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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 12.06.1909
Physical description: 12
und Gabi haben den Weg über München genommen und sind dieser Kunststadt auch im Alter treu ge blieben. Ihr Antipode, der ihnen gleich in früher Jugend rasch zu den Höhen der Berühmt heit emporgestiegene Pustertaler Al bin Egger-Lienz schafft zur Winterszeit in Wien, während er Sommer über in den fernsten Hochtälern Tirols, unter den Firn bergen des Oetztales in einer zu einem Ate lier improvisierten Scheune seine Studien zu den Bilderdramen macht, die mit packender Wucht die erschütternde Tragik

und Größe des Neunerjahres wiedergeben. Egger-Lienz stellt den Bauern von jeder herkömmlichen Sentimentalität entkleidet dar, in seinem vollen Menschentum, in der der ben Schwerheit seiner Formen und der un gebändigten Kraft natürlicher Instinkte. Vom „Gebet nach der Eerg Isel-Schlacht“ hat er über „das Kreuz“, „Nach dem Friedensschluß“, „Speckbacher“, „Totentanz“, „Haspinger“ einen gewaltigen Cyklus des Neunerjahres heraufgeführt, dem an monumentaler Wirkung nur der Bildhauer Christian Plattner

in seinen lebensstarken Gruppen aus dem Tiroler Aufstand nahe kommt. Auch Plattner hat mit der idealisierenden Darstellung des Tiroler Bauerntums gebrochen und gibt den Bauer in seiner unverfälschten derben Rea listik wieder. Was aber Egger-Lienz über den Maler zum Künstler erhebt, der inhalt liche Gedanke, das rückt auch Plattner’s Naturalistik auf die Höhe herzwahrer Kunst. Seine Gestalten entbehren all des äußern Firlefanzes, mit dem so manches Denkmal zeitgenössischer Größen zu wirken sucht, er konzentriert

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