sich dem Beschauer die herrliche Bucht von Cap Martin, einstmals Aufenthaltsort der Kaiserin Elisabeth, und schließ lich erblicken wir ein Wunderpanorama, das seinesgleichen in der Welt suchen mag, — Monaco. „Monte Carloooooo" ruft der Schaff ner und wir steigen aus, um dieses Sündennest einmal anzusehen. Es zerfällt im allgemeinen in drei Teile: Monaco selbst, aus dem Felsen mit dem Schlosse der Grimaldi, dann am Hasen sich anlehnend: La Condamine, endlich wieder höher vorspringend: Monte Carlo. Im Gegensatz
zu den meisten übrigen Plätzen der Riviera, die vor wiegend als Winterftationen bekannt sind, herrscht in Monte Carlo reges Leben. So sonderbar zusammengesetzt, wie die Gewächse in den Anlagen, die Japan wie China, Australien wie der Kongo hatten leihen müssen, so eigenartig ist auch das Publikum, das uns in den Anlagen begegnet. Dieser Umstand ist wohl aus das Kasino zurück- zuführen, das jahraus, jahrein Stände und Klassen aller Länder teils aus Neugierde, teils aus Leidenschaft heranzieht. Der Fremde
, der das erste Mal nach Monte Carlo kommt, mag sich aus Büchern, die er darüber gelesen, oder aus Geschichten, die ihm darüber erzählt wurden, in seiner Phantasie vielleicht eine sonderbare Vorstellung von diesem Erdenslecken machen. Er glaubt unwillkürlich in jeder dunkeln Ecke einen Selbstmörder zu finden, an jedem Ast im Winde einen Erhängten baumeln und von jedes Felsens Höhe einen Lebens müden durch dis Lust schießen zu sehen. Nun, so ungemütlich ist die Geschichte denn doch nicht. Im Gegenteil, wüßte
man nicht, wo man sich befände, so könnte man meinen, daß jenes weiße Gebäude, das auf einem Felsen thronend mit seinen zwei Türmen ins Meer hinauslugt, ebenso eine Schule, ein Museum, eine Kunststätte sein könnte und nicht die Bank mit den millionenschweren Geldschränken des „osroio des Prangers et societö des bains des wdr de Monte Carlo“. Aus der Freitreppe des Kasfjws stehend, sehen wir zu unserer Linken das der Bank gehörige „Hotel de Paris", eines der größten Luxushotels der Riviera, rechts das „Cafs de Paris
, daß man darüber die Sorgen des Alltags vergißt, um einmal auszuruhen, dann begreift man eigentlich nicht, wie es möglich sein kann, daß Menschen in diesen Räumen Stunden und Stunden verbringen, um zu vergeuden, was sic vielleicht von, Vater ererbt oder mühselig erworben haben. Wir wollen uns darum nicht länger aushalten und lieber hin- übergehen ins „Cafe de Paris", in dessen überluxuriös eingerichteten Räumen cm ftahes Leben herrscht. Cs gibt nämlich auch Fremde, die nach Monte Carlo fahren wegen des selten