Erzählungen : vorzüglich edlen Töchtern, dann allen zur Unterhaltung
Der Knabe wurde ein kleiner Tyrann, den der geringste Widerspruch rasend machte, wels chen man' sich bei seinen wunderlichsten Launen erlaubte.' Der Gatte, die Eltern, die Freunde, alte stellten ihr vor, daß sie auf diese Weise ihren Sohn verderbe« Aber der blinden Mutternek- gung nützt kein Predigen. Eines Tages war die Frau ans ihrem JimZ mer, da hörte sie den geliebten Sohn im Hofe jämmerlich schreien; er Zerkratzte vor Wuth sein Gesicht, weil ihm jemand vom Hause nicht gab
, was er wollte. Im Jörne machte die Frau dem Knechte, der die Kühnheit hatte, den Liebling nnbeftie- digt zu lassen, gewaltige Vorwürfe und den Auftrag , künftighin dem Knaben in Allem zu willfahren. Der Knecht antwortete: „Meinetwegen mag der Knabe schreien, bis er nimmer kannl" Diese Worte brachten die Frau ganz in Wuth, so daß sie beinahe in Gichter fiel. In dieser Raserei sprang sie in den Saal, wo ihr Gatte mit seinen Freunden sich unterhielt; sie bat ihn, ihr zu folgert, und den Knecht Zu verjagen