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Innsbrucker Nachrichten
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Page 5 of 20
Date: 10.03.1934
Physical description: 20
. 2 Die Todesopfer Schenks waren Mädchen der dienenden Klasse, denen gegenüber er sich als Ingenieur ausgab, der eine Braut suche. Im Mai 1883 machte Hugo Schenk die Bekanntschaft des Stubenmädchens Iofefine T i m a l, die ein Vermögen von etwa 500 Gulden besaß. Hugo Schenk betäubte die Timal durch Wein mit Chloralhydrat und die Betäubte versenkte er mit einem Stein in einen Tümpel. Das Sparkassebuch mit ihrem Vermögen behob er dann und teilte das Geld mit Schlossarek. Da beide befürchteten, das Verbrechen

könnte durch eine Schwester der Ermordeten, eine gewisse Katharina T i m a l in Budweis, die um den Verkehr zwischen Hugo Schenk und Iosefine Timal wußte, aufgedeckt werden, lockte Hugo Schenk di; Schwester mit einem Brief der Ermordeten, der die An zeige der Vermählung (!) mit Schenk enthielt, nach Wien, von wo sie mit Schenk in einem Nachtzug nach Pöchlarn fuhr, da Hugo Schenk ihr angegeben hatte, dort befinde sich ein kleines Gut, das er geerbt habe und auf dem er sich nun sein Hauswesen einrichten wolle

. Cs war Mitternacht, als Hugo Schenk, Karl Schenk und Schlossarek, mit welchen beiden er auf der Straße von Pöchlarn nach Krummnußbaum eine Be gegnung arrangiert hatte, die ahnungslose Katharina Timal auf ein gegebenes Zeichen überfielen. Karl Schenk und Schlossarek hielten die Unglückliche an Händen und Füßen, während ihr Hugo Schenk den Hals bis auf die Wir belsäule durchschnitt. Die Leiche warfen sie in die Donau, nachdem sie sie beraubt und ihr das Sparkassebuch ab genommen hatten. Ganz allein ermordete Hugo

Schenk die Köchin Theresia Ketterl, die bei einem Baron Buschmann bedienstet war und die er wieder als Ingenieur Schenk, der sie heiraten wolle, bewogen hatte, eine Landpartie auf die Reisalm bei Lilien feld zu unternehmen. Am 5. August wurde der Ausflug unter nommen, von dem die Ketterl nicht mehr zurückkehrte. Im Oktober 1883 wurde er durch Annoncen mit einem Stubenmädchen namens Iosefine Eder und mit der Dienst- magd Rosa Ferenczy bekannt. Die Eder verließ um seinet- wille ihre gütige

Dienstgeberin und bestahl sie auf Veranlas sung Schenks gelegentlich eines Besuches. Sie wurde, durch Schenk zu einem w i l l e n l o f e n W erkzeuge. Die letzte Mordtat, die Ermordung der Rosa Fe renczy am 29. Dezember 1883, geschah auch wegen des Sparguthabens der Betreffenden. Bei diesem Morde half wieder Schlossarek mit. Unter dem Vorwand, daß ein Trau zeuge in Preßburg wohne und daß die Hochzeit Hugo Schenks mit der Ferenczy in Preßburg stattfinden solle, wurde die Ferenczy bewogen, mit Hugo Schenk

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Page 4 of 20
Date: 10.03.1934
Physical description: 20
Interessen. Die Nomaden der Ostmongole: fallen von China ab, Tschahar, die östlichste mongolische Pro vinz, ist schon für den neuen Staat Mandschutikuo und damir für Japan gewonnen. Mörder Hugo Schenk und Genoffen. Vor einem Ausnahmsgericht begann vor fünfzig Jahren, am 13. März 1884, vormittags 9 Uhr, in W i e n der Prozeß gegen die Mädchenmörder Hugo Schenk, Karl S ch l os sär e k und Karl Schenk, deren Verbrechen damals und für noch lange Zeit nachher die Gemüter aufs tiefste erregten. Hugo Schenk

war bereits 35 Jahre alt, beschäftigungslos, stammte aus Cech in Mähren und war zweimal wegen Ver brechens des Betruges vorbestraft. Die Anklage. Die Anklage besagte, Karl Schlossarek habe an dem Müller- gehilsen Franz Podbera auf Antrieb Hugo Schenks einen Raubmordversuch begangen, an welchem sich Hugo Schenk mit schuldig machte; Karl Schlossarek und Hugo Schenk haben an dem Ditscher Josef Bauer das Verbrechen des Raubes und an Iosefine Timal das Verbrechen des Raubmordes, Karl Schlossarek, Hugo Schenk

und Karl Schenk an Katharina Timal ebenfalls das Verbrechen des meuchlerischen Raub mordes begangen. Dieses Verbrechen, verübt an Therese Ketterl, wurde auch Hugo Schenk zur Last gelegt, weiters Hugo Schenk und Karl Schlossarek gemeinsam wegen der Ermordung der Rosa Ferenczy. Schließlich war Hugo Schenk angeklagt, eine Hausgehilfin namens Iosefine Eder zum Dieb stahl verleitet und sich des Diebstahls mitschuldig gemacht zu haben. Der Strafantrag lautete für sämtliche Beschul digte auf Tod

durch den Strang. Die Verhandlung. Die Verhandlung wurde am 15. März 1884 mit der Urteils verkündung um 5 Uhr nachmittags geschlossen. Sämtliche drei Angeklagte wurden zum Tode durch den Strang ver urteilt, derart, daß das Urteil zuerst an Karl Schenk, dann an Karl Schlossarek und zuletzt an Hugo Schenk zu vollziehen war. Hugo Schenk, der Sohn eines geachteten, 1859 in Teschen verstorbenen Iustizbeamten, war nach absolvierter vierter Gymnasialklasse im Jahre 1863 in die militärtechnische Artil lerieschule

wegen Diebstahls abzubüßen hatte. Beide beschlossen, nach der Strafentlassung sich wieder zusammenzu finden. Schon bei der ersten Zusammenkunft nach der Verbüßung der Strafe hatten Hugo Schenk und Schlossarek den Plan be sprochen, durch Annoncen kautionfsfähige Männer a n z u l o ck e n, ihnen Stellungen zu versprechen, sie an einen einsam enOrtzu locken und dortkaltzumachen, um auf diese Weise in den Besitz des Geldes zu kommen. An diesem Plan war Karl Schenk damals unbeteiligt. Hugo Schenk

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Page 7 of 32
Date: 18.03.1884
Physical description: 32
1199 § Schlossarek) : „Ist es richtig, daß Sie gesagt haben. Sie betheiligen sich an - der Beraubung nur dann, wenn die betreffende Person beseitigt wird?" Schloss ;c T- sarek erwidert , Schenk habe ihm gesagt, daß er schon einmal ein Verbrechen | i ven'ibt, und weil ihn ein Mädchen anzeigte, werde er jede gleich wegschaffen. ^7 Schlossarek gibt an, Carl Schenk sollte ursprünglich eine Gurte zum Morde 7' hergeben; sie besorgten

aber, daß man die Gurte, weil von der Westbahn her- ^ s rührend, erkennen würde, weshalb ein Strick genommen wurde. Hugo Schenk | habe ihn, nachdem die Timal betrunken war, aufzetragen, einen Stein zu holen i j Junb ihn ihr um die Mitte des Körpers zu binden und sie dann zu ertränken. - | ? ' ls er mit dem Stein zurückkam , fand er die Timal besinnungslos auf dem ?, Z 1 Boden liegend. Beide schleppten sie zum Wasser und Schenk hielt sie fest

, s H 7 wäh-end Schlossarek den Stein umband. I ® ~ Das Verhör wendete sich nun dem Falle Katharina Timal zu. H. | 4' j Schenk theilte mit. daß seine beiden Mordgesellen an dem betreffenden Tage f 1 1 Mit-ags nach Pöchlarn fuhren und er mit der Timal Abends abreiste. Carl Z ^ c. Schenk sollte den Aufpasser von der einen Seite machen, H. Schenk von der 7 I ^ zweiten und Schlossarek sollte sie erwürgen. „In Krumnußbaum" — fährt

- I H. Schenk fort — „kamen wir um zwölf Uhr nachts an. Schlossarek und l " mein Bruder kamen mir entgegen und ich gab ihnen ein Zeichen. Auf dem ” !: ; Wege, der von der Station hinunterführt, sollten sie nach rechts einbiegen. Ais ich und die Timal allein weitergingen, kam mir Schlossarek als Fremder J k entgegen und fragte mich, ob wir einen Fuhrmann brauchen." Vors.: „Das ; 7 war das verabredete Zeichen?" H. Schenk: „Ja." Vors

.: „Zu welchem Zwecke?" * f H- Schenk: „Damit ich ihm nachgehe, weil ich den Ort nicht kannte. Carl Z ^ Schenk war weiter vorne an der Straße. Schlossarek zeigte uns nun den f 7 Weg ungefähr hundert Schritte. Auf einmal hörte ich einen Schlag und dann b 7 sagte Schlossarek: „Ich bin zu schwach .... Halten Sie die Hände . . . . * ^ I Geben Sie mir ein Messer!" . . . Gesehen habe ich weiter nichts, ich habe l ? i nur einen Ton gehört

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Page 7 of 40
Date: 15.03.1884
Physical description: 40
w buch, das das Vermögen der Timal enthielt, wurde behoben, daö Geld zwischen £ den beiden Mördern getheilt. Den Verkehr zwischen Hugo Schenk und Josefine ;ST® | Timal hatte Katharina Timal, die sich in Budweis aufhielt erfahren. Schenk Z- w ? und Schlossarek fürchteten, das Verbrechen könnte ruchbar werden, deshalb §.? 8 schrieb Schenk an Katharina Timal und setzte einem Briefe, welchen noch Jo¬ vi sesine Timal

als Vermählungsanzeige an ihre Schwester gerichtet hatte, rie ^——Einladung bei, gewiß zu koonnen, da er ein kleines Gut bei Pöchlarn geerbt 8 8 § - habe, auf deui sie das Hauswesen leiten sollte. Die Verwandten wußte er in f Ü i rffcetn Glauben zu erhalten , Josefine Timal sei in Krakau. Katharine Timal § ß. = kam nach Wien , fuhr mit Schenk in einem Nachtzuge nach Pöchlarn, Carl • Schenk und Schlossarek waren vorauögegangen und auf der Straße

von Pöch- Z - larn und Krumninußbaum war eine Begegnung arrangiert. Es war Mitter- nacht , die drei Männer escortierten die ahnungslose Katharine Timal. Aus -.^einmal, aus ein gegebenes Zeichen fielen Carl Schenk und Schlossarek über sie - her, hielten sie an Händen und Füßen, während ihr Hugo Schenk den Hals £ r* | ! bis an die Wirbelsäule durchschallt. Ihre Leiche barg die Donau. Nachdem ^<1 ! sich die drei Mörder der Habseligkeilen

der Timal beniächtigt hatten, versetzte ' s Hugo Schenk, da er kein Bargeld halte, bas Sparkassebuch beim Stationschef, — - - die zwei Andern fuhren, weil sie der Conducteur van früher her kannte, um- . « . * sonst mit. b j 5 In Wien angelangt wurde das Sparkassebuch per 1200 fl. 16 kr. be- g* D hoben. 100 fl. erhielt Carl Schenk, den Rest die beiden anderen. — : — - Daß Hugo Schenk nicht mäßig war, beweist der Umstand

, daß er die ^ ® kurze Zeit zwischen ren Morden der beiden Timal' s mit einem Raube an einem Z.%, J "Postboten, der von Pöchlarn nach Amstälten verkehrte, auszuführen beschloß. Der ** ” 2 schon in Scene ges etzte Plan wurde dadurch , daß sich den> Postboten aus dem P F Wege ein Bauernbursche anschloß, vereitelt. a> . Das dritte Opser war Therese Ketterl. Bei diesem Opfer beschloß Schenk k- « © f ganz allein vorzugehen. Das in Aussicht genomniene Object

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Page 13 of 16
Date: 08.01.1900
Physical description: 16
veröffentlichten. (Zur Pensionierung des Univesitäts- professors Dr Schenk.) Der Vorstand des embryologischen Jnstitnts der Universität, Professor Dr. Leopold Schenk ge 4, wie bereis kurz mit- ge heilt, demnächst in Pension. Schenk wurde auch in weiteren Kreisen durch eine Broschüre bekannt, die er unter seinem Namen drucken ließ und in welcher er darzulegen versuchte, dass er eine Me¬ thode gefunden, durch welche das Geschlecht bei Menschen vor der Geburt

bestimmt werden könne. Der Rücktritt des Professors ist nun kein frei¬ williger und steht mit der erwähnten Broschüre im engsten Zusammenhänge. Sofort nach der Ver¬ öffentlichung derselben trat in Professorenkreisen eine lebhafte Missstimmung gegen Professor Schenk zu Tage. Man warf ihm vor, dass er, eben durch jene Broschüre, in reclamehafter Art seine Person in den Vordergrund gerückt habe; eine Kritik der Broschüre unterließ

man mit der ausdrücklichen Erklärung, dass das Buch unwissenschaftlich gear- b itet und einer ernsten Widerlegung nicht würdig sei.. Er habe das Ansehen der Universität — so wurde schließlich erklärt — herabgesetzt. Die Folge war, dass gegen Professor Schenk eine Disciplinar- ! untersuchung eingeleitet wurde, die ziemlich lange währte. Nunmehr ist dieselbe abgeschlossen und das Ergebnis ist, dass Professor Schenk veranlasst wurde, um seinen Rücktritt vom Lehramt

und von der Leitung des embryologischen Instituts an¬ zusuchen. Professor Schenk hatte im Verlaufe des wider ihn eingeleiteten Disciplinarverfahrens An¬ strengungen gemacht, um sich zu rechtfert gen. Hie- mit drang er jedoch nicht durch. In Professoren- kreisen wurde verlangt, dass er aus dem Amte ent¬ fernt werde, und in diesem Sinne wurde auch an den damaligen Leiter des Unterrichtsministeriums, Sectionschef Ritter v. Härtel relationiert

. Das Unterrichtsministerium schloss sich dieser Anschauung an, und nun ging seitens des medicinischen Deca- nats an Professor Schenk jener Act ab, durch den ihm nahegelegt wurde, um seine Pensionierung ein¬ zuschreiten Professor Dr. Schenk wird denn auch auf jedes Rechtsmittel verzichten und in den nächsten Tagen sein Rücktrittsgesuch überreichen. Professor Schenk war durch 26 Jahre Vorstand des embryo¬ logischen Instituts. (Zur Arbeiter-Bewegung.) Aus Mähr.- Ostrau

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Page 9 of 16
Date: 26.02.1912
Physical description: 16
Nachweisen konnte, entsinnen, daß er das verhängnis¬ volle Kuwert zwischen dem 10. und 15. Jänner im Gaühause Degetz am Jnnrain dem ihm vom Gefäng¬ nisse her bekannten ehemaligen Hutmacher Friedrich Schenk aus Erlangen eingehändigt habe. Schenk, der stets arbeits- und unterftandslos mnhervagabun- dierte, hatte nämlich in verschiedenen Gasthäusern alte Kleidungsstücke, die er wahrscheinlich als .Hehler übernommen hatte, verkauft und sich dabei

die Adresse Schönbergers erbeten, um diesen in seiner Wohnung aufsnchen zu können. Dabei hatte ihm Schönberger das mit seiner Adresse beschriebene Ku¬ weit übergeben. Die nunm'hr angestellten Erh 'bim¬ sen lieferten folgendes Resultat: Schenk, der wahr¬ scheinlich zur kritischen Zeit das ofsenstehende Hans rn der Höttingerau betreten hatte- um auf dem Dach¬ boden zu übernachten, hatte die Diebstähle verübt. Am 21. Jänner zwischen 6 und 7 Uhr abends

hatte ein im betreffenden Hause wohnender Knabe einen älteren Herrn auf der Stiege getroffen, der eine schwarze Eisenbahnertasche trug. Und wirklich be¬ fand sich unter den um die gleiche Zeit gestohlenen Effekten ebenfalls eine schwarzlederne Eisenbahner- tasche und merkwürdigerweise hatte Schenk am Abende dieses Tages im „Fremdenheim" eine derartige Tasche zum Kaufe angeboten. Überdies hatte Schenk auch mehrere Röcke, die ebenfalls von diesem Diebstahle herrühren

dürften, verkauft. Schenk, der vom „Me- raner" weg verhaftet wurde, hatte zunächst von der Eisenbahnertasche gar nichts wissen wollen uund be¬ züglich des verräterischen Knwertes angegeben, daß er dieses samt seiner Brieftasche, die allerdings nur „moralischen" Wert für ihn gehabt, verloren habe. Später gab er den Verkauf der Eisenbahnertasche zu, verwickelte sich aber in bedenkliche Widersprüche, daß die Wahrscheinlichkeit seiner Schuld immer

größer wurde. Auch in der Hauptversammlung am Sams¬ tag vor dem Innsbrucker Landesgerichte suchte Schenk mit großer Zungenfertigkeit seine Unschuld zu be¬ weisen. Diesen Bestrebungen gegenüber fiel aber die Tatsache, daß Schenk wegen ähnlicher Esfeti.en0ieo- stähle bereits 19mal vorbestraft erscheint, schwer ins Gewicht. Der Gerichtshof erkannte denn auch Schenk des Verbrechens des Diebstahls schuldig und ver¬ urteilte

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Page 6 of 16
Date: 14.01.1884
Physical description: 16
174 gaben, mit der verlockenden Bemerkung, dass sie über einige Barmittel ver¬ fügen. Zwei Tage nach dem Erscheinen dieser Annonce bekam Josefine Timal ein mit dem Namen Schenk gefertigtes Schreiben, in welchen! dieser um eine Zusammenkunft mit dem Mädchen ersuchte. Timal antwortete sofort dem Schreiber und ersuchte ihn, in der Wohnung ihrer Dienstgeberin zu erscheinen, woselbst sich auch Schenk zur bestimmten Stunde einfand. Schenk

erklärte dem Mädchen, dass er Civilingenieur sei, zwar augenblicklich keine Anstellung habe, doch eine solche in allernächster Zeit erwarte. Er habe auch die Anhoffung auf eine große Erbschaft. Schenk schien die Sympathien der Josefine Timal rasch erworben zu haben, denn schon nach der ersten Zusammenkunft äußerte sie sich ihrer ver¬ trauten Freundin gegenüber, dass sie überglücklich sei und hoffe, mit Schenk eine in jeder Hinsicht gute Partie

zu machen. Schenk erschien noch ein zweites- mal in der Wohnung des Dienstmädchens und hatte außerdem nur vier Zu- sanunenkünfte außerhalb des Hauses. Nach Mittheilungen, welche die Timal ihrer Freundin Grausam damals gemacht haben soll, forderte Schenk ausdrück¬ lich, dass sie ihren Dienst verlassen müsse, da er seiner Stellung und seiner Anverwandten wegen nicht wünschen dürfe, dass er ein Mädchen der dienenden Elaste heirate. Aus diesem Grunde

habe er ihr auch strenge aufgetragen, vor¬ läufig seinen Namen zu verheimlichen und ihren Bekannten gegenüber einen zweiten Ingenieur, mit dem Josefine Timal, wie sie Schenk anvertraute, vor Jahren ein Verhältnis hatte, als Bräutigani auszugeben. Die Timal kündigte am 10. Mai 1 883 ihren Dienst und verließ am 25. Mai das Haus ihrer Dienstgeberin. Seit jenem Tage hat Niemand mehr von Josephine Timal etwas gehört. Kurze Zeit nachdem die Timal ihren Dienst

verlassen hatte, erschien nun Schenk bei einer der Schwestern seiner angeblichen Frau, stellte sich als ihr Schwager vor und bemerkte, dass es seiner jungen Frau sehr wohl ergehe, dass er eine große Erbschaft gemacht und in ^ berösterreich sich etabliert habe. Er wünsche nun, dass die Tante seiner Frau, die Köchin Katharina Timal, sein Hauswesen führen möge, und bitte daher, man möge ihn! ihre Adresse angeben. Durch die Mittheilungen

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Page 6 of 12
Date: 24.02.1932
Physical description: 12
der Toten, die Effekten und ihren Schmuck an und behob die Einlagen von zwei Sparkassebüchern. Einen Teil des Schmuckes schenkte Hugo Schenk seiner Geliebten Emilie Höchsmann. Mit dieser und ihrem Schwager Voigt reiste er nach Stettin, wo sich Voigt mit einem Teil des Geldes der Ketterl, ohne Kenntnis davon gehabt zu haben, daß es von einem Mord stammte, ein Blumengeschäft errichtete. Rosa Ferenczy war dann das nächste Opfer, das Schenk in eine einsame Gegend am Donauufer nächst Wolfstal

bei Preßburg lockte. Dort wurde das Mädchen mit einer Hacke er schlagen. Die Leiche, in die Donau geworfen, konnte nie wieder gefunden werden. Ohne Zweifel hätte Hugo Schenk mit seinen Mitschuldigen derartige Verbrechen fortgesetzt, wenn nicht die Suche nach einer Vermißten zu seiner Entdeckung geführt hätte. Vor stand der Wiener Kriminalpolizei war damals, man schrieb das Jahr 1883, Polizeirat B r e i t e n f e l d. Am 4. August 1883 war die Köchin Therese Ketterl aus ihrem Dienstorte in der Florianigasse

. Man brachte die Fälle miteinander in Zusammenhang, schaute in der Evi denz der Heiratsschwindler nach, und kam so auf den Namen Hugo Schenk, der in der Sturzgasse 1 gewohnt hatte. Hugo Schenk, sein Bruder Karl, und der dritte Mitschul dige Schlossarek, waren alsbald in Haft, die polizeiliche Unter suchung erbrachte das gesamte Schuldmaterial, die Verhafteten wurden dem Gerichte übergeben und am 13. März 1884 be gann der Prozeß. Während der ganzen Verhandlung benahm sich Hugo Schenk kaltblütig und frech

, er musterte das Publi kum und kokettierte sogar mit den Damen. Am 15. März 1884 wurde das Urteil gesprochen, es lautete gegen alle drei auf Tod durch den Strang. Der Prozeß war beendet, die Verurteilten befanden sich wie der in ihren Zellen, aber die Erregung wirkte noch lange nach. Da war die Beobachtung merkwürdig, daß sich das all gemeine Interesse, besonders das von Frauen und Mädchen, noch immer auf den gemeinen Raubmörder Hugo Schenk kon zentrierte, daß zahllose Briefe und Lebensmittel pakete sowie

sonstige L i e b e s g a b e n für ihn einlangten, Beweise dafür, daß noch viele für diesen Schlächter schwärm ten. Dann kam die Hinrichtung. Karl Schenk war begnadigt worden, er kam in die Strafanstalt Karthaus und ist dort am 13. Oktober 1889 gestorben. Am Tage der Exekution, den 22. April 1884, war Schlossarek, der als erster dem Scharf richter Wlllenbacher übergeben wurde, vollständig gebrochen, Hugo Schenk dagegen war kalt und gefaßt und ging aufrechten Schrittes in den Galgenhof

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Page 5 of 12
Date: 24.02.1932
Physical description: 12
auf Gegen- schen Glockengießereien werden von den Bolschewiken verkaufte geraubte ruffische Glocken verwendet. Kürzlich hat ein katho lischer Pfarrer eine Bestellung bei einer deutschen Glocken gießerei zurückgezogen, da er erfuhr, daß die Gießerei von den Bolschewiken geraubte russische Glocken verwendet. Die Frauenmörder Schenk und Echlossaret. Die Taten des Frauenmörders Laudenbach in Wien wecken die Erinnerung an die Frauen- und Mädchenmorde, die vor nahezu fünfzig Jahren die Brüder Hugo und Karl Schenk

mit einem dritten Genossen, dem Karl S ch l os sär e k, in Oesterreich verübt haben. Das „N. W. T." schreibt hierüber: „Hugo Schenk ist nicht aus den Tiefen des Verbrechertums gekommen, er stammte im Gegenteil aus achtbarer Familie. Sein Vater war Kreisaerichtspräfident in Tefchen. Mit den beiden Söhnen hatte aber der Vater kein Glück, Karl brachte es bis zum Bürodiener bei der Westbahn und wurde durch seinen älteren Bruder auf die Bahn des Verbrechens gedrängt. Hugo war der talentvollere, aber ein ausgespro

. Er war ein sogenannter hübscher Mann, der auch noch in mittleren Jahren auf Frauen zu wirken ver mochte, besonders auf ällere Jahrgänge, und zumeist solche hatte er sich zu Opfern ausersehen. Wegen Heiratsschwindeleien erlitt er dann abermals eine Abstrafung, und in der Straf anstalt lernte er Karl S ch l o s s a r e k kennen, mit dem er seine weiteren verbrecheri'chen Pläne besprach. Hugo Schenk, der sich als Ingenieur ausgab, machte die Bekanntschaft ätterer Mädchen, die über Ersparnisse ver fügten

und die dann seine Opfer wurden. Iosefine Timal aus Wien war das erste Opfer, das bei M ä h r i f ch - Weiß- k i r ch e n betäubt und dann in einem Wassertümpel ertränkt wurde. Die Tante dieser Ermordeten, die Wiener Köchin Katharina Timal, der Hugo Schenk das Sparkaffebuch ent lockt hatte, veranlaßten sie, mit ihnen nach Pöchlarn zu fahren. An diesem Verbrechen war auch Karl Schenk beteiligt. Dort wurde am Ufer der Donau die Unglückliche betäubt, gefesselt, mtt einem Taschenmesser wurde ihr der Hals durchschnitten

und die Leiche in die Donau geworfen. Der dritte Mord wurde an Therese K e t t e r l verübt, der Hugo Schenk unter dem Eheversprechen die Ersparnisse herausgelockt hat. Die Reis alpe nächst Lilienfeld war der Schauplatz dieser Tat, die in besonders raffinierter Weise durchgeführt wurde. Wie im Scherz drückte Hugo Schenk einen Revolver los, dessen Lauf er an die Stirn der Ketterl angesetzt hatte. Die Waffe war aber nicht geladen gewesen. Er spielle ihr dann aber geschickt einen anderen Revolver in die Hand

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Page 3 of 20
Date: 07.02.1925
Physical description: 20
der Pfalz, Herr Schenk, sich sehr intensiv für die Errichtung de, autonomen Rheinland«, «mgesetzt habe. Unter diesen Gesichtspunkten müsi« man die Verträge an» «hen, die oon den Firmen Himmelsbach und Schenk ohne Wls» en und ohne Genehmigung der Reichsregierung geschlaf en worden seien, um die von den Franzosen vollkommen wider rechtlich vorgenommenen sogenannten „Zusatzholzfchläge" zu ermög lichen. Die französische Forstkommisfion in Koblenz habe näm- sich erkannt, daß es den Geschädigten in Frankreich

, sondern di« französische Forstkommis, ston wies dafür deutschen Holzsirmen in vollkommen unrechtmäßiger Vor Einkauf von 6708 Weis« deutsch« Waldavbiet» zur Ausschlachtvng ay da Al Franzosen sich am tue berechtigten Einsprüche der vecSschen B*» Hörden, namentlich der Forstbehörden, nicht im geringsten tun»- merten, Don diesen sogenannten Eoupes-Berträgen, ausgesprochenen Ge- helm vertragen, die selbst in französischen Kreisen nicht be kann t waren, erfuhr zuerst die Firma Schenk und durch diese d e Firma Himmelsbach

. Di« französische Forstkommissiem schloß mit den Fir men Himmelsbach und Schenk mehrere Perträge ab. Da einig« deutsch« Holzsirmen doch oon den Geheimoerträgen Wind bekom men hatten, mußten die Herren Schenk und Himmelsbach auch andere in das sehr lohnende Geschäft mit hmednnehmen. Im ganzen meldeten sich els deutsch« Firmen zur Uebrrnahme der Coupes-Schläge, di« in zwei Gruppen ausgeteilt wurden. Die Schenk-Gruppe umfaßt« fünf Armen, die Himmel sbach-G rupoe sechs Firmen. Di« Franzosen gaben di« Ausbeutu

rg der Wald bestände in der Pfalz der Schenk-Grupp«, während der Himmel«» dach-Konzern Rhemheffsn und Rheinpreußen ausmchrn fallt«. TM näheren Bedingungen wurden in einem Geheim oertrag festgelegt, der in Koblenz geschlossen wurde. Einig« Tage später schloß der Inhaber der Firma Himmelsbach mit der Interalliierten Rhoin- landkommifsirm in Koblenz jedoch noch zrvei andere Berträge ab, oon denen jedoch weder sein Sozius Schenk, noch bi« anderen deut schen Firmen Kenntnis erhielten, und in denen

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Page 2 of 16
Date: 08.03.1910
Physical description: 16
¬ re r b i l d ung s a n st a lt. Reichsratsabg. Doktor Perathvner und Genossen haben, wie wir be¬ reits mitgeteilt haben, im Abgeordnetenhause an den Minister für Kultus in Unterricht eine Interpellation gerichtet, Die Interpellation hat folgender! Wortlaut. der k. k. Lehrerbildungs¬ anstalt in Bozen herrschen Zustände, die ein«? dringende Abhilfe fordern. Unter den Lehr¬ kräften der genannten Anstalt befindet sich auch Herr Professor Schenk, der alle Grundsätze

einer gesunden Pädagogik auf den Kopf stellt. So liebt er es, Lehramtskandidaten, wenn ihre Lei¬ stungen nicht entsprechend sind, vor der ganzen Klasse auf den Boden knien zu lassen. Als die Zeitungen darüber Lärm schlugen, wurde Prof. Schenk dadurch „bestraft", daß er verurteilt wurde, an der gleichen Lehranstalt weiter zu wirken, während er darum gebeten, transferiert zu werden. In Wirklichkeit wurde also nicht Prof. Schenk bestraft

für ein solches Vorgehen hatte sich Prof. Schenk dadurch gesichert, daß er die Schü¬ ler seiner Masse beauftragt hatte, ihn selbst als verantwortlichen Aufseher einzuschreiben. Als verantwortlicher Aufseher hatte Professor Schenk gewissermaßen Elternrechte. Dieses El¬ ternrecht mißbrauchte Prof. Schenk dadurch, daß er von den Mitteilungen der Quartierfrau und von dem erwähnten Funde der Direktion sofort die Anzeige machte. Bei seiner Vernehmung erklärte Lehramtskandidat

Leitner auf Befra¬ gen, daß er seine „Mitschuldigen" nicht angeben könne, weil er durch Ehrenwort verpflichtet sei, niemanden zu trennen. Prof. Schenk machte ihm jedoch vor, daß ein Mann unter 24 Jah¬ ren keine Ehre habe und daher auch kein Ehren¬ wort geben könne. Ein Studienkollege des Kan¬ didaten Leitner, namens Küri, wurde vom Prof. Schenk durch die Zusicherung eines guten Ma¬ turitätszeugnisses bewogen, das Ehrenwort zu brechen

und die übrigen Milnehmer am Kom¬ merse anzugeben. Kandidat Kuri mußte jedoch versprechen, von dieser Unterredung niemand eine Mitteilung zu wachen. Währeno also Kan¬ didat Kuri für den Bruch des Ehrenwortes be¬ lohnt wurde und an der Anstalt bleibet: kann, mit der Aussicht auf ein gutes Reifezeugnis, erhielten die übrigen TeilMhmßr ßm Kommerse, MMM Feit 8 . MMf insoweit sie dem Prof. Schenk bekannt WWSM beit waren, durch den Religionslehrer Ändne

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Page 6 of 40
Date: 15.03.1884
Physical description: 40
1146 das Verbrechen des meuchlerischen Raubmordes begangen; Hugo Schenk habe die Josefine Eder zum Diebstahle verleitet und sich desselben mitschuldig ge¬ macht. Die Strafe sei bei sämmtlichen Beschuldigten mit dem Tode durch den Strang auszumessen." Als Hugo Schenk, der am 30. September 1881 wegen Heirathsschwindel zu 2 Jahren Kerker verurtheilt war, in die Strafanstalt Stein überführt worden war, lernte er dort den wegen Diebstahls

zu 18 Monate Kerker ver- urtheilten Carl Schlossarek kennen, und schon damals beschlesstn die beiden gleichgesinnten Seelen, ihren Verkehr nach erfolgter Strafvollstreckung fortzu¬ setzen und gemeinsam verbrecherische Handlungen behufs Geldbeschaffung zu be¬ treiben, und diese Absicht führten sie auch richtig aus. Carl Schenk, Hugo's Bruder, wurde erst später m’8 Vertrauen gezogen und spielt in dem vorliegen¬ den Processe nur eine zweite Rolle

, indem er namentlich als Bote, Aufpasser rc. von den beiden Hauptverbrechern benutzt wurde. Die ersten beiden Opfer, welche sich die Verbrecherbande erwählte, waren der Müllergehilfe Franz Podpera und der Kutscher Franz Bauer. Schlossarek lockte den Ersteren, mit dem er und Schenk infolge eines Zeitungsinserates in Verbindung getreten war, am 28. März 1883 unter dem Vorgeben ihm eine Stellung gegen eine Cautiou von 500 fl. zu schaffen, in den Walzowerwald

, wo er ihn überfiel, um ihn zu ermorden und auszurauben. Bei dem Kampfe, der sich entspann, blieb jedoch Podpera Sieger und Schlossa¬ rek muß unverrichteter Sache sich zurückziehen. Unweit vom Ueberfallsor 1e traf er mit Schenk zusammen und beite kehrten nach Wien zurück. Bei diesem Factum erscheint Schlossarek als unmittelbarer Thäter, Hugo Schenk als un¬ mittelbarer Mitschuldiger. Bauer hatte sich ebenfalls als kautionsfähiger Stellungssucher annonciert

. Derselbe erhielt am 18. April von Schlossarek die Zusage einer Geschäfts¬ gängerstelle bei einem Wäschegeschäftsinhaber in Wien, der eine Villa in Weiv- lingau besitze. Zum definitiven Abschluß des Dienstvertrages sollte Bauer seinem Dienstgeber, diese Rolle hatte Hugo Schenk übernommen, in Weidlingau vor- gestellt werden. Am 21. April 1883 traten Schlossarek und Bauer die Fahrt nach Weidlingau mit der Westbahn an. Im Walde angelangt, gab Schlossarek

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Page 6 of 32
Date: 18.03.1884
Physical description: 32
— , der Chor. Auch dem Hrn. Kapellmeister Steinböck gebührt ein Ehrenkränzlein; er hat es sich redlich verdient. — Was noch die Ausstattung betrifft, so ist dieselbe, wie wir schon nach der Generalprobe gemeldet, eine glänzende. Das Prächtigste sind die Tauben. Die wunderlichen Kanarienvögel haben allenthalben die größte Heiterkeit erreicht. Der Proceß gegen Hugo Schenk und Genoffen. Nach dem Factum Podbera wurde der Fall Bauer besprochen. Schenk sagte

, daß das Attentat auf Bauer von ihn: und Schlossarek gemeinschaftlich verabredet war. Schenk erzählte nun die Einzelnheiten dieses Attentats in Weidlingau. Am Tage vorher hatte er und Schlossarek einen passenden That- ort ausgesucht. Als Hugo Schenk den Schlossarek und Bauer in: Walde traf, war Bauer angetrunken und Hugo Schenk sagte zu Bauer: „Einen Menschen, der betrunken ist, kann ich in meinem Dienste nicht brauchen. Kommen Sie morgen

." Nach einer Weile kan: Schlossarek dem H. Schenk auf dem Bahn¬ hofe nach und sagte: „Kaum daß Sie fortgegangen sind, ist der Mann zu¬ sammengesunken; ich hall ihm 110 fl. abgenommen." Ich fragte ihn — er¬ zählt Hugo Schenk — wo er den Mann gelassen hat? Er sagte: „Der schlaft lang gut." Schlossarek — sagte Hugo Schenk — hat gehandelt, ich habe die Sache arrangiert. Carl Schenk sagte aus, daß er abgeschickt worden sei, einen „abgelegenen Ort

" zu suchen. Carl Schenk habe sich gedacht, daß es sich „um so etwas" handle. Zeuge Bauer wird uun auch vernommen; er erzählte den Hergang bei dem auf ihn unternommenen Attentate. Dauer gibt an, er habe m seiner Brieftasche 320 fl. gehabt; davon waren 150 fl in einem anderen Fache der Brieftasche. Er erleide einen Schaden von 170 fl. Dann wurde der Mord an Josefine Timal besprochen, welche H. Schenk und Schloffarek nach Mährisch-Weißkirchen

gebracht und „dort im Ge¬ vatterloch" ertränkt wurde. Schenk gibt an, sie hätten die Timal betrunken gemacht und dann mit ihr einen Spaziergang unternommen, bei welcher Ge¬ legenheit die Ermordung erfolgte; er habe nicht selbst Hand angelegt. Schlossarek habe ihm gesagt: „Wenn nur Jemand gesehen hätte, mit welchem Gefühl sie mich an ansah, als ich sie hineingestoßen." (Bewegung.) Nach der That über¬ nachteten Bcir? ? m Gastbaute und fuhren

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Page 7 of 16
Date: 21.01.1884
Physical description: 16
bei sich und so sah sich Hugo Schenk veranlasst, den großen Koffer der Timal als Pfand zurückzu- f l" lassen, um das nöthige Reisegeld zu bekomnlen. Erst gelegentlich eines Aus- ^ fluges, den Hugo Schenk einige Tage später unternahm, wurde der Koffer von 1 1 " ihm ausgelöst und nach Wien geschickt. | ' , Was den Mord an Theresia Ketterl betrifft, so wurde dieselbe auf einem E nur selten von eines Menschen Fuß betretenen, ganz mit Gestrüpp verdeckten

k . Plateau in der Nähe von Lilienfeld von Karl Schenk, der dem Hugo Schenk f und der Theresia Ketterl, von dieser Letzteren unbemerkt, gefolgt war, erschossen L*! r I und auf dem Platze liegen gelassen. ^ f: Die Details der Ermordung Rosa Ferenczys sind noch genau erinnerlich. Hugo Schenk hat stets bou dem Erträgnisse ver verschiedenen Mordthaten " k zwei Drittheile behalten, während seine Complicen je mit einem Sechstel vor- lieb nehmen

mussten. Es soll aus diesem Grunde einmal eine sehr erregte Scene zwischen Schlossarek und Hugo Schenk sich abgespielt haben. Die Beiden waren bei der Theilung der Beute mit einander in Streit gerathen und ' ¥ Schlossarek drang mit einer Hacke auf Schenk ein. i Hugo Schenk und seine Genossen sind im Polizeigefangenhause in Ein- £ zelzellen untergebracht, in denen Tag und Nacht je ein Sicherheitswachmann < ihnen Gesellschaft leistet. Hugo

Schenk, renommiert nrit seinen Mordthaten, sprach sein Vorhaben aus, seine — Memoiren zu schreiben, „mit reinem Her- ; zen und reinem Gewissen," wie er hinzusetzte, p: ' Am 15. ds. vormittags war großes Photographieren im Polizeigefangen- I; hause. Pongratz, Dürschner, Karl Schenk und Karl Schlossarek wurden für das Verbrecher-Album des Detectiv - Instituts verewigt. Sie verhielten sich Alle schweigsam, niedergeschlagen und verschlossen

; nur Hugo Schenk, der zuletzt an die Reihe kam, war sehr aufgeräumt und riss wahrhaft cynische Witze. „Machen Sie's recht schön," sagte er zu dem Photographen, „wenn ich auch weiß, was mir bevorsteht, und dass der Galgen auf mich wartet." Der Photo¬ graph forderte ihn auf, dass er ein „freundliches Gesicht" mache — „dann müssen Sie den Herren da sagen, dass sie zurücktreten," sagte er, auf die an¬ wesenden Wachleute und das Hauspersonal

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Page 7 of 20
Date: 16.01.1884
Physical description: 20
, welcher dem Bauer als Fabrikant vorgestellt wurde. Dass Hugo Schenk und Schlossarek, oder vielleicht die beiden Schenk die r Räuber waren, dürfte kaum in Zweifel zu ziehen sein. Der Fall Podbera - wurde von H. Schenk eingestanden ; vom Fall Bauer will weder Schenk noch Schlos- ", faxet etwas wissen. lieber die Persönlichkeit der drei Inhaftierten, der Brüder Schenk und des Schlossarek, wird folgendes berichtet: Hugo Schenk ist ein Mann, deni

gewesen sein, als Schenk vornehmlich mit alternden Mädchen verkehrte, die ohnehin an ~ den Mann ihrer Wahl keine so hohen Anforderungen stellen, und so erscheint 4 es begründet, dass sowohl Theresia Ketterl als Rosa Ferenczy ihren Bekannten von dem noblen und schönen Manne erzählten, den sie zum Geliebten hätten. Hugo Schenk war stets elegant und nach der neuesten Mode gekleidet. Er trägt f gegenwärtig blos einen sorgfältig gepflegten Schnurrbart, rer

Backenbart ist ra¬ siert. Der Schnurrbart ist von röthlich blonder Farbe. Das Kopfhaar, das dunkelbraun ist, trägt Schenk in der Mitte gescheitelt; am vorderen Theile des ' Schädels macht sich bereits der Beginn einer Glatze bemerkbar. Jg Karl Schenk, der Bureaudiener, um zwei Jahre jünger als Hugo, ist von F kleinerer Statur als sein stattlicher Bruder und hat ebenso wie dieser einen 4 dunkelbraunen ms Röthliche spielenden Schnurr

- und Backenbart. Er" trägt * Augengläser und ist seinem Aussehen nach lungenleidend. Wahrend H. Schenk ; von Gesundheit u d Kraft strotzt und ein gutgefärbtes Gesicht hat, zeigen die Wangen Kail Schenke eine krankhafte Röthe. Karl Schlossarek ist eine schlanke hagere Gestalt. Sein ausdrucksloses, keinerlei besonderes Merkmal aufweisendes Gesicht ist von einem dunkelbraunen schütteren, an den En dsu dichteren Barte umrahmt. g Fortsetzung folgte)

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Page 5 of 24
Date: 21.05.1932
Physical description: 24
volksbildnerische Tendenzen ein viel weiteres Gebiet erfassen, in unserer Stadt Boden genug, um ihre Daseins berechtigung zu erweisen. Durch Kurse und Vorträge sucht die Urania ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Die Kurs- Wtr lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen: wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht. Goethe. Der Tiroler Dichter und Schauspieler Alois Schenk. Zu seinem 100. Geburtslage. Schillers Wort, daß die Nachwelt dem Mimen keine Kränze flicht, darf wohl

in unserer Zeit, in der die Theatergeschichte zu einer blühenden Wiflenschast herangewachsen ist, als über holt gelten. Unmittelbar bevor das Tiroler Drama gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Kranewitter und anderen seine naturgemäße Entwicklung fand, begegnen wir der liebens würdigen Persönlichkeit des Dichters und Schauspielers Alois Schenk, der es verdient, der Vergessenheit entrissen zu wer den. Schenks Vater Paul kam im Jahre 1826 aus dem Vintsch- gau nach Innsbruck, wo er sich als Sattlermeister

nieder ließ und 1836 starb. Die Mutter, eine geborene Elisabeth Anna Miller, war eine Innsbruckerin. In Innsbruck kam Alois Schenk zur Welt, besuchte das Gymnasium mit Er folg, muhte aber sein Studium aufgeben, weil die Mittel ver sagten. Er weilte eine Zeitlang als Rechnungsbeamter in Meran, wo sein Bruder beim Taxisschen Rentamts an gestellt war, folgte aber dann seiner Leidenschaft für das Theater und begann feine dornenvolle Bühnenlaufbahn. Nach der Schilderung seines Biographen Anton von Schul

lern war er ein „schöner Mann von schlankem und doch kräf- tigem Körperbau; sein bleiches, edelgeformtes, ausdrucksvolles Gesicht war von tiefschwarzen Locken umrahmt. Gebildetes Benehmen und verbindliche Herzlichkeit gewannen ihm die Zuneigung, unerschütterliche Rechtlichkeit die Achtung aller." Neun Jahre lang war Schenk an kleinen und großen Bühnen tätigkeit der Urania beschränkt sich so ziemlich aus die land läufigen Fächer; es werden drei bis vier Sprachen gelehrt und es wird Unterricht

wollte ihn am Hoftheater in K o b u r g unterbringen, dessen Intendanten Tempeltey er von Berlin her kannte; leider vergeblich. Ebenso vergeblich bemühte sich Schenk, die Leitung der Bühne in Meran oder die seiner Vaterstadt Innsbruck zu erhalten. Endlich machte er sich als Leiter einer kleinen Wandertruppe selbständig, aber seine Freiheit und Unabhän gigkeit hatte er mit Aerger und Demütigungen erkauft, denen sein offener und aufrechter Charakter auf die Dauer nicht ge wachsen war. Inzwischen hatte sich Schenk

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Page 9 of 14
Date: 23.11.1934
Physical description: 14
der nachgewiesenen Einbrüche und vor allem die Höhe der dabei erzielten Beute ganz beträchtlich. Gestern standen nun die sieben Mitglieder der Bande, Simon March, der 35jährige berufslose Alberto S o b t s ch i n s k i aus Triest, der 29jährige Parkettischler Adolf Grießer und dessen 29jährige Frau Hilde aus Innsbruck, die 33jährige Kassierin Mar garete Fischerj der 30jährige Hilfsarbeiter Karl Schenk und dessen 27jährige Frau Elisabeth vor dem Richter. March, Sobtschinski, Grießer und die Fischer wurden

den er den Geldbetrag von 1075 8 und einen Photoastparat im Werte von 200 3 stahl. March und Sobtschinski fanden bei den Ehe leuten Adolf und Hilde Grießer ständigen Unterschlupf, es wurde auch in deren Gefellschast wenigstens ein Teil der durchgeführten Ein brüche vorher besprochen und vereinbart. Adolf und Hilde Grießer haben sich in mehreren Fällen der Mitschuld andiesenEin- bruchsdiebstählen schuldig gemacht. Den Beschuldigten Albert Sobtschinski, Hilde Grießer, Margarete Fischer, Karl und Elisabeth Schenk

aufliegt Sie kennen es doch gewiß auch schon, gnädige Frau? Die Ehepaare Grießer und Schenk bestritten die ihnen in der Anklage zur Last gelegte Mitschuld an den Einbrüchen und behaupteten insbesondere, nicht gewußt zu haben, woher die ihnen von March und Sobtschinski übergebenen Geldbeträge stammten. Diese Verantwortung steht aber mit ihren eigenen Angaben in der Voruntersuchung und mit den diesbezüglichen Angaben Marchs und Sobtschinskis in Widerspruch. Sobtschinski, der ein schwer verständliches

Schenk) zog sich der Gerichtshof zur Beratung zurück. Das Urteil. Um sieben Uhr abends verkündete der Vorsitzende das Urteil: die Angeklagten sind schuldig im Sinne der Anklage und werden wie folgt verurteilt: Simon March zu sieben Jahren, Alberto Sobtschinski zu sieben Jahren, Adolf Grießer zu achtzehn Monaten, Hilde Grießer zu viereinhalb Monaten, Margarete Fischer zu zehn Monaten schweren Kerkers; Karl Schenk zu zwei Monaten, Elisa beth Schenk zu drei Monaten Arrest, letztere zwei bedingt auf drei

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Page 6 of 16
Date: 17.03.1884
Physical description: 16
Präs. : Man fand bei Ihnen sehr viele Karten, und zwar Fahrkarten, Permanenzkarten, Certificate für alle Strecken der Staatsbahne», kann ansge- füllte und unausgefüllte Blankette zu Freikarten, die ausgefüllten auf Ingenieur Hugo Schenk. Alle diese Karten hat Ihnen Carl Schenk verschafft? — H. Schenk : Ja, unausgefüllt. Präs.: Er hat sich auf unredliche Weise in den Besitz derselben gesetzt, indem er sie einfach ini Bureau eutwendete

. Nachdem nun ein Raubanfall an einem gewissen Scala besprochen worden war, der ganz ähnlich dem an Podbera ansgeführt wurde, nahm die Verhand¬ lung ihren weiteren Fortgang. Präs.: Wann haben Sie die Emilie Höchsmann kennen gelernt? — H. Schenk: Mitte April v. Js. Präs.: Wieder durch eine Annonce? — H. Schenk nickt. Präs.: Auch diesem Fräulein gegenüber haben Sie sich auf den russischen Flüchtling, als den Fürsten Wielopolskh ausgegeben

? Sie haben in der Untersuchung energisch bestritten, daß Sie jemals einen Vollbart getragen. — H. Schenk: Nach meinem Aus¬ tritte aus meiner letzten Strafe hatte ich einen Vollbart. Den habe ich mir nach dem Factum Podpera abnehmen lassen. Präs.: Ich glaube auch gar nicht, daß Sie später noch einen echten Voll¬ bart hatten. Es ist nur sicher, daß Sie bei der Therese Ketterl mit einem schönen blonden Vollbarte ausgetreten. Die Höchsmann hat Sie zwar niemals

Sie mit dem Müller Podpera bekannt? H. Schenk: Durch seine Annonce, in der er Stellung suchte. H. Schenk deponiert weiter auf Anfragen des Präsidenten, daß er das Chloralhhdrat nicht chemisch bereitete, sondern fertig in Prag bei einem bekannten Apotheker kaufte, mit Branntwein mischte und Schlossarek probeweise von diesem Getränke einen Schluck machen ließ. Die betäubende Wirkung blieb nickt aus. Er gibt ferner an, daß er am 3. April mit Schlossarek

nach Rohatec abreiste, in der Absicht, den Podpera zu berauben. Letzterer habe von ihm den Revolver, aber nur zur Abwehrs, erhalten, zur Nothwehr. Er hätte diesem ausdrücklich gesagt, daß man lediglich durch die Betäubung das Ziel erreichen müsse. Schenk fuhr nicht mit Schlossarek in einem Coups, damit nian sie nicht als Bekannte erkenne. Präs.: Wann wurde Podpera angefallen? — H. Schenk: Gegen Mittag. Ich sagte dem Schloffarek

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Page 8 of 40
Date: 15.03.1884
Physical description: 40
Eine zerstörte Existenz : Im Oktober 1883 faßte Hugo Schenk, wie er-l ‘ selbst gesteht, neue Pläne. Er wurde durch Annoncen mit Josefa Ever, einem 5 2 5 Stubenmädchen bei der in Hietzing wohnhaften Privaten Hedwig v. Malfatti ' £ *" und mit der Dienstmagd Rosa Ferenczh bekannt. Auf die Eder übte er eine a solche Macht aus, daß sie ihre gütige Herrin verließ und diese dann gelegent- » lich eines Besuches auf Zureden Schenk's

bestahl. Die Ever, welche zu Schenk j I S große Zuneigung gefaßt hatte, wurde in seinen Händen fast zum willenlosen ! I £ Werkzeuge. Diesem Umstande und der Erwägung, daß er sie zu noch weiteren _ Diebstählen gebrauchen könne , verdankt es Josefa Eber, daß sie von Hugo g Schenk wenigstens dermalen noch nicht auf die Proscriptionsliste der zu Er- ! > « > mordenden gesetzt wurde. Die über Anlaß Schenk's von der Eder bei Frl

. v . ! ! 3 « Malfatti gestohlenen Pretiosen sind mehr als 300 fl. werth. s Das 4. Opfer (Ferenczh): Bei der letzten am 29. Dec. 1883 an Rosa g a - Ferenczh vollbrachten Mordthat hatte Schenk wieder in K. Schlossarek einen Helfershelfer. H. Schenk, der wußte, daß die Ferenczh ein Sparkassenbuch be-^ £ 5 “ saß, mußte die Ausübung dieser Morvthat, ungeachtet ihm dieses Frauenzimmer, £ das er in Hetzendorf und Gaudenzdorf als seine Geliebte untergebracht

mit H Schenk und Schlossarek nach I I I Preßburg ad. Unter dem Vorwände, eines in Wolfsthal abzuwickelnden Ge- > > ^ > schäfies, begab sich die Gesellschaft am 29. Dec. Nachmittags dorthin. Als der « Rückweg angetreten wurde, war es bereits finstere Nacht. An der vorher genau s i . . ausgesuchten Stelle wurde die Ferenczh mit einer Hacke erschlagen und in bteSo©.* Donau geworfen. Hugo Schenk behauptet, Schloffarek habe allein den töot

- '^ fa߬ lichen Streich geführt. Schlossarek sagt jedoch ausdrücklich, daß auch H. Schenk ü » mit ver Hacke auf die bereits am Boden liegende Ferenczh Hiebe geführt habe, ä ä . . Die Morvgen offen erhoben nun in Wien die Einlage per 387 fl. 24 kr. Carl ^ Schenk erhielt einen Koffer voll Effekten. — Die Anklage ist demnach in allen I £ ß ß ihren Puncten begründet. (Fortsetzung folgt.) » ä * ä Aus dem Schwurgei icht

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Page 3 of 16
Date: 13.10.1910
Physical description: 16
gegen einen Professor.) Eine gestern im „Breinößl" in Innsbruck ab¬ gehaltene Lehrervers ammlung faßte einstimmig folgende ProtestresoluttoU : „Die heute hier stattfindende Lehrerversammlung protestiert ganz energisch gegen das Borgehen im Falle Schenk. Sie erblickt in der Versetzung des Professors Schenk an die Lehrerbildungsanstalt der Lan¬ deshauptstadt einen Faustschlag in das Gesicht des Tiroler Lehrerstandes und erwartet die Ent¬ fernung

, daß der bekannte Professor Schenk nicht von den Lehrerbildungsanstalten entfernt, sondern sogar zu weiterer Tätigkeit an die Lehrerbildungs¬ anstalt der Landeshauptstadt berufen wurde." Dem Bozener Abg. und Bürgermeister Doktor Perathoner wurde für seine feinerzeirige dies¬ bezügliche Interpellation im Reichsrate der Dank ausgesprochen und die Bitte unterbreitet, er möge tatkräftig dahinwirken, daß Professor Schenk von den Lehrerbildungsanstalten ver¬ schwinden muß

Aussichten auf eine materielle Besserstellung der Inns¬ brucker Lehrerschaft entg-egengenommen. Llns den Ausführungen des Obmannes dieses Komitees und eines 'Mitgliedes desselben mußte man leider die Anschauung gewinnen, daß dermalen nicht die rosigsten Hoffnungen gehegt werden können. Zurückgreifend auf den ersten Punkt der Tagesordnung wurde das Kapitel Lehrer¬ bildung eingehend erörtert und kam dabei auch der Fall Schenk zur Sprache

des Bürgerschullehrers Heller über die Ge- hältsVegulierungs-Anträge an das Parlament von Seite des Deutsch-österreichischen LehreV- bundes. Besonders der letzte Punkt setzte eine sehr rege Debatte ab. Me ungemein rege Tätigkeit des Vereines, der stete Zuwachs von Mitgliedern und die Delegierung des Lehrers Leitner^Meran als Vertreter im Bunde er¬ weckte die Freude der Versammelten. Zum Schlüsse wurde eine Resolution gegen Prof. Schenk einstimmig gefaßt, deren

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Page 10 of 24
Date: 14.12.1882
Physical description: 24
5070 firma Gebrüder Schenk in Oedenburg gegen ihren Mann puncto 40 fl. 45 kr. und 331 fl. 60 kr. als Zeugin beim Bezirksgericht in Nauders am 16. Jänner und 13. April d. I. wissentlich eidlich behauptete, Ende Mai oder anfangs Juni 1881 an Ludwig Schenk, Theilbaber obgenannter W ii firma, im Namen ihres Mannes eine Barzahlung von 331 fl, gele st t und vmch diesen Eid das Gericht >n Jirthum geführt und die Gläubiger um 331

46 fl. 54 kr. für Gebinde. Da die Angeklagten den Wechsel am Verfalltage, den 22. Juni 1881 nicht einlösten, ließ die Firma Schenk die Eheleute Rapp durch den Advccaten Dr. Huber in Bozen betreffs dreses Wechsels einkiagen. Der Concipient des oberwähnten Advocaten, Dr. Perathoner, klagte die Eheleute Rapp auf den Betrag von 46 fl. 54 kr. ein, weil er in dem Auftragschreiben der Firma Schenk an Dr. Huber die Worte: „dass die Eheleute Rapp außer dem Wechsel

von 37 8 fl. 14 kr. noch 46 fl. 54 kr. schulde" irrthümlich für: „auf den Wechsel von 378 fl. 14 kr. noch 46 fl. 54 kr. schulden nahm. Als die Firma Schenk auf diesen Jrrtbum aufmerksam machte, benützte die Rothburga Rapp diesen Umstand vnd stellte obgenannte Behauptung auf und hält diese auch heute noch aufrecht und erklärt, sie habe Ende Mai oder an¬ fangs Juni 1881 an dev Vertreter der Firma Herrn Ludwig Schenk bei dessen Anwesenheit in Graun eine Theilzahlung

auf den Wechsel im Betrage von 331 fl. geleistet. Trotzdem sie die Anwesenheit des Vertreters der Firma in Graun nicht Nachweisen kann, ferner keine Zeugen für die Zahlungsleistung, ja nicht einmal eine Bestätigung darüber hat, trotzdem durch die verlesene Cor- respcndenz, die die Angeklagten mit der Wei firma Schenk führte, constatiert ist, dass die Wntsleute Rapp zur Zeit der fraglichen Zahlungsleistung in argen Geldverlegenheiten

waren, die, wie aclenmäßig constatiert ist, durch gegen fie geführte Cxecution hervorgebracht waren, behauptet die Nolhurga Rapp sowohl als ihr Gatte uu> diese Zeit die fragliche Theilzahlung geleistet zu haben. Dem entgegen behauptet heute Ludwig Schenk unter seinem Eide, keine Theilzahlung erhalten und Ende Mai oder anfangs Juni gar nicht in Graun gewesen zu sein. Nachdem der Staatsanwalt Dr. Rein i sch in beredteu Worten die Anklage begründet hatte, plattierte

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