung aller Gelübde. Frau Verena war nach dem Sturm auf Sonnenburg nicht mehr in ihr Stift zurttckgekehrt, sondern hatte frei willig auf ihre Würde als Abtissin verzichtet

und war am Hofe der Herzogin Elevnora verblieben. Die .-reise Frau Market KUniglin batte den Sonnenburger Sturm nicht lange überlebt. Sie war auf Schloß Ehrenvurg zu ihrem f »euand heimgegangen. Die edeln Frauen zu Sonnenburg att'en die stolze Gutta Emertshosnerin zu ihrer Abtisnn gewählt... Di unten im Tal wurde ein feierlicher Zug von Reisern sichtbar, der langsam seines Weges zog. Der Berittene an der Spitze des Zuges trug vor seiner Brust eine große goldene Kapsel an schwerer goldener Kette. Das Kleinod

Verena, die gebannte Äbtissin von Sonnenburg. Ein eisiger Hauch schien ihnen mitten durch den Son- nenglanz emporzusteigen vom Tal und zwischen Flieder und Rosen zu wehen. Sie schmiegten sich noch enger an einander und sahen sich stumm m die Augen. Als ob eines in den Augen des andern die frohe Botschaft lesen wolle, daß nun der Friede ihr Eigen war und sie keines Feindes Zorn mehr trennen konnte. Ende. Nacht gestorben." Arzt: „Hm, ich hatte ihm gestern noch eine andre Medizin verschrieben

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Page 5 of 12
Date: 27.02.1935
Physical description: 12
Sie, Herr Fred Harras, ich bin so ein gefühlvoller Mensch. Im Geiste sehe ich Sie, angetan mit einem Pyjama, aber keineswegs aus Seide, im Hof des Zuchthauses von Sonnenburg im Kreis herumspazieren, ich sehe Ihren melancholischen Blick, ich höre das Wehklagen Ihrer geschätzten Frau Gemahlin — und ich bring's nicht über mich, hinzugehen und den Zeigefinger gegen Sie zu erheben. Ich kann's einfach nicht. Ich Hab' nun mal so ein gutes Herz, Herr Fred Harras." „Erpresser." „Wie meinen Sie das?" „Genau

beehrten. Achtzehn und fünfzehn, das macht, wenn ich nicht irre, dreiunddreißig, ja? Eine hübsche Summe. Drrrreiunddrrreißig. Sympathisch." „Sehr sympathisch, aber schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Lieber gehe ich nach Sonnenburg." „Darf ich um Ihren werten Gegenvorschlag bitten? Geschäft ist Geschäft." Fred Harras wendet plötzlich den Kopf. Sein Gesicht ist ernst und entschlossen. „Spaß beiseite, Pankratz. Sie wissen genau so gut wie ich, daß ich Leermann nicht erschossen habe." „Donnerwetter, welch

nach Sonnenburg eine ausgemachte Sache ist in dem Moment, wo ich den Mund austue. Wollen Sie das, bitte, grundsätzlich festhalten?" „Nein." Pankratz ist verdutzt. „Nein? Inwiefern nein, mein Herr, was soll das heißen?" „Das soll heißen, daß ich unschuldig bin. Und das soll hei ßen, daß man mich freisprechen muß. Denn was Sie auf der Pfanne zu haben glauben, das sind keine Beweise, Herr. Das langt nicht. Damit können Sie mich nicht hereinlegen." „Hochinteressant! Sie sind also davon überzeugt, daß zum Beispiel

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