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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 31.10.1933
Physical description: 12
Was uns vom Reiche Innsbruck. 31. Oktober. In Zeiten politischer Hochspannung zwischen zwei Staaten gibt es Lagen und Augenblicke, die trotz aller vorhandenen Gegensätzlichkeiten und Reibungen gleichsam mit höherer Ge walt auf gleichgerichtete politische Ziele Hinweisen. Als uns die Nachricht überraschte, daß das Deutsche Reich seinen Aus tritt aus dem Völkerbunde erklärt habe, da erwachte in allen deutschen Landen das gemeinsame Gefühl des Widerstandes gegen erlittenes Unrecht

. Wir haben diesem Gefühl damals in dem Aufsätze „Das deutsche Ringen um die Gleichberechti gung" Ausdruck gegeben, denn es wurde wie als eine Selbst befreiung empfunden, daß in Genf endlich einmal ein ehrliches Wort gesprochen wurde, und dieses ehrliche Wort wurde vom deutschen Volke gesprochen: „Wir sind kein Volk zweiter Güte, wir verlassen Genf!" Es kann kein Zweifel sein, daß am 12. November das deutsche Volk im Reiche in einer gewaltigen Kundgebung dem Völkerbunde seine Meinung offen vor aller Welt darlegen

wurde, einen Heldenkampf um unsere Heimat, um Haus und Herd? Sind wir nicht dem Zugriffe der ehemals feindlichen Kriegs mächte und der deutschfeindlichen Nachfolgestaaten jeden Tag und jede Stunde ausgesetzt? Dieser schwere Kampf wird und muß im Reiche rich tig verstanden und gewürdigt werden. Wir Ostmarkdeutsche werden nie und nimmer zulassen, daß die giftige Lüge von der Kriegsschuld des deutschen Volkes mit Mitteln aufrecht erhalten werde, die sich unter den gleisnerischen Schlagworten

des Dawes- und Doung-Planes offenbar wurde, ist eine Aufgabe für das gesamte deutsche Volk. Im Reiche und in Oesterreich wurde „Erfüllungspolitik" getrieben, die das ganze Volkstum tragen mußte und die an sein Lebensmark gegriffen hat. Eine Folge war die ungeheuer liche Auslandsüberschuldung der ganzen Volkswirtschaft im Deutschen Reiche und in Oesterreich. Dagegen gibt es nur die Selbsthilfe. Und es war ein erfreuliches Zeichen, zu sehen, daß diese Selbsthilfe in ihrem Werte vom Volke begriffen

hat, das wurde auch uns entrissen. We „ oH „»cViH W>« A*!* , die OS Kein Krieg, kein Friedensvertrag, kein Völkerbund und kein Locarno kann die kulturelle und wirtschaftliche Verbundenheit der Deutschen im Reiche und in Oester reich zerreißen, weil die Stimme des Blutes und die Allgewalt der Natur sich dagegen sträubt. Die politische und wirtschaft liche Geschichte versunkener Größe und gemeinsamer deutscher Herrlichkeit von der Nord- und Ostsee bis zur Adria kann den großen Gedanken der Zusammengehörigkeit

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 11.05.1922
Physical description: 12
verloren worden. So wird das Trauerspiel iw Tirol mm Vorspiel der deutschen Freiheitskriege. - Nach den Kriegen tritt der österreichische Kaiser, der zehn Jahre vorher die deutsche Kaiserkrone niedergelegt und damit die Verbindung zwischen Oesterreich und Deutschland gelöst, im Deutschen Bunde doch wieder au die Spitze Deutschlands mit einem Einfluß, der größer war als der, den er im alten Reiche hatte üben können. Die Verbindung mit dem neuen österreichischen Kaiser staat wird dem Reich dadurch

verstärkt wird. Aber noch schlimmer ist cs, daß seit der Besiegung des österm. Staates im BrubevkrieW das innere Interesse der Deutschen im Reiche für die Stammesbrüder in Oester reich erkaltet. Nach den Erfolgen von 1566 und 1570 t-e- gimtt sich bmrn Reiche, namentlich im Norden, die nicht schmeichelhafte und nicht liebevolle Vorstellung von dem zwar „gemütlichen", aber haltlosem und trägem Oesterrfi- cher zu bilden, ans das kein Verlaß sei. Natürlich dachte man dabei säst

den Wunsch hegen, die nationale Zusammengehörigkeit mit den Brüdern im Reiche durch eine enge politische Ver bindung zu stärken und zu einer staatlichen Vereinigung zu steigern. Seit dem Zwei-Sund Hat die österreichische Regierung nicht mehr zu fürchten, es könnte sich Bismarck der Deutschen in Oesterreich einmal so bedienen, wie er sich 1866 der mißvergnügten Magyaren bedient hatte. So kann seit 1879, auch dank der Gleichgültigkeit des neuen Reiches und seiner 'Staatslenker in Oesterreich ungestört

erneuert. Aber trotz dem verändert sich von nun ab -das Verhältnis der Habs- bnrgischcn Länder zum Reiche einstlich zum Schaden der alten ZusammenHänge. Die Regierung Franz i. und Metternichs, geschreckt durch die aus Einheit und Freiheit gerichteten Bestrebungen in Deutschland, beginnt jetzt bewußt Schranken anMurichten gegen das Reich, damit jene neuen rmd der Ruhe und Sicherheit des Herrscherhau ses des Habsburger Staates gefährliche Ideen nicht über die schwarz-gelben Schlagbäums kommen

und damit die Deutschösterreicher, die an dem väierttchen Regiment Franz i. mancherlei auSzusetzen fanden, nicht von der Hersiellurrg des neuen Deutschen Rttches oder gar von der deutschen Republik zu schwäruren begännen. Zur geistigen AUchlietzung Deutschösterreichs, die zum Glück freilich nur unvollkommen geblieben ist, tritt dann noch öde wirtschaftliche, Liefe allerdings nicht mm der öster reichisch en Regierung verschuldet, da Preußen eifer süchtig die Oesterreicher von seinem Allgemeinen Deut schen Zollverein fernhielt

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Page 1 of 14
Date: 31.03.1931
Physical description: 14
geworfen. Dieser Plan fand damals ein mütig e Z u st i m m u n g. Die vor wenigen Wochen ab geschlossene Konferenz über die Schaffung eines euro päischen Zollsriedens ist resultatlos verlaufen. Was war naheliegender als die Rückkehr zu den Plänen auf Schaffung regionaler Wirtschaftskörper. Wenn dieser Ge danke von Oesterreich und dem Deutschen Reiche neuer, dings aufgegriffen wurde, so liegt der Grund hiefür, wie gesagt, in der ungeheuren Not, in der sich beide Staaten befinden. Der Gedanke

. Der Gedanke Brucks war jedoch nicht begraben. In den Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts verlangte der ehemalige und vor zehn Jahren verstorbene österreichische Reichsratsabgeorönete Georg Schönerer eine Wirt schaftsgemeinschaft der im Reichsrate vertretenen König reiche und Länder mit Ausnahme von Galizien und Dal matien mit dem Deutschen Reiche. Seine Forderung gipfelte auch in einer staatsrechtlichen Vereinigung. Ein späterer Verfechter war das Mitglied des Deutschen Reichstages Friedrich

es, daß selbst Anschlutzgcgner vor aller Oeffentlichkeit bezeugen mußten, daß 95 Prozent der österreichischen Bevölkerung für den Anschluß an Deutsch land sind. Die Wirtschaftsnot hat überdies dazu beigetragen, daß sich nicht allein alle österreichischen Handelskammern, sondern auch andere Wirtschaftsorganisationen, wie der Reichsbauernbund, offen für eine Wirtschafts gemeinschaft mit dem Deutschen Reiche ausgesprochen haben. Das Ausland war gegenüber den Vorgängen in Oesterreich nicht blind. Genau so wie gegenüber

, die die entsprechenden Schlüsse aus der Stimmung der Bevölkerung in Oesterreich und dem Deutschen Reiche gezogen haben. Ich möchte sagen, daß feit dem Jahre 1871, dem Jahre der Schaffung des Deutschen Reiches durch Bismark, der Plan einer Zollnnton zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche die erste große deutsche Tat bedeutet. Die gemeinsame Not Deutschlands und Oesterreichs hat Europa nie wesentlich interessiert. Die Konsequenz aus dieser Not, die Schaffung eines einheitlichen Zollgebietes der beiden Staaten

Staaten eingelade« sind, in den Aufgaben- krcis des Völkerbundes oder des Völkerbnndrates fällt, ist vollkommen abwegig, da Oesterreich durch das Zoll abkommen seine Souveränität nicht anfgibt. Ganz Europa kann Oesterreich und dem Deutschen Reiche dankbar sein, daß sie einen Weg beschriften haben, auf dem Europa endlich zu einem dauernden Frie den kommen kann. Selbst der politische Anschluß Oester reichs an das Deutsche Reich würde Frieden und nicht Krieg bedeuten. Wenn Oesterreich für sich allein

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Page 3 of 10
Date: 06.12.1933
Physical description: 10
einfach nicht ertragen könne. Zum nicht gerin gen Teile beruht die Krise der Weltwirtschaft auf dem Aus scheiden des russischen Marktes. Einzelne Staaten sind allmäh lich mit Rußland in Verhandlungen getreten, haben Friedens und Freundschaftsverträge und — Lieferungsgeschäste mit Rußland abgeschlossen. Rußland selbst war genötigt, aus seiner Zurückhaltung gegenüber der kapitalistischen Welt herauszutreten. Es verständigte sich mit dem Deutschen Reiche, mit Polen und den Randstaaten, mit Italien

. Das alte französisch-russische Bündnis, das nur gegen das Deutsche Reich gerichtet war, soll eine Art Erneuerung erhalten, zum mindesten aber soll eine Verständigung zwischen dem natio nalsozialistischen Deutschen Reiche und Rußland erschwert wer den. Immerhin ein europäischer Erfolg der russischen Politikl Auch das faschistische Italien hat sich niemals gescheut, seinen ausdrücklichen Willen zu bekunden, mit Rußland in geordneten Beziehungen zu stehen, weil es die Staats- politik über die Politik

mit dem Chef der italie nischen Regierung zusammen. Diese Aussprache Litwinow— Mussolini ist von der europäischen Presse, besonders von der französischen, mit viel Aufmerksamkeit, ja Unruhe und Miß trauen eingeleitet worden. Die französische Presse hat gemeint, Mussolini bezwecke damit eine deutsch-russische Annäherung, um dem Deutschen Reiche eine Ausdehnungsmöglichkeit nach Osten zu verschaffen und es von Oesterreich abzulenken. Rom wolle sich einen verstärkten Einfluß in Berlin sichern. Die fran

der europäischen und der Welt politik: 1. Die nationalsozialistische Revolution im Deutschen Reiche. 2. Die Krise des Völkerbundes. 3. Die Gefahr des fernöstlichen Krieges. Die Machtergreifung des Nationalsozialismus im Deutschen Reiche hat eine ungeheure Bewegung in der Außen politik der europäischen Staaten gebracht. In erster Linie war es natürlich Frankreich, das beunruhigt wurde. Hitler beeilte sich, den deutsch-russischen Freundschafts- und Schiedsvertrag, der unter Strefemann abgeschlossen wurde

, zu erneuern. Frankreich hingegen versuchte sofort, den natürlichen, im System gelegenen Gegensatz zwischen dem Deutschen Reiche und Rußland auszunützen, indem es seinen außenpolitisch bedeutendsten Linkspolitiker, Herriot, nach Moskau schickte. Der sranzösischeSozialismusist bereit und bemüht, dem Deutschen Reiche außenpolitische Schwierigkeiten zu ver ursachen und er sucht zu diesem Zwecke die Verbindung mit dem rusiischen Kommunismus herzustellen. Vielleicht hct man auch eine Vereinigung

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Page 3 of 10
Date: 06.07.1933
Physical description: 10
Feinde ringsnm - Notwendigkeit einer Abwehr. Abgeordneter Dr. Str offner äußert sich zu der von uns angeschnittenen Frage der weiteren Entwick lung der nationalen Bewegung in Oesterreich folgender maßen: Die Lage des Gesamtdeutschtums ist gegenwärtig bedroh licher denn je. Was seine Feinde am Ende des Weltkrieges nicht erreichen konnten, suchen sie jetzt zu erreichen. Dabei spielt das Verhältnis Oesterreichs zum Deutschen Reiche eine Haupt rolle. Es ist der Plan der Feinde des Gesamtdeutschtums

geschaffen wurde, auf die Dauer als Kulturstaat nicht lebensfähig ist. Diese Tat sache hat ja nicht zuletzt die Regierung Dr. Ender—Dr. Schober veranlaßt, mit dem Deutschen Reiche über den Abschluß einer Zollunion zu verhandeln, um auf solche Weise den Aktions radius der österreichischen Wirtschaft zu erweitern. Der Schiedsspruch vcm Haag zeigte, wenn auch mit einer Stimme Mehrheit die geplante Zollunion als dem Genfer Protokoll vom Jahre 1922, nicht aber dem Staatsvertrage von St. Ger main

widersprechend erklärt wurde, daß die Stimmung seit 1919 eine andere geworden ist. Wären im Haag die Stimmen nicht gezählt, sondern gewogen worden, so wäre trotz des Widerstandes Frankreichs und Italiens der Schiedsspruch zu Gunsten Oesterreichs ausgefallen. Der ernste Wille Oesterreichs, im Rahmen der bestehenden Staatsoerträge feine durch die Weltwirtschaftskrise bis zur Un- leidlichkeit gestiegene Not durch eine engere wirtschaftliche Ver bindung mit dem Deutschen Reiche zu lindern, das verständnis volle

zu der seinen gemacht hatte. Drei Pferde hatte er ihret wegen zuschanden geritten, immer den weiten Weg von der In dieser Situation kam den Gegnern des Gesamtdeutsch tums die innenpolitische Entwicklung im Deutschen Reiche zu Hilfe. Die deutsche Revolution des Jahres 1933, die bestrebt ist, der jahrhundertealten Zerrissenheit des deutschen Volkes, von der die Feinde des Deutschtums im Laufe der Jahrhun derte so viel Nutzen gezogen haben, ein Ende zu machen, scheint den Feinden einer deutschen Lösung ein geeignetes

Mittel zur Verwirklichung ihrer deutschfeindlichen Pläne zu sein. Zu Bismarcks Zeiten hat man die Einigung des deutschen Volkes durch die Rivalität der Dynastien zu verhindern ge sucht. Nach dem Verschwinden der Dynastien mutet man deren Rolle den politischen Parteien zu. Was im Deutschen Reiche selbst nicht gelang, scheint man mit Erfolg im Verhältnisse des Deutschen Reiches zu Oesterreich zu erreichen. Es war ein diplomatisches Meisterstück sondergleichen, von einer Stelle aus das Deutsche Reich

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Page 3 of 16
Date: 31.10.1935
Physical description: 16
aus den britischen Dokumenten), daß diese Versuche ge macht worden sind. Um 1884/85 entstanden unter dem Drucke schwebender Ko lonialstreitigkeiten zwischen England und dem Deutschen Reiche Schwierigkeiten, so daß Bismarck eine offene Drohung nach London richtete mit einer Aenderung der deutschen Hal- tung in der ägyptischen Frage, und England nachgab, das außerdem noch mit bedenklichen Verhältnissen im Sudan zu kämpfen hatte. Aber schon das Jahr 1887 brachte eine neuer liche Annäherung zwischen England

, dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn, die wegen der Nachwirkung der bul garischen Frage gegen Rußland gerichtet war. England wollte tatsächlich Oesterreich-Ungarn unterstützen, wenn es mit Ruß land in Krieg geraten wäre. Es entstand ein Mittelmeer- bttndnis mit Einbeziehung Englands in die Dreibundmächte. Das Jahr 1889 brachte ein neuerliches Bündnisangebot Ber lins an London, wo man offene Ohren hatte und Joseph Chamberlain sogar sagte: „8iue Germania nuila salus.“ (»Ohne Deutschland kein Heil

. Am 11. Jänner 1889 erfolgte das Bündnisangebot an England, wozu Bis marck am 28. Jänner 1889 im Parlament sagte: „Ich be trachte England als den alten und traditio nellen Bundesgenossen, mit dem wir keine strittigen Interessen haben." Salisbury mußte aber mit dem Hinweis auf die anra popularis den Bündnis vertrag sozusagen auf dem Tisch liegenlassen. Die parlamenta rische Situation war in England für den offenen Bündnis abschluß mit dem Deutschen Reiche nicht günstig. Bismarck hat sich über diesen Vorgang

, daß die Freundschaft Englands für uns zwar von hohem Werte, die Freundschaft Deutschlands für England aber unter Umständen von noch höhe rem sei." Trotzdem es nicht zum vollkommenen Bündnisabschluß kam, blieben aber die Beziehungen zwischen England und dem Deutschen Reiche günstig, so daß es am 14. Juni 1890 zu dem Vertrag über Witu und Helgoland kam. Diesen Vertrag hat Bismarck nach seiner Entlassung allerdings scharf angegriffen. In der Folgezeit warfen die Verhältnisse in Südafrika ihre Schatten auf die deutsch

zu, obwohl in England Balfour und im Deut schen Reiche Bülow und Graf Hatzfeld die Zeit für ein Bünd nis noch nicht für reif hielten. Trotzdem wollte der englische Kolonialminister Chamberlain ein solches Bündnis durch das Parlament bestätigen lassen. Die Deutschen fürchteten schließ lich, sich durch ein Bündnis mit England mit Rußland wegen China zu Überwerfen. Chamberlain hat den Entwurf eines siebenjährigen Verteidigungsbündnisses mit Deutschland hin terlassen, ein Zeichen, daß man 1898 in England

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Page 2 of 10
Date: 10.05.1922
Physical description: 10
das bevorzugte Mittlerland zwischen deutscher und welscher Kultur,' ans derselben Straße, auf der die deutschen Könige über Berg zogen, ist die Weisheit der Römer und die Kunst der Lombarden nach Deutschland gekommen und hat überall auf ihrem Weg längs der Brennerstraße ihre sichtbaren Spuren zurückgelassen. Die Verbindung der östlichen Grenzlande mit dem Reiche war in der Zeit des Zwischenreiches ernstlich gefährdet- Tie an den Grenzen Deutschlands erwachsenen nationalen Kö nigreiche Böhmen und Ungarn

Lei chensteinen der Friedhöfe mustert, dem muß bald aufgehen, w i e viel Menschcnkvaft die deutsche -Heimat zum Aufbau eines deutschen Bürger- und Bauernstandes in Oesterreich damals und noch bis in die Tage unserer Großväter her- gegeben bat. Aber zur selben Zeit, da sich ein breiter Strom neuer Siedler aus dem Reiche über Oesterreich ergießt, stellt sich die erste Entfremdung zwischen dem Mutterlande und der Tochter ein. Die Dynastie der Habsburger, die ihre deutschen Lande ebenso

wie die mit ihnen verbundenen böhmischen und ungarischen durch deutsche Beamte in deutscher Sprache verwalten läßt, ja die selber an der Spitze des deutschen Reiches steht, beginnt nach und nach, ihre „Erblande" gegen die öffentlich-rechtlichen Einflüsse ans dem Reiche äbzuschlietzen. Schon im 16. Jahrhundert hatten es die habsburgischen Kaiser verstanden, die Wir kung der Kreiseinteilung für Oesterreich ebenso aufzuhe- ben, wie die Zuständigkeit des Reichskammer» gevichtes, und auch der Neichspsennigmetstsr nahm

aus dem Reiche und incht sie ans evan gelischen Gegenden ganz zu hindern. Aber trotzdem hat bis zur Schwelle des 19. Jahrhun- derts der Deutsche im Reiche die österreichischeu Länder als einen Teil dieses Reiches angesehen, hat sich auch der Oesterreicher noch durchaus als Angehöriger des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gefühlt,- die Reichs- kriege gegen die Franzosen sind auch seine Kriege und die Deutschen Kaiser erst recht seine Kaiser. Handel und In dustrie, die im 18. Jahrhundert

, Steiermark mtö Kärnten, mit ihrer der gro ßen Mehrzahl nach deutschen Bevölkerung schon jetzt wich tige Teile des deutschen Reiches, dessen Ostgrenze sie hüte ten, dessen Verkehr mit dem Osten, und zum Teil mit dem Süden sie vermitteln halfen. Die letztere Ausgabe kommt freilich in noch viel höherem Grade den Landen am Mitt lern Inn und an der Etsch zu, die später unter dem Namen Tirol zusammengefaßt wurden und gleichfalls dem bayeri schen Volkstum zuzuzählen waren. Tirol ist die längste Zeit

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Page 9 of 16
Date: 06.11.1934
Physical description: 16
, dessen Bevölkerung sich aber im Jänner n. I. entscheiden soll ob sie wieder zum Deutschen Reiche zurückkehren will, gehen ernste Dinge vor. Bekanntlich ist das Saargebiet mit seinen 809.000 Bewohnern nach dem Kriege vom Deutschen Reiche los- getrennt, dem Zollgebiet Frankreichs einverleibt und der Ver waltung des Völkerbundes, die gegenwärtig der Engländer Knox ausübt, unterstellt worden. Der saarländische Boden- aehalt von 16 Milliarden Tonnen Kohle ist Frankreich für fünfzehn Jahre zur Ausbeute überlassen

Goldmark bewertet wurden, von Deutschland zu einem Preise zurückgekaust werden, der von einem deutschen, einem französi schen und einem neutralen Sachverständigen festzusetzen sein wird. Bis zur Machtergreifung des Nationalsozialismus im Deutschen Reiche hat es einen Zweifel, daß das deutsche Saar- oolk anders als nk die Rückgliederung an Deutschland stimmen könne, überhaupt nicht gegeben. Seit diesem Tage stellt sich die Volksabsftmmung für einen, allerdings zahlenmäßig kaum ausschlaggebenden Teil

, daß die französische Regierung militärische Vorkehrungen getroffen hat, um bei etwa entstehenden Unruhen französische Truppen m das Saargebiet einrücken zu lassen, ist die Möglichkeit kriegeri scher Verwicklungen zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich gegeben. Die Maßnahmen der französischen Regierung haben begreiflicherweise im Deutschen Reiche einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen und die deutsche Leffent- lichkeit ist in der Abwehr der französischen Pläne einmütig. Mit der Möglichkeit militärischer

, daß es auf Ersuchen des Präsidenten der saarländischen Regierungskom mission Truppen aus den französischen Garnisonen an der Saargrenze für das Saargebiet zur Verfügung stellen muß. Diese auf Beschlüssen des Völkerbundrates beruhende Ver pflichtung ist außerdem später in einer Vereinbarung zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche bestätigt worden. Als zwischen B r i a n d und S t r e s e m a n n bei den Verhand lungen über die Räumung des Rheinlandes auch die Bedin gungen des Rückzuges der fremden

erkennt dieses alte Abkommen aber nicht an und sie kann sich auch mit Recht darauf berufen, daß die Ruhe im Saargebiet nicht gestört sei. Sie erblickt daher bei dieser Sachlage in den militärischen Maßnahmen der französischen Regierung einen Angriffs- p l a n und daraus ergibt sich zwangsläufig die starke Abwehr bewegung im Deutschen Reiche. Der Nationalsozialismus hat in der Saarfrage sein ganzes politisches 2lnsehen eingesetzt, so daß die Höhe dieses Einsatzes eine gewaltige Anstrengung

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Page 1 of 12
Date: 13.03.1919
Physical description: 12
, willkommen geheißen werden mit brüderlicher Gesinnung und daß wir im Reiche volles Verständnis finden für die geicbü • <tci>e Eigenart Deutschösterreichs, volles Verständnis dafür, daß wir unsere Wirtschaft- lichen Bedürfntts: innerhalb des Reiches voll befriedigen können, daß wir dort die herzliche BereitwUltgteü zu brüderlicher Hirse findm (lebhafter Bestall). D>e VorarLeite« der Kommissionen. Die von uns der deutschen Reichsregierung miigeteil. len Vorschläge über die Durchführung der Verhandlun gen

mit der Frage der Rechtsaus gleichung beschäftigen,' eine zweile Kommission wird die U n t e r ri ch t s fr a g e n behandeln und wird na mentlich die Frage der Studien und der Diploms der aka demischen Grade unb Studien zu prüfen haben. Gerade in dieser Frage wird es vielleicht möglich sein, eine ganze Reihe von Lertttigungen auf unserer Seite, wie auch im Deutschen Reiche zu treffen ohne daß erst das Ender gebnis dieser Verhandlungen abgewartet werden muß. Eine dritte Kommission wird sich mit der Ueüer

Versicherungsorganisation überneh men können. Es besteht aber auch im Deutschen Reiche die Absicht, die deutsche Reichsversicherungsordnung we- -entlich zu ändern und insbesondere die Selbstverwal- !ung der Versicherten zu erweitern. Damit wird ö^e Grundlage zeschaffen sein, wie w:r unsere deutichöster- reichische Versicherung in die deutsche einzugliedern vcr- mögen. Die Handelspolitik. Sehr ausführlich haben wir in Berlin in den Ver handlungen. die unter dem Vorsitze des deutschen Staats sekretärs Grasen Brockdorsf-Rantzau

sich ja zum großen Teile um Fragen, in. denen ein Interessengegensatz zwi'chen uns und dem deutschen Reiche nicht besteht, a. B. vm die so wichtige Frage der Herstellung einer Schtffahrtsverbiudung zwischen Rhein

erhebt sich von d>.n Sitzen.) Kaum lst der Krieg veeiwet, in dem die öster reichischen Deutschen o schwere Opfer gebracht haben an Leven, Blut und Gesundheit ihrer Bürger, und ichon ste hen wir abermals an offenen Gräoern. Im norm men Leite unseres Baterlandcs, in Deutschböhmen, sind Bürger in der Bertetb.gung des heiligsten Rechtes der Bviter. des Setbstvesttmmungsrechtes, mst Gewalt und Blut niedergemetzelt und hingemoröet worden von einer volksfremden Soldateska. Das deutsche Volk in Oester reich

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Page 3 of 10
Date: 24.05.1934
Physical description: 10
und deutlich im Zusammenhang mit der Abrüstungsfrage auf die Möglichkeit eines neuerlichen Krieges in Europa auf merksam machen mußte. Unter diesem Gesichtspunkte müssen auch die zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich eingetretenen Verhält nisse betrachtet werden. Man muß sich fragen, ob es gut wäre, zu den bereits gegebenen Konfliktstoffen noch neue hinzuzu- fügen, oder ob e- im Interesse der beiden deutschen Brüder- stcaten, des gesamten deutschen Volkes und im Interesse der Wirtschaft

und des europäischen Friedens nicht besser wäre, die vorhandenen Konfliktstoffe zu beseitigen und Brücken zu schla gen. Das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich muß eines Tages doch einmal geklärt werden, je länger aber diese Klärung hinausgeschoben wird, umso größer ist die Gefahr für den Frieden. Für diesen Zweck wäre aber die Gründung eines eigenen österreichischen Alpenvereines nicht das geeignete Mittel, um dem genannten Ziele näher zu kommen. Man kann heute noch nicht absehen, welche Wege

die wirt schaftliche Entwicklung im Deutschen Reiche und in Oesterreich gehen wird. Die gewaltige Arbeitslosigkeit ist noch lange nicht überwunden und es wird noch eines großen Zeit raumes bedürfen, bis die Tausende von feiernden Händen wieder eine Tätigkeit finden werden und bis diese Täligkeit mit normalen Löhnen bezahlt werden kann. Es muß in Oester reich und im Deutschen Reiche alles geschehen, um die Arbeits losigkeit weiter herabzudrücken, das Elend zu lindern, zu hel fen, wo es geht

von Schillingen aufgewendet werden müßten, um das reichsdeutsche Eigentum für einen zu gründenden österrei chischen Alpenverein abzulösen. Schon von diesem Gesichts punkte aus müßte eine solche Neugründung aus den genannten w'rtschaftlichen Verhältnissen heraus abgelehnt werden. Die dauernde Verschärfung der Gegensätze zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich wäre aber auch außen politisch nicht ungefährlich und die verantwortlichen Leiter der Außenpolitik hüben und drüben müssen wissen, daß es heute

Balkanstaaten wie Bulgarien sucht, ent behrt nicht einer Spitze gegen Italien, mit dem das Deutsche Reich gerade wegen der österreichischen Frage immer mehr in Gegensatz geraten ist. Italien will mit dem Deutschen Reiche keine gemeinsame Grenze am Brenner haben und ist deshalb auf das nachdrücklichste für die Aufrechterhaltung der Selb ständigkeit Oesterreichs eingetreten. Vielleicht wäre es für das Gesamtinteresse des deutschen Volkes besser gewesen, wenn das Reich den italienfreundlichen Kurs beibehalten

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Page 1 of 8
Date: 15.07.1920
Physical description: 8
in Rorddeuttchliand. Denn — das hört man im Kreise des Herrn Dr. Heim freilich nicht gern — bisher hatte doch im Deutschen Reiche nur Bayern ein bolschewistisches Regime, die Räteherrschaft in München aufzuweisen. Dr. Heim und seine Freunde haben sie nicht verhindern kön ne« — wenn Dr. Heim auch nach den Worten seines Parteifreundes Dr. Schlitten bau er auf dem T i - roler Katholikentag jetzt nach Berlin fahren muH» um dort Ordnung zu machen — und Nord deutschland stellte stch damals auch nicht auf den Stand

des „Bayrischen Kurier" und mannigfacher Aentzerungen aus dein Kreise Heim offen kundig, daß er und seine engeren Freunde gewillt sind, mit allen Mitteln eine ihnen genehme innerpolitische Entwicklung tui Reiche zu erzwingen, andernfalls aber, insbesondere falls Norddeutschland von einer bolschewi stischen Welle überflutet werden sollte, Süddeutsch- laud vom Reiche zu lösen. Zeitweilig wird dabei eilfertig betont, nur zeitweilig, damit der böse Nor den angesichts des bayrischen Ernstes rasch

noch zur Be sinnung komme. Da vorläufig — und auch heute noch, trotz der Siege Lenin-Brustflows — eine bolschewistische Ge fahr flir Novddeutschland nicht aktuell ist, erscheint es an sich ausfallend, daß die Kreise Dr. Heims den Teufel so eifrig an die Wand malen. Tatsächlich ist denn auch die Bezugnahme auf die bolschewistische Gefahr ein gut Teil Mache. Man benützt gerade diesen äußersten möglichen Fall, um aussprechen zu können, daß man stch mit dem Reiche nicht auf Gedeih und Verderben verbunden fühlt

Partikularis mus, dessen Träger dieser Teil der bayerischen Volks partet mm jeher war und jetzt nrcyr denn je ist, nachdem die neue Reichsverfastung eine Reihe bayrischer — übrigens auch preußischer — Sonderrechte beetttgt hat. Vorweg drängen sich ein paar B-emerkrkNgen auf. Zu nächst sollen die bayerischen Monarchisten nicht vergessen, daß gerade Bayern einer der ersten deutschen Gliedstaaten war» welche die Republik eingeführt haben. Ein höherer Reichsbeamter, Bayer von Geburt und ausgesprochener

Monarchist, aber noch besserer Deutscher, sagte mir da mals gemütlich: „Es ist scho guar, daß sie iu Minka mittm Köntgstürz'n vorangang'n sein, denn wann die Republik a norddeutsche Erfindung war, tat jetzt das Reich in die Brüch gehn!" Daß die Bayern jetzt keinen König haben, können die bayerischen Monarchisten jedenfalls nicht dem Reiche zur Last stellen, und sie sollten nicht deshalb den Reichsgedanken gefährden. Ebensowenig Berechtigung baM aber betet die angebliche bolschewistische Gefahr

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Page 1 of 24
Date: 09.01.1932
Physical description: 24
und vor allem über die Politik der nationalen Opposition zu sprechen. Im Verlaufe dieser Aussprache ergab sich ein plastisches Bild von der Entwicklung der Dinge im Deutschen Reiche, so daß wir einige der wich tigsten Aeußerungen Dr. Hölschers hier wiedergeben wol len. Rach einer Erörterung der grundsätzlichen Bedeutung der Tribute für das Schicksal des gesamten deutschen Volkes sagte Dr. Hölscher über die'es Problem u. a.: „Im Reiche glaubien die regierenden, angeblich demokra tischen Parteien

hat in letzter Stunde, aber zu spät, versucht, das Ruder herumzuwerfen und sich der nationalen Opposition anzuschliehen." „ Die Struktur der nationalen Opposition. Rach dieser Darlegung der Entwicklung, die zur heutigen Lage im Deutschen Reiche führte, kam das Gespräch auf die nationaie Opposition, wie sie sich vor allem in Harz burg zeigte, und auf ihr Programm. Ueber die einzelnen Gruppen der nationalen Opposition, die sich aus den Deutschnationalen unter Führung Hugenbergs, den Nationalsozialisten

zweifellos die größte politische Partei im Deutschen Reiche bildet." „Die nationalsozialistische Bewegung braucht aber," so sagte Dr. Hölscher im Verlaufe der Aus sprache weiter, „noch innereFestigung und Klärung. Es fehlt an Klarheit über das Programm auf wirtschaft lichem Gebiet, es fehlt an Klarheit auch auf außenpoli tischem Gebiet. Es ist verständlich, daß nationale deutsche Parteien Bundesgenossen gegen die französische Ver- nichtungsxolltik suchen, wo man sie finden

. Auf die Frage an Dr. Hölscher, wie er die weitere E n t w i ck l» n g der Lage im Deutschen Reiche beurteile, sagte er u. a.: „Die natienale Opposition im Reiche ist, trotz mancher Un stimmigkeiten, in unaufhaltsamem Wachsen. Wenn es zu einer Landtagswahl in Preußen kommt, wer den die bisherigen Regierungsparteien, Sozialdemokratie, Zen trum und Demokraten, zweifellos die cernichtendste Niederlage erleben. Preußen ist heute die l e tz t e K a m p f st e l l u n g des Marxismus und des ihm verbündeten

, der auf die katastrophalen Folgen der Tribut versklavung und der Verschuldung an das Ausland hinwies wurde als Volksfeind und Landesverräter beschimpft." Dr. Hölscher führte einige markante Belege dafür aus der Geschichte der deutschen Parteipolitik der letzten Jahre an und sagte dann weiter: „Anstatt gegen die Tributversklavung und die Aussaugung mit allen Mitteln zu kämpfen, suchten die regierenden Par teien jeden Widers! and dagegen unmöglich zu machen, indem sie sogar die Vorkämpfer gegen die Versklavung poli tisch

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Page 3 of 16
Date: 21.08.1934
Physical description: 16
dieser Würde, Generalfeldmarschall von H i n- denburg, genoß nicht nur im Deutschen Reiche, sondern auch im ganzen Auslande ein Ansehen und ein Ver trauen, das für das Deutsche Reich ein ungeheures Kapi tal war und nicht so leicht zu ersetzen ist. Sein An sehen und seine unbedingte Führerschaft bei der Reichswehr gaben die Sicherheit für eine gewisse Stetigkeit der innen politischen Entwicklung. In seinem politischen Vermächtnis hat der Feldmarschall die Reichswehr besonders als jenes Organ im Staate bezeichnet, das — weit

veranstaltet werden. Der Nationalsozialismus im Deutschen Reiche errang sich die alleinstehende Allmacht. Bisher stand darüber der Reichs präsident, der mit seiner unbedingten Führerschaft der Reichs wehr ausgestattet war. Er konnte, wenn er wollte, eingrei- fen und die reichlichen Machtmittel, die ihm laut Verfassung zustanden, zur Geltung brinngen. Diese Führerschaft und Uebcrpartejjichkeit fällt heute weg. Die Führerschaft und Vertretung des Reiches nach außen fällt mit der Kanzler schaft und Regierung

. Es wird notwendig sein, die in der letzten Zeit angehäuften Spannungen zwischen dem Deutschen Reiche und Italien zu mildern und zu beseitigen. — Die jugo slawische Abschweifung der deutschen Außenpolitik, die über der österreichischen Frage entstanden ist, bedeutet eine gewaltige Gefahr für den Frieden, und es wird geboten sein, daß das Deutsche Reich zur natürlichen Nordsüdlinie zurückfindet, die eine ganz gewaltige Sicherung des europäischen Friedens be deutet. In einem sehr beachtlichen Artikel

Zeit von selbst die naturgegebene Rich tung der deutschen Außenpolitik einstellen wird. Sie liegt im natürlichen Interesse des deutschen und italieni schen Volkes, weil sie der Erhaltung des europäischen Friedens dient. Jede Bedrohung des europäischen Friedens ist nicht nur eine Gefährdung der europäischen Kultur, sondern ein Schritt dem Bolschewismus entgegen. Wer hätte heute durch einen Krieg zu gewinnen? Nur das bolschewistische System! Bisher hat der Nationalsozialismus im Deutschen Reiche

Reichssiihrerschast und Kanzlerschaft. Innsbruck, 21. August. Die Vereinigung der Rechte und Obliegenheiten des Reichs präsidenten mit der Kanzlerschaft des Deutschen Reiches ist ein Versuch, der in seiner Eigenart noch nie da war in der Geschichte. Die Rechte des Reichspräsidenten waren schon in der Weimarer Verfassung ganz bedeutende, die mit denen des Präsidenten unseres Bundesstaates nach der alten Verfassung gar iricht verglichen werden konnten. Der legte Träger

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Page 3 of 18
Date: 18.02.1938
Physical description: 18
, im Deutschen Reiche nachgesagt. Der Minister des Auswärtigen, Dr. Benesch, sah sich im Zusammenhang mit der Taktik der Deutschen im Parlamente am 31. Oktober 1933 veranlaßt, auch auf die österreichische Frage einzugehen. Er dezeichnete sie als ein europäisches Problem und eine Aends- rung der staatsrechtlichen Verhältnisse in Oesterreich sei keine Angelegenheit des Deutschen Reiches, sondern des Völkerbun des. Das Verhältnis zum Deutschen Reich verschlechterte sich immer mehr. In: Juli 1933

wird ein Nichtangriffspakt zwischen der Kleinen Entente und der Sowjetunion vereinbart, 1934 wird Sowjetrußlond von der Tschechoslowakei anerkannt und 1935 schließen die beiden Staaten ein Verteidigungsbündnis gegen einen deutschen Angriff. Diese Entwicklung wurde durch den zehnjährigen Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Polen beschleunigt. Die Deutschen in der Tschechoslowakei sammelten sich neu unter der Führung Konrad H e n l e i n s, der sich zum Tschecho slowakischen Staate bekannte

Freude, Frau Bäronin, wenn ich Sie begleiten darf." Benesch, der auch als Präsident Außenminister geblieben, ist, hat sich immer scharf gegen eine mitteleuropäische Zollunion mit dem Deutschen Reiche ausgesprochen und den Anschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich als Kriegsfall betrachtet. Er nahm in schärfster Form gegen die durch Schober-Curtius geplante deutsch-österreichische Zollunion 1931 Stellung. Die Tschechostowakei war der führende Staat in der Kleinen Entente. Man darf die Kleine Entente

aber nicht nur als den Willensvollstrecker von Frankreich und Rußland auffassen. Die Kleine Entente wehrte sich seinerzeit gegen den Diermächtepakt, seither aber haben sich die Verhältnisse gewaltig geändert. Südslawien schloß den Vertrag mit Italien in Belgrad und es besteht ein Freundschaftsvertrag mit dem Deutschen Reiche. In Rumänien kam eilt Umschwung, der mit seiner starken anti semitischen Haltung Rumänien dem Deutschen Reiche näher bringt. Das Deutsche Reich ist wieder europäische Großmacht geworden und der Völkerbund

zwischen Deutschen und Tschechen ein breiter Raum gewidmet, ohne daß gegen die Deutschen ein Standpunkt der Vorein genommenheit festgestellt werden könnte. Präsident Masaryk hat gesagt, daß sich die Staaten durch die Ideale erhalten, aus denen sie geboren wurden. Und er hat Gerechtigkeü gegenüber allen Bürgen! verlangt, welcher Nationalität immer sie seien. Man darf aber niemals vergessen, daß die heutige Tschecho slowakei gegen den Willen ihrer deutschen Bürger entstanden ist. Die Voraussetzung dafür

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Page 3 of 24
Date: 29.10.1932
Physical description: 24
Die deutschen Wahlen und Oesterreich - eine Warnung! Aus Heimatwehrkreisen wird uns geschrieben: Am o. No vember d. I. ist das deutsche Volk im Reiche neuerdings zur Wahlurne aufgerufen. 2ie Wahlen stehen im Zeichen des heißesten Kampfes um die Regierung Papen-Schleicher, um Bestand oder Zertrümmerung des Verfassungswerkes von Weimar, das sich zur Führung des deutschen Volkes nicht bewährt hat. Die vom Marxismus geführte und mißbrauchte Demokratie war nicht imstande, diegroßenNotfragen

fraglich, um so mehr als sie durch den Spruch des Reichsgerichtes moralisch erschüttert ist. Auch wenn sic sich nach den Wahlen halten sollte, hängt das Schicksal der Regierung Papen von einem Erfolge in der R ü st u n g s f r a g e ab, der sich aber kaum so rasch einstellen dürfte, trotzdem Mussolini in seiner Turiner Rede dem Deutschen Reiche kräftig sekundiert hat. Die Aussichten der Parteien werden im allgemeinen so beurteilt, daß die N a t i o n a l s o z i a l i st e n mit einem Mandatsverlust

, die ohne Volks befragung niemals durchführbar wäre, nur Schaden siiften. Wie immer die Nooemherwahlen im Reiche ausgehcn mögen — das Eine ist sicher: Deutschland kann heute durch das Parlament nicht mehr regiert werden. Die Weimarer Koalition ist von rechts und links erdrückt, eine reine Rechtsregierung ist mangels einer Einigung der deutschen Rechten nicht möglich. Es bleibt dem Reiche kein anderer Ausweg als die Diktatur auf Grund des Arti kels 48 der Verfassung. Die Diktatur ist möglich, solange

eine Reichsregierung verläßlich über die Exekutive verfügt — und solange die Autorität Hindenburgs an der Spitze steht. Es ist klar, daß die Entwicklung der aufs äußerste gespann ten innenpolitischen Verhältnisse im Deutschen Reiche auch auf O e st e r r e i ch von großem Einflüsse sein wird. Ein abermaliges Versagen der Parlamentsmaschine im Reiche, die zur neuerlichen Ausschaltung des Parlaments führen müßte, wird auch Oe st erreich unweigerlich auf diese Bahn führen. Auch bei uns versagt das Parlament

des deutschen Volkes zu l ö s e n: diese sind vor allem: die Erringung des Selbstbestimmungsrechtes, die Durchsetzung der militärischen Gleichberechtigung, die Milderung der Arbeitslosigkeit. Diese nationalen Lebensfragen bleiben für eine internatio nal geführte Demokratie immer problematisch — sie können, sie wollen nicht gelöst werden. Die marxistische Internationale sieht ihre Hauptaufgabe niemals darin, das deutsche Volk zu wirtschaftlicher Kraft und Weltgeltung zurückzuführen. Das System jener Parteien

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Page 3 of 20
Date: 23.02.1935
Physical description: 20
, durch die Tatsachen im Deutschen Reiche praktisch außer Kraft ge setzt worden ist. Es besteht aber nicht allein diese Tatsache, sondern es komm! auch noch die stillschweigende Anerkennung der in Deutschland bestehenden Luftstreitkräfte durch England hinzu. Das Deutsche Reich hat in seiner Antwort auf die eng lisch-französischen Vorschläge ganz besonders den von England ins Auge gefaßten Luftpakt betont und seine Bereitwilligkeit bekanntgegeben, seine Luftstreitkräfte zur Abwehr feindlicher Angriffe dem bedrohten

verhindert. Strahlend weiss wäscht >";■ ' + st. . I 'f" ,•:> Zum Einweichen -i Fra uenlob meldet und Abwehrmaßnahmen nicht rechtzettig getroffen werden können. Darin beruhen vielleicht die wesentlichsten Meinungsverschiedenheiten, die sich heute zwischen England und dem Deutschen Reiche wegen des Besitzes der Luftflotte vielleicht ergeben könnten. Daher versucht England durch einen Luftpakt, der zwischen England, Frankreich, dem Deuffchen Reiche, Italien und Belgien abgeschlossen

, die zwischen England und dem Deut schen Reiche geführt werden sollen, vorzubereiten. Ob wohl die Möglichkeit einer Verständigung zwischen den beiden Staaten besteht? Dies hängt von Umständen verschiedenartiger Natur ab, die sich heute kaum schon ganz überblicken lassen. Zunächst ist eine diplomatische Frage zu klären, ob England und das Deutsche Reich wirklich allein miteinander verhandeln werden und ob sich diese Verhandlungen nur auf den Lnstpakt beschränken lassen. Die Taktik des Deutschen Reiches geht

selbstverständlich dahin, mit jedem interessierten Staate einzeln zu verhandeln, weil es in einer Staatenkonfsrenz voraussichtlich majorisiert würde. Die Lage des Deutschen Reiches würde sich wesentlich erleichtern, wenn es ihm gelänge, mit dieser oder jener Großmacht zu einem Sonderabkommen zu gelangen. Die Frage zwischen England und dem Deutschen Reiche ist die, was die beiden Staaten einander bieten können. Es werden bei diplomatischen Verhandlungen selten grundsätzliche Ent» MBIIBUlMlllltllllll I llllllll

, wenn man annimmt, daß das Deutsche Reich auf solche Vorbedingungen nicht ein- gehen wird. Dies geht schon aus der deutschen Antwort her vor, die in dieser Beziehung vollkommen ausweichend ist. Denn Ost-Locarno würde dem Deutschen Reiche den Weg nach Osten verlegen und das deutsch-polnische Abkommen hinfällig machen. Dieses Abkommen wurde geschaffen, um dem deut schen Drang nach Osten den Weg freizumachen und den pol nischen Korridor zu beseitigen. Durch den Donaupak: aber wären die deutschen Absichten

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Page 15 of 32
Date: 06.04.1938
Physical description: 32
hervorgegangen. Dieses alte Deutsche Reich hat die kriegerischen Kräfte der deutschen Stämme für große Ziele nach außen zusammen gefaßt zur gemeinsamen Sicherung ihrer Siedlungsräume und ihrts ganzen Kulturkreises, zu welchem in einem gewissen Sinne damals auch Italien gezählt hat. „Deutsch" kommt vom germanischen Worte „Diot" und bedeutet das Volk, die Ge meinschaft gleicher Abstammung, Sprache, Wesensart, Rechts und Staatsbkldung. All diese Merkmal« hat Tirol als ein Teil de, Deutschen Reiche» entfaltet

hat, bedeutete nicht etwa einen Gegensatz zum Deutschen Reiche, sondern eine Verstärkung und Sicherung desselben nach außen. Was wahrhaft groß ist an der Geschichte Oester reichs vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, das hatte auch eine große Bedeutung für das gesamte Deutschland. Das sehen wir auch an den bekanntesten Kriegsereignissen Tirols in den Jahren 1703, 1796, 1799, 1805, 1809 und 1813. Oesterreich hat damals gegen Frankreich, mit dem sich manche deutsche Fürsten verbündet

und 1871 zur Errichtung des neuen Deutschen Kaiserreiches. Bis vor knapp siebzig Jahren hat also Tirol — gleich wie das übrige Deutschösterreich — staatlich zu Deutschland gehört, im grundsätzlich gleichen Verhältnis wie jedes andere Land des Deutschen Reiches von 1871. Das enge politische und militärische Bündnis, das dann bald nach 1871 zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Un garn geschloffen wurde, hat wenigstens für die machtpolitische Stellung des Deutschtums nach außen in Europa

zu können. Die Länder Tirol und Salzburg haben im Jahre 1921 auf eigene Faust noch eine Volksabstimmung veranlaßt, die mit mehr als neunzigprozentiger Mehrheit neuerdings die Vereinigung mit dem Deutschen Reiche forderte — wieder ohne Erfolg. Für Tirol waren wegen seiner räumlichen Lage, seiner Ent fernung vom Hauptkörper des österreichischen Staates und seiner Einschnürung zwischen Deutschland und Italien die Ver hältnisse besonders schwierig, und dies noch mehr, als seit 1930 die Weltwirtschaftskrise die Staaten

zu gegenseitiger Absper rung veranlahte. Nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus im Deutschen Reiche wollten die ihm widerstrebenden Kreise in Oesterreich sich an der staatlichen Macht erhalten, indem sie die Hilfe des früher feindlichen Auslandes anriefen und Oester reich als den „zweiten deutschen Staat" erklärten, dem sie das für ihn ganz unmöglich gewordene Erbe der alten Großmacht Oesterreich zudachten. Es hat dies zu nichts anderem geführt als zu einem völkischen

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Page 10 of 32
Date: 21.12.1929
Physical description: 32
. Unser Handelsverkehr mit dem Deutschen Reiche. Von Bundesminister für Handel und Verkehr Tr. Michael Hai ui sch. Die wirtschaftlichen Beziehungen Oesterreichs zu seinem großen Mutterlaude haben in den letzten Fahren eine fortschreitende Ausgestaltung und Vertiefung erfahren. Sowohl unsere Einfuhr nach Deutschland als auch dessen Ausfuhr nach Oesterreich hatten bis zn Ende des Jahres 1928 eine stetige Zunahme zu verzeichnen. In bezug auf die Ausfuhr unserer Erzeugnisse steht das Deutsche Reich seit einer Reihe

agrarische Pro dukte und sonstige Nahrungsmittel zu exportieren ver mißen, wie Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Polen und die Tschechoslowakei, anderseits auf Staaten, die von ihrem Ueberflutz an Rohstoffen, rote Polen (Kohle) und die Vereinigten Staaten von Nordamerika (Baumwolle, Metalle) abgeben können. Diese Warengruppen, die un gefähr zwei Drittel der österreichischen Gesamteinfuhr aus- machen, spielen daher im Handelsverkehr mil dem Deutschen Reiche nur eine mehr oder minder unter geordnete Rolle

. Dagegen umfassen die Fertigwaren, die aus Deutschland bei uns eingeführt werden, nahezu drei Viertel der Gesamtbezüge aus dem Deutschen Reiche. Fm Vordergründe stehen hiebei Textilwaren, Er zeugnisse der Eisen- und Metallindustrie, Maschinen und Apparate, Instrumente, Fahrzeuge, ferner die ver schiedenen Erzeugnisse der deutschen chemischen Groß industrie, schließlich Papier und Papierwaren, Kautschuk und Spielwaren, sowie Bücher. Wenn wir bedenken, daß Oe st erreich im Jahre 1928 aus dem Deutschen

Reiche Waren im Werte von 657 Mil lionen Schilling bezog bei einer Gesamteinfuhr im Werte von 3317 Millionen Schilling, das sind also un gefähr 19.8 Prozent dieser Gesamteinfuhr, und daß es im gleichen Fahre nach Deutschland Waren tm Werte von 418 Millionen Schilling ausführte bet einem Ge samt- export von 2249 Millionen Schilling, so vermag mau schon aus diesen Zahlen die Bedeutung des Handels verkehres zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche für die Gesamtwirtschaft beider Staaten

, daß die noch verbliebenen Schwierigkeiten bei der im nächsten Jahre zu erwartenden Fortsetzung der Handelsoertragsverhandlnngen mit dem Deutschen Reiche im Interesse einer weiteren Ausgestaltung und immer innigeren Verflechtung der beiderseitigen wirtschaftlichen Beziehungen vollends beseitigt werden. Klaviere Snößle Weihnacht«* auswahl >m ältesten Kkivierhaus Tirols Job. Groß S, ü. SSeeß Innsbruck, Marla-Thereslen-SiraSe 37, 1. Stock, Tel. 2303/2 Sonntag, 22. d. (Gold. Sonntag), geöffnet 18—,' 2,3- 5Uhr M 77 lehnen

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Page 3 of 12
Date: 06.02.1935
Physical description: 12
festgehal- tcn werden, daß Frankreich, bevor es sich in unmittelbare Verhandlungen mit dem Deutschen Reiche selbst einläßt, sich zuerst mit den beiden anderen Teilhabern am Viermächte vertrag, mit Italien und England, zu einigen sucht. Frank- reich bemüht sich vor allem, die Frage seiner militärischen Sicherheit an der Ostgrenze in den Vordergrund zu siellen, obwohl das Deutsche Reich erklärt hat, daß nach der Rück kehr des Saargebietes zum Reiche zwischen ihm und Frank reich jede Gebietsfrage

außer Kraft zu setzen. Der Stand der deutschen Rüstung ist bekannt und es wird sich dämm gehandelt haben, jene gemeinsame Formel in Lon don zu finden, auf Grund welcher Frankreich mit dem Deut schen Reiche in unmittelbare Verhandlungen eintreten wird. Diese Vermittlungsformel wird nicht leicht feststellbar gewesen sein. Außerdem wird die Lockerung der? militärischen Bestim mungen des Vertrages von Versailles nicht nur das franzö sische Prestige treffen, sondern auch die unvermeidliche Folge

nicht nur der Erfolg der italienisch-französischen Besprechungen teilweise gefährdet, sondern auch die beabsich tigten deutsch-französischen Verhandlungen stark in Frage ge stellt. Italien kann sich in keine außenpolitischen Abmachun gen einlassen, die mit der englischen Auffassung irgendwie in Gegensatz wären. Anderseits können militärische Bespre chungen zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche nur dann zum Ziele führen, wenn Englands Gesichtspunkten Rechnung getragen wird. Richtig ist, daß England alles tun

, wird es in England keinen Geg ner haben. Zweifellos wird der Besuch Goerings in Warschau auch in London mit Aufmerksamkeit verfolgt worden sein. Unvorsichtige Kreise haben nach der Saarabstimmung davon gesprochen, „nun kämen Oesterreich und das Memelland daran". Diese beiden Fragen können mit der Saarfrage in keiner Weise auf einen gemeinsamen Nenner gebracht wer den. Denn im Saargebiet ließ der Friedensvertrag von Ver sailles einen Rückweg zum Deutschen Reiche offen, in bezug auf Oesterreich und das Memelland

Die Verhandlungen in London. Innsbruck, 6. Februar. Der Gang der europäischen Außenpolitik erhielt durch die Verhandlungen in R o m zwischen Frankreich und Italien einerseits und infolge der Saarabstimmung anderseits eine erhöhte Beschleunigung. Gleichzeitig mit den Besprechungen in London erfolgte der Besuch des preußischen Minister präsidenten Goering in Warschau. Der Fortschritt der deutschen Aufrüstung geht Hand in Hand mit einer ge'teiger- ten außenpolitischen Tätigkeit Berlins

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Page 2 of 12
Date: 29.05.1933
Physical description: 12
, sondern für ganz Tirol zur Folge haben mühte. Die Fremdenverkehrsinteressenten von Ehrwald stellen hie- mit entgegen den Behauptungen des Landesverkehrsamtes fest, daß die Fremdengäste aus dem deutschen Reiche in Ehrwald 90 bis 95 Prozent betragen. Weil sämtliche Einwohner unse res Gebietes direkt und indirekt ihre Existenz ausschließlich durch den Fremdenverkehr fristen, müßte diese Ausreiseoerord nung mit Sicherheit den wirtschaftliche nZusammen- b r u ch des Gastgewerbes

wird die Unmöglichkeit sein, die fälligen Steuern und Abgaben zu entrichten. Die Mitglieder aller Stände in Ehrwald erblicken die Ur sache dieser katastrophalen Entwicklung in dem Verhältnisse zum Deutsche Reiche und stellen hiermit folgende Forderungen: 1. Die Tiroler Landesregierung wolle mit aller Entschieden heit dahin wirken, daß die Einstellung der österreichischen Bun desregierung gegenüber dem Deutschen Reich einer Revi sion unterzogen werde und die gegen die nationalsozialistische Bewegung erlassenen

um die Schuldnerexi- stenzen vor dem völligen Ruin zu bewahren. Die Fahnenverordnung der Borarlberger Landesregierung unterscheidet sich von jener der übrigen Landesregierungen durch folgenden Zusatz: „Da die rote Fahne mit dem Hakenkreuz im weißen Feld im Deutschen Reiche als zweite Staatsflagge gilt, ist die Führung von Wimpeln mit dem Hakenkreuz auf reichsdeutfchen Kraftfahrzeugen innerhalb des Bundeslandes Vorarlberg, desgleichen auf rcichsdeutschen Motor-, Segel - und R u ü e r b v o t e n in der zur Kenn

in Würde und ohne Weiterungen, die nicht unbedingt notwendig sind, aus tragen. Auch mit der Möglichkeit eines Verbotes der n a t i o n a l s o z i a l i st i s ch e n P a r t e i in Oesterreich dürfte gerechnet werden. Die offiziöse „Wiener-Zeitung" schreibt: Die Verordnung der deutschen Reichsregierung scheint um so schwerer erklärlich, als es sich hier um eine Separat maßnah me gegen Oe st erreich handelt. Der Reiseverkehr der deutschen Staats bürger nach Staaten, wie Frankreich, Polen, Tschechoslowakei, Belgien

, Jugoslawien und andern Ländern wird vollkommen taxfrei gestattet, obwohl gerade diese Staaten viel schär fere und einseitigere Verbote von Abzeichen und Fahnen der nationalsozialistischen Partei erlassen haben. Hoffnungen auf einen Ausgleich. Berlin, 29. Mai. Die „Germania" schreibt: Die von der Reichsregierung getroffenen Maßnahmen kommen praktisch, wenn man von den rein geschäftlichen Reisen absieht, einer stren gen Absperrung der deutschen Grenze gegen Oesterreich gleich. Das ist aus rein menschlichen

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Page 3 of 10
Date: 04.11.1932
Physical description: 10
des S c l b st o c st i m m u n g s r e ch t e s. Daß die Christlichsozialen „national" gesinnt sind, klingt nach den letzten Erfahrungen nicht besonders überzeugend, und diese Behauptung bedarf natürlich einer Erklärung und Begrün dung. Herr Schmitz gibt sie in nachstehender Weise: „Wie mau sieht, behandelt das Programm auch die Frage des „Anschlusses" nicht als politisches Schlagwort, sondern im Rahmen des Selbstbestimmungsrechtes der Deutschen. Das Programm er klärt ausdrücklich „die Ausgestaltung des Verhältnisses zum Deutschen Reiche" als ein Ziel

will. Die d e n k b"a r c n Möglichkeiten der „Aus gestaltung des Verhältnisses zum Deutschen Reiche" sind zahlreich: zwischen den beiden äußersten Fällen der Eingliederung als ge wöhnlicher Provinz und der Schassung eines völkerrechtlichen Ver- tragsverhältnissts unter Wahrung der staatlichen Selbständigkeit gibt es mehrereUebergänge. Welche dieser Formen im entscheidenden Augenblicke, die unter den dann gegebenen Verhältnissen beste und wünschenswerte oder auch nur die mögliche sein wird, kann nie mand im vorhinein sagen

, das kann erst im entscheidenden Augenblicke selbst richtig beurteilt werden. Daher handelt das christ lichsoziale Programm 'klug, indem es das Prinzip verkündet, sich aber nicht aus eine bestimmte Lösungssorm s e st l e g t, die viel leicht in der Zukunst als unbrauchbar sich erweisen könnte. Die starke Betonung des „Selbstbestimmungsrechtes" gibt schließlich zu verstehen, daß die österreichischen Deutschen aus die Form der „Ausgestaltung des Verhältnisses zum Deutschen Reiche" großes Gewicht legen

für die gegenwärtige Haltung der größten bürgerlichen Partei Oesterreichs gegenüber dem Deutschen Reiche. Wir müssen da dem Herrn Schmitz und jenen Christlich sozialen, die sich um seine Lehren gruppieren, Sätze aus einigen Reden Dr. Seipels in Erinnerung rufen, um zu zeigen, daß Dr. Seipel, zweifellos ein guter und überzeugter Oester reicher, zum Gesamtdeutschtum sich weit ehrlicher und freimütiger gestellt hat als seine „legitimistisch-ostmär- kisch" angehauchten Epigonen. Es liegt uns das gleichfalls vor kurzem

. Sie haben recht, aber sie sollen auch uns nach' unserer Art glücklich werden lassen. Wir wissen, daß unsere Kulturgüter nicht bestehen könnten, wenn die Staatsgrenzen, die sie Verträge gezogen oder befestigt haben, zugleich auch KulMrgceazen, Grenzen zwischen verschiedenen Na tionen würden; wenn nicht die lebendige Blutzirkulation zwischen den Deutschen im Reiche und den Deutschen in Oesterreich auftecht erhalten wird." Wie ganz anders haben doch erst vor einigen Tagen zum Beispiel die christlichsozialen

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