Geschichtliche und kulturgeschichtliche Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg
124 V. Die Brennerstraße und ihre Nachbarschaft. Felsens die Kirche St. Katharina an der Stelle der ehema ligen Burg Aufenstein. Von den aus Kärnten stammenden Rittern von Aufenstein ist wenig bekannt, wahrscheinlich baute» sie das Felsenschloß im 11, Jahrhundert; ein Aufensteiner wird als Heerführer in dem glücklichen Feldzuge genannt, den König Heinrich, Graf von Tirol, 13 13 gegen die Paduaner unternahm^ Mitte des 15. Jahrhunderts scheint das Geschlecht ausgestorben zu sein. Das Obergeschoß
der romanischen Doppelkapelle der Burg ist noch erhalten und dient als Sakristei der darangebauten neuen Kirche, sie enthält ein merkwürdiges Wandgemälde: die. Jagd des Einhorns', etwa von 1450, das im 16. Jahrhundert übermalt wurde, sowie Spuren von 'älteren Bildern. òteinach wurde 1853 gänzlich durch Brand zerstört und macht wohl deshalb heute einen so stattlichen, sauberen Eindruck. In der Post (ehemals Gasthaus zur Rose) nahm Kur fürst Max Emanuel 1703 Quartier, als er nach Südtirol vor dringen
wollte, um sich mit Vendöme zu vereinigen. Auch einen Papst, Pius VI., beherbergte das Haus auf dessen Reise nach Wien im Jahre 1782, die der Kirchenfürst vergeblich unternom men hatte, um Josef IL durch persönliche Überredung von sei nen der Kirche peinlichen Reformen abzubringen. Zwei berühmte Sohne nennt Steinach sein eigen, die Maler Martin Knoller, geb. 1728, gest. 1804, unc < Georg Mader, geb. 1824; letzterer wurde besonders durch die Ausmalung des Domes zu Speyer bekannt, auch die Kirche zu Steinach enthält am Pla
sich vor allem in seinen al fresco mit vollendeter Technik gemalten Bildern, deren geist reiche Komposition und kraftvolle Ausführung gleich beim dernswert sind.' Als seine besten Werke gelten die Fresken in der Kirche zu Neresheim und zu Ettal (auch der Bürgersaal zu München ist von ihm mit Fresken geziert), und die drei Altar- blatter in der Kirche seines Geburtsortes, Eine förmliche Ge-