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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1985
Dorfbuch Antholz
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Page 135 of 236
Author: Müller, Hubert / [Hubert Müller]
Place: Niederrasen
Publisher: Eigenverl. Antholz
Physical description: 228 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 225
Subject heading: g.Antholzer Tal ; z.Geschichte<br>g.Antholzer Tal ; s.Heimatkunde
Location mark: II A-7.219
Intern ID: 171236
ein anderer spezialisiert sich für „Sensen-Worbe“ oder Rechenstiele, ein dritter für „Zappin“- oder „Hacken- Hölbe“, wieder ein anderer ist Meister im Korbflechten, denn Körbe braucht es in jedem bäuerlichen Betrieb: die großen Laub- und Heukörbe, den Holz- und Streukorb, kleine Mist- und weitbauchige Wollkörbe. Den Korbflechter findet man in fast jedem Dorf. Er übt sein Handwerk meist als Nebenberuf über den langen Winter oder an Regentagen aus. Aufmerksam betrach tet, stellt so ein gut

geflochtener Korb gewissermaßen ein kleines Kunststück dar. Es ist zunächst gar nicht so einfach, das zum Flechten geeignete Holz zu finden, und jeder Korber wird es sich überlegen, den nächstbesten Lärchenbaum umzuschneiden, sondern wird eine fach männische Auswahl treffen. Sein geübter Blick kann schon von weitem unterscheiden, ob der Baum zu brau chen ist oder nicht. Ein bläulicher Schimmer an der Rinde läßt auf ein zähes, biegsames Holz schließen, zeigt sich die Borke aber mehr rötlich

und das weiße Holz vom roten gesondert. Aus ersterem schält der Korber mit einem Korbmesser geschickt die biegsamen Schienen, aus letzterem schnitzt er die Rippen, die mit dem eschenen oder birkenen Bodenbrett das Gerüst des zu flechtenden Korbes bilden. Mit genau 27 am Boden befestigten Rippen beginnt der Korber das Einflechten der Schienen. Je nach der Weite des Korbes werden später neue Rippen eingesetzt. Das Flechten selbst erfordert viel Geschick und Geduld. Um einen mittleren Korb anzufertigen

in feuchten Ställen, wo das Holz vom Schimmelpilz befallen wird, ist den Körben ebenso schädlich wie die prallen sengenden Sonnenstrahlen, welche das Flechtwerk austrocknen und brüchig machen. Ab und zu ein tüchtiges Duschbad kann in diesem Falle dem Korbe nur nützlich sein. Auch soll man nicht vergessen, denselben nach Gebrauch zu reinigen. Mancher Korber versteht auch das Herstellen von „Rei tern“ (Sieben) und Futterwannen, wonach aber heutzu tage nur mehr selten gefragt wird. Für das Flechten

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1985
Dorfbuch Antholz
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Page 124 of 236
Author: Müller, Hubert / [Hubert Müller]
Place: Niederrasen
Publisher: Eigenverl. Antholz
Physical description: 228 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 225
Subject heading: g.Antholzer Tal ; z.Geschichte<br>g.Antholzer Tal ; s.Heimatkunde
Location mark: II A-7.219
Intern ID: 171236
fällt das sogenannte „Stämmen“ der Musein vielfach weg. Daß auf diese Weise mehr Holz erspart wird, ist doch klar. Wo es möglich und rentabel erscheint, wird von der Höhe ins Tal ein Drahtseil gespannt. Wieviel wertvolles Holz durch das Abtreiben zugrunde geht, kann nur derjenige ermessen, welcher am Fuße eines Berges die zersplitterten Reste von Musein hat liegen gesehen. Wie viele Bäume beiderseits der „Holzriesen“ wurden „angepletzt“, wieviel Jungwald links und rechts der Durchfahrt wurde

zerstört! Durch ein Netz von sich immer weiter ausbreitenden Forstwegen, die teils bis in die Almregion hinaufführen, kann man heute viel Holz direkt an Ort und Stelle verladen und bis an den Bestim mungsort transportieren. Auch Stämme, die unterhalb der Straße oder in einer Schlucht liegen, braucht man nicht mehr abzutreiben, sondern können mit einem „Ziggler“ auf die Ladstatt hochgehievt werden. Doch wer schätzt dazu noch die indirekten Schäden, die unsern Waldungen noch vor nicht langer Zeit

(Langegge und Aster). Ein Riesenwaldbrand im Juni 1925, wobei in der Nachbargemeinde Oberrasen ungefähr 80 ha Wald zer stört wurden, drohte auch auf die Antholzer Wälder überzugreifen. Ist es hier nicht wieder der Mensch selbst, der durch sein unvorsichtiges Handeln unschätzbare Werte zerstört! Der auch rücksichtlos den Bannwald schlägt! Der mitten im Sommer das Holz durch den Wildbach treibt! Der die elementarsten Vorsichtsmaßregeln kaum noch beachtet! All dies müßte uns zu denken geben

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1985
Dorfbuch Antholz
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Page 10 of 236
Author: Müller, Hubert / [Hubert Müller]
Place: Niederrasen
Publisher: Eigenverl. Antholz
Physical description: 228 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 225
Subject heading: g.Antholzer Tal ; z.Geschichte<br>g.Antholzer Tal ; s.Heimatkunde
Location mark: II A-7.219
Intern ID: 171236
? Er ist verschiedentlich gedeutet. Die einen meinen das „entholzte“ Tal, weil es von den Knechten und Arbeitern des Bischofs entholzt wurde. Andere hingegen glauben, im Ausdruck „enderm Holz“, d. h. der Ort jenseits des großen Waldes, eine entspre chende Bezeichnung gefunden zu haben. Wieder anders legen es die Sprachkundler aus: Die Vorsilbe an oder en wird häufig in, oder in der Bedeutung entlang, durch . . . gebraucht, und nach den Regeln der Euphonie (Wohl klang, Wohllaut) tritt gewöhnlich ein t in die Mitte

der damit zusammenhängenden Wörter, so daß An-t-holz nichts anders bedeutet als im Gehölze, ein Name, wel cher einen ehemaligen Reichtum des Tales gut be zeichnet. Wenn auch der Name verschieden ausgelegt werden kann, so finden wir doch in jeder der drei Deutungen den Ausdruck „Holz“ gleichbezeichnend wie „Wald“, der sich in uralter Zeit über das ganze Tal, von Rasen bis zum Stallersattel, ausdehnte. Bildung und geologischer Aufbau des Tales Die Sage weiß, daß vor der Sintflut eine Straße von „Unterm Stein“ (Kassefeld

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1985
Dorfbuch Antholz
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Page 123 of 236
Author: Müller, Hubert / [Hubert Müller]
Place: Niederrasen
Publisher: Eigenverl. Antholz
Physical description: 228 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 225
Subject heading: g.Antholzer Tal ; z.Geschichte<br>g.Antholzer Tal ; s.Heimatkunde
Location mark: II A-7.219
Intern ID: 171236
, aus ihren Beständen unmittelbaren Nutzen zu ziehen. Um die Fracht zu erleichtern, brannte man das Holz zur Kohle, die vielfach für die Schmelzhütten im nahen Ahrntal benötigt wurde. Damals entstand der Beruf der Köhler, und noch einige Flurbezeichnungen wie Köhlern, Kohlstatt und der Hof name Köhler deuten darauf hin. Wahrscheinlich wurde durch das Anlegen der vielen Kohlenmeiler Raubbau am Wald betrieben, denn die Forstbehörde trat mit verschie denen Verboten bezüglich des Kohlenholzes auf. Andere hingegen

suchten schon das Bauholz auswärts an den Mann zu bringen. So erhielten z. B. die Antholzer für ein Schuh Musein, nach Niederdorf gestellt, 3 Gul den. Wie Staffier schreibt, lieferte das Oberpustertal noch in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts wertvolles Rund- und Vierkantholz nach Italien. Der Hauptum schlagplatz war Cortina, wo dann die Ware eingewässert und nach Venedig gebracht worden ist. Von dort aus schiffte man das Holz bis in ferne Länder, ja sogar nach Ägypten. Mit der Eröffnung

der Pustertaler Bahn im Jahre 1871 wird es mit einem Schlage anders. Der Holzhandel beginnt zu blühen. Eine neue Zunft, die der Holzarbei ter, findet ein erweitertes Betätigungsfeld. Die paar Sägemühlen im Tale entsprechen nicht mehr den Anfor derungen, es müssen neue Sägewerke gebaut werden. Sämtliches Holz wird zunächst von einheimischen Händ lern angekauft, verarbeitet und im Winter mittels Schlit ten auf den Olanger Bahnhof geliefert. Das Bretterfüh ren nimmt oft mehrere Monate in Anspruch. Dann müssen

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
1985
Dorfbuch Antholz
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Page 71 of 236
Author: Müller, Hubert / [Hubert Müller]
Place: Niederrasen
Publisher: Eigenverl. Antholz
Physical description: 228 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 225
Subject heading: g.Antholzer Tal ; z.Geschichte<br>g.Antholzer Tal ; s.Heimatkunde
Location mark: II A-7.219
Intern ID: 171236
werden sie von den Holzfällern mittels Enterhaken vom Ufer abgestoßen und in den See zurückgetrieben. Das Flößen bei günstigem Wind ist nicht anstrengend, und bald ist das gegenüberliegende Ufer erreicht, wo die Beute an Land gezogen und aufgestapelt wird. Heutzutage kann man das Holz gleich verladen und mit dem Auto talaus führen. Früher, vor dem Bau der Straße, mußte der Bauer geduldig warten, bis der See zugefroren war. Eine gute Handbreite kompakten Eises genügt, um einen vollbeladenen Schlitten tragen

zu können. In einem strengen Winter kann die Eisschicht bist zu 60 Zentimeter stark werden. Und doch lauert Gefahr. Man erzählt, daß einmal das ganze Fuhrwerk des Steinzgers durchgebrochen sei. Der erschreckte Fuhr mann schnitt die Zugseile los. Das Pferd jedoch geriet unter die Eisdecke, wo man noch einige Zeit durch das Aufstoßen der Kummetspitze an die Eisfläche das schwimmende Tier beobachten konnte, bis es den ver zweifelten Kampf mit den kalten Fluten aufgeben mußte. Ein andermal lag Holz aufgestapelt auf dem Eis

, nur über Nacht. Als dann am nächsten Morgen der Fuhrknecht seinen Schlitten geladen hatte, brach alles durch; das Holz hatte den Boden aufgetaut. Das Zugtier konnte diesmal glücklicherweise gerettet werden. Für Fußgän ger sind die sogenannten „Kessel“ (mit einer dünnen Eisschicht bedeckte Lufträume) gefährlich. Als ein Fuhr mann neben seinem Gespann auf dem See dahintrottete, fiel er plötzlich durch; nur das instinktive Ausbreiten der Arme konnte ihm vor dem Versinken retten. Schlimmer erging es einem Jäger

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