Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
, sie sollten ihren Bruder Otto zufrieden stellen, oder such von Ungarn sofort feindlichen Angriffs versehen. Spannungen, wegen einiger Diftricte und Schlöffer, welche König Karl für Ungarn ansprach, und die Friedrich ihm vorenthielt, batten diesen Wechsel der Gesinnnng erzeugt. Auch der kampfbegierige König Johann von Böhmen war schnell für Otto gewonnen, nachdem im Sommer 13 28 zwischen einigen Grenzbewohnern in Oesterreich und Mähren aus ilnbedeutendeu Ursachen eine blutige Fehde ausgebrochen
war, die bald darauf durch Einmischung deö Königs Friedrich von österreichischer, des mährischen Landeshauptmanns, Heimich von Lipa, von böhmischer Seite, in einen förm lichen Krieg ausartete. Kaum sah der Herzog Otto seinen Bruder an den nördlichen Gränzen beschäftigt, so schlug er mit seinem Anhange loS, vereinigte sich mit den unga rischen Hilftstrnppen, und verheerte grausam das Land seiner Brüder. Bei solchen Fortschritten wollte derKönig Johann nicht müßig bleiben; er eilte im Juni 13 28 auSLuremburg
uach Prag, brach durch Mahren mit 2300 schwer geharnischten Reitern und einigen lausend Mann Fußvolk iu Oesterreich ein, verwüstete daö nördliche Donauufer, und nahm gegen vierzig kleinere befestigte Playe, die, nachdem der Herzog Otto selbst sie bedrängte, völlig schutzlos waren. Schmerzlich empfand eS das Land, daft Leopold's schützendes Schwert fehlte. Friedrich, durch Krankheit und Trübsinn der alten Thatkraft verlustig, suchte in Friedensschlüssen Zuflucht wider so zahlreiche Gegner. Zu Bruck