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Innsbrucker Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 22.08.1930
Physical description: 10
und das Herz. Der Sprichwörterschatz eines Volkes ist ein Spiegel seiner Seele. Es gibt wohl kein Volk, das sich seit jeher mit den Gefühlen des Herzens so sehr beschäftigte, wie der Deutsche. Das „Volk der Dichter und Denker" be sitzt eine Unmenge wunderbarer dichterischer Aussprüche und geflügelter Worte, die sich auf das Sehnen des menschlichen Herzens beziehen. Das Herz ist ja der Diri gent unseres Lebens. Dies gilt in jeglicher Hinsicht. „Sein Herz auf der Zunge tragen", „jemanden auf Herz und Nieren

prüfen", „Sonne im Herzen haben", all das sind tägliche Aussprüche, die zur Genüge beweisen, daß man dem Herzen eine führende Rolle beimitzt. Es ist der oberste Richter, das wichtigste innere Organ, der Sitz des Gefühles. Zwei alte Wandteller lehren: „Ein Herze hat jeder mann" und „Das Herz ist stärker denn der Kopf" und auch Friedrich Rückert prägte einen schönen Satz: „Ist das Herz geleert, wirds auch nicht mehr voll". Dieser letztgenannnte Spruch war früher einmal sehr in Mode. Er wurde tausendmal

gemalt und eingestickt. Zwei schöne Anssprüche seien nachstehend angeführt: Der eine stammt von der Dichterin Sophie v o n D e t- lef und lautet: „Das Meer ist so tief und die Welt ist so bunt, im Herzen nur findest Du Ankergrund", der zweite hat Nietzsche zum Verfasser und besagt: „Mancher findet sein Herz nicht eher, als bis er den Kopf verlor". Goethe spricht in seinen Werken unzähligcmal von der unbeirrbaren Gefühlssicherheit des Menschenherzens. Wir wollen einige Zitate anführen: slowakei

Ein Sittenbild In einem Akt Ucfiatius Zetenius WenSng Ferry Feretty / Anita Sdiorr, Geschwister Koischwitz BAR Eintritt frei / Dancing JL ■/ „Das Herz liegt ums stets näh» als der Geist, und macht uns dann zu schafKn, wenn Mser nicht zu helfen weiß", sagt er in „Dichtmlg und LMyrheit". „In meinen Adsrn welchen Feuer, in meinem Herzen welche Glut", sprach der jMendliche Goethe und der reife abgeklärte Dichter^ legtz^einem Faust den Satz in den Mund: „Sprich nW.^wm Herzen, das ist eitel und an maßend." Goethe

prägte überhaupt eine Unzahl von Sätzen, die den tiefen Gesühlsreichtum des Menschenherzens ver anschaulichen. „Reizend ists, in den Abgrund des Herzens hinabzusinken", sagt Torquato Tasso und der junge Wei ther spricht: „Ach, was ich weiß, kann jeder wissen, aber mein Herz habe ich für mich allein." „Tiefe Wunden schlägt das Schicksal, aber es sind heilbare Wunden, die das Herz dem Herzen schlug", heißt es wieder in „Dichtung und Wahrheit". Auch Schillers Aussprüche über bas Menschenherz sollen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 10 of 14
Date: 15.05.1896
Physical description: 14
ewig denkwürdige Jahr, wo der Bozener Congress sich dem göttlichen Herzen verlobt hat durch das feierliche Gelübe, dass künftighin das Herz Jesu- Fest im ganzen Lande mit einem Festgottesdienst solle begangen werden. Die diesbezügliche Stelle im Protokoll ist zu schön, als dass wir sie hier nicht wörtlich anführen sollten: „Um endlich den Segen und die Hilfe des Himmels, welche die geliebtesten Voreltern bei ähnlichen verzweifelten

mit einem feierlichen Hoch¬ amte gefeiert werden solle 1 )." Dieser Congressbe- schluss erlangte alsbald auch die kaiserliche Be¬ stätigung und damit volle verbindliche Rechtskraft für immerwährende Zeiten. Seit diesem ewig denkwürdigen Bundesacte wird mm in Tirol alljährlich das Herz Jesu -Fest auf's Feierlichste begangen und zwar wohlgemerkt — von Landes¬ wegen kraft Nationalbeschlusses, also als Nativnal- und Landesfest, eine Thatsache, wie sie, unseres Wissens

, ganz einzig in ihrer Art dasteht in der Geschichte. Was folgt aber daraus? Eine Herz Jesu-Kirche brauchen wir, damit dadurch an der Wende des Jahrhunderts der Säkular- Feier dieses Tiroler Herz Jesu -Bundes monu¬ mentaler Ausdruck verliehen werde, damit dadurch ein hoch gegen Himmel ragendes Bundesdenkmal erstehe, das von der Landeshauptstadt aus alle Landeskinder fortwährend gemahne der durch das Gelübde eingegangenen Pflichten einerseits

war. Nun war zwölf Jahre hindurch Friede bis zum Jahre 1809, wo das heiligste Herz Jesu uns wiederum ganz wunderbar gerettet und zu ruhmreichen Siegen verholfen hat. Wem aus Ihnen wäre dies schönste Blatt unserer Ge¬ schichte nicht bestens bekannt! Durch den Press¬ burgerfrieden von anno 1805 war Tirol an Bayern gekommen. Man hatte den Tirolern goldene Berge versprochen, gehalten wurde nichts. Versprochen hatte man, an Religion und Ver¬ fassung

nicht zu rütteln, das Gegentheil aber ist geschehen. Chicanen folgten auf Chicanen und eine Drangsalierung auf die andere; Feste wurden reduciert, der Gottesdienst willkürlich eingeschränkt, Andachten, Bruderschaften, Processionen abgeschafft, und endlich sogar das Herz Jesu-Fest, wozu das Land sich verlobt hatte, behördlich untersagt und bei Strafe verboten. Da war die Geduld der Tiroler erschöpft, es kochte in allen Gemüthern, die Despotenwirtschaft

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 13 of 24
Date: 07.12.1940
Physical description: 24
die Alte an, als könnte sie noch etwas sagen, aber sie schwieg. Da ging er aus der Tür. Er schritt einen anderen Weg als vordem. Er ging an den Häusern vorbei, über die Felder und am Fluß entlang, der träge dahinfloß. Er faßte in die Tasche seiner dunklen Joppe und holte das Schiffchen hervor. Weit hinten lag die Hütte. Langsam schritt er ihr zu. — S h. IDaggecI: Agg 00^0^0110 Das ist die Geschichte von dem Mädchen, das fein Herz ver graben hat. Wirklich, ein Mädchen, ganz allein in der Welt, ganz arm

und verlassen. Wozu trage ich dieses Herz mit mir herum, dentt das Mädchen, es klopft und liegt mir wund in der Brust, ich habe nur Kummer von meinem Herzen. Und dann geht es also hinaus und sucht einen Stein auf dem Felde, du sollst mein Herz sein, sagt das Mädchen. Es ist ein runder schneeweißer Kieselstein, den vergräbt es nachts in der Erde, und zuletzt pflanzt es noch einen Baum darüber, damit er das Herz behüte und mit seinen Wurzeln festhalte. Ja, und nun hat das Mädchen also kein Herz mehr

in der Brust, nun muß doch alles gut sein. Es geschieht dann, daß nachts jemand an das Haus kommt und klopft, ein ftemder Mensch. Oder vielleicht ist es der Bruder, doch, vielleicht hatte das Mädchen noch einen Bruder in der Fremde, der ist jetzt heimgekehrt und will bleiben, das Herz hätte es willen müssen. Aber das Herz ist vergraben, und darum geht der Bruder wieder und wandert traurig fort in die fremoe Welt. Im andern Jahr ist es eine Frau, die abends am Brunnen vor dem Hause sitzt, das Gesicht

in der Hand verbirgt und weint. Ich bin deine Schwester, sagt sie, sei barmherzig! Das Mädchen läuft in der Nacht auf das Feld und fragt den Baum, fragt den Stein in der Tiefe — ist es die Schwester? Aber das Herz ist zu tief vergraben, es schweigt auch dieses Mal. Geh wieder, sagt das Mädchen zur Frau am Brunnen. Ich kenne dich nicht. Und das Haus bleibt lange leer. Die Vögel ziehen alle fort, sogar die Blumen am Fenster verwelken, das Mädchen sieht mit toten Augen zu, wie ringsumher alles stirbt

. Sie ist ver flucht, meinen die Männer. Nein, sie hat kein Herz im Leibe, sagen die Frauen, die es besser wissen. Aber einmal im Frühling ist es so weit, daß der Baum aus dem Felde zu blühen anfängt, und da geht ein junger Mensch vorbei, der sieht den Baum, wie 'er blüht, weiß und rot und über und über. Und darum tritt der junge Mensch an das Fenster des Mädchens, um zu fragen. Wie kommt das, fragt er, warum blüht nur dieser einzige Baum auf dem Felde und alle anderen sind kahl? Und warum hast

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Page 6 of 8
Date: 23.08.1923
Physical description: 8
, bewirken ganz von selbst zunehmende Kräftigung des Herzens. Das Herz — Mittel punkt des gesamten Blutkreislaufes — hat die Aufgabe, als großer Hohlmuskel durch feine Zusammenziehung und Ausdehnung das jauerstoffreiche, aus den Lungen kommende Blut in den Körper hin auszupressen, das verbrauchte, sauerstoffarme Blut wieder anzu- snugen und nach Durchleitung durch die Lungen dem Körper von neuem zuzusühren. Das Herz ist der Motor des in sich vollkommen geschlossenen Blutkreislauses. Der Einfluß

seiner Kraft und seiner Tätigkeit macht sich daher unmittelbar bis ins kleinste Blutgefäß am äußersten Ende der Fingerspitze geltend. Wenn erhöhte Anforderungen an einer Stelle des Körpers auf- treten, wenn beispielsweise die Glieder beim Turnen mehr arbeiten als gewöhnlich und daher ihre Muskeln mehr Sauefftoff verbrauchen, dann muß das Herz in der Lage fein, augenblicklich mehr Blut an die betreffende Stelle zu schick«:,. Das Jr*rg hilft sich.in solchen . Fällen, indem es sich kräftiger und ausgiebiger

zusammenzieht, wo durch es eine größere Blutmcnge ausfchickeu kann. Gleichzeitig zieht es sich in der Zeiteinheit rascher zusammen und dehnt sich rascher wieder aus als unter normalen Zuständen. Diese raschere Arbeit macht sich durch Beschleunigung des Pulses bemerkbar. Je geübter das Herz ist, desto rascher und zweckmäßiger wird es Antwort auf die erhöhte Anforderung zu finden wissen. Ein sportgeübtes, sport tüchtiges, geübtes Herz wirkt daher rasch und ohne überflüssigen Kraftaufwand auf die neue

, sondern infolge der Uebung gesteigerte Leistungs fähigkeit. Aber das gilt nur bis zu einem gewissen Grade, wie überhaupt die Gesetze des Lebendigen nur innerhalb bestimmter Grenzen gültig find. Ueberspannung der Kräfte führt zur Schädi gung. Ein übermäßig in Anspruch genommenes Herz, dem nicht rechtzeitig Gelegenheit zum Ausruhen geboten wird, erleidet eine Ueberdehnung seiner Wandungen. Es tritt durch Ueberanftrengung eine „Herzerweiterung" ein. Solcher Schaden kann sich wieder rest los ausgleichen

, bei fortgesetzter Ueberanftrengung aber auch für die Dauer sich festsetzen. Gesundheitliches Befinden wie sportliche Lei stung werden dadurch in gleichem Maße herabgedrückt. Weise, vor bedachte Steigerung der Anforderungen, keine schroffe Forcierung, rechtzeitige ausgiebige Ruhe werden vor solcher Herzschädigung be wahren. Wenn zu der Ueberanftrengung noch eine andere Schäd lichkeit tritt, kann es leichter zu einer Gefährdung des Herzens kommen. So ist ein Herz besonders wenig widerstandsfähig, wenn seine Kraft

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Page 11 of 14
Date: 15.05.1896
Physical description: 14
Etlichen Gerechtigkeit, und hatte nicht der erzürnte jott schon seinen Arm erhoben, um auch uns in m schrecklichen Abgrund der Hölle zu schleudern, >ie er dies mit den gefallenen Engeln gethan? lber da hat in unermesslicher Erbarmung sein ugeborener Sohn sich in's Mittel gelegt, den wdesstreich, der uns gegolten, aufgefangen und usgehalten. Ja, das Herz Jesu hat sein letztes llutstropflein verspritzt, um uns arme, unwür- ige

zu diesem heiligsten Gottesherzen ent- ündet werden sollen. Wahrlich kein schöneres lngebinde hätten die hochwürdigen Redemptoristen- äter ihrem geliebten, glorwürdigen Ordensstifter um 200jährigen Gedächtnis seiner Geburt und um 25jährigen Jubiläums seines Ehrenranges ls Kirchenlehrer bieten können, als den Grund¬ tein der Herz Jesu-Kirche ! Gewiss ruht Alphonsens latersegen auf dem Werke; und Er wird feinen söhnen, die es unternommen haben, und insbe- ondere

dem verdienstreichen Obern des hiesigen )rdenshauses, der es angefangen, bei allen Mühen md Sorgen schützend und helfend zur Seite sein. Das Herz Jesu wird aber ohne allen Zweifel die ielen Opfer, die großen wie die geringsten, die it seiner Ehre für dies Unternehmen gebracht -erden, millionenmal belohnen. Darum lassen 5ie uns, hochansehnliche Versammlung, recht rißig Bausteine herbeisühren ; denn nur zu unserm nd unserer Kinder Nutz und Frommen

" — so starb dieser wackere christliche Held. Mit solcher Gesinnung, meine verehrten Zuhörer, wollen auch wir — das soll Gott uns geben — dereinst von hinnen scheiden. Die Augen auf den Erlöser, auf sein liebeverwnndetes, er- barmungsvolles Herz gerichtet, das Gesicht muthig dem Tode zugewandt, und mit dem Worte: „Herz Jesu, Dir sterbe ich!" so soll einst unser Sterben sein. Darum bleibt es beschlossen und ausgemacht: „Wir brauchen eine Herz Jesn

: Christus siegt, Christus herrscht, Christus gebietet, Christus hält alles Nebel von uns fern! Das Gleiche soll auch der Thurm der Herz Jesu-Kirche laut mächtig ver¬ künden hoch zu den Himmelsräumen hinauf und hinab bis in die entlegensten Gaue und Gehöfte der Heimat: „Das Herz Jesu siegt, das Herz Jesn herrscht, das Herz Jesu gebietet, das Herz Jesu hält alles Nebel von uns fertt!" Also auf zum Werke, hochansehnliche Versamm¬ lung

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Page 6 of 8
Date: 20.05.1944
Physical description: 8
, die in den Worten eines G e r o k liegt: „Die ganze Welt mit ihren reichen Schätzen, die Mutter liebe kann sie nicht ersetzen." Denn der Krieg und das Erleben an den Fronten hat viele erst gelehrt, den Wert ihrer Mutter in seiner ganzen Größe zu erkennen. Und mancher Weg mag draußen, an der Front, besonders in den Nächten, wenn die Gedan ken in die Heimat zurückwandern, sich der Verse von Walter Fl ex erinnern: Ais Schildwach steh vorm Feind ich Nacht für Nacht, Mein Herz hält still vor Mutters Herzen Wacht

. So schreibt Goethe einmal in einem Brief an seine Schwester: „Grüß mir die Mutter, sprich sie scll verzeihen, daß ich sie niemals grüßen ließ, sag ihr, daß ich sie ehre. Sage, daß nie mein kindlich Herz, von Liebe voll, die Schuldigkett vergißt. Und eher soll die Liebe nicht erkalten« ehe ich selbst erkalte." Wie herrlich und edel sind auch die Verse, die Schiller den Müttern gewidmet hat: Schön ist der Mutter liebliche Hoheit, Zwischen der S8hne feuriger Kraft. Nicht auf Erden ist ihr Bild

und ihr Gleichnis zu sehen Hoch aus des Lebens Gipfel gestellt. Schließt sie blühend den Kreis des Schönen. Mit der Mutter und ihren Söhnen Krönt sie die herrlich vollendete Welt. — ,Zch gehöre wohl auch zu denen", schrieb her 22jährige Richard Wagner an leine Mutter, „die nicht immer so sprechen können, wie es ihnen im Augenblick ums Herz ist. Aber diese Empfindungen bleiben dieselben, und sieh, da ich jetzt von Dir f»rt bin, überwältige» mich die Gefühle des Dankes fllr Deine herrliche Lebe zu Deinem Kinde

. Ohne sie gibt es kein Reich. Die Mutter, di« ihr Kind liebt, kämpft für ihr Kind vom ersten Augenblick seines Lebens genau so tapfer und uner schrocken, wie der Soldat'kämpfen muß. Und jeder Soldat, der seine Mutter aus ganzem Herzen liebt, ist wahrhaftig tapfer, denn er weiß, daß sein Herz blut die Heimat schützt. Und die Heimat, das ist die Mutter." Oer Tod und die Mutter Eine Skizze von Dali er Brandecker Sie standen zu Häupten und Füßen des Verwun deten und hielten stumme Zwiesprache miteinander

kann sich dagegen wehren, keine Macht vermag es zu hindern." „Doch, eine vermag es!"' Der bleiche Geselle heischte die Antwort. „Die Liebe vermag es, sie, die sich selber zum Opfer bringt." „Man betrügt den Tod nicht um sein Recht.. .1" grollte der andere und beugte sich vor über den, der da lag in weißen Binden, daß sein Atem schwer zu gehen begann und namenlose Angst in das Herz der Mutter einzog. „Nimm mich —" sagte sie mit hastender Stimme, „aber laß ihn. Nimm ntich. Sieh —", ihre Arme streckten

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Page 4 of 18
Date: 16.12.1936
Physical description: 18
Vom gesunden und kranken Herzen. In einem Vortrag im Wissenschaftlichen Klub in Wien sprach der Vorstand der II. medizinischen Universitätsklinik Wien, Professor Dr. Nikolaus v. I a g i c, über das gesunde und kranke Herz. Er begann seine Ausführungen mit einem historischen Ueberblick über die Entwicklung der Lehre vom Vau des Herzens und über die allmähliche Erkenntnis der Herzkrankheiten. Schon 400 Jahre vor Christus kannte der große griechische Arzt Hippokrates das Herz als kräftigen Muskel

ist unerläßlich, wenn man krank hafte Zustände an Herz und Kreislauf richtig erkennen will. Das Herz ist der Motor des Kreislaufes, aber auch die Arterien und Venen sind keine starren Röhren. In ihrer Wand liegen Muskulatur und elastische Gewebe und dadurch ist eine Regulierung der Weite und Spannung der Gefäßwand mög lich. Dem Blutkreislauf obliegt die Versorgung aller Organe mit Blut, also mit Sauerstoff und Nährmaterial. Die richtige ihre Zweifel und Aengste wegen des Telegramms wieder zu beschwichtigen

. Der Vor tragende wandte sich sodann der Frage zu, wie man Herz und Kreislauf gesund erhält. Das wichttgste dabei ist das richtige Maß von Ruhe und Bewegung. Körperliche Ueber- anstrengungen, insbesondere sportliche Uebertreibungen können das Herz und in weiterer Folge den Kreislauf schädigen, namentlich wenn, wie dies mehr oder weniger immer der Fall ist, n a ch d e m 40. Lebensjahre der Herzmuskel und die Kranzgefäße des Herzens, die den Herzmuskel mit Blut ver sorgen, in ihrer Funktion nicht mehr ganz

leistungsfähig sind. Besonders zu achten ist auf einen entsprechenden Ernährungs zustand, bzw. Fettansatz. FettleibigkeitschädigtHerz und Kreislauf und muß rechtzeitig entsprechend bekämpft' werden. Daß ein U e b e r m a ß des Genusses von Giften, wie A l k o h o I, Nikotin und Kaffee Herz und Gefäße schädigt, ist wohl hinlänglich bekannt. Ein kranker Herzmuskel führt zu Störungen der gesamten Zirkulation, es kommt zu Störungen in den Organen, besonders in den Lungen, in der Leber und in den Nieren

. Dasselbe gilt für die Herzklappenfehler, wenn sie nicht kompensiert sind, d. h. wenn der Herzmuskel in seiner Kraft nachläht. Der hohe Blutdruck, namentlich der an dauernde Hochdruck, führt zu einer Vergrößerung des Herzens, da das Herz gegen den erhöhten Widerstand im Kreislauf ankämpfen muß. Auch hier kann als Folge einer Ueberanstrengung oder auch aus anderen Ursachen das ver größerte Herz versagen. Es kann sich auch hier eine Störung im Kreislauf entwickeln, ebenso wie bei bestimmten Lungen krankheiten

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 09.10.1902
Physical description: 12
Donnerstag den 9. Oktober 1902. InuÄ'n-ckn- Nachrichten Nr. 232. Sette S. Aus aller Welk. (Wiederbelebung toter Herzen.) Russische und polnische Blätter berichten über hoch¬ interessante Demonstrationen, welche ein russischer Gelehrter, Dr. Knlebko, schon im Februar d. Js. in Petersburg einer biologischen Gesellschaft vor¬ geführt Hot. Dr. Knlebko demonstrierte das her- ausgeschnittene Herz eines Kaninchens

, das er durch die in einem Spezialapparate vorgenommene Sät¬ tigung mit einer Spezial - Flüssigkeit wieder zum rhythmischen Schlagen, also zum Leben brachte. Die Versuche haben erwiesen, daß ein Kaninchen¬ herz, selbst wenn man es auf dem Eise gehalten hat, am dritten, vierten und sogar am fünften Tage nach seiner Lestrennung vom Orga¬ nismus wieder in Bewegung kommt. Sogar nach 129 Stunden wurden noch Erfolge erzielt und Vogelherzen nach 3 Tagen wieder belebt. Am 29. Sept

. berichtete der Gelehrte über den Fort¬ gang seiner Untersuchungen, die er nicht auf spe¬ ziell ausgesuchte Versuchstiere beschränkte, sondern auch auf Tiere ausdehnte, die eines natürlichen Todes abgegangen waren und deren Körper sich bereits im Zerfallprozesse befanden. So wurde am Abend einem krepierten Kaninchen das Herz entnommen und am nächsten Morgen der Wieder¬ belebungsversuch angestellt, der auch Erfolg hatte. Zwei Tage lang auf dem Eise

gehalten, wurde das Herz neuerdings zum Schlagen gebracht und sogar am fünften Tage noch zeigte sich ein schwaches Pulsieren. Durch eine lange Reihe von Versuchen an Herzen krepierter Katzen, Kaninchen und anderer Tiere gelangte Dr. Knlebko zu dem Ergebnis, daß das tierische Herz viel länger die Fähigkeit zum Leben behält als der übrige Organismus, das heißt, später stirbt und später zerfällt als der übrige Kör¬ per. Auf Grund dieses Befundes

wagte sich der Gelehrte an die Lösung der Frage, ob es möglich sei, dem Herzen eines an einer Krankheit verstor¬ benen Menschen das Leben wiederzugeben. Die Versuche stießen ans viele Schwierigkeiten, da nach gesetzlicher! Vorschriften Obduktionen erst nach Ab¬ lauf einer gewissen Frist zulässig sind. Das erste menschliche Herz, mit dem Dr. Knlebko experimen¬ tieren konnte, war das Herz eines Erwachsenen, der nach langer und schwerer Agonie

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Page 6 of 12
Date: 29.03.1923
Physical description: 12
wir vorstehend behandelt haben, im allgemeinen als ein Normaljahr gelten kann. Es kann mithin gesagt werden, datz die klimatischen Verhältnisse der Stadt Innsbruck keinesfalls als ungünstig be zeichnet werden können. Heilige Messen und Aemter: 346 Uhr früh: Pfarrkirche St. Nikolaus und Kapuzinerkirche (heilige Messen); 6 Uhr: Propstei kirche St. Jakob, Stiftskirche Willen, Pfarrkirche Mariahilf, Pradl, Hötting (heilige Messen), Dreiheiligenkirche (hl. Amt), Herz Jesu- kirche, St. Johanneskirche

, Franziskanerkirche, Jesuitenkirche, Ser- vitenkirche; 347 Uhr: Hl. Geist(Spital-)kirche; 7 Uhr früh: Pfarr kirche Willen und Pradl, Mühlau, Kapuzinerkirche, Ewige Anbetung (hl. Aemter): 348 Uhr: Pfarrkirche Mariahilf (hl. Amt); 8 Uhr: Stiftskirche Wilten, Pfarrkirche St. Nikolaus, Hötting, Herz Jesu- kirche, St. Johanneskirche, Franziskaner-, Jesuitenkirche, Karmeli- tinnenkirche, Ursulinenk. (hl. Aemter); 9 Uhr: St. Jakobs-Propstei- kirche (hl. Amt); 10 Uhr: Eervitenkirche (hl. Amt). Beichtgelegenheit

ist in den meisten Kirchen von 346 Uhr früh an; die hl. Kommunion wird bei den hl. Messen und beim hl. Amte gespendet; nach dem hl. Amt nicht mehr. In der Jesuiten- und Kapuzinerkirche wird sie außerdem von S Uhr früh an nach jeder halben Stunde bis zum Hochamt« ausgeteilt. Trauermetten: 4 Uhr: Stiftskirche Wilten, Jesuitenkirche: 345 Uhr: Franziskanerkirche, Ssroitenkirche; 5 Uhr: St. Jakobs- Propsteikirche; 5 % Uhr: Kapuzinerkirche. Andere Abend-Andachten: 6 Uhr abends: Herz Jesu- kirche; 7 Uhr: Pfarrkirche

St. Nikolaus, Pradl, Mühlau, St. Jo hanneskirche, Franziskanerkirche, (Kreuzw.); 348 Uhr: Stiftskirche Wilten (mit Oelberg-Kantate), Pfarrkirche Mariahilf, Dreiheiligen kirche. Karfreitag. Die heiligen Zeremonien: 6 Uhr früh: Dreiheiligen- kirche; 347 Uhr: Hl. Geist-Svitalkirche; 7 Uhr: Pfarrkirche St. Ni- kolaus, Pfarrkirche Pradl, Pfarrkirche Mühlau, Herz Jefu-Kirche, Jesuitenkirche, Kapuzinerkirche, Ewige Anbetung: 148 Uhr: Pfarr kirche Mariahilf, Franziskanerkirche; 8 Uhr: St. Jakobs-Propftei- kirche

), Franziskanerkirche (Predigt und Kreuzweg), St. Jo hanneskirche (Oratorium): 734 Uhr: Herz Jefu-Kirche (Kreuzweg und Predigt): 348 Uhr: St. Jakobs-Propfteikirche (Ora torium), Pfarrkirche Willen (Predigt, Litanei, Lied), Pfarrkirche Mariahilf (Kreuzweg und Oratorium), Dreiheiligenkirche (gesun gener Kreuzweg), Jesuitenkirche (Predigt). Heilige Gräber sind ausgestellt in der: St. Jakobs-Propstei- kirche, Pfarrkirche Wllten, St. Nikolaus, Mariahilf, Pradl, Hötting, Dreihelligenkirche, Hl. Geift-Spitalkirche, Herz

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Page 5 of 6
Date: 26.08.1944
Physical description: 6
Samstag, den 26. August 1944 Innsbrucker Nachrichten' Nr. 201 Seite Z Das Herz und die Uhr / L.«, Herr Meier, ein wohlhabender und behäbiger Mann, der reichlich und vollwertig zu Mittag ge speist hat, lag auf dem Sofa und hielt sein ge wohntes Schläfchen. Er war ein schwerer und wuch-' tiger Mensch, fett und rund, und liebte die Behag lichkeit. Es war ganz still in dem Zimmer, in dem er ruhte; nur zwei Fliegen summten um das Wein glas, das neben der halb geleerten Flasche stand

. Aber in der Brust und auf der Brust des Schlafen den war es lebendig; wer sein Ohr dahin gebracht hätte, würde ein dumpfes Pochen und ein leises Wispern gehört haben, denn das Herz und die Ta schenuhr waren da geschäftig bei der Arbeit. „Unser Herr schläft", sagte das Herz, „ich darf nicht schlafen, denn wenn ich aussetze mit meiner Arbeit, würde er nie wieder erwachen, der ganze Krempel int Innern seines gewaltigen Körpers käme zum Stillstand, das Blut hörte auf durch die Adern zu fließen, alle Säfteströme

hinan da unten in Tirol, da fetzte ich ein paar Augenblicke mit meiner Arbeit aus, und nun hätten Sie einmal hören sol len. was er für ein'Gezeter erhob! Er wurde blaß, er ächzte, und allen Leuten erzählte er, daß er ein schlechtes Herz habe! Schlechtes Herz... das ist der Dank für alle Mühe!" „Sind Sie auch aus Metall?" fragte die Taschen uhr. „Nein", antwortete das Herz, „leider nicht, aber ich weiß nicht, vielleicht ist das ein Glück, denn sonst gäbe es noch mehr gebrochene Herzen; im Grunde

, aber mit der Pünktlichkeit, die uns unser Er zeuger als größte Tugend predigte. Das hört sich leichter an, als es getan ist, mein liebes Herz, denn diese Gebrüder Zeiger sind eine neidische Gesellschaft; da ist der kleine Dicke, der für Gemächlichkeit ist, Be haglichkett, und der lange Dünne, der es immer eilig hat. Zuweilen klemmt er sich an den Dicken und ver sucht ihn mitzureißen, und dann ist der ganze Krem pel in Unordnung. Und dann ist da noch ein ganz winziges Biest, das auf kleinstem Kreis immer rund um rast

, nimmt nur alle Jubeljahr mal ein paar seine Tröpfchen Oel zu sich, und doch behauptet mein Herr zuweilen, ich sei .eine verteufelte Knarre, eine alte Zwiebel, und klopft mit mir brutal wie ein Henker gegen die harte Tischkante, daß ich denke, meine Ein geweide fallen durcheinander!" „Undank ist der Lohn der Welt!" sagte das Herz, „Im Grunde haben wir beide viel Gemeinsames, viel gleiche Freude, gleiches Leid. Glauben Sie nur ja nicht, daß im Innern der großen Maschinerie

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Page 8 of 14
Date: 26.08.1940
Physical description: 14
gibt, das Wort Liebe. Für diese ewige Kraft aber gibt es weder Sehende noch Blinde, weder Taube noch Hörende, weder Redende noch Stumme. Sie, die gewaltige, flutet von Herz zu Herz, sie, die ewige, kennt weder Geschlecht noch Alter, die ruhelose Liebe muß sich immer wieder auf den Weg machen und muß dienen, wo sie dienen kann und dienen darf. Vor ihrer Macht wird der Verstand klein und armselig, unsere Taten werden ver gänglich und hinfällig, denn vor der Liebe besteht nur, was sich mit ihr vereint

und durch Anschauen — ach, sie hat tausend Zungen und tausend Wege. Und sie kennt keinen Weg, der sie nicht endlich an das Ziel führen müßte, sie weiß keine Sprache, die nicht doch einmal verstan den wird. Wer diese Wege nicht geht, wer diese Sprache nicht hört, der hat nicht gelebt. Wir haben alles mögliche versucht: Wir haben unser Herz in die Landschaft hinausgeworfen, haben es wie einen Kinderdrachen der steigenden Sonne ent gegenfliegen lassen, wir haben unser Herz an die Einsamkeit der hohen Berge

hingegeben, wir haben uns auf Wiesen ge lagert, wir sind durch Wälder gezogen, durch Seen geschwom men, haben uns von den Wellen der Meere treiben lassen, wir haben das Herz im frischen Wasser der Seen gekühlt und die Brust der scharfen Strömung der Flüsse dargeboten — aber es ist nichts zurückgekommen als das, was wir hinaus geschickt haben, und auch das nur flockig und leicht, zerteilt und nicht greifbar, unser Herz und unsere Hände fliehend wie der hauchzarte Dunst des Nebels. Es war also wohl

ein Irrglauben unseres Herzens, ein Ab- irrcn unserer Sehnsucht, eine Wanderschaft ins Verschwebende, ins grenzenlos nicht Faßbare. Heute wissen wir es: an dein Herz, in dein Herz kommt nur zurück, was du einem Men schen gegeben hast. Nur diese Gabe hat einen Widerhall, und es ist jener, nach dem wir uns alle sehnen, weil nur er allein das Leben lebenswert macht. Nicht als Dank kommt das zurück, was wir den Menschen gegeben haben, nicht als zustimmende Antwort. Als Kraft kehrt es zurück, klar, stark, gerade

und taub, sie verschließen mit beiden Händen ihre Ohren, sie wollen den Ruf nicht hören, sie verleugnen sich selbst. Weder die „Klugen" noch die „Gläubigen" sind etwas — ohne Liebe. Denn die Liebe ist das Herz, das Blut, der Puls. Ohne Liebe find wir tot. Und das Furchtbarste ist es. auf dieser Erde als Toter zu wandeln. wer erfand die Gulaschkanone? Goethe lieh Zelclsuhrküchen bauen Die Feldküchen in eineinhalb Jahrhunderten — Eine nahrhafte Erfindung setzt sich durch rd. Wer erfand die Feldküche

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Page 11 of 12
Date: 04.06.1920
Physical description: 12
und Herz. Seit langen, herrscht im Volke eine Abnei gung gegen das Sacharin, indem mau behauptet, daß es auf das Herz schlecht wirke; und wiewohl dieser Behauptung von Fachkreisen immer wieder entgegengetreten wurde, hielt sie und hält sie sich auf recht und wird nun durch Mitteilungen unterstützt, die der Wiener Internist Professor Heikler in der „Wiener Medizinischen Wochen schrift" veröffentlicht. Vom Zucker wußte man schon früher, daß er eine gewisse Wirkung aus das Herz ausübe. Ein Stück Zucker

, die Herztöne werden schwächer: die Ursache liegt in dem bitteren Beigeschmack des Sacharins. Zwei in einem Geschäfte verkaufte Marmeladesorten riesen starke Depression hervor, bei einer dritten wurde der Puls größer, sie war demnach mit Zucker gesüßt. Es entsteht nun die Frage, welche Bedeutung dem beizumessen ist? Unsere Kenntnisse über di? Ursachen der Herz erweiterung sind mangelhaft. Das Herz ist — vom physiologischen Standpunkte — in hohem Grade veränderlich. Die geringsten Reize, äußere wie innere

, ändern seine Aktion und seine Größe. Das norinal widerstandsfähige Herz natürlich gleicht diese Schwankungen bald ans, und so wird auch das Sacharin einem Gesunden vennutlich ebensowenig schaden wie andere Genußmittel, Zitronensäure zum Beispiel, die ebenfalls auf Herz und Puls in deprimierendem Sinne wirken.. Aber das ist, wie gesagt, der günstige Fall. Sonst'muß man sagen, daß das Sacharin schädlich auf das Herz wirk! und als Süßungsmittel ganz ausgeschaltet werden sollte. Unter dem Zwange

der Berhältniisse können Herzgelunde es verwenden, aber mit möglichster Beschränkung, und Getränke und Speisen, wenn es angeht, lieber ungesüßt als mit Sacharin nehmen. Herz schwäche und Herzkranke aber sollen es ganz meiden. Angenehm sind diese Ergebnisse jedenfalls nicht, besonders wenn man bedenkt, daß uns für die nächste Zukunft offiziell überhaupt keine Zucker- belieferung, sondern nur Sacharin in Aussicht gestellt ist. * Eine „Rede" Sarasates. So beredt der berühmte Violinist Pablose Sarasate

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 10 of 18
Date: 03.07.1926
Physical description: 18
Herzen und dem trotzigen Sinn? Ob sie noch immer solch' brennende Tränen weinte, die er ihr lieber gleich von den Wangen geküßt hätte? „Mädel, du süßes, goldenes, mit dem wilden Blut! Warte nur noch kurze Zeit, nur noch ganz kurze Zeit, dann lacht wieder dein süßer Mund! Fäh ritz er sich zusammen. Warum wollte er sie noch warten lassen, bis ihr Herz mlide und krank war, bis Ihre Seele nicht mehr einsttmmen konnte in sein helles GlückSjauchzen? Strömte nicht die Liebe, die selige, won nige Liebe

Haar glatt und warf einen prüfenden «lick tn den hohen Stehspiegel. Dan» lächelte er in freu diger Erwartung. „Ich gehe, und wenn ich wiederkomme, da weint nicht mehr der süße, weiche Mädchenmund da drtiben, da trage ich das Bild lachender Mädchenglückseligkeit mit mir über diese Schwelle. Und nun zu ihr, zu ihr und sie an mein wildpochendes Herz gepreßt!" Mit festen Schritten durcheilte er den Gang und trat «ach leisem Klopfen bei Lieselotte ein. Tante Kläre kam ihm im Borzimmer erstaunt entgegen

zu ihm empor. Konrad schlug das Herz im heißen Glücksgefühl, doch äußerlich ruhig zwirbelte er seinen Schnurrbart. „Na, dann ist es ja sehr hübsch von dir, Tante, daß du dein Ehrenwort so treu hältst. Jetzt, da ich Bescheid weiß, will ich mir diese Liebe einmal näher ansehen." „Um Gott, du wirst doch nicht! Das arme Kind, es stürbe vor Schreck und Scham! Willst ihr wohl den Namen er pressen, aber das gelingt dir auf keinen Fall; den Namen bekomM niemand aus ihr heraus." „So, auch du nicht auf drin

, bstte, nicht böse! Ich kenne ja dein goldenes Herz. Aber jetzt läßt du Mch zu dem Kinde hinein. Ich werde dich gewiß nicht verraten, -och mutz ich in dieser Geschichte klar sehen. Hast du noch nicht daran gedacht, daß ich Liselottes Bormund bin? Nun siehst du. Ich werde den Namen erfahren dessen sei sicher, und dann, wenn Lieselotte will, halten wir hter am Raine fröhliche Hochzeit, denn unser Kind soll glück- ltch werden." „Ach Gott, ach Gott, wie zittern mir die Knie auf ein mal; aber geh

sie ihn, ohne die Wimper zu heben, leicht ab. „Ich bitte dich Tante, laß mich allein; du weißt doch, mir tut das Herz so weh!" „So sehr schmerzt es dich?" Ein Bittern lief durch ihre Gestalt, und groß und starr hingen plötzlich ihre schreckhaft geweiteten Augen an dem hübschen Antlitz des Vetters. Der ließ sich nun auf die Knie nieder und zog die kalten Mäöchenhände an fich. „Willst du mir nicht sagen, warum dir dein Herz so weh tut?" Da kam Leben in ihre zitternde Gestalt; jäh ritz sie die Decke herab und versuchte

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 18 of 32
Date: 30.09.1905
Physical description: 32
ff" Seite 18 . rN. 224. Anwendung von Starkstrom getötet; 15 bis 20 Minuten nach öent Tode wird baß Tier er¬ öffnet, ein Teil der Jnnenorgane herausgeschnit- Len, und das Herz wird blohgelegt; es wird nur der Herzbeutel eröffnet, sonst bleibt das Herz mit den großen Gefäßen in Zusammen¬ hang ; es steht still, beginnt zu erkalten und einzutrocknen. Wenn man nun denselben elektri¬ schen Starkstrom, durch welchen das Tier vor- Aer getötet

worden war, neuerlich in ganz der¬ selben Anordnung zur Einwirkung bringt, so beginnt das Herz im Kadaver des Tieres neuer¬ lich zu schlagen; die derart angeregte Herz¬ tätigkeit besteht bald in regelmäßigen Kontrak¬ tionen der vier Herzabschnitte, bald in nur fibrillären Zuckungen; das tote Herz schlägt in dieser Weise sekunden- bis minutenlang fort ; so oft die Herztätigkeit erlahmt, so genügt eine neuerliche, nur einen Moment dauernde

Ein¬ wirkung des elektrischen Stromes, um die Be wegung wieder, hervorzurufen. In einem Falle gelang es, das blutleere Herz sogar eine Stunde schlagend zu erhalten. Die Bedeutung dieser Versuche für die praktische Medizin ist noch Nicht spruchreif, doch sind sie wichtige Beiträge für die Erforschung des elektrischen Todes. Der elektrische Tod wird durch eine Doppelwirkung erzielt: 1. Durch eine psychische Wirkung, der der Ehokwirkung nahe steht

— der Narkose versnch zeigt, daß sich diese Wirkung manchmal eliminieren läßt; 2. durch eine dynamogene Wirkung, welche durch Störungen, respektive Hemmungen von lebenswichtigen Funktionen und zu anatomischen Läsionen führt — der Herz¬ versuch zeigt, daß die Hemmungen mitunter wieder reparabel sind. Aus diesem Grunde er¬ scheint es höchst wahrscheinlich, daß der elektrische Tod in vielen Fällen nur ein Scheintod ist. Luttheilmethode. In der Abteilung

für Therapie hielt Privatdozent Dr. Max Herz (Wien) einen Vortrag über „Äro therapie", in welcher er u. <l aussührte : Immer dringlicher und lauter werden die Stimmen, welche angesichts des herrschenden Wasserphanatismus für die Ver¬ wendung der bewegter! Lust zu Heilzwecken ein- treten. Es waren bisher hauptsächlich namhafte Hygieniker, rvelche die Wirkungen des künst¬ lichen Luststromes studiert haben (Rubner, Wol- pert, Zuntz und Loewy

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Page 9 of 14
Date: 15.05.1896
Physical description: 14
aber wünschen wir thätige Unter¬ stützung, indem wir gar wohl einsehen, dass sie bei einem solchen Werke auch auf die Hilfe von auswärts angewiesen seien. — -L>04- — II. Mir bcnudjni eine Herz Jeft-Hirche. Festrede bei der Errichtung des Herz Jesu- Kirchenbauvereines zu Innsbruck von Dr. Emil Volbert 8. J. Hochverehrte Versammlung! Gelobt sei Jesus Christus! — In Ewig¬ keit. Amen. Was hörte ich Sie soeben sagen? Alle antworteten Sie mir: „In Ewigkeit

, Amen!" Mit diesen Worten haben Sie sich eigentlich schon gefangen gegeben, haben gewissermaßen schon zum Vorhinein alle Ihr Jawort gegeben zum Beitritt in den neuen „Herz Jesu-Verein. " Denn was anders beabsichtigt die heutige Versammlung, was anders bezweckt der zu gründende Verein, als das Lob Christi des Herrn? Zur Ehre Gottes, zum Lob und zur Verherrlichung des anbetungswür¬ digen Herzens Jesu soll eine Kirche gebaut

werden. Und in der That — wir brauchen eine Herz Jesu-Kirche! Als einst der römische Kaiser Augustus den großartigen Palast betrachtete, welchen der reiche Römer Piso mit unerhörter Pracht hatte auf- sühren lassen, und die gewaltigen Mauerwerke mit ihren Mächtigen Säulen und Strebepfeilern, den feenhaften Luxus der inneren Einrichtung, den Park mit den kostbaren Gewächsen und dem kunstreichen Springbrunnen bewunderte, da rief er begeistert aus: „Piso, du machst

der Ewigkeiten, irnrnortali et invisibili, dem Un¬ sterblichen und Unsichtbaren, soli Deo honos et gloria in saecula saeculorum, Gott allein sei Ehre und Ruhm von Ewigkeit zu Ewigkeit!" Nun diesem allerhöchsten Herr:: und König wollen wir ein Haus gründen in Innsbruck, in der Neustadt. Ein neues Gotteshaus soll erstehen, und zwar eine Herz Jesu-Kirche soll es werden. Welch großartiger Gedanke ! welch erhabenes Ziel ! Dies ist ja gerade der Zweck

, weswegen Sie so zahlreich heute hier sich versammelt haben. Eine Herz Jesu-Kirche brauchen wir in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Denn die Herz Jesu-Andacht ist so recht eigentlich eine echte National- und Landesandacht in Tirol, eine echte Tirolerandacht, und wer in Tirol das Herz Jesu nicht kennt, das ist gar kein Tiroler, und wenn in einem Haus nicht einmal ein Bildnis des göttlichen Herzens sich fände, das wären höchstens „zugroaste

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Page 6 of 8
Date: 04.07.1942
Physical description: 8
Seite 6 Nr. 155 „Innsbrucker Nachrichten"' Samstag, den 4. Juli 1942 Um das Jahr 800 war der kaum dem Knabenalter entwachsene Sasse Agilmar als Geisel an den frän kischen Hof gekommen. Doch ob er auch in fränki scher Art und Gesittung erzogen wurde, sein Herz fühlte sich nicht heimisch in der Fremde, darinnen ihn nur der Zwang hielt. Als er aber in die Jahre ge kommen war, gewann er die Tochter eines fränki schen Großen lieb. Amelberg hieß sie und Landerich ihr Vater. Der gab

sein Herz im bluti gen Zorne auf. 'Mit einem Hausen bewaffneter Sas sen raste er dem Flüchtigen nach, ereilte den Troß am zweiten Tage und rannte wie ein Berserker wider ihn. Auch Landerich siel unter seinem haßwütigen Schwerte. — Und der Ausruhr durchflammte das Land. Frei wurde es vom Zwange der Franken und der Kirche. Altväter Sitte und Gebrauch und altes Safsenrecht wurden wieder oberstes Gesetz. Agilmar aber galt fortan als der Ersten und Edelsten einer, und cs hätte nicht viel gefehlt

, daß er ins Dänenland fahre, Agilmar suche, ihm die frohe Botschaft sage und ihn heunhole. Der Forderung konnte sich der Knecht nicht entziehen. Also stand er vor ihr, die Augen unter sich. Amelberg sab ihn an, und ein seltsam Er innerungswehen flog über sie hin. ~ Knechte Botschaft und Auftrag mit. Das erschütterte den Mann wie im Wehen eines Sturmes und stockend sprach er: „Das muß ich jetzt sagen: Die höchste Liebe des Mannes gilt sei nem Land und Volke!" Um eines Augenblicks Länge stockte der Frau das Herz

; eine dunkle Wirrnis überschattete sie... „Du bist Agilmar!" schrie sie dann und neigte sich hellsichtig zu ihm hin. „Amelberg!'' antwortete der Mann und hielt die Weinende mit starken Armen. Und dann saßen sie beieinander, gehalten von der bangen Stille und dem wartenden Glück der Stunde. „Siehe", sagte der Mann, „als Ich in der tötenden Fremde saß, schrie mein Herz nach dir und der Hei mat. Zwei Lose waren, die mir das Schicksal warf: heimzukehren zu dir und nach einem kurzen Glücks rausch

unter den Hieben der Häscher zu verbluten und auch dich in Not und Elend zu stürzen oder mich zu demütigen und die Jahre, die mir noch verblieben, unter meinem Volke und zwischen Saat und Ernte der Heimaterde zu verbringen. Du weißt, welchem Ruse mein Herz gefolgt ist! — Gib mir den Abschied, wenn ich dich erzürnt habe!" „Und wenn nun nicht der Ruf des Kaisers an dich ergangen wäre?" fragte die Frau, noch im Widerstreit ihres Herzens. „In letzter Stunde würde ich dich an mein Lager gebeten haben", gestand

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Page 4 of 10
Date: 09.05.1942
Physical description: 10
Glanz nur stiehlt sich hinein, und der verrät sein Baucrn- herz. Reifezeit! Schneidezeit! Erntezeit! Da schlagen alle- Vauernherzen im freudigen Takt eines frohen Dankliedes! Ja, dies arme Knechtlein ist auch einmal ein Hof- bauer gewesen, einer der stolzesten seines Dorfes sogar. Sein Hof lag in einer Mulde. Alle Aecker, Felder und Wiesen in der Kuhle waren sein! Danach hatten auch wohl Kamp und Hof und Besitzer ihren Namen erhalten. Jahrhundertelang saßen dieKuhlen- kainps in ihrer Bauernburg

um Jahr, Ernte um Ernte und nun, da-er schon um etliches die Siebzig überschritten, hörte er von einem Händler, daß sein Hof, fein alter versumpfter Hos von der Kreissparkasse erstanden und entwässert sei und nun wieder als einer der blühendsten Höfe der Gemarkung daftehe. Da hatte sich sein altes Bauern herz gefreut. So war seiner Väter Erde wieder zu Ehren gekommen. Aberv fortab fraß eine heimliche Sehnsucht an ihm, die ihn heimwehkrank machte. „Er ist hin", meinte sein Bauer zu seiner Frau

schritt yr einen schmalen Weg ins Feld hinein. Da'stand der Roggen in Stiegen.' Ein artig Feld war's und ein gut Stück Arbeit gewesen. Er setzte sich nieder und lehnte sich an eins der Garbcn- bündel. Wandte sein Gesicht der Sonne zu und schloß die Augen. Und träumte von seinen Feldern und Aeckern, die jetzt auch in Reife standen. Ein dünnes Lächeln glitt über sein zerfurchtes Gesicht. Die Ahnung eines großen Glücks füllte sein altes Herz. So schlief er mählich ein. ! Die Sonne und das letzte Rot

und reifte! Sein Hof stand hoch in Ehren. Sein Herz klopfte und sang. Erregt schritt er den schinalen Weg hinab in die Tiefe der Mulde. Und ihm war, alle Aecker und Felder rückten ihm zum Gruße nahe. Die Aehren bogen sich demütig vor ihm, und von fern her rollte es heran wie wallende Meereswogen. Heinrich Kuhlenkamp hob zum Gruße die Hand. Ein Sturm stand in seinem Herzen aus und füllte ihn brausend, daß er kein'kleines Wörtlein zu sagen vermochte. Er ergriff eine der Weizenähren. Sie war voll und reis

schwang,und tanzte das Eisen und schnitt und schob, und Schritt für Schritt ging der nächtliche Mäher im wiegenden Gange. Seine Seele sang ein hohes Liöd zu' den rauschenden Akkorden, die ihn umbraus- ten, und sein Herz klopfte den Rhythmus dazu. So mähte Heinrich Kuhlenkamp, der ein Knecht ge wesen und nächtens wieder ein Bauer geworden war, seinen Weizenacker, den heiligen Grund seiner Väter, der wieder auserstanden war zu Blüte und Brot. Sein war der Acker; und sein war die Welt

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Page 2 of 2
Date: 25.04.1945
Physical description: 2
der Anatomie des menschlichen Körpers als Grundlage für die natur- vahre, künstlerische Gestaltung. Darüber hinaus regt Wunsch formulieren: Große Gedanken und ein rei- """und 'Äi 25 Herz. der Form und das Gefühl für Schönheit uad Kliyth- D!p nrnftpn Gedanken nnh da-i reine (Sera die mus durch zahlreiche Vergleiche an der Hand hervor- ". ß A°r n LT ss r. ;i elne 2-0. Oie ragenrter Werke der klassischen Kunst, aber auch i ülCll v>CÖCtlljl«n und das große Herz^zusammen prachtvolle Aufnahmen nach dem lebenden

wir den Schlüssel weniger, indem wir ihn den Kriegsschiffbau lehrten — so wichtig das für alle real Denkenden auch ist! —, sondern europäische Völker indem wir ihm begegnen da, wo sein Herz beson- die stolz daraus ders wach ist: in seiner Liebe zur kleinen Natur der Kirschblüte und zur großen Natur des heiligen Berges Fud^ijama, indem wir mit ihm ringen um die westöstliche Begegnung, in der er, der östliche funkelnden Strahlen der Sonne — Kies und Funken stoben. Lichtenberg lächelte wehmütig. Der gute Gott

ist aber dies: Selbst ein großes Herz haben. Wenn das Wort von Deutschland als dem Herzen same Spiel der Wolke zu betrachten. Jetzt stand nungen willen uns zufallen, wir wollen mehr: Wir Europas nicht ein schnell hingeworfenes Schlagwort die Wolke gerade über dem Kirchhof Göttingens rvallen ihr Herz gewinnen. Von je und je haben Deutsche fremde Länder so besucht unh sich mit fremdem Geist so auseinandcrgesetzt. daß sie die oft schmale Stelle fanden, an der sie in ihr Herz sehen konnten. „Nur aus Liebe kommen die tiefsten

Einsichten", so lautet das hohe Wort eines Großen unter un seren Dichtern. Dann erst blicken wir tiefer in das Wesen dieser Völker. Sie sind uns nicht mehr eine Reiben, sondern der Kern unseres deutschen Emp- Wollte das Wolkenpferd gar durck das Tor in den findens sein soll, dann wissen wir den Weg: Dieses Herz muß so stark schlagen, daß es den ganzey Leib Friedhot sprengen, um die Ballade Bürgers zu illustrieren? Lichtenburg senkte das Fernrohr. Er mit Blut, Bewegung. Nahrung. Gesundheit ver- sah

zo mir zurück.“ Solbad Hall: „Das Herz muß schweigen.“ 20 Uir. ZU MIETEN GESUCHT suche dringend Wehn gelegen!: eit, möglichst mi; Kü chenbenützung, für 2 Damen (berufstätig). Umgehung Innsbrucks, auch weitere, bevorzugt. Anfragen: Stei ler, Haydnplatz 3. 13752-2 Ehepaar sucht leeres oder möbliertes Zimmer mit Kochgelegenheit auf Kriegsdauer. Mühlau oder Höl ting bevorzugt. Zuschriften unter 13010. 2 Möbliertes Zimmer von Volksdeutschen Kriegsinvali- lon für sofort gesucht. Prof. Karl Farkas, Inns bruck

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 13 of 14
Date: 28.04.1920
Physical description: 14
wie möglich nutzbar zu ma chen. Es fei besser ein« niedriger« effekttve Steuer anzunehmen, als Ein deutsches Herz. Bon Friedrich 25. Rohko. E. war an einem der erste» leuchtenden, mildduftenden Früh lingstage. In breitem Goldstrom ergoß sich die junge Sonn« über die zart knospenden, weiß und rosenrot blühenden Bäume unv Sträucher und weckt« in allen Winkel» des Gartens und auf allen Aesten ein frohes, werbendes Bogelg:,zw'ischer. Das war ein Rufen und Locken und Jubeln, das durch die offenen Fenster

verboten hat." Sie nahm das Buch rasch an sich und barg es in ihrer Schürze. „So", sagt« sie „und dies unselig« Buch kommt Dir nicht wieder unter die Augen, bevor Du nicht vollkoiumen ge nesen bist". Dann verließ Elsbeth das Zimmer wieder, um die Jause für den Kranken zu bes-orgcn. Der Arzt wußte nicht zu sagen, was Helmuts Leiden eigentlich sei; er kam des öfteren, untersuchte ihn, horchte di« Schläge des Herzens ab und sagte dann das Haupt hin- und herwicgend: „Das Herz das Herz . . ." Einst

hatte er Elsbeth in das Nebenzimmer genommen und war in sie gedrungen, ihm doch zu sagen, was der Grund für äzelmuts schwere Kränkung sein könne, denn eine solche müsse seinem Herz- übel zu Grunde liegen Elsbeth hatte hin und her überlegt und dann versichert, daß sie einen derartigen Anlaß weder im häus lichen noch im beruflichen Loben ihres Gatten finden könne Dann war der Arzt kopfschüttelnd fortgegangen. — — Helmut griff nach einer Zeitung, die auf einem kleinen Tischchen neben dem Bette lag und begann

dem Oberbefehlshaber der französischen Rheinarmee mit, daß sie di« Zerstückelung Deutschlands willkommen hieß« . . Wi« vom Blitz getroffen, schnellte .Helmut im Belte empor: „Him mel und Höllel Jstst möglich? Sah' ich recht? Oder hält die Nacht des Irrsinns mich schon umfaugeu? Wie heißt der Dämon, der in das deutsch« Volk gefahren? Jstst der Hunger istst der rol lende Franken? O Gott, das ist zu viel für mich, ist mehr, als ein deutsches Herz ertragen kann." Mit einem dumpfen Schrei, namenlosen Leides sank Helmut

: „Deutschland, Deutschland über alles" Doch wahr sollt' «s auch sein" . . . setzt« er mit dem letzten Atem zug hinzu. Darm sank er zurück in die Kissen und regte sich nicht inehr. Nach einiger Zeit kam der Arzt. Er untersuchte den Toten lange. Dann sprach er langsam vor sich hin und nickte mit dem Kopfe dgzu: „Das Herz, das Herz". Er trug ein allzugroßes Leid ln sich, das war zu schwer für solch' ein einpfindlich' .Herz."

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Page 3 of 16
Date: 24.12.1921
Physical description: 16
" ist zwischen Schanghai und Hongkong von bewaff neten Seeräubern überfallen worden. Der Kapitän und; die anderen europäischen Offiziere wurden in einem - Raum eingeschlofsen und das Gepäck der Reisenden ge plündert. Nachdem die Maschinen des Dampfers ge- „Noch etwas, Dottorchcn," scherzte Frau Lotte. Langte vorsichtig m den Baum und holte sin Lebkuchenherz herunter. Es war ein schm res, großes, wohlgejormtes Herz mit einem prächtig roten Zuk- kerguß. „Da haben Sie es," lächelte die hübsche, junge Hausfrau und reichte

das appetitliche Ding dem Doktor Tornquist. „So stelle ich mir Ihr Herz vor, und nun ich es Ihnen fo bequem in dis Hände gelegt habe, seien Sie doch endlich einmal ein klein wenig mutig und schenken Sie es irgend einem schönen, jungen Mädchen." Der Doktor hielt das rote Herz vorsichtig in der Hand und blickte halb erstaunt, halb betroffen darauf nieder. Er war ein stiller, geruhiger Mensch, der nur seiner Arbeit lebte, allen lauten Vergnü gungen ans dem Wegs ging und einzig und allein im Hause seines Freundes

verkehrte. Da er über fid) und fein Innenleben kaum je zu sprechen pflegte, war er über Frau Lottens scherzhaft-ernste Worte begreiflicherweise sehr verwundert. Woher konnte sie auch nur ahnen, daß er sich eine Frau, sin eigenes Heinr wünschte und doch in der Schwerfälligkeit seiner einsamen Seele nimmer die Mög lichkeit zu haben glaubte, sich beides zu suchen. Wer Frauenaugen sehen scharf, besonders scharf in das schüchterne Herz eines Jungge sellen, der in der Frau des Freundes das leuchtende Bild

! — Aber er sagte nichts mehr und ließ es auch geschehen, daß Lotte am Weihnachtsabend das Lebkuchenherz dem Doktor mit den be deutenden Worten in die Hände legte. „Ein Jahr, ein ganzes Jahr lasse ich Ihnen Zeit, drehen Sie und suchen Sie das Mädchen, das Ihres wornren Herzens würdig ist, dem schenken Sie dies süße, rote. Es wird Sie gewiß verstehen!" Da ging der Doktor Tornquist, gehorsam der schönen Frau, durch die Welt und hielt das Lebkuchen-Herz mit dem roten Zuckerguß in Händen und alle sahen

es. Und da war manches frische, junge Din gelchen, das lüstern ward auf das Zuckerwerk und verlangend dar nach griff. Aber jetzt zögerte der Doktor und hob die Hönde hoch, die das Herz hielten, und schritt kopfschüttelnd an viel stichelnd:.- Jugend vorbei. Niemals schien rs ihm dis Frau zu sein, di« er sich ch joche Zukunft träumte und die so blond und schlank und froh brauchsirnfähig gemocht worden waren, sichren die See räuber auf einem Fischdampfer davon. Der Wert der Beute wird aus 120.000 Dollars geschätzt

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Page 8 of 10
Date: 11.06.1930
Physical description: 10
das Lager. Sie haben nichts unversucht gelassen, den Kranken zu retten. Jetzt lassen sie den Vergifteten unaufhörlich trinken, um das Blut zu verdünnen und die Wirkung des Giftes abzu- schmächen. Gleichzeitig soll das Herz durch die größere Blutmenge zu erhöhtem Druck veranlaßt werden. Aber das Herz paßt sich automatisch der Blutmenge an und der Druck bleibt derselbe. Durch Einspritzung starker, auf das Herz wirkender Gifte haben die Aerzte die Herzätigkeit weit über das gewöhnliche Matz hinaus

- getrieben. Der Druck ist ungeheuer. Nur ein sehr ge sundes Herz hält ihn längere Zeit aus. Am rechten Ober arm des Vergifteten ist der Blutdruckmesser angeschnallt, der den Druck der großen Armschlagader mißt. Zitternd steht die Nadel der Skala weit über dem roten Normal strich. Doch die Aderkanälchen in den Nieren haben sich immer noch nicht geöffnet, der Krampf in den Ringmus keln dort ist immer noch nicht gewichen. Wenn die ver stopften Kapillare der Nierenfrlter ausgepreßt werden sol len, dann mutz

ununterbrochen den Blutdruckmesser beobachtet. — Nein, das geht so nicht wei ter! Das gesunde Herz des Vergifteten macht die Wir kung der drucksteigernden Mittel automatisch durch Selbste regulierung zunichte. Viel zu rasch, um die gewünschte Wirkung eintreten zu lassen. Entschlossen greift der Chefarzt zur Hohlnadel. Er gibt dem Kranken erneut eine Spritze. Adrenalin! Jenes sonderbare Gift, das die Nebenniere erzeugt und die 17*/«, 16'/i», 16“/u, 16 % und WA. Der Jahresdurchschnitt-Kur« für 1929 betrug

. DweüWochr/ch/m Heimatwehc Tirol, Eausturmkompagnle. Mittwoch kein Kom pagnieabend. Tiroler Landsmannschaft „Innere Stadt". Mittwoch abends 8 Uhr Monatsverfammlung im Gasthaus „Grauer Bär". Eigenschaft hat, den Blutdruck stark zu steigern. So oder so! Jetzt muß es sich entscheiden, ob die Kapillare aus- gepreßt werden oder das Herz die Adern sprengt. Die beiden Aerzte schen sich schweigend an. Sie wissen, daß der Patient in der nächsten Viertelstunde gerettet oder eine Leiche ist. Mit langen, unhörbaren

Schritten durchmitzt der Chef arzt während der nun folgenden Wartemtnuten den wei ten Raum. Die schwere Verantwortung für ein wert volles Menschenleben zerrt an seinen Nerven. Ab und zu wirft er einen fragenden Blick nach seinem Assistenten. Der nickt bejahend. Der Blutdruck steigt un aufhörlich. In schweren, in der Stille fast hörbaren Schlä gen tut das Herz seine Schuldigkeit. Der Assistent winkt dem Chef. Der Blutdruck ist so hoch, wie es noch keinem von ihnen vorgekommen ist. Der Vergiftete mutz

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