und Mekong bildet das Reich der „Wa', genannt dis ,Ma-Staaten', und nicht viel größer wie das heutige Tirol. Ursprünglich gehörten die Wa auch rassen- mätzig zu den Schan, die ein rein mongoloides, altchinesisches Kulturvolk waren und noch im Mittelalter große politische Macht in China besaßen. Bis ins 18. Jahrhundert herrschten über ganz Birma Schcmdynastien. Jetzt zeigen die Wa's entschieden austral-asiatisches Rassen- geprägs und auch sehr australische Sitten- anklänge
, denn sie waren bis in die neueste Zeit ein ganz wildes Volk und berüchtigte Kopfjäger. Sie bewahrten sich daher auch ihre Unabhängigkeit. Wem gehören sie aber jetzt? Als England, nachdem im Jahrs '1886 der letzte birmcmischo König Thibaw gefallen war. dessen ganzes Land in Besitz nahm, fielen ihm auch die nördlichen Schanstaaten zu. Damals regte sich in Europa niemand darüber auf und die Eingeborenen hatten dazu keine Ursache, nachdem sie gegen ihre Freiheit ja die Segnun gen der Zivilsation mit allem was drum und dran hängt
Sträf lings wurdest?!' . „Laß mich los!' Sie versuchte, ihren Arm aus seinem Gr,ff zu befreien. Liber er erfaßte die Hand, die ihn abwehrte, und schrie: „Das Liebchen eines Zuchthäuslers — eines Brudermörders!' „Nein!' rief sie ganz außer sich. »Du, du weißt, daß er es nicht ist! Du — du weißt, wer Eugen Dorneck erschossen hat! Wenn nicht du selbst — dann . . .' Sie zögerte, und sie sah plötzlich eine angstvolle Frage in seinem Blick ausflackern, sie fühlte, wie sein Griff sich lockerte und riß
sich los. In diesem Auaenblick sprang Brin gegen Otto an und sie konnte die Tür gewinnen. Mit einem Fußtritt hatte Otto den Hund oo - iich geschleudert, der den Angriff nicht er: orte, als er seine Herrin befreit sah, sondern, ehe die Tür sich hinter ihr schloß, noch rasch mit hinausschlüpfte. Otto sah sich allein. Marileen war ganz atemlos, als sie in ihr Zimmer kam, aber nicht, weil sie die Treppe schnell hinaufgelaufen war. sondern vor Auf regung. Sie war überzeugt, daß Otto nun keine Minute zögern
würde, die Polizei zu benachrichtigen, wer der Verunglückte in Moorbach war. Es mußte schnell alles ge schehen, Götz zu retten und ihn wenigstens solange vor dem Zugriff der Polizei zu schützen, bis er ganz genesen sein würde. Vielleicht gelang es dann Ralf doch noch, ihm ein Entkommen ins Ausland zu ermög lichen. Sie mußte handeln, ehe Tante Dora und Rita nach Hause kamen. So wie sie war, im Hauskleid und ganz leichten Hausschuhen, warf sie einen Mantel um, zog einen Filzhut über den Kopf, und leise schlich