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Page 6 of 8
Date: 03.01.1942
Physical description: 8
sagen, wenn es ihm hin und wieder ein wenig sondcr- bor um die Ohren ssngt, besonders, wenn es Winter wird und Berg und Tal zuschneit, und dem Iörgele dann oft schon gar nichts lästt als sein .Häusel und um und um nichts als Nebel und Schnee. Da ssht der Iörgele wohl ganz allein oben und kann tagcweis Nachdenken, wie schön es wär, wenn man jetzt könnte Mesnerwirt bei der Kirche unten sein.' Und in der Nacht kann er. wenn es wieder schön wird, die Sterne zählen, die da oben auf den Bäumen aussstzen

wie die Lichtlein auf einem Wcihnachtsbäum. Ganz wunderschön kann es da sein, alter mit den Sternlcin kann der Iörgele halt auch nicht reden, und so ist ihm doch manchmal recht zeit- lang. Und um Weihnachten herum, da ist es am ärgsten, wenn unten im Tal die Glocken über all läuten und die Kirchenfenster durch die Nacht glänzen und überall die Orgel spielt und gesungen und gepfissen wird. Da ist einmal dem Iörgele etwas durch den Kovf gegangen. Er nimmt sein Pelzkappl von der Wand, geht hinaus in den Wald

. die bei allen Taufen und bei allen Totenmahlen dabei ist. Dann sind Engel kommen und die Muttergottes und ein Christ kindl. Ochs und Esel und Schaflein, ein halbes Dutzend. Diese hat nun Iörgele, so grost und breit sie waren, auf den Tisch gestellt, hat ihnen ein Stallele und eine Melcherhütte gemacht, und wie alles fertig gewesen ist. hat er sich auf die Ofenbrücke gelegt »nd ist scinbald eingeschlafen. Ein Krippcle ist's auch und für unscreinen ganz gut, hat er noch vor dem Einschlafen ge meint

sich nicht von der Stelle. Er weiß und kühlt es: fein Herr hat letzt nicht Zeit für ihn. Dach plötzlich geschieht ihm etwas noch nicht Erlebtes: der Herr zieht ihn ganz eng zu sich heran, drückt das Ge sicht in sein Fell und sprächt immer wieder das eine: „Du Guter, du! Du Guter!' gar nicht mehr ein, als einen Lärm machen als wie wenn heute Gunglnacht wäre? Ihr müstt doch auch ein bistchcn Christenlehre im Leib haben und wissen, dast heute das Christkindlcin vom Himmel gekommen ist und ausgerechnet

in eurem Eaiststallele drillten im Krippele liegt! „Scll tust du wohl lei so plodcrn', sagt der Matthias und macht ein ganz ungläubiges Ge sicht. „Nein, nein', sagt der Engel. ..kommt nur mit und schaut selber, welches Glück ihr heute er lebt!' „Himmel, schaut's, da drüben im Stall ist wirklich alles ein Feuer!' ruft der Veit und springt schon auf. „Ja. wenn die Geschichte so ist. so must ich gleich schauen, ein Lampl zu kriegn'. sagt der Steffl und lauft schon bei der Tiir.e hinaus. Und die Gräber Nanni geht

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Page 9 of 16
Date: 17.09.1932
Physical description: 16
in sein Notizbuch notiert, um ihn später zum Besten zu geben, wirkt oft lächerlich in seiner Art. Man redet heute oft viel zuviel und schweigt zu wenig. Schweigen ist aber immer noch das Wertvollere gewesen. Sachte Es gibt Regeln, oder wie die Gelehrten sagen. Gesetze, wonach alles Auswendig« und In wendige in der Welt sich richtet und verläuft. Ein solches Gesetz in der Welt ist, daß eine Menge Dinge ganz sachte heranschleichen und dann aus einmal zum Durchbruch kommen. Die» geschieht im großen wie im kleinen

. Ein Pferd wird ganz sachte älter und dürrer, aber es wird noch immer angespannt; auf einmal fällt es am Wagen um, schlägt noch am Boden eine Weile mit den Beinen und mit dem Kopf — und dann ist es hin. Ein Mensch bekommt die Brustwassersucht; das Ding geht ganz sachte vorwärts.. Er hat eben oft engen Atem und meint, es komme von Gewitterluft oder Nebel. Zuweilen meint er auch, es sei ihm wieder besser, und es werde sich wieder machen. Aber die Krank heit bohrt inwendig ganz sachte am Leben, Tag

es auf, und das Hühnlein läuft heraus und benimmt sich gleich so anständig und geschickt, als hätte es schon monatelang Unterricht gehabt, wie man als ordentliches Hühnlein den Kopf hält und zierlich geht und mit großer Sicherheit die Körnlein pickt. Das Sachte und hintendrauf das Plötzlich regiert auch in der menschlichen Gesellschaft. Es stiehlt einer da und dort Kleinigkeiten; ganz sachte greift er auch nach wertvollen Dingen und ganz sachte wird er auch frecher. Auf einmal wird er gepackt und kommt in das Zuchthau

In manchen Familien wird gut gegessen »»d getrunken, nachmittags macht man hie und da eine Partie, das Wetter ist so einladend; die Töchter werden auf den Tanzboden geführt, müssen Klavier trommeln lernen n-'d »'-/n auch dazu; und man muß auch standesgemäß gekleidet sein. Ganz sachte geht das Vermögen immer mehr zurück, ganz sachte wachsen die Schulden an, ganz sachte will allmählich niemand mehr borgen — und auf einmal kommen Zahl- befehle, und auf einmal steht der Gerichtsvoll zieher vor der Türe

; jeden Abend hört sie dieselben unsauberen Dinge und muß sich täglich gefallen lassen, daß sie von einem unsauberen Schmierfink geliebkost wird. Ganz sachte wird sie zuerst gleich- giltig und ärgert sich nicht mehr; ganz sachte fängt sie an zu lachen, wenn sie freche Spässe hört; ganz sachte kommt sie so weit, daß es ihr langweilig vorkommt, wenn einmal Gäste da sind, welche nur anständige Gespräche führen. Und zuletzt sieht es mit ihrer Seele aus. wie es aus- sehen würde mit ihrer weißen Schürze

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Page 11 of 16
Date: 24.12.1930
Physical description: 16
seiner Lebensgefährtin ruhig und gefaßt in die angsterfüllten Augen. „Bring mier z'erscht a Glasl Wein und ein' Brock Speck!* heischte er. »Ein' Hunger Hab' ih wie a Wolf* Kauend und glucksend berichtete er dann, er habe sich selber heute Nacht im Traume ausgebahrt gesehen. Ganz genau so wie vor drei Tag der Detter Hans aufgebahrt ge wesen sei. Die Bäuerin und der Friedl seien bitterlich weinend an der Bahre gestanden. Ganz deutlich habe er alles gesehen. Was das zu bedeuten habe, wisie sie ja. Sonst — der Dauer

schob das letzte Stück Speck zwischen die Zähne und spülte herzhaft nach — sonst brauche sie sa nur die Geistervef zu fragen. Und in drei Tagen se! Mittwoch... Die Bäuerin bemühte sich eifrig, dem Bauer begreiflich zu machen, daß solchen Träumen nicht unbedingt immer in drei Tagen die Erfüllung folgen müsse. Diesen sündhaften Aberglauben hätte ohnehin nur di« spinnet- Geistervef aufgebracht. Sterben müsse er freilich einmal. Aber erst ganz zuletzt. Bor- läufig pressiere das nicht im Geringsten

einlassen. Und am Stefanitag spätestens fei di« Begräbnis... * Am Mittwoch morgens fühlte sich der Riederbauer tatsächlich schon ganz bedeutend schwächer. Im Hause war es merkwürdig still ge worden, denn den Ehhalten war gesagt wor den, der Bauer liege an einem Halstisel zu Bett. Die Mägde schlichen auf Zehenspitzen über den Flur, und der Friedl traute sich nicht mehr, im Hofe draußen an den neuen Schlittenkufen zu hämmern. Aber auch die Bäuerin war ziemlich er schöpft und wußte sich keinen Rat mehr

!* jammerte die Bäuerin und setzte sich ans Bett. »Jetzt macht er amend gar 's Testament.* „Könne schon sein,* sagte der Bauer. „Ein' Ordnung muß der Mensch alleweil hinter lassen, rmmn er auf die große Reis' gehr.* »giof o wtTf t»* »Da wird bald Ordnung g'macht sein,* meinte die Bäuerin. »Kinder Hab' mer keine.. .* Der Bauer ließ die Feder fallen, legte sich wieder hintenüber und schloß die Augen. Ihm war urplötzlich wieder ganz schwindelig ge worden. »Ja, ja,* sagte

? Wo ist sie denn?* »Schon längst tot... Im zweiundachtziger Jahr ist's g'wesen, da sein mier im August nach Außfern auf Manöver kemmen.' »Schöne Manöver!* grollte es vom Fen ster her. Der Bauer schwieg schuldbewußt. »Nachher?* drängte die Bäuerin. „Nachher... ja nachher sein 'mer halt beim Rößlwirt in Bieberwier «inquartiert word'n. Mier Scharsch'n halt.* „Saubere Scharsch'n!* »Naja, weißt wohl, Zenzl.. .* — «in ganz kleines Lächeln huschte über das Antlitz des Bekenners. — »Junge Leut halt

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Page 6 of 16
Date: 07.01.1933
Physical description: 16
. Ist das erster« der Fall, so ist noch ein schwacher Kreislauf vorhanden, der Mensch also nicht tot. Ist «r wirklich tot. so sinkt meist das Thermometer, weil die Leiche naturgemäß erkaltet. Nach einein in der „Umifchau' erschienenen Aufsatz ist es durch Anwendung ganz unge wöhnlich hoher Freguenzen, solcher van etroa 20 Millionen nämlich, gelungen, Furunkel und Karbunkel, die hartnäckig jeher andern Behandlung trotzten, in 4 bis 5 Tagen vollständig zu heilen. Auch tief liegende Eiterherde sollen

der Hsilkünstler Zeilei, tn Galls, pach von diesen Hochfrequenzströmen ven ausgedehntesten Gebrauch: aber seine Methode bencht wie es scheint nicht so sehr auf wissenschaftlichem Können und wissen schaftlicher Uebettegung, sondern auf einer ganz eigenen persönlichen Veranlagung, arff einem angeborenen Blick, der» rchne sich des Grundes recht bewußt zu werden. Neuestens sollen c> .,n Hochfrequ.-nzströme auch für die Küche verwendet werden. Doch bevor wir darauf weiter eingehen, sollen zu. erst die Begriffe

: Im gegenwärtigen Augenblick fließt der Strom z. B. mit voller Stärke nach rechts: aber nur einen einzigen Augenblick dauert diese volle Stärke, dann wird der Strom immer schwächer und hört schließlich gang ans; aber auch d ' s Auf- Hören des Strmnes, diese Stromlvsigkett der Leitung dauert nur einen einzigen Augen.- blick, denn der Strom saugt sofort wieder an zu fließen, fließt aber setzt, zunächst noch ganz schwach, nach links, also in entgegen gesetzter Rchitung. Rasch aber nimmt die Stromstärke

zu und erreicht in der Richtung nach links ihren größten Wert. Dann nimmt der Stronl an Stärke ab und hört schließlich ganz auf, uin im nächsten 'Augnblick wieder nach rechts zu fließen und in dieser Richtung dann wieder seine volle Stärke zu erreichen. Und hat er diese erreicht, dann beginm das eben beschriebene Spiel wieder von vorn. Dieser beständige Wechsel der Stromstärke diese zweimalige Aenderung der Stromvor richtung geht aber nicht so langsam vor sich, wie er hier beschrieben wurde

-gütig, doch ein . wenig starr und porzellanern. Doch nein — nicht mehr starr! Ein leises Beben und , Vibrieren geht durch das ferne Figürchen, , und fetzt — mit raschelnden Röcken oeugt es ; sich zu einem tiefen Kn ix und ein zartes Stimmchen erzählt „Es war in einem kleinen blau-weißen , Stübchen, daß ich mir meines Daseins bewußt , wurde. Ich stand auf einer Kommode die war weiß, gradlinig und einfach. La' — die . Kleine seufzt ganz vernehmlich — „da lebte -er noch. Wir waren nämlich ein Paar

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Page 9 of 16
Date: 19.06.1937
Physical description: 16
Liesa, die Muttev Erzählung von Alfred Berglen. Sie hat es sich nun einmal in den Kopf gesetzt, und da ist wohl nicht mehr viel zu machen. „Ich geh', sagt sie. Ein wenig ver legen und hilflos ist sie dabei, ganz gegen ihre sonst etwas robuste Art. Das Weinen ist ihr nahe, aber sie bleibt dabei: „Ich geh.' Da helfen keine Versprechungen. keine Lohnerhöhung, kein Aussteuerzuschuß. — Später, unter vier Augen, fahre ich noch einmal ganz schweres Geschütz auf. „Meine Frau sieht ihrer schweren Stunde

entgegen, Liesa', sagte ich „Es ist wohl noch lange hin, an die sieben Monate. Aber Sie wissen doch, wie eine Frau gerade dann eine treue und tiichtige Hilfe zu schätzen weiß.' — Liesa wird ganz rot dabei. Bis in das Gewirr der blonden Haare hinauf. Sie senkt den Blick zur Erde, und die Schultern hängen ein wenig nach vorn. Es ist, als ob sie weint, und sie sieht todunglücklich aus Aber sie bleibt dabei: „Ich geh.' Nun war der kleine Erdenbürger da und Liesa lange vergessen. Tanten und Basen kamen

, als wären lange sieben Monate ausgewischt, als wäre nur gestern und heute und ein Ausgehtag da zwischen. Und es ist plötzlich eine ganz andere Luft im Haus. Als wären sämtliche Türen und Fenster aufgerissen und fegte ein frischer Wind durch die Stuben. „Was macht der Bub?' fragt sie und lacht. Als sie jedoch die Deckchen und Kissen bei seite schiebt und in das stille, blasse Gesicht blickt, schwindet das Lachen aus ihrem Ge sicht. und in ihren Augen steht «in tiefes, heißes Mitleid. Sie legt

!? Ja, ja, unser D»b! — Und die Mutter hält mich ganz fest, und sie lacht: „Hörst du es — hörst du es!' Und die Liesa singt dazwischen ganz weich und warm: „Herzchen — na, das schmeckt.' Und nim ist das Stimmchen wieder ruhig, und ich habe die Tür ein ganz klein wenig geöffnet, und nun hören wir cs ganz deistlich, wie es schleckt und schmeckt und schluckt und wohlig grunzt. Als sie ihn wenig später der Mutter in die Arme legt, ist der Bub «in ganz anderer. Er schläft zwar schon wieder. Aber es liegt ein Lächeln auf seinem Gesicht

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Page 7 of 16
Date: 18.08.1934
Physical description: 16
kann ich Ihnen verraten: Erst kürz, lich hat ein ganz großes Haus, eine Konkurrenz hier am Platz, durch eine Mittelsperson ver traulich bei mir anfragen lasten, ob ich nicht Lust hätte, mich zu verändern. Man würde sich glücklich schätzen und so weiter. Ich habe einst weilen keine verpflichtende Antwort gegeben, habe gesagt, ich will mir's noch überlegen. Aber ich erzähle Ihnen die Sache, damit Sie sehen, daß man mich kennt und weiß, was ich für «ine Firma, für die ich mich mit ganzer Arbeitsfreude einsetze, bedeute

. Also, wie gesagt. Herr Krause, überlegen Sie sich, was für Vorschläge Sie mir machen können. Noch ist's nicht zu spät . . .' Zweites Bild: Herr Lehmann, Disponent bei Krause & To., steht vor seinem Thef und spricht: „Verzeihung. Herr Krause — nur auf einen Augenblick, wenn ich bitten dürfte! Ich weiß. Ihre Zeit ist kostbar, aber immerhin . . . also kurz gesagt, es handelt sich um Folgendes: . . . nämlich . . . wenn es vielleicht auch nicht ganz zeitgemäß... ich weiß ja die Zeiten sind nicht gerade glänzend

mir doch eine gewlste Genugtuung zu wisten . . . daß. Sie. verehrter Herr Krause . . . für die fernere Zukunft . . . «ine gewiste, bescheidene . . . Erhöhung ... meiner Bezüge ... gewistermaßen ... nicht ganz für au«- geschlosten halten. . Humor vom Tage Höhepunkt. „Sind denn die Eier auch wirklich frisch?' sagt Frau Sorgenblick ängstlich. „Aber gnä' Frau, was meinen Sie wohl, wie die Henne gackern würde, wenn sie wüßte, daß ich sie schon habe', beruhigt sie Laubenpferch lächelnd. Fortschritt. „Macht Tinchen

Fortschritte beim Klavier spiel?' erkundigt sich Tante Brösemann. „Das will Ich meinen.' sagt Mama Sauerkatz » „gestern hat sie mit der Lehrerin vier« ia gespielt und war sogar drei Takte vor ihr fertig? Gute Antwort. „Wenn ich alle meine Altertümer verkaufen würde, was meinst du wohl, was ich dafür be kommen würde?' fragt der Kunsthändler. „Kommt darauf an,' erwidert der Sachver ständige. „wenn du sie als echt verkaufst, min- oestens fünf Jahre.' Schlaukopf. „Nur Ruhe. Sie werden wieder ganz gesund

werdem aber in diesem idyllischen Nest war es nun einmal Sitte, daß immer der Ankommende den An sässigen vorgestellt wurde» ganz gleich, welchen Rang er hatte. Genau so handhabte es der dicke Bürgermeister hier. Er nahm König Ehristian beim Aermel, schritt die Front der wartenden Bürger auf dem Bahnsteig mit ihm ab und stellte folgendermaßen vor: „Das ist seine Majestät, der König — dies ist der Kaufmann Hansen. — Dag ist Seine Majestät, der König — dies Ist der Schiffer Petersen ...' So ging

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Page 11 of 20
Date: 13.05.1933
Physical description: 20
Samsarg, den 13. Mai 1933 Dato mlfen“ Nr. 57 — Serk 11 Roxy Don Erich Mann. das gröfzte Lichtspielrhealec der Welt Rewyork. Ende .ä pril. Man hatte mir schon im Westen, ehe ich nach 'Rewyork abfuhr, viel erzählt von diesem Wnndertheater. Zn Chicago, in Milwa-- kee. ja sogar ganz am Pazifik, in San Fran- zir-ko wurde mir im Hotel bedeutet, bei mei ner Anwesenheit in Rewyork einen Besuch in „The cathedra] of motion pictures“ nicht zu versäumen. Man ist ja beim Besuch

, weihen Handschuhen, schwarzer Hose und einer Art Richard Wagner-Kappe, so gehen alle Be diensteten des Hauses gekleidet) wird vom ..Publicity departinent“ beauftragt, mich berumzuführen. Wir nehmen den „Elevator' (Aufzug) und es geht hinab zur „Lobby', dem grotzen Vorraum. Riesig groß und kreis rund, über und über mit Gold beladen, gleicht er einem spanisch-maurischen Königsschloß. Hohe Säulen, ganz aus Gold, rahmen ihn ein, den Boden bedeckt ein Riesenteppich — der größte der Welt

— und von der hohen Decke hängt ein Kristallglasluster herab, der 2090 Lampen hat. Einige Reproduktionen hervorragender Meister schmücken die Stiegenaufgänge, auf denen wir den Balkon erreichen. Breit und gewaltig, ganz mit den feinsten Teppichen belegt: Hier ist auch das Projektionszimmer. aber so geschickt eingebaut, daß nian es gar nicht bemerkt. Aufzug oder Stiegen kann man jetzt benützen, um auf die Galerie zu kommen. Die ist genau so schön und vornehm ausgestattct wie Parkett und Balkon, licht, lustig

. In diesem „Kino' bekommt man einen Be griff von der Bedeutung und Macht des Filmes hierzulande. Kein Theater kann üch auch nur annähernd das leisten, was hier geboten wird. Aber man bekommt hier a:.ch einen Begriff von dom Lande selbst: Alles ist fürs Auge gemacht, die tausend Verzierungen, einfach eine neben die andere gesetzt, nur damit das Gesamtbild großartiger ist. Das Innere des Theaters ist immer in wirkungs volles Licht getaucht: ganz Helles Licht würde es wahrscheinlich nicht vertragen. Zum Schluffe

überstanden hat. Während seines letzten Films, in dem zahlreiche luftakrobatische Szenen vorkamen, erhielt Grace den Beweis, daß auch er nicht gegen den Tod gefeit fei. Eine ganz Woche hindurch war Grace angestrengt tätig, und an Aufregungen hatte es ihm wirklich nicht ge fehlt. Zweimal mußte er von einem Flug zeug cnif ein anderes springen, nachdem er vorher mehrere Minuten lang an einem Flügel gehangen hatte. Dann war er von einem fliegenden Wasserflugzeug auf einen Dampfer gesprungen, und endlich mußte

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Page 5 of 16
Date: 26.11.1938
Physical description: 16
vmnstag. bcn Ä Xmxmbtt tOSSPCnt 9z. W — SeNr 7 3n Ler Sonntags-Stille Der ErlösrmgSgedauke bei Nichard Wagner DK Erlösungs-Sehnsucht, die die ganz« Menschheit zu allen Zeiten durchzieht, findet einen ergreifenden Ausdruck in dem kirchlichen Advent, seiner Liturgie und in dem in Volk und Glauben wurzelnden Brauchtum. Die Lehr« van der Erlösung ist bei vielen unserer Zeitgenossen schlecht im Kurs. Der Erlösung durch einen Gott will man stolz die Selbst erlösung gegenüberstellen. Es sei des Men

schen unwürdig, stch al» Sünder .zu fühlen und nach einem Erlöser von Sünde und Schuld zu rufen. Bor allem sei es nicht eine» großen Menschen würdig. Dar Dach ein Großer? Und doch kst Dach» Musik ein Lobpreis der Erlösung auf dein Hintergrund menschlicher Schukd-Derloren- heit und Erlösungsbedürftigkeit. — Ist Richard Wagner «in Großer? von ihm lie gen so ganz bestimmte, so klastisch« vekennt» vkst« zum Erlösungaglauben «nd dl« Er lösung durch Jesus Christus vor. So, wenn er schreibt: „Die Welt

vor einem Steingebäude. Einige Männer schnellten herbei. Er wurde gepackt und in einen Raum gebracht, der ein großes Tor und einen steinernen Flur hatte. Irgendein alter, leerer Stall oder eine unbenutzte Garage. Dort tag er in der Ecke auf den Fliesen. Vor ihm auf der Holzbank an der Wand tp'. Und wenn er den Mann dann beklagte, wie ihm so ganz der tiefe, ernste Blick fehle in da» Innere des Größten, Einzigen, welcher da für uns erschienen fei, so hat er selbst ein andere» Mal von diesem Blicke, wie er ihn getan

wurde trocken. Den riesigen Türrahmen füllte ein weißgraues Ungeheuer aus und bewegte blinzelnd das gewaltige Haupt mit dem Rüssel. Ganz leise rief Gerry den Namen .... Sahib! Und der Koloß hörte es und wankte auf sie zu. Dicht an Suschin vorbei strichen die Fuß- säulsn des Elefanten. Er schrie auf. Er wußte ja nicht, daß ein Elefant auf nichts Lebendes tritt, es sei denn, daß er darauf dressiert ist. Sabib freilich hatte eine ganz ungewöhn liche Dressur. „Wladimir Petrowitsch, setze

arbeitete im Steinbruch. Er hatte einen Schuß gesetzt gehabt und der war nicht los gegangen. Als der Ehrenfried aber Nachsehen wollte, krachte der Schuß, und Pulverdampf und Steintrümmer flogen dem Manne ins Gesicht, so daß er aufschreiend niederstürzte. Gerade» da sie in der Schule vom barmher zigen Samariter redeten, trugen die Männer draußen den Ehrenfried vorüber, und es war eine große, ttefe Stille über den Kindern. Lehrer Hübner brach die Unterweisung ab. „Wir wollen «inen Augenblick ganz ' stille

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Page 6 of 16
Date: 24.12.1934
Physical description: 16
stand ein behäbiger, properer Kinderwagen, festlich hergerichtet, wie zu erster Ausfahrt. Ueber dem gebauschten Bettlein eine weißgestickte Decke, blau unterlegt, zarte Spitzenvorhänge mit blauen Seidenmaschen zurückgehalten. Es war zwar der alte Wagen, nur neu ge strichen, doch so kritisch sind diese gläubigen Kinderaugen nicht. Die zwei Kleineren um tanzten jubelnd die Wiege, in der sie selbst vor nicht zu langer Zeit noch gelegen hatten. Die Große legte die Hände auf den Fahr griff, ganz

verträumt, ganz andächtig. Sie war noch nicht dreizehn, aber schon eine kleine, unbewußte Mutter. „Wenns nur schon glücklich drinnen läge.' Doch auf der blau schimmernden Decke lag ein Zettel. Der Bub sah ihn zuerst. — „Ha! Ein Brief vom Christkindl!' Ja. ja, bas kann nur ein Brief vom Christkindl sein, so schön von Vergißmeinnicht und Engels köpfchen umrahmt. Ich mußte mich setzen und feierlich vorlesen, die beiden Kleinen schmieg ten sich mir zu Seiten, die Große stand noch beim Kinderwagen, den Kopf

ein wenig ge neigt, ganz auf eine frohe Botschaft lauschend. Der Vater aber sah in den Kerzenschimmer, mitten hinein, darum wohl leuchteten seine Augen so, ganz klar und hell waren sie. wie eine einzige Freude. — Und meine Stimme zitterte ein wenig beim Lesen. „Liebe Kinder alle drei! Euch will ich heute etwas ganz Besonderes bringen. Das heißt, ihr müßt noch etwas Geduld haben, ich habe es an diesem Abend nicht mehr zwingen können und Hab euch vorderhand nur einmal den Wagen ins Haus gestellt

, lebendige, wirkliche Püppchenl Aber wie ich mein liebes Kleeblatt kenne, ihr seid gewiß hoch zufrieden, und habt auch Ursache, zufrieden zu sein. Ein Himmeskind bekom men nur ganz wenige als Weihnachtsgeschenk, heuer habe ich einmal euch vorgemerkt. Und nun grüß ich euch liebe Kinder und eure guten Eltern, auf recht baldiges Wiedersehn! Das Christkind.' Das war ein Jubel, «in reiches Beschenkt- fcin, voll neuer Erwartung! Ich selber mußte die bescheidenen Gaben hervorsuchen und sie den Kindern aufdrän

gen. Der Bub meinte: „Ja, ja, ist ganz recht so, die Abzugbilder heb« ich auf. bis mein Bruder kommt, dem zeig ich's dann, wie man tut, er wird noch ein bisserl dolpatschig sein!' Und die Jüngste sagte: „Ach. der neue Kamm ist mir für die alte Puppe zu schade, damit kämm ich mein Schwesterchen, das wird schöne, blonde Locken haben!' Die Große, wissende, lächelte nachsichtig über so viel kindliche Einfalt. — Di« Stunden ver flossen und doch hielt die wunderlich schöne Weihnachtsstimmung noch immer

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Page 4 of 6
Date: 08.09.1941
Physical description: 6
und menschlichen Recht l— in diesem Film vertretene irrige Ansicht, man Qnne ein vermeintliches Eheband auch dann «och als gültig betrachten, wenn der totgeglanbte erste und wirkliche Gatte wieder aufgetaucht ist. zwingt dazu, die ganze auf diesem Irrtum ans- „Laß erst die Beerdigung vorbei sei», bei der wir selbstverständlich anwesend sein wer den, dann wollen wir uns einmal ganz per sönlich der armen einsamen Dame anneh men. Sie hat mich immer gebeten, öfter zu kommen — aber ich hatte immer so wenig Zeit

vom Tranerhanie ans. Um die herzens gute Verstorbene trauern mehrere Kinder, Enkel und Urenkel. In Eastelfranco (Emilia) vcrickied am Samstag, fi. ds., ganz unerwartet schnell Herr Josef Zadra. Stationsckicf. im Alter von 54 Jahren. Der Verstorbene stammt aus Cor- taccia. war früher Staiionschef in Cgna und wurde dann nach Eastelfranco versetzt. Er binterlästt die Gattin. Fra» Anna. geh. Fischer, und zwei Kinder, einen Sohn und eine Toch ter. Ersterer dient bei der deutschen Wehr macht. nahm an den Kämpfen

noch lange dauern möge. Wie erschrak die gute alte Dame aber, als die beiden plötzlich vor ihr standen. Doch ihr Mann und Iris begrüßten den Besuch ganz freundlich und harmlos, und der verwunderle Henner Tettenhan sah sich von dem jovialen Gutsherrn sogar ganz vertraulich auf die Schultern geklopft. „Na. was machen wir Schönes ? 'Reit. daß Sie mal an uns denken. — Muttchen, hast du was zu essen? Ja? Wir müssen doch unseren lieben Gasten etwas anbieten.' Henner Tettenhan stand vor Iris. „Gnädiges Fräulein

beteiligten sich korporativ. In der frühen Morgenstunde wurde der Sara mit dem Verstorbenen von seinem Widum in die Kura- tiekirche Verdins getragen, wo der Pfarrer von Talle und der Resse des Verstorbenen, bochw. Herr Johannes Lantschner die ersten Mes sen lasen. Daun nahm der hochw. Erzpfarrer von Scena die Einsegnung vor. Blumen und Kränze in reichster Fülle schmückten den Sarg. Ganz Verdins gab dem toten Hirten das Geleite. Den Kondukt führte Erzpfarrcr P i jr n e r. Beim Schloß Scena erwartete Msgr

und rüttelten, daß die Früchte zu Boden fielen. Plötzlich sah einer der beiden einen Zweig, der ganz prall mit stoch-- ligen Früchten bewachsen war und wollte hinaus 'Auch sein Kamerad wollte zum gleichen Ziel. Beide gingen über den gleichen Ast, plötzlich ein Krach -- das spröde Holz batte nachgegeben - nnd 'Ast und Buben sausten in die Tiese, wa der 'Ast krachend zersplitterte, die Buben aber mtt schweren Verletzungen an Kopf »nd Hände» bewußtlos auf dem Straßenasphalt liegen blie ben. Die Soldaten

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Page 6 of 16
Date: 07.07.1934
Physical description: 16
: so ganz einträchtig waren sie nicht. Denn jeder hatte, wie das im Leben schon vorzu kommen pflegt, von der Welt eine ganz be sondere Meinung. Und keiner ließ sich davon durch den andern abbringen. Sagten die Skier: „Draußen, außerhalb der Stadt, ist alles weiß, mit Schnee bedeckt. Die Welt ist ein einziger Schneehaufen!' Dann ereiferte sich das Rakett und schrie: „Wie kann man bloß so einen Unsinn faseln! Draußen ist alles schön warm, die Sonne lacht und die Bälle fliegen

, und darum glaubt ihr, daß draußen immer nur Winter herrscht; das Rakett wiederum wird im Frühling hervorgeholt, und da sieht die Welt natürlich ganz anders aus.' „Woher weißt du denn das so genau?' fragte das Rakett, „seit Ich mich erinnere, bist du noch nicht aus dieser Rumpelkammer herausgekommen. Und nun willst du, alter Faulenzer, uns eines Besseren belehren.' Meinte der Regenschirm: „Ich will euch nicht belehren, Kinder, ihr seid nun einmal, wie die Jugend meist ist: Alles w«iß sie besser und dabei

, die ihnen ganz billige Geheimtarife geben sollten. Diese Kämpfe nahmen manchmal sehr rohe Formen an. denn John D ging im Geschäft über Leichen. Er zerbrach rücksichtslos Existenzen, um seinen Willen durchzusetzen, er machte die großen Eisenbahnmagnaten, wie Danderbilt und Harriman zu Groß aktionären seiner Standard Oil Companv, und als er dann feine Geheimtarife hatte, da konnte er endlich seine kleinen und kleinsten Konkurrenten aus dem Felde schlagen. Die nun folgenden Gewinne dieser Mono polstellung

nicht noch einmal auf der Welt!' Plötzlich fuhren alle zusammen. Unten rief Onkel Ottos Baßstimme. „Herr Treeeenkl' Hans sah hinunter und sah Onkel Otto mit Else stehen. Ein Gedanke kam ihm. „Kinder, habt Ihr Euch etwa auch verlobt?' „Jawohl, wir sind so frei!' „Reinkommen, Onkel Otto!' Rose sah Hans fragend an. „Frau Rose', lachte Hans. „Das ist heute scheinbar ein ganz gefährlicher Sommerabend . . . denken Sie, unser guter Onkel Otto hat sich mit Else verlobt!' Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein und als das Brautpaar

älteren Kalibers ein trat, da wurde es in der denkbar herzlichsten Weife begrüßt und beglückwünscht. „Da haben Sie sich also doch noch auf gerafft. Onkel Otto!' sagte Frau Rose lachend. „Da können wir morgen die Doppelverlobung feiern.' „Jawohl, gnädige Frau! Aber schuld sind Sie. denn wären Sie nicht nach Vergfelde ge kommen und hätten die Else mitgebracht, dann wäre ich Junggeselle geblieben!' „Sie kriegen mit Else eine gute Frau!' „Die allerbeste!' dröhnte Onkel Ottos lufti ger Baß. Elfe stand ganz

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Page 7 of 16
Date: 25.05.1929
Physical description: 16
können? Nur ein Gedanke kann Gott ganz vollkommen denken, nur ein Wort ihn ganz aussprechen; und dieser Gedanke, dies Wort ist Gott selber, es ist jenes Mort, das im Anfang bei Gott war: die zweite göttliche Person. Und weil Gott seine unendliche Vollkommenheit so voll kommen erkennt, wird auch die Liebe Gottes zu sich selbst unendlich groß, und diese Liebe zwischen dem erkennenden und erkannten Gott ist wiederum Gott; ist der Heilige Geist. In dao Geheimnis der Trinität, de» Dreipersön» lichkeit in der Einheit

selbst mußten zahlreiche Ausnahmen zugestanden werden. . Im allgemeinen läßt sich feststellen, daß es ejtzt mit der Ruhe an Sonn- und Feiertagen besser steht als noch vor wenigen Jahren. Mehrfach konnten kirchlicherseits unternom mene Schritte zwecks Abstellung größerer Mißstände auf diesem Gebiete Erfolge er zielen. Von Len kirchlichen Festlichkeiten in Brügge Am 6. Mai fand di« alljährlich wiederkeh rende Feier des „heiligen Blutes' in Brügge statt. Ganz unscheinbar, in einem Winkel der flandrischen Stadt

, rissigen des Greises. Mer Trotz, aller Zorn war aus dem jungen Gesichte verschwunden. „Großvater!' Radanyi verhielt den Schritt. ' „Wts hast du mir noch zu sagen, Elemer?' „Dich bitten, daß du nrir verzeihst! Ich will ja gehen,' kam es schluchzend. „Ich will ja alles tun, was du haben willst, nur vergib mir. Ich wollte dir ja nicht wehe tun!' Radanyi fuhr sich über die Augen. Das war ganz Blut von seinem Sohne und doch wieder »licht. Dieses weiche, empfängliche GenM hatte er von der Mutter vererbt

vater?' „Das hat noch Zeit, mein Bub. Morgen werde ich zu Grafen Warren hin übergehen. Der ist ein welterfahrener Mann und wird Rat schaffen. — Und nun geh schlafen, Elemer!' Der Jungs schüttelte den Kops. „Ich kann noch nicht schlafenl Jetzt noch nichtl' Da sah er die sorgenden Augen des Alten. «Du brauchst dich nicht zu ängstigen, Großvater! — Wirklich nicht! — Ich komme ganz be stimmt und klopfe dir, ivenn Ich an deiner Stube vorübergehe. Du kannst ganz ruhig sein. — Bist du jetzt mit mir z»»fri

. „Ich habe noch einen Weg zu machen. Großvater! Komm gut nach Hause!' Der Alte sah ihm nach, wie er raschen Schrittes nach der Steppe hineinging, seine Gestalt wurde iinmer kleiner. Gedanken verloren sah er ihm nach. Er glaubte zu wissen, wohin der Enkel ging. Das man ganz Art von feiner Art. Die Zukunft zu wissen, »var Zigeuerbegshren—und doch— und doch — niemand hatte ihm, dem Alten, gesagt, daß er den einzigen Sohn so bald verlieren würde. Das Leben machte die Striche kreuz und quer, wie es ihm eben paßte. Immer wurde e'»n Zerrbild

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Page 8 of 16
Date: 24.12.1937
Physical description: 16
Hab'. Ja, a gutes Tröpfl hat man oft schier notwendig bei den Stra pazen, von denen eure Weltweisheit in der Stadt unten sich nix träumen läßt.' „Glaub 's; ein Großteil Ihrer Praxis spielt sich sozusagen zwischen Himmel und Erde ab, auf den Hängen der Berge.' „Zwischen Himmel und Erde . . der Arzt drehte versonnen an seinem Glase. „Herr Kollega, da haben Sie mehr gesagt, als wie Sie sich dabei gedenkt haben. Wis sen S' ofteramol passieren einem schon ganz g'spassige D>ng' in den langen Jahren. Das Seltsamste

Himmel aber flimmern und funken und brennen so,viele Stern, daß die weißen Berg ringsum ganz leuchtend da gestanden sein und man die Schneehauben N a t s ch e r. auf den Dächern im Darf unten hat aus- nehmcn können. Aus der Kirch^ haben die hohen, spitzen Fenster heraufgeglimmt, grad wie auf den Weihnachtsbildeln. Und jetzt hebt vom Turm die Große zu läuten an und schwingt ihren samtenen Ton hinein in die feierliche, heilige Stille. Nur da und dort rinnt Schnee von den Tannen, als wenn doch irgend

, der Sperrbalken fliegt auf'n Boden, die Haustür' fliegt auf und die Büchlerin selber, mein i, wär' mir am liebsten um den Hals geflogen, schiebt mi aber voller Hast in die Stube. Dort steht in an Winkel das Krippele mit ein' brennenden Wachsstock und davor a Kinderbettstattl. Darin kämpft und ringt o Bübl mit fast blauem Gesicht um Luft.' „Diphtherie.' „Ganz recht, Herr Kollega. I mach' glei dem Bürschl die Einspritzung, denn in der kalten Zeit Hab' i alleweil für Halsq'schichten alles in meiner Taschen

-Kainzwalder. Vor einem Fenster, das nach Südwesten schaut, habe ich auf einem verbreiterien Fensterbrett mein Wintergärtlein angelegt. Zu beiden Seiten der Nische ranken sich in ihrem zarten durchsichtigen Grün Zimmer- linden hoch, als treue Beschützer meines Gürtleins. Allen meinen Blumen habe ich besondere Namen gegeben, damit sie mir ganz zu eigen werden. So ist die weiße Hyazinthe meine ..Almut';.sie ist für mich die schönste ihrer Art, und ihre blaue Schwester heißt „Fri- derun'. Heuer ist sie stolz

und sie nenne ich „Ruth'. Mit einem besonders schönen Namen habe ich der Narzisse gedacht, weil sie sich ganz übernimmt in ihrem herrlichen Blühen.'und sie heißt „Diemut'. Die Tulpe guckt noch ganz klein zwischen ihren grünen, schützenden Hüllen hervor, voll Erwartung und voll Ge heimnis; sie wird meine „Ursula' fein. In der Mitte aller dieser lebensfrohen Blumenkinder breitet ein Zimmsrtännlein seine Zweige aus. Durchs ganze Jahr stand es im Innern der Stube ganz allein auf einem Tischchen

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Page 10 of 16
Date: 03.02.1934
Physical description: 16
hat! Es kann doch nicht so sein, daß die Christen des 20. Jahrhunderts bloß gedankenlos nachsagen. I was die des 19., des 18.. des 17. bis herunter ■;!■ zum 1. Jahrhundert nach Christus uns vorgesagt m haben! Woher wissen wir, daß unsere Antwort j j auf Christi Frage richtig, ganz allein richtig ist? ' l Da schlagen wir zunächst die ehrwürdigen, ■j •. • heiligen Bücher auf, die uns vom Herrn Kunde , geben. In ihnen haben wir geschichtliche Urkunden. Siird sic echt und wahrhaftig, oder i find sie erst lange nach Christus geschrieben

, daß auch die Gläu bigen Christi erst das Erinnerungsbild mit der Gloriole umgeben haben? Buddha entsprach aller Sehnsucht östlicher Völker, die lieber leiden als handeln. Mohammed aber verhieß alles, was ein heißes Herz der Wüstensöhne begehrt. Die Menschen glauben jedem gerne, der ihnen ihre Wünsche läßt und die leuchtende Erfüllung dieser Wünsche vorstellt. Darum gibt es auch Märtyrer des Kommunismus, die ganz gewiß für ein Trug, bild starben. Jesus aber fing cs ganz anders an. als er Jünger sammelte

! Uns selbst aber hat nie ein Zweifel angcfochten. Gott sei es gedankt!' Die Glücklichen mögen sich dann nur eines fragen: Ist nicht auch dies ein Wun der, ein ganz innerliches, daß wir so fest stehen im Glauben an das Unsichtbare. Jenseitige, Zukünftige, daß uns weder Not noch Verfolgung, weder Leid noch Tod zu trennen vermögen von der Liebe Christi? 2a. Glaube ist immer ein Wunder. Er ist ein Samenkorn, das der gött liche Sämann in unsere Seele warf. Als wir es aufnahmen, war unsere Seele guter Boden. Sorgen

, einer» die ganz „unmodern' geblieben ist in allem Modernen. Da hat ein Menschenkind seit Monaten gespart für den Karnevalsball. Lira um Lira und schließlich ist ein hübsches Sümmchen heraus- gekommen. Das gibt ein Kostüm! So ein Kostümball in der Stadt muß etwas Herrliches sein! Davon können sich die zu Haule im stillen Lande gar keinen Begriff machen! Aber schrei ben wird man ihnen, wie's gewesen ist. und die werden Augen machen und den Freundinnen wird noch nachträalich der blanke Neid ins Herz kriechen

sich weilen, was wider Christus, seine Glau bens- und Sittenlebre ist im mutiaen Bekennt nis: „Ich schäme mich des Evangeliums Christi nicht.' „Mir aber sei es ferne, mich zu rllbmen. als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus.' — Wahrlich nanz katholisch sein, beißt ganz in und aus Cbristus leben, ihm als Führer folgen, beißt heilig fein. I;- •s: i ft I; ! I i,' B. 518« Bvonnss Geheimnis Roman von Klothilde von Stegmann. Urheber - Rechtsschutz: Fünf Türme - Verlag, Halle (Saale). ri7. Fortsetzung

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Page 4 of 8
Date: 29.03.1932
Physical description: 8
Verwandten, war sie öfters, und bei lieben Bekannten in München. Ganz unersetzlich aber wa-r sie ihren An gehörigen. wenn Leid. Krankheit und Sorg« in den Familien Einkehr hielten: da zeigte sich so recht ihr innerster Wert; sie war dann mit größter Selbstverständlichkeit dl« stets bereite Nothelferin; unermüdlich am Kranken bette, die umsichtigste, liebevollste und selbst loseste Pflegerin, durch ihre wohltuende Ruhe und genaue Ordnung die beste Stütze des Arzte«. Auch !n weite Ferne führte

und zu erhalten. Auch sie behielt Japan in lebendiger Erinnerung. Ihr größ tes und sehr werktätiges Interesse gehört« den dortigen Missionen, Seit dem Kriegsende war es ihr freilich nicht mehr möglich, nah und fern Wohltaten zu spenden. Ihre Gebefreudigkeit mußte still zum Opfer gebracht werden, die Mittel fehl ten. Doch um so mehr schöpfte sie aus ihrem warmen, tief frommen Herzen kostbare Schätze zartester Teilnahme und Liede. Ganz anspruchslos tat sie alles; so still und heimlich versorgte sie ihre Armen

. Gegen sich selbst allzu streng und hart, glaubte sie für andere nie genug zu tun, jedes Wölklein hätte sie gerne vom Himmel verjagt, jedes Kreuz abgenommen. Für sich selbst forderte sie nichts, doch nahm sie die kleinste Freundlichkeit mit dankbarster Freud« auf. Ihre tiefe Frömtnigkeit .prigtc sich so recht in ihrer letzten, schweren Krankheit,- keine Klage kam über ihre Lippen, nur immer wieder das Wort: Ich will, wie Gatt will? Ne war ganz in Gottes Willen versenkt, kannte keinen anderen Wunsch mehr, nur die Bitte

nur in den Anlagen um das Stadt theater, wo bereits di« Magnolien sich an- schlcken, ihre großen Dlütenkelche zu öffnen, die Sträucher und der Rasen grünen, die Frösche am Froschbrunnen bereits lustig In di« Welte spritzen und bei der heurigen Hut mode der Damenwelt. Auf ganz unwahr scheinlichen Gebilden, die phantasteoolle Schöpfer Hüte nennen und verzweifelte Ähn lichkeit mit einem Bierfilz oder eingedrückten Pfunderer Hüten haben, schaukeln herrliche Blumengebilde und schöne Ranken winden sich um zarte Ohren

Weife von den Landwirten durch Entleerung ihrer Spritz- gefäßc in den Gräben verursacht wurde. Es liegt mir ganz lerne, mit diesen Zeilen einen Zeltungskrleg herauf zu beschwören, sie sollen lediglich zur Aufklärung dienen. Schreiber dieser Zeilen ist selbst Landwirt und Besitzer von Obstwiesen, welche jedoch nicht im obgenannten Gebiete, sondern am Grützen liegen. Daß ein Bespritzen der Obst» bäume notwendig ist. braucht wohl nicht naher erklärt zu werden. Ebenso sell-stver« ständllch

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Page 3 of 4
Date: 13.06.1945
Physical description: 4
und der 14)tthrlge Hans Pichler aus Bozen wenige Meter seitwärts der Oswald promenade ein ungeladenes deutsches Infante- rle-Oewehr und dazugehörige auf Ourt gesteck te Munition. Ferner entdeckten sie eine deut sche Oasmaske und drei Handgranaten. Der Ja, der gute Doktor mag schon recht haben. Tuberkulosegefahr Infolge hochgradiger Blut armut. „Sie müssen vor nicht allzu langer Zelt einen ganz abnorm großen Blutverlust erlitten haben?“ Merkwürdig scharf hat er sie ange schaut hinter seinen funkelnden

der Bürger dieser Stad! nicht zu enttäuschen. Allerdings stehen wir noch ganz am Anfang unserer grollen Aufgabe. Sic sehen selbst, ilnll wir noch mit dar Fertigstellung der grollrn Grundrisse, nämlich der neuen Stadt pläne, begriffen sind.“ „Glauben Sie nicht, Herr Architekt, dafi die Zeichnung neuer Stadtpläne,zu der Beflirch tung Anlaß geben könnte, daß man beabsichtigt, das Stadtbild von Bozen gänzlich zu verändern?“ „Nichts liegt uns ferner! Dio Bozner sollen nicht fürchten, dnQ sic vielleicht

nach Durchfüh rung unseres Batiprogrnmmes ihre eigene Stadt nicht wiedererkennen könnten. Aber für die Wie- dernufrlchtung einer ganz oder teilweise zerstör ten Stadt sind gewisse grundsätzliche Voraus setzungen zu gewährleisten, ohne die sowohl Architekt als auch Stadtverwaltung von einer Hnnsiindc in die andere fallen und damit den Fluch der Mit- und Nachwelt auf sich laden würden.' Diese Prinzipien, uuf Grund welcher wir an den Neubau der zerstörten Teile Bozens heran- gehen wollen, sind mit wenigen

Worten umschrie ben. An erster Stelle steht der Grundsatz, die „Freilich, nein — das heißt — der Doktor, weißt, der hat so Ideen . Na, was weiß denn der “ „Der weiß sehr gut, was notwendig ist,“ schneidet die Mutter das ängstliche Gestammel ab. „Der Doktor sagt, das stundenlange Sitzen und Nähen Ist nichts für die Rosel. Nach Ihrer Kur muß sie zu Hause bleiben. Sonst nutzen die paar Wochen gar nichts. Ich flnd's auch ganz In der Ordnung. Gibt genug zu tun. Ich werd’ ja auch nicht jünger

, und dort im Ge schäft nimmt sie einem armen Mädel das Brot weg. Du bist doch in einer ganz gut bezahlten Stellung —“ „Gewesen.“ sagt der Geiringer plötzlich herb. Die beiden Frauen starren ihn erschrocken an Das macht Ihn wütend. „Was schauts mich denn so an? Das kann doch einem Jeden passieren heutzntag. nicht? Abbauen tut die Firma schon seit Neujahr, und jetzt bin halt ich drankommen. Aber-' Ich pfeif’ der Bande was. Ich meid’ mich krank und geh’ einfach nimmer hin.“ „Flori — — das solltest nicht tun,“ stam melt

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Page 4 of 6
Date: 10.02.1941
Physical description: 6
hat den Adv. Dr? Richard E a r b u r i c ch ! o zum Präsidenten des Gemeindekomitces des Rcichsmerkes für Mutter und Kind an Stelle des Adv. Dr. L. P a s c a r e l l e. der aus hcruslichcn Gründen um seine Demission einaekommen ist, ernannt. m Wochenstatistik. Die Woche vonr 2. bis 8. Fe- bruar weist einen ganz aiitzcrordcntlichcn Ge- burtenscgen aus. 'Nickst weniger als 27 neue Erdenbürger standen in dieser Woche in Accrano ein. Darunter befinden sich 1 Knaben und 12 'Mädchen. 21 ch! Personen

sind gestorben. st-beu Männer und eine 07!älirige Frau. Fünf Braut paare schloffen den Ebebund in den Kirchen von Merano. Bier Paare wurden zum erstenmal aukgeboten. m Wie im Frühling. Ganz unerwartet hat uns das Wetter mitten in den Frühling hincinver- iefzt. Besonders der gestrige Sonntag war von einer ganz ausgezeichneten DJtiIbc, gerade so. wie man sich den ..«Frühling in Merano' vorstcllt und wüiücht. Einzelne Blüten in der „Gilt' ver breiten schon ihren würzigen Dust und Zitronen falter schwirren herum

. Die Promenaden waren den ganzen Tag hindurch vollbesetzt und auf der Prinzessin von Piemont-Promenade, deren Wege schon ganz trocken sind, herrschte nachmittags bis nach Quarazza hinaus ein frohes Gewimmel von Menschen, die sich der warmen Sonne und der guten Aussicht erneuten. Auf den schneebedeckten Höhen van Avelcnqa und S. Vigilio tummelten sich indcffen zahllose Skifahrcr auf ihren Bret teln. Wenn auch der Schnee nicht mehr so „gfiihrig' wie an den zwei vorausgcgangcnen Sonntagen war. so brachte

, der Landcsgerichtsrat in Linz an der Donau ist. Der geistliche Bruder Bernabas ging ihr im Tode voraus. Im letzten Jahre zog sie sich ins Dcr- sorguilgshaus nach Maia bassa zurück. Die Be erdigung findet am Dienstag. II. Februar, um 0.90 llhr mit dem «Friedhof von Maia statt. m Ein schöner Wandialcnder. Es gibt so viele Arten von Wandkalendern. Manche sind ganz einfach, „gerade zum Verschenken gut genug', '.'ludere bringen irgendein Stillcbcn und sollen der slistendcn Firma ein gutes Bildchen bei ihren Klienten

Pontifikalamt zelebrierte der Hochwürdigste Dompropft H. Egger, da der Hochmürdigstc Fürstbischof an Grippe leicht er krankt war. Der Domchor brachte dabei die be kannte Meffc in D von Otto Nicolai zur Auf- fübrung . c Knth. Arbeiterverein. Die gestrige Jabrcs- hauptpcrsammluna des kath. Arbeitervereines in Bressanone nahm einen schönen Verlauf. Aus dcni Tätigkeitsbericht konnte man ersehen, dasz das Vcreiiislcbcn trotz mancher Schwierigkeiten auf ganz beachtenswerter Nähe stand. Es wur den ioweit möglich

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Page 5 of 20
Date: 09.12.1933
Physical description: 20
und bemüht sich, den Kleinen ganz in seine Gewalt zu be kommen. Kleine Ursachen, große Wirkung. b Einbruch wahrend der Goltesdlenslzeit. Am Sonntag, den 3. Dezember, vormittags, wurde auf dem Lintnerhofe des Franz Hen- schreck in Monte S. Pietro ober Laives, wäh rend die Hausleute beim Gottesdienst in der Kirche weilten, eingebrochen und aus einer Schlafkammer Kleider und Wäsche, ferners ein Kilo Fett und zwei Kilo Honig gestohlen. Die Anzeige wurde erstattet. b Verhaftung eines Fahrraddiebes

-. Armband- nnd Tasdien-Uliren, Ohr-Hänger, Perlen, Korallen, Zigaretten- dosen ans Silber nsw. nsw. 50 bis 50 Prozent Rabatt! (iummmiiiiiiiii. Miiiumilllillllllir Spezialoroise für Wiederverkäuferf OroSogerla Svizzera LM.,.-«. Nr. 147 — Seite 8 unruhigen. Im Bilde nur führte er den finstern Gesellen mit sich und setzte ihn samt den Gaben auf das Nachtkästchen eines jeden, wo er sich gar brav verhalten muß, um dann bald ganz unvermerkt, zur Zufriedenheit aller, sich in einen Winkel des Hauses zu ver

Stallano' Am St. Nikolaus-Abend bot das Stadttheater hier den wenigen musikalischen Bürgern, welche sich heute noch um ein erstklassiges Komert küm mern, einen ganz besonderen Genuß: Es konzer tierte das Trio Jtallano. Das Trio Jtallano besteht aus Künstlern ganz ersten Rufes, ganz hervorragender Qualität: Alberto Poltronieri, den wir als Primus im „Poltronieri-Quartett' bereits bewundern konn ten, aus Artur Bonucci, der als Solist auf sei nem Cello hier schon besten Eindruck erwarb und den weit

über die Grenzen Italiens bekannten Pianisten Cafella. Die Vortragsfolge stellte an erste Stelle Beet hovens ep: 77 Nr. 1; das Trio in D-Dur. Dieses bekannte Konzertwerk brachten die Künstler in ganz hervorragender Weise zu Gehör; die ganze Spannung des musikalischen Aufbaues wurde als eindringliches Geben gefllhltester Musik geboten. Alfanos Konzert für Klavier, Geige und Cello stellte die Zuhörer in ganz anderer Weise musika lischer Problematik gegenüber, als die erste Nummer, welche in ihrer Klarheit

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Page 3 of 6
Date: 28.03.1938
Physical description: 6
, hat man immer gleich böse Anwandlungen, und ich habe solche Angst vor dem Sterben! Solche Angst! Ich höre heute noch meine Mutter röcheln.-Es drang durch alle Zimmer. Wenn, dann möchte ich, daß es schnell geht. Ganz schnell, Rolf.' Ihre Stirn lag jetzt gegen seine Schulter. « St» Nenffch-denlfcher tfog«ftc1Rct*th»t«af& Wie an» Nom gemeldet wird, wurde ei« Ab komme« zwischen den inständigen Stelle« ge troffen. demzufolge 10 jüngere Angestellte des Gastgewerbes nnd 20 des Handel» »wischen Italien

Straße. Damit Marias Atem geschont war, sprach Steffen kein Wort und legte den Finger an die Lip pen. als sie ihn etwas fragen wollte. Rach der Kälte im Freien, schien es im ge schloffenen Tranibahnwagen anheimelnd warm. Die Farbe auf Marias Wangen kam wieder. Wie ein blütenhafter Schimmer pulste das Blut durch die weiße Haut und entzückte Rolf derart, daß er nach des Mädchens Hand griff und sie an die Lippen preßte. „Jetzt ist es wieder bester, ja?' „Ganz gut!' Die Brücke war vergessen. das grüne

an ihr. Rach der Angst vorher, waren ihm ihre strahlenden Augen wie ein Christgeschenk. Der alle Herr, der in der Ecke de» Wagens sah schaute neidvoll verstohlen nach den beiden jungen Menschen, die so eng anein andergeschmiegt waren. Noch einmal so jung sein! Noch einmal so voll unbeschwerter» glaubensseliger Liebe einem anderen Wesen angehören dürfen. — Ach! Das war alles vorbei — und kam nie wieder. Man hatte ganz einfach die Zeit versäumt. Er seufzte so laut, daß Maria und Steffen fast gleich zeitig

nach ihm hinblickten. Dann lachten sie sich an. Ihre Augen strahl ten. Der alte Herr aber faltete feine Zeitung zusammen und ging nach der Plattform. Der Wagen war nun ganz leer. Rolf legte verstohlen den 2Ttm nm die Hüsten des geliebten Mädchens und zog es an sich. Zwei junge Lippenpaare fanden sich zu einem raschen Kuß. Der Welt größter Tenor, Albert Steffanellt, gibt eitlen einzigen Liederabend in der Ton halle. — Karten im Vorverkauf von Mk. 1.50 bis Mk. 20.—. Es waren noch acht Tage bis zu dem an- gekündigten

Termin, aber schon jetzt setzte ein förmlicher Sturm auf die Plätze ein. Vier- undzwanzig Stunden vor dem Konzert waren nur mehr die ganz teureli Karten zu haben, und auch sie waren, wie nicht anders zu er warten gewesen, in Balde ausverkauft. Rolf Steffen hatte sich einen Stehplatz ge- vor kurzem beurlaubt. Gerade heute wollte e» wieder, nachdem er sich erholt hatte, an seinen Dienstort abreiseu. Da ttaf ihn unerwartet um 4 Uhr früh ein Herzschlag, der seinem Leben ein rasche» Ende bereitete

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Page 8 of 16
Date: 04.09.1937
Physical description: 16
ihre Piche so stark, hoft man geineint hot. sie reiche wirklich für ein langes nnd gutes Lehen ans. Die kleine Enttäuschung und der grofte Einsamkeitc-winkcl im Kerzen des (öfrbnrh Mendt kamen dann oder doch, als ec- Meister Langbein nicht für nötig hielt, dem fierrn Lehrer, der alltäglich zwei Dutzend Pnhen und Mädeln »m sich sah, noch extra ein Kind für seinen ganz eigenen Besitz zu bescheren. Frau Lisbeth war e« recht so. Wo nur hotte sie wohl noch die Zeit bernehmen solken, so ein Kleines zu pflegen

nicht für das Kind gesargt hätte!' Ein schlimmer Tag wurde das im Lehrer- Haus. Und schlimme Tage folgten. Das Lenchen war zwap fort, und die Frau hatte ihren Mann wieder ganz für sich allein, wenn die Schulstunden im Anbau norüber waren. Aber es war doch nicht wie früher. Da half weder Arbeit noch Trost, schmeichelnde Bitte nicht, noch Aufbegehren. Der Mann ging der Frau aus dem Wege, wo er kannte. Unduldsam und lieblos schien er plötzlich, so dast es die Lisbetlz schier nicht mehr zu ertragen nermeinte

mit dem Rumpelauto non der entlegenen Bahnstation eintraf. Aber wie es so scheu und blaß in seinem nerwaschenen. dünnen Sommerkleid im Hofe stand, da nahm doch die Frau Lisbetlz ihm wenigstens den großen Karton aus den Händen, und ihr Mann zog das Kind ins Haus, und es war ein ganz ungewohntes Lächeln um feinen Mund. Cr schenkte dem Lenchen die Tasse »all Milch bis obenan. „Davon mußt du jetzt ieden Tag einen ganzen Liter trinken. Und wenn cs dir schmeckt, noch mehr,' sagte er dabei. „Und viel Butter mußt

du ihr auf's Brat tun, Lisbetlz. bis sie ganz genau sa dicke und rate Backen hat wie du.' meinte er zu der Frau, die wortkarg und mürrisch „Ungeschickte Gans,' murmelte Elly. Der Onkel aber rief: „Macht nichts, mein Kind, kann jedem passieren, fülle mir nur eine andere Tasse.' „Also ein innger Graf Laim, Papa?' fragte Elly neugierig weiter. „Ledig oder verheiratet?' „Es wurde mir erzählt, daß er verwitwet sei.' „Ah,' machte Elliz, „wie interessant! Ein junger, reicher, verwitweter Graf, zehn Kila- meter

. Durch die niedrigen breiten Fenster, ganz von Efeu »mrankt, sah mau weit über Tal und Hügel und über beit Wald. Ganz in der Fern§ war die Spitze eines alten, grauen Turmes sichtbar der Turm van Schloß Meisen! Während sich die andern freuten, lang weilte sich Elly sträflich. Dem interessanten Grafen war sie bis jetzt nach nicht begegnet, obwohl sie täglich bis in die Nähe van Schloß Meisen ritt oder fuhr. Eines Morgens hatte sie sich wieder in den Sattel geschwungen und war davongeritten. Sic war keine besonders

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Page 2 of 6
Date: 09.12.1936
Physical description: 6
MllWtvemnMgs'KaWroM auf den Millvpimn Tausende von ken ist am 8. ds. das Bundes-Volkskommisfariat für Landesverteidigungs-Industrie errichtet worden. Zum Volkskommissar für Landes verteidigungs-Industrie wurde Moifle Rukhimo- witsch ernannt. *** »Die größte Kriegsmaschine der Welt'. Wie ..Dailn Exvreß' berichtet, ist auf dem Wl- rnsfifchen Rätc-Kongreß beschlossen worden, Sowjctrußlands Wehrmacht und Grcn'belesti- gungen ganz erheblich auszubauen. 2m Anschluß an die Konqreßberatunaen tagte

300 von ihnen müssen bereits in den allernächsten Tagen in Barcelona eintrcffen. Wie aus Barcelona weiter gemeldet wird, ist eine Verfügung erlassen worden, durch die aus den bolschewistischen Milizen eine reguläre katalanische rote 2lrmee gebildet wird. Nach Mitteilungen des bolschewistischen Sen ders Valencia find dort umfangreiche Be- festlgungsarbciten begonnen worden. Ganz Katalonien ein Tollhans Wie der „Jour' berichtet, werden in Kata lonien die Gegensätze zwischen den verschiedenen

- gesperrt, nach Valencia gebracht wurde. Er be kam die Führung eines Flugzeuges Type Mar tin, das 380 Kilometer Stundengefchwindigkeit hat und vier Bomben zu je 120 Kilo mltfilhrt. Beim ersten Fluge ist er nun abgeschosseu worden. Im allgemeinen sind die russischen Gefangenen in einem Zustand vollständiger Gefühllosig keit. Beim Verhör antworten alle in gleicher Weise, sic wissen nicht, wer sie geschickt habe und warum sie geschickt wurden. Fragen nach ihrer Familie. Frau und Kindern lassen sie ganz

F. und H. Wie haben die beiden wohl geheißen, die ihrer Liebe hier ein Denkmal gesetzt? Vielleicht — Franz und Herta. Lächelnd streicht die einsame Träumerin über die Stirne. Nein, was für unsinnige Gedanken. 2lber — weshalb endlich nicht? Wär's nicht immer noch besser als dieses trostlose Dahinleben ohne Halt und Ziel? Franz und Herta. — Es klingt doch ganz hübsch, nicht? Und er ist doch ein auter Mensch mit sicherem Ein kommen. Tüchtig ist er auch, er wird es, gerad wenn er sie zur Frau bekommt, sicher weit bringen

wollen. Ganz nette Formen bat er. Schämen braucht sie sich des schmucken Burschen nicht. Und seine Familie? Die ist ihr wohl ein bißchen unangenehm, aber sie muß sich ja nicht viel zu schassen machen mit den Leuten. Das wird Franz wohl verstehen. Unhöflich wird sie bestirmnt mit niemanderr sein, o nein. Und Franz wird staunen, was sie ihm zubringt. Von Mutters Erbteil wird sie eine wunderschön- Mahnung einrichten und es wird sehr gemütlich sein. Und sicher lvird er sie anbeten, weil diese Ehe

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