von denkwürdiger Bedeutung ist, weil der Sinnichbach den Bestand der dortigen Bau ten ja fortwährend bedrohte und nun durch die Eindämmung unschädlich gemacht ist. Neuerlicher Hochwasser Es ist wirklich ganz eigentümlich, daß Merano jetzt, kaum daß es zwei Tage regnet, durchgehends gefährliches Hochwasser zu verzeichnen hat. In der Nacht zum 27. ds. stellte sich Negenwetter ein und Sonntag. 28. ds., vormittags, hatte der Pegelstand an der Spitalbrücke bereits 1.20 erreicht und die Passer stieg noch fortwährend
. Zugleich war der nunmehr Verstorbene sorgsam bedacht, das bereits Borhandene zu vermehren. Besonders waren cs Tirolenfien, gleich, ob in deutscher oder italienisckier Sprache geschrieben, die neu nachgeschafft wurden. Dodi des Grafen Hauptsorge galt dem wertvollen 'Archiv auf der Trostburg, das in leinen 'Anfängen bis in das dreizehnte Jahr hundert zurückreicht. Hier ganz besonders galt es, gründliche Arbeit zu leisten. Die vielen Urkunden lagen teils im gut vermauerten 'Archivrauni, teils am Dachboden
und in den oberen Stockwerken, teils in Kellern schichten- weisc kunterbunt unter- und übereinander» verstaubte, vergilbte, vergessene, in ihrer ungeordneten Masse wertlose Papierfetzen» die förmlich nach Licht und Ordnmig schrien. Es ist ein wahres Glück, daß Graf Oswald- im ganz kurz vor ihm verstorbenen Dr. Mar ione r einen ebenso treuen und selbstlosen, wie fachmännisch gut geschulten Freund besaß, der ohne Zaudern und ohne Entgelt die Riesenarbeit in die Hand nahm. Seit etwa vier Jahren hat Dr. Marsmrcr
Trauerseier- lichkeit gesehen hat? Von Vittandro, von Laion, von Castclrotto, vom Grödental, von Koilmann, und ganz besonders von Ponte all'Jsarco (Waidbruck) kamen Bürger und Bauersleute, um dem Verstorbenen, der ihnen so oft die Hand zum Gruße gereicht hatte, das letzte Ehrengeleite zu geben. Don Merano, von Bolzano, oon Chiusa (Klausen), oon Bressanone, ja sogar von Innsbruck (Propst Dr. Weingartner) eilten des Hin- gegangenen Fremide herbei, um noch ein letztes Mol dem Herrn Grafen für alle Liebe
und Treue zu danken, die alle, alle in so reichen Maße von ihm erfahren hatten. Der Herbst leuchtete wehmütig in seinen ersterben den Farben, das Glöcklein jammette vom hohen Turm der Trostburg, die Burg selbst hüllte ihr graues Haupt immer und immer wieder in dünnen Nebelflor, als die Leiche, von Waidbruckern getragen, mitten im großen Zuge dahinschwankte, gefolgt von der treuen jimgen Gemahlin, die, ganz in Schmerz und Weh getaucht, am stützenden Arm ihres lieben Verwandten, des Herrn Grafen Artur