Handels- und Gewerbekammer <Bozen>: Statistischer Bericht der Handels- und Gewerbe-Kammer in Bozen an das k. k. hohe Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten : für das Jahr 1890 beziehungsweise für das Quinquennium 1886 - 1890
um 9 zugenommen haben. Unter der geringen Zahl von Gewerben, bei welchen während der Be richtsperiode ein namhafterer Abfall eingetreten ist, hat auch im Kammer bezirke Innsbruck das Müllergewerbe die beträchtlichste Abnahme zu ver zeichnen. Was speciell die handwerksmässigen Gewerbe betrifft, so belief sich deren Zahl Ende 1890, wie aus dem folgenden Verzeichnisse zu ersehen ist, auf 4263 : dieselben haben also gegenüber einem Stande von 3968 Gewerben im Jahre 1885 um 295 oder 7'43% zugenommen
der Zuckerbäcker u, Lebzelter um 5 » Metzger » 5 » Sennereien » y » Sodawassererzeuger » 5 » Zündholzerzeuger » 5 der Bau-, Maurer- u, Zimmer meister um 61 » Tischler u. Zimmerleute » 51 » Maler,Anstreicher ii. Lackirer » 21 » Photographen » 5 Dagegen ergab sich eine namhaftere Abnahme beim Gewerbe der Färber » Hutmacher » Müller » Branntweinbrenner um 8 7 32 8 der Schmiede (Huf-, Hammer-, Waffen-, Sensen-, Mes ser-, Bohrer- u. Nagel schmiede) um 18 » Sehopper » 5 Es haben also nicht wenige
Productivgewerbe einen bedeutenderen Zu wachs aufzuweisen, der bei einzelnen derselben, wie beim Gewerbe der Herren- und Damenkleidermacher, der Schuhmacher und Bäcker, sowie bei einigen Baugewerben sogar sehr erheblich ist, Als ein bloss scheinbarer Zu wachs muss jedoch jener der Gabel- und Rechenmacher, der Pfeifenspitz drechsler und Sticker bezeichnet werden, da diese in der Regel hausindustriell betriebenen Beschäftigungen jedenfalls schon früher bestanden, jedoch im Laufe der Berichtsjahre zur Besteuerung
herangezogen und infolge dessen in das Er werbsteuerkataster aufgenommen wurden. Was insbesondere den oben ver- zeichneten Zuwachs von 12 Gewerben betrifft, welcher sich bei den ver schiedenen Gattungen von Sägen ergab, so bezieht sich derselbe nur auf die als Hauptgewerbe betriebenen Unternehmungen, denn es bestanden ausser diesen, wie in der Gruppe XI Classe 55 nachgewiesen wurde, im Kammer bezirke noch 83 Sägen, welche als Nebengewerbe betrieben wurden und ebenfalls gegenüber ihrem Stande im Jahre 1885
, ein Percentsatz, der grösser ist als jener, welcher sich hinsichtlich des Zuwachses sowohl der Productiv gewerbe, als auch sämmtlicher Gewerbe während desselben Zeitraumes ergibt. Ausweis der handwerksmässigen Gewerbe nach ihrem Stande im Jahre 1885 und 1890,