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Page 2 of 12
Date: 13.08.1949
Physical description: 12
Moskau ruft zur Beseitigung Titos auf €fne .Kciegeerfläcung" Kurlands an Jugoflarolcn <8efy cfmnfsDoüec Bombcnanfcf)Iag Prag, 12. August. Gestern um Mitter nacht explodierte eine Bombe in dem Wa gen des amerikanischen stellvertretenden Luftfahrtattachés in Prag. Hauptmann John Childs. Der Wagen, den Childs vor seinem Ilause hatte stehen lassen, war leer und schwer beschädigt, aber nicht gänzlich zertrümmert. Zahlreiche Fensterscheiben der Umgebung gingen in Stücke. Wie die Polizei später

von 11 s e L1 n d 25 Allo Rechte vorbehalton: LitvrnrLclio Atreatiir T« fìrollcr We.temlarf Tieni Dann nahm er die weinende Lore am Arm und führte sie zu ihrem Pferde. Neben Afgo stand das Pf cid des Verstorbenen, wie herte ängstlich und suchte mit seinen Nüstern die Luft in sich einzuziehen. «Wir müssen das Pferd mitnehmen», sagte Lore und streichelte das unruhige Tier. Es wollte nicht fort von der Stelle, an der sein toter Herr begraben lag! Da griff John in die Zügel und führte das Pferd langsam fort. Der Kopf

des Tie res wandte sich immer wieder zurück. Als sie auf eine Anhöhe kamen, öffnete sieh ihnen nochmals ein Rückblick auf das Tal in der Ferne, wo «Newburry» lag. Lore lenkte das Pferd neben ihren Mann, schweigend sahen sie hinab ins Tal. Leichte weiße Rauchwolken verrieten, wo die Farm gestanden haben mochte. Der Dunst der Brandnacht lag wie ferner Nebel über der fernen Lichtung, der John Hamilton fünf Jahre seines Lebens geopfert hatte. John war ruhig, hart, ohne Tränen. Lore blickte ihren Mann

an und sah dann noch einmal zurück nach «Newburry». Um dieses Haus dort unten trug sie eine Trauer. Zu Ende dieser Traum. Lore war hier nicht glücklich gewesen. Nie. Nicht einmal die ersten Tage. Hätte ich nur nie meine Heimat verlassen,dachte sie. Nun «var es doch zu Ende. Sie brauchte sich keine Vorwürfe zu machen. Sie hatte tapfer ge kämpft, Bis zuletzt. Jetzt war es eben zu Endo. Sie würden wieder unter Menschen leben. Sie war ja noch so jung ... * Am westlichen Ufer des Albert-Sces traf John

die erste englische Patrouille. Sic war von Sergeant Broon geführt, einem jungen, kräftigen, hellblonden Burschen, den John gut kannte. In wenigen Worten berichtete John das Geschehene. Er hatte Mühe, den jungen Ser geanten davon abzuhalten, sofort die Ver folgung der Bantus aufzunehmen. «Ich bitte Sie, meine Frau nach Wadelei zu bringen.» «Das 1 ist unmöglich, Sir», erwiderte der Unteroffizier. «Meine Kompanie steht am Ostufer des Sees. Wenn cs Ihnen recht ist, bringe ich Mrs. Hamilton nach Kibero

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Page 22 of 24
Date: 09.08.1969
Physical description: 24
, sie zu beschützen. Als John wieder sprach, tat er es leise, beinahe als spräche er zu sich selbst: „Zwei Jahre lang habe ich sie gesucht... Mary sia und Karen. Endlich entdeckte ich' ihre Spur, finde Marysia tot, und mein Kind ist mir so fremd geworden, daß cs davonlüuft, wenn es mich sicht. Was habe ich getan, um das zu verdienen?" Die letzten Worte stiegen beinahe wie ein Flehen zum dunkler werdenden Himmel auf. Er hörte Hannas Stuhl knarren, als sie aufstand und zu ihm kam. „Im Leben bekommt man nicht immer

von sich stieß, die man ihm entgegen brachte. Er drehte sich um und legte die Hand über die ihre. „Ich danke Ihnen“, sagte er. Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihm und blieh dann, die Fland auf dem eisernen Trep pengeländer, stehen. Ihm fiel auf, wie aufrecht sic sich hielt, als sei sie ihrem innersten Wesen nach sehr stolz, beinahe selbstherrlich. Ihm halb den Rücken zuwendend, sagte sic dann ein wenig zögernd: „Mr. Dcnnison „Bitte, nennen Sie mich John", sagte er, um sie zu ermutigen. Sic lächelte

ihm über die Schulter zu und schien sich über den Vorschlag zu freuen. „Es ist jetzt alles sehr schwer für Sie, John, und niemand versteht das besser als ich. Aber die Dinge sind nicht immer so, wie sie zu sein schei nen. Warum gehen Sic nicht zu Irena und reden mit ihr, ruhig, ohne harte Worte ... ohne vorein genommene Gedanken?“ Er sah sic an. Das müde Gesicht war flehend auf ihn gerichtet. Sie hatte den aufrichtigen Wunsch, daß für ihn alles gut würde. „Hanna Suva", sagte er, und zum erstenmal klang

Schritten näherte er sich dem Haus. In der Dunkelheit wirkte es völlig verändert. Die umstehenden Bäume glichen schwarzen Schat ten; leise raschelten sic im Abendwind, so daß man glaubte, von überallher geheimnisvoll flüstern de Stimmen zu hören. Ein Licht schimmerte durch das kleine Fenster, das sanfte Licht einer Oellampc. Vor der roh ge zimmerten Tür blieb er stehen und klopfte scharf. Und noch bevor der Klang verhallt war, rief eine Männerstimme: „Prosze!“ John drückte die schwere Klinke nieder

und trat ein. Zuerst konnte er niemanden sehen, der ihn gerufen haben könnte. Der kleine Raum schien leer zu sein. Dann sah er, daß sich in einem Win kel neben einem fleckigen Ofen ein alter Mann steif von einem wackligen Stuhl erhob. „Wer sind Sie7“ Die Frage kam rasch und unbe haglich, ängstlich beinahe. John wich ihr aus. „Wohnt Irena. Rolke hier?“ fragte er in seinem umständlichen Polnisch. Der Mann stand da und stützte sich auf die Rückenlehne seines Stuhles, Er war sehr groß- und dünn. Er trug

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Page 14 of 30
Date: 21.02.1987
Physical description: 30
1 UNSER SAMSTAG ROM AN ~9l O Günther Kom - Ulteraturagentur - 8111 Bayer- soien/Obb. • Kreis Garmisch-Partenkirchen John Latimef hatte für diese nicht un berechtigten Hinweise seiner Frau je weilen nicht mehr übrig als ein paar gehässige Ausfälligkeiten. Doch an die sem Tag hatte Mary Glück. John regte sich nicht, als sie so lautlos wie möglich die Tür hinter sich zuzog. Es entsprach ebenfalls Mary Latimers täglicher Gewohnheit, sich nach dem Aufstehen für einige Minuten mit einer Tasse Tee

ins Wohnzimmer zu setzen, um die Ruhe und Stille des anbrechen den Morgens ein wenig zu genießen. In letzter Zeit waren diese Momente aller dings zu einem fragwürdigen Genuß ge worden, denn ihre Gedanken konzen trierten sich zwangsläufig auf John und ihr fragwürdiges Eheleben. An diesem Morgen blieb Mary jedoch nicht wie sonst in der Gegenwart stehen. Irgend etwas veranlaßte sie, weit zu rückzugreifen, um nach dem Grund der Wandlungen zu suchen, die ihr Dasein _ nun solchermaßen überschatteten. Sie v glitt

in Gedanken zurück in jenes Jahr, in dem John und sie sich auf der Schule kennengelemt hatten. Damals, vor zwanzig Jahren, lebte sie mit ihren Eltern und Geschwistern in bestem Einvernehmen und besuchte das Carter College. Es war kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag, als John in ihre Klasse eintrat. Er war zusammen mit seinem Vater nach dem Tode der Mutter von Madison in Wisconsin nach Cleve land übergesiedelb John war damals ein hübscher, blau äugiger Bursche mit einem ständigen Lächeln auf den Lippen

, dem die Mäd chen in hellen Scharen nachliefen. Ei genartigerweise hatte er sich aber gleich von Anfang an ausschließlich an sie ge halten. Wohl flirtete er gerne, aber ir gendwie hielt ihn eine gewisse Scheu ' stets davor zurück, sich mit seinen übri gen Klassenkameradinnen eingehender abzugeben. Auflösung des vorigen Rätsels. Natürlich war sie damals glühend ver liebt gewesen in John, und jedes seiner im Überschwang , hervorgesprudelten Worte war für sie von enormer Bedeu tung. Jetzt—in dieser Zeit

des Kummers und der Bedrängnis — dachte sie mit einer leisen Wehmut zurück an jene lau en, glücklichen Sommerabende, die sie mit John etwa im Park oder auf einsa men, langen Spaziergängen verbracht hatte. Nicht, daß John Latimer etwa die Zeit damit vertrödelt hätte, ihr Liebes- schwüre zuzuflüstem. Als er sie zum erstenmal küßte und sie vor lauter innerer Bewegung ein paar Tränen vergoß, bemerkte er lediglich: „Da habe ich ja etwas Schönes ange stellt!“ Und als sie in den darauffolgen den Monaten

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Page 16 of 16
Date: 06.12.1963
Physical description: 16
Seite 12 f) Dolomiten Freitag, den 6. Dezember 1963 — Nr. 280 SPORT 28 Länder bei der ISK-Abstimmung: Weltsportpresse wählte zum dritten Mal Brumel Nur ganz knapper Vorsprung vor Amerikas.Assen John Pennel und Don Schollander Sin Kim Dan „Sportlerin Nr. 1° — Gerhard Hetz auf dem neunten Platz Was noch keinem Sportler glückte, gelang dem Russen Valerij Brumel. In der Abstim mung der Welt-Sportpresse landete er zum dritten Mal hintereinander auf dem ersten Platz. Aber diesmal war der Vorsprung

des Weltrekordmannes im Hochisprumg nur hauch dünn. Hatte er sich im Jahre 1961 zum ersten Mal mit 77 Punkten Vorsprung an die Spitze gesetzt, so betrug dieser im Jahre 1962 noch 22 Punkte. Diesmal aber war dos Ergebnis der weltweiten ISK-Abstimmung, an der sich 28 Länder aus allen fünf Erdteilen beteiligten, so knapp, daß der 21jährige Student aus Mos kau nur drei Punkte vor dem amerikanischen Stabhochspringer John Pennel, elf Punkte vor dem Kraulschwimmer Don Schollander (USA) und 18 Punkte vor dem Zehnkampf

- Weltrekordmann Yang (Formosa) lag. Für jedes Land konnte ein bekanntes Sport blatt oder eine repräsentative Tageszeitung abstimmen. Auf dem Stimmzettel waren fünf Namen zu nennen. Fünf Punkte gab es für den besten, vier für den zweitbesten Sportler der Weit usw. Hier das Ergebnis 1963: Punkte 1. Valerij Brumel (UdSSR), Leichtathlet, 65 2. John Pennel (USA), Leichtathlet 62 3. Don Schollander (USA), Schwimmer 51 4. C. K. Yang (Formosa), Leichtathlet 47 5. J.Nilsson (Schweden), Eisschnelläufer 24 6. J. Clark

beim Moskauer Länder kampf UdSSR—USA, höher eingeschätzt als die verschiedenen Weltrekordhöhen des 22jäh- rigen amerikanischen Stabhochspringers John Pennel mit der Glasfiberstange. Pennel hat sich mit der Schnellkraft dieses modernen Sportgerätes so vertraut gemacht, daß er sich binnen Jahresfrist um 62 Zentimeter steigerte und den Weltrekord ein halbes Dutzend Mal verbesserte: 4.95, 4.97, 5.04, 5.10, 5.13, 5.20 Meter. Die beinahe schon zur Tradition gewordene Vorherrschaft der Leichtathleten

: 1. C. K. Yang, Formosa; 2. Amaury Pasos, Brasilien; 3. Don Schollander, USA; 4. John Pennel, USA; 5. Nelson P. FHho, Brasilien. Bnlgarien „Rabotnltdiesko delo" ln Sofia: 1. Valerij Brumel, UdSSR; 2. John Pennel, USA; 3. Igor Ter-Owanesian, UdSSR; 4. Ralph Boston, USA; 5. Wassilij Kusnezow, UdSSR. Deutschland „Sport-Illustrierte" ln München: 1. C. K. Yang, Formosa; 2. Jacques Anquetil, Frank reich; 3. Jimmy Clark, Schottland; 4. Jurij Wlassow, UdSSR; 5. Valerij Brumel, UdSSR. England „World Sports" in London

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Page 18 of 24
Date: 21.06.1969
Physical description: 24
1 Als er das Gebäude der Britischen Botschaft ** in Warschau betrat, hegte John Dennison be rechtigte Zweifeh daß sich hier seit seinem letzten Besuch vor zwei Jahren auch nur das geringste verändert habe. Die Empfangsdame war zwar eine andere, doch war sie ebenso ruhig und gewandt wie ihre Vor gängerin, hatte das gleiche wohlfrisicrte Haar, die gleichen langen lackierten Fingernägel. Er näherte sich ihrem Schreibtisch mit einer Forschheit, die sie offensichtlich erschreckte. „Ich möchte

? „Ihren Namen, bitte.“ „Dennison.“ „Sie sind selbstverständlich Brite?” „Natürlich.“ Sie entfernte sich mit Schritten, die durch ihren engen Rock klein und geziert wirkten, und John wandte sich ab und begann, rastlos auf und ab zu gehen. Die stille, beinahe klösterliche Atmosphäre des Hauses, der unaufdringliche, guten Geschmack verratende Teppich, die Blumen, all das weckte seinen bitteren Groll. Nur der Stoß ordentlich und unbenutzt ausschcndcr Zeitschriften hatte etwas typisch Britisches

an sich. Er lächelte grimmig, als er sich fragte, wie dieser neue Beamte wohl sein würde. Mit Hobart hatte er Schwierigkeiten über Schwierigkeiten gehabt. Vor zwei Jahren hatte cs ihn angeckclt, daß der Bursche so sorgfältig vermieden hatte, sich einzumischen. Sein unerschütterlicher Glaube, daß alles sich zum besten wenden würde, ja, daß nicht einmal etwas Ernstliches vorläge, hatte John vor Wut beinahe zum Berserker gemacht. Er erinnerte sich nicht gern an jene Zeit,vor zwei Jahren, an die enttäuschte Qual

war als die meisten Männer von zweiunddreißig Jahren .. zwei Jahre der Erinnerungen, die abwechselnd zärtlich und bitter gewesen waren, hatten sein Temperament hitziger, seine Lebensanschauung zynischer werden lassen. Er hatte die Länge des Wartezimmers etwa ein dutzendmal abgeschritten, bevor sich die Tür öffnete und hinter der Empfangsdame ein großer hagerer Mann in einem gutgebügcltcn Anzug auf ihn zukam. Freundlich reichte der Mann ihm die Hand. „Sind Sie Hobarts Nachfolger?" fragte John brüsk

und ohne Umschweife. „Das stimmt. Mein Name ist Blythe, Donald Blythe.“ Seine blauen Augen waren offen und ehrlich, sein Gesicht sah aus, als sei es vor weniger als einer Stunde rasiert worden, die helle Haut war glatt und makellos. Trotz seines jugendlichen Aussehens wirkte er selbstsicher und so gelassen, als hätte er die Begabung, jede Angelegenheit mit vollendeter Leichtigkeit zu erledigen. John machte sich daran, diese Vorstellung zunichte zu machen. „Ich bin John Dennison", sagte er schroff. Langsames

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Page 27 of 32
Date: 31.10.1969
Physical description: 32
ihm der völlig bedeutungslose Gedanke, daß er jetzt wußte, was es heißt, „an die Wand ge drängt worden“'zu sein. Die beiden Männer sahen einander lange an, dann schwang Stefan die Beine über den Bettrand und ging ans offene Fenster, um seine Zigarette hinauszuwerfen. Es schien die Art des Mannes, sich leise und be dächtig zu bewegen, und es kostete John unge heure Willensanstrengung, den anderen nicht anzu brüllen und zu fragen, was er hier wolle. Endlich drehte Stefan sich um. Selbst mit dem Rücken

zum Licht sah er noch immer gut aus, sein schöner Kopf saß auf breiten Schultern, seine Hüften wirkten in den gutsitzen den Breeches schmal. Kein Wunder, daß Irena ihn als möglichen Gatten in Betracht gezogen hatte. John sah ihn mit festem Blick an, doch in seiner Magengrube hatte er'ein Gefühl der Leere, über das ihn auch sein vorgctäuschtcr Mut nicht hin wegtäuschen konnte. Also saß er, kaum hatte er geglaubt, daß für ihn alles gut ging, endgültig in der Tinte. Stefan Obadowski hatte ihn eingeholt

. Der Wettlauf zwischen ihnen war entschieden. Doch als der Mann das Schweigen brach, klang seine Stimme freundlich, als sei er zu' einem Harm losen Gespräch gekommen. „Nun, Mr. Dennison“, sagte er in seinem stark akzentuierten Englisch, „ich habe auf Sie gewartet. ' Wir müssen uns über viele Dinge unterhalten... ja, über sehr viele ... Sie und ich.“ 14 Als Stefan Obadowskis Worte verklungen wa ren, stählte John Dennison sich gegen das Unver meidliche, das folgen mußte.-' "Seine Gedanken schweiften sofort

zum Sieger wurde? Er lächelte bitter, und Stefan setzte sich aufs Bett. '„Nun, Mr. Dennison? Haben Sie nichts zu sa gen?“ „In England würde man sagen, ich sei ,auf frischer Tat ertappt* worden“, erwiderte John mit einem schwachen Versuch zu scherzen. „Auf frischer Tat ertappt“, widerholte Stefan langsam. „Das muß ich mir merken. Wie Sie sehen, lerne ich sehr eifrig Englisch. Eines Tages würde ich gern hinfuhren. Nicht um dort zu leben, ver stehen Sic, aber um Ihre Methoden kcnncnzuler- , nen

holte ein Papier aus der Tasche und entfaltete cs, „Hier heißt cs, Sic hätten einen Angehörigen der Miliz tätlich angegriffen tyid verletzt.“ Er pochte herausfordernd auf das Papier, und John wandte den Blick ab. Er vermutete, daß das nur recht und billig war. Stefan faltete den Bogen wieder ordentlich zu sammen und steckte ihn in die Tasche zurück. „Es tut mir nur leid, daß ich 1 so lauge auf den Bericht warten mußte. Aber trotzdem hatte ich' Glück, weil er noch heute hier ein traf. Manchmal

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Page 12 of 12
Date: 29.12.1958
Physical description: 12
. Mit erheblichem Abstand folgen ex aequo auf dem zweiten Platz Amerikas Zehnkampf- Phänomen Rafer Johnson und Australiens Weltrekordschwimmer John Konrads. Der 23jährige farbige Athlet aus Texas, der sich als Sohn eines Plantagenarbeiters dem Zahn arztstudium widmet, schraubte in diesem Jahr — trotz einer noch nicht richtig ausgeheilten Knieverletzung — den Zehnkampf-Weltrekord auf 8302 Punkte. Glänzend hat in diesem weltweiten Referendum der australische Sport abgeschnitten. Er brachte drei Vertre ter

unter die ersten Zehn. Gleich hinter El- liot folgte, zusammen mit Johnson, der sechzehnjährige Schwimmer John Konrads, während dessen Schwester, die dreizehnjäh rige lisa Konrads, auf dem neunten Rang kam. Der zukünftige Architekt aus Sydney, dessen Eltern aus Lettland stammen, schrieb sich heuer als siebenfacher Weltrekordler auf den Schwimmdistanzen zwischen 200 und 1500 m Kraul ein. Über 200 m erreichte er eine Zeit von 2.04,8, über 400 m von 4.21,8, über 800 m von 9.17,7 und über 1500 m von 17.28,7

, ihm seine Amateureigenschaft abzuerkennen, hinweg bringen. Für jedes Land konnte eine repräsentative Zeitung abstimmen. Auf jedem Stimmzettel durften fünf Namen genannt werden. Fünf Punkte gab es für den Besten, vier für den zweitbesten Sportler der Welt usw. Hier das genaue Ergebnis: 1. Herb Elliott (Australien) Leichtathlet 99 Punkte 2. Rafer Johnson (USA) Leichtathlet 53 Punkte . — John Konrads (Australien) Schwimmer 53 Punkte 4. Roger Rivière (Frankreich) Radfahrer 36 Punkte 6. Armin Hary (Deutschland) Leichtathlet

, Radrennfahrer 1955: Sandor Iharos, Ungarn, Leichtathlet 1956: Wladimir Kuz," Rußland, Leichtathlet 1957: Wladimir Kuz, Rußland, Leichtathlet 1958: Herb Elliott, Australien, Leichtathlet In Melbourne: Fünf Australier Großenteils trafen die befragten Redaktio nen "ihre Auswahl in einer internen Abstim mung. So teilte uns „Sportowlec*! Warschau mit, daß Elliott .unter 13 Mitgliedern des Re daktionskollegiums die Maximalpunktzahl von 130 erreichte, vor Krzyskowiak ,98, John Kon rads 97, Johnson 78, Rivière

vielleicht daraus hervor, daß auch alle anderen Plätze an Einheimische vergeben wurden. Als weitbeste Sportlerin stellte sich die Schwimmerin lisa Konrads heraus, doch stand ihr die langbeinige Rumänin Iolanda Balas, die in diesem Jahr den Hochsprungweltrekord am laufenden Band verbesserte, kaum nach. Wie die Länder wHhiten Australien The Spo.rting Globe, Melbourne 1. Herb Elliott, Australien 2. Ashley Cqóper, Australien ■ 3. John Konrads, Australien 4. Gary Chapman, Australien .... 5. Stuart McKenzie

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Page 8 of 16
Date: 21.10.1933
Physical description: 16
sein muß. Weißt nim ein DAM EN-MKNTEL In* u. ausländische Modelle, moderne Stoffe u. Farben, ganz gefuttert mit u. ohne Pelzgarnituren. Von Lire 8S bis 250, kaufen Sie am besten nur bei mm 16 Jahre alt, aber ein fixes, gewecktes Kerl chen, ein Irländer. Heyden hatte in des Jungen Augen soviel Pfiffigkeit entdeckt, daß er beschloß, einen Versuch mit ihm zrr machen. Er klingelte. In, nächsten Augenblick stand John, so hieß der Boy, im Zimmer. „Mister haben geklingelt?' fragte der Junge demütig. „Jawohl

, mein Sohn!' Ich habe mit dir 311 reden! Wie alt bist du, John?' „Sechzehn Jahre, Mister. Heyden sah den Jungen wohlwollend an. „Du scheinst ein geweckter Junge zu fern! Leben deine Eltern auch in Newyork?' „Nein, Mister. Die sind tot.' „Hast du Geschwister?' „Nein. Mister.' sagte der Boy leise. „Höre. John, willst di, mir einen Gefallen tun?' „Jeden, Mister', sagte Jolpi begeistert. „Also höre gut zu. Du weißt doch, daß imsere Propeller gestohlen worden sind? „Ja. Mister.' Sin pfiffiger, verschmitzter

Zug ging über Johns Jungengesicht. Heyden bemerktc es. „Weißt du. wo sich die Propeller be finden?' John sah ihn erschrocken an und schwieg. „Höre. John! Du kannst dir zehntausend Dollar verdienen, wenn du die Propeller herbeifchaffst.' Die Summe schien dem Jungen den Atem zu nehmen. „Ich weiß nicht, Mister! Ich weiß nicht, wo sie sind!' Heyden pickte freundlich. „Jck> glaube, daß Miß Astor ihre Hand im Spiele hat, imd daß sich die Propeller hier befinden. Denkst du nicht auch, John?' Der kleine

Irländer sah zu Boden und schwieg. „Nun, John, meinst du nicht auch?' „Ja, Mister', sagte er dann zögernd. „Das kann wohl so sein.' Heyden fuhr mit ruhiger Freundlichkeit fort: „John, du bist doch ein fixer Junge, und der hat doch sein« Augen überall. Denke einmal nach!' John dachte nach. „Gestern nachts', sagte er dann langsam und stockend, „ist der Williams» das ist der Negerchauffeur, mit dem .Hausmeister fort- gewesen. Sie sind erst gegen 1 Uhr zurück- gekommen und haben was mitgebracht.' Heyden

horchte gespannt auf. „Lilas mitgebracht? Was denn. John?' „Es war in Tücher eingchüllt und sehr schwer. Vier Mann haben es nicht in den Keller gebracht.' „Wie sah es aus, John?' Immer gespann ter wurde Heydens Miene. „Sehr lang und schmal, Mister.' Heyden atmete tief auf. „Siehst du, John, das warm die Propeller! Ein lustiger Scherz von Miß Astor. Da lacht man ja nur darüber. Das nehme ich ihr nicht krumm. 'Aber ich muß fort. Wie kriege ich nur die Propeller heraus?' Er sah John durchdringend

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Page 2 of 6
Date: 12.08.1949
Physical description: 6
. Wr -tcmlnrf. Timi Sie liefen durch die Halle, die schon mit Rauch gefüllt war. Ueber ihnen brannte das Dach, feurige Funken stoben nach allen Seiten. Als Lore hinter ihrem Manne aus dem raucherfüllten Gang ins Freie drang, spürte rie etwas Weiches, Warmes an ihren Schul tern. Es war Afga, die Mazungu hinter dem 1 fraise mit den anderen Pferden angepfiockf hatte. Auch der rückwärtige Teil des Hau ses begann sieh bereits mit Rauch zu füllen Hinter John stieg Socrgcn auf sein Pferd. John sah auf Madigano

und Jalutindi. «Seht zu, daß ihr z.u euren Weibern nach den Hütten kommt», rief John. «Euch wer den sie nichts tun. Ihr sagt, daß ihr schon davongelaufen seid, bevor der Kampf be gann. Sagt es auch' den andern.» «Wir dich nicht lassen», sagte Jalutindi. In seinen Augen standen Tränen. «Wir im mer gut haben. Wir viele Hirse und Mais. Wir nix Schläge . . . Wann Bwana wieder kommen?» «Das stellt bei Gott, Boys!» John schüt telte seinen Schwarzen die Hand. Nur Ma zungu war auf sein Pferd gesprungen. Johrf wußte

, der Alte würde nicht allein Zurück bleiben. Und wenn er es ihm tausendmal befehlen würde. Es schnitt Lore ins Herz, wie das Vieh aufbrüllte, das die Bantus jetzt aus den brennenden Ställen trieben. Da knallten einige Schüsse auf ihrer Seite. «Vorwärts!» rief John. «Es ist höchste Zeit! Lebt wohl.» gleich hinter dem Präsidenten, der nach der Verfassung der Oberbefehlshaber aller Streitkräfte der Vereinigten Staaten ist. Abberufung des SDaffjingtoner ©efanòten Ungarns New York, 11. August. Die ungarische

zu entbinden Nun jagten sio durch die brennende Pflanzung. Die Baumwollstauden hatten Feuer gefangen. Vögel flogen aus, dern brennenden Dickicht, eine Antilope preschte dicht vor den Pferden dahin, um ,vor ,den sprühenden Funken Schutz .zu suchen. John hatte Lores Zügel erfaßt, damit Afga nicht ausbrcchcn konnte. Auf einmal waren sie aus den Flammen. John drehte sich um und zeigte hinab. «.Ncv/burry’ brennt.» -, Unten auf der Pflanzung wälzte sich das Feuer gegen die letzten Hütten. Dann kamen

sie wieder auf. «Wir reiten um den Berg und gewinnen im Tale die Straße», schlug Soergen vor. Da bäumte sein Pferd und wollte nicht weiter. «Dort sind sie!» schrie Soergen plötzlich. «Sie verfolgen uns. Ich bleibe hier und halte inzwischen den Weg.» Aus dem Walde brachen jetzt einige be rittene Bantus hervor. Soergen legte das Gewehr an und schoß. «Vorwärts!» schrie John und gab seinem Pferd die Sporen. Neben ihm flogen Lore und Mazungu dahin, dem Tale zu. Die Pferde sausten durch den Busch, lautlos und lediglich

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Page 2 of 8
Date: 30.07.1954
Physical description: 8
einen Diktator nannte. John für die Presse «nicht erreichbar» Berlin, 29. Juli. Eine Pressekonferenz oder Interviews mit dem nach QstberKn abgsjan- genen; ehemaligen Präsidenten de« Bundes amtes für Verfassungsschutz, Dr. Otto John, sind nach einer Erklärung der Sowjetzonen behörden zur Zeit ..aus Gründen der Sicher heit" nicht möglich. Der Berliner Sander RIAS veröffentlichte am Donnerstag abends eine „vertrauliche Benachrichtigung“ des Pressechefs beim So- ' wjetzonen-Ministerpräsidenten an dia Chef

redaktionen der Sowjetzonenblätter und des Ostberliner Rundfunks. Darin heißt es, daß die erwähnten Sicherheitsgründe „einzig und allein die Person dss Herrn John betreffen“. Zudem befinde aldi „Herr Dr. John lm Augen. Wide an einem für die publizistischen Organe unserer Republik nicht erreichbaren Ort“. Die Presseorgane der Sowjetzone werden „mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß Kommentare, Leitartikel und diesen ähnliche Aufsätze“ im Zusammenhang mit den Erklä rungen Johns „mit Sorgfalt abzufassen

" seien. Außerdem wird angekündigt, daß man „zu gegebener Zelt weitere Erklärungen des Herrn Dr. John veröffentlichen, bzw. die ln Frage kommenden Stallen von der Möglichkeit einer persönlichen Fühlungnahme mit Herrn Dok tor John unterichten“ werde. Aufenthaltsort unbekannt Berlin, 29. Juli. Trotz intensiver Unter suchungen fehlt .nach wie vor Jeder beweis kräftige Hinweis auf den gegenwärtigen Aufenthaltsort des geflüchteten Gegen spionagechef» Dr. Otto John. Auch von dom Arzt Dr. Wohlgemuth

, mit dem John nach Ostberlin fuhr, liegen bisher keine neuen Mitteilungen vor, die erkennen lassen, ob er noch mit Dr. John zusammen ist. StxatvQitaluen gegen Or. Wohlgemut!* Westberliner Polizei darf keine Auskünfte mehr geben Berlin, 29. Juli. Der Oberbundesanwalt in Karlsruhe hat ein Strafverfahren „geg«n Dr. Wohlgemuth und andern wegen Freiheits beraubung ln staatsgefährlicher Absicht“ er öffnet, Diese Mitteilung erhielt die Abteilung V des Westberliner Polizeipräsidiums am Don nerstag. Gleichzeitig

wurde ihr bedeutet, daß sich der Oberbundesanwalt dis Erteilung von Auskünften an die Presse allein Vorbehalten hat. Die Polizei erwartet, daß der Qberbun- desanwalt oder sein Beauftragter ln BeVltn clntreffen worden, um dio Leitung der Unter suchungen zu übernehmen. Der Osten will John politisch anssohlaahten Berlin, 28 . Juli.'Tn maßgeblichen Westber liner Kreisen nimmt man on, daß der Osten vom geflüchteten westdeutschen Gegensplo- nagechcf Otto John weniger sensationelle In formationen

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Page 20 of 24
Date: 30.08.1969
Physical description: 24
, er hielt die Schultern gerade, und als er auf der Lich tung vor dem Holzhaus ankam, spitzte er die Lippen und pfiff leise vor sich hin. Irena mußte nach ihm ausgcschaut haben. Mit einem geflochtenen Picknickkorb beladen, kam sie ihm entgegen und gab den Korb in seine Obhut. Das Kind folgte an der Hand Josef Rolkes. John und Irena gingen voran, und ihnen folgten langsam Josef und Karen. Die beiden ließen sich Zeit. Die hohe Stimme des Kindes plapperte auf geregt in Polnisch, und die tiefe kehlige Stimme

des alten Mannes bildete einen starken Gegensatz dazu. John freute sich, daß er Gelegenheit hatte, mit Irena zu sprechen, aber er fand keinen An fang. Sie war so ungewöhnlich schweigsam. Als sie die Straße verließen und den Wald betraten, legte er die Hand unter ihren Ellen bogen, um ihr auf dem unebenen Boden zu hel fen. Irgendwie bewirkte diese kleine Berührung, daß seine Rede leichter floß. „Ich habe Ihnen viel zu danken“, sagte er endlich. Sie sah ihn an. „Haben Sie das wirklich?" fragte

wäre, daß cs richtig sei.“ „Und wie sind Sic zu der Überzeugung ge kommen?" Sie wandte den Blick ab. „Ich wußte es einfach“, sagte sie kurz, und er erkannte, daß sie im Augenblick nicht bereit war, mehr zu sagen, denn sie hob die Hand und winkte Karen herbei. „Wir sind beinahe schon an Ort und Stelle!“ rief sic anspornend. Für John Dennison wurde cs ein bezaubern der Tag. Er wußte, daß er ihn nicht vergessen würde, solange er lebte. Sie kamen zu einem am Ufer eines Baches gelegenen kleinen Plateau

. Das Gras war kurz und trocken, die Bäume dicht belaubt, und ihre Äste regten sich leise im sanften Wind. Es war ein zauberhafter Ort. Der Bach, so klar, daß die Kiesel in seinem Bett wie Bronze, Rosa und Silber glänzten, lieferte zu allem, was sie taten, seine Begleitmusik. Offenbar gab cs ein festes Ritual, das zu beachten war, und John stand dabei, als Irena aus dem Korb ein kleines Kissen hcrvorholte. Ohne ein Wort nahm Karen es ihr ab, lehnte es an einen Baumstumpf und klopfte cs zurecht. Das Kind

blickte zu Josef Rolkc auf. „So“, sagte cs voll Stolz, eine ihm übertra gene Aufgabe wohl getan zu haben, und tief im Herzen hegte John die Hoffnung, daß Karen ihn eines Tages auch so anschen würde. Irena breitete ihrem Onkel eine leuchtend- bunte handgewebte Decke über die Knie und steckte sie mit geübten Händen fest. „Jetzt“, sagte sie schließlich, „wollen wir die Steine sammeln.“ Völlig unbefangen zog sie die Schuhe aus, und das Kind tat das gleiche. John ließ sich an der Seite des alten Mannes

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Page 2 of 8
Date: 10.08.1949
Physical description: 8
konnte. Dann tat er es doch. Lore reichte ihm die Hand, die er andäch tig küßte. Lore wußte, daß John deswegen böse sein würde. Sie hatte nichts gegen Utard. John mochte in seiner Lage ver bittert, ungerecht sein. Lore verstand ihn nur zu gut. Utard verneigte sich vor John in aller Form. «Wenn ich Ihnen einen letzten Rat geben kann,' dann bringen Sie ihre Frau noch heute fort.» John hatte sieh zur Seite gewandt. Utard tat so, als ob er es nicht merken würde, daß man ihm den Händedruck verweigerte

. Er schritt die Stufen von der Terrasse hinab, band sein Pferd vom Pflock und schwang sich hinauf. Als er John auf der Terrasse stehen sah, zog er noch einmal tief den Hut. John er widerte den Gruß. «John!» rief Lore. «Was soll jetzt ge schehen?» Hamilton blieb still und regungslos. Er legte vorsichtig seine Arme um Lores Schul tern. Ihr Gesicht war dem seinen nahe. «Willst du bei mir bleiben, Lore? Oder soll ich dich mit Mazungu nach Nimule schicken?» «Ich bleibe», sagte Lore tapfer. «Ich bleibe

bei dir.» * Am Nachmittag kam John vom Kral zu rück. «Die Leute beginnen davonzulaufen», sagte er finster. «Es sieht doch böser aus, alg ich annahm.» Lore wunderte sich, wie ruhig sie diese Worte aufnahm. Solange John in ihrer Nähe war, fühlte sie sich völlig sicher. John hob den Kopf: «Horch! Ich höre Hufschlag. Von der Straße her.» Es war der alte Soergen, der jetzt mit verhängten Zügeln angesprengt kam. «Ich bin zurückgekotnmen, Hamilton», er klärte Soergen, von dem harten Ritt er schöpft. Sein Gesicht

war von braunem Lehmstaub überzogen, sein Bart stand ihm wilder denn je von den beiden Kinnbacken. «Auf der Tumbula-Höhe treiben sich ver dächtige Reiter herum. Auch am Fluße sah ich zwanzig bis dreißig Neger marschieren Sie sind im Anmarsch auf ,Newburry’!» «Wir sind abgeschnitten», sagte John ernst. «Dann kann ich meine Frau nicht mehr nach Nimule bringen. Und Sie Soer gen? Unter diesen Umständen sind Sie zu rückgekehrt?» «Nun ja, ein Mann mehr, wenn auch ein alter!» Soergen lachte. «Wer ist außer Mazungu

noch im Hause?» wandte sich John an seine Frau. «Kazimbaya», antwortete Lore. «Mit der alten Hassamil ist wohl nicht zu rechnen.» John dachte nach. «Im Stall ist Jalutindi zurückgeblieben. Und bei den Lämmern Madigano.» «Wie das Vieh brüllt», sagte Lore. «Es muß zur Tränke geführt werden.» «Hiefür haben wir keine Zeit mehr. Mazungu soll die Gewehre holen. Ich spanne jetzt den Draht rings um das Haus und binde einige Kuhglocken an. Wir müs sen bereit sein, wenn sie mit Einbruch der Dunkelheit kommen

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Page 28 of 36
Date: 07.04.1995
Physical description: 36
- 12.08.1990 13.08.1990 -27.01.1991 28.01.1991 - 17.02.1991 18.02.1991 -07.07.1991 08.07.1991 -08.09.1991 09.09.1991 -09.02.1992 10.02.1992- 22.03.1992 23.03.1992- 12.04.1992 13.04.1992- 13.09.1992 14.09.1992- 04.10.1992 05.10.1992- 11.04.1993 12.04.1993- 22.08.1993 23.08.1993- 12.09.1993 13.09.1993- 09.04.1995 10.04.1995-? Ilie Nastase (Rumänien) John Newcombe (Australien) Jimmy Connors (USA) Björn Borg (Schweden) Jimmy Connors (USA) Björn Borg (Schweden) Jimmy Connors (USA) Björn Borg (Schweden) John

McEnroe (USA) Björn Borg (Schweden) John McEnroe (USA) Björn Borg (Schweden) John McEnroe (USA) Björn Borg (Schweden) John McEnroe (USA) Jimmy Connors (USA) John McEnroe (USA) Jimmy Connors (USA) John McEnroe (USA) Jimmy Connors (USA) John McEnroe (USA) Jimmy Connors (USA) Ivan Lendl (CSSR) Jimmy Connors (USA) John McEnroe (USA) Jimmy Connors (USA) John McEnroe (USA) Ivan Lendl (CSSR) John McEnroe (USA) Ivan Lendl (CSSR) John McEnroe (USA) Ivan Lendl (CSSR) John McEnroe (USA) Ivan Lendl (CSSR) John

McEnroe (USA) Ivan Lendl (CSSR) John McEnroe (USA) Ivan Lendl (CSSR) Mats Wilander (Schweden) Ivan Lendl (CSFR) Stefan Edberg (Schweden) Boris Becker (Deutschland) Stefan Edberg (Schweden) Boris Becker (Deutschland) Stefan Edberg (Schweden) Jim Courier (USA) Stefan Edberg (Schweden) Jim Courier (USA) Stefan Edberg (Schweden) Jim Courier (USA) Pete Sampras (USA) Jim Courier (USA) Pete Sampras (USA) Andre Agassi (USA) BADMINTON Dritter Sieg von Tanja Köllemannn In Seis fand vor kurzem das dritte VSS

) Unter 16: Martin Reinstadler (SC Meran); 2. Alex Zitier (SC Me ran); 3. René Pfeifer (SV Mals). Mädchen Unter 12:1. Tanja Köllemann (SSV Natums); 2. Maria Kienbacher (SSV Brixen); 3. Brunhilde Kofler (SC Prad). Unter 16:1. Veronika Moroder (SSV Brixen). («.rs SiPSiFtiT Nr. 82 - Dolomiten Auch der Computer sagt Agassi Der „Paradiesvogel“ wird nächste Woche Nummer eins in der ATP-Weltrangliste Stuttgart (dpa) - „Dieser Verrückte“, hatte John McEnroe einmal über Andre Agassi gesagt, „wird entweder ganz oben

und der Ver pflichtung des trickreichen Ex-Profis Brad Gilbert als Be treuer im März des vergangenen Jahres begann der rasante Wie deraufstieg. Nach dem Final sieg über Michael Stich bei den US Open und dem Triumph bei den Australian Open im Jänner erkannte Pete Sampras neidlos an: „Er ist die eigentliche Num mer eins der Welt.“ Der un bestechliche ATP-Computer schließt sich dieser Meinung jetzt an. Altstar John McEnroe hat recht behalten. ElJf MINIGOLF hu-ara Richard Carotta Tagesbester Saisonauftakt

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Page 20 of 24
Date: 22.11.1969
Physical description: 24
die Tür. Er spürte die kühlere Abendluft auf seinem Gesicht und begrüßte sie. Ohne Zeit zu verschwenden, ging sie auf den großen Wagen zu, der beinahe die ganze Breite der Seitenstraße ausfülte. „Irena hat die Landkarte. Sobald ihr zur Küste kommt, weiß sie, was ihr zu tun habt. Sic kön nen sich auf sie verlassen." „Das werde ich." „Seien Sie gut zu ihr, john. Ich .weiß, daß Sie glücklich sein werden.“ Er zögerte, wollte ihr für alles danken, was sie für ihn getan hatte, und wußte

beglichen, John Dennison?“ ' „Ihre Schuld?" „Mein Sohn war der eigentliche Anlaß dafür, daß Sie hierhergekommen sind.“ Jetzt verstand er, was sie meinte. Er wußte, daß sie keinen überschwenglichen Herzenserguß, keine übertriebenen Beteuerungen wollte. Sie hatte ihn direkt gefragt und erwartete eine aufrichtige Antwort. „Ja“, sagte er, offen ihrem Blick begegnend. „Jetzt bin ich es, der in Ihrer Schuld ist.“ Sic nickte. Allem Anschein nach stellte die Antwort sie ungeheuer zufrieden. Sie hob die Hand

nusschcn. Und in dem Wagen, der rasch nach Norden fuhr, schienen die drei Menschen eingeschlossen wie in einer kleinen, sich fortbewegenden Welt. John hatte sich gerade entschlossen, vor Tages anbruch so ' viele Meilen wie möglich zurückzu- legen, als er vor sich eipen dunklen Schatten sah. In plötzlicher Angst beugte er sich vor und dros selte die Geschwindigkeit. Und dann sah er, daß ein anderer. Wagen quer auf.der Straße stand und ihm den Weg verstellte. Er fluchte unterdrückt. Irgendein Narr

hatte es als selbstverständlich angesehen, daß niemand die Straße benutzen würde. In diesem Teil der Welt war das nicht unmöglich. Vermutlich war der Besitzer mit seinem Mädchen im Wald ver schwunden, und-es konnte Stunden dauern, bis er wieder hervorkam; Und erst als der Wegen ganz Stillstand, sah er Stefan Obadowski. Der Mann stand. lässig gegen seinen Wagen gelehnt, und- John sah die im. Mondlicht fun kelnde Pistole. Jetzt war also alles aus! Das war das Ende! So .viele Rliine, so ; viele Hoffnungen, so viele Träume

— fanden ein solches Ende. Sie saßen in einer Falle, die so einfach und doch so wirk sam war. . Mazurka Roman von Maynah Lewis 23 PRESSEDIENST ROSENHEIMER VERLAGSHAUS John-stemmte die Schultern gegen den Sitz und warf einen Bück zu Irena zurück. Zu seiner Überraschung sah er sie nicht, und dann wurde ihm klar, daß sic lautlos auf den Boden geglitten war und die Reisedecke über sich gezogen hatte. Stefan ließ sich Zeit, als er zu ihnen herüber- schlendcrte und instinktiv zog John das Kind

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Page 18 of 24
Date: 08.11.1969
Physical description: 24
t, * * ■i> : -V . L Cie sind hierhergekommen, um Ihr Kind zu ho- len. Sie können Karen haben und Polen mit ihr verlassen. Ich werde alles vorbereiten, und Sic brauchen keine Angst zu haben. Ich bin nicht der Mann, Ihnen einen häßlichen Streich zu spie len. Als Gegenleistung verlange ich aber Ihr Wort, daß Sie Irena Rolkc nie Wiedersehen.“ Er hatte sich deutlich genüg ausgedrückt, das Ultimatum konnte nicht mißverstanden werden. Und daß cs ein Ultimatum war, begriff John ge nau. Er sah Stefan

in die Augen, der seinen Blick fest erwiderte, während er auf Antwort wartete. Aber Stefan war es, der zuerst das Schweigen brach. „Ich werde Irena alles erklären, und sie wird meinen Erklärungen Glauben schenken. Wenn Sie fort sind, wenn Sie das Land verlassen haben und nie wieder zurlickkehrcn, wird Irena sich wieder mir zuwenden." Er seufzte und wandte den Blick ab. „Denn sehen Sie, Mr. Dennison, zufällig liebe ich Irena.“ Mit hängenden Schultern saß John im Korb sessel. Er wollte nur noch eins: Allein

sie jetzt bei dem grundlegenden, allgcmeingültigcn Problem zweier Männer angelangt, die in dasselbe Mäd- chin verliebt waren. Es war bedeutungslos ge worden, daß Stefan ein Polizeispitzel war, es war bedeutungslos geworden, daß sie nicht demselben Volk angehörten. John versuchte nicht, sich ein zureden, daß ein Engländer in der gleichen Lage anders handelte. Er zweifelte nipht daran, daß Irena mit Stefan Obadowski glücklich geworden wäre, wäre er nie hierhergekommen. Aber er war hierhergekommen, er hatte sich in Irena, Irena

sich in ihn verliebt. Er fuhr sich über die Stirn. Sie war feucht von Schweiß. Er spürte, wie es in seinen Schläfen hämmerte. „Nun, Mr. Dennison?" Zum erstenmal verriet Stefan leichte Ungeduld. John blickte zu dem vor ihm stehenden Mann auf. „Ich brauche Zeit..." „Zeit?“ „Ich brauche Zeit zum Überlegen.“ , Stefan lächelte. „Was gibt cs da zu überlegen, Mr. Dennison? Der Unterschied zwischen der Freiheit und zehn, vielleicht sogar fünfzehn Jahren in einem polni schen Gefängnis ist doch wohl klar genug

? Der Unterschied zwischen der Möglichkeit, Ihr Kind mit nach England zu nehmen oder cs nicht wic- dcrzuschen, bis es so alt ist, daß cs sich kaum mehr an Ihre Existenz erinnert, ist wohl ebenso klar?“ John unterdrückte ein Stöhnen der Hoffnungs losigkeit. Seine einzige Hoffnung war, Zeit zu gewinnen... obwohl er nicht wußte, was er eigentlich damit erreichen wollte... aber irgend wie wußte er, daß es seine einzige Chance war. Er stand auf und wappnete sich mit dem letzten spärlichen Rest seiner Zuversicht

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Page 14 of 32
Date: 28.02.1987
Physical description: 32
schien. Hinterher hatte sie zwei Stunden lang geweint und ihre Schwäche beklagt, die sie nicht in die Lage versetzte, John besser zur Seite zu stehen. Aber sie fühlte sich einfach am Ende ihres Leistungsvermögens. Aus der Reise, die sie eigentlich nach Kennys Etablierung in Cincinnati antretcn woll ten, war natürlich nichts geworden. Mary Latimer stand auf. Obwohl sie sechs Stunden geschlafen hatte — dies war mehr als an manchem anderen Tag — war sie zum Umfallen müde. So ge räuschlos wie möglich

Und sich, wie eben jetzt, erst zum Frühstück anzuziehen brauchte. Sie hatte beinahe die Hälfte der Re stanten aufgearbeitet, als sie John kom men hörte. Es war erst kurz nach halb acht. Sie seufzte leiste. „Mary, du hast die Vorhänge nicht ganz zugezogen. Jetzt scheint die Sonne herein, und ich kann nicht mehr schlafen“, beschwerte er sich mit klagender Stimme. Dieser im Ton eines gekränkten Kindes geäußerte Vorwurf brachte Marys Geduld zum Reißen. ,.Dann stehe eben auf, John, und mach dich an die Arbeit

! Ich kenne Leute, die schon vor etlicher Zeit ihr Tagewerk be gonnen haben..." „Du weißt, daß ich frühmorgens nicht arbeiten kann!“ Um keine unerfreuliche Diskussion vom Zaun zu brechen, stand .Mary auf und ging ins Schlafzimmer zurück, um sich anzuziehen. Dann machte sie sich daran, das Frühstück zuzubereiten. Schokolade, Gipfel und Honig für John, Früchte, Sauermilch und Tee für sich selbst. Als sie so in der Küche stand, depri mierte sie die Ausweglosigkeit ihrer La ge mehr als je zuvor. Aber in zwei

Tagen würde sie Kenny sehen. Wahrscheinlich zeigte die Welt dann wieder ein freund licheres Gesicht. Cleveland, S. August 1969 Es begann damit, daß Kenny kurz nach dem Frühstück anrief und in gro ßer Aufregung ganze Wortkaskaden her vorsprudelte, die John, der ans Tele phon gegangen war, nicht verstand. Miß mutig gab er den Hörer an Mary weiter. „Ich weiß nicht, was der Junge will. Er scheint vollkommen durcheinander zu sein. Faselt' irgend etwas von einem Wettbewerb und von Europa...“ • „Hallo

“ der Kindheit nun eben zu dieser Bezeichnung hin überwechselte. „Was kann ich dafür, daß man dich überall für meine Schwester hält? Du hast keine Runzeln, keine grauen Haare, bist dünn wie ein unterernährter Teena ger — da kann ich dich doch unmöglich Mutter nennen!“ John hatte damals nur den Kopf geschüttelt. Kenny war sein Sohn. Aber er war ihm stets als Fremder gegenübergestanden. „Danke, Kenny, mir geht es ausge zeichnet Und was machst du? Rufst du wegen unserem Besuch an?“ „Stell dir vor. Liebste

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Page 2 of 12
Date: 06.08.1949
Physical description: 12
, 5. August. Präsident Truman ließ heute dem amerikanischen Kongreß die Vorlage über das Militiir-Hilfspro- gramm für Westeuropa zugehen, jedoch ohne die umstrittene Klausel, nach welchem ihm allein dio Entscheidung über den Ein satz der Hilfe zustand. Die Vorlage wurde dem Senat durch den demokratischen Sena tor Tom Connally und dem Repräscntanten- hauso durch den demokratischen Abgeord neten John Kee übergeben. Senator Co- nally erklärte der Presse, die Vorlage tn ihrer neuen Form sei von Staatssekretär

sie, die Laterne in der Ilancl, noch nachts in den Stall hinüber. Wenn sie nicht selbst ihre Brutkästen nach- sali, brannten sicher nicht die Oellümpchen in der richtigen Höhe; sie mußte die Tem peratur auf den Thermometern kontrollie ren. Kranke Ziegen bekamen ihre Arznei, ein Kalb mußte verbunden werden, das sich am Bein verletzt hatte. Früher hatte John all diese Arbeiten besorgt, seitdem sich aber die Arbeit so gehäuft hatte, kam er nicht mehr dazu. Das Unangenehmste waren die Wurmkrankheiten. Die Tiere

wollten die Arznei nicht nehmen, und es gehörte eine Engelsgeduld dazu, bis Lore jedem kranken Tier die Medizin in den Rachen geschüttet hatte. Es ging schon auf Mitternacht, als Lore und John zu Bett gingen. John war sofort cingeschlafen, Lore aber lag noch lange wach. Sie hörte das ferne Trommeln der Neger irgendwo im Walde. Seltsame Töne und Klänge drängten sich durch die Baum wipfel, verzitterten hoch am Himmel. Wir sind allein, sagte sich Lore, die letzte Pflanzung an der Grenze. Sie vermochte

nicht (mehr an das Morgen zu denken. Der Gedanke, daß sie dieses Leben noch Jahre so führen mußte, erschien ihr unerträglich. Und doch — was sollte kommen? Wenn sie ein Kind hätte, würde sie für das Kind le ben und arbeiten? Aber «Newburry» würde einmal groß werden, man würde die Schul den abzahlen. Da3 Trommeln im Wald war jetzt erstor ben. Lore konnte noch immer nicht schla fen. Wie kann ich hier ein Kind aufziehen? Es erschien ihr undenkbar. Sie arbeitete jetzt vierzehn Stunden am Tag, und John

mit seinen Lianen, über die feuchtwarme, schwarze Erde, die ihm tausendfältige Frucht gebiert, zum Siege über sich selbst. Auf schlechte Jahre folgen gute Jahre, im ewigen Auf und Ab. Nicht immer sind die Hirsefelder überschwemmt, nicht immer ist die Kaffee-Ernte schlecht geraten und auch die Preise an der Londoner Börse steigen wieder, wenn sie vorher gefallen sind. «Nur Mut, Lore», hat John oftmals gesagt in die sen zwei Jahren, und nun ist es soweit: Endlich steht das neue Haus, das sich John Hamilton

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Page 2 of 6
Date: 08.08.1949
Physical description: 6
frei (nie, £&& Roman von IlseLlnd 20 Allo Beeilte Vorbehalten! Liternrl.-cho Aeenttir T. OrcilleT Westerndorf Tirol «Ich habe dich immer gebeten, nicht «n viel zu arbeiten.» Trauer lag in John Ha miltons Stimme. «Nein, John, nicht die Arbeit hat mich älter gemacht, stiller. Sondern die Aufre gung, die Sorgen und der Kummer. Dieses ewige Hinauf und Hinab — das ist es, was ich kaum ertragen konnte. Wenn wir von unserer Pflanzung fortgemußt hätten, ich hätte es leichter ertragen, als diese ständige

Ungewißheit. «Ich hätte nie nachgegeben. Wir sind zähe», sagte John kaum hörbar. «Es gab Zeiten, in denen ich solch einen Zusammenbruch geradezu gewünscht habe. Dann wären wir nach England gereist, du hättest irgendwo eine Stellung gefunden. Vielleicht im Kolonialamt? Wir wären wie der Mensch geworden, hätten wieder Menschen gesehen. Menschen, die gut angu- zogen sind, die abends in ein Theater gehen. Mit anderen Menschen verkehren und reden... Ich wäre glücklich geworden. Das ist es, woran ich oft

gedacht habe, John, sei mir nicht böse.» ■ Das hättest du mir heute nicht sagen dürfen, Lore.» John sah aufrichtig betrübt drein. «Gerade heute nicht, wo das neue Haus fertig ist. Ich sehne mich nicht nach den Menschen. Sonst wäre ich nicht nach hierher an die Grenze gegangen, sondern unten in Kenia geblieben. Mir sind schwarze Arbeiter lieben, auch wenn sie nicht gut angezogen sind. Ich arbeite hier auf vorgeschobenem Posten für mein Land. Das darfst du nie vergessen. Ich habe es immer gehofft

, daß du mieli verstehen wür dest ...» «Ich verstehe dich John!» Lore barg ihren Kopf an seiner Brust. Dann setzte sie sehr leise hinzu: «Du vergißt, daß ich eine Frau bin ...» Ihre Augen waren weit geöffnet und blickten durch das große, luftige Fenster hinaus über die endlosen Reihen der Aga ven. «Es war viel, sehr viel Glück in meiner Arbeit in diesem letzten Jahre», sagte John. «Der Kaffee, die Baumwolle... Man muß nur auf die guten Jahre warten, muß dio Zähne zusammenbeißen, muß durchhalten

. Du warst meine kleine, tapfere Lore. Willst du jetzt verzagen, wo es endlich beginnt, aufwärts zu gehen?» «Ich ertrage die Einsamkeit nicht mehr!» seufzte sie auf. «Ich brauche Menschen! Ich bezahle die Einsamkeit mit meiner Lebens-| kraft.» «Wir werden jetzt jedes Jahr auf Urlaub gehen, nach Schottland», sagte John und strich Lore über das Haar. Es fühlte sieh trocken und spröde an. «Eine Zeit lang gehst du nach Wien. Jedes Jahr auf drei Monate, unter Menschen! Es waren nur dio ersten Jahre, die du durchhalten

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Page 2 of 8
Date: 03.08.1949
Physical description: 8
T. O roll er Wc-stewlorf Tirol Lore sah in den Spiegel. Das Haar glänzte nicht mehr wie früher, es sah trocken und leblos aus. Ihre feine, weiße Haut war derb geworden. Unter den Augen und in den Augenwinkeln zeigten sich kleine Furchen. Das kam von dem starken Licht, das die Gesichtshaut zwang, sich in Falten zu legen. Wozu sollte sie auch ihr Gesicht pflegen? John sah es ja doch nicht, ob sie gepflegt oder ungepflegt war. John kam abends tod müde aus der Pflanzung. Bei den Mahlzei ten

war er schweigsam. Er war zwar der ruhige, unerschütterliche Mensch geblieben, er kannte keine Nerven, aber stiller war er geworden als früher. Sie dachte daran, daß John ihr verspro chen hatte, nach einem Jahr auf Urlaub zu gehen. Vier Wochen Europaurlaub! Nach so viel Rückschlägen war an Urlaub bestimmt nicht zu denken. Auch John dachte daran, daß er das Ver sprechen nicht würde einhalten können. Wenn sie es nicht bemerkte, blickte er sie oft heimlich an. Nein, wirklich, Lore san nicht gut aus! Es war nämlich

nicht wahr, was sich Lore immer dachte: John bemerkte sehr gut ihre Ungepflegtheit, das Loch im Strumpf, das schon seit einer Woche an derselben Stelle saß. John machte sich Vorwürfe. Damit hatte er nicht gerechnet. Nicht mit der Ueberschwemmung, nicht mit der abnormen Regenzeit und der darauffolgenden kata strophalen Dürre. Er hätte auch mehr Die London. 2. August. Die Protestnote, in der die Sowjetunion gegen den Beitritt Italiens zum Atlantikpakt und die daraus folgende «Aufrüstung» Italiens

, mit dem du die Eidechsen vom Herd verscheuchtest! Und .wie uns die Fleder mäuse in der Nacht die Bananen in der Speisekammer auffraßen!» Aber Lore war zu abgespannt und ver stimmt, um auf seinen heiteren Ton einge- hen zu können. «Weißt du», sagte sie statt dessen. «Unsere Speisekammer ist auch heute noch nicht das Ideal einer Hausfrau. Der Kristallzucker schmeckt nach Petroleum, und das Salz muß ich mit dem Messer aus dem Streuer kratzen.» «Ich freue mich, daß du jetzt mehr liegst.» John faßte nach Lores Hand

. «Ich sehe, daß du auch deine Bücher ausgepackt hast.» «Man kann ja doch nicht lesen», gab sie ärgerlich zu. Neulich flog mir beim Ein schlafen der Roman aus der Hand. Am an deren Morgen war das Buch von den Amei sen zerfressen. Wer ist jetzt der Mörder? Es war so spannend! Ueberhaupt diese Amei sen. Jalutini sagt, daß sie gestern nachts unseren Salat im Garten gefressen haben.» «Gut, daß sie nicht an die Kompottbüch sen heran können.» John versuchte mit sei ner gutmütigen Art alles ins Scherzhafte

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Page 5 of 12
Date: 23.10.1951
Physical description: 12
. Der junge amerikanische Fliegerobcrleut- nant John Starwick schießt im Luftkampf seinen deutschen Gegner Thomas Reineder ab, obwohl ihn dieser einige Minuten vorher, als seine Maschine zeitweilig defekt war, groß mütig schonte. Die Lektüre des Tagebuches des abgeschossenen deutschen Fliegers ver stärkt in Starwik ein aufkeimendes Schuld gefühl und führt zur Erkenntnis des Men schen im Gegner. Der Amerikaner vermeint seine Schuld nicht anders abtragen zu kön nen als durch Uebergabe des Tagebuches

Ausschnitte aus der großen Bilderzahl des kriegerischen Wclttheaters: Paris, Brüssel, Flandern, Rheinland, Ostpreußen, Bayern; Kämpfe, die Flucht aus Ostpreußen, das Bom bardement von Dresden; Tatsachen, Gesprä che und Reflexionen — aber immer scheint durch Personen, Handlungen und Stimmungen durch: «Und was bleibt ist der Mensch». Ungemein lebensvoll sind die Personen des Romans, die beiden Flieger John Starwick und Thomas Reineder aus Wien, seine junge ostpreußische Frau Luise und ihr knorriger Vater

als zum islamischen Norden. —hei— Und was bleibt ist der Mensch Die Stunde Von Ku «Jetzt kommen wir gleich nach Würz burg», _ sagt Smith. Das nachdenkliche Schweigen des Leutnants bedrückt ihn ein wenig John richtet sich auf und versucht seine Gedanken abzuschütteln. Der späte Nach mittag überschüttet das Land mit Farben und vertieft die Gegensätze von Schatten und Licht. Nach einer weit ausschwingen den Kehre am Hang eines Hügels, taucht es nun vor Johns Blicken auf, tief unten, wie eine in Gold gefaßte Perle

an den Ufern des Stroms, das weintrunkene Würzburg, die Zauberstadt des Barock. John steht im Wagen auf und hält sich mit den Händen an der Scheibe fest. Zwar braust der Wind ihm gewaltig entgegen und preßt sieh peitschend an sein Gesicht, doch es macht ihn ganz frisch, und ihn durchpulst ein Gefühl von Lebenslust, wie er es schon lange nicht mehr gekannt hat. Die Straße senkt sich langsam zur Brücke hinab. Eine Gruppe Mädchen kommt ihnen entgegen, lachend sehen sie zu ihm auf und winken ihm zu. John gibt

den Gruß fröh lich zurück. _ Sie haben frische, sonnenge bräunte Gesichter, und ihre bunten Klei der schwingen wie Glocken um ihre Hüf ten. Lange ist es schon her, denkt John, daß ich so frohe Gesichter sah, so sonnen- beglänzte, heitere Augen, ganz ohne Angst und fern von Schuld. Johns Herz fliegt hin aus in das Land und kehrt wie mit Früch- >vt beladen zu ihm zurück in die Brust. des Siegers : Ziesel Nun ist der Wagen schon in der Nähe der Brücke. John späht neugierig über den Fluß. Ein seltsames

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Page 5 of 16
Date: 10.06.1964
Physical description: 16
Unbekannter Fred Hansen gefährdet John Pennel — 18-Fuß-Grenze rückt näher Der erste Weltrekordinhaber im Stabhoch sprung war der Engländer John Wheeler, der am 23. März 1866 in London 3,047 m hoch sprang. Ueber eine solche Höhe vermag man heute nur noch zu lächeln, denn sie wird bei nahe von „Kindern“ bewältigt. Immerhin dauerte es damals 46 Jahre, bis mit dem Ame rikaner M. S. Wright am 8. Juni 1912 in Cam bridge (USA) der erste Stabhochspringer über 4 Meter kam. Am 23. Mai 1942 überquerte Cornelius

Warmerdam (USA) in Modesto die Latte bei 4,77 m. Dieser Weltrekord hatte immerhin 15 Jahre Bestand, bis ihn Robert Gutowski um einen winzigen Zentimeter ver besserte, und dann dauerte es noch einige Jahre bis eine stürmische Rckordjagd ein- setzte. Hier die Weltrekordentwicklung nach dem Kriege: 4,78 m Robert Gutowski (USA) . 27.4.1957 4,80 m Ronald Bragg (USA) . . 2.7.1960 4,83 tn George Davies (USA) . . 20.5.1961 4,89 m John Uelses (USA) . . . 31.3.1962 4.93 m Dave Tork (USA) .... 28.4.1962 4.94

m Pcntti Nlkula (Finnland) 22.6.1962 4.95 m John Pennel (USA) . . . 23.3.1963 4,97 m John Pennel (USA) . . . 10.4.1963 5,00 m Brian Sternberg (USA) . 27.4.1963 5.04 m John Pennel (USA) . . . 30.4.1963 5.05 m Brian Sternberg (USA) . 25. 5.1963 5.08 m Brian Sternberg (USA) . 7.6.1963 5.09 m John Pennel (USA) . . . 13.7.1963 5.10 m John Pennel (USA) . ... 27.7.1963 5,13 m John Pennel (USA) ... 5. 8.1963 5,20 m John Pennel (USA) . . . 23.8.1963 5,20 m Fred Hansen (USA) ... 6. 6.1964 An dieser stürmischen

Entwicklung ist in erster Linie der moderne Glasfiberstab, dessen Elastizität die Springer in ungeahnte Höhen hinaufkatapultiert, schuld. Brian Sternberg, dessen Karriere durch einen verhängnisvollen Sturz beim Trampolinspringen jäh beendet wurde, war der erste Springer, der die legen däre 5-Meter-Marke überquerte. Inzwischen haben sieben Athleten dieses Ziel erreicht, wie der augenblickliche Stand der ewigen Weltbestenliste zeigt: 1. John Pennel, USA (5,20 m, 1963), 2. Fred Hansen, USA (5,20 m, ■ 1964

), 3. Don Meyers, USA (5,10 m, 1964), 4. Brian Stemberg, USA (5,08 m, 1963), 5. Ron Morris, USA (5,02 m, 1963), 6. Pentti Nikula, Finnland (5,00 m, 1963), 7. Yang-Chuan Kwang, Formosa (5,00 m, 1963), 8. John Uelses, USA (4,95 m, 1963"), 9. Sam Kirk, USA (4,95 m, 1964), 10. Dave Tork, USA (4,93 m, 1962), 11. Wolf gang Reinhardt, Deutschland (4,92 m, 1963), 12. Floyd Mannlng, USA (4,92 m, 1964). Alle bisherigen Olympiasieger im Stabhoch springen stammten aus den Vereinigten Staa ten, und nach Lage

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