, auf, der eine flammende Rede hielt und unter anderem aus rief: „Ja, das Unterland gehört zu uns, gehört zum übrigen deutschen Südtirol, und das nicht erst seit gestern oder vorgestern, nicht erst seit den Novembertagen 1918, nicht seit einem Jahrhundert und nicht seit einem Jahrtausend, sondern länger noch, ja so lange, als Deutsche in diesem Land sitzen Dr. Josef Noldin verlas zum Schluß eine Resolution, die mit Jubelrufen einstimmig angenommen wurde und folgende Einleitung hatte: „ Wir Bewohner von Neumarkt, Salurn
(...), Truden, Altrei (...), seit Urväterzeiten hier seßhafi und dieses Landes Bebauer und Besitzer, erklären heute in öf fentlicher und unter freiem Himmel tagender Volksversammlung: ,Das Land nordwärts von Salurn und wir alle sind nach Abkunft und Gesinnung Tiroler. Als solche gehören wir zu unseren Brüdern um Bozen, Meran und Brixen. Mit ihnen wollen wir Freud und Leid dieser schweren Zeiten teilen, gemeinsam mit ihnen wollen wir stehen oder fallen (...). Hände weg vom deutschen Tirol!“. Gegen Ende
der Kundgebung traten plötzlich an die 50 bewaffnete „Schwarzhemden“ (= Faschi sten) auf, worauf es zu Tumulten kam und einige Kundgebungsteilnehmer sogar durch Schußwunden verletzt wurden. Wenig später, am 24. April 1921, kam es dann in Bozen zu ei nem weiteren blutigen faschistischen Übergriff, wobei der Lehrer Franz Innerhofer erschossen wurde („Blutsonntag“). Die italienische Regierung schuf daraufhin zwei Wahlkreise, den deutschen Wahlkreis Bozen, zu dem auch die Unterlandler Gemeinden gehören sollten
und den italienischen Wahlkreis Trient. Trotz aller Proteste wurden die deutschen Randgemeinden Truden und Altrei aber im letzten Au genblick zum italienischen Wahlkreis Trient geschlagen. Mit der Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg (1919) hatte die Diözese Brixen ihren nörd lich des Brenners gelegenen Anteil verloren, weshalb die Diskussion über eine Revision der Diö- zesangrenzen zwischen Brixen und Trient einsetzte. Mit folgender an den Dekan von Kaltem gerichteten Petition vom 27. Juni 1921 verlangte
der Altreier Gemeindeausschuß die Zuteilung Altreis zur deutschen Diözese Brixen, sofern es zu ei ner Teilung der Diözese Trient kommen sollte: „Die deutsche Gemeinde Altrei in Südtirol wurde im Jahre 1321 gegründet und mit deutschen Be wohnern besiedelt, wovon heute noch die deutschen Ursprungs-Familiennamen, Lochmann, Amort, Zwerger, Weber, Erler, Berger, Werth und andere bestehen und Zeugnis geben. Gemeinde, Kirche, Schule und Umgangs- und Verkehrssprache waren immer deutsch und die Bevölkerung ist rein