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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
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1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 276 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
gewesen - , starb mit ihnen das Geschlecht der Grafen von Eppan aus, obwohl es dazumal noch drei Mitglieder der Familie gab, die aber geistliche Flerren waren. Die Lehen dieser jung verstorbenen Brüder fielen den Lehensherren heim. Der Bischof von Trient - dazumal gerade ihr Vetter, Bischof Egno von Eppan - mußte die von dem Grafen Ulrich von Ulten und die von den Brüdern Georg und Friedrich von Eppan dem Hochstift Trient heimgefallenen Lehen gegen seinen Willen dem Grafen von Tirol verleihen. 1254 versuch

als Domherr zu Trient. Ende 1239 oder Anfang 1240 wurde er zum Bischof von Brixen gewählt. Mit Hilfe des Kaisers, auf dessen Macht er vertraute, ver suchte er schon gleich, dem immer freieren Tun und Lassen des Grafen Albrecht von Tirol, der nicht nur Stiftsvogt von Trient, sondern auch von Brixen war, Einhalt zu gebieten. Es kam sogar zum bewaffneten Kampfe (1240) - aber Bischof Egno zog den kürzeren. Wegen seiner kaiserfreundlichen Haltung verweigerte ihm die (kaiserfeindliche) römische Oberhoheit

die Bi schofsweihe. „Erst im Jahre 1247 dann, wo die staufische (kaiserliche) Macht schon so gesunken war, daß er von ihr keine Hilfe mehr zu erwarten hatte, trat er auf die Seite des Papstes, der ihm jetzt nicht bloß bereitwillig die bisher verweigerte Konse kration erteilte, sondern ihn auch zum Provisor des Bistums Trient ernannte, dessen Bischof im September 1247 gestorben war. Doch die neue Würde vermehrte Egnos weltliche Macht nicht, da zu Trient immer noch ein kaiserlicher Statt halter gebot. Dagegen

erhielt jene seines Gegners, des Grafen Albrecht von Tirol, im Jahre 1248 einen großen Zuwachs durch das unvermutete Ende des Herzogs Otto von Meranien-Andechs, der keine Kinder hinterließ und dessen Allode sowie auch brixnerischen Lehen zum Großteil an den Grafen von Tirol fielen" (J. Egger). 1250 dann wurde Bischof Egno von Brixen auch zum Bischof von Trient ernannt, worauf er allerdings das Bistum Brixen einem anderen überlassen mußte. Aber in Trient hatte Egno nicht weniger Schwierigkeiten

von Kaiser und Papst nützte ihm nichts. Jahrelang war Bischof Egno aus seinem Bistum Trient vertrieben, mußte im Exil leben und bittend die Hand auf halten - und fern von seinem Hochstift ist er dann auch gestorben, Ende Mai oder Anfang Juni 1273 in Padua.

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 199 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
). Frangart: 1271 Fronegarte, 1272 Froengarte, 1290 in Vronengard, 1374 de Vrangarto, 1384 de Frongart, 1406 zu Frongarten, 1408 von Frongart, ob Frongarte. Schreckbichl: 1139/45 Wernhere de Srecbuhi- len, 1194 in Serecpoilo (italienischer Notar in Trient), 1215/18 Shrechebuhel, c.1222 Shrech- puhel, vinum Shrechpuhlensis, 1231 Srech- puel,1239 Srechebuhel, 1265 Sirecpuhil, 1271 Schrecpuhil, 1273 Schrecpuhel, 1296 Schrech- puhel, c.1300 von Schrechpuhel, 1312 in Schrechpuhel, 1336 Schrekbuhel, 1406Schrek

- püchel. Girlan: 1150/65 Curlan, c.1166 Gurlan, 1172 Guorlan, 1180/90 Gurlan, 1181 Cornaiano (ita lienischer Notar in Trient), c.1200 Gurlan, c.1210 Gurlan, 1210 de Corneiano, 1212 de Curlano, 1220 de Gurlano, de Cornaiano, 1224 Gurlan, de Gurlano, 1227 Corneglano, 1234 in villa Gurlani, de Gurlano, 1235, 1241 Gurlan, 1248 in Gurlano, de Gurlano, 1258 ad Corna iano, 1268 ad Gurlan, 1296 Guerlan, Gurlan, c.1300 von Girlan, 1312, 1326 Guerlan, 1359 de Girlan, 1406 Gürlan. Montiggl

: 12. Jh. (Vigiliusbrief) ad Monticlo, 1244 de Montichlo, 1287 in Montechel, 1297 Nichilus pescator de Monteclo, 1307 in dem Muntiggel. Die Flauptquellen für diese ältesten Namens nennungen sind, neben mehreren Urkunden der Grafen von Eppan, besonders Unterlagen aus dem Archiv des Domkapitels von Trient. In diesem Archiv haben sich nicht nur zahlreiche Lehensbekenntnisse und -briefe für das soge nannte „colonellum Piani” erhalten, sondern auch die ältesten Urkunden der Pfarre Eppan (St. Pauls), die ja seit 1147

dem Trienter Domkapitel gehörte. Leider aber sind die ältesten Urkunden des Hochstiftes Trient zum größten Teil verlorenge gangen. Bereits um 1200 war nur noch weniges vorhanden, wie man aus dem sogenannten „codex Wangianus”, einer im frühen 13. Jahr hundert angelegten Urkundensammlung des Hochstiftes Trient, ersehen kann. Ebensowenig haben sich Sal- oder Traditionsbücher aus Trient erhalten, ein ehemals vorhandenes altes Trienter Lehenbuch aber ist nun nicht mehr auf findbar. So läßt sich leider

für die Zeit vor etwa 1150 nur mehr wenig aus der Geschichte unseres Gebietes erfahren und bleibt darum auch die älteste Geschichte der Grafschaft Eppan sowie der sich danach nennenden Grafen von Eppan dunkel und unaufgehellt. Von etwa 1085 bis 1105 saß auf dem bischöf lichen Stuhl von Trient ein Adalbero. Wegen des fast gänzlichen Fehlens von Urkunden aus dieser Zeit weiß man von diesem Bischof Adalbero, trotz seiner zwanzig Jahre dauern den Regierung, gar nichts außer nur den Namen. Wie man annimmt

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 258 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Grafschaft Bozen umfaßte also das gesamte, zum Bistum Trient gehörige Gebiet östlich und nördlich der Etsch, und zwar mit Einschluß des (ganzen?) Sarntaies und des Rittens, südlich von Klausen und dem Tierser- oder Eggenta lerbach. Ein sehr weites Gebiet also. Wo der Graf von Bozen seinen Sitz hatte, ist nicht überliefert. Aber da er Graf „von Bozen” genannt wurde und man unter Bauzanum, Pauzana, Bozanum, Bozana, Bozan, Pozen gerade das Gebiet der heutigen Gemeinde Bozen, mit Einschluß

werden. Um 1040/50 legte Bischof Ulrich von Trient im Bereich von „Pozan” eine neue Siedlung an, die nachmalige Stadt Bozen. Diese neue Siedlung hatte ihren Kern um die heutige Laubengasse und den Kornplatz. Der Stadtgraben verlief längs der heutigen Silbergasse und Streitergas se, hier verlief auch die Ringmauer. Am östli chen Ende der heutigen Laubengasse stand ein Tor, das sogenannte „niedere Tor”, am westli chen dagegen das „obere Tor”, vor diesem lag ein Platz, der heutige Obstmarkt. Am Kornplatz stand

der Palast des Bischofs, der ohne Zwei fel auch zugleich als Verwaltungsmittelpunkt diente. Urkundlich tritt uns dieses - freilich noch sehr enge und kleine - „burgum Bavcani” sowie auch seine Ringmauer und sein Stadtgraben aller dings erst in den Jahren 1191 und 1195 entge gen, aber von der neuen Stadt geht indirekt bereits um 1080 die Rede. Damals nämlich verzichtete Bischof Heinrich von Trient - als Inhaber des Hochstiftes Trient und oberster Lehensherr also - mit Zustimmung des Grafen Friedrich

und der Schöffen von Bozen auf bestimmte öffentliche Dienste, welche von zwei Weingärten des Benediktinerklosters Ebers berg (Baiern) jährlich zu leisten waren - „binas vineas ecclesie (des Klosters Ebersberg) in communione Pozanensium civium iacentes cum consensu Friderici comitis ac eorundem civium absolvit a publico debito, quod eis inde annuatim debebatur”. Das ist das letzte Mal, daß Graf Friedrich von Bozen genannt wird. Es ist nun sehr wahrschein lich, daß der Bischof von Trient und Graf Fried rich

einen Vertrag geschlossen haben, daß nämlich der Graf auf alle seine gräflichen Kompetenzen über die neue bischöfliche Stadt Bozen und auch das übrige Gebiet von Bozen verzichtet und sich aus diesem Gebiet völlig zurückziehen soll. Der darüber sicherlich aufgerichtete Vertrag zwischen dem Bischof und dem Grafen hat sich nicht erhalten - aus jener Zeit gibt es aus dem Bereich des Hochstiftes Trient überhaupt nur ganz wenige Urkunden -, aber daß diese Über einkunft getroffen worden ist, läßt sich daran

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 234 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Land haben wir uns recht einfach und verhältnismäßig auch ziemlich klein vorzustellen. Größere Anlagen konnten sich nur die Bischöfe, der Landesfürst und die wenigen Grafen- und Herrengeschlechter lei sten, und so sind denn auch Sigmundskron und Säben, die Burgen der mit weltlicher Grafenge walt ausgestatteten Bischöfe von Trient und Brixen, und daneben noch die Hauptburgen der Grafen von Tirol und von Eppan sowie der Herren von Wangen (Runkelstein) und Täufers die bedeutendsten Anlagen in Südtirol

Burg in unserem Gebiet war ohne Zweifel jene auf dem Sigmundskroner Schloßhügel. Sie wird bereits um 945 erwähnt, „castra secus munitionem vocabulo Formica- ria”, und bildete damals offenbar das Grenzka stell für das hier an der Etsch bzw. an der Etschbrücke oder -furt endende Herzogtum Trient gegen das Herzogtum Baiern zu. Diese Grenzburg „Formicaria” ging dann, als das Herzogtum Trient 1002 vom Kaiser dem Hoch stift Trient überlassen wurde, in den Besitz des Bischofs von Trient über und blieb

von da an auch immer bischöflich. Formigar oder Firmian (später Sigmundskron) gehörte nie zur Graf schaft Eppan, und so waren auch die hier sit zenden Ministerialen nicht Eppanisch, sondern bischöflich. Diese bischöflichen Dienstmannen nannten sich dann nach der Burg „von Firmian”. Im Jahre 1027 überließ der deutsche Kaiser dem Hochstift Trient auch die sogenannte Grafschaft Bozen, also das Gebiet jenseits der Etsch, das zwar in kirchlicher Hinsicht seit jeher zum Bistum Trient gehörte, aber bisher

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 269 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Urkunde - sondern gibt es wiederum nur eine erzählende Quelle, nämlich die um 1200 von einem Dominikanermönch (?) in Trient verfaßte Lebensbeschreibung des Bischofs Adelpret von Trient. Auch diese Stelle soll im Original erfolgen, doch sei vorausge schickt, daß dieser Biograph besonders den Grafen Friedrich von Eppan als den „Bösen” hinstellt und ihn dementsprechend schlecht macht: „Tune pastor bonus, dispersas oves congrega- re cupiens, paucis sibi assumptis ad castrum Pianense iter tendit

zurückzulenken. Aber das Herz des Grafen war schon so sehr von Rost und Fäulnis befallen, daß der Bischof diesen nicht mehr umzustimmen vermochte. Vielmehr verharrte der Graf in seiner gewalttätigen Bos heit, und als dann der Bischof nach der Stadt (Trient) zurückkehrte, ritt er ihm mit seinen Dienern nach, ergriff ihn, seinen (geistlichen) Vater und (Lehens-) Herrn, schnürte ihm die Beine zusammen und brachte ihn so in ein Dorf im Sarntal. Schon kurze Zeit später jedoch ließ Graf Friedrich den Gefangenen

aus dem Sarn tal fort- und in die Feste Kronmetz (bei Mezzo- corona im Trentino) bringen und dort gut bewachen.” Der Biograph beschreibt nun weiter, wie es dem Bischof dann mit Hilfe der Bürger seiner Stadt Trient und vor allem durch Gottes Hilfe gelun gen sei, aus diesem unzugänglichen Felsen schloß zu entkommen, und wie er daraufhin die Bürger von Trient aufforderte, gegen die Gra fen von Eppan und ihre Helfershelfer zu ziehen und sie, wenn sie es schon nicht freiwillig tun wollten, also mit Gewalt

- tum revertentur, palmam victorie secum repor- tantes.” Wenn dies zutrifft, was der Biograph da schreibt, dann erging es damals den Grafen von Eppan und ihren Lehensleuten nicht gut: die Bürger von Trient erstürmten nämlich viele ihrer Burgen und siegten auf allen Linien. Leider gibt er die Namen dieser damals eroberten Eppa nischen Burgen nicht an - es seien so viele gewesen, sagt er, daß es langweilen würde, sie alle aufzuzählen. Das ist sicher übertrie ben, aber da die Grafen von Eppan

5
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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 293 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
. Damals hatte der Bischof von Trient mehrere Herren von Boimont nach Trient rufen lassen und ihnen vorgehalten, daß sie die St.- Vigilius-Kirche in Perdonig schon seit langem vernachlässigten und auch keinen Priester mehr dort unterhielten - „pro cultu capeile Sancti Vigilii in Prendonico, plebe Sancti Pauli de Epyano, gue ex negligentia nobilum domi- norum de Boymont diu neglecta erat”, heißt es im darüber aufgesetzten Schriftstück. Die Herren von Boimont waren kein altes Adelsgeschlecht

, ihr Entstehen kann erst nach etwa 1200 angesetzt werden. 1235 hatte der erste Herr von Boimont, Heinrich mit Namen, vom Bischof in Trient die Genehmigung erhal ten, auf dem Boimonter Hügel ein Schloß zu erbauen. Wahrscheinlich verlieh ihm der Bi schof damals auch die Waldgebiete unterm Gantkofel zur Ausrodung, jedenfalls erschei nen die Herren von Boimont später (1384) als Grundherren von mindestens einem Dutzend Bauernhöfen in Perdonig und Gaid. Es wäre möglich, daß der Bischof von Trient diese um 1235

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 257 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
gen. Immerhin wissen wir heute mit einiger Wahrscheinlichkeit, daß die Grafen von Flavon von den Grafen des Pustertales abstammen, und dürfen des weiteren vermuten, daß sie Bischof Ulrich II. von Trient (1022-1055), der einer der Ihren war, in das Bistum Trient gezo gen hat. Ebenso nur mit einiger Wahrscheinlichkeit zu erschließen ist die Herkunft der Grafen von Ti rol. Die beiden Brüder Albert und Bertold, die sich seit 1141 ‘Grafen von Tirol' nennen und mit denen die sichere Zählung

abstammen, wird urkundlich bewiesen durch eine Stelle im Ablaßbrief vom 9. Februar 1270 des Bischofs Egno von Trient für die Kloster kirche Weingarten. Egno begründet die Verlei hung unter anderem damit, daß dieses Kloster von Herzogen des Geblüts der Grafen von Eppan gegründet sei - cum idem locus a ducibus et proceris de sanguine comitum de Piano exhortis sit constructa et fundata. Nun ist Weingarten (es liegt bei Ravensburg in Baden- Württemberg) bekanntlich eine Stiftung der echten Welfen

”, in einer erhaltenen Urkunde. Um 1078 aber ist Graf Ulrich bereits verstorben und tritt darum der genannte Sohn Friedrich als Graf von Bozen auf. Die Grafschaft Bozen reichte, einer damals errichteten königlichen Urkunde zufolge, bis nach Meran und ins Passeiertal, und zwar bil dete dort die Passer die Grenze zwischen der Grafschaft Bozen (links oder südlich vom Fluß) und der Grafschaft Vinschgau (rechts oder nördlich davon). Die Grenze zwischen der Graf schaft Bozen und dem Hochstift Trient verlief sodann längs

7
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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 197 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
und daraus erst im Jahr darauf wieder freigekauft wurden. Aus der genannten „Geschichte der Langobar den” von Paulus Diaconus erfahren wir noch, daß um 680 der damalige langobardische Herzog von Trient, Alahis mit Namen, mit dem „Grafen der Baiern” (comite, quem illi gravio- nem dicunt), der in Bauzänum (Bozen) seinen Sitz hatte, eine blutige Fehde anfing und dabei sogar „einen herrlichen Sieg” über diesen erfocht - das Überetsch mag in dieser Fehde wohl ziemlich mitgenommen worden

sein -, aber ausdrücklich geht dabei von unserem Gebiet nicht die Rede. Erst 845 dann wird „Apianum” ausdrücklich in einer noch erhalte nen Urkunde genannt. Damals versammelten sich mehrere Schöffen (Rechtssprecher) aus dem Bereich des Herzogtums Tridentum, um in einem Rechtsstreit (der nicht unser Gebiet, sondern Güter eines Klosters in Verona im Etschtal südlich von Trient betraf) das Urteil zu finden und auszusprechen. Zwei der anwesen den „scavini” (Rechtssprecher) stammten of fenbar aus dem nördlichsten Teil

des Herzog tums Trient und werden als „teutisci” (Deutsche) bezeichnet, nämlich „Fritari de Apiano” und „Launulfus de Baovarius”, also Frithar aus St. Pauls und Launulf der Baier (oder aus Baiern). Die enge politische Verbindung zwischen Baiern und Langobardien - die damals ja bei de Teile des fränkischen Reiches waren - mochte seit dem Ende des 8. Jahrhunderts die friedliche Einwanderung und Niederlassung von Baiern (= Deutschen) auch jenseits der Etsch, der alten Stammesgrenze, insbesonde

. 1145 wird in der Gründungsurkun de für das Kloster St. Michael an der Etsch (nördlich von Trient) Graf Friedrich von Eppan genannt, comes Fridericus de Epan. 1165 ist Toringus de Eppano Zeuge eines zu Bozen zwischen dem Bischof von Freising und den Grafen von Tirol geschlossenen Vertrages. Ebenfalls als Zeugen werden angeführt 1166 in einer Urkunde für das Stift Rot (bei Wasserburg am Inn in Oberbayern) die Brüder Gotpoldus, Hainricus und Adelbertus de Gurlan. Um 1175/ 80 schenken Graf Heinrich

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Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 194 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
, Fagitana, Cimbra, Vitianum, Bremtonicum, Volaenes, Ennemase, zwei in Alsuca und eine in Verona. Und nachdem alle diese Burgen von den Franken zerstört worden waren, wurden sämt liche Einwohner von ihnen gefangen fortgeführt. (Nach der Übersetzung von Otto Abel, das Kapitel bei Paulus Diaconus ist 111/31). Aus dieser Schilderung des Abtes Secundus erfährt man, daß die Franken durch den Vinsch- gau herabgekommen sind und dann zum Teil längs der Etsch südwärts bis Trient, zum Teil über den Gampen

nach dem Nonsberg und ebenfalls nach Trient gezogen sind. Dort gelang es den Bischöfen Agnellus von Trient und Ingenuinus von Sabiona (Säben), die Besat zung der Burg Ferruga (Dos Trento) loszukau fen und frei abziehen zu lassen, in der Burg lagen 600 Mann. Von Tridentum zogen die Franken hinab nach Verona und in die Poebe- ne, aber die Langobarden blieben in ihren Burgen und festen Städten und stellten sich - wohl weil die Franken viel zu zahlreich waren - nicht dem offenen Kampfe. Die Franken durch zogen

. Die Namen der Wehrdörfer (“castra”) im Her zogtum Trient, die da von den eindringenden Franken erst mit Gewalt erobert werden konn ten, lassen sich nur zum Teil identifizieren: Tesana und Maletum sind vermutlich Tesino und Male im Val di Sole (Nonsberg), Sermiana könnte die Burg auf dem Apollonia-Bühel in Sirmian bei Tisens sein, Bremtonicum und Vo laenes sind Brentonico und Volano im Trenti- no, Ennemase ist das alte Enn bei Neumarkt (heute Vill, oder vielleicht Casteifeder). Uns aber interessiert

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1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 271 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
kinderlos verstorben ist, zumindest söhnelos, sonst hätte ihn Graf Arnold von Morit-Greifen- stein wohl kaum aus der Vogtei über das Klo ster Au ausgeschlossen. Als 1185, nach dem Tod des Grafen Friedrich von Eppan-Ulten, der Bischof von Trient des sen beide Söhne mit der Hälfte der Grafschaft Eppan belehnte, heißt es im Lehenbrief, früher habe ihnen (gemeint ist wohl: ihrem Vater, dem Grafen Friedrich) nur ein Drittel der Grafschaft gebührt. Diese Angabe läßt sich kaum anders erklären

einen längeren Erb schaftsstreit, der aber dann 1185 offenbar soweit entschieden war, daß der Bischof von Trient als Lehensherr die beiden Brüder Fried rich und Heinrich (bzw. an Friedrichs Statt nun dessen Söhne) mit je der Hälfte der Grafschaft belehnen konnte. Im Lehenbrief 1185 heißt es: „cuius comitatus terciam partem tantum eos habere debere dicebat, sed ne hoc amplius vergat in litem”. Wer diese Erben Graf Adelberts waren, wird im Lehenbrief nicht gesagt. Nach dieser etwas ausführlicheren Darstellung

aber fehlt). Am 23. Juli 1185 jedenfalls war er bereits tot, denn da belehnte Bischof Salomon von Trient seine beiden Söhne Ulrich und Arnold sowie den Grafen Heinrich von Eppan mit den Trienter Stiftslehen, darunter auch, wie schon erwähnt, mit der Hälfte der Grafschaft Eppan - ibidem prefatus domi nus episcopus investivit suprascriptos germa- nos comites ad rectum feudum de medietate comitatus Piani. Aus der Ehe mit Mathilde von Matsch-Tarasp hinterließ Graf Friedrich von Eppan-Ulten eine nicht genau

wohl im Nonsberg oder sonstwo im Trentino gelebt zu haben und wurden dann beide um 1217 auch dort erschlagen. Als Totschläger werden ge nannt die drei Brüder Jakob, Ropret und Oto- lin, Söhne des Oluradin von Denno im Nons berg. Nachfahren haben diese beiden Erschla genen offenbar keine hinterlassen. Egno von Eppan-Ulten, der bereits genannte Domherr von Trient, trat sodann, als das Ge schlecht der Grafen von Eppan-Ulten so auf einmal vom Aussterben bedroht schien, wieder in den weltlichen Stand

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1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 301 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Ferd. 1889, 171). Darin heißt es: das Domkapi tel Trient verpachtet dem Herrn Concius von Gries „nominatim de ecclesia et plebe sancti Pauli sita in vico de Pianno cum omnibus suis capellis, decimis, vineis, terris cultis et incul- tis et cum omnibus possessionibus, redditibus, fructibus et omnibus et aliis racionibus integre ad illam plebem pertinentibus cum cura anima- rum” usw. Später dann, unbekannt aus welchem Grunde, begannen sich die Tiroler Landesfürsten als Pa trone der Pfarre Eppan

zwischen Innsbruck und Trient aber kam angeblich erst im Jahre 1736 zustande (Atz/Schatz, 11/181). Später wird der Pfarrwidum St. Pauls sogar als „kaiserlich und königlich” bezeichnet. So kam es, daß die Pfarrvikare für Eppan/St. Pauls nun nicht mehr vom Trienter Domkapitel eingesetzt wurden, sondern von dem jeweiligen Tiroler Landesfürsten, der einen ihm genehmen Priester bestimmte und dem Bischof von Trient zur offiziellen Ernennung vorschlug. Das hatte freilich auch seine Schattenseiten: denn zwischen etwa

1375 und 1686, durch un gefähr drei Jahrhunderte also, wurden vielfach auswärtige Herren Inhaber der Pfarre Eppan, sogar Italiener und Dalmatiner, die zu der Pfarre und ihren Gläubigen keinen Bezug hatten, oft nicht einmal deren Sprache verstanden. Dieser Übelstand wurde auch nicht dadurch behoben, daß nicht wenige dieser auf dem Papier als Pfarrer von Eppan aufscheinenden und die Einkünfte der reichen Pfarre beziehenden Herren gar nicht selbst in St. Pauls wohnten, sondern in Innsbruck, Trient

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 381 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Juni 1908 die Priesterweihe. Im Juli 1908 feier te er in seinem Heimatort Primiz. Sein erster Posten als Kooperator war in Pens; später kam er nach Naturns und Kaltem, wo er neun Jahre seinen geistlichen Dienst versah. 1921 erreich te ihn von seinen Vorgesetzten die Berufung, die neue Pfarre von St. Michael/Eppan zu führen. Mit Dekret des fürstbischöflichen Ordinariates Trient vom 26. 10. 1921 wurde die Expositur St. Michael von der Pfarre St. Pauls losgetrennt und zur selbständigen Kuratie

erhoben, so daß die Kuraten von St. Michael in den vollen Besitz der pfarrlichen Gewalt kamen. Bestrebungen zur Errichtung einer autonomen Seelsorge hatte es schon 1863 gegeben, führten jedoch zu keinem Ergebnis. Der Tatkraft eines sogenannten Pfarr-Errich- tungskomitees und der Unterstützung des Kälterer Dekans, Mons. Gottlieb Hueber, sowie des Provikars der Diözese Trient, Mons. Baltha sar Rimbl, war es zu verdanken, daß dieser Schritt durchgesetzt werden konnte. Der Pfar rer von St. Pauls, Alois

Möglichkeit, zu einer Pfarrkir che zu gelangen, ist der Ankauf der Dominika nerkirche.” Nach einer Komiteesitzung und einer Besprechung mit Dekan Hueber übergab Pfarrer Innerhofer dem Abgesandten ein Schreiben mit Angabe der Gründe und Bedin gungen für einen Kauf nach Rom mit. Auch der Provikar Dr. Rimbl in Trient begrüßte und unter stützte diesen Plan. Nach der Installierung des neuen Pfarrers von St. Pauls, des hochw. Herrn Richard Riffeser am 17. Dezember 1926, fand Pfarrer Innerhofer

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 331 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
zum Außenseiter und „Spinner”. Gottlob hat sich in dieser Hinsicht heute vieles zum Besseren gewendet. Über die einstmals im Überetsch üblichen Kreuz- und Bittgänge hat K. F. Zani eine inter essante Abhandlung verfaßt. Daraus ist zu entnehmen, daß man seinerzeit jährlich zwei große Kreuzgänge von hier aus unternommen hat, und zwar nach Civezzano bei Trient und nach Unsere Liebe Frau im Wald. „Die Kreuz gänger (nach Trient)”, so Zani, „mußten schon um Mitternacht des Ostersonntags aufbrechen und kehrten erst

am dritten Tage zurück.” War dieser Kreuzgang nach Trient immer zu Ostern, also im Frühjahr, so fand der nach dem Wald im Hochsommer statt. K. F. Zani dazu: „Ein beschwerlicher, aber beliebter Kreuzgang war jener nach U. L. Frau im Walde auf dem deutsch sprachigen Nonsberg, der alljährlich am drit ten Tage vor Maria Himmelfahrt veranstaltet wurde. Aufgebrochen wurde schon um 4 Uhr früh, dann ging die Prozession über Andrian nach Nals und hinauf nach Prissian, wo der begleitende Priester eine Messe las

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 198 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
, Srecbuhilen - damals bodenständig und bei den Einheimischen üblich waren und nicht etwa nur willkürliche Verdeutschungen von Klosterschreibern dar stellen. In den Urkunden der italienischen Notare in Trient aber heißt unser Ort im 12. und 13. Jahr hundert meist „Piano” - das einstige Anfangs- A hatte sich also im Deutschen zu E gewandelt, im Italienischen aber verloren. Bereits 1116 wird Graf Ulrich von Eppan als „comes de Piano” bezeichnet (die Urkunde wurde in Venedig ausgestellt), 1147 geht

in der Übertra gungsurkunde der Pfarre Eppan an das Dom kapitel Trient die Rede von der „plebs loci Pia- ni”, im gleichen Jahr erscheint ein Turingus de Pianno usw. Sogar noch im 14. Jahrhundert verwendet man in Trient die Form „Piano”, obwohl dieser Ort und die ganze Gegend hier schon längst deutsch waren und darum im Munde der Einheimischen nur noch „Eppan” hießen. Im Laufe des 14. Jahrhunderts bürgerte sich dann für den Ort St. Pauls immer mehr die Form „ad sanctum Paulum de Piano” oder „bei St. Pauls

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 260 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
der Grafschaft Bozen aber war er ohne Zweifel, wie sich aus späte ren Zusammenhängen ergibt, und einmal wird er, freilich nur indirekt, auch wirklich als solcher angegeben. Als nämlich zwischen 1110 und 1122, wahrscheinlich wohl um 1120/22, ein Brixner Ministeriale dem Domkapitel von Bri- xen ein ihm gehöriges Gut zu Barbian schenk te, wird ausdrücklich angegeben, der Ort liege im Bistum Trient und in der Grafschaft des Brixner Hochstiftsvogtes Arnold - „tale predium in Tridentinensi episcopatu, comitatu

autem domini Arnoldi Brixinensis advocati, in pago Parbian situm” (Redlich 423). Die Grafschaft Bozen umfaßte aber, wie bekannt, das zum Bistum Trient gehörige Gebiet östlich von Passer und Etsch und nördlich des Aldeiner Baches und reichte hinaus bis zum Tinnebach, der zwischen Klausen und Kollmann in den Eisack rinnt, so daß also die südlich des Tinne- baches gelegenen Ortschaften Villanders und Barbian wirklich zum Bistum Trient und zur Grafschaft Bozen gehörten, wie in der besag ten

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 262 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Bischof von Trient, Friedrich von Wangen (1207-1218). Darauf weist nicht nur sein Alter hin, sondern auch der Umstand, daß er 1197 als Domherr von Augs burg erscheint - aber um als einer aus dem Etschland dort eine Domherrenpfründe zu erlangen, brauchte es wahrscheinlich schon eine enge Verwandtschaft mit einem der gräf lichen Geschlechter dort, und die Grafen von Valley stammten eben aus jenen Gebieten. Auch Herrn Alberos jüngere Tochter, Adelheid von Wangen, mag aus der Ehe mit Gräfin Mathilde

des Hochstiftes Trient, worauf sich die Eppaner anscheinend besondere Hoffnungen gemacht hatten, bekamen sie nicht - wie sich später zeigt, blieb dieses an den Lehensherrn heimgefalle ne Lehen teils in der Hand des Bischofs von Trient, teils ging es in den Besitz der Grafen von Tirol über. Die von den Eppanern wohl vor allem wegen dieser Grafschaft Bozen gegen den Bischof und die Tiroler angefangene Fehde ging schließlich nicht so aus, wie es die Grafen von Eppan erhofft hatten. Aber bevor über diese Fehde

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Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 266 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
waren die Eppaner aufgebracht, sondern auch gegen den Bischof von Trient, ihren Lehensherrn. Damals wirkten sich immer mehr die Folgen des vom Kaiser verlorenen Investiturstreites aus, und immer höher stieg die Macht der Kirche und damit die der Bischöfe. Diese zögerten darum nicht, sich den Grafen und anderen gegenüber als Herren aufzuführen, was sich aber diese nur sehr ungern gefallen lassen wollten. So kam es zu Widersetzlichkeiten gegen den Bischof und Lehensherrn, ja gar zu Aufruhr und Räuberei

en. Selbst dem genannten heiligmäßigen Bi schof Hartmann von Brixen gelang es manch mal nur schwer, manchmal gar nicht, seine Mi nisterialen und Lehensleute friedlich zu halten, wie aus seiner Lebensbeschreibung hervor geht. Darum jene „discordia satis odiosa”, die der Biograph Hartmanns beklagt. Nicht besser war es im Hochstift Trient. Die Anführer des Adels im Widerstand gegen den Bischof waren hier die Grafen von Eppan im Norden und die Herren von Castelbarco im Süden. Zur Unruhe trug weiters

Bischöfen sicher auch gedacht wor den. Von da an - die Tiroler werden seit minde stens 1161 als Trienter Vögte genannt, sie er langten diese Stelle aber wohl schon einige Jahre vorher - blieben die Grafen von Tirol Vög te von Trient bis zur Säkularisierung des Hoch stiftes. Den Grafen von Tirol gelang es dann, nachdem sie zuerst die Grafen von Eppan niedergerungen hatten, allmählich auch über die Bischöfe die Oberhand zu gewinnen und ein Landesfürstentum aufzubauen. Gerade dies aber hatten die Bischöfe

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 382 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Trient, beim Staatssekretär Gasparri in Rom, bei der Dominikanerprovinz in Graz geführt. Pfar rer Innerhofer fuhr unzählige Male nach Trient, im Juni 1927 auch sogar nach Wien, um neu erdings mit dem österreichischen Dominika ner-Provinzial Kontakte aufzunehmen. Es kam zu Schätzungen, Vertragsentwürfen, man gab Versprechungen, stand nahe vor dem Abschluß - und im letzten Moment erreichte den Pfarrer die Absage. Entgegengesetzte Interessen hatten wieder alle Eloffnungen zunichte ge macht. Trotz

die Übergabe von Kloster und Kirche an 14 italie nische Dominikaner. Die steirischen Ordens brüder reisten nach Österreich ab. 1939 gab es wiederum Pläne zu einem Tausch mit der Süddeutschen Ordensprovinz, der das Eppaner Kloster zu dieser Zeit gehörte. 1940 wurde das Objekt von den Dominikanern in Quirein und dem Prior von Bologna zum Preis von 140.000.- Lire angeboten; später erhöhte man die Summe. Der Vertrag wurde perfekt. Man wartete auf die Bewilligung aus Rom. Doch das Ordinariat in Trient machte

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 215 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
schon vom Volke auch mit „Eppan” bezeichnet - ausgewie sen und in Gerichtssachen mit dem neuerrich teten Friedensgericht Kaltem vereinigt. Als Gemeinde mit über 3.000 Einwohnern hatte Eppan Anspruch auf einen „Podestä”, drei „Savi” und insgesamt 30 Gemeinderäte. Das „Dipartimento” war in fünf Unterpräfekturen eingeteilt: Trient, Cles, Rovereto, Riva und Bozen. Trient mit einem Präfekten war Mittel punkt der Zivilverwaltung. Die Unterpräfekturen übten eine den früheren österreichischen Kreisämtern

fruchten nichts, vielmehr wird vom Vizepräfekten Baldasseroni auf die strikte Ein haltung der Verfügung am 7. Oktober 1810 nochmals hingewiesen. Mit der Ernennung Ende August des „Podestä” Johann von Call beginnt die Verwaltung der politischen Gemeinde Eppan. Die Amtsdauer des „Podestä” war drei Jahre. Bei der ersten Sitzung des Gemeinderates unter dem Vorsit ze des „Podestä” wurde der Haushaltsvoran schlag für 1811 erstellt. Dieser Haushaltsvoran schlag ging sodann den Dienstweg nach Trient

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 264 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
Au der eine und Kloster Marienberg der andere, so scheint auch Graf Ulrich als Kloster gründer auf. Zusammen mit Bischof Altmann von Trient (1124-1149) stiftete er nämlich das Augustinerkloster St. Michael an der Etsch nördlich von Trient, früher auch Welschmichel genannt, heute San Michele all’Adige. Das war um 1145, am 29. September jenen Jahres wurde das neue Kloster von Bischof Altmann einge weiht. In der Weiheurkunde 1145 wird Graf Ulrich von Eppan mit seinen Söhnen angeführt. Es waren dies Graf Friedrich

, Friedrich und Heinrich, der erste vielleicht um 1120 geboren, der zweite um 1130, waren sehr aktive Persön lichkeiten, vor allem der ältere. Sie waren es, die mit den Grafen von Tirol mehrfach in Feh de lagen und sich zweimal auch an ihrem Lehensherrn, dem Bischof von Trient vergriffen. Die erste Fehde mit den Tirolern fand wahr scheinlich im Laufe der fünfziger Jahre statt, also bald nachdem ihr Vater, Graf Ulrich von Eppan, gestorben war. Worum es ging, wird nirgends gesagt

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Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1990
Eppan - Geschichte und Gegenwart : ein Gemeindebuch, herausgegeben zum Anlaß der 1400-Jahr-Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590
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Page 300 of 785
Author: Mahlknecht, Bruno / von Bruno Mahlknecht unter Mitarb. mehrerer namhafter Autoren. Hrsg. von der Gemeinde Eppan an der Weinstraße
Place: St. Michael/Eppan
Publisher: Gemeinde Eppan
Physical description: 781 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Eppan <Weinstrasse> ; s.Heimatkunde
Location mark: III A-9.495
Intern ID: 136591
. Es ist die einzige Pfarrkirche weit und breit, die dem hl. Paulus allein geweiht ist. Später geht mehrfach - erstmals 1269/70 - die Rede von einer St.-Peters-Kapelle bei oder geradezu an der Pfarrkirche zu St. Pauls. Es war dies aber, wie sich sicher nachweisen läßt, eine Eigenkirche der Grafen von Eppan. Kam es also damals, um 1100/1150, als es in unserem Gebiet zur Errichtung der Pfarrei kam, zu einer Teilung der bisherigen Eigenkirche zu den hl. Petrus und Paulus? wobei der Bischof von Trient die ihm gehörige

und Einkünften (die „dos”) dem Deut schen Orden zu Sterzing, und in dessen Besitz erscheinen die Peterskapelle und viele Besit zungen in und bei St. Pauls bis herauf ins 19. Jahrhundert. Die neue Pfarre hier unterstand dem Bischof von Trient. Dieser aber - es scheint der zwischen 1124 und 1149 regierende Altemannus oder Altmann gewesen zu sein - schenkte sie schon wenige Jahre oder Jahrzehnte später, angeb lich 1147, seinem Domkapitel, und zwar mit allen Einkünften, Besitzungen und Rechten. Die darüber

ausgefertigte Urkunde - sofern es über haupt je eine solche gegeben hat und das Ganze nicht nur eine teilweise spätere Fäl schung ist - ist nicht im Original, sondern nur in einem Transsumpt (notarielle Abschrift) aus dem Jahre 1297 erhalten. Darin geht die Rede von einer „plebs loci Piani” - „(Altemannus) iure et nomine offersionis offersionem fecit ... de plebe loci Piani” (sowie gleichzeitig die Pfarre Sta. Maria in Trient). Sicher aber ist, daß das Trienter Domkapitel später dann als Besitzer der Pfarre

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