und dachte an John. „Ich war unfreiwilliger Zeuge eines Gesprächs", Zetzte Djörn fort. „Miß Ketty hat höchst energisch mit einem Mann gesprochen. Wer es war, weiß ich leider nicht. Vielleicht Bill, vielleicht John, vielleicht ein Fremder; ich konnte es nicht unter scheiden. Onkel Joe war doch bis jetzt mit Ihnen beisammen?" „Ja", bestätigte Erika. „Sie haben doch ein wenig Zeit für mich?" fragte Djörn un vermittelt. „Gewiß!" „Hier ist nicht der geeignete Platz für ein Gespräch", meinte er. „Bitte, kommen
Sie!" Sie schritten über den breiten Weg und schlugen einen Pfad ein, der über einen Abhang führte. Ein Eichhörnchen hüpfte über ihren Weg und flüchtete auf eine Kiefer. Der Boden war mtt rotbraunen Nadeln übersät, und wo die Sonn» durch die Zweige lugte, schien es, als glühte der Boden. „Erika", begann Djörn, „ist es möglich, daß sich außer Ihrem Onkel, John, Bill, dem Gärtner und Miß Ketty noch jemand im Hause befindet?" „Bestimmt nicht. Wie kommen Sie darauf?" „Ich habe die Stimme des Mannes nicht erkannt
, mit dem Miß Kelly gesprochen hat." „Ich glaube nicht, daß noch jemand hier ist", sagte Erika nun fögernd. „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber in die sem Hause ist alles möglich!" „Verzeihen Sie, Fräulein Erika, versucht jemand von den Männern, sich Ihre Zuneigung zu erringen? Sie wissen doch, was ich meine?" fragte Djörn leise. Erika dachte wieder an die Szene mit John. Sollte sie Djörn davon erzählen? Es widerstrebte ihr sehr. Aber als sie in seine forschenden Augen blickte, verlor sie die Scheu
und überwand ihre Hemmung. Sie nickte, während eine helle Röte in ihre Wangen stieg. Djörn sah sie verwirrt an. Er merkte, daß sie nicht sprechen wollte. Erwiderte sie etwa die Neigung dieses Menschen? Nein, er wollte es nicht glauben. Sie mußte doch wissen, daß er sie liebte, und daß er nur darum nicht von seiner Liebe sprach, weil er den Augenblick nicht für passend hielt. Djörn versuchte, kühlen Kopf zu bewahren. „Sie dürfen mir nichts verheimlichen", sagte er ernst. „John Ketty, der Geologe", sagte
sie. Djörn holte tief Atem. Dann sagte er in verändertem frischen Ton: „Hören Sie mir zu, Fräulein Erika. Es ist notwendig, daß wir gleich handeln. Ich habe mir von allen Menschen, die hier leben, ein Bild gemacht. Eine wesentliche Rolle wird nun wei ter vermutlick) der Brief spielen, der angeblich von Ihrem Vater stammen soll. Es gibt hier nur zwei Menschen, die intelligent genug sind, um eine Schrift zu fälschen: Onkel Joe und John. Beide haben ein Interesse daran, Sie — nun, sagen wir, sor genlos