Donnerstag den 10. September 1908 KrrnHvrutkrr Nachrichten Nr. 207. Seite 17. Die Einweihung der Karlsbader Hütte. Lienz, 6. September. Die Lienzer Dolomiten sind wie ihre südlichen und südöstlichen Nachbarn, die Carnischen und die Julischen Alpen, noch, Stiefkinder: der Tou¬ ristik. Dafür kann man aber in diesem Gebiete wirklich noch mit Genuß wandern. Man ist der Natur in ihrer Ursprünglichkeit viel näher als in den überlaufenen Ampezzaner
, Sextener, Grödener Dolomiten und der Zentralalpen. Die ganze nicht unbeträchtliche Gruppe der Lienzer Dolomiten wies daher bis vor kurzem nur zwei bewirtschaftete Unterkunftshäuser, die private, äußerst primitive Mrschbaumer Alpe, 1832 Meter, und ganz im Osten das Hostadlhaus des Osterr. Touristenklubs, 1802 Meter, auf; beide wegen ihrer tiefen Lage für Hochtouren nicht recht als Stützpunkt geeignet. Daneben gab es noch zwei unbewirtschaftete
Schutzhäuser: die kleine Linderhütte des Osterr. Touristenklubs, 2684 Meter, im Westen der Gruppe und die Leitmeritzer Hütte der Sektion Teplitz des D. u. O. Alpenvereins, 2252 Mettr, im La- serzkar, dem Zentrum der Lienzer Dolomiten. Nun hat die 1902 gegründete Sektion Karls¬ bad vor zwei Jahren letztere Hütte übernommen und dicht daran einen schönen Neubau auf- Asührt, der zur Beginn der heurigen Reise¬ zeit seinen Wirtschaftsbetrieb eröffnet
Felssteiger norden den Roten Turm, 2780 Meter, die Sandspitze, 2863 Meter (höchster Gipfel der Lienzer Dolomiten), die Kvilspitze, 2748 Meter, mit berühmter schö¬ ner Aussicht (italienische Ebene), die Schwärza, 2666 Meter, den Simonskopf, 2660 Meter, , ersteigen, während den Wilden Sender, sowohl die westliche, 2752 Meter, wie die östliche, 2740 Meter, Spitze nur ganz tüchtigen, schwindel¬ freien Kletterern zu besteigen angeraten wer¬ ben kann. Heute