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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 355 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
auf dem Wasser der Passe ran zu Notdurft gemainer Stat hiebet getrieben wird”, gegen Empfang eines Fang geldes der Kellner, d. i. landesfürstlicher Urbarverwalter, eingehalten; nun wolle dies die Stadt selbst übernehmen (StA. Pestarch. XIII, 112). Im Passei er dürfen die Insassen getriftetes Holz nehmen, wenn es ab dem Wasser kommt und vierzehn Tage am Ufer liegen bleibt (Weist. 4 8. 96). Der Richter erhält bei jeder Trift von 100 Stimmen je einen. Auf der Falschauer, dem Bach des Ultentales

, soll die Triftabgabe sogar ein Zehntel des Holzes betragen (Tir. Weist. 4 8. 163). Eine Kundschaft des Landrichters von Meran von 1529 (StA. Cod. 645 fol. 343) behandelt folgenden Streitfall: Mehrere Leute haben „als Holz maier das Holzwerk aus Schnals auf dem Snalspach heraus auf den Rechenfang und die Lende beim Sieget zu Natura.» getrieben” und zwar eil ich tausend Stück, haben aber dann wegen Sterhleuf und wegen Beseichung (Erniedrigung) des Baches im Herbst da« Holz liegen lassen, dessen sich der Sieger

bemächtigt hat. Als dann im anderen Langes (Lenz) das Wasser wieder gewachsen und angefallen sei, haben die Holzmeier da« Holz wieder vom Sieger verlangt. Dieser erklärte, daß „das nachfolgend im Nachschwanz herfliegende Holz” ihm gehöre. — Wegen der Holz trift auf der Sulden gab es 1442 Streitigkeiten zwischen den Herren von Lichtenberg, die das alleinige Recht darauf als landesfürstliches Lehen beanspruchten, und den Bürgern von Glums (Archivberichte 2 S. 47). Laut der Wahlordnung der Landgerichte

Gries und Bozen. Steinegg und Welsch - nofen vom Jahre 1564 (StA. Kod. 3605) wurde für die Stadt N o z «• n das B renn- holz außer aus dem „Semdtai” (Barntal) aus dem letzten Gericht „durch Treiben auf dem Prand* und dem Cardaun-Pach” bezogen. Das Holz, das aus diesen Gerich ten „auf das Welsch (d, h. nach Italien) verkauft wird, wird auf dem E v s a e k h - f 1 u B mit c 1 a i n e n Flossen oder sonst triftenweise hi» zur Etsch geflesat oder gebracht”. Laut des Urbar» der Herrschaft Michelsburg

von 1715 fol. 74 (StA.) hatte diese „von jedem Tausend Holz, das .auf dem Wasser R i e n z fir- t r i b e n (vorbeigetrieben) wird es werd gelendet oder nicht, 25 kr. einzuheben. ebenso auf dem Wasser G a d « r”. Für die Gerichte im Valzigan (Vatsugana), nämlich Primör (Primiero). \ fan (Ivano), Telfan (Tetvana) und Castlalt wurde im Jahre 1599 eine neue Trift ordn u n g ..sonderlich betreffs Anwasserung, Vertreibung und Vorfürung des Holz auf den Pich und Wassern” Ponor (Vanoi), Zismon (Cismone), Mais

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 352 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
III, 3. — Rechtsverhältnisse der Holztrift. f. 152. Eh ist dies ein Kopialbuch, das um 1420 von den Originalen abgoschriehcn ist. Vielleicht ist das „vechen" verschrieben fiir „rechen”, doch gibt- auch „vechcn” hier einen brauchbaren Sinn, nämlich ..fangen”). Die Holzmeister waren in älterer Zeit Unternehmer, die vom Landcsfürsten den Auftrag > rbi'dt- n. in einem bestimmten Waldgebiete, das seiner Verfügung Vorbehalten war, das Holz zu schlagen und es zur Saline zu triften. Der Auftrag wurde

schriftlich im Namen des Landes fürsten in Form einer Urkunde ausgestellt, eine solche ist bereits vom 14. Januar 1305 erhalten (StA,. Pestarchiv 26/32), Eberhard in dem Eiehach hat demnach die Wähler in der Mclnch und in deren Seiten bächcn zu schlagen und innerhalb 10 Wochen das Holz nach Hall zu triften. Wenn er durch das Holzwerk und die Klausen den Anrainern Schaden macht, so soll er diesen den Anrainern vergüten. Dem Holzmeister Kripp verlieh 1353 der Landesfiirst „den Bach zu I’hun.« (Pfunds

) für da« l’fannhaus zu leiten und zu führen, doch ohne, Schaden dem Dorf”, gewiß für die Zwecke der Holztrift, (Kripp, Familienbuch S. 36). Diese Kripp führten im 14. Jh. einen Schrägfluß im Wappen, da« sich eben damit auf ihre Tätigkeit als Holz- und Trift- Meister beziehen sollte, „weil sie verstundig mit dein Hoizwerch und den Pichen uinzugehen wissen” (a. a. 0. 8. 34). Nach dem Weistum des Dorfe» Pfunds im Obcrinntal aus dem 14. Jh. mußte das Holz, das mittelst „Klausen” geführt, also getriftet wird, gemerk

, das um das Jahr 1420 auf Grund älterer Vorlagen geschrieben worden ist, findet sich auch die Bestimmung „alle Wälder und Bäche sind der — landeafürstliehen — Herrschaft” und das bezieht sieh sicherlich auf die Benützung der Bäche zur Trift des in den Wildem geschlagenen Holzes 1 ). In diesem Amtsbuch steht auch ein ., Statut der Holzmeister*’, das stark auf die Trift Bezug nimmt. Es bestimmt, daß niemand Holz von dem Wasser weg nehmen darf, es sei Trift, Vor- oder Nachtrift. Wenn das Holz wegen Güssen

oder übriges Wasser auf freies Land, Wiesen oder Auen oberhalb des Werks zu Hall austriebe, so erhält dafür der Holzmeister von der Herrschaft, d. i. eben der landesfürstlichen Saline keine Hilfe. Wohl aber, wenn das Werk zu Hall des Wassers wegen brüchig würde und das Holz außer Landes ginge. Wenn ein Holzmeister eine Klause schlagen oder machen muß, so erhält er dafür eine Hilfe. Wenn er aber auf seinem Werk oder Triftbach einen liechen zum Auffangen des Holzes schlagen muß, um auf gefügiges Wasser

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 354 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
III, 3. — Die Holztrift auf den Nebenflüssen der Etsch. Auch im Etschgebiet wurde die Trift nachweisbar seit dem 14 . Jh. stark gehand- habt, hier diente sie außer für den Eigenbedarf der inländischen Städte haupt sächlich zur Ausfuhr von Holz in das waldarme Italien. Laut der ältesten Urkunden, die ans dem 14. Jh. hierüber vorliegen, hat der Landesfürst die Trift — das Treiben, wie man hier in älterer Zeit meist sagte — als nutzbares Recht zum Gegenstände seiner Verleihung gemacht

Kartell das alleinige Recht „auf dem Wasser Plumiam” — das ist eben der Talbach von Marteil — Holz zu treiben (Stolz Südtirol Bd. 4 S. 89). „Das Holz treiben aus Phlers” (Pflersch) war laut Urkunde von 1420 landcsfürstlichcs Lehen (StA. Cod. 19 f. 29; God, 599 f. 147). 1398 Januar 1 verkauft Leonhard von Metz dem Heinrich von Rottenburg das Recht auf den Holztrieb im Eisack und die Einnahmen hieraus (StA. Urk. 3747). 1413 verlieh der Landesfürst dem Klnrissenkloster zu Br ixen das Recht Holz zu kaufen

und es auch zu treiben (ISfcA. Urk. 9417; Straganz, Gesch. dieses Klosters S. 34). Alte Grund herrsch af ton verpflichten ihre Hintersassen zur Mitarbeit an ihrer Holztrift, so heißt es im Urbar des Stiftes Sonnenburg von 1320 von manchen dessen Gütern im Knneberg. daß ihr Inhaber „dapei sein soll, da man das Holz treibet” (Zingerle S. 9). Ein Bürger von Sterling schenkte 1388 seine Rechte auf den bei Tumburg im Eisack neu erbauten Rechen — erste urkundliche Erwähnung dieses Ausdruckes — dem Spital seiner Stadt

und erließ eine Triftordnung, deren Inhalt mir nicht naher bekannt ist (Fischnaler Reg. v. Sterzing Xr. 82). Das Gericht Enn und Castell verzeichnet, 1405 unter seinen Einnahmen auch solche aus dem ..Holztreiben auf den Wassern der Etsch und des Bfeis” und vom Holzzoll (Stolz, Südtirol Bd. 2 S. 245). Haut des W eist,ims der Stadt Sterzing von 1400 war der Abbruch des Rechens zu berufen, damit jeder rechtzeitig sein Holz aus den Tälern, Auen und Santen (Sandbänken) nbt reiben könne (Tir. Weist. 8. 431

). Die Bürger von Sterzing hatten also für ihren Bedarf ein Trift recht, auf den obersten Büchen des Eisackgcbietes. Ebenso dürfen die Bürger von Br ixen laut ihres Stadt rechte« von 1376 vom Maulser- pach zu ihrer Stadt da« Holz treiben, weiter aber nur mit Zustimmung ihres Richters. Für gewöhnlich darf niemand auf eigene Faust Triftholz aus dem Wasser ziehen. Xur wenn das Holz infolge Gisse (Hochwasser) entrinnt —- Imu Brixen dureh- gearhwemint wird — darf jedermann Holz herausziehen

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 356 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
1587), und zwar in deutscher Sprache, denn auch die Forstbeamten und viele Holz arbeiter, besonders in Primör, waren damals Deutsche 1 ), die Holzkaufleute allerdings meist Welsehe. Diese Ordnung bestimmt unter andern: „Damit die Triften albegen in ainem Jar mit dem »Schneewasser hinauskommen, so sollen die Holzkaufleut ir Holz mit Ausgang des Monat Februar jedes Jar für die gewondlich Wasscrclau- k e n gebracht und angewässert haben und dann mit diesem Holz fortfarn, den Trift- achwanz erbeben

aus dem waldreichen Fass®- und Fleimstal an die Etsch betrieben. Ein Triftzoll kommt hier schon um 1300 vor (Arcli. öat. Gesell. 97 S. 868). Wolkenstein sagt um 1600, daß „auf dem Wasser Nef&s mit dem Holzschwell jährlich um 100,000 fl. Holz nach Trient und Pcm (Verona) geführt wird”. Aus den W äldern in den zu Tirol gehörigen Quellgriinden der Isar konnte nach Tirol herein natürlich nicht getriftet werden. Daher wurden die Wälder in Lafatsch und Gieirscht&l für den Haller Salzberg derart genutzt, daß das Holz

über das La- fatscher- und Stempeljoch dorthin gebracht und schon um 1300 hiezu Wege über jene Joche angelegt wurden. 2 ) Aus den Wäldern in der Leutaach und bei Seefeld und Scharnitz hat man das Holz auf der Achse mit Schlitten oder Wägen in das Inntal gebracht, ebenso zum Teil aus dem Achental. Aus den ausgedehnten Wäldern im Rißgebiet wäre aber eine solche Lieferung wegen ihrer Entfernung unrentabel gewe sen. Daher hat das tirolische Forstmeisteramt das Schlagrecht in den Wäldern in der R i ß und zum Teil

auch in den Seitentälern des Achentals mit dem Forst amt des Herzogtums Bayern oder auch mit dem Kloster Tegernsee gegen ein gleiches Schlagrecht in den zu Bayern gehörigen Wäldern an der Weißen und Schwarzen Valepp eingetauscht, welche Bäche in die Brandcnbcrger Ache rinnen. Denn aus den Wäldern an der Riß konnte das Holz zur Isar und damit weiter hinaus nach Bayern getriftet und geflößt werden, die Flußfahrt auf der Isar begann bereits bei Mittenwald; aus den Wäldern an den Valeppbächen war andererseits das Iiolz

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 407 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
der Strecke bei Prutz (s. unten S. 429). Vielleicht ist das Wort „Lang Prugken” das wir eben erwähnten, auch nur verschrieben für „Landprugken”. Im 18. und 19. Jh. hat man in Tirol Brücken aus Holz mit verhältnismäßig sehr großen Bogenweiten gebaut, so im J. 1831 die Brücke über den Inn bei Landeck mit 34.7 m und hinter Pfunds mit 41 m, über den Lech bei Unterletzen unter Beutte mit 36 m, die Ladritscher Brücke über den Eisack bei Franzensfeste mit 24 m Weite und 40 m Höhe. Die großen

Lärchenbäume, die dazu verwendet wurden, wären heute allerdings kaum mehr zu bekommen (vgl. Heidecker in Bau zeitung 1914 B. 61 u. 63). Die Brücken aus Holz mußten ziemlich oft in ihren Teilen oder im ganzen erneuert werden. Aus der Zeit von 1790—1805 — also während Kriegszeiten, die für Bauten nicht günstig sind — befinden sich im StA. (Abt. Cameralaxchiv) eine Reibe von Verträgen, die damals zwischen der Staatsverwaltung und dem Brückenbanmeister Kink wegen Erbauung von neuen Brücken für schadhaft

worden ist (Th. Heimatblätter 1933 8. 305). Die Römer haben für die Brücken über größere Flüsse Holz oder Stein ver wendet. Entweder waren die Brücken zur Gänze, sowohl die Pfeiler wie die Fahrbahn oder nur letztere aus Holz und dann erstem aus Stein, oder es war die Brücke zur Gänze aus Stein, in diesem Falle war der Oberbau aus großen Steingewölben her gestellt. Im Gebiete des späteren Tirol sind auch unter den kleineren Brücken Steinwölbungen aus der Römerzeit nicht sicher bekannt

und auch für das Gebiet von Trient liegen hiefür keine bestimmten archäologischen Feststellungen vor. Die älteste Etschbrüeke, jene von San Lorenzo in Trient, war nicht nur im 13. und 14. Jh., sondern auch noch zu Ende des 17. Jh. ganz aus Holz hergestellt, wie Ma- riani in seinem 1673 erschienenen Buche, Trento con suo Concilio 8. 12 berichtet 1 ). Erst 1858 ist hier eine Brücke aus 5 Steinwölbungen erbaut worden, also ziemlich lange nach jener Zerstörung der alten Brücke durch ein Hochwasser um die Mitte

des 18. Jh., welche den Stoff für das bekannte Gedicht von Gottfried August Bürger „Hoch klingt das Lied vom braven Mann’ gegeben hat 2 ). Nach der Überschwemmung im J. 1882, hei der diese Steinbrücke wegen ihrer zu geringen Öffnung das Wasser 1 ) So mußte 1t. Urkunde von 1270 die Gde, Fleims Holz für die Brücke zu Trient stellen, wofür ihre Leute an dieser und in Bozen zollfrei waren. (Sartori Zt. Ferd. 42 8. 14 ff.). Bei Verpachtung des Brückenzolles zu Trient i. J. 1386 erfolgte die Einweisung an den Pächter

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 357 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
den sonstigen Gang der Siedlung bedingt. Während am Inn die Holztrift seit etwa 1880 ganz aufgebört hat, wird sie heute nur mehr auf einem Nebenfluß desselben, nämlich anf der Brand enberger Ache, in ausgedehnter Weise betrieben, weil diese ein ausgedehntes Waldgebiet entwässert. Nahe der Mündung derselben in den Inn bei Kramsach befindet sich heute noch ein großer nach den neueren technischen Mitteln ausgestalteter Holz rechen und Ländplatz und am Mittel- und Oberlauf jenes Flusses ebensolche Triftklausen

Stadt von der tixolischen Forstbehörde das Abstockungsrecht in jenen weiten Waldgebieten und ließ dann in eigener Regie das geschlagene Holz abtriften, oftmals in einem Jahre 2 bis 300.000 Hölzer. Bedeutende Entschädigungen mußten den Anrainern des tirolischen Lechs gezahlt werden, weil das Triftwasser infolge seiner Stauung und des mitgeführten Holzes über die Ufer trat nnd dieselben verwüstete. (Deiser wie oben S. 336, Anm. 1). Der Standort dieser Wälder wird in einem dies bezüglichen

augsburgischen Schriftstück von 1545 „das ober ländische Tirol bei Reutte” genannt, das erstere Adjektivum ist natürlich von der Lage Augsburgs am unteren Lech aus gemeint. Die Wälder in Zwischentoren, das ist zwischen dem Fern und Reutte, sowie auch im Lechtal und Weißenbach hat zeitweise die Haller Saline aber auch für ihre Zwecke verwertet, indem das Holz mit Wägen auf dem Fernpaß geführt und von hier aus durch eine künstliche Rinne in den Gurglbach bei Nassereith und in den Inn getriftet worden

ist 1 ). *) Verträge zwischen dem Salzärar und dem Holzunternehmer Hirn wegen der Risfahrt bei Nassereit und der Holzschwemmung im Gurglbach v. 1773 (StA. Cam. Arch. L. 81 Nr. 76, 163, 154), — In der Beschreibung der landesfürstl. Fischwasser Tirols von 1768 heißt es darüber: „Es liegt zwar gleich ober dem Kläusl am Fern ein kleines Seele, welches aber mit Holz und Bäum verwüstet, von niemanden benutzt wird und gebrauchen solches die Hämische Holzliferanten, wann selbe von dem Fern das Hallholz abriesnen

, um im Fall, da die Riesen ohngefähr ausbrechete oder das Holz stecken bleibete, sogleich die Flucht mit dem nachkommenden Holz in dieses Seele nehmen zu können.” — Vgl. dazu auch Strele über die Holztrift in Tirol in Tir. Heimatblätter 13 8. 287.

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 404 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
Brücken geschlagen und dann vor Beginn des Frühjahres wieder abgetragen. Sie dienten der Lieferung von Holz und Heu von der einen auf die andere Seite des Flusses auf kürzerem Wege, als es den benachbarten mit stän digen Brücken möglich war. Solche „Winterpruggen” werden erwähnt bei Silz über den Inn 1553 (Mitteilungen Tir. Landesarchiv H. 6 S. 11 u. Tir. Weist. 2, 45) und bei Pettneu 1830 (StA. Bezirksamt Telfs), bei Sigreid südlich Steinach über die Sill 1481 (Ver. Ferd. 14 S, 120), bei Stafflach

. Diese Winterbrücke in der Imster Au und eine weitere bei Mils haben aber nur die Breite eines Steges, sie werden im September aufgestellt und im März wieder abgebrochen, die dazu nötigen Böcke, Bretter und Stangen den Sommer über an einem Platze am Ufer aufbewahrt. Eine allgemeine, für das ganze Land gültige Verordnung über die Einhaltung der Brücken erließ Kaiser Max im J. 1491: „Dass die Pruggen mit gesnitten Holz und nicht mit Stainen bedilt und bestreut werden” (Wopfner Allmendregal 8. 125

); d, h. die Fahrbahn der Brücken soll aus gleichmäßig geschnittenen Bohlen hergestellt werden. Das Reisbuch von Ernstinger aus der Zeit um 1600 bezeichnet ausdrücklich als „hulzene, d. i. hölzerne Brüggen” jene über den Inn zu Innsbruck, Hall, Volders, Sehwaz, bei jenen zu Rattenberg und Kufstein gibt er es nicht näher an. Die Brücken an der Brennerstraße vermerkt er überhaupt nicht, nur jene über die Etsch zu Trient und zwar als „eine deckte Brüggen”. Wenn also die Brücken allenthalben aus Holz erbaut worden

aus Holz bestanden haben.

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 353 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
oder seiner Salinen Verwaltung Entschädigungen gegeben werden, so geschieht das nur aus gutem Willen und nicht kraft eines Rechts anspruches 1 ). Die Wegnahme von Holz aus der Trift ist verboten und auch das ausgeronnene und an das Land geworfene Holz haben die Anrainer wieder in das Wasser zu bringen, allerdings gegen eine Vergütung. Im Schwazer Bergwerksblich von 1555 (Ibk. Ferdinandeum) ist die. Stadt Hall vom rechten Innufer aus abgebildet. Man sieht am linken Ufer große Holzlager, die mit „Holzlent

auf den Innstram treiben und rinnen lassen bis gen Hall auf die Scheiben”), wobei dieser letztere Ausdruck für die TIolz- lende wahrscheinlich für den Ausdruck „Scheiden” in der vorerwähnten Holz meisterordnung verschrieben ist. Auch auf Merians Ansicht der Stadt Hall von 1640 ist die Schiffslände und der Holzrechen dortseihst genau dargestellt , eine Wiedergaln? des Bildes auch in Tir. Heimatblätter 1935 S. 316. Auch in Innsbruck war mindestens seit dem 16. Jh. westlich der Stadt (bei der jetzigen neuen

B. 3), Laut der Rech nungen des obersten Wald- und Holzmeisters (StA. Cod. 834) sind in den Jahren 1653 bis 16M bei ..der Langes und Herbsttrift auf dem Yrmstramb zu Innsbruck und Hall auf dem Scheidenplatz” jährlich 6 — 7000 Klafter Holz ausgezogen worden. Das Kloster Georgenberg hatte laut seiner Chronik S. 96 auch schon um das J. 1420 einen Holzrwhen im Stallontal. *) 1H» R^wtironiunjf lautet in d«r Wahlordnung von 1685 (StA. Kod. 3581) fol. 10: „Nachdem ojm »!» Landaf iiraten alle J'infc daraut

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 189 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
, Bynnen, Zeunen, Behaltnussen, Gräben, Bin- und Ausflissen, auch anderen Zuegehörten, so verwachsen, wilt, paufellig, nachtailig und übl versehen, dass die on merklichen Uncosten und etwann lenger dann in Jarsfrist nit nach Nutz, sonder mit vil Darlegens genossen und underhalten werden mugen. Wo ich auch zu obgemelter Wasser Ablassen, Tocken, Slegl, Bynnen, Giss- peten, Slaehten und allen andern ainicherlay Holz oder Stainenwerehs bedurft, dass dann fürstl. Durchlaucht mir sollich Holz und Stainwerch

), zu Wisingen, zu Veils, die Weir uf der Langen Wis mit sampt dem Graben, der Weir zu Imst genannt Spiegelfreit, und der Weiher zu Tarens.” Die Dämme und die Zn- und Abflüsse dieser Teiche waren mit Holz ausgeschlagen oder dafür hölzerne Rinnen gelegt und in diesen Schleußen, die. sogenannten Tocken, zur Regulierung der Wasserführung angebracht 1 ). An der tiefsten Stelle war eine l ) So heißt es in der Fischmeisterordnung von 1536, er habe darauf zu sehen,, daß „alle alten See und auch neugemachte leicht

und Weyerstätt zur rechten Zeit abgevischt und wider um (mit Fischen) besetzt, auch mit Docken, Zeunen und Tarnen (Dämmen) und was weiter nötig ist, wol versehen werden.” Docken oder Tocken ist dasselbe Wort wie „Dock”, ein mit Holz ausgeschlagenes und mit Schleußen versehenes Becken zum Bau von Schiffen. — In einem Berichte des Fischmeisters Hans Pfad über, die von ihm im J. 1524 vorgenommene 176

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/GKGT/GKGT_350_object_3959976.png
Page 350 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
, daß entweder der Ei sack von der Holz lende hei Bozen bis zur Mündung in die Etsch schi ffbar gemacht oder noch besser von jener Stelle bis Branzoll an der Etsch ein ganz neuer „Wassergraben oder Brcntela zur Navigacion oder Scheffart”, also ein Schiffahrtskanal zur Waren beförderung erbaut werde 2 ). Allein an der Schwierigkeit, das dafür nötige Geld aufzuhringen, scheiterte der Plan, der auch später nicht, durchgeführt wurde, viel mehr ist das obere Ende der Schiffahrt auf der Etsch Branzoll geblieben

, und die Verbindung von da mit Bozen die Landstraße. Laut eines Berichtes von 1562 be stand damals von früher her ein kleinerer „Schwemmgraben”, um das Holz von der Reif oder Lende bei Leifers (4 km unter Bozen) in die Etsch zu flößen, die Besitzer der anstoßenden Gründe erhielten für Schäden, die ihnen „wegen der Durch fahrt mit dem Wasserfluß” zugefügt wurden, eine Vergütung (StA. Pestarch. 14,45), Einen sehr phantastischen Plan entwarf im J. 1807 ein Graf Port is, nämlich eine Wasserstraße vom Inn

dem Holz mit größerem Antrieb seinen Weg durch das weitere Bachbett suchte. Auf diese Weise hat man aber meist nur Brennholz verliefert. Bauholz konnte man wegen der Größe der Stämme und wegen der Beschädigung des Holzes durch das Wasser nicht triften, sondern für dieses wurden die Stämme zu Flößen gebunden und andere darauf verladen und so auf den größeren Flüssen verfrachtet. Die ältesten Nachrichten über da« Triften auf den Flüssen und Bächen Tirols verdanken wir vor allem dem Betriebe der Saline

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