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History
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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 109 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
100 Kriege und Fchdcii. densvorschläge. Herzog Friedrich, rings von Feinden und Gefahren umgeben, hatte keine lange Wahl. Er nahm den ehrenvoll gebotenen Vergleich an. Der König von Ungarn stattete ihm persönlich in Nenstadt einen Besuch ab, wurde von ihm ehrend empfangen und der Friede von Beiden festgestellt. Jener bat sich deö Herzogs Gegenbesuch in Ungarn ans, und zog dann mit feinem Kriegsvolke heim. Wenn in jenen Fehden Herzog Friedrich hoch und herrlich als Verthei- diger und erster

. Unter der Vorspiegelung, daß er dadurch den Wünschen des Papstes begeg nen werde, zog er Zu Pordenone den Herzog Friedrich auf seine Seite. Nach Teutschland zurückgekehrt, versammelte er am Lechfluße bei Augsburg ein Heer von sechstausend Mann, siel mit demselben verwüstend in Baiern ein nn? mahnte gleichzeitig den Herzog Friedrich an die zugesagte Unterstützung. Ans des letzteren Befehl brach der Hauptmann des Landes ob der EnnS, Erchenger von Wesen, von Oesterreich aus in Baiern ein, überfiel und besetzte

das Kloster Vornbach, verjagte die Einwohner und schaltete übel in der ganzen Umgegend. Ter Baiernherzog, so unvorhergesehenem Angriffe nicht gewachsen, verbiß seinen Zorn, beschwichtigte durch den Erzbischof von Salz burg den römischen König. Der Kaiser, von dem Vorgefallenen unterrichtet, liest durch Eilboten seinem Sohne und dem Herzoge Friedrich scharfen Befehl zugehen, die Waffen sofort niederzulegen und Baiern zu räumen. Doch dem baieriichen Herzoge war damit allein noch nicht gedient. Rachedürstend

warb er insgeheim ein ansehnliches Heer, überraschte im Frühjahre 1234 das K lassen Bornbach und bekam die dort zurückgebliebene österreichische Besatzung, desgleichen viele baierische Gebannte in seine Gewalt. Sein Prosos wüthete mit Strick und Schwert unter den Gefangenen. Das Land ob der Enns plünderten und zertrateil seine erbitterten Krieger; das prachtvolle Kloster Lambach sank in Asche. Schon griff der Herzog Friedrich wieder zum Schwerte und ein neuer, blutigerer Krieg stand bevor

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History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 111 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
102 Der Kaiser in Deutschland. Krieg mit Ungarn. Sohn. Er brach im Mai 1235 von Italien nach Deutschland auf, und nahm seinen Weg vonAquileja durch Friaul nach Steyermark, um gleich zeitig die Gesinnungen des Herzogs Friedrich zu erforschen, der Heinrich's Schwager und sein Bundesgenosse gewesen in der Fehde gegen den baierischen Herzog Otto. Friedrich ging dem Kaiser mit großen Ehren an die Gränzen Steyermark'S entgegen; aber da Beide wenig Angenehmes mit einander zu besprechen

hatten, so sprang der erste freundliche Empfang gar bald in Kälte und Verstimmung um. Der Kaiser brachte wiederum die Rede auf das Heiratsgut der römischen Königin Margaretha, setzte demHerzoge kurzen Termin Zur Auszahlung desselben, und drohte im ausbleibenden Falle mit Krieg. Dagegen machte Friedrich, auf den Grund des österreichischen Frei- heitsbriefes, Anspruch auf Beiträge zu bestrittenen oder noch zu bestreitenden > Kriegskosten, und am Ende trennten sich Beide, kälter und entfremdeter, als jemals

, von einander. Der Kaiser eilte weiter nach Deutschland und bot seinem Sohne, Heinrich VII. Gnade an, wenn er seine Schlösser und Festun gen ausliefern wollte. Da dieser zauderte, ergriff er ihn, übergab ihn seinem Gegner, dem Herzoge von Baiern, Zur Verwahrung und ließ ihn später in einem Kerker Avu liens auf immer verschwinden. Die römische Königswürde, ertheilte er seinem zweiten Sohne Konrad. Ueber Oesterreich zogen sich neue Kriegswetter zusammen. Herzog Friedrich war im Juni 12 34, kurz

nach der Vermälnng seiner Schwester Constantia, nach Ungarn gereiset, um dem Betlager des greisen Königs Andreas mit der jugendlichen Beatrix von Este beizuwohnen. Seine herr liche Gestalt, sein ritterliches Wesen gewannen ihm die Herzen der kriegerischen Ungarn. Eine mächtige Partei arbeitete daran, ihn auf Ungarns Königs thron Zu heben. Bela, des Andreas Sohn und Mitregent, erfuhr davon, und der kaum beschwichtigte Haß gegen Friedrich schwoll dadurch zu neuer Stärke. Als mm drei Monate später des Andreas Tod

die uugetheilte Königsgewalt in Bela's Hände gab, machte dieser seinem Argwohn und seiner Empfind lichkeit durch unerträgliche Strenge Luft. Das schürte den Widerwillen der Großen. Des Vaters königliche Witwe Veatri'r, von Bela's Anschlägen bedroht, entfloh in Männerkleidern nach Deutschland, wo sie einen Sohn, Stephan, gebar. Die Partei der Unzufriedenen ließ jetzt dem Herzoge Friedrich durch wiederholte geheime Sendungen die ungarische Krone antragen. Dieser, ebenfalls unzufriedenen Sinnes ans Steyermark

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 129 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
120 Erneuerter Frelheitstrief. Krieg wit Böhmen. Weingarten, auch bereits daö Diplem ausgearbeitet hatte — dies Alles ab, und beschränkte sich darauf, dem Herzoge Friedrich in einer eigenen golde nen Vulle nicht nur den alten Freihcitàief zu bestätigen, sondern auch neue Vorzüge und Rechte hinzuzufügen, und zwar: l) daß kein österreichischer Unterthan und Vasall der Gerichtsbarkeit oder Oberherrschaft eines andern, als des österreichischen Herzogs, jemals unterworfen jeyn selle

; welches Privilegium besonders in Lehnssachen eine entschiedene Gewähr gab; 2) daß der Herzog voll Oesterreich seinen Fürstenhut mit dem Kreuze des kaiserlichen Diadems ausschmücken dürfe. — Ungeachtet dieser Befestigung der alten und des Zuwachses ueuer Ehren, schied Herzog Friedrich doch mißmuthig von Verona. Eine Königskrone hatte leuchtend vor seinen Blicken gestanden ; sie war verscherzt durch hindernde Umstände, durch den gereizten Sinn des mit seiner Werbung gescheiterteu Kaisers, Neue Kampfeswetter

der zurückkehrende Herzog Friedrich selbst zum Entsätze herbei. Ihn mochten die Baiem nicht erwarten; schnell hoben sie die Bela gerung auf und zogen ab. — Aber bald galt es eine ernsthaftere Fehde. Der König Bela, dessen wehrlose Flucht vor den Mongolen damals der Herzog Friedrich zu Erpressungen benutzt haben soll, stachelte den Böhmen könig zu einem Einfalle in Oesterreich an. Dies geschah im Winter 1245. Den Böhmen zog der Erbprinz Ulrich von Kärnten mit zweihundert Rit tern zu. Sie lagerten bei der Stadt

Laa, die der Herzog im Vertrage von 1241 dem Böhmenkonkge zugesagt, nach dem Frieden mit dem Kaiser aber vorenthalten hatte. Friedrich, in stürmender Hast, wollte mit nur siebenzig Rittern und wenigem Fußvolke sich auf die Feinde Wiersen; mit Mühe hielt Bernhard von Preusl, der tapfere und besonnene Hauptmann zu Laa, ihn zurück. Der Herzog bezähmte seinen ungestümen Muth, bis er aus den benachbarten Ortschaften und Schlössern noch gegen hundert dreißig Ritter an sich gezogen, dann aber ging

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 131 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
122 Krieg mit Ungarn. Friàich's Heldentod. Mit Zorn und Schmerz hatte der unversöhnliche Bela den Sieg seines Feindes Friedrich, die Niederlage des Böhmenkönigs vernommen, den er zum Kriege verführt. Jetzt griff er selbst zu den Waffen. Sein Heer, zum großen Theile ans Rumänen bestehend, von einigen Johannitern und von den Brüdern Friedrich, Bartolomeo und Jerindo Frangipani angeführt, la gerte sich jenfeit der Leitha unweit Neustadt. Es war am 15. Juni 1246, an welchem Tage vor fünf

und dreißig Jahren Friedrich der Streitbare das Licht der Welt begrüßt hatte, als ein Theil der Kumanen durch die Leitha schwamm und Oesterreichs Gränzen umschwärmte. Der Herzog saß auf, sprengte mit wenigen Rittern gegen sie an und jagte sie zurück. Gleichzeitig aber hatte das ungarische Heer den Fluß überschritten und rückte in geschlos senen Reihen vor. Friedrich, in der Hitze des Verfolgens, achtete nicht der neuen Gefahr. Ein fliehender Kumane, nach Tatarenweise hinter sich schie ßend, traf

mit spitzem Pfeile des Herzogs Pferd vor die Stirn, daß es hoch aufbäumend sich überschlug. Ehe der Herzog noch unter der Last des gestürz teil Rosses sich hervorarbeiten konnte, jagte Friedrich Frangipani, Graf von Modruß, heran und stieß dem am Boden Liegenden den Speer in's Auge. Nun brachen, das schreckliche Ereigniß nicht ahnend, unter Heinrich von Liechtenstein die Oesterreicher vor, die Feinde vor sich hertreibend und den Sieg behauptend. Aber der edle Herzog sah seinen Sieg nicht mehr. Uner kannt

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 110 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Bermälungsfeier. Der Kaiser in Deutschland. 101 rechter Zeit einige Bischöfe in's Mittel und versöhnten die grollenden Fürsten. Friedliche Handlungeil und Freudenfeste unterbrachen nur vorübergehend die wilden Zuckungen trotziger Erwerbsucht und blutiger Selbsthilfe, von denen das deutsche Reich erbebte. Der jüngere Heinrich von Medling war um 12ZZ gestorben und hatte, da keine Kmder ihn beweinten, dem Herzoge Friedrich seine Güter und Habe vermacht. Im Jahre 12 34 feierte Herzog Friedrich

. Die herzogliche Witwe Theodora wollte dieses Beilager mit besonderer Pracht begangen wissen. Friedrich, der damals Grnnd zn haben meinte, den Gesinnungen der Wiener nicht zu trauen, bestimmte dazu den Platz von Stadelau im Marchfelde, wo unter freiem Himmel, in prachtvollen Zelten und im Angesichte einer ungeheuren Volksmenge, die Feierlichkeit vor sich ging. Anwesend waren, außer dem Herzoge, seiuer Mutter und den ersten Ministerialen Oesterreich's, die Könige Andreas und Bela von Ungarn, König Wenzel

von Böhmen, Erzbischof Eberhard von Salzburg, die Bischöse von Bamberg, Passau, Freising und Seckau, die.Herzoge von Sachsen und Kärnten, der Landgraf von Thüringen, der Markgraf von Mähren, mit ihnen viele auswärtige Große. So weit reichte schon damals Oesterreich's Freund schaft und Einfluß, daß die Blüte des deutschen Reiches daher kam, Theil zu nehmen an seinen Freuden und Ehren. Ritterspiele und Kampfübungen verherrlichten die Feierlichkeit. Kaiser Friedrich II-, dem Herzoge Friedrich abhold, gab

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 124 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Eni fall der Mongolen. 115 Rodna und überschwemmten das Land gegen die polnischen und mährischen Kränzen hin. König Bela, in verzweiflungsvoller Anstrengung, sammelte nm sich, was an waffenfähigen Männern vorhanden. Sein Rothschrei erscholl an alle benachbarten Landesfürsten; Kaiser nnd Papst ließ er dnrch Gesandte nm schleunige Hilfe anflehen. Der Papst ermahnte znm Kreuzzüge gegen die blutigen Heiden; Kaiser Friedrich II. aber schlitzte seine italienischen Angele genheiten vor und verschob

seine Hilfe ans unbestimmte Zeit. Dagegen setzte Herzog Friedrich von Oesterreich, voll ritterlicher Gesinnung, in so vcrhäng- mßvollem Momente den alten Groll gegen den Ungarnkönig bei Seite, und flog mit einem eilig zusammengerafften, mehr auserlesenen, als zahlreichen Häuflein dem geängstigten Könige zu Hilfe. Er traf ihn bei der Stadt Pesch, in deren Nähe verwegene Mongolenrotten auf ihren windschnellen Pferden ab und zu schweiften. Der kampfbegierige Friedrich griff einen solchen Hau fen an, stäubte

ihn ans einander lind jagte ihn vor sich her. Seine nachstoßende Lanze traf einen der Heiden so gewaltig, daß sie in Stücken brach und der Getroffene vom Pferde taumelte. Ein anderer Mongole wollte dem Nieder- gerannten zu Hilft eilen, aber des Herzogs Schwert hieb ihm mit einem Streiche den Arm vom Leibe. Die Ungarn jauchzten dem österreichischen Helden Beifall Zu. Aber ein wilder Aufruhr in Ungarn, gegen die verab scheuten Kumanen gerichtet, vermehrte die Noth des Landes. Herzog Friedrich eilte

nach Oesterreich zurück, um seine eigenen Erbländer zu schützen. Im Mai 1241 wurde König Bela in der blutigen Schlacht auf der Haide Mohi am Sajo von den Mongolen auf's Haupt geschlagen. Kaum rettete er sich selbst aus dem gräßlichen Blutbade; er floh nach Heimbnrg zu seinem einstigen Gegner, dem Herzoge Friedrich. Die unglückselige Schlacht hatte ganz Ungarn in die Hände der Mongolen gegeben, die es, wo ihr Arm hinreichte, zur kahlen Wüste verheerten, alles Lebende unter schauerlichen Dualen vertilgten. Wäh

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 185 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
176 Rudolf von Habsburg. Mangel an Geldmitteln, zu friedlichem Vertrage. In Streit und Güte kam Rutolf auch mit seinen Ansprüchen all seinen Oheim von mütterlicher Seite, ten Grafen Hartmann denAelteren vonKyburg, zu Staude. 1243 empfing der junge Graf Rudolf den Ritterschlag, und wurde 1.245 an das kaiserliche Hoflager nach Verona berufen, wo er als Zeuge eine Urkunde vollziehen half, durch welche der Kaiser Friedrich, nach seiner Versöhnung mit Friedrich dem Streitbaren, den österreichischen

Freiheitsbrief von 115 6 bestätigte. Bald darauf sz 249) gründete Rudolf gemeinschaftlich mit seinem Bruder, dem Sttaßburger Domherrn, Grafen Aibrecht, die Stadt Waldshut, und maä>lc sie frei von aller Leibeigenschaft. Seilte Anhänglichkeit an den Kaiser Friedrich II. zog ihm iu demselben Jahre durch Papst Juiwcenz IV. den Kirchenbann zu; die Glocken mußten schweigen ans den Besitzungen deS Grafen, die Kirchen blieben geschlosseil. In Muri alleili durfte, doch nur bei geschlossenen Tlmreu, Gottesdienst

IV. den Kirchenbann gegen den Grafen, wegen seiner Parteinahme für die Hohenstaufeu. Mehre Herren des Aarganes waren ill demInterdiete mitbegriffen, dessen Aliö sührung der Baseler Bischof, als Tiöcesau, übernahm. Mit diesem Ereignisse, das der gläubige Sinn des Grafeil nicht so leicht nahm, als mancher andere Herr und Ritter eS nehmen mochte, trat ein Wendepunkt in Rudolfs Leben und Gesinnungen ein. Kaiser Friedrich lebte nicht mehr; die mächtige Eiche Hohenstaufen neigte sich unaufhaltsam ihrem Falle

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 56 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Friedrich I., wegen seines röthlichen Bartes der Barbarossa genannt, war zwar ebenfalls nahe mit Babenberg Verwandt, denn Heinrich's Mutter, Agnes, hatte auch den Vater des Roth barts geboren. Aber nicht minder nahe stand dieser durch Bande des Blutes den Welsen; da seine Mutter Judith eine Tochter des Herzogs Welf von Altdorf und Schwester Heinrich's des Stolzen war. So hatten denn auch die deutschen Reichsstände, indem sie Friedrich auf den deutschen Thron setzten, durch ihn, der den Waiblingen

: und den Weifen gleich nahe verwandt, die lange böse Fehde zwischen diesen beiden Parteien auszugleichen und beizu legen gehofft. Dies lag auch im Sinne des großen Friedrich Barbarossa; daher er noch zu Ende des Jahres 115 2 einen Reichstag nach Würzburg ausschrieb, um die wegen des Besitzes von Vaiern zwischen Heinrich Jaso mirgott und Heinrich dem Löwen schwebenden Streitigkeiten, durch Rechts spruch oder gütlichen Vergleich auszumachen. Doch nur der Lowe stellte sich ein, während Jasomirgott

eö für überflüssig achtete, noch wegen eines Besitz- thumes zu verhandeln, das ihm durch die Aechtung Heinrich's des Stolzen, durch Kaiser Konrad's Ausspruch, das Urtheil der Reichsstände und Heinrich's deS Löwen nachträgliche Entsagung, mit allen Formen der Rechtmäßigkeit anheimgefallen war. Einen neuen Reichstag schrieb Kaiser Friedrich auf Pfingsten 1153 nach Worms aus. Hier erschienen zwar beide Heinriche; doch weigerte sich Jasomirgott, Red' und Antwort zn geben, Mangel einer

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Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 82 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Friedrich der Katholische. Leopold der Glorreiche. 73 men. Als 1197 der Zug sich wirklich in Bewegung setzte, übertrug er seinem Bruder die Verwaltung seiner gesammten Lande, und langte über Messina, dem allgemeinen Sammelplatze, von seinem Ohm, Heinrich von Medling, begleitet, glücklich in Ptolomais an (2 2. September 1197). Die ersten Unter nehmungen der Kreuzfahrer versprachen Erfolg. Als aber die Nachricht vom Tode des Kaisers Heinrich VI. Zu ihnen gelangte, geriethen sie in Bestürzung

und Uneinigkeit; der Parteigeist und die Selbstsucht regten sich auf's Neue. Zwar kamen die Fürsten unter einander überein, den Eid der Treue dem unmündigen Friedrich von Hohenstauffen,zu leisten. Doch stellte dies die Eintracht nicht her, und im März 1198 zogen die meisten Fürsten sannnt ihren Mannen grollend heim. Friedrich, wegen seiner Frömmigkeit und seiner Verehrung für die Kirche der Katholische genannt, sollte die Heimat nicht wiedersehen. Eine hitzige Krankheit warf ihn während der Rückreise nieder

, Zwietracht und Factionen durchwogten das deutsche Reich. Kaiser Heinrich VI. war den 2 s. September 1197, nach einer kraft- und schreckenvollenRegierung, in Sicilien gestorben, und hatte seinem dreijährigen Sohne Friedrich das siei- lische Erbe hinterlassen. Diesem zum deutschen Throne zu verhelfen, hatten viele, sowohl an des Kaisers Hoflager anwesende, wie mich dem Kreuzheere zugezogene deutsche Fürsten feierlich versprochen. Obenan bei dieser Partei stand des jungen Friedrichs Oheim, Philipp

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Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 118 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Friedrichs Widerstand. 109 Seiten scharf angegriffen, somit des geächteten Friedrich letzter Stützpnnct gefällt werden. Um diese Bereinigung zu bewirken, rückte der Burggraf mit seinen Schaaren auf das Steinfeld vor, den südlichen Theil der großen Ebene bei Neustadt. Da stürzten sich von der Stadt her der Herzog Friedrich nnd der Graf von Bogen mit ihren Getreuen mit gewaltigem Ungestüm ans des Burggrafen mehr denn zehnfach überlegene Schaar, warfen Alles vor sich nieder, jagten den Burggrafen

in die Flncht, machten die Bischöfe von Passall und Freising zu Gefangenen. Nie zeigte sich Friedrich der Streitbare größer, als im Unglücke. Er, der in den Tagen des Glückes sich manches VortheilS überhob, mit jugendlicher Hitze manche Gelegenheit übereilte, wußte, wenn erst die Sonne seines Glückes sich verdunkelt, mit weiser Besonnenheit den Moment abzuwarten, jede kleine Gunst des Schicksals zn erspähen und aus zubeuten, jedes Versehen des Feindes mit Adlerblick zu durchschauen und zu benutzen

nen beiden Bischöfen die Freiheit und verband sich dadurch besonders jenen von Passan zu Freundschaft nnd ersprießlichem Gegendienste. An der Stelle des geschlagenen Burggrafen von Nürnberg, der sein und des Heeres Ver trauen eingebüßt, sendete der Kaiser sofort den Grafen Otto von Eberstein als Reichshanptlnailn mit nenen Streitkräfte» nach Oesterreich, um festzuhal ten, was gewonnen, wieder zn erobern, was verloren gegangen. Des Grafen Zug nach Wien konnte Friedrich , bei des Ersteren

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 232 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
, eine Eigenschaft, die ohnehin mit den neuen Verhältnissen kaum verträglich gewesen seyn würde, wie übel man auch diese Zurücknahme früher zugestandenen Vorzuges in Wien aufnahm, und wie harte Fehden sie veran laßt. Auch die von Friedrich II., im Grolle gegen den streitbaren Friedrich, den Steyrern ertheilte Zusage, daß ihr Land stets unmittelbar bei dem Reiche bleiben sollte, war mit dem veränderten Stande der Sachen nicht zu vereinigen und hatte nur zu fortwährenden Verwirrungen Anlaß geben müssen. Den neuen

Herzogen wurden die österreichischen und steyerischen Lande mit allen Rechten, Freiheiten und Zugehörungen übergeben, wie sie einst die Herzoge Leopold und Friedrich besessen , der vorübergehend eingetretenen Minderungen dieser Rechte aber nicht gedacht. Immerhin aber blieb es eine schwierige Frage, wie die beiden herzog lichen Bruder ihre Herrenrechte unter einander theilen oder vereinigen würden, zumal wenn Herzog Rudolf zur Volljährigkeit und Selbstständigkeit gelangt sey. Dies wurde dem Könige

von diesen Provinzen bleiben; dagegen wurden ihm die Habs burger und Kyburger Herrschasten und Voigteien uberwiesen. Würde Letzte rem binnen vier Jahren kein Königreich' oder Herzogthum zufallen, so habe ihm sein Bruder Albrecht eine, nach dem Ermessen des Burggrafen Friedrich von Nürnberg und der Grafen Albrecht von Hohenberg, Heinrich von Fürsten berg und Ludwig von Oettingen Zu bestimmende Geldsumme auszuzahlen. Stürbe Albrecht's männlicher Stamm aus, so gehe die Nachfolge in jenen Provinzen auf Rudolf

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Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 138 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
ZwischeiM'ich. Erbansprilche. 129 Da ereilte (4. October 12 5 0) den Markgrafen Hermami früh und unver hofft der Tod ; fein Leichnam behairptete das Land, das er lebend nie voll ständig besessen; in Klostemenburg fand er seine letzte Rnhejtatte. Em Jahr früher hatte ihm seine Gemalin einen Sohn, Friedrich, dessen junges Gestirn später mit jenem des unglücklichen Eonradin in Neapel blutig unterging, kurz vor seinem Tode auch eine Tochter, Agnes, geboren. Schon seit länger hatte der Herzog Otto

des großen Hohenstaufen, des Kaisers Friedrich N. (13. December 1250). Die Geschichte steht stau nend vor diesem Riesenbilde. Gegen Kirche und Welt hatte des Kaisers mäch tiger Arm gestritten, in Italien die Städte gestürzt, in Deutschland sie erho ben; hinausragend über den frommen Glauben der Völker, hatte er die Blitze des Vatican's mit seiner ehernen Brust aufgefangen; oft hilflos, aber immer furchtbar, oft geschlagen, aber nie besiegt , trug er Krone und Scepter durch alle Wogen und Brandungen

der Zeit, und wahrte gegen Faetionen und Feinde die Majestät des kaiserlichen Glanzes und Anse hens. Zwar hatte Friedrich II. in seinem Testamente angeordnet, daß sein Eickel Friedrich, Margarethens Sohn, die beiden Herzogthümer Oester reich und Steyer haben, sie von dem römischeil Könige Konrad zu Lehen erhalten, und auf die nöthigen Unkosten zehntausend Unzen Goldes bekommen sollte; doch der junge Fürst folgte gar bald (12 3 l) dem Groß vater in die Gruft, angeblich durch Manfred, des Kaisers

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Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 113 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
104 Herzog Friedrich geächtet. gcr Sinn vertrug keinen Widerspruch, und die bekümmerte Mutter ging, üble Folgen befürchtend, heimlich nach Böhmen. Dies entwandte ihm die Herzen seiner österreichischen und steyerischen Unterthanen. Sie hatten Milderung gehofft in so schwerer Zeit. Statt dessen verdoppelte er ihre Lasten. An Auf wiegelung ließen es des Kaisers Sendlings uicht fehlen, um die Unzufrieden heit zu mehren, und so einen Grund mehr zum Einschreiten zu gewinnen; keine Verläumdung wurde

abgehalten, den König von Böhmen, den Herzog von Vaiern und andere benachbarte Fürsten. Sie sollten den geächteten Herzog Friedrich mit Waffengewalt aus Oesterreich, Eteymnark und Krain verjagen und diese Lande in des Kaisers und des Rei ches Namen in Besitz nehmen. Durch Petrus von Weingarten ließ der Kaiser die Gründe dieser Achtserklärung aufsetzen ; ein Actenstück voll schlauer Wendungen, Verdrehungen^ des Sachbestandes nnd llebertreibungen der Thatsachen, offenbarer Erfindungen lind bösen Leumunds

nicht entbehrend. Der Herzog Friedrich — hieß es in diesem Umlaufschreiben — sey auf

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(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 136 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
aus ihrer widerstrebenden Stellung herausging, und sich durch Nachgiebigkeit gegen die kaiserliche Partei zu behaupten suchte. Sie hoffte, dadurch sich die österreichischen und steyrischen Landesedlen besser zu verbinden, die sich auch wirklich entschlossen hatten, den Kaiser um eineu eigenen Landesfürsten, und zwar in der Person seines Enkels Friedrich, Margarethens ältesten Sohnes, zu bitten. Sie schickten dieserhalb Abgeord nete nach Verona zum Kaiser ; aber Diese wurden theilS schon unterwegeö von dem Erzbischofe

von Salzburg beunruhigt, theils fanden sie bei dem Kaiser selbst kein williges Gehör. Inzwischen drangen die babeubergischen weiblichen Seitenverwandten, vornehmlich Gertrud, auf Herausgabe und Theilung des vom Herzoge Friedrich hinterlasseueu Schatzes, der auf dem Schlosse Starhemberg ver wahrt war und ihnen erblich ge bührte. Zwar suchte der Wächter des Schlos ses, der deutsche Ordensritter Ortulf, die Abtretung des Schlosses und Auslieferung der Gegenstände zu verzögern; doch die Landschaft schlug

sich in's Mittel, und so wurden Schatz und Geräthe zwischen Margarethen, Gertrud und Constantia's hinterlasseneu Kindern in Meissen, getheilt (12 4 8). Der Kaiser bezeigte keine Lust, seinen Enkel Friedrich als Landesfür sten in Oesterreich und Steyer einzusetzen. Er mochte dem Jünglinge nicht die in so bedenklicher Zeit erforderliche Kraft und Entschlossenheit zutrauen And wollte lieber noch eine Weile seine Hand unmittelbar über jene Lande

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 108 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Kriege und Fehden. SS die Gelegenheit gunstig. Er rückte mit einer auserlesenen Schaar vor Vetta», ein an Oesterreichs, Böhmen'ö und Mähren 'sGränzen gelegenes, festes Schloß, von wo aus schon oft wilde Horden in die benachbarten Länder hinüberge- streift, bezwang dasselbe und kurz hintereinander noch einige andere Orte. Der mit einem Heere zum Entsätze herbeieilende böhmische König Wenzel I. mußte sich zurückziehen, und Friedrich würde seinen rächenden Siegeslauf noch weiter fortgesetzt

haben, wenn nicht ein wiederholter Einfall der Ungarn ihm die Pflicht auferlegt hätte, zur Beschützung seiner eigenen Erbländer zurückzueilen. Der Ungarnkönig Andreas und sein Sohn Bela konnten den alten Groll gegen Friedrich wegen Verstoßung seiner, ihnen verwandten zweiten Gemalin, nicht vergessen. Kaum war der Letztgenannte gegen die Böhmen ausgezogen, als zahlreiche Schwärme der Ungarn Oesterreich und jenen Theil Steyermark's überschwemmten, der einst zu Ungarn gehört hatte und der ihnen seitdem gern in die Augen stach

des ersten, plünderte und raubte weithin am Leythafluße und pflanzte alle Gräuel alter Magvarenverwüstung in dem unglücklichen Lande auf. Herzog Friedrich, außer sich vor Schmerz und Zorn, kehrte mit seinem siegenden Heere in Mähren rasch um, warf sich bei Höflein, unweit Bruck an der Leytha, mit Ingrimm auf die Verwüster, tvdtete ihrer viele, fing mehre ihrer Edlen. Die Ungarn stutzten vor diesem unerwarteten Schlage, zogen sich, wie sie unter Verheerungen gekommen, unter Verheerungen Zurück und machten

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 106 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Die à'nriilger Fehde. Nmes Wapen. Verhältniß zu dem Kaiser. 97 unglücklicher Ehe mit dem römischen Könige Heinrich VII., der schon im ersten Jahre derRegieruug Friedrich's, im October 1231> Botschaft an diesen schickte, um auf Auszahlung des seit lange vorenthalteneu Heiratsgntes der Königin Margaretha zu dringen. Friedrich entschuldigte sich mit der traurigen Ver wüstung, die seine Lande eben erst ausgestanden, und'forderte Aufschub. Zugleich spielte er mit Feinheit darauf

mit weißem Gürtel, weiße Federn vom rothen Barret wehend. Denn der Herzog Friedrich hatte seit 1281 au die Stelle des einfachen Adlers im Wappenschilde der Markgrafen und Herzoge Oesterreichs, ein einfaches rothes Schild gewählt, mit weißem Querbalken,der Ueberlieferuug gemäß als stete Erinnerung an das furchtbar schöne Heldenbild seines Großvaters, des tugendhaften Leopold vor Ptolomais, dem von dem blutgetränkten Waffenrock nur die Stelle des Gürtels weiß geblieben. Dann zogen die neuen Ritter

, mit Schilden und Fahnen geziert, hinaus vor die Stadt, um im Angesichte des Herzogs und einer jubelnden Volksmenge, durch Turnier und Scheingefechte den schönen Tag zn feiern und anzudeuten, daß auch im ernsten Kampfe Fürst und Vaterland auf sie zählen dürsten. Der Ort, wo die Ritter ihre Speere kreuzten, erhielt in der Volkssprache den Namen „Penzt eng,' d. h. penzt Ench, tummelt Euch, und noch heute nennt mau ihn Penzing. Der Kaiser Friedrich II., dem Vater Friedrich's des Streitbaren befreundet

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 107 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
98 Verhältmß zu dem Kaiser. Kriege und Fehden. schien ihm des jungen Herzogs feuriger und furchtloser Sinn bedrohlich; er unterließ daher nicht, demselben Widersacher anzuwerben, und ihn gegen andere Fürsten, mündlich wie brieflich, mit gehässigen Farben zu schildern. Mi! seinem Sohne, Heinrich VII., obgleich er ihn des Thrones entsetzt und ihm fortwährend zürnte, hatte er sich dahin vereinigt, das Heiratsgut Mar garethens dringend von Friedrich dem Streitbaren zu fordern. Als der Herzog

, wie schon oben erzählt, Aufschub verlangte , entbot ihn der Kaiser nach Ravenna. Friedrich — auf Kaiser Barbaroffa's Freiheitsbrief gestützt, der den Herzog von Oesterreich der Verpflichtung entband, auswärtige Reichs versammlungen zu besuchen — stellte sich nicht. Der Kaiser schalt diese Weigerung eine „knabenhafte,' legte sie spöttelnd als eine der Jugend eigene Art aus, und um dem Herzoge den Vorwaud fernerer Weigerung zu beneh men, kam er selbst in dessen Erbland, nämlich nach Pordenone in Friaul

. Jetzt konnte Friedrich nicht langer ausbleiben. Er warf sich in fürstlichen Schmuck, umgab sich mit den jüngst wehrhaft gemachten zweihundert Rittern in ihreu kostbaren gleichförmigen Kleidern mit den österreichischen Landes farben, und zog nach Ostern 12.32 zu dem Kaiser hin. Die Zusam menkunst blieb jedoch ohne Erfolg. Der Kaiser forderte so Manches, was der Herzog in Rücksicht auf seine eigenen, oft drängenden Verhältnisse, nicht gewähren wollte, und, durch die großen Freiheitsbriefe Oesterreich'S

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 127 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
. Von dort eilte er mit rei chen Geschenken zu seiner Braut nach Baiern. Hier aber empfing man ihn mit ziemlicher Kälte; der Vaiernherzog hatte die Waldecker in seinen Schutz genommen und sah mit Unwillen das feste Obernberg in österreichischen Hän den. Herzog Friedrich ließ sich dadurch wenig irren; er besetzte das Schloß mit seinen Soldaten, lind gab es in die Hut der Brüder Bernhard und Ulrich von Schanmberg, die es nach ihrer Weise nicht besser trieben, als die versagten Waldecker, nach Schnapphahnsart

in das nahe baiensche Gebiet einfielen und die dortigen Unterthanen schädigten. Das steigerte den Groll deö Baiernherzogs. Der Bischof Rüdiger von Passan, ein Anhänger der Waldecker, schürte die Flamme der Zwietracht. Herzog Friedrich, um ihn zu strafen, überfiel des Bischofs Schloß, Eberstein am Trannflusse, nnd weihte eö der Zerstörung. Um aber den Bischof wie den Vaiernherzog noch empfindlicher zu kränken, näherte er sich dem Gegner Beider, dem weiter oben erwähnten Paduanischen Erzdiacon, Albert

von Böhmen, wodurch es das Ansehen gewann, als sey er völlig zur päpstlichen Partei überge treten. Wirklich nahm selbst der Papst Jnnocenz lV. von diesen gunstigen Gesinnungen des tapferen und einflußreichen österreichischen Herzogs beson dere Kenntniß. Er trug, um ihm sein Wohlwollen zu bezeugen, dem Pas- Mer Bychofe auf, dem Wunsche des Herzogs gemäß das Fest des in Oesterreich in hoher Verehrung stehenden heiligen Coloman feierlich begehen zu laMn. Herzog Friedrich, durch solche Gnnst des Papstes

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 128 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
sie in die Flucht. Da stellte sich dem schon sliehendenTruchsessen von Schrat- tenthal plötzlich der Heinrich von Liechtenstein in den Weg, führte ihn bei nahe mit Gewalt gegen den Feind zurück, erneuerte die Schlacht, erschlug dem Suantebald über fünftausend seiner Krieger, trieb ihn blutend in seine Wälder zurück, und rettete so die Ehre der christlichen Waffen. Reiche Beute an Waffen nnd Pferden belohnte den heißen Tag. Der Kaiser Friedrich II., fortwährend gedrängt von den italienischen Angelegenheiten

und der Ungunst des römischen Hofes, berief l i 2 4 5) einen Reichstag nach Verona. Dort erschien, nebst anderen Reichsftänden, auch der Herzog Friedrich in reicher, prachtvoller Begleitung, seiner Macht und seines hochherzigen Sinnes würdig. Den versöhnten Kai>er Mach der Her zog um Bestätigung der österreichischen Privilegien an, namentlich des Fri- dericianischen Freiheitsbriefes von 1156. Der Kaiser säumte nicht, ill die ses Begehren zu willigen; doch verlangte er dagegen deö Herzogs Nichte Gertrud

, Heinrich's des Gransamen hinterlafsene Tochter, zur Ehe. Das konnte der Herzog nicht bewilligen, da Gertrud dnrch den letzten Friedens vertrag schon an Madislaw, des Böhmenkönigs Sohn, versagt war. Darüber empfindlich, brach der Kaiser — nachdem er vorher dem Herzoge Friedrich Erhebung zur königlichen Würde zugesagt, ihm auch, zum Zeichen solcher Verwillignng, noch vor seiner Hinreise durch den Bischof von Bam berg den königlichen Reif zugesendet, der kaiserliche Secretar, Peter von

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