, daß er im Lager wer, und atmete auf, wenn er mit Brand aus- ritt. Er stellte mir nach. Ich wußte es. Er dachte an nichts anderes, weder bei Tag noch bei Nacht, als an mich. Nicht, daß er ein besonderes Gefühl für mich gehabt hätte. Es war einfache Besitzgier, Machtgier. Er wollte nichts anderes, als mich demütigen, mich klein inachen, um mich dann wegzu werfen. Brand gegenüber war er ein Unterführer, der es verstand, bei jeder Gelegenheit sein Wissen und seine Klugheit anzu bringen. Zu den anderen Kameraden
. Er war ein Dandy und hielt sich darauf etwas zugute. Brand beachtete das nicht, aber die anderen machten ihre Witze darüber. Wie hatte MacMallon letzthin zu Henley gesagt? „Es wird höchste Zeit, daß wir Blandoom ausräuchern und feine Goldkisten sprengen, damit ich mich auch so anziehen kann wie Kate." Dabei hatte er seinen hüb schen Mund höhnisch verzogen, während seine 2lugen kalt und hart dem andern nachsahen. Oh, Kate war gefährlich, sehr gefährlich. Im übrigen stand es nun fest, daß Blandoom wieder am Rio
Grande war. Brand nahm auf Grund seiner Erkundi gungen an, daß er sich in der El-Paso-Gegend aufhalten müßte. Es stand fest, daß das Lager abgebrochen würde. Ich wun derte mich nur dauernd darüber, daß Brand nicht in einem der Dörfer am Nueces oder am unteren Rio Grande wohnte. Die Leute dort steckten doch alle mehr oder weniger unter einer Decke mit ihm. Von allen den Züchtern und Farmern dort erhob er feinen Tribut, um sie dafür dann gegen andere Banden zu schützen. Ueberall hatte er Lager
vor Brand. Haßte sie also Brand? Fürchtete sie sich vor Brand? Verfolgte er sie? Verfolgte er gar nicht Blandoom, sondern nur die Frau? Ich hätte ihr so gerne geholfen, ach, so gerne. Wußte sie, daß wir kamen? Es war alles zum Aufbruch bereit im Lager. Die Männer hatten gepackt und lagen am Feuer. Gegen Mitternacht woll ten sie aufbrechen. Warum gerade so spät? Brand hatte manch mal merkwürdige Ideen. — Auch mein Gepäck war in ein Bündel geschnürt. Ich hatte ja, Gott sei Dank, nicht viel. Ein wenig
Wäsche, die ich für Bayfield mitgenommen hatte, ein rotes Kattunkleid und das grüne Seidenkleid mit den Rüschen. Das blaue Kattunkleid hatte ich an. Nelson konnte das gut tragen. Nicht einmal ein gutes Pferd hatte man mir bis jetzt besorgt. Wie das wohl werden würde mit Nelson hinauf zum Pecos in die wildeste Gegend des Westens von Texas, zum Big Bend! Ah, zum Teufel mit Brand, warum ließ er mich nicht frei? Ich hätte ihm etwas amun können, und ich ballte die Hand zur Fairst, daß mir die Nägel