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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 14.07.1934
Physical description: 4
men, war aber nicht zu bewegen, die Tat einzugestehen, bis das Liebchen ebenfalls eingezogen wurde. Als Kavalier entlastete er das Mädchen und nahm alle Schuld auf sich. Auf diese Weise konnte sie sich den Unannehmlichkeiten entziehen. So wurde die Weltreise zunächst durch einen unfrei willigen Aufenthalt in Schwaz unterbro chen. $ericht$faal. (Richter: OLGR. Dr. Pescollderungg.) 8 Battlosgeschichten. Solche gibt es immer nach der Wahl, weil manche Leute zu sehr an das schnelle Reichwerden den ken

, so möge er seine Baulose Umtauschen, und zwar gegen eine günstige Kombination, die mit 95 prozentiger Sicherheit einen schönen Treffer erwarten lasse. Rofner mutzte eine Anzahlung von 76 S leisten und fühlte sich um diesen Betrag betrogen, da das Ge schäft nicht mehr rückgängig gemacht wurde. Richter zum Zeugen: „Kennen Sie die bei den Angeklagten und was haben sie Ihnen vorgemacht?" — Zeuge: „Ja, ich kenne die Herrn, sie haben das Blaue vom Him mel heruntergeredet und da ich vor einer Versteigerung

stand, so meinte ich, durch ein Glückslos einen Ausweg zu finden." — Richter: „Welchen Titel haben sich die Agenten beigelegt?" — Zeuge: „Einer hat te einen hochtönenden Namen genannt und zwar „General" oder so etwas (wahrschein lich Generalvertreter)." — Richter: „Aber wenn Sie den Haupttreffer machen, würden Sie sich dann auch noch als betrogen er achten?" — Verteidiger: „Man erlebt halt einen Haupttreffer schwer." — Richter zum Zeugen: „Warum haben Sie zu den Her ren nicht gesagt: bitte, gehen

zu 15 S zu zahlen gewesen. Da noch weitere Erhebungen notwendig erschienen und ein Sachverständigengutachten verlangt wurde, wurde die Verhandlung vertagt. Baulose dürfen erst seit neuestem nicht mehr durch Agenten vertrieben werden. 8 Ein bekannter Raufbold. „Jetzt sind Sie schon wieder da", sagte der Richter zu dem wegen leichter Körperverletzung angeklagten Zimmermann Ferdinand We ber von Absam, der am 31. Mai abends vor dem Gasthause zum Stamser dem Franz Wirtenberger solche Ohrfeigen gab, datz er zu Boden

das Gasthaus verlietz, dann sich so stellte, als wenn er nichts schuldig wäre, und schließ lich den erhebenden Gendarm anlog, datz er schon gezahlt habe. Richter zum Ange klagten: „Haben Sie schon gezahlt, oder wie soll ein Wirt eXistieren, wenn die Gäste nicht mehr zahlen würden?" Der Ange klagte verftel nicht auf den Gedanken, datz das Zahlen vor dem Urteilsspruch viel leicht noch ein günstiger Ausweg gewesen wäre, also wurde er wegen Betrug zu zwei Tagen Arrest unbedingt verurteilt nebst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 31.10.1925
Physical description: 4
und das über die K. gehörte Schimpfregister vor Gericht zu verschweigen. Diesen Freundschaftsdienst dürfte er aber sehr bereuen, denn der Richter unterbricht die Verhand lung und beschließt den Akt wegen des Verdachtes der falschen Zeugenaussage an den Staatsanwalt abzutreten. 2. Zwischen den Familien B. und Z. in Hall scheint kein freundliches Verhältnis zu herrschen. Anna Z. will in verschiedenen unhöflichen Aufmerksamkeiten der Söhne des Franz B. Herabsetzungen erblicken. So auch am 20. August 1925, an welchem Tage

und dadurch, daß sie nicht persönlich zur Gerichtsverhandlung erschien, obzwar noch nicht vorbestraft, der Milderung der bedingten Bestrafung begeben. Deshalb verurteilt sie auch der Richter zu einer unbedingten Geldstrafe von 20 Schilling und zum Prozeßkostenerfatze. Ein überführter Schwelnskerl. Josef Renzl, derzeit in Volderberg, hat im heurigen Frühjahre sein Unwesen in Hall und Um gebung getrieben, bis es, nachdem er mehrere Sittlich keitsdelikte beging, erst gelang, ihn auszuforschen

geleisteter Schadenersatz und Volltrunkenheit vorliegt, spricht ihn der Richter frei. Rohlinge. Der Knecht beim Schwaighoferbauern am Groß- volderberg, Karl Egger, ein kleines schwaches Bürscherl, befand sich am 16. Oktober abends in Gesellschaft seiner Schwester und eines Freundes beim Gruberbauern. Sie unterhielten sich in ihrer bescheidenen Art, lachten und sangen, kurz sie waren in fröhlichster Stimmung. Doch deren rauhe Unterbrechung ließ nicht lange auf sich warten. Es fielen Erdstücke einige Male

und hatte noch eine Woche nach diesem Fußtritte zu leiden. Er erkannte in dem Täter Karl Klingenschmied. Natürlich schämen sich diese ihrer Heldentat, und leug nen tapfer drauf los. Egger verlangt 20 Schilling Schmerzengeld. Alle 3 sind schuldig, der versuchten Körperverletzung und verurteilt der Richter den Karl Klingenschmied zu 3 Tage Arrest, Johann und Andrä Klingenschmied zu je 1 Tag Arrest und zu gemein schaftlicher Zahlung des Schmerzengeldes an Egger. Die gerupften Gänse. Die Klage der Anna Schmidt

und die Federn kann der Wind zugeweht haben. Tatsache bleibt, daß jemand zu billigen Bettfedern gekommen ist. Ob das aber just der Rofner war, ist nicht zu beweisen. Der Richter fällt daher einen Freispruch. Unbeaufsichtigtes Pferöegespann. Johann Lehner, Bote von Gnadenwald, wurde am 19. September von einem Gendarmerieorgane dabei betreten, als er fein doppelspänniges Fuhrwerk beim Gasthause „Braun" einige Zeit ohne Aufsicht stehen ließ. Da durch eine solche Unterlassung Gefahren für die Straßenpaffanten

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 02.10.1926
Physical description: 4
eine Ehrenbeleidigung eingeleitet, worauf der Genannte bei dem hieraus entstandenen Wortwechsel den Ludwig Markart, der nach dem Kinobesuche mit an deren Personen vorbeiging, einen „schönen Sauschwazer" geheißen und ihm ins Gesicht gespuckt hat. Auf die Frage des Richters, warum Paternoster das Wörtchen „schön" beisetzte, sagte derselbe: „Weil mir der Markart gefällt!" Der Richter fand die Sache nicht so harmlos und verur teilte den Angeklagten wegen Ehrenbeleidigung zu 20 8 Geldstrafe und Kostenersatz

, und zwar unbedingt, weil er gar nichts gestehen wollte. Er meldete dagegen die Be rufung an. Beim Fortgehen erlaubte er sich eine abfällige Kritik über einen ihn betreffenden sehr zurückhaltenden Verhandlungsbericht gegenüber unserem Berichterstatter, wofür er vom Richter gerügt wurde. Gutmütigkeit, die nicht am Platze war. Das Zimmermädchen Josefa Ehrer in Hall — Mädchen kann man eigentlich nicht mehr gut sagen, weil sie schon über 50 Jahre alt ist — borgte im Jahre 1925 den Agenten Johann und Karl Kahr

, weil sie von denselben mit den Worten „Fackenbande, Saubande und Zigeunerbande" bedacht wurde. Ein 76 jäh riger Zeuge, der schwerhörig ist, sagte zwar, er habe gar nichts gehört, allein der Richter schenkte den Angaben der Klägerin Glauben, und verurteilte die Eheleute Brötz zu einer Geldstrafe von 20 und 10 Schilling. Zu leicht befunden. Der in Bold ers Haus Nr. 62 wohnhafte 72 jäh rige Pfründner Ludwig Schweiger machte gegen den Ar beiter Erich Schönegger die Anzeige, daß ihn derselbe durch Faustschläge leicht verletzt

habe. Bei der Verhandlung wurde den Angaben des Angeklagten mehr Glauben ge schenkt, nämlich, daß er den Schweiger, eine bekannte Per sönlichkeit, lediglich im Hausgange bei den Schultern er faßt und zurückgedrängt habe und derselbe getorkelt sei. Schönegger wurde freigesprochen. Ehrabschneidung. Die Frau Veronika Schweiger in Wattens klagte den Arbeiter Konrad Kreiner wegen Ehrenbeleidigung. Kreiner hatte die Frau Schweiger beschuldigt, daß sie ihm am 5. August vom Acker weg Kartoffel gestohlen habe. Der Richter fand

, betreffend den Studentenstreit bei der neuen Turnhalle, ist nachzu- zutragen, daß der Richter den Studenten Alfons Wörndle, vom Strafumwandlungsrecht Gebrauch machend, anstatt zu 24 Stunden Arrest bloß zu einer Geldstrafe von 20 8 verurteilt hat. LeSertaschen, Koffer in reichster Auswahl zu billigsten preisen nur im waren-Magazin, Cugenstraße 12. Dauernde Existenz Höchste Provision Glänzenden Verdienst erzielen rührige Vertreter in Losen. Wir zahlen Provisions - Höchstsätze! Bankgeschäft S. Luttinger

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 19.04.1930
Physical description: 4
Veite 4 Aus dem Grrichtsjaalr. (Richter: LGR. Dr.Pescollderungg.) § Aut» und Radfahrer. Eine kleine Unrichtigkeit, die der Spengtergehilfe Erwin Ruetz in Innsbruck dadurch beging, daß er am 6. Feber bei der Fahrt mit dem Fahrade bet der Rohübersetzung in Loretto, ungeachtet des Huppenfignals eines nachfahrenden Autos, bis über die Straßenmitte nach rechts fuhr, hätte wieder leicht ein größeres Unglück zu Folge haben können. Als der Radfahrer im Zeitpunkte des Vorfahrens des Autos ganz

Vertreter bot auch Ent lastungszeugen an, die in Gesellschaft des Triendl waren und et- Haller Lokal-Anzeiger was hören hätten müssen, wenn eine Beleidigung gefallen wäre. Der Richter lehnte die negativen Zeugen ab und verurteilte den Geklagten Triendl zu 14 Tagen Arrest, weil die Beleidigung unter erschwerenden Umständen erfolgte. 8 Mas tv tat» geht nicht. Das Stehlen nämlich, wenn es aufkommt. Also wurde eines Tages bei einem landwirtschaft- lichen Arbeiter in Häusern, Gemeinde Ampaß, die Feststellung

es zu einem Lokalaugenschein und einer „Horckprobe", wobei im belastenden Sinne entschieden wurde, nämlich, daß ein halblautes Gespräch durch dieKlunse, beziehungs weise Fensteröffnung hörbar ist. Alsdann kam die Zeugin Theresia D. zu Wort, die aber die inkriminierte Aeußerung nicht bestätigte, sondern über neuerlichen Vorhalt zur Wahrheit nur die Möglichkeit zugab, daß etwas vom „Fuchs" — sie meinte den Briefträger Rr. 16 Fuchs, der damals unterwegs gewesen sei — gesprochen wurde Der Richter sah sich veranlaßt

unbegründet in den Verdacht der Milch! fälschung kam, weil der Kontrollbefund auf „gewässert und ent rahmt" lautete. Der Angeklagte konnte bei der Verhandlung durch seine Rede: „Ich melke selbst und trage die Milch selbst zur Sam. melstelle, mir ist diese Kontrolle nicht maßgebend", viel zur Aufklä. rung der Sache beitragen und fand darin eine gewisse Genugtuung, daß der Richter gleich mit einem Freispruche vorging, weil iw diesem Falle die Identität der Milch nickt anerkannt werden konnte

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 11.12.1937
Physical description: 4
, daß die Verletzung unab sichtlich erfolgt ist. Richter zum Angeklag ten: „Was haben Sie noch vorzubringen?" — Angeklagter: „Ja, daß in der Zeitung über den Spielverlauf etwas nicht richtig geschrieben wurde." — Richter: „Hier werden keine Sportberichte gemacht." Es erfolgte ein Freispruch, weil auf Grund der Zeugenaus sage nur ein unglücklicher Zufall anzuneh men war, jedoch wurde gegen das Urteil vom staatsanwaltschaftlichen Funktionär be rufen., nachdem es sich um eine schwere Ver letzung handelt. § „Man mutz

sich anständig verhalten, wenn man in ein GasthaUs geht", sagte der Richter zu dem 23 jährigen Hilfsarbei ter Franz Felderer in Hall, der behauptete, daß ihm in einem Easthause die Achsel aus- gerenkt worden sei, als ihn der Wirt an dis Luft gesetzt hatte. Wie der Wirt und andere Zeugen angaben, geschah das Hin ausbefördern des unanständigen Gastes nicht grundlos, sondern deshalb, weil ihm die Wurstportion zu klein war und er den Wirt mit verschiedenen Schimpfworten bec- dacht hatte. Der Gemaßregelte

, kam nun die Sache zur Verhand lung, wobei als wesentlich der Umstand fest gestellt wurde, daß der Hund zur fraglichen Zeit eigentlich mehr aus Freude bellte, weil er mit einem Hausbewohner mitlau fen durfte, aber auch bellend dem Radfah rer nahe kam und denselben biß, weil er, wie dies gewöhnlich der Fall ist, gegen den Hund stieß. Der Verletzte verlangte 100 S Schmerzengeld, sowie 20 S für die zerrisse ne Hose und 6 S an Verdienstentgang. Richter zum Privatbeteiligten: „Haben Sie noch Schmerzen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 17.10.1931
Physical description: 4
abzuführen. öerichtsfaai. (Richter: LGR. Dr. PescoÜderungg.) 8 Das bravste Mädchen und der un schuldigste Bursche von Buch. Der acht zehnjährige Bauernbursche Nikolaus An- gerer fühlte sich beleidigt, weil man sich erzählte, er habe ein Mädchen und er habe das Mädchen geliebt. Er klagte die Wirtin Rosina Mair von Buch, die etwas ge sagt haben soll, als er randalierend in ihr Gasthaus kam. Aber ihrerseits lagen auch gegen ihn zwei Klagen vor, so daß er ins Hintertreffen gekommen wäre, wenn er auf Zureden

des Richters nicht nachge geben hätte. Er resonnierte eine Weile herum, daß er sich wegen dem Mädel nicht schlecht anschauen lasse, und die Tochter der Wirtin, die als Zeugin auftrat, redete ihm das aus wie einem kranken Roß, in dem es eh ein braves Mädel sei. Der Richter redete ihm zu, wenn er nicht ris kiere, daß man spricht über ihn wenn er mit einem Mädel geht, darf er überhaupt keine anschauen. Worauf er ganz betroffen sagt, daß er eh keine mag, er lasse sich nicht „als einen Bock anschauen

". Auch die Maiers mußten ihn noch vernünftig stim men und man hörte aus den Reden, daß am Ganzen überhaupt nicht viel dran war. Schließlich sagt der Richter, das sollen sie im Kaffeehaus ausmachen, worauf die Wirtin sagte, „in ein Kaffeehaus gehen wir nicht". Schließlich zogen beide Teile die Klage zurück und gingen „ausgeglichen" nach Hause. 8 Eine strafbare Aeußerung, die dem Handelsangestellten Herbert Eröbner in Rum unlängst gegen Josef Mair ent schlüpfte und in der Doppelbezeichnung „Schweinhund" bestand

, das ist bald selbstverständlich und wird sich nicht ganz vermeiden lassen. Mei stens ist aber eine gewisse Schuldhaftig keit die Ursache des Verhängnisses. Wenig stens sind die Unfälle nicht angenehm, weil sie vielteilige Arbeit geben, nämlich dem Gendarmen, dem Rettungsauto, dem Arzt, Verteidiger, Sachverständigen und Richter, was wieder bei der Verhandlung über fol gende drei Fälle mehr oder weniger klar in Erscheinung trat und zwar: 1. Der 25 jährige Selcher Franz Glantschnig in Hall fuhr am 23. August

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 6
Date: 29.12.1934
Physical description: 6
er angehalten und der Rucksack untersucht, wo bei das Wildfleisch zum Vorschein kam. Pf. sagte, er hätte nie ein Wildfleiisch ge gessen, da es „gerochen" wird. Das war kein glaubwürdiger Grund, den Angeklag ten zu entschuldigen. Der Richter erklärte, er möchte das Wildfleifch nicht in einem Tag essen, das im Achental heimlich ver zehrt wird, worauf Pf. vielwissend antwor tete: „Ich auch nicht." 8 Tage Arrest war das Ende dieses Abenteuers. 8 Die Not zwingt zu allem möglichen. Da hatte der Anton Gogl

aus Fulpmes, schon lange arbeitslos, eine eigene Idee: er kompensierte seiüe Schulden mit Schuh nägeln. Er machte bei zwei Schwazer Schuhmachern Schulden und bat, eine Rest schuld dadurch begleichen zu dürfen, da-tz er Schuhnägel dafür liefert. Er hielt aber sein Wort nicht, wie er versprach, sondern lie ferte nur einen Teil der versprochenen Wa re. Gogl verantwortete sich damit, datz er in Not geraten sei, weshalb er keine Mög lichkeit mehr gehabt halbe, seinen Ver pflichtungen nachzukommen. Der Richter

hielt ihm aber vor, datz in einem Falle zweifellos ein Betrug beabsichtigt war, was der Angeklagte auch zugab. Er war in fei ner Verteidigung auch ziemlich ausfallend und stellte die Sache so dar, als müßten die Schuhmacher aufpassen, datz sie nicht betrogen werden. Die Strafe lautete auf eine Woche Arrest. Kaum hatte der Richter das Urteil verkündet, wandte er sich de monstrativ ab. und verlieh eilig den Saal, mit dem Bemerken, datz er gegen dieses Ur teil die Berufung oinbringen

. 8 Klage wegen einer verdienten Ohr feige brachte der 13 jährige Engelbert Kirch- mair aus Pillberg gegen dm Bauern Gott lieb Knapp ein. Knapp gab dem Buben einige Ohrfeigen, weil er ihn des Dieb stahls bezichtigte. Das lieh sich der Bauer selbstverständlich nicht gefallen. Der Richter stand zwar auch selbst auf dem Standpunkt, datz sich das ein Bauer von einem Buben nicht gefallen lassen muh, Selbsthilfe ist aber — leider — in jedem Falle strafbar. Der Beklagte wurde zu einem strengen Ver weis

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 19.09.1925
Physical description: 4
Hosp ist angeklagt, der Johanna Pidner aus Arzl 1 Mantel, 1 Uhr und 1 Damenhemd gestohlen zu haben. Der Mantel ist auf Umwegen zur Besitzerin zurückgelangt. Die eigenmächtige „Zuwendung" der Uhr gibt der Beschuldigte zu, behauptet aber, die Pidner habe ihm die Schenkung der Uhr versprochen, als er noch der Verehrer ihrer Tochter war. Die Entwendung des Hemdes bestreitet er. Cs seien auch andere Leute bei den Pidners ein- und ausgegangen. Der Richter verurteilt Hosp wegen des Diebstahles der Uhr

aber die Aneignung von 3 ganzen Tyrolitwetzsteinen und einem gebrochenen zu. Deren Mitnahme habe der in der gleichen Fabrik bedienstete Heizer Anton Mussak erlaubt. Übrigens feien diese Wetzsteine unbrauchbar und auf einem Haufen gelegen. Mussak sagte, er hätte dem Schw. keine Erlaub nis zum Mitnehmen der Wetzsteine gegeben. Da noch weitere Erhebungen notwendig erscheinen, wurde die Verhandlung vom Richter vertagt. Die gerupften Ganse. Frau Anna Schmied in Wattens war vor Ver wunderung sprachlos

, sich der Aussage gegen ihre Mutter zu entschlagen, Gebrauch. Urteil: 24'Stunden Arrest und Tragung der Strafkosten. Die Verurteilte bittet um Strafaufschub, solange sie ihr Jüngstes säugt. Der Richter bewilligt dies in der vor läufigen Dauer von 3 Monaten. Dieser Fall ist wieder einmal der sprechendste Beweis für die Notwendigkeit der Jugendfürsorge. Die Kinder müssen dem ungünstigen Einflüsse solcher Mütter entzogen werden. Bedenklicher Ankauf. Dem beim Bauern Andrä Haim in Kolsaß be- diensteten Knecht Karl

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Page 4 of 4
Date: 21.07.1934
Physical description: 4
an den Österreichischen Heimat dienst, Wien 1.. Väckerstratze 13, zu rich ten, der gewiß die Durchführung einer sol chen, für unsere österreichische Heimat sehr bedeutsamen Aktion übernehmen wird. Dr. L. P. öerkhtsfaal. (Richter: OLGR. Dr. Pescollderungg.) 8 Der Kopf hats ausghalten, das Bierglas nicht. Am 3. Juni saßen in einem Easthause in Fritzens vier Gäste beisam men und machten einen Matter, wobei der Knecht Josef Menghin kiebitzte, was sich aber der Fabriksarbeiter Viktor A. zwei mal verbat

klagten nicht geschlagen habe, antwortete derselbe: „Das ist eine positive Lug." Wie ein Zeuge angab, habe A. den Meng hin mit der Watsche nicht erlangt, sondern denselben erst nachher hinter dem Tische bei der Gurgl gepackt. Der Richter meinte, datz das Richtige gewesen wäre, heimzuge- hen, wenn man den Alkohol spürt. Da der Angeklagte geständig und noch unbescholten war, wurde er zu 20 S Geldstrafe auf 2 Iahre bedingt verurteilt. Dagegen wurde gegen den Wirt, weil er der Zeugenladung nicht Folge

, der als Zeuge einver nommen wurde, gegenüber, datz er den fraglichen Betrag nicht erhalten habe. Da ein Vergleich nicht zustande kam, verkün dete der Richter erstmalig in der neuen orm „Im Namen des Bundesstaates sterreich" das Urteil, und zwar wurde der Geklagte wegen Ehrenbeleidigung schuldig erkannt und unbedingt zu 30 S Geldstrafe und Kostenersatz verurteilt, weil der Nach- weis nicht als erbracht anzusehen war. datz die fragliche Zahlung wirklich geleistet wurde. 8 Alte und neue Beschuldigungen

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Page 3 of 4
Date: 11.08.1928
Physical description: 4
ist jetzt in Steinach und bekommt nun Gelegenheit zum Nachdenken über die Begebenheiten beim „Wiedersehensfest", denn er wurde wegen Veruntreuung zu 4 Tagen Arrest verurteilt. 8 „Wir sind wieder einig und laffen alles gut sein", so sprachen die Kleinhäuslerleute Johann und Josefa Schaur von T h a u r, als sie wegen gegenseitiger Mißhandlung vor dem Richter erschienen. Es war auch tatsächlich das Beste, was sich in derlei Fällen tun läßt, denn Mann und Weib sind ja doch bekannt lich ein Leib. Er konnte

standen. Sie fragten den mit anderen Personen vorübergehenden N. um den Weg nach Rum und wurden wegen der etwas unpassenden Antwort: „Geht nur der Nase nach" so wild, daß sie zu den Waffen griffen. Johann Wenzel wurde durch einen Steinwurf verletzt. Der Angeklagte blieb dabei, daß er sich gegen die zwei Unbekannten wehren mußte und so erfolgte auch ein freisprechendes Urteil, weil der Richter Notwehr gelten ließ. § Was der Mensch nicht aushalten kann, ist bekanntlich das Ehrabschneider:, wenngleich

, in 3 Gasthäusern ganz beträchtliche Schulden aufzuschlagen. Um sozusagen der Mahnung zum Zahlen aus dem Wege zu gehen, begab sich der Genannte nach Kufstein, wo er sogar einen Wochenlohn von 64 Schilling hatte, aber dennoch nicht an das Schuldenzahlen dachte und so erfolgte eine Anzeige wegen Zechprellerei, die aber keine solche war, weil im Zeitpunkte des Schuldenmachens keine Schädigungsabsicht vorhanden war, und so mußte der Richter einen Freispruch fällen, weil es sich, wie in vielen ähnlichen Fällen

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Page 3 of 4
Date: 27.09.1930
Physical description: 4
einen noch minderjährigen Sohn. — In Wattens starb die verwitwete Maria Angerer geb. Hölzl von Ell- bögen im 72. Lebensjahre. Aus dem Gerichtsjaaie. (Richter: LGR. Dr.Pescollderungg.) 8 Wegen timv toten Maus — wie sonderbar — oder richtiger wegen einem Scherz mit einer solchen kam der Hilfsarbeiter Gotthard Schnegg in Hall zum Handkuß. Er wurde nämlich beschuldigt, daß er einmal während der Mittagszeit in der Fora- dorifabrik einem dort beschäftigten Mädchen eine tote Maus von oben hinter das Kleid steckte, wodurch

es derart von Gruseln ergriffen wurde, daß es ernsthaft erkrankte und in das Spital kam. (Ist auch kein Wunder!) Der Uebeltäter war geständig und sah seine Dummheit ein. Er blieb nur deshalb straflos, weil der Richter annahm, daß er die Folgen seiner Handlung nicht voraussehen konnte. Uebrigens verlangte das sonst lustige Mädchen keinen Schadenersatz und war der Umstand nicht ganz nebensächlich, daß er einmal dabei war, als sich andere auch mit einem toten Mäuschen einen Scherz erlaubten. 8 Cr hat rvird

, ihr ehemaliger Geliebter — das Verhältnis wurde inzwischen gelöst - hätte auch die Hälfte des Mietzinses zu bezahlen. Die Genannte hatte seinerzeit zur Reise nach Schwaz von ihrer Wohnungsgeberin auch einen Ruck- sack und Koffer ausgeliehen und diese Sachen erst nach der Anzeige erstattung zurückgegeben, also wurde sie wegen Betrug und Ver untreuung angeklagt. Der Richter meime, daß die Angeklagte eine „schöne Strafkarte" hat, ging aber trotzdem mit einem Freispruch vor, weil ein strafbarer Tatbestand

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