. Nun hatte ich ein Bild von einer wahren „Hölle'. Denn die brandroten Oel- drucke von der „Hölle' erschreckten mich viel weniger heftig, weil die Teufelchen mit ihren Spießen ganz unterhaltlich aussahen. Das Ktndergemüt empfand da ganz richtig: Mit ganzem Herzen nach dem verlangen, was man liebt, zu spät einsehen, daß man es verscherzt hat, für immer davon getrennt bleiben, das ist wahrhaftig eine Hölle, wenn es eine Hölle gibt! Halt! Was sage ich da? Ich habe aus- gesprcchen, was so viele denken, die alles gerne
, lehrten, irgendeinmal werde es auch aus der Hölle noch eine Rettung geben. Ihnen müssen wir aber die klarsten Worte unseres gewiß liebreichsten Heilandes entgegenhalten. Und wir müssen ihnen weiter entgegenhalten: „Ihr bedentt nicht, was die Sünde ist!' Sie ist ganz freie, ganz überlegte Abwendung von Eott. Selbst arme Sünder, erschauern wir doch zu weilen über die abgrundtiefe Bosheit mancher Tat, über die Niedrigkeit manchen Denkens, über die Roheit manches Gemütes. Wir er fahren immer
wieder, daß die wahre Unmensch lichkeit etwas durchaus Menschliches ist. Da überkommt uns wenigstens eine Ahnung von dem „Geheimnis der Bosheit', das ganz gewiß nicht weniger entsetzlich ist als das Geheimnis der Hölle. Dabei ist unser Urteil recht grob schlächtig. Wir schlucken wahre Kamele von Schlechtigkeit, und meinen noch, das sei noch gar keine arge Undankbarkeit gegen Eott, das fei immer noch menschliche Schwachheit und gar kleine Sünde im Vergleich zur größeren Heilig keit Eottes. Doch siehe, gerade
, Ubersiedelt Leonardo da Vinci-Straße Nr. 20, Parterre M W Wen Die Geschichte einer Liebe. Von Hellmut Kayser. Vertrieb: Romanverlag K. & H. Greiser, G. m. b. H.. Rastatt. (36. Fortsetzung.» Jochen strahlte über das ganze Gesicht. „Ganz schrecklich, Herr Konsul! Weils doch dem Hans seine Oper ist! Was der Jungs nicht alles kann!' »Ja, ja, da staune ich selbst! Aber das Schönste an ihm ist doch, daß er Freundschaft halten kann.' „Ja!' sagte Jochen feierlich. „Der mag werden im Leben, was immer, ich bleibe