Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
. Der König gewährte seine Bitte, befreite das Stift Seben von aller weltlichen Gerichtsbarkeit und nahm es in seinen besondern Schirm mit allen seinen Besitzungen und Rechten. Ludwigs friedliche Thätig- keit, deren das Reich so sehr bedurft hätte, wurde leider nur zu oft durch seine vielen Kriege und Feldzüge störend unterbrochen. Diese galten vorzüglich den Böhmen, und Mähren, den östlichen Nachbarn der Baiern, die daher sehr oft im Felde standen. Innere Unruhen, namentlich die Empörung feiner eigenen
Söhne, und die zeitweise feindlichen Beziehungen zu seinen Brüdern und deren Söhnen machten es Ludwig unmöglich, gegen die Feinde im Osten mit Kraft aufzu treten, und so konnte sich hier ein Reich bilden, das seinen Nach folgern sehr gefährlich ward, das Mährenreich. Von seinen Brüdern trat Lothar I., Kaiser und König von Italien, schon 855 vom Schauplatz ab und zog sich in ein Kloster zurück, wo er wenige Tage darauf starb (29. Sept. 855). Die Re gierung hatte bereits früher zum Theil sein ältester
Sohn Ludwig geführt. So hält i. I. 845 auf seine Anordnung der Großrichter Garibald in dem herzoglichen Hofe zu Trient einen öffentlichen Ge richtstag, wobei Audibert, der Mt eines Klosters zu Verona, vor dm kaiserlichen Misst einen Rechtshandel gegen eine widerspenstige Kirche führte und behauptete. Nach dem Ableben des Vaters tyeu en ich n Lothar II. und Karl in das Reich. Ludwig II.,
