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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 482 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
für zwei Jahre nach Argentinien und dann, nach einem kurzen Heimaturlaub, bis 1894 in die USA, wo er bei einem deutschen Auswanderer (Dr. Prosch) in New Jork als Pferdekutscher be schäftigt war. Er wollte in der Fremde so schnell wie möglich das für einen Neubeginn der auf die Straße gesetzten und nunmehr völlig mittellosen Familie nötige Geld verdienen und konnte sei nem Vater zu diesem Zwecke tatsächlich alsbald einen Betrag von 200 Gulden überweisen. Mit diesem Geld gelang es Josef Werth sen

., im Rahmen der freiwilligen Versteigerung der Erbmasse der am 2. November 1891 verstorbenen Magdalena Savoi geborene Amort, am 5. April 1892 den dritten Teil der mit den Nummern 22 und 23 ausgewiesenen „Behausungen des Hofes am Orth“ zu ersteigern. In dem mit Nummer 23 gekennzeichneten Teil dieser Behausung hatte seit Herbst 1891 bereits Magdalena Werth, eine Tochter von Josef Werth sen., Unterschlupf gefunden. Die Gemeindeverwaltung hatte ihr nämlich „in großzügigerWeise“ mit Beschluß vom 15. November

1891 vorübergehend die Wohnerlaubnis in dem teilweise leerstehenden Hause mit der Auflage gestattet, „das Dach in gutem Zustande“ zu erhalten (AGA-Bb). Seit der Ersteigerung vom April 1892 hatte die aus der eigenen Wohnung willkürlich ausquar tierte und obdachlose Familie Werth somit wieder ein eigenes Dach über dem Kopfe. In dem mit Nummer 22 ausgewiesenen Teil der Behausung wohnte weiterhin, und zwar bis zum 4. Juli 1896 (ihrem Todestag), die Lochmannbäuerin Maria Amort (Witwe nach Johann Alois

Sa voi, Lochmonn, Sohn des Kaspar Josef Savoi, Cembran, und somit Großmutter der unmündigen Lochmannkinder, denen zwei Drittel des Hofes am Orth gehörten). Nach der Rückkehr aus Amerika kaufte Josef Werth jun. am 5. Mai 1895 von den „Lochmonnkindern“, also den Kindern des verstorbenen Peter Weber die restlichen zwei Drittel der Behausungen des Hofes am Orth um einen Betrag von 490 Gulden zu dem von seinem Vater bereits vorher ersteigerten einen Drittel dazu. Am 24. Juli 1895 ließ sich Josef Werth jun

. dann das drei Jahre zuvor durch seinen Vater ersteigerte eine Drittel über einen Scheinverkaufsvertrag für 200 fl abtreten und auf den eigenen Namen überschreiben, wobei Josef Werth sen. bekannte, „obigen Kaufschilling per 200 fl empfan gen zu haben, indem der Käufer ihm das Geld zum Ankäufe dieses Hauses von Amerika gesendet hat“ (PrA Werth). Damit war Josef Werth jun. Alleinbesitzer der „Behausungen“ (Nr. 22 und Nr. 23) des Hofes am Orth. In den darauffolgenden Jahren gelang es Josef Werth jun

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 481 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
folgenden Jahre (1885 und 1886) von der neuen Verwaltung tatsächlich auch anstandslos einge hoben werden konnten. Die wirkliche Situation wurde von Balthasar Zwerger, Jakob Nikolussi usw. der Öffentlichkeit aber durch ein geschicktes Versteckspiel verschleiert (durch „Entstellun gen, Fälschungen und raffinierte Betrügereien“, wie sich Josef Werth sen. in einer Schadensersatz forderung später wörtlich ausdrücken wird). Der wahre Sachverhalt sollte sich erst heraussteilen, nachdem die dem Werth

von Balthasar Zwerger vorenthaltenen Buchhaltungs-Unterlagen im Jahre 1896 aus ihrem Versteck (im Hause des Josef Erler, Schwiegersohn Balthasar Zwergers) wie der zum Vorschein gekommen waren. Erst unter den Gemeindevorstehern Franz Amorth, Bartl, und Franz Savoi, Dokter, kam ab 1896 endlich Licht in die teilweise recht schmutzige Angele genheit. Werth gelang es folglich zwar, auf dem Gerichtswege seine Unschuld im großen und ganzen zu beweisen, doch war dies für ihn nur ein schwacher Trost. Aufgrund

einer schlechten Rechtsvertretung hatte Werth in den ersten Instanzen mehrere Prozesse gegen die äußerst ent schlossen, ja gezielt grausam vorgehende Altreier Gemeindeverwaltung verloren, weshalb ihm durch die Gemeinde am 9. Februar 1888 zuerst die fahrende Habe gepfändet, am 21. September 1891 dann Haus und Hof zwangsversteigert und die Familie Werth sodann „umgeben von Schmach und Schande auf die Straße gestellt“ wurde (PrA Werth). Wohl hatte Werth die Gemein deverwaltung vorher noch mit Nachdruck darauf

hingewiesen, daß die Versteigerung seines Ho fes vor dem endgültigen Gerichtsurteil völlig unnotwendig sei, da ja die weitere Existenz des Ho fes selbst der Gemeinde Sicherheit genug bieten könne. Werth hatte der Gemeinde zudem einen Bürgen angeboten und mit den einzelnen Gemeinderäten vor der entscheidenden Sitzung ein dringliche Gespräche geführt, um die drohende Versteigerung seines Hofes in letzter Minute noch abwenden zu können. Trotzdem wurde in der Jörgiriegel des Jahres 1891 „das Unglaubliche wahr

“ und die Zwangsversteigerung einstimmig (!) beschlossen. Verbittert und resigniert mußte der zu Unrecht wie ein Schwerverbrecher behandelte Josef Werth im nachhinein feststellen: „Beim Gemeindebeschluß wurde dieses mein Ansuchen einstimmig zurückgewiesen. Keiner von allen hat zu meinen Gunsten auch nur ein Wort spendiert“ (PrA Werth). Die dadurch entstandene ver zweifelte Lage des Josef Werth ist in der „Chronik der Familie Werth“ wie folgt beschrieben: „... Früher von weitum ein vielgesuchter Ratgeber (...), bei hoch

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 492 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
nennung des Josef Werth zum Feuerwehrkommandanten von Altrei hinauszuzögern, ja zu ver hindern und schließlich denselben durch einen „Putsch“ wegen angeblicher Untätigkeit bzw. Un fähigkeit ganz abzusetzen. In Wirklichkeit soll Josef Werth bewußt und absichtlich untätig ge blieben sein, weil die Feuerwehr-Landesbehörde in Innsbruck seine offizielle Ernennung zum Altreier Feuerwehrkommandanten aus zuerst unerklärlichen Gründen immer wieder verzögerte. Im Zuge privater Nachforschungen

über den Grund dieser Verzögerung habe Josef Werth - mit tels des in Innsbruck studierenden und mit ihm befreundeten Altreier Medizinstudenten Hans Weber - dann in Erfahrung bringen können, daß der Landesbehörde in Innsbruck ein Schreiben aus Altrei vorlag, in welchem er als „untauglich“ bzw. „unfähig“ für das Amt eines Feuerwehr kommandanten hingestellt worden war (Erinn. Josef Werth). Im Verlauf des Jahres 1909 kam es dann zu einem aus der Gemeindestube heraus initiierten und gesteuerten „Putsch

“ gegen den amtierenden ersten und zweiten Altreier Feuerwehr-Komman danten Josef Werth (bei gleichzeitiger Änderung der Statuten und Neuvergabe der Chargen). Als rechtliche Grundlage für diesen Handstreich dienten Erler & Konsorten zwei Beschlüsse des Ge meindeausschusses vom 4. April und 4. Mai 1909. Am 4. April 1909 war (einem auf den im Jah re 1906 genehmigten Statuten nachträglich angebrachten handschriftlichen Randvermerk des Gemeinde-Sekretärs Alois Mattivi zufolge!) beschlossen worden

, daß sich der Gemeindeausschuß „die Aufnahme und Ausschließung der Mitglieder“ der Feuerwehr künftighin selbst Vorbehalten wolle. Mit Beschluß vom 4. Mai 1909 wurde Werth dann aus der Mannschaft tatsächlich ausge schlossen, weil er als Kommandant angeblich „seiner Pflicht nicht nachgekommen“ sei. Man habe deshalb „in dieser Angelegenheit Ordnung schaffen “ und den Beschluß vom 14. November 1906 be treffend die Ernennung des Josef Werth zum Feuerwehrkommandanten annullieren müssen. Gleichzeitig mit der Absetzung des Josef

Werth wurde per Gemeindeausschußbeschluß (!) vom 4. Mai 1909 die Ernennung von Josef Erler zum neuen Kommandanten vorgenommen und ihm der Auftrag erteilt, die F.F. von Altrei zu konstituieren. Mit dieser autoritären Vorgangsweise hat te der Gemeindeausschuß allerdings das nur der Feuerwehr-Mannschaft zustehende Wahlrecht außer Kraft gesetzt und durch einen politischen Mehrheitsbeschluß des Gemeindeausschusses in Putsch-Manier vollendete Tatsachen geschaffen! Eine genauere und halbwegs konkrete

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 480 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
Werth (...) aus Rachsucht und Gehässigkeit (...) und aus brennendem Neid“, wie Werth in einem späteren Schreiben an den Landesausschuß bemerken wird (PrA Werth), wartete er aber nur die nächste Gelegenheit ab, um seinem Feind den Gnadenstoß zu verpassen. Eine solche Gelegenheit bot sich dem Zwerger bei den darauffolgenden Gemeindewahlen. Die vom Gemeindekassier Jo hann Zwerger, Saltuari (Guggal), etwas undurchsichtig geführte Buchführung wies einige kleine re Fehlbeträge auf, die man durchaus

auch auf normalem Wege hätte einbringen können. Einige Jahre später konnte Josef Werth dieselben von seinem Kassier auf dem Wege des Regresses jeden falls erfolgreich einklagen. Die durch das Fehlverhalten des Kassiers und durch eine gewisse Un bekümmertheit des Josef Werth sen. in buchhalterischen Dingen hervorgerufenen Unzulänglich keiten in der Gemeindebuchhaltung führten allerdings dazu, daß Balthasar Zwerger im Wahlkampf des Jahres 1884 das böswillige Gerücht ausstreuen konnte, Vorsteher Josef Werth

ist). Noch am Tage seines Amtsantrittes (!), am 14. November 1884, erzwang der neue Vorsteher Balt hasar Zwerger von seinem Amtsvorgänger Josef Werth die Herausgabe sämtlicher ,mieten, Rech nungen, Inventare, Schuldscheine, Dokumente ... usw. “. Dem Ex-Vorsteher Werth wurde in der Folge keine Einsicht mehr in die entsprechenden Unterlagen gewährt, auch nicht auf eine dies bezügliche Anordnung der Landesregierung hin. Auf diese Weise war der gerichtlich belangte Ex- Vorsteher außerstande, sich in wirksamer

und rechtmäßiger Weise gegen den gravierenden Vor wurf der Veruntreuung öffentlicher Gelder zu erwehren. Streckenweise beteiligte sich, im Schlepptau von Balthasar Zwerger, der gesamte neue Gemeindeausschuß, einschließlich des aus Lusern stammenden neuen Altreier Gemeindesekretärs und Lehrers Jakob Nikolussi, an der Hetz jagd gegen Josef Werth. Nikolussi drohte Werth einmal sogar mit einem Ehrenbeleidigungspro zeß, weil dieser öffentlich die Vermutung geäußert hatte, ein Teil der Fehlbeträge

könnte durch Doppelzahlungen entstanden sein, so z. B. durch doppelte Gehaltszahlungen an Nikolussi selbst (einmal durch Werth und ein weiteres Mal durch dessen Nachfolger Balthasar Zwerger). Erst die im Jahre 1896 aus einem privaten Versteck wieder aufgetauchten Rechnungsunterlagen der Ge meinde (Einhebungslisten aus den Jahren 1885 und 1886) konnten hierüber (z. B. über die tatsächlich doppelt erfolgten Gehaltszahlungen an Nikolussi sowie an Lehrerin Siegwein) und über andere gezielte Machenschaften gegen Werth

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 496 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
ber, Johann Weber, Johann Savoi und Amort Peter, gelegentlich auch Franz Zwerger, Sepp, vor wich tigen Abstimmungen den Sitzungssaal, nur um Vorsteher Zwerger durch systematische Obstrukti on in Bedrängnis zu bringen. Dieser mußte beispielsweise auch die Sitzung zur Genehmigung des Haushaltsvoranschlages 1907 wegen Beschlußunfähigkeit zweimal einberufen (AGA-Bb). Mit Schreiben vom 19. Dezember 1906 forderte Werth dann 1200 Kronen Schadensersatz für seinen Vater (immer zusätzlich zu den bereits

früher geforderten ca 15.000 Kronen). In der Sit zung vom 13. Jänner 1907 forderte der Gemeindeausschuß Josef Werth auf, seine Forderungen genauer zu spezifizieren, da „der gegenwärtige Gemeindeausschuß von dem gegen Josef Werth senior geführten Prozeß größtenteils nichts weiß“ und auch nicht klar sei, ob die Forderungen nicht bereits „in dem Betrag über 10.000 Kronen, welche dem Josef Werth sen. im Jahre 1904 bezahlt worden, in begriffen sei oder nicht“ (AGA-Bb). Am Ende der turbulenten

Legislaturperiode wiederholte sich im Wahlkampf des Jahres 1912 dasselbe Spektakel wie 1906. Auch dieses Mal unterlagen, nach einem äußerst leidenschaftlich geführten Wahlkampf, die von Josef Werth angeführten „Russen“, was die Gegenpartei, auch mit Rückblick auf den Wahlausgang des Jahres 1906, zu folgendem spöttischen Kommentar in der Presse veranlaßte: „Wie den Lesern des ,Tiroler’ noch in Erinnerung ist, siegten bei den letzten Gemeindewahlen (ge meint waren hier jene des Jahres 1906: Anm. des Verfassers

) in Altrei die Japaner’ (...). Der Füh rer der ,Russen, Josef Werth, wärmte einen verlorenen Prozeß wieder auf und verlangte nun von der Gemeinde Schadensersatz in der Höhe von 26.000 Kronen. In der Gemeinde befanden sich auch Leu te, welche den Anspruch dieses Geldes für rechtmäßig hielten und dafür einstanden, daß dem Werth aus der Gemeindekasse dasselbe auch ausbezahlt werde. Es entstanden zwei Parteien. Der Kampf en dete, wie oben angeführt. Man meinte nun, dieser Werth sei für immer abgetan

. Die heurigen Wahl en standen aber schon wieder im Zeichen , Werth-Gemeinwohl’. Nach einem für eine Landgemeinde beispiellos erbitterten Kampfe siegten wiederum die ,Japaner’(...). Wir hoffen nun, daß diesem Man ne im Lnteresse des Friedens in der Gemeinde für immer das Vertrauen entzogen wurde. Eine merk würdige Rolle spielten einige Weiber. Diese konnten den Fall dieses Mannes fast nicht verschmerzen. Wir lesen und hören viel von den englischen Frauenrechtlerinnen, daß aber dieser Kampf auch in Alt rei

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 486 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
den Lebensunterhalt zu fristen und auch für das leibliche Fortkommen des guten, durch die ihm zugefügte Schmach sehr ge drückten bereits damals schon 64 Jahre alten Vaters, etwas zu verdienen. Ein solcher Schaden ist un schätzbar groß...“. In der konkreten Aufzählung der einzelnen Posten zwecks Entschädigung scheinen nicht weniger als „sechs Gänge nach Innsbruck zum Landesausschuß zur Aufklärung des Josef Werth von Seite der Gemeinde zugefügten Unrechts“ sowie „acht Gänge nach Trient in Angelegenheiten

dieser Prozesse zum Advokaten Lutteri und Tordi“, einmal abgesehen von den unzähligen Gängen des Josef Werth sen. zu den verschiedenen Orten, an denen die Prozeßverhandlungen durch mehrere Instanzen hindurch stattgefunden hatten (PrA Werth). Uber die Höhe des sowohl von Dr. Mendini als auch vom Landeshauptmann als gerechtfertigt bezeichneten Schadensersatzes konnte von der Altreier Gemeindeverwaltung aber weder mit Jo sef Werth sen. (gestorben 1907), noch mit Josef Werth jun. jemals eine Einigung erzielt

werden, obwohl es wiederholt entsprechende Kontakte zwischen den beiden Parteien gegeben hatte. Nachdem dann im Jahre 1906 Johann Zwerger, Schlosser, der Sohn des 1891 verstorbenen ehe maligen Werth-Widersachers Balthasar Zwerger, zum neuen Altreier Vorsteher gewählt worden war, brach die alte Familienfehde Werth gegen Zwerger & Erler erneut in aller Schärfe aus, wes halb natürlich auch in den darauffolgenden Jahren eine gütliche Einigung nicht mehr möglich war. Da die Familie Werth ihre gerechten

Schadensersatzansprüche wegen der inzwischen viel zu weit zurückliegenden Ereignisse in der Folge auch auf dem Gerichtswege nicht mehr durchzuset zen vermochte, wurde das Problem von der Gemeinde Altrei sozusagen unerledigt ausgesessen und sodann ad acta gelegt! Mit einer nicht mehr zu überbietenden Hähme verbreiteten die Werth-Widersacher in der Entschädigungsfrage fortan folgendes Motto: „Wir haben dem Werth zwar die Hosen ausgezogen, warum sollten wir ihm dafür aber einen Mantel anziehen müssen ?“ (PrA Werth

) Mit der im Jahre 1901 erfolgten Rehabilitierung von Josef Werth sen. durch den Tiroler Landes ausschuß waren die Intrigen gegen die Familie Werth aber keineswegs zu Ende! Um darauf ver ständlich eingehen zu können, soll an dieser Stelle — etwas weiter ausholend - die Gründung und Entwicklung der Altreier Freiwilligen Feuerwehr dargestellt werden, zumal auch die dreimalige (!) Gründung dieser Feuerwehr nur durch den Konflikt der Familie Werth mit der damaligen Ge meindeverwaltung von Altrei erklärbar

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 484 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
zwungen war. Unter Aufsicht und im Beisein des Gemeinderates Franz Savoi Dokter ermöglichte Vorsteher Franz Amorth, Bartl, dem Anfang 1897 — nicht zuletzt auf Emp fehlung des damaligen Bezirksrichters von Cavalese, Carl von Bachamüller - zum neuen Ge meindesekretär von Aitrei ernannten Josef Werth jun. die Einsicht in die seinerzeit durch Baltha sar Zwerger aus dem Verkehr gezogenen Buchhaltungsunterlagen (PrA Werth). Balthasars Sohn, Johann Zwerger, Schlosser, wurde im Verlauf des Jahres 1896

von der neuen Gemeindeverwaltung wegen seiner vielen Absenzen bei den Gemeindeausschußsitzungen mit einer Geldbuße belegt, weiters wurde er im Ortsschulrat ersetzt und es wurde ihm das „ Viehdoktorgehalt“ gestrichen, da er sich mit dem konkurrierenden „Nottierarzt“ Josef Werth jun. nicht auf eine Arbeitsteilung hat te einigen wollen. Dem Ex-Vorsteher Josef Erler wurden von den Rechnungsrevisoren Anfang 1897 zudem einige „unbegründete Diäten“ aus dem Jahre zuvor gestrichen, das heißt, er mußte ei nen Teil

Casagrande und Matthias Zwerger), wurde dann der Weg für eine endgültige Rehabilitierung von Josef Werth sen. frei. Am 23. Jän ner 1898 wurde Josef Werth jun. zum ersten Kommandanten der Altreier Feuerwehr gewählt und als solcher von der Gemeinde bestätigt. Ein Jahr später wurde der junge Werth zum Altreier „Schulaufseher“ bestellt. Der von der Gemeinde Aitrei im Zuge des Schlichtungsverfahrens mit der Untersuchung des Fal les betraute Advokat Dr. Mendini aus Cavalese kam nunmehr, nach Überprüfung

aller Vorwürfe gegen Josef Werth sen. und der entsprechenden Unterlagen, in seinem abschließenden Bericht vom 21. September 1900 zu folgendem Schluß: „... Aus diesen Resultaten der Gerichtsakten (...) und der Revision (...) kann sich jedermann überzeu gen, wie ungerecht die Gemeinde den Josef Werth seines liegenden und beweglichen Vermögens beraubte und wie ungerecht daher auch die von der Gemeinde mit jenen Gerichtsakten gemachten und dem Werth verursachten Auslagen seien und wie schwerwiegend

an die Gemeindevor stehung von Aitrei zu folgendem Ergebnis: „Nachdem es aber als erwiesen zu betrachten ist, daß Werth durch die gegen ihn unternommenen ge richtlichen Schritte sehr erheblich materiellgeschädiget worden ist, so entspricht es sich wohl dem Bil ligkeitsstandpunkte, daß die Gemeinde im Vergleichungswege dem Josef Werth (...) eine entsprechende Entschädigung bewillige, in welcher sodann auch die Vergütung für die erwachsenen Prozesskosten (...) einzubeziehen sein wird“ (PrA Werth). Als Ergebnis

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 370 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
des an die Herren von Arz abzuführenden Roggenzehents zwangsläufig zu den damals bereits bestehenden ältesten drei Guggalerhöfen (nämlich Glasyrhof, Schmiedhof und Flascherhof) zählen muß. Der im Jahre 1610 in Guggal noch aufscheinende Hofname Zum Werthen kommt im Kataster von 1777 nicht mehr vor, ebenso nicht mehr der Name des im Jahre 1610 im Besitz des Hans Werth sich befindlichen Faschanhofes. Auf der anderen Seite findet sich im Theresianischen Ka taster des Jahres 1777 nun eine neue Hofbezeichnung

, nämlich Flascherhof im Besitze von Jo hann Ludwig. Bei diesem Flascherhof trifft, bezüglich seines Alters, das soeben im Zusammen hang mit dem Schmiedhof Festgestellte zu. Bemerkenswert ist auch der Umstand, daß in Guggal bis 1610 zwei größere Höfe Besitzern mit dem Namen Werth gehörten. Die Guggaler Werth sind dann in der Folge zu Kämmerlingen herabgesunken. Dem Kataster des Jahres 1777 zufolge gab es in Guggal jedenfalls keinen grundbesitzenden Werth mehr, wohl aber zwei Werth als Käm merlinge

im Unterdorf (Werth Christoph unter der Hausnummer 58 und Werth Johann unter der Hausnummer 41). Der Sohn dieses Johann Werth, mit Namen Joseph Werth, heiratete dann am 9. Juni 1857 in den Egghof im Unterdorf ein, von dem er folglich eine Hälfte innehatte. Die se eine Egg-Hof-Hälfte des Vorstehers Joseph Werth wurde im Jahre 1891 dann zwangsverstei gert, worauf die Werth den Hof am Orth erwarben. Neu dazu kam 1777 der als zins- und zehentfrei eingetragene Karnatscherhof der Felicitas Johan neserin

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 483 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
den Altreier Kooperator Vesco- li und durch den Gerichtsad junkten Gojo, gaben sie im mer noch an, nicht alles verstanden zu haben. Als diese faulen Mätzchen aber nichts halfen, erklärten sie Dr. Men- dinis Bericht dann kurzerhand als „parteiisch“ und somit als unannehmbar! Vorsteher Josef Erler ließ sich vom Gemeinde ausschuß mit Beschluß vom 21. Jänner 1894 zudem eine ausdrückliche Vollmacht zum Zwecke der Einreichung eines neuerlichen Rekurses gegen Josef Werth sen. an den Ober sten

Gerichtshof in Wien erteilen. Nicht genug damit, ließ sich Josef Erler mit Beschluß des Ge meindeausschusses vom 22. Juli 1894 dann auch noch delegieren, im Namen der Gemeinde Alt- rei eine weitere Klage gegen Josef Werth sen. und einen Antrag auf neuerliche Pfändung einzureichen. Josef Werth sen., der, wie oben erwähnt, inzwischen durch Ersteigerung eines Tei les des Hofes am Orth, wieder zu Besitz gekommen war, sollte dadurch ein zweites Mal um sei ne Existenzgrundlage gebracht und dadurch wohl

endgültig vernichtet werden! Erst als Vorsteher Josef Erler an den Reaktionen in Cavalese und Innsbruck merkte, daß er mit dieser Strategie scheitern würde, weil die Vorgesetzten Behörden in Innsbruck das böse Spiel gegen Josef Werth nicht mehr mitzumachen gedachten, schlugen er und sein Ausschuß mit Beschluß vom 27. Jän ner 1895 den Weg eines Schlichtungsverfahrens mit gleichzeitigem Verzicht auf weitere Prozesse ein (AGA-Bb). Der Landesausschuß sollte demnach einen Vergleich zwischen Josef Werth sen

. und der Gemeinde Altrei auf gütlichem Wege herbeiführen. Gleichzeitig setzte Josef Erler mit sei nen Anhängern die offenen und versteckten Feindseligkeiten gegen Josef Werth jedoch unbeirrt fort, wie dieser in seinem Neujahrsschreiben vom 2. Jänner 1896 an die in Graz wirkende Toch ter Maria (Klosterfrau mit dem Schwesternnamen Maria Felizitas), bitter beklagte: «... Es sind an der Spitze der Gemeinde meine ersten Gegner und Feinde, welche alles verstellen und anstellen, was ihnen nur möglich

ist, um mir zu schaden, ja sogar zu ihrem eigenen Nachtheil, wenn es nur mir auch schädlich ist“. Trotzdem beendete Josef Werth sen. auch dieses Schreiben mit einem Satz, der für seinen wirklich bewundernswerten Gleichmut und für sein unerschütterliches Gottvertrauen cha rakteristisch ist: „... Gottes Segen wird mit Euch sein, wenn Ihr alles so annehmet, wie es Gott schickt“ (PrA Werth). Und Werth sollte mit seinen prophetischen Worten Recht bekommen, denn nur wenige Monate später wandte sich, mit dem Ausscheiden

9
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 478 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
den von Josef Werth am 18. Oktober 1875 gewonnenen Gemeinderatswahlen (der aus dieser Wahl hervorgegangene Ausschuß bestand aus Josef Werth, Michael Amort, Johann Zwerger, Jo sef Zwerger, Serafin, Josef Zwerger, Cirill, Franz Zwerger, Franz Amort, Stoffl, Franz Amort, Bartl, Franz Savoi, Dokter, Balthasar Zwerger, Schlosser, Nikolaus Savoi und Johann Rossi). Mit der fa denscheinigen Begründung, er sei nunmehr drei Legislaturen lang in der Gemeindestube gewe sen und das reiche

ihm, wollte Zwerger, angesichts des Wahlerfolges von Josef Werth, bereits ei ne Woche nach der Wahl (!) zurücktreten (AGA-Bb). Dies ließ das Bezirksgericht von Cavalese allerdings nicht zu, da nur ein Vorsteher, nicht aber ein Ausschußmitglied seine Funktion zurück zulegen könne. Und so mußte Zwerger zähneknirschend bleiben, er wartete fortan aber nur auf eine passende Gelegenheit, dem verhaßten Josef Werth am Zeuge flicken zu können. Als eine der ersten Amtshandlungen strich der neue Vorsteher Josef Werth

seinem Amtsvorgänger Josef Erler sen. (des Lorenz, geboren am 13. März 1821, gestorben am 25. Juni 1898), der ihn ein Jahr zu vor wegen vermuteter Unregelmäßigkeiten in der Funtigkorn-Verwaltung angegriffen hatte, eini ge angeblich ungerechtfertigt verrechnete Diäten. Diese von Josef Werth dem Erler vorenthalte nen Diäten erhielt dieser erst nach dem Amtsantritt von Balthasar Zwerger im Jahre 1886 (!). Im Jahre 1880 wurde eine Anzeige gegen Vorsteher Josef Werth - wieder wegen angeblicher Unre gelmäßigkeiten

in der Korn-Funtig-Verwaltung - gestartet. Die nachfolgende gemeindeinterne Untersuchung endete allerdings mit der völligen Entlastung Werths, zumal sich dieser aus Zeit gründen überhaupt nicht selbst und persönlich um die Funtig-Verwaltung hatte kümmern kön nen, sondern eine andere Person damit betraut hatte (AGA-Bb). Unter Vorsteher Werth lehnte der Gemeindeausschuß am 14. August 1881 sodann die von seinen Widersachern geforderte Friedhofserweiterung mit dem Argument ab, der Friedhof sei erst 1856

auf den Bedarf „von tau send Personen “ (!) erweitert worden. Ebenso lehnte der Ausschuß unter Vorsteher Josef Werth am 1. September 1881 die von Werths Widersachern und vom Dekanat in Cavalese geforderte Ge haltserhöhung für den Kooperator ab, und zwar mit dem etwas ironisch klingenden Argument, die Arbeit desselben sei „nicht so groß gewesen“ (AGA-Bb). Diese Vorfälle waren Vorboten einer zunehmenden Verhärtung der Positionen und eines am Horizont heraufziehenden dramati schen Dorfkonfliktes zwischen Josef

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 210 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
11) Peter am Orth des Christoph „desÄlteren“ oo am 6. Februar 1725 Margarita Lochmann aus Altrei (PrA Werth) F 12) Christoph am Orth „der Jüngere“ des Christoph „desÄlteren“ oo am 12. Februar 1737 Rosi- na Franzelin aus Truden (APA und PrA Werth) F 13) Peter Amorth des Christoph „des Jüngeren “ oo am 4. Juli 1774 Juliana Katharina Jellici aus Tesero (APA und PrA Werth) F 14) Katharina Amorth des Peter oo in Trient am 6. Juni 1803 Caspar Savoy des Johann Domi nikus, Obersavoy in Altrei (APA

und PrA Werth) F 15) Kaspar Josef Savoi des Caspar oo am 9. Juli 1850 Maria Magdalena Amorth des Paul, vom Lochmannhof in Altrei (APA und PrA Werth) F (infolge Erbschaft) 16) Hans Weber (Medizinstudent) und dessen noch minderjährige Geschwister Peter, Maria, Alois, Anna, Franz, Magdalena, Berta und Simon Weber (Kinder des Lochmannbauern Pe ter Weber des Franz, Untersavoy ) F (infolge Ersteigerung sowie Kaufvertrag) 17) Josef Werth des Josef oo am 9. Juni 1857 Maria Weber vom Egghof in Altrei (APA

) F 18) Josef Werth des Josef oo am 7. Februar 1898 Theresia Gögele, Tierarzttochter aus Lana (APA) F 19) Josef Werth des Josef oo am 9. November 1926 Serafina Rossi vom Karnatscherhof in Altrei (APA) & (gleichzeitiger Mitinhaber) Johann Werth des Josef (ledig) F 20) Otto Werth des Josef oo am 6.November 1976 Albina Lechner aus Vintl (PRA Werth) NB.: die Tatsache, daß sich etwa die Hälfte (mindestens zehn!) der oben angeführten Inhaber des Hofes am Orth ihre Frauen von auswärts geholt hat, widerlegt

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 477 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
extrem allergisch war und durch seinen Bruder dort strengste Wache halten ließ. Der einzige Altreier, der sich durch die von Graz aus ferngesteuerte fanatische Agitation in der Schulfrage nicht beeindrucken ließ, war, wie bereits oben erwähnt, der liberal-aufgeschlossene und den modernen Reformgesetzen loyal gegenüberstehende Gemeinderat Josef Werth. Er allein wagte es, in Altrei gegen den stockkon servativen Strom zu schwimmen, ja er forderte in unbeugsamer Konsequenz von den Staatsorga nen

nach dem „Schulstreik“ sogar die strenge Bestrafung der Altreier Oppositionellen. Der auf In itiative des Balthasar Zwerger durchgeführte Altreier Schulstreik hatte Drahtzieher und Mitläufer schlußendlich in eine ausweglose Sackgasse geführt (Wirkungslosigkeit der Aktion und strengste Bestrafung der Schuldigen). Josef Werth hatte auf der ganzen Linie „recht behalten“, er gewann zudem auch die nachfolgenden Gemeindewahlen (1875) und wurde infolgedessen neuer Vorste her von Altrei. Balthasar Zwerger, der Bruder

des Bischofs, war jedoch aus sehr hartem Holze ge schnitzt, auch vergaß er die erlittene Niederlage und „Schmach“ nicht mehr, weshalb Josef Werth für sein Verhalten noch bitter büßen sollte. Die anläßlich der Schulinspektion gezeigte kompro mißbereite und aufgeschlossene Haltung des Werth und dessen loyale Kooperation mit den staat lichen Behörden wurde von Balthasar Zwerger als nicht wieder gutzumachender „Verrat“ ver standen. Josef Werth hatte bis dahin stets und allenthalben als untadeliger

und hochgeachteter Mann gegolten. Er war im Kriege von 1848 mit einer Medaille und auch in jenem von 1866 gleichfalls mit einer solchen und zudem mit einem Anerkennungsschreiben der k.k. Statthalterei Innsbruck wegen erworbener Verdienste im Landesverteidigungswesen ausgezeichnet worden. Auch im Kriege von 1859 war Josef Werth mit anderen Altreier Schützen zur Verteidigung der Südgrenze gegen die Italiener im Einsatz gewesen. Darüberhinaus war Werth seit den 60er Jah ren fast ohne Unterbrechung

in der Gemeindeverwaltung tätig gewesen, bereits ab 1861 für ei nige Zeit und dann ab 1875 bis zum 14. November 1884 als Gemeindevorsteher. Als solcher wi dersetzte sich der national-liberal gesinnte Josef Werth auch mutig den von Cavalese ausgehenden Italianisierungsversuchen. „Im Frühjahr 1874 wurde er von der Statthalterei in die übergemeindli che Grundsteuerregulierungskommission für den politischen Bezirk Cavalese berufen. Diese Kommis sion tagte durch 9 Jahre und zwar zur Sommerszeit jährlich ein bis drei Monate

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 485 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
Wenngleich Josef Werth sen. in weltlichen Dingen eine für die damalige Zeit erstaunlich libe rale Grundhaltung vertrat (so im Jahre 1871 in der Schulinspektionsfrage und 1882 in der Ge haltsfrage für den Kuraten!), war er gleichwohl ein sehr religiös eingestellter Mensch, wie auch sein Testament vom 12. April 1902 beweist. Darin sah er ausdrücklich die Auszahlung von je 600 fl für seine Enkel Johann, Josef und die Enkelin Maria vor, „aber nur im Falle als selbe Ta lent zeigen

, daß sie auch Anlage haben, in einen geistlichen Stand zu treten“. Auch stellte er 200 fl zu einem „Stiftamte“ für sich selbst, für seine Eltern und seine verstorbene Gemahlin zur Ver fügung. Zwei in das Kloster eingetretene Töchter von Josef Werth wirkten als Pädagogik-Leh rerinnen und später als Direktorin bzw. Sekretärin an der Lehrerinnenbildungsanstalt in Eg genberg-Graz (Schwester Maria Felicitas und Schwester Perpetua. Mehr dazu weiter unten!). Josef Werth sen. schloß sein Testament mit folgendem

Segensspruch ab: „Hiermit erteile ich meinen väterlichen Segen, allen meinen Kindern und Enkeln, im Namen Gottes des Vaters, des Soh nes und des Heiligen Geistes Amen“ (PrA Werth). Der von der Gemeinde Altrei so hartnäckig und zu Unrecht verfolgte Ex-Vorsteher Josef Werth verstarb am 24. Jänner 1907. Die gerade erwähnte Tochter Maria (mit dem Schwesternnamen Maria Felizitas) widmete ihrem verstor benen Vater einen längeren Nachruf in Versform („Meinem Vater“), dessen letzte von neun Strophen lautet

: „Dein Beispiel, Teurer, lehrt uns tragen nach Gottes Willen jede Not; Erbitt’ es uns, daß sonder Zagen Wie Du wir kämpfen bis zum Tod“. Auf seinem Sterbebild wurde Josef Werth charakterisiert als ein Mann „... bescheiden im Glücke, stark und unbesiegbar im Leiden ..." (PrA Werth). Noch bevor der streitbare Fürstbischof Dr. Johannes Zwerger, nach längerem Leiden, im August 1893 für immer seine Augen schloß, war im Tiroler Landtag am 7. April 1892, nach einem 30jährigen vergeblichen Kampfe des Fürstbischofs

, der inzwischen sogar in den Vatikan (!) eingedrungen war, schlußendlich kapitulieren. Die erzkonservativen Vorstellungen des Fürst bischofs waren in der zunehmend säkularisierten Welt inzwischen ganz und gar unmodern und somit unhaltbar geworden! Josef Werth jun., Sohn und Rechtsnachfolger des verstorbenen Josef Werth sen, verlangte mit Eingaben vom 11. und 15. Februar 1907 Schadensersatz in Flöhe von 10.463,45 Kronen plus weiteren 4.875 Kronen für die von der Gemeinde Altrei aufgrund „ungerecht

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Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 253 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
an den Freiheits kriegen aus der Branzoller Weber-Linie war der seinerzeitige österreichische Berufsoffizier Anton von Webern, der, aus Italien kommend, sich freiwillig den Landesverteidigern anschloß und im März 1797 an den Folgen der damals ausgebrochenen Epidemie in Cavalese verstarb. 89 ■ Werth: Schon in den ersten noch erhaltenen Verfachbüchern des Gerichtes Enn und Caldif, kommt für Altrei der Familienname Wert (Werth) vor. So scheint bereits im Jahre 1528 ein Niclas Wert auf, im Jahre 1530

dann zusätzlich noch ein Peter Wert sowie ein Bartl Wert, alle als zu Guggal in Altrei seßhaft beschrieben. Im Jahre 1535 scheint weiters ein Thomas vom Werten als Ver tragspartner des Leonhard Engedeiner aus Altrei auf. Schon 1547 findet sich mit „Cristan Werth, des Pettern Werthen zu Guggal und seiner Haus frauen Brigitta Sühn “ erstmals die Schreibweise mit „th“. Am 7. Juni 1546 werden in einer Trud- ner Urkunde Albrecht Wert und Jakob am Platz als „Rigler“ von Truden genannt. Ein Anthoni Werth aus Altrei

wird, zusammen mit Jhiene- wein Stuel, am 8. Juni 1559 als Kundschafts mann (= Zeuge) nach Truden berufen. Die Annahme, daß der Altreier Familienname Werth auf vom „ersten“ Altreier Kuraten Berti aus Judikarien mitgebrachte Familienangehörige zurückgehe, deren Familienname „Berti“ im Laufe der Zeit auf „Werth“ eingedeutscht wor den sei, entspricht somit keineswegs den Tatsa chen, zumal es mehr als hundert Jahre vor dem Sterbebild von Schwester Maria Felicitas Werth (Abb. 63) Eintreffen dieses ersten Altreier

Seelsorgers nachweislich bereits den „Flof zum Werthen“ in Guggal gegeben hat, dessen Inhaber eben den Hofnamen Wert oder Werth als Familiennamen trugen. Laut Enner Urbar hatten die Werthen um 1610 noch zwei große Höfe in Guggal inne, und zwar den Faschanhof und den Hof zum Werthen. Im Jahre 1673 scheinen die Guggaler Werthen (Cristo ff Werth) noch als Bauern auf, im Jahre 1688 dagegen nur noch als Kämmerlin-

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Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 495 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
des Balthasar, Schlosser, ans Ruder gekom men, die es sich schon im Wahlkampf zum Ziele gesetzt hatte, die Schadensersatzforde rungen der Familie Werth „im Interesse des Gemeinwohls“ defi nitiv abzuschmettern. Josef Werth jun. hatte vergeblich versucht, dieser Entwicklung durch die Gründung einer starken Oppositionspartei zu begegnen. In einem erbitterten und mit allen erlaubten, aber auch unerlaubten Mitteln lei denschaftlich geführten Wahl kampf hatte die Partei der Werthgegner, die sogenannte Partei

der „Japaner“, schließlich über die von Josef Werth angeführte Partei der „Russen“ die Oberhand behalten. Die entsprechende Bezeichnung der beiden sich feindlich gegenüberstehenden politischen Lager als „Japaner“ respektive „Russen“ war aus tages politischem Anlaß erst kurz nach erfolgter Wahlschlacht zustandegekommen, weil in Fernost da mals gerade der japanisch-russische Krieg mit dem Sieg der Japaner zu Ende gegangen war. Die Altreier „Japaner“ errangen in der Wahl des Jahres 1906 sieben von insgesamt

zwölf Gemeinde ratssitzen und konnten somit die Dorfregierung für die darauffolgende Verwaltungsperiode stel len. Werth hatte die restlichen fünf Gemeinderatsmitglieder auf seiner Seite. Verständlich, daß die auf diese Wahl folgende Amtsperiode keine ruhige und friedliche war. Und tatsächlich herrschte in der Gemeindestube von Altrei fortan ein sechs Jahre dauernder Krieg, wobei Josef Werth als Oppositionsführer eine Hauptrolle spielte. Werth setzte mit seiner Gruppe dem Vorsteher Johann Zwerger

zeitweise so zu, daß dieser für einige Zeit gar nicht mehr zu den Sitzungen erschien und Elias Abram sen. („erster Rat“) für ihn in die Bresche springen mußte. Ais dann in der Sitzung vom 5. November 1906 die Mehrheit den Vorschlag einbrachte, dem Vorsteher Zwerger zu sei nem Vorsteher-Lohn von 160 K auch noch eine Zulage von weiteren 450 K „für Schreiberei“ zu gewähren, brachte Josef Werth den Gegenvorschlag ein, für diesen Betrag lieber einen eigenen Be amten einzustellen. Der Antrag des Werth wurde

mit 6 gegen 5 Stimmen überraschend ange nommen, wobei (laut Protokoll!) „dem Vorsteher Zwerger die Abgabe seiner Stimme verweigert“ wurde. In den darauffolgenden Sitzungen verließ Werth mit seinen Getreuen, nämlich Peter We- Die (auf dem Bild nicht vollständige) Altreier Feuerwehr in den 50er Jahren: von links: erste Reihe: Vizekommandant Ernst Weber (Altreier Hof), Erwin Amort, Friedl, Bürgermeister Matthias Varesco, Roscho, Kommandant Karl Felizett, Padiler, Pfarrer Josef Laimer dahinter: die beiden

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Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 491 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
das ganze Anwesen in Flammen und brannte infolge Wassermangels vollständig nieder. Eine Kuh ward vom Blitz getötet, eine andere mußte meines Wissens notgeschlachtet werden“ (Erinn. Josef Werth). Teilweise wurde im Anschluß an diesen Brand kritisiert, daß die Spritzen der Feuerwehr beim Lö schen nicht fachgerecht eingesetzt worden seien, was aber hauptsächlich wohl nur auf den extre men Löschwassermangel zurückzuführen war. Zudem hatten sich seit der ersten Feuerwehrgründung von 1898

nach der ersten Feuerwehrgründung, am 21. Oktober 1906 in Altrei schon wieder zu einer „Gründungsver sammlung“ (der zweiten von insgesamt drei „konstituierenden“ Versammlungen) gekommen ist. Laut Protokoll dieser zweiten Altreier Feuerwehrgründung fanden sich am 21. Oktober 1906, un ter dem Vorsitz von Josef Werth jun., also dem bereits 1898 (nur für die Dauer eines Jahres?) ge wählten ersten Altreier Feuerwehrkommandanten, insgesamt 26 Anwärter zur „Gründung einer Feuerwehr“ ein. Als Vertreter der Gemeinde

war der „erste Rat“ Elias Abram, Rößl, delegiert. Nach Genehmigung der Statuten schritt man zur Wahl des Feuerwehrhauptmannes. Mit 22 - bei ins gesamt 26 abgegebenen — Stimmen, wurde der „alte“ Hauptmann Josef Werth auch zum „neu en“ Hauptmann gewählt. Der Werth-Widersacher, Ex-Vorsteher Josef Erler, Lenz, (Schwieger sohn des verstorbenen Balthasar Zwerger, Schlosser), hatte das Nachsehen und erhielt nur drei Stimmen, Johann Zwerger eine Stimme. Hierauf wurde im Sinne der Statuten vor dem Vertreter

der Gemeinde (Elias Abram, Rößl) das Gelöbnis abgelegt. Mit Gemeindeausschußbeschluß vom 14. November 1906 wurde die „Gründung der Freiwilligen Feuerwehr“ von Altrei samt Statuten dann anstandslos genehmigt (unter Vorsteher Johann Zwerger, Schlosser). Kommandant Werth wurde dabei aufgefordert, die nötigen Schritte und Maßnahmen zur Heran- und Ausbildung der Feuerwehr zu unternehmen (AGA-Bb). Dem darauffolgenden Ansuchen des Josef Werth vom 22. November 1906 um Genehmigung der Statuten der freiwilligen

Feuerwehr von Altrei leistete die Statthalterei Innsbruck mit einer etwas eigenartigen Formulierung am 16. Dezember 1906 Folge („die Bildung der freiwilligen Feuenvehr ... wird auf Grund der vorstehenden Statuten ... nicht un tersagt“). Die seit den Wahlen vom Februar 1906 in der Gemeindeverwaltung tonangebenden Werth-Kontrahenten Josef Erler und Johann Zwerger konnten die Niederlage bei der Wahl des Feuerwehr-Kommandanten aber nur schwer verdauen, um so weniger, als Josef Werth im selben Jahre (1906

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Category:
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Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 542 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
von Altreiern ihre Unterschrift nachträglich und laut eigener Erklärung „freiwillig und ohne Beeinflussung“ — ein Schelm, wer das Gegenteil denkt! - wieder zurücknahm. Josef Werth jun. blieb weiterhin konsequent und reichte mit Datum vom 23. Dezember 1906 Be schwerde beim Fandesausschuß ein, weil er der Meinung war, daß die Gemeinde die Versteige rung aufgrund ihrer vorherigen Beschlüsse in je dem Falle anzuberaumen, zumindest aber die Parteien über das Nichtstattfmden derselben schriftlich

zu benachrichtigen gehabt hätte. Vor steher Zwerger nahm zu dieser Beschwerde des Josef Werth jun. wie folgt Stellung, wie einer noch vorhandenen Kopie (Rohschrift) des an den Landesausschuß abgesandten Schreibens zu entnehmen ist: „Da übrigens dem Josef Werth und Genossen nach der allgemeinen Ansicht der hiesigen Bevölkerung nicht so sehr der Hotelbau am Herzen liegt, sondern vielmehr, die gegenwärtige Gemeindevorstehung aus nichtigen Gründen erwiesenermaßen solange zu necken, bis sie gerne und freiwillig

abdankt, er suchen die Gefertigten dem rückgeschlossenen Recurs aus formellen und meritorischen Gründen solan ge keine Folge zu geben, bis für die Gemeinde Altrei bessere Käufer von Baugrund und Holz sich ein stellen, denn unter den ortsüblichen oder einstimmig vereinbarten Preisen kann und darf die Gemeinde gesetzlich keine Waldungen und kein Stammgut veräußern“ (APA). Ob der vorher in der Welt bereits etwas weiter herumgekommene Josef Werth jun. aufgrund ei ner weltoffenen Einstellung

, eines wirtschaftlich-politischen Weitblickes oder aus anderen Grün den sich so kämpferisch für den Hotelbau in Altrei eingesetzt hat, läßt sich aus heutiger Sicht nicht mehr objektiv feststellen. Daß Josef Werth jun., subjektiv gesehen, allerdings mehr als ge nug Gründe hatte, gegen die von den „Japanern “ beherrschte Gemeindeverwaltung zu sein, liegt auf der Hand, war Vorsteher Zwerger doch der Sohn jenes Balthasar, der die Familie Werth sein erzeit um Haus und Hof gebracht hatte und zudem

auch noch sein feindseliger Konkurrent in Sachen „Viehdoktorei“. Der erbitterte Konflikt Balthasar Zwerger-Josef Werth sen. setzte sich Josef Werth (Ex-Gemeindesekretär und Ex-Standschützen- hauptmann, energischer Verfechter eines Hotelbaues auf Padil) mit 82 Jahren (1942) (Abb. 106)

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Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 810 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
die ihm seinerzeit durch Ex-Vorsteher Werth 31.10. im Jahre 1874 angeblich in „ungerechter Weise gestrichenen “ Diäten in Höhe von 203 fl 22 Kr von der Gemeinde rückvergütet. Es wird beschlossen, den Angehörigen der Höfe Werth und Berger, „solange die Ehebewilligung zu verweigern, als deren Zuständigkeit in der Gemeinde Altrei in Frage gestellt werden kann“. 09.11. „In Anbetracht der drohenden Gefahr wurde Josef Werth vorgeladen, sich bezüglich Begleichung seiner Schuld, laut Rechnungsstand 1884 zu erklären

. Nachdem aber derselbe nicht erschienen ist, hat der Gemeindeausschuß be schlossen, den Josef Werth sogleich um den vollen Betrag einzuklagen und eventuell dessen Grund und Boden zu verlangen (in Beschlag zu nehmen)“. 14.11. „Zur Außechterhaltung der Polizeiordnung werden für das kommende Jahr nach dem Lose bestimmt: für Jänner Peter Demarcki, Jur Februar Josef Erler“ usw. „Polizeistunde ist das ganze Jahr hindurch um 10 Uhr abends. Der Polizei mann hat um 10 Uhr abzuschajfen, um 1 h 11 Uhr

nur nachsehen, ob Folge geleistet wurde; wenn nicht, so ist unverzüglich anzuzeigen, von der Gemeinde aber zu strafen. Vom Strafgeld bekommt 50% der Polizeimann, das übrige der Armenfond“. Die Gemeinde prozessiert gegen Ex-Vorsteher Werth und bedient sich dazu des Advokaten Huber. 21.11. Von Josef Werth wird eine Summe in Höhe von 7398 fl 32 Kr verlangt, im Weigerungsfälle wird er geklagt. Die Lehrerin Creszenz Siegwein darf 50 Schreibtafeln für die erste Klasse kaufen. 28.11. Anstatt des Advokaten Huber

bedient sich die Gemeinde im oben erwähn ten Prozeß gegen Josef Werth nunmehr des Advokaten Dr. Fogolari. Ihm werden noch die Advokaten Dr. Ossanna und Dr. Mendini zur Seite 05.12. gestellt. Jakob Nicolussi wird definitiv angestellt. Für den Odombrunnen und jenen bei der St. Annakapelle wird „ein steinerner Trog“ genehmigt. Katharina Amort, geborene Savoj (Gasthof „Stern“), wird für dieses Mal die Strafe wegen Übertretung der Polizeistunde erlassen. 30.01. 1887 Steinmetz Ceol von Cavalese

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Year:
2006
Heimatbuch Altrei
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Page 647 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
des Hauptmannes Josef Werth vom 22. Juni 1915 an den Altreier Kuraten Kaserer deutlich zum Ausdruck (APA): „Hochwürdiger Herr Kurat! Ich bin seit 22. diesen Monats hoch auf dem Berge mit der ganzen Comp. Somit bin ich wieder bei meinen lieben Altreier Standschützen (nach der Erholungszeit mit einem Teil der Truppe in San Lugano: Anm. des Verfassers). Wir sind alle gesund und entsenden Ihnen, allen Angehörigen, Vä tern, Müttern, Kindern und Geschwistern, sowie allen Altreiern die herzinnigsten

werden, was alles direkt dann weiter an mich befördert wird. Zum Schlüsse den herzlichsten Dank für die von Euer Hochw. und den Altreiern an meine Schüt zen gespendeten Liebesgaben. Ich bin E.H. ergeben Josef Werth Adresse: Hauptmann Werth, Ldst. Baon 166, Feldpost 615“ In einem mit 23. August 1915 datierten Schreiben schaute die Lage dann schon nicht mehr ganz so rosig aus. Mit besagtem Schreiben übermittelte Hauptmann Werth dem Kuraten von Altrei das „Mannsverzeichnis“ aller ihm bekannten Altreier Standschützen

können nur Musterpakete gesendet werden. Mir geht es gut. Die Kälte macht sich empfindbar, in der Früh täglich Eis mit völligem Sturmwind. Sind noch alle in den Zelten. Hojfe die nächste Woche die Meinen unter Dach zu bringen. Einen von meiner Comp, habe ich ver loren. Er liegt schwer verwundet in Pergine. Er ist nicht von Altrei. Es geht sonst allen verhältnis mäßig, sind alle gesund und entsenden Ihnen und allen Altreiern die herzlichsten Grüße (...) “ (APA). Josef Werth jun. erinnert sich: „Bevor noch richtiges

Herbstwetter einsetzte, übersiedelten wir in die inzwischen fertiggestellte gemauerte Mannschaftsunterkunft und die den ganzen Sommer über bewohnten schlechten Zelte konnten abgebrochen werden. Sie waren auch alle durch Wind und Wetter sozusagen unbrauchbar geworden. Es ist unbeschreiblich, wie der Wind in jenem Abschnitt hauste ... “ (Erinn. Josef Werth). Die bei Kriegsausbruch freiwillig an die Dolomitenfront ein gerückten sechzehn- bzw. siebzehnjährigen Altreier der Jahrgänge 1898 und 1899 wurden

im Frühjahr des Jahres 1916 bzw. 1917 gemustert und regulären Verbänden zugeteilt. So kam Jo sef Werth jun. (Jg 1898) beispielsweise zu den Kaiserjägern an die Pasubio-Front und Franz Hanspeter (Jg 1899) ein Jahr später mit den Kaiserjägern an den Isonzo, wo es natürlich etwas „heißer“ herging als am Lagorai in den Monaten zuvor. Doch zurück zur Fleimstalfront: „Das Bataillon ,Auer’ und die Kompanie ,Altrei’ befanden sich zwar an einem damals noch ruhi geren Frontabschnitt, aber in Erwartung künftiger

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2006
Heimatbuch Altrei
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Page 507 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
Sebastian Erschbaumer: gebürtig aus dem Eggental, war von 1881 bis 1883 Kurat in Alrrei. Spä ter war er noch in Tall und ab 1885 in Petersberg tätig. Erschbaumer hatte keinen Kooperator. Gegen Ende seiner Amtszeit hatte Kurat Noggler mit Eingabe vom 9. Oktober 1881 an die Ge meindevorstehung von Altrei einmal mehr auf die angeblich prekäre Besoldung der Altreier Geistlichkeit aufmerksam gemacht, obwohl ihm der Ausschuß unter Vorsteher Josef Werth kurz zuvor mit Beschluß vom 1. September 1881

aber also ausgelegt oder an genommen werden könnte ..." (AGA-Bb). Vorsteher Josef Werth war für Schmeicheleien gegenü ber dem scheidenden Kuraten offensichtlich nicht zu haben! Dem nachfolgenden Kuraten Er schbaumer wurde dann genau dasselbe Gehalt, wie es Noggler zuletzt bezogen hatte, mit Beschluß vom 9. Dezember 1881 bestätigt, nämlich 310 fl und sechs Star Korn nebst Holz und, solange er ohne Kooperator sei, noch weitere 50 fl dazu. Die Gemeinde behalte sich zudem „die Zimmer obenauf ‘ im Widum

als Gemeindekanzlei vor. Auf die folgende Eingabe des neuen Ku raten um Erhöhung seines Gehaltes auf 400 fl reagierte der Gemeindeausschuß am 23. April 1882 etwas ungehalten mit dem Hinweis, es bleibe ein für allemal bei den beschlossenen 360 Gulden. Daraufhin entwickelte sich die Gehaltsfrage wegen der Sturheit auf beiden Seiten zu ei ner Art Machtprobe zwischen dem Trienter Ordinariat und dem Gemeindeausschuß von Altrei (unter Vorsteher Josef Werth). Auch durch die folgenden Schreiben des Ordinariates

notwendige Reparaturen im Widums- gebäude nicht durchführen wolle. Josef Werth wurde daraufhin mit Schreiben vom 9. November 1882 durch das Ordinariat in einem ungewöhnlich scharfen Tone aufgefordert, „die nothwendi- gen Reparaturen am Widumsgebäude sofort vornehmen zu lassen, widrigenfalls das Ordinariat Maßregeln ergreifen müßte, die der Gemeindevorstehung nicht recht angenehm sein dürften (APA). Der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl an Gemeindevorsteher Werth war damit von höchster Stelle

, ist im einzelnen nicht mehr nachvollziehbar. Josef Werth war bei den Klerikal-Konservativen je denfalls schon lange vorher wegen seiner liberalen Haltung in der Schulaufsichtsfrage (Schulstreik vom Jahre 1871) und seiner loyalen Zusammenarbeit mit den liberalen Staatsorganen in Ungna-

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2006
Heimatbuch Altrei
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Page 649 of 887
Author: Abram, Heinz / [Heinz Abram]
Place: Altrei
Publisher: Gemeinde Altrei
Physical description: 880 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 875 - 880
Subject heading: g.Altrei ; z.Geschichte<br>g.Altrei ; s.Heimatkunde
Location mark: II 239.663
Intern ID: 414887
, gefrorenem Boden neue Schützengrä ben ausgehoben werden, außerdem waren Holz und Proviant von der Malga Cazzorga heraufzutra gen, und die Soldaten mußten regelmäßig ihren Wachdienst versehen. Bezüglich der Menage war die Kompanie , Altrei’ dem Landsturmbataillon 166zugeteilt. Das Essen war nicht schlecht, hätte aber bes ser sein können. So ordnete Hauptmann Josef Werth seinen Standschützen an, es selbst schmackhafter zu kochen, was auch geschah“. 26 Im März 1916 wurde das Standschützen-Baon Auer

umgruppiert und aus den sechs ehemaligen Kompanien wurden drei gebildet. Im Zuge dieser Neuorganisation wurde die „Kompanie Altrei“ vom Baon Cavalese abgetrennt und zum Baon Auer geschlagen. Fortan befehligte Ffauptmann Werth somit eine der drei neugeformten Kompanien des Baons Auer. Nicht immer gab es zwischen regulären Soldaten und den Standschützen die gewünschte Fiar- monie. Es gab genug Beispiele, wo man mit offensichtlicher Geringschätzung auf die militärisch nicht gedrillten Standschützen herabsah

. „Beispielhaft ist in diesem Zusammenhang eine Geschichte, die dem Standschützenhauptmann Josef Werth passierte. Als Werth, dessen stattlicher Voll bart die Hauptmannssterne am Uniformkragen verdeckte, einmal in seiner Schreibstube saß, trat ein Die dem Standschützenhauptmann Josef Werth verliehenen Auszeichnungen: links: das am 1 ljuli 1916 verliehene „ Goldene Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tap ferkeitsmedaille“; rechts: das am 26. Juli 1917 verliehene „Karl-Truppenkreuz“. In der Begründung

für die verliehenen Auszeichnungen wurde hervorgehoben, daß Haupt mann Josef Werth „beim schwierigen Stellungsbau auf der Ziolera eine bedeutende Rolle gespielt und seine Kompanie auch während der Beschießung durch italieni sche Artillerie, besonders am 2. Dezember 1915, immer in perfekter Ordnung er halten habe. Auch als Kommandant an der Forcella Val Sorda habe er mit seiner Kompanie aktiv am Bau neuer Stellungen mitgearbeitet, die in den Nachtstunden angelegt werden mußten, oft im italienischen Artilleriefeuer

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