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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 15.11.1919
Physical description: 4
zu er warten haben, das wurde bereits in der letzten Nummer klar und deutlich gesagt. Es ist eigent lich zu wundern, daß eine solche Partei, die so viel am Kerbholz hat, die soviel Not und Elend, die den ganzen Tiefstand und Niedergang un seres Staates verschuldet hat, es überhaupt noch wagt, an die Oeffentlichkeit zu treten. Es gehört dazu eine ganz besonders dicke Haut und ein un gewöhnliches Maß von Unverfrorenheit. Tag für Tag liest man neue Ungeheuerlich keiten von diesen Leuten, Tag für Tag erfährt

, ohne daß ein Hahn darnach gekräht hätte. Anderer seits hat sich diese Partei geradezu aufgeworfen ur Protektorin der Straßenränder und Mörder.! Spielt schon der Meuchelmörder Fritz Adler in der Partei derzeit die maßgebendste Rolle, so hat sie auch in anderen Staaten unmöglich gewor dene Figuren, wie Bela Kun ausgenommen und verweigert beharrlich deren Auslieferung, obwohl es aller Welt klar ist, daß es sich hier nicht um politische Fälle, sondern um ganz gemeine Ver brecher handelt. Die Fürsorge dieser Herren

anzunehmen, daß bei dem Manne etwas nicht mehr ganz richtig ist. Und solche Leute sind die unumschränkten-Diktatoren in der Partei, denen blindlings Gefolgschaft geleistet wird. Daß für Abram nebenbei alle anderen, die nicht seiner Meinung sind, als Trotteln gelten und er eine neue Krankheit entdeckt hat, die Länder-Trottelosis, von der alle jene befallen sein sollen, welche sich mit der Wirtschaft in Wien nicht einverstanden erklären und davon möglichst bald los wollen, das nur nebenbei bemerkt

. Nun stelle man sich vor, daß eine derartige Partei die Gemeindewirtschaft in die Hände be kommt, oder auch nur irgendeinen maßgebenden Einfluß darauf erhält. Wie wird das in Hall dann bald aussehen! Die Herrschaften sind natürlich Drahtpuppen in der Hand ihrer Obergötter, und da kann es nun ganz gut passieren, daß eines Tages der famose Herr Abram den Befehl aus gibt, in Hall ist einmal so und so lange kein Brot zu verteilen als Strafe dafür, weil das Land Tirol den Wiener Juden nicht gefügig

stehen diese Herren die Gemeindewirtschaft. Bevölkerung von Hall paß auf! Liefere dich I nicht diesen Leuten aus. Zu spät würden dir ! die Augen aufgehen! Jeder, der nicht ganz mi Blindheit geschlagen ist, muß einsehen, daß es heute nur rine Pflicht gibt, die volksfeindliche Sozialdemokratie, die den wirtschaftlichen Unter gang jedes Gemeinwesens bedeutet, mit aller Kraft zu bekämpfen und den Herren, die mit einer solchen Zudringlichkeit und Unverfrorenheit tun, als ob sie zu schaffen hätten

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 24.05.1919
Physical description: 4
Wie wir vernehmen, wird die Wählerliste heute aufgelegt! Achtung! 10 Tage Reklamations frist! Bor den Wahlen. Man schreibt uns: Nach kurzer Erholungs pause sind wir wieder in die gottverfluchte Zeit der Wahlen eingetreten. Früher hat mich das ganz kalt gelassen. Ich habe mich nie einer Partei angeschlossen, Hab' mich um Wahlen, Politik und Parteien einen Plunder geschert und sie haben mich auch in Ruhe gelassen. Gott sei Dank! Leider ist das gründlich anders geworden. Heute

werde ich müssen, denn im Land tage werden künftig zu wichtige Sachen verhan delt und beschlossen, die auch unsereinen angehen, wenn einem auch die Politik sonst zehnmal Wurst ist. Aber wqs ich zu essen habe, wieviel Steuern ich zahle, ob das wenige Gerstl, das ich besitze, ganz pfutsch gehen soll, ob ich Tiroler bleiben soll, oder ein Wienerjud werden, oder bairisch oder Schweizer, oder ich trau' mich gar nicht daran zu denken, ein Katzelmacher, das kann mir nicht gleichgiltig

sein, da Hab ich auch etwas dreinzureden. Und weil ich das will, werde ich wohl oder übel bei der Wahl mittun müssen. Auch das ist mir klar, daß ich, wenn meine Stimme was gellen soll, nicht allein bleiben darf, sondern mich wahrscheinlich werde zu einer Partei entschließen müssen. Das ist freilich schwer. Mir sind von jeher die ganzen Parteigeschichten wider den Strich gegangen, und die Tiraden meines Bruders, Gott Hab' ihn selig, der ein Parteifanatiker erster Güte war, sind mir zum Halse hinausgewachsen. Mich schüttelt's ganz

, einer Zeitung ganz gut lesen, aber von einer praktischen Durchführung derartig hirnris siger Ideen wird wohl kein vernünftiger Mensch etwas wissen wollen. Also mit einer solchen Partei ist es vom Anfang an nichts. . Des weiteren schaue ich nach, wie sich eine Partei zu meinem Vaterlande Tirol stellt, das setzt so in arger Not ist. Und da verlange ich von demjenigen, für den ich stimmen soll, daß er hrit ganzer Energie für die Unabhängigkeit von Tirol eintritt und für dessen möglichste Selb ständigkeit

. Von Wien haben wir einmal alle ganz genug. Es war schon früher kein Ver gnügen, von der Zentrale Wien aus regiert zu werden, und die Verfassung, die seinerzeit vor 40 Jahren gemacht worden, und die zentralistische Verwaltung eingeführt hat, — ich weiß nicht mehr genau, was für eine Partei damals in Wien die vorherrschende war, jedenfalls hat diese sich um Tirol nicht verdient gemacht — war kein Meisterstück. Aber die früheren Zu stände haben geradezu noch ein Paradies bedeutet im Vergleich zur jetzigen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 10.05.1919
Physical description: 4
. Sie besteht vielmehr, soweit unsere Kenntnis reicht, aus Anhängern aller möglichen Parteien. Aber in weiten Kreisen der Bevölkerung ist einmal eine große Abneigung dagegen vorhanden. Woher kommt das? Vielleicht ist es nützlich, darüber ein ganz offenes Wort zu reden. Einmal ist es wahr, daß seinerzeit, als die Volkswehr gebildet wurde, das war in den stürmischen November tagen, sich ziemlich viel lichtscheue Elemente dort eingeschlichen haben. Man konnte damals die unglaublichsten Leute in den Reihen

der Volks wehr sehen. Es war schon sehr wenig vertrauen- Kaller: Spazier:- gänge. Das war ein Tag! Gott sei Dank, daß er vorbei ist und daß es nicht mehr solche neue Festtage gibt. Da hat die Regierung in Wien drunten ganz gut getan, daß sie vorerst nur zwei Festtage angeordnet hat. ~ Ich bin über haupt nickt für viele Feiertage eingenommen und wie vor einigen Jahren der Papst einmal einige gestrichen hat, war ich froh. Wie mir, ist es da mals vielen andern ergangen. Sie haben sich gefreut

man gar nichts nachsagen kann, und die eine ganz fleckenlose Vergangenheit aufweisen könneir. Da stimmts nun noch nicht ganz. Unter gewiß sehr vielen durchaus zuverlässigen braven Soldaten, wenn man diesen Ausdruck noch gebrauchen darf, fin den sich immer noch einige, die, wenn sie sich auch derzeit nichts zu Schulden kommen lassen und sich tadellos aufführen, immerhin früher Diesen Plan habe ich meiner Nachbarin, der Ratschkathl, mitgeteilt. „Ja", sagt sie, „das ist schön, Fuchspeter

ohne zu fragen. Und damit man diese roten Strümpfe nicht ganz übersehe, habe ich die an sich schon etwas kurzen Hosen hinaufgestülpt. Das Unterhosenband wollte ich an seinem Ende rot färben und diese irgendwo heraushängen lassen. Davon ließ ich aber wieder einmal mit den Gerichten in den einen oder an deren Konflikt gekommen und abgestraft worden sind. Wie es immer der Fall ist, wird so etwas gleich verallgemeinert und es heißt dann: „da schauts her, da sind alles Leute dabei, die schon gesessen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 23.08.1919
Physical description: 4
freundlichst eingelaven werden. Zeit: */* 8 Uhr abends; Ort: Bereinslokal Eugwstr. 12. Schutz den Feldfrüchten und Obst gärten. Wenn man über die Felder und Wiesen von Hall und Umgebung schlendert, so kann man Ganz gwiß a ganze Höllenqual; Und alles grad nur wögn dein Und dem Cäcilienverein!" „O Martl, ich dir sagen muß, Las Ftgfeuer ist 'ne-harte Buß, Und. die ward dir erlassen. Du kannst das große Glück nicht fassen!" Mürtls Gsicht wird immer trüber; „A bißl Fegfeuer' wär mir lieber

, Wenn man nach meiner Quarantän Die Instrumente ließe stehn." Du mußt und du wirst dich schon gewöhnen, Mit unserer Musik dich versöhnen. Ich wett', man spricht gar bald davon. Du blasest selbst den Bombardon." „(iS kunt wohl sein, huns a schun tön, Selm unten bei der Prozession. Doch eines tat ich bitten: dort Äit diesen Kupferkeflelti fort? Döi habü miar oft, i muaß es sägn, Auf'n Pfarrchör fast »s Ghör verschlägn!" „Ja Martl, siehst du, diese Sachen Kann ich nicht ganz alleine machen; Chormeister David würd's nicht leiden

bei uns eingefunden? Oder haben sich Und braucht man nachher zum Exempl Heroben a an Guldenstempel?" Cacilia sagt dann: „Nichts von dem; Bei uns hier gehr es ganz bequem; Ohne Stempel wird entschieden, Und zwar im schönsten Himmelssrieden." — Die Sache ist nun in der Schwebe. Hoch Martin Hornsteiner lebe! Wir wünschen ihm recht gut Entscheid Für jetzt und alle Ewigkeit. Recht ulkig gings einmal bei einer Faschings unterhaltung her. Wir wollten nämlich die Pauken öffentlich „verdonnern". Stadtkoch Fuchs stellte

Musik ganz und gar untauglich. Der Vereiiispräse- schnitt Mit iinem Kesser ihre Trommelfelle kreuzweise durch und nun wurden die Kupferkeffel als Opfer- stöike ßenützt. Redner schilderte dann die große Bkrltgctcheit Kärits, der viel Notbn schreiben MSP und, »tri vis Beröinsküffk kttr, sich kein Nötkstßäpier mehr »erschaffen könne. Die ver- Seite 3 einige aus unserer Gegend das Diebeshandwerk zu ihrem einträglichen Lebensberuf erkoren? Diese Fragen können beim besten Willen nicht verneint

! Nur durch zielbewußtes Auftreten kann unser Eigentum geschützt werden! ehrten Gäste mögen sich des Martl annehmen und ihm zum nötigen Notenpapier verhelfen; er nähme jedes an, ganz einerlei, ob Banknoten oder Staatsnotenpapier. Redner schlage vor, daß alle Gäste eine Wallfahrt machen, am großen Spiegel vorbei, in den sollen sie hineinschauen, — sie werden ein „Gnadenbild" sehen — dann hin zu den neuen Opferstöcken, in die jeder sein Scherflein hineinwerfen möge. Und also geschah es. Landesoberingenieur Geppert

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 15.11.1919
Physical description: 4
nungsgenossen als Vertreter sich denken, die große Mehrzahl unserer Wähler empfindet es dagegen als grobe Taktlosigkeit, daß man gerade an die aussichtsreichsten Stellen Namen von Leuten ge setzt hat, welche in der eigenen Partei die größte Gegnerschaft finden. Wir Freiheitlichen sind denn docfi nicht eine so einseitige Gesellschaft, daß die Firma „Recheis-Zimmermann" unsere Vertretung abgeben könnte, und wir lehnen eine solche Führung durch das hiesige Großkapital ganz entschieden

ab. Auch bedauern wir tief, daß man erprobte und auch bei den Gegnern angesehene Personen, wie Bartl, Vittorelli, Seeber, Flora und andere nicht mehr aufgestellt hat. Da fragen wir uns vergebens, wie denn eine solche Liste, wie die vorgelegte, überhaupt zustande kommen konnte. Weitere Kreise der Partei sind bei der Aufstellung d-eser Liste ganz gewiß nicht gefragt worden. Aber dafür mögen sich die Herren, die das ge macht haben, es gesagt sein lassen: wenn sie schon nur eine erweiterte Tischgesellschaft

. Aber Innsbrucker Blätter haben bereits Angriffe gebracht und da konnten wir, soweit diese die hiesige freiheitliche Partei betreffen, doch nicht ganz schweigen. Einer für Viele. Bekanntmachung. Es wird aufmerksani gemacht, daß, wie in allen anderen fabriksmäßigen Betrieben, auch in der Druckerei Union Samstag nachmittags nicht gearbeitet wird. Der Betrieb ist daher ab Sams tag mittags geschloffen. Klein« Anzeigen. Anzeigen in dieser Rubrik kosten 2 Kronen bis zu 20 Wörtern. Jedes weitere Wort 10 Heller

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 26.04.1919
Physical description: 4
des Einsenders, daß das Denkmal nicht an den bisherigen Ort passe, sind auch wir nicht einverstanden, weil es die nackte Wand und den ganzen Winkel ganz hübsch aus fällt. Daß der Einsender die Standschützen treffen wollte, ist eine ganz unmögliche Kombination des Verfassers obiger Erwi derung. Wer selbst fast 3 Jahre als Stand schütze an der vordersten Front war, ist wohl gegen eine solche Verdächtigung gefeit. Nicht unerwähnt darf aus diesem Anlasse bleiben, daß über die Auffassung des Entwurfes

, dessen Namennennung mich ganz unwillkürlich an die Nähe Israels erinnert, konferiert sehr eifrig und gewandt mit den Geschäftsin habern über die praktische Ausgabe der Milch und den flotten Geschäftsgang. Nach zusammengetretener Beratung begaben sich die Kontrolleure wieder wahrscheinlich dorthin, woher sie gekommen sind: ich weiß es nicht, sonst würde ich es sicher sagen. Nun muß ich drandenken, wieder weiter zu kommen, denn für'n Paul wirds bei dieser engen Knappheit an Milch und reichem Ueberfluß

kann man ein solches Deutsch, in dem der Aufruf geschrieben ist, wohl doch nicht zutrauen. Die Macher in dieser ganzen Bewegung sind also ganz anderswo zu suchen. Dies zur Beruhigung und Aufklärung. Achtung abrang. Aber die Milchzentrale selbst will ich doch nicht mitnehmen, es genügt mir für heute die angenehme Erinnerung daran. Unauffällig trenne ich mich von den warmfühlenden Hallern los und komme in etwas zerquetschter Verfassung wieder auf die Straße, nein, ich will sagen Gasse, denn die Haller erzählen mir immer

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 23.08.1919
Physical description: 4
, z. B. an der mit 9 Mann besetzten Einbruchstation in Scharnitz, und daß Angehörige fremder Besatzungstruppen zu Borzugs- Da kommt nun der ersehnte Tag, Martini, 3 Uhr Nachmittag; Die Sänger ziehen ohne Zahl Hinein zum großen Himmelssaal. Voraus geht der Propheten Schar Mit langen Bärten und Talar. Versteht sich selbstverständlich, daß Sie singen hier den tiefen Baß. Das Sanfte zu verschmelzen mit dem Scharfen, Kommt König David auch mit seiner Harfen. Das will dem Marti nicht ganz taugen. Man siehts ihm an in Gesicht

gelegeile Oekottomiegebäude samt Baugrund an Baumeister Franz Dworak ver kauft. Durch die herrschende Wohnungsnot ver anlaßt, dürfte sich auch im Haller Villenviertel eine rege Bautätigkeit entwickeln. Herr Willibald Tschiderer erstand das Gast haus zur Traube in Hall um den Preis von 72.000 Kronen. Die Haller Salinen-Musik in Mühlau. Am Soiriltag den 24. August veranstaltet dir Salinen-Musikkapelle von Hall im Schankgarten ' Dös hat mi müßn ganz verblüff», Drum hun i mi holt a vergriff». Was im Verein

ist ganz verboten, Habt ös hier aufgfüahrt ganz nach Noten. Miar scheint, dö Sach ist abgekartet, Dös hatt' i do im Himmel nit erwartet; Du hast mi könnt in tzimrnl füahrn. Jetzt mach, daß i kann existiarn!" „Bedenke, Mark! doch, ich bitt. Hat denn nicht auch mein Meister Witt Selbst eine Messe komponiert, Mit Instrumenten arrangiert?" Martl sagt: „Dös woaß i schun; Er hött es gar nöt soll» tun, I Hans ihm wölln schreib», Er solls in Zukunft lasse» bleibn!" „Mein Martl sei doch gscheidt, Du gehst

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 19.07.1919
Physical description: 4
können, droht ein jetzt alles überwuchern des Unkraut, die schnöde Selbstsucht, zu vernichten. Bekämpfen wir sie in jeder Form mit allen Mitteln und laßt uns auch in Not und Unglück aufrechte, pflichtbewußte Männer sein! — Nur wenn sich alle Deutschen in diesem Sinne betä- wechselte sie ihre Kleider, ging in die Küche und schickte sich an, das Mittagsmahl zu bereiten. Ahnungslos schmiedete ich an meiner Arbeit weiter, da sprang die Zimmertür auf und meine Frau flog zu meinem Schreibtisch, ganz bestürzt

und aufgeregt, und schrie: „Aber Paul, was "hast du denn heut gemacht? Dich kann man schon zu gar nichts haben, rein zu gar nichts! Wo hast du wieder deinen Kopf gehabt? Daheim bist du immer ohne Kopf! Wenn ich ihn doch einmal zwischen meine Hände bekäme, daß ich ihn dir endlich recht aufsetzen könnte? Eine solche gedankenlose Dummheit! „Ja, was habe ich denn wieder angestellt", fragte ich mich ganz ruhig, aber erstaunt über diese nach meiner Meinung ganz unverdienten Amvürfe. „Ja, so was kannst

; besonders die Fleischsiederei will ich ganz und gar aufgesteckt haben. Mit der nochmaligen Bitte, nichts weiter von seiner Kochkunst auszuplaudern, schließt der beneidenswerte Stichlpaul. Vertretung des Lehrkörpers der Knabenschule und mehrere Frauen der Stadt mit der Frau Bürger meisterin an der Spitze. Die Kunde davon drang unvermutet auch nach außen. Dies benützten ehemalige Schülerinnen der Sckw. Ambrosia, um in zarter Weise das kleine Fest zu verschönern. Sie verfaßten ein sinniges Widmungsgedicht

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 02.08.1919
Physical description: 4
. Dieses wahrhaft humane Kinderfürsorgewerk der Ameri kaner für Deutschösterreich wird auch von den Verhängte er über einen Sauren Schularrest, brachte er ihm aus dem Gasthaus, wo er speiste, Brot und Fleisch oder ein Würstel mit. Das war auch pädagogisch; denn dadurch gewann er sich wieder die Zuneigung und Liebe der Arrestanten! Ueber sich selbst war Tschiderer nicht ganz Meister. Er liebte etwas stärker den Alkohol als seine „ewige Braut" in der Höttingergasse. Er wollte heiraten, konnte sich aber doch nie

wird, daß bei Annahme ganz niederer Preise der verwen deten Nahrungsmittel eine einzige Ausspeisung mit Strudel auf '1784 K und mit Weißbrot auf 1624 K — also für ein Kind auf K 3.20 bis K 3.50 — zu stehen kommt. Diese Berechnung sagt alles. Darin sind aber die Regieauslagen, die die Bedienung und die Bäcker und die Zufuhr verursachen, nicht inbegriffen. Dazu sei noch ausdrücklich bemerkt, daß das Komitee die Leitung der ganzen Aktion und sämtliche Lehrerpersonen die Aussicht unentgeltlich besorgen. Die Kinder

zu Wein." Er war ein guter Sänger und wir brauchten ihn; er wollte auch immer in unserer Gesellschaft sein. Hatte er nun dem „Rötl" schon so weit zugesprochen, daß er den nötigen Mut verspürte, sagte er dem Katecheten seiner Schule fein ins Ohr: „Hans sötz! Heut' bin i wieder ganz Kapu ziner." — Hans setzte — im Jahre sehr oft — obwohl auch sein Geldbeutel fast immer an Schwindsucht litt, doch nie derart, daß Spinnen Gelegenheit gefunden hätten, sich darin einzuweben. — Dieser Kamerad erinnert

dort nicht ganz nach Wunsch ein. Die „25 er" feierten ihr Priesterjubiläum. Nachdem die Jubilanten und die meisten Gäste schon längst Absam wieder verlassen hatten, blieben wir mit Dekan Gräber. Herrn Verwalter Krüse und einigen andern noch in die Nacht hinein im Ebnergarten sitzen, weil „es heut gar so fein und gemütlich ist", wie Gräber meinte. Ein Cantus stieg nach dem andern, ein Liedchen nach dem andern erklang in die stille Nacht hinaus. Herr Krüse, der sich gut unterhielt, fragte mich bei einer Pause

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 17.05.1919
Physical description: 4
zur Geltung kamen. In der Henkershand ihres hübschen Kronenschmuckes noch dazu auf so schreckliche Art beraubt worden, daß sie die nackten, blutenden Stummel ihres einst so üppigen Geästes klagend zum blauen Himmel emporstrecken und um Rache schreien. Sie bieten ein jammervolles Bild und geben Zeugnis von ganz unverstandener botanischer Roharbeit. Rasend eile ich den ganzen Marktgraben ent lang weiter und zähle nicht weniger als 72 auf diese vandalische Art geschändete Bäume. Die geschlagenen Wunden

. Seine Stimme kam hier besonders in Hoch- und Tief lagen zur besten Geltung. Bei diesen Liedern war die reichlich angewandte Mimik vielleicht ein wenig zu viel, umso besser illustrierte sie das Lied „Ich gung emol spaziere". Ganz ausleben konnte sich der Sänger bei einem Tiroler Scherz lied, das er als Wiener ganz ausgezeichnet zu Gehör brachte. In der drillen Abteilung sang Frau Ortner recht herzig das Lied von Ditz „Der Kuckuck und der Piedewitt". Das altbekannte Volkslied „Es war immer so," und besonders

. . .)« Nun hätte ich mich in meiner heutigen üblen Laune bald verrannt und ich muß trachten, eiligst nach Hause zu kommen, denn es will schon Abend werden. Da mein Freund mir neulich ganz heimlich anvertraut hat, daß in Hall selbst die Nacht etwas schwärzer sei, und ich kein nicht nur für die Gemeinde und die Kirche, son dern auch sozusagen für jedermann in verschie denen Anliegen in selbstloser Weise gewirkt hast, hauptsächlich aber auch für die große Mühe und Arbeit, welche Du für das Zustandebringen unserer

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Page 1 of 4
Date: 26.04.1919
Physical description: 4
verschwör' ich es hoch und nieder, mit der Trambahn nie mehr zu trotteln, aber immer verlocken mich der „Tramway Freuden". Meine heutige gepäcksmüßige Versendung von Innsbruck nach Hall hat mich schon ganz damisch nervös gemacht. Nach langen und bangen Stunden mit einem Dutzend von Erholungspausen nimmt die quälende Tram noch einen erquickenden Frühlings aufenthalt in der Hallerau bei der bestbe leumundeten Station Thaur, um ja nicht überhitzt oder gar planmäßig in die städtische Endstation einzulaufen

. Diese übereifrige Arbeitslust der falschen „Hallau-Schlange" hat mich heute schon ganz aus dem Häusl gebracht, so daß ich ernstlich zusehen mag, ungeschoren wieder ins Häusl hinein zu kommen. Besonders giftig hat mich ein mitge fahrener italienischer Frühlingskurgast ge rnacht, dessen derzeitige ideale Lebensauf gabe, wie es scheint, darin besteht, zwischen Hall und Innsbruck in Ermangelung einer solchen Schmeichelworten fliegt einem da an den Kopf. Aber das wäre noch lange nicht das Aergste. Sofort wendet

in einem Uebergangs- stadium befinden, in dem alles aus den Angeln zu gehen droht. Im Uebrigen gedankenlos über den saftigen unteren Stadtplatz und bemerke bald an der Gemeinde anschlagtafel ein überaus mächtiges Plakat mit noch größeren Lettern gedruckt, wodurch das Erscheinen des neuen Wochenblattes „Haller Lokal-Anzeiger" angekündigt ward. Ich ziehe ein mir in die Tasche geflogenes wirkliches Zeitungsblattl dieser pompösen Ankündigung heraus und vergleiche es mit dem unnatürlichen Anschlagsplakat. Ich war ganz

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Page 1 of 4
Date: 19.07.1919
Physical description: 4
, ja selbst elegante Automobile stehen permanent bereit, um die „freie Wahl pflicht" ganz bequem erfüllen zu können. Und was ist als Gegenleistung für solche zarte Auf merksamkeiten zu erbringen? Nichts! Im Gegen teil, man erhält noch etwas: Einen Stimmzettel. Dieser wird auf mehr oder minder geheimnis mäßig am 15. Juli geschlossen. Nach einem Dank gottesdienst fand die Verteilung der Schulnach richten statt und die Knaben wurden nach einer Ansprache über ihr Verhallen und ihre Auffüh rung in die Ferien entlassen

die Vorsitzende Frau Ghedina die Versammlung, be grüßte die Anwesenden, namentlich den Herrn Sekretär Unterwurzacher aus Innsbruck und den hochw. Herrn Dekan von Hall als Beirat der Ortsgruppe, und erteilte dem ersteren das Wort. Dieser entwickelte in längerer Rede die großen materiellen Vorteile, welche der Zusammenschluß die allgemeine Menschheit erechneten, zielbewußten Programmaucheine geordnete, rührige Organisa tion aufzuweisen hat. Dies hat der Wahltag in Hall und wohl auch in ganz Tirol eklatant

gezeigt. Die Religionslosigkeit, der Kapitalismus, das Protzentum, der Klaffenhaß, die egoistische eigen- brödlerische Kleinkrämerpolitik mit ihren Seifen blasenprogrammen sind gewaltig unterlegen, ob wohl die äußersten Anstrenguugen gemacht wor den sind, um die vorhergesagte und heißersehnte Oberhand zu erlangen. Die Frauenwelt von Hall hat in dem ver gangenen Wahlkampf Außerordentliches geleistet und der Stichlpaul muß diesmal ganz offen er klären, daß sie erfolgreicher gearbeitet

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Page 3 of 4
Date: 20.09.1919
Physical description: 4
- und Bierbuden waren Tische und Stühle (natürlich wie immer in Hall viel zu wenig) angebracht, die Geisterburg hatte Ge legenheit, im eigenen Lokal auszuschenken, eine Konditorei war ganz einladend hergerichtet, nur undiskret allzu nahe an der Straße plaziert, eine Riegenhütte im Kleinen mit Enzianaus schank und Tanzboden, die am meisten umlagert war, statteten den Platz aus. Im Mittelpunkte stand die Stadtmusikkapelle, der vornehmste Teil °er Unterhaltung. Sie spielte wie immer aus gezeichnet

zur Ausgabe gelang ten, im großen uild ganzen ziemlich gut waren, sodaß man halbwegs zufrieden sein konnte, sind die diesmal ausgegebenen Kartoffel ganz und gar nicht befriedigend. Fast mehr als die Hälfte ist unbrauchbar. Manche Stücke sind vollends faul, manche schon äußerlich teilweise faul und manche, die äußerlich völlig tadellos aussehen, sind im Innern angefault, sodaß eine Menge davon weggeschnitten werden muß. Die Qualität ist also eine sehr schlechte und so kommt das Kilo anstatt auf K 1.50

, nicht etwa bloß bei den Vertr^eru der Gemeinde anstellen möge, ob tat sächlich allgemein schlechte Kartoffel ausgegeben worden sind, und erheben soll, wie so es ge kommen, daß die Kartoffel auf ihrem Wege bis zur Ausgabestelle dem Verderben anheim gefallen sind. Die Schuldigen sollen dann strenge zur Veruntwortung gezogen werden." Soweit die Notiz in den „Innsbrucker Nach richten". Diesen Ausschnitt klebt nun ein ganz Schlauer, der nicht den Mut zu haben scheint, was er sagt, auch zu unterschreiben

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Page 2 of 4
Date: 25.10.1919
Physical description: 4
ist. Man hat wirklich die Erfahrungen von den zwei ersten Wahlen ausgenützt und hat davon gelernt. Die Listen sind in den einzelnen Wahlsprengeln al phabetisch nach den Straßen und in den Straßen auch Hausnummern in aufsteigender Reihenfolge geordnet. Realitäten-Verkehr. Herr Thomas Mayrl aus Wattens hat das ihm gehörige Postgasthaus an einen Südtiroler na mens Parteli verkauft. Bogelmord. Außer dem Galgenfeld (Weißenbachgraben) wird mit Leimruten Vogelfang getrieben. Sonn tags kam nachmittag ein Mann ganz

von Aesten waren, konnte man bei uns nur ganz kleine Schäden an den Bäumen beobachten. Et was gelitten haben natürlich auch die Telephon- und Elektrizitätsdrähte. Em Pferd der Arbeiter bäckerei, das mit einem solchen elektrischen Drahte im Graben in Berührung kam, war sofort tot. Unserer wackeren Gendarmerie gelang es in letzter Zeit, die Täter von 23 Ein brüchen festzustellen und festzunehmen. Bravo! Der Lirekurs. In Innsbruck gab es diese Woche einen Run auf die Banken. Viele Besitzer von Lire wollten

jene um die Morgen-, Mittag- und Abendstunden, welche eben die Arbeitenden an ihre Arbeitsplätze bringen sollen. Schließlich wären noch die Be- leuchtungsverhältnisse zu berühren, da die Leute in den Anhängewagen sehr oft ganz ohne Licht bleiben müssen, während auch im Triebwagen so manchmal ägyptische Finsternis in einem oder dem anderen Abteil Eintritt, Aufruf l Tiroler! Augen auf! Seht Ihr nicht in immer größerer Zahl in unserem Berglande die Send boten jener gold- und machtgierigen Rasse auf tauchen

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