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Books
Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 275 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
zu erbauen und gleich nachher schwört diese, den Hafen (portus) nach seiner An weisung einzuhalten und ihm am Gestade des obersten Sees (planities summi lacus) in allen Händeln Hilfe zu leisten. 1144 entschied der Bischof einen Weidestreit zwischen den Gemeinden Riva und Arco entlang der Sarca (Sarcha) usque ad lacum 1 ). In diesen Urkunden wird also der See nicht mit einem besonderen Eigen namen bezeichnet, sondern er heißt einfach „der See” schlechtweg. Laut Urkunde von 1275 bekennen

die Vertreter der Gemeinde Ripa, vom Bischöfe von Trient die Hälfte des Passaticum, d. i. des Schiffszolles von Pönale und Torbole und der decima piscium „lacus Gardae, d. i. des Eischzehenten am Gardasee, ferner die Waage zu Riva und einen Anteil an den Märkten zu Bozen zu Lehen zu tragen 2 ). In einer Übersicht über die Einnahmen des Hochstiftes Trient, die um 1290 gelegent lich der Besitznahme desselben durch die Tiroler Landesfürsten angelegt worden ist, werden auch die Abgaben von den „piscariae

in Ripa, Turbulo, Punalo und Arco” erwähnt, nämlich von jeder Fischerei 50 bis 200 Karpfen 3 ). Die bisher erwähnten Urkunden zeigen auch zu Genüge, daß das Hochstift Trient die staatliche Hoheit über das nördliche Gestade des Gardasees mit Riva und Arco ansgeübt bat, insbesondere die Ordnnngsgewalt und die Nutzung oder die Regale über die Schiffahrt und den Fischfang. In einer Aufzeichnung der Be sitzungen des Hochstiftes Trient vom J. 1339 wird deren Ausdehnung im Gebiete der Gemeinden Brentonico

und Nago angegeben mit „ab Atace (Etsch) usque ad lacum de Garda” 4 ). 1388 wird das Ripaticum, der Uferzoll zu Riva ausdrücklich auf den Verkehr „per lacum Gardae” bezogen 5 ), auch in der Chronik des Albert von Cremona aus dem 14. Jh. stets dieser Name gebraucht (Scriptoxes us. schol. S. 53, 78, 84, 100), in den Annalen von Brescia „planities Gardae” (Non. Germ. Script. 18 8. 818). Der alte römische Name „lacus Benacus” ist aber nie in Vergessenheit geraten, schon wegen seiner Erwähnung

” 7 ). In der Urkunde, x ) Bonelli, Storia di Trento 2 8. 382, 389, 447. — Kink, Font. Rer. Austr. Bd. 5 8. 23. — Voltelini Zt. Ferd. Bd. 48, S. 349. 2 ) Barufaldi, Riva Trid. (1903) 8. 132 wörtliche Übersetzung aus der Urkunde im Archive zu Riva, diese im lateinischen Wortlaut auch mitgeteilt von Cristani Mus. Ferd. Dipaul. 926. 3 ) Staatsarchiv München Tir. Kod. 8 f. 1. Hier heißt es allerdings, daß die „piscaria in piche Ar ei non est aptata” d. h. daß die Fischereianstalt nicht in Betriebe sei. 4 ) Bonelli

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 277 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
und seit 1413 in den Reichsgrafenstand erhoben 1 ). Da der Bischof Johann von Trient im J. 1349 Riva und Arco an Mastino della Scala, dem Herrn von Verona abgetreten hat, konnte diesem der Kaiser im J. 1351 die Rechte des Reiches über den ganzen See von seinem obersten Ufer bis zum untersten, mit aller Tiefe und Oberfläche, verleihen (s. oben 8. 259 Anm. 4). Die Republik Venedig, die seit 1405 und 1426 die Gebiete von Verona und Brescia erobert hatte, gewann 1438 auch die Gerichte Riva

und Penede mit Nago-Torbole und hat so die gesamten Gestade des Gardasees beherrscht, Kaiser Max hat aber durch seinen Krieg mit Venedig dieses im J. 1509 genötigt, das Nordufer des Gardasees wieder herauszugeben. Gericht und Stadt Riva gab der Kaiser dem Hochstift Trient zurück, Penede mit Torbole den Grafen von Arco. Das Pürstentum Trient unterstand als ganzes der Vogtei oder Schutzherrschaft der Tiroler Landesfürsten und auch die Grafen von Arco haben ihre Unterordnung unter diese trotz

tatsächlich ausgeübt 2 ). Von 1815—1859 und 1866 war der Gardasee ausschließlich unter Österreichischer Staatshoheit, dann war diese wieder auf das Nordgestade, auf Riva und Torbole beschränkt, bis auch dieses Gebiet infolge des Ausganges des Weltkrieges im J. 1918 an das Königreich Italien gekommen ist. Der deutsche Name für die Burg und Gegend Garda lautete Garten, wir finden ihn häufig in den Gedichten des gotischen Sagenkreises, von Ortnit, Hug- und Wolfdieterich, die etwa im 13. Jh. in jene Passung

. Damit ist sicher Riva am Gardasee gemeint. Diese Pferde werden in einem Urbar des Stiftes Prauenehiemsee von 1400 auch „Reifross’ genannt. In jenem des Hochstiftes Preising von 1316 werden im gleichen Zusammenhänge „Gartross” 1 ) Über die Geschickte dieser Gerichte siehe Voltelini, Welsehtirol in den Erläut. z. hist. Atlas d. öst. Alpenländer 1, 3 S. 230—245. — In den Urkunden, die hier über Arco und Torbole als Besitz der Herren von Arco und in einer weiteren Abhandlung von Voltelini über deren Kaiser

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 276 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
mit der Kaiser Karl IV. im J. 1351 dem Herrn von Verona alle Hoheitsrechte des Reiches auf dem See verleiht, wird dieser als der Gardasee, den das Altertum Benacus genannt habe, bezeichnet 1 ). Diese doppelte Bezeichnung hat auch die Überschrift der Statuten von Riva aus dem Ende des 15. Jh. „statuta Riperiae lacus Gardae Benacensis”, während jene von 1274 den See nicht erwähnen 2 ). Die Statuten von Trient aus dem 15. Jh. sprechen nur vom „lacus Ripe”, ihre gleichzeitige deutsche Fassung

von „See gen Reyff” 3 ). Diese Verdeutschung des Namens Riva war auch sonst allgemein üblich (vgl. Stolz, Deutschtum in Südtirol Bd. 1 8. 20). Die lateinischen Verordnungen der venezianischen Regierung seit 1400 verwenden meist den Namen „Lacus Gardae” 4 ). Auch Flavins Blondus aus Forli spricht in seinen um 1430 geschriebenen Büchern Ristorine (Basler Ausgabe von 1560 S. 361 u. 396) und Italia Illustrata (ebenda 8. 528) vom „Lacus Benacus, qui nunc dicitur Garde lacus” und diesen Namen vom „oppidum

eine der ältesten genaueren Ortskarten angefertigt worden, vermutlich infolge des Krieges, der damals in dieser Gegend zwischen Venedig und Mailand geführt worden ist und die Venetianer veranlaßt hat, Schiffe auf dem Landwege vom Etschtale nach Riva zu liefern und dann auf dem See zu verwenden 5 ). Die bereits angeführten Urkunden zeigen, daß die staatliche Hoheit oder Regalien, die Ordnungsgewalt über die Nutzung des Gardasees, besonders hin sichtlich Schiffahrt und Fischfang zuerst den Königen

von Langobardien oder Italien und, da deren Wurde seit 954 mit der der römisch-deutschen Kaiser verbunden war, diesen zugestanden hat und dann von ihnen durch Verleihung an die örtlichen Fürstentümer gekommen ist. Das waren auf der Ostseite des Sees die Herren von Verona und am Nordufer die Bischöfe von Trient. Das letztere' Gebiet war seit dem 13. Jh. in mehrere Gerichte und Verwaltungssprengel, nämlich Riva, Arco und Penede mit der Gemeinde Nago-Torbole geteilt. Das Gericht Arco w r ar im Besitz der Herren

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Category:
Natural sciences, Agriculture, Domestic economy
Year:
1936
Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
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Page 274 of 523
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: XII, 510 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte
Location mark: II Z 92/32
Intern ID: 104633
ze Varde”, in einem späteren von 1330 „vischlehen ze Varde”; dieser Name entspricht wohl einer verdeutschten Schreibung für Garda. Ganz besonders deutlich weist aber auf jenen örtlichen Zusammenhang der Name, der für das Talgebiet der Sarca, die von Norden her in den Gardasee einfließt, in ältester Zeit, so laut Urkunde von 927, üblich war, nämlich „Judicaria Summalagensis”, d. h. Landgericht am Obersee 3 ). Seit dem 12. Jh. ist dann allerdings das Gebiet von Riva als selbständiges Gericht

von den weiterhin sogenannten Judicarien abgetrennt worden. Dieses Nordgestade des Gardasees hat wohl seit längerem zum Herzogtum Trient gehört und ist mit diesem durch Kaiser Heinrich II. im J. 1004 dem Hochstift Trient übertragen worden. Beweise für die Herrschaft des Bischofs von Trient über dieses Gebiet liegen allerdings erst seit dem 12. Jh. vor. 1124 erlaubt nämlich der Bischof von Trient der Gemeinde Riva (Ripa) beim See (lacus) eine Burg *) So in einem Privileg des Kaiser Heinrich II. für die Arimanen

. *} Sinnacher Gesch. v. Brixen Bd. 2 S. 383 ff. — Mon. Germ. Kaiserurkk. Bd. 3 S. 681 erklärt die Urkunde für eine Anfertigung des 12. Jh., und bezieht das „summus lacus” im Index S. 819 richtig auf die Gegend von Riva am Gardasee, nur ist die Annahme einer Wüstung d, h. abgekommenen Ortschaft nicht begründet. Das oben erwähnte „Arch” dürfte sich nicht, wie die Namensgleichheit nahe legen würde, auf die benachbarte Ortschaft Arco, deutsch Arch zu deuten sein, sondern als Begriffswort Arche, d. h. hölzerner

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