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Page 16 of 20
Date: 26.04.1972
Physical description: 20
Schwurger Icht Bozen Ein Doppelmord bleibt ungeklärt „Pusterer Buam“ und Andreas Egger freigesprochen / Schlußwort des Verteidigers Vor dem Bozncr Schwurgericht ging am vergangenen Montag der Prozeß zu Ende, der die Ermordung der Finanzer Salvatore Cabitta und Giuseppe D'Ignoti zum Gegenstand hatte. Was irgendwie schon in der Luft lag, trat dabei ein: Die Richter kamen zur Erkenntnis, daß die gegen die fünf Angeklagten vorgebrachten Beschuldigungen nicht bewiesen werden konnten

. Die Angeklagten Sieg fried Steger, Josef Forer, Heinrich Ober- lciter, Heinrich Oberlechner und An dreas Egger dürften davon erst am näch sten Tage erfahren haben, denn sie sind flüchtig. Die vier Ahrntaler leben der zeit. wie man hört, in der Bundesrepu blik Deutschland. Der aus Leisach in Osttirol stammende Andreas Egger hin gegen soll sich in Innsbruck aufhalten. Der Prozeß wurde in ihrer Abwesen heit geführt. Die wichtigsten Unterlagen dafür waren die Vernehmungsprotokolle von Andreas Egger

. Der Osttiroler war, wie bereits berichtet, im August 1967 in Kardaun bei Bozen verhaftet worden. Ein Vertrauensmann der italienischen Polizei, der aus der Meraner Gegend stammende Helmut Kröß, hatte ihn in eine Falle gelockt. Egger wurde später vom Schwurgericht in Mailand zu fünf Jahren Kerker verurteilt, weil er zwei Sprenganschläge verübt hatte, einen im Passeiertal und den zweiten in Frangati. Zugleich lief gegen Egger auch ein Ver fahren wegen der Ermordung der zwei Finanzer in St. Martin im Gsieser Tal

. Der Osttiroler soll einige Tage nach seiner Verhaftung vor den Carabinieri gestanden haben, er sei mit den vier Ahmtalem Siegfried Steger, Heinrich Oberleiter, Heinrich Oberlechner und Josef Forer am Abend des 24. Juli im Gsieser Tal gewesen. Die tödlichen Schüsse seien von Steger und Oberleiter abgegeben worden. Er habe hinter der Ortskirche auf sie gewartet. Vor dem Untersuchungsrichter nahm Egger dieses „Geständnis* allerdings wieder zurück und meinte dabei: „Keine Silbe davon ist wahr. Die Carabinieri

haben mir jedes Wort in den Mund ge legt. Sie stellten die Fragen in einer Wei se, daß ich nur mit Ja oder Nein ant worten brauchte. Sie versicherten mir auch, ein Geständnis hätte für mich keine strafrechtlichen Folgen. Man ver folge damit nur den Zweck, die öffent liche Meinung zu beruhigen. Ich ließ mich also überreden und unterschrieb das Protokoll. In Wirklichkeit war ich aber nie in St. Martin in Gsies und kenne auch die vier Ahrntaler nicht“. Soweit Egger. Er verwies in der Folge noch auf ein Alibi

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Page 8 of 16
Date: 21.04.1972
Physical description: 16
Siegfried Steger (33), Josef Forer (33), Heinrich Oberlechner (32), Heinrich Oberleiter (32) sowie der aus Leisach in Ost tirol stammende Andreas Egger (49). Die Anklage fußte hauptsächlich auf den Aussagen von Andreas Egger, der rund ein )ahr später bei Kardaun in Bozen ver haftet worden war. Vor dem Untersuchungsrichter nahm Egger sein Geständnis allerdings wieder zurück und meinte: „Jedes Wort ist mir von den Carabinieri in den Mund gelegt worden. Ich habe die vier Pusterer überhaupt nie gekannt

." Gestern, sechs Jahre nach der Tat, begann nun vor dem Bozner Schwur gericht der Prozeß. Die Anklagebank blieb leer, denn den ermittelnden Orga nen war in der Voruntersuchung ein grober Fehlet* unterlaufen: Sie hatten den in der Mordaffäre mitattgeklagten Andreas Egger irrtümlicherweise vorzei tig in Freiheit gesetzt. In den Händen der Richter blieben daher nur mehr seine zu Protokoll gegebenen Aussagen, deren Verlesung den ganzen Vormittag ausfüllte. Am Nachmittag wurden eine Reihe von Zeugen gehört

keine stich haltigen Beweise gegen sie Vorlagen. Rund ein Jahr später, am 20. August 1967, wurde in Kardaun bei Bozen, der heute 49jährige Andreas Egger von den Carabinieri verhaftet. Er war in Beglei tung des in Meran wohnenden Helmut Kröß, der ein Neffe von Georg Klotz ist. Zugleich mit Egger wurde auch Kröß festgenommen, doch nur für kurze Zeit und vermutlich nur zum Schein. Der Grund: Kröß war.allem Anschein nach ein Vertrauensmann der Carabi nieri. Er hatte in ihrem Apftrag Egger nach Südtirol

gelotst. Die beiden hatten in Meran übernachtet. Auf der Rück fahrt zum Brenner täuschte Kröß dann einen Verkehrsunfall vor. Er streifte mit seinem Wagen in Kardaun einen 600er, in dem zwei Carabinieri saßen. Der Unfall war offensichtlich im Einverneh men mit den Carabinieri geschehen. Bei Egger wurde eine Skizze gefunden, die von Georg Klotz angefertigt worden war. Auf der Skizze war das Versteck eines Sprengstoffdepots aufgezeichnet. In den nächsten Tagen gaben die Ca rabinieri bekannt, Egger

habe gestan den, daß der Feuerüberfall auf die Fi nanzer in St. Martin in Gsies von den vier Pusterern verübt worden sei. Egger sei mit ihnen schwarz über die Grenze gegangen und habe sie bis zum Tatort begleitet. Zugleich habe Egger auch zwei in Südtirol verübte Sprenganschläge ge standen, eines der Attentate galt einem Hochspannungsmast im Passeiertal und das zweite einer Stromkabine in Fran gati. Egger wurde zunächst wegen der zwei Sprenganschläge zur Rechenschaft gezogen, die er freimütig eingestanden

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Page 15 of 44
Date: 12.07.1997
Physical description: 44
. Auch an den deutschsprachigen Mittelschulen in Schlanders (Hochw. Dr. Fritz Ebner), Meran (Josef Wenter), Brixen (Oswald von Wolkenstein), Sterzing (Vigil Raber), Bruneck (Dr. Josef Röd) und Welsberg (Paul Troger) kann Einsicht in die Rang ordnungen für Jahressupplenzen genommen werden. Im Bezirksgefängnis von Brescia (oben) wurde der mutmaßliche Raubmörder Florian Egger (fd. Bild) gestern bis in die späten Nachtstunden verhört. Foto: „D“ Ein Tankwart aus Brez (kl. Bild oben) gab den Carabinieri den entscheidenden Hinweis

: Florian Egger hatte ihm erzählt, daß er zum Gardasee wollte. In Limone (unten) wurde er verhaftet. Foto: „D“ RAUBMORD/Verhör Bozen (LPA) - Südtirol solle weiterhin enge Verbin dung mit der österreichischen Regierung in Wien halten, um einen kontinuierlichen Infor mationsfluß über den Stand der Autonopmiedurchfüh- rung zu gewährleisten. Das empfahl der ehemalige öster reichische Außenminister Pe ter Jankowitsch (links) LH Luis Dumwalder (rechts) bei einem Gespräch im Bozner Landhaus. Jankowitsch

der Sprachgruppen und an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Südtirol. Foto: LPA „Mein Komplize hat geschossen“ F. Egger gibt Bankraub zu, leugnet aber Mord / Acht Kilo Sprengstoff gefunden Laurein/Brescia - Wie glaubhaft das Teilgeständnis von Florian Egger ist, werden erst die weiteren Ermittlungen zeigen. Aufsehenerregend ist es auf jeden Fall: Nicht er habe Candeloro Zamperini erschossen, sondern ein Komplize, dem er - Egger - Geld schulde. Deshalb habe er die Bank überfallen, soll Egger

gestern beim ersten Verhör im Bezirksgefängnis von Brescia erklärt haben. Von Dolomite« -Redakteurin Roberta Costiuc Von 18.30 Uhr bis in die spä ten Nachtstunden dauerte das erste Verhör, dem der mut maßliche Raubmörder von Me ran, Florian Egger, gestern im Bezirksgefängnis von Brescia unterzogen wurde. Im Beisein seines Rechtsanwaltes Alessio Cuccurullo mußte der 28jährige Anstreicher Untersuchungs richter Edoardo Mori und Staatsanwalt Cimo Tarfüsser Rede und Antwort stehen. Erst am Donnerstag

hatte der „Rambo“ von Laurein die Er mittler überrascht. Seine Ver haftung - fast genau einen Mo nat nach dem Banküberfall auf die Untermaiser Sparkassenfi liale in der Gampenstraße - er folgte an einem Ort, wo niemand den Flüchtigen erwartet hätte: in Limone am Gardasee. Beim gestrigen Verhör wartete Egger bereits mit der nächsten Über raschung auf. Nicht er habe den Carabiniere Candeloro Zampe rini erschossen, sondern ein Komplize. Das zumindest soll Egger Staatsanwalt Tarfüsser und Untersuchungsrichter Mori

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Page 18 of 32
Date: 22.04.1972
Physical description: 32
. Auf Wunsch der Get- zenberger und im Einvernehmen mit der Ortsgruppe Kiens hat nun die SVP Bezirksleitung Pustertal der Errichtung einer eigenen Ortsgruppe in Getzenberg zugestimmt. Schwurgericht Bozen Fünfmal Zeugen bestätigen Alibi von Andreas Egger - Am Montag wird das Urteil gefällt Der Prozeß, der den Mord an den Finanzern Salvatore Cabltta und Giuseppe D'Ignoti zum Gegenstand hat, ist nunmehr in seine Endphase getreten. Gestern vormittag wurden noch eine Reihe von Zeugen gehört, die das Alibi

von Andreas Egger bestätigten. Laut ihren Angaben hatte sich Egger zum Zeitpunkt der Blut tat in einem Gasthof in Taisten aufgehalten. Am Nachmittag sprachen die Ver treterin der Nebenkläger, Dr. Adriana Pasquali, und Staatsanwalt Dr. Pittarelli. Beide plädierten für einen Schuldspruch aller fünf Angeklagten. Dr. Pittarelli be antragte nach einstündiger Anklagerede für alle Angeklagten Lebenslänglich und zudem noch zwei Jahre Kerker. Der Prozeß wild am Montag mit dem Plädoyer des Verteidigers fortgesetzt

. Das Urteil dürfte für Mittag zu erwarten sein. Die am Vormittag fortgesetzte Zeu geneinvernahme ergab folgendes Bild: Mindestens zehn Personen der Trachten gruppe, die am Abend des 24. Juli 1966 mit einem Autobus von Reischach nach Taisten fuhren, erinnerten sich daran, daß während der Fahrt zwei Männer in Bergsteigerausrüstung zugestiegen wa ren. Drei von ihnen erkannten nach über einem Jahr noch einen der beiden. Es war Andreas Egger. Nach ihren An gaben hatte er den Abend des 24. Juli 1966 im Gasthof

„Mairhofer* in Taisten zugebracht. Die Zeugen schworen, daß Egger von acht Uhr abends _ bis zwei Uhr nachts mit seinem Begleiter Wolf ram Vlasak im Gastlokal saß. Es konn te somit nachgewiesen werden, daß Eg ger unmöglich an dem Mordanschlag in St. Martin in Gsies, der am gleichen Abend gegen 23 Uhr verübt worden war, beteiligt sein konnte. Einer der Mitan geklagten und zugleich Kronzeuge der Anklage schien somit auszufallen. Man weiß auch, daß Taisten rund zehn Kilo meter von St. Martin in Gsies

entfernt ist. Die ersten Aussagen, die Andreas Egger vor den Carabinieri zu Proto koll gegeben hatte, klangen ja von vorn herein sehr unglaubwürdig. Er hatte an gegeben, er sei mit den vier „Pusterer Buam“ im hintersten Ahmtal über die Grenze gegangen und dann mit ihnen in einem Lieferwagen durch das Ahm tal über Bruneck in das obere Pustertal nach Gsies gefahren. Es ist kaum anzu nehmen, daß sich vier von der Polizei fieberhaft gesuchte Pusterer einer sol chen Gefahr ausgesetzt hätten

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Page 3 of 28
Date: 23.06.1997
Physical description: 28
ÜOlQtlltfeU . Nr. 142 Montag 23. Juni 1997 SUOTM | RAUBMORD / Ermittlungen Täter kannte sein Opfer Hat Carabinierikaserne in Rabland ausgemalt Laurein/Bozen(rc) - Florian Egger und Candeloro Zamperini kannten sich: Dieser Verdacht scheint sich zu sehends zu erhärten. Egger soll nämlich vor drei Jahren die Carabinieri-Kaseme von Rabland ausgeweißelt haben, als Zamperini dort stationiert war. Den heftigen Wortwechsel, den Zeugen nach dem Über fall in der Sparkasse von Un termais

zwischen Bankräuber und Ordnungshüter gehört haben wollen, war der erste Hinweis darauf, daß der tat verdächtige Florian Egger und Candeloro Zamperini (im Bild) sich bereits von früher kannten. Was anfangs nur eine Ver mutung war, scheint beim bisherigen Ermittlungsstand immer wahrscheinlicher zu werden. Vor drei Jahren soll nämlich Florian Egger, der damals noch als Anstreicher arbeitete, die Carabinierika- seme von Rabland ausge weißelt haben. Zu der Zeit war Zamperini in Rabland stationiert. Außerdem befin det

ergriff, gehört Florian Egger. Seine Brüder bestätigten denErmittlem, daß Florian ein Mountainbike dieses Typs besitzt. Ein Familienfoto lieferte schließlich den letzten Beweis. Es zeigt Florian, wie er auf dem Rad sitzt. ObdieBIut- flecken, die auf dem Rad gefunden wurden, von Egger stammen, wird sich erst nach seiner Festnahme herausstellen. Foto: „D“ Das Auto von Florian Egger, ein weißer Renault Nevada 21, konnte am Samstag sichergestellt werden. Egger hatte im Laufe der Jahre oft Auto gewechselt

. Mit einem Opel verursachte er vor sechs Jahren einen tödlichen Verkehrsunfall. Foto: „D“/oe ■DER 5CHNAUJER.- Vorgeschtern hot der Summer ungfongen. Wohrscheinlich hot’s ihm nou niemend gsog. RAUBMORD / Fahndung Keine Spur von Florian Egger Regen und Nebel erschweren Großeinsatz / „Wer Egger hilft, macht sich strafbar“ Laurein/Bozen (rc) - Strömender Regen prasselt auf die Hausdächer nieder, alles ist in dichten Nebel gehüllt. Vor der Carabinierikaserne in Pro- veis macht sich ein neuer Suchtrupp bereit

, um die um liegenden Wälder und Schutz gütten zu durchforsten. Ein Po lizeihund zerrt nervös an seiner Leine. Drei zermürbende Tage dauert der Großeinsatz im Non stal bereits. Vom mutmaßlichen Raubmörder von Meran, Flo rian Egger, fehlt immer noch jede Spur. Und sein Vorsprung ver größert sich, befürchtet so mancher Ermittler. Seit Freitag nachmittag, als sich der 28jäh- rige Dachdecker vor den Au gen von Carabinieri-Haupt- mann Valerio Devoti in einen Abgrund stürzte, um einer Ver haftung zu entgehen, hat nie

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Page 12 of 26
Date: 18.12.1965
Physical description: 26
; Elisabeth, als Schwester; . auch im Namen aller Enkelkinder und der übrigen Verwandten. Gerichtssaal Als ein braver ... könnte der 23 Jahre alte Hel- muth Egger aus Naturns bezeichnet werden. Er sorgt dafür, daß Polizei, Gericht und nicht zuletzt (auch die Presse immer wieder etwas zu tun bekommt. Seine guten fünf Jahre Gefängnis, die ihn bis ins Jahr 1970 hinter Gitter halten werden, hat er nicht „in einem Streiche“ gesammelt. Schön langsam kamen sie zusammen, Jahr für Jahr etwas, von den be dingten

Verurteilungen bis zu den nicht mehr mit Bewährungsfrist ver hängten Strafen. Und nun saß Egger in Udine und sollte seine fünf Jahre „herunter- sitzen“. Da wurde ihm die Zeit lang. Deshalb kam er auf die Idee, dem Bezirksrichter von Sterzing einen Brief zu schreiben. Er gab bekannt, daß er früher einmal schwarz über die Brennergrenze nach Österreich und auch wieder, zurückgegangen sei. „Selbstbekenntnis" nennt man das.- Und das Bezirksgericht waltete seines Amtes und veranlaßte die Überführung Eggers

nach Sterzing, damit man dort über seine bekannt gewordene Missetat urteilen könne. Und Egger karn, seinem Wunsche gemäß, nach Sterzing und wurde auch prompt für sein Geständnis be lohnt. Eine Kleinigkeit im ganzen Sündenregister des jungen Mannes. Aber er war in Sterzing und hoffte, auch dort bleiben zu können. Aber o weh! Eines Tages kam die Nach richt, daß er am folgenden Tag zuerst nach Bozen und dann wahr scheinlich wieder nach Udine trans portiert werden solle. Daraufhin handelte Egger und dies wurde

ihm durch die Gemütlichkeit, die an scheinend im Sterzinger Gefängnis Trumpf ist, auch erleichtert. Das Gefängnis in Sterzing liegt im dritten Stock des Bezirksgerichts hauses. Ebenso im dritten Stock ist die Wohnung des Gefängniswärters Danilo Grippo. Am 7. Dezember mel dete sich ,Egger und ersuchte, auf den Abort gehen zu können. Der Gefängniswärter ließ den Burschen aus der Zelle und zum bewußten Örtchen gehen. Inzwischen ging Grippo weg, um einige andere Sa chen zu erledigen. Einen „Kurzen

", den es in der Zwischenzeit in der Lichtleitung gegeben hatte, behob jedenfalls Grippo, der nach einiger Zeit zum Abort zurückging, um nachzusehen, ob der Kerl endlich einmal „fertig gemacht hatte“. Egger hatte sich tatsächlich bereits fertig gemacht! Fertig für seine erhoffte Reise in die Freiheit. Der Bursche war ausgeflogen, das stand fest, denn Grippo fand ihn in keinem Winkel des Hauses. So blieb nichts anderes übrig, als Alarm zu schlagen. Um 7 Uhr früh des an deren Tages traf dann in Gestalt

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Page 3 of 16
Date: 05.02.1964
Physical description: 16
beklagt hatten, dem Spreng- S ^cigelegt werden. — Gestern wurden sechs weitere Angeklagte einvernommen, nämlich; Josef Matscher, Karl Wallnüfer, Walter Gruber, Luis Egger, Bernhard Untèrholzner und Dr. Josef Sullmann. Egger gab zu, einen Hochspannungsmast gesprengt zu haben. Am gestrigen Vormittag kam als erster der Kaufmann Josef Matscher aus Tisens an die Reihe. Matscher ist Vater von sechs Kindern und war Schützenhauptmann von Tisens. Er hatte für Georg Pircher eine Metallkiste mit Sprengstoff

.“ Der Angeklagte erklärte nodi, daß er sich keine Gedanken gemacht habe, als ihm der Sack übergeben wurde. Beirichter Dr. Sclcchitano: „Haben Sie Mat scher, der Ihnen von der Metallkiste erzählt hatte, nicht : gesagt, Sie hätten von Pircher einen Sack mit Pulver bekommen?“ Wallnöfer: „Nein.“ Luis Egger gesteht einen Anschlag Nach einer kurzen Pause wurde die Ver handlung mit der Einvernahme des aus Sankt Walburg in Ulten stammenden Arbeiters Luis Egger fortgesetzt. Er wird beschuldigt, in der Herz-Jesu-Nacht

des Jahres 1961 einen Hoch spannungsmast der STE in St. Walburg in Ulten gesprengt zu haben, in der Nähe seiner Wohnung war eine Pistole und verschiedenes Sprengmaterial gefunden worden. Am 17. August 1961 wurde er verhaftet. Wie der Prä sident mitteilte, ist Egger bereits im Jahre 1950 wegen Besitzes, von Kriegswaffen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Egger gestand im Lauf der Einvernahme den ihm zur Last gelegten Anschlag. Den nötigen Sprengstoff dazu habe er von einem Unbe kannten erhalten

. Ueber seine erste Begeg nung mit diesem Unbekannten sagte Egger folgendes: Dei Besuch von einem Unbekannten „Es war, so viel ich mich erinner kann, Ende Mai, daß ein Mann ln den mittleren Jahren, als Bergsteiger gekleidet, zu mir kam und ein Gespräch über das Bergsteigerwesen begann. Dann lenkte er sein Gespräch allmählich auf die politische Lage in Südtirol. Im Laufe sei ner Ausführungen dachte ich mir: „Das ist gar kein dummer Mensch“. Präsident: „Was hat er denn gesagt?“ Egger: „Er sprach

vor .allem von der Nicht durchführung des Pariser Vertrages, der schon vor so langer Zeit abgeschlossen worden ist.“ Der Unbekannte sei dann fortgegangen und nach ungefähr zwei Wochen wiedergekom men. Bèi dieser Gelegenheit habe er von der Notwendigkeit gesprochen, demonstrative An schläge durchzuführen. Präsident: „Was haben Sie dazu gesagt?“ Egger: „Ich habe gesagt: Gut wäre es schon, aber es Ist nichts da, womit man einen sol chen Anschlag durchführen könnte.“ Der Un bekannte habe daraufhin gesagt, daß er schon dafür sorgen

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Page 13 of 48
Date: 21.06.1997
Physical description: 48
Üofatrihm . Nr. 141 Egger bereits vorbestraft Bozen/Proveis (uli/gat) - Der mutmaßliche Raubmör der von Meran ist bei der Po lizei offenbar kein Unbekann ter: In Florian Eggers Akten finden sich in den Jahren 1986 bis 1994 Anzeigen wegen klei nerer D elikte. Er handelte sich offenbar drei bis vier Anzeigen wegen Trunkenheit auch am Steuer, Drohungen und Wi derstand gegen die Staatsge walt ein. Details sickerten ge stern nur wenige durch. Ein mal soll er in angetrunkenem Zustand in einer Bar

einen Streit angefangen haben. Die Ordnungshüter schritten ein; Egger soll sich geweigert ha ben, mit in die Kaserne zu kommen. Ein weiteres Mal wurde er bei einer Routine kontrolle der Carabinieri in Tisens angehalten. Dabei soll er plötzlich durchgestartet sein, dem Carabiniere im Vor beifahren die Kelle aus der Hand geschlagen haben und losgerast sein. Da sich die Ordnungshüter das Num mernschild notiert hatten, konnten sie den Mann ausfin dig machen. Einmal soll er im italienischen Nonstal

in einen Unfall, bei dem eine Person starb, verwickelt gewesen sein. In der Folge wurde ihm der Führerschein für einige Zeit entzogen. Im Gefängnis war Egger jedoch noch nie. Seit eineinhalb Jahren wohnte Florian Egger im zweiten Stock dieses Miethauses (siehe auch Bild unten, Kreis). Im Gemischtwarenladen „ Weger“ im Erdgeschoß arbeitet Eggers Freundin als Verkäuferin. Foto: „D“ Florian Eggers Wohnung (im Kreis) liegt im Dorfzentrum von Laurein gegenüber dem Gasthof „Stern“, wo Egger häufig verkehrte. Foto

: „D“/eg/SMA 12-191- v. 20.06.97 Großfahndung im Raum Laurein/Proveis Über die Fahndung nach dem Raubmörder berichten und recherchierten: Koordination: Günther Heidegger (gh) Text: Roberta Costiuc (rc), Klaus Innerhofer (ki), Armin Gatterer (gat), Michael Mühiberger (mü) und Ulrike Huber (uii). Fotos: Erika Gamper (Hubschrauberflug mit Aeroveneta), Roberta Costiuc Samstag/Sonntag I 21./22. Juni 1997) Mit Hundestaffeln (rechts oben) suchten die Ermittler nach Florian Egger (links oben), dem mutmaßlichen

Mörder von Candeloro Zamperini (rechts unten). Die Carabinieri- Kaseme in Proveis diente als Einsa tzzen trale (großes Bild). Foto: „D“/eg/SMA 12-191 v. 20.6.97 RAUBMORD/Wende Menschenjagd am Nonsberg 28jähriger Dachdecker Florian Egger aus Laurein als mutmaßlicher Täter identifiziert Brille als entscheidender Hinweis / Nach Sturz in 20 Meter tiefe Schlucht entkommen Laurein/Bozen (rc) - Mit einem waghalsigen Sprung in ei nen Abgrund ist der 28 jährige Florian Egger gestern nur knapp einer Verhaming

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Page 15 of 16
Date: 18.06.1965
Physical description: 16
Schwurgericht Bozen Nächtlicher Raub in Gargazon Beim Bozner Schwurgericht fand am Mittwoch der dritte Prozeß der laufenden Frühjahrssession statt, der eine Anklage wegen eines Raub überfalles zum Gegenstand hatte. Angeklagt waren vier Personen, die in Meran, bzw. in dessen Umgebung wohnhaft sind. Es handelte sich um den 23jähri- gen Helmut Egger aus Naturns, Luis Zöggeler, 20. aus Meran, um dessen 16jiihrige Schwester, sowie um den 30jährigen Kalabresen Angelo Fer- rieri, der zur Zeit der Tat

im Ulten- tal als Maurer beschäftigt war. Nur Helmut Egger war wegen Raubes angeklagt. Helmut Egger führte angeblich ein Doppelleben. Als Bräutigam der minderjährigen Schwester Luis Zög- gelers gab er sich als braver und arbeitsamer junger Mann. Der an dere Helmut Egger aber war ein Bursche, der Auto aufbrach und dann aus denselben alles entwen dete, was ihm brauchbar erschien. Er machte auch einen „Besuch“ in einer Bar in Hafling und ließ dort Süßigkeiten mitgehen, mit denen er sein ahnungsloses

kleines Mäd chen beschenkte. Am 24. Juni 1964 um 4 Ulir früh wurde Egger dann zum Räuber. Der Vorfall wird in der Anklageschrift wie folgt geschildert: Egger befand sich in Gargazon und suchte wie ein Raubvogel nach Beute. Er kam vor die Pension „Karin“ des Johann Nocker. Vor dem Hause war ein Auto abgestellt, das dem Engländer Mrasindey Leonhard Yonnson ge hörte. Der „Nachtvogel“ öffnete mit seinem bewährten Trick die ver sperrte Wagentür, stieg ins Auto und suchte unter den darin befind lichen

Gegenständen das Beste her aus. Während er noch bei der Ar beit war und bereits einen Feld stecher, eine Windjacke, eine Reise tasche und einen Radioapparat aus dem Wagen geholt hatte, hörte Egger eine Stimme, die ihm zurief: „Was machst du da!“ Egger zog sei nen Revolver und richtete die Waffe gegen den Besitzer der Pension, der — von irgendeinem Lärm aufge weckt — mit einem Besenstiel be waffnet nachsehen gegangen war, was vor seinem Hause geschah. Nocker war gezwungen, langsam, langsam den Rückzug

anzutreten. Aber auch Egger ging langsam in die entgegengesetzte Richtung, die Waffe im Anschlag. Als der Bursche glaubte, weit genug zu sein, begann er plötzlich zu laufen und ver schwand. Bei der Anzeige bei den Carabi nieri gab Nocker zwar eine Personen- beschretbung, aber der „Unbekann te“ blieb verschwunden. Bis zum 1. Juli 1964. An diesem Tage sah ein Carabinieribrigadier, der mit ande ren Polizisten in der Nähe der Eisen- bahnbrücke beim Meraner Bahnhof seinen Dienst versah, einen jungen Mann

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Page 3 of 24
Date: 14.07.1997
Physical description: 24
flólomtfot - Nr. 160 FAHNDUNG / Interview „Wollte verhaftet werden“ Tankwart Canestrini: Hatte Angst vor Egger Brez/Bozen - „Ich glaube, Egger wollte erwischt wer den.“ Davon ist Tankwart Francesco Canestrini aus Brez, der den Carabinieri am Donnerstag den entscheidenden Hinweis auf Florian Eggers Ziel gab, überzeugt. Nur deshalb habe Egger ihm verraten, wohin er unterwegs war, so Canestrini. „Dolomiten“: Herr Cane strini, haben Sie Florian Egger sofort erkannt, als er zu Ihnen zum Tanken kam

? Francesco Canestrini: Nicht sofort. Er tauchte um 7.20 Uhr bei mir auf und tankte um 30.000 Lire. Erst als er das Vi sier seines Motorradhelms aufklappte, habe ich ihn er kannt. „D “: Und er hat es bemerkt? Canestrini: Ja. Ich hatte ziemliche Angst, daß er mir et was antun könnte. Schließlich mußte er wissen, daß ich ihn verraten konnte. „ D Trotzdem hat Egger Ih nen verraten, wohin seine Rei se ging. Canestrini: Er sagte, er wolle drei Tage am Gardasee ver bringen, um dort zu arbeiten. „D Warum glauben

Sie, ist Egger so ehrlich gewesen? Canestrini: Wahrscheinlich hatte er das Versteckspiel satt und wollte gesehen werden. Deshalb hat er auch nicht vor sechs Uhr morgens getankt, obwohl der Self-Service in Be trieb war. „D": Welchen Sinn soll es haben, sich ausgerechnet am Gardasee verhaften zu lassen? Diesen „Gefallen“ hätten ihm die Carabinieri von Proveis doch auch getan. Canestrini: Egger wollte Tankwart Francesco Canestri ni: Keinen Moment gezögert. wohl vermeiden, daß sich da bei „versehentlich

ein Schuß löst“, wenn Sie verstehen, was ichmeine. Am Cardale waren doch viele Menschen um ihn. Da sind Schießereien unwahr scheinlicher. „D“: Gab es einen Moment, in dem Sie zweifelten, ob Sie Alarm schlagen sollten? Canestrini: Keine Sekunde lang. Kaum war Egger weg, habe ich die Carabinieri ver ständigt. Manche Medien stel len mich deshalb als Helden hin. Dabei habe ich nur meine Pflicht getan. Int.: Roberta C o s t i u c Landwirt Luis Tonner (im Bild) hatte keine Ahnung, daß sich Florian Egger

in seiner alten Scheune eingenistet hatte. „Hier stand es“, erklärt ein Verwandter des Mechanikers Werner Kollmann, aus dessen Garage Egger das Motorrad entwendet hat. 5ER Golfspieln in Schnea isch wia Rodln af an Sea. Total verrückt, konn i lei sogn. Montag 14. Juli 1997 MORDFALL WALDNER / Verteidigung „Rainer wurde seit ’89 abgehört“ Riz: Rainer völlig unter Kontrolle / „Fehler über Fehler von Staatsanwalt und Medien“ Bozen - „Peter Paul Rainer wurde seit 1989 telefonisch ständig abgehört

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Page 15 of 16
Date: 10.03.1966
Physical description: 16
war, ermordet zu haben. Nachdem die Carabinieri von Trient nun schon seit Montagabend nach dem Flüch tigen fahnden und dabei sein Elternhaus bewachen, alle öffent lichen Lokale in der Nähe ab suchen und das ganze Stadtgebiet von Trient und Umgebung durch kämmen, tritt immer mehr der Ver dacht in den Vordergrund, daß der jugendliche Flüchtige sich nach Mailand abgesetzt haben könnte. Gerichtssaal Der 25jährige Metzger Josef Egger aus Hafling und der 40jährige Albert Brugger aus Sarnthein waren vom Meraner

Gemeindetierarzt Dr. Giu seppe Paggetti wegen Gewaltanwen dung und Drohung gegenüber einer Amtsperson angezeigt und später an geklagt worden. Der Vorfall spielte sich am 28. Sep tember 1962 im Meraner Schlachthof ab. Der Portier des Schlachthofes, Edmondo Resca, hatte auf Anord nung des Gemeindetierarztes, der als solcher auch Direktor des Schlacht- hofes ist, Josef Egger die diesem von der Behörde ausgestellte Transport lizenz für lebende Tiere abgenommen. Diese „Verfügung" traf der Gemein detierarzt

, weil Egger ein bereits ge schlachtetes Schwein mit seinem Lie ferwagen irgendwohin gebracht hat te. Wann das war, wo das war und wer Egger für diesen illegalen Trans port verantwortlich gemacht hat, kam nicht zur Sprache und ist auch in den Prozeßakten nicht vermerkt. Dr. Giuseppe Paggetti hatte es jeden falls erfahren und verfügte daher die „Beschlagnahme“ der Transport lizenz. Damit war aber der geschäft lichen Tätigkeit des Metzgermeisters eine sehr enge Grenze gezogen wor

den, denn wie sollte er in Zukunft gekauftes Vieh transportieren? Die Beschlagnahme soll an einem Diens tag oder Mittwoch erfolgt sein. Am darauffolgenden Samstag begab sich Egger in Begleitung seines Freun des Brugger zum Gemeindetierarzt Dr. Paggetti in den Schlachthof. Dort Man fragte zudem eine Reihe von Freunden nach den Gewohnheiten und den bevorzugten Lokalen Giu liano Chinis, um ihm eventuell auf die Spur zu kommen, bisher aber ohne Erfolg. Wie man hört, soll Giuliano Chini, nachdem er das elterliche Haus

am heutigen Donnerstag um 11 Uhr. kam es zu einer Aussprache zwischen Dr. Paggetti und Egger. Letzterer soll die Rückgabe der Transportlizenz verlangt haben, was der Gemeinde tierarzt aber verweigerte. Darauf soll Egger die Bemerkung gemacht ha ben: „Ich werde es Ihnen schon zei gen, ich gehe zum Provinzialtierarzt und dann haben Sie die Unannehm lichkeiten zu tragen“. Aber nicht nur das: Egger und Brugger sollen zu diesen Worten Gesten gemacht ha ben, die es dem Tierarzt — nach des sen Aussagen

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Page 15 of 16
Date: 19.02.1964
Physical description: 16
Gerichtssaal: War es die Rache des „Abgewiesenen?" Alfredo Alfarè (24 Jahre) aus Niederdorf und Josef Egger (30 Jahre) aus Antholz waren des erschwerten Diebstahls angezeigt worden. Alfarè selber hat die Staatsanwaltschaft „auf die Spur" gebracht, indem er eines Tages dieser folgende Erzählung zum besten gab: Er und der Egger waren in der gleichen Konditorei in Sterzing als Arbeiter beschäf tigt, d. h. er (Alfarè) sollte Konditor werden, während es Egger schon war. Da — immer

nach den Erzählungen des Alfarè — haben beide einen „Fischzug“ vereinbart, der ihnen mit einem Schlage etwas Greifbares in die Geldtasche bringen sollte. Deshalb fuhr Egger am 5. Mai 1957 nach Niederdorf und ließ sich in der dortigen landwirtschaftlichen Genos senschaft ein sperren, nachdem er sich vorher in irgend einem Winkel des Gebäudes ver steckt gehalten hatte. Als alle Türen geschlos sen waren, es finster wurde und Egger sicher zu sein glaubte, holte er die mitgenommene Säge heraus und begann

damit die Eisenstübe eines Fensters durchzusägen. Als alles vor bereitet war, wartete Egger auf den jungen Kumpan. Dieser traf auch prompt ein, ging sthnurstracks zum wartenden Egger und gab ihm das vereinbarte Zeichen, daß er ange kommen sei. Die angesägten Stäbe wurden vollends vom Fenster entfernt und Alfarè konnte einsteigen. Die Beute, die Egger ge macht hätte, war nicht gering: 255.000 Lire in bar. „Ich“, so erzählte Alfarè weiter, „habe vom Egger 40.000 Lire als .Vorschuß’ bekom men und kaufte mir sofort

einen Anzug.“ Wieviel Egger tatsächlich bei der landwirt schaftlichen Genossenschaft erwischt hatte, er fuhr Alfarè, wie er dem Gericht bekanntgab, erst durch die Zeitung. Außer diesen 40.000 Lire habe er nichts mehr vom Egger be kommen. Er (Alfarè) habe sich in seiner Haut nicht mehr wohl gefühlt, sei zur Staatsan waltschaft gegangen und habe dort den ge meinsamen Einbruch gestanden, Josef Egger wurde daraufhin von den Cara binieri einvernommen und er gab seinem Erstaunen über das, was er verbrochen

haben sollte, in überzeugender Form Ausdruck. Gleich verhielt er sich vor dem Staatsanwalt und vor dem Untersuchungsrichter: Egger be teuerte immer, von der ganzen Sache über haupt nichts zu' wissen. Es war nur so viel klar, daß Alfarè aus Gründen, die Egger nur ahnen konnte, ihm „eins auswischen“ wollte. Wenn dem so war, so hat der Konditorlehr ling wirklich ins Schwarze getroffen, denn jetzt standen beide vor einem Strafsenat des Bozner Landesgerichtes. Alfarè behauptete auch dem Vorsitzenden gegenüber, daß seine damalige

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Page 3 of 40
Date: 07.09.1995
Physical description: 40
Üolomrtcn - Nr. 200 Nach einem Gebet am Grab von Bischof Gargitter segnete Bischof Egger gestern das Denkmal Gaigitters im Dom. Foto: „D“/HS Anstoß zum Denken Gargitter-Denkmal im Dom gesegnet Br ixen (IIS) - Als einen Anstoß zum Gedenken, zum Nachdenken und Weiterdenken hat Bischof Wilhelm Egger das Denkmal für Bischof Joseph Gargitter bezeichnet, das er gestern nach der Seelsorgertagung bei einem Wortgottesdienst im Dom segnete. Die Diözese habe Bischof Gargitter viel zu verdanken. Die Feier

des Glaubens“ B r i x e n (th) - Alfred Frenes ist der Autor des gestern vor gestellten Buches über Joseph Gargitter (im Bild das Deck blatt). Bischof Egger bezeich net seinen Vorgänger im Vor wort des Buches als „eine Va terfigur dieser Diözese. Sein Dienst galt vor allem der Ein heit und dem Frieden.“ Dieses Buch zeichnet den Lebensweg von Bischof Gargitter an schaulich und vielfältig nach. Auf weiten Strecken kommt der Bischof selbst zu Wort. Be sonders beeindruckend ist das am Ende des Buches abge

druckte geistliche Testament Gargitters („Am Abend mei nes Lebens“). Repro: „D“ Rückblick und Ausblick B r i x e n (th) - In seiner Ansprache gab Bischof Egger einen Rück- und Ausblick über die Tätigkeiten der Diözese. Neben den Pfarrgemeinderatswahlen und der Würdigung der Tä tigkeit der Caritas (siehe dazu nebenstehenden Bericht) sprach er auch das Jahr der Jugend an. Aufgrund vieler Begegnungen und Kontakte konnte der Bischof feststellen, daß sich einiges bewegt habe. * Die Unruhe in der Kirche

Österreichs hat laut Bischof Egger auch Auswirkungen auf die Kirche in Südtirol. All die Fragen, die in Österreich aufgetaücht seien, sind „sicher auch Anlaß zur Besinnung und zur gemeinsamen Bewältigung der Pro bleme.“ * Die Pastoralbesuche stehen vor ihrem Abschluß. Insgesamt hat der Bischof bisher 253 Pfarreien besucht. Heuer stehen noch 27 Pastoralbesuche an. * Der Bau des Pastoralzcntrums steht vor dem Abschluß. Ende des Jahres wird die Diözesanverwaltung in das neue Gebäude in Bozen einziehen

. / Donnerstag 7. September 1995 Seelsorqertaqunq in Brixen Besinnung auf Glaube und Werte Bischof Wilhelm Egger über pastorale Aufgaben im Herz-Jesu-Gedächtnisjahr Mehrere hun dert Geistliche und Ordcns- leute sowie weltliche Reli- gionslehrcr und Seelsorg- helfcr verfolg ten gestern aufmerksam die Rede des Bischofs hei der Seelsorger tagung. Foto: „D“ Brixen (th) - „Pastorale Aufgaben im IIcrz-Jcsu-Gc- düchtnisjahr“:' Mit einem Grundsatzreferat zu diesem Thema beendete gestern nach mittag Diözesanbischof

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Page 3 of 16
Date: 30.07.1986
Physical description: 16
R Wilhelm Egger neuer Bischof 46jähriger Kapuziner zum Nachfolger von Joseph Gargitter ernannt Scheidender Oberhirte bot aus Gesundheitsgründen den Rücktritt an Boten (no) — P. Wilhelm Egger OFMCap. Ist der neue werde er sich wie sein Amtsvorgängcr für das friedliche Bischof der Diözese Bozen-Brixen. Der 46jährige Professor Zusammenleben der drei Volksgruppen einsetzen. „Wir Ittr Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Christen haben nicht nur einen Inhalt (den Frieden), son

- Hochschule Brixen tritt die Nachfolge von Joseph Gargit- dern auch eine Methode (ohne Gewalt) zur Konniktlösung ter an, der aus Gesundheitsgründen seinen Rücktritt ange- anzubleten“, erklärte der Ordensmann. Bischof Joseph boten batte. Der neue Oberhirte, der dem Kapuzinerorden Gargitter, der bis zum Amtsantritt von P. Wilhelm Egger angehört, stellte sich gestern nachmittag bei einer Presse- die Diözese als Apostolischer Administrator leitet, verab- konferenz der Öffentlichkeit vor. In einem Grußwort

schiedete sich mit einer kurzen Ansprache (siehe untenshe- betonte P. Wilhelm Egger, daß er ein Bischof für alle Gläu- henden Kasten) von den Gläubigen ln unserem Lande. Er blgen sein Wolle. Er ersuchte Seelsorger und Laten um sprach allen seinen Dank für die Unterstützung ln den letz- Ihre Mitarbeit, damit die Kirche in Südtirol zu einem Ort ten 34 Jahren aus und bat um Vertrauen für seinen Nach- des Friedens und der Nächstenliebe werde. Als Bischof folger. Joseph Gargitter Bozen (th) — Ein Schlüssel

entschloß.“ Mit dem Datum vom 3. November 1985 habe er ein Rücktrittsgesuch nach Rom gesandt, das der Papst mit großem Be dauern zur Kenntnis genommen habe. „Die Annahme des Rücktrittes sollte gleichzeitig mit der Ernennung des neu en Bischofs bekanntgegeben werden", erklärte Innerhofer. Die Antwort aus Rom sei bereits vor ein paarTagen einge troffen, habe aber erst jetzt veröffent licht werden dürfen. „Zum Nachfolger Dr. Gargitters als Bischof von Bozen- Brixen berief der Papst P. Dr. Wilhelm Egger

, wird die Kir che zu dem, was sic sein soll: ein Ort des Friedens und der Nächstenliebe.“ Zum Zusammenleben der Volksgruppen Im anschließenden Pressegespräch antwortete der neue Oberhirte auf die verschiedenen Fragen der Journalisten, die in erster Linie seine Position ln der Kirche und die Schwerpunkte seiner künftigen Tätigkeit betrafen. „Ich weiß mich meiner Aufgabe, das Wort Gottes zu verkünden, sowie der Erneuerung des Zweiten Vatikanischen Konzils verbun den“, erklärte P. Egger. „Wie im kanoni schen

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Page 13 of 40
Date: 08.05.1990
Physical description: 40
' Pas ; ler (532). Adolf Rainer (390), Siegfried Baur wä'n J0S H™" r r an l l ( 239 )' Dr - Eduard Schmleder (216), Valentin Änrlo n r 6 riic 7 i 0 *’u Le ° ;! 0 . as ( 166 )' Sllvesler Bachmann (155), Gottfried Hugo Ha ( clhoier H (132) f M ° hlmann (139) ’ Al "° n BaChmaR " (13,, >' FÖr Inso Marfcll (1): Kuno Prey (76). DC (2): Elena Barbarino-Cadamuro (141), Alessandro Spiazzi ( 75 ). JENESIEN . SVP (15): Alois Plattner (703), Walter Hörwarter (584), Paul Romen (490), Oswald Egger (287), Alois

Domanegg (283), Anna Wieserberger (281), Paul Oberkofler (246), Johann Plattner (213), Walter Reiferer (201), Ernst Furggler (198), Walter Weifner (197), Karl Furggler (194), Johann Egger (184), Sieg fried Oberkofler (184), Paul Zöggeler (178). Die 1985 gewählten Gemeinderäle: SVP (15): Alois Plattner (788), Joset Plankl (420), Waller Hörwarter (369), Alois Domanegg (294), Paul Oberkofler (238), Karl Furggler (208), Josef Reichhalter (203), Johann Pircher (200), Karl Aster (193), Peter Zöggeler (191

), Josef Trailer (184), Werner Wenighofer (169), Josef Gramm (168), Anton Egger (167), Anion Burger (166). KALTERN SVP (17): Wilfried Battisti-Matscher (2334), DDr. Arnold von Stefenelli (1052), Anton Larcher (646), Gertrud Benin (569), Othmar Hafner (480), Sieghard Reiner (466), Karl Gschnell (465), Christian Ambach (446), Karl Florian (411), Günther Andergassen (406), Hansjörg Wirth-Anderlan (406), Brigitte von Lutterotti-Innitzer (373), Annettes Ambach (362), Andreas Mayr (338), Hermann Bertagnoll

, Berghelm (235). POU (1): Willy Mulser (39). PCI (1): Luciano Mengoni (38). DC (1): Giuseppe Costalonga (25). KASTELRUTH SVP (15): Vinzenz Karbon (1077), Franz Zemmer (432), Walter Demetz (421), Johann Goller (400), Anton Silbernagl (396), Emmerich Silbernagl (372), Giovanni Perathoner (359), Luis Scherlin (347), Karl Profanier (343), Richard Pitschieler (327), Paul Prossliner (318), Helmut Egger (312), Norbert Karbon (310), Stefan Perathoner (310), Gottfried Schgaguler (304). Freie Liste (4): Andreas

Bergmeister (150), Hartmut Oberbacher (148), , Engelbert Grünberger (139), Luis Runggatseber (132), Konrad Vikoler (122), Walter Schweigkofler (115), Alois Vonmetz (107). PDU (1): Paul Rabanser. SVP (15): Franz Lösch (1773), Christoph Guller (986), Hermann Egger (734), Robert Schönweger (710), Ernst Hofer (642), Karl Karnutsch (625), Dr. Reinhold Huber (609), Albert Innerhofer (601), Karl Innerhofer (671), Martin Laimer (512), Hanni Gurschler-Romen (461), Karl Margesin (456), Elsa Schnitzler- Platter (446

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Page 20 of 40
Date: 07.06.1975
Physical description: 40
vom 2. bis 7. Juli in Palermo ausgetragen wird. Ohne Zweifel macht sich die Breiten arbeit im Südtiroler Schulsport nun auch in der Leichtathletik fühlbar bemerkbar, stehen doch unter den ersten zwölf Mannschaften der Mädchen und Buben immerhin neun deutschsprachige Mit telschulen. Der Erfolg wird Verantwort liche und Nachwuchsathleten sicherlich nicht auf den frischen Lorbeeren ruhen lassen, sondern sie noch mehr an spornen. Mädchen 60-Meter-Lauf: 1. Renate Prast (Egger- Lienz) 8,6 Sekunden; 2. Christine

Greifen egg (Egger-Lienz) und Leonora Boidrin (Fer mi). je 8,8; 4. Cinzia Longo (Segantini). Ingrid Meraner (Eppan), Elisabeth Moser (Samthein). Christine Rohregger (Kaltem). Carmen Waldncr (Egger-Lienz), alle 8.9; 9. Brigitte Geyer (Stifter) 9.0: 10. Laura Be- naglia (Foscolo). Patrizia laneselli (Fermi), Vergleichskampf der Tischtennisspieler Mit einem großen Turnier mit aus ländischer Beteiligung schließen die Tischtennisspieler Südtirols die heurige Wettkampfsaison ab. Wie bereits be richtet

Merlo (Segantini),- Daniela Pivctta (Manzoni, Brixen), Gabriel la Visintin (Negrelli, Meran), alle 9,2; 15. Patrizia Ferro (Vinci) 9,3. Kugelstoßen: 1. Evi Gasser (Egger-Lienz) 7,97 Meter; 2. Claudia Plenk (Stifter) 7.92; 3. Sicgiindc Cian (Kaltem) 7,81; 4. Teresa Cavagna (Foscolo) 7,67; 5. Maria Messner (Sarnthcin) 7,42; 6. Monika Proßliner (Eg ger-Lienz) 7,42; 7. Margit Hanspeter (Sam- thein) 7,34; 8. Cinzia Carbone (Negrelli. Meran) 7.22: 9. Margarcth Obkirchcr (Stif ter) 7.15: 10. Helga Prinoth

(Stifter) 7,05: II. Antonia Egger (Stifter) 7,01: 12. Anto nella Finotti (Manzoni) 6.77: 13. Irmgard Neulichedl (Egger-Lienz) 6,74; 14. Adele Romano (Segantini. Meran) 6,64: 15. Ger trud Winkler (Eppan) 6,60. Hochsprung: 1. Renate Vidulich (Archimc- des) t .45 Meter; 2. Elisabeth Bcrtoiin (Eg ger-Lienz) 1,45: 3. Maria Widmann (Stifter) 1,40: 4. Monika Seppi (Egger-Lienz) 1.40; 5. Rita Nannarone (Fermi) 1.35: 6. Cristina Cestami (Manzoni) 1,33; 7. Margot Lant- schner (Stifter) 1,33: 8. Cristina

Baldcssari (Foscolo) 1.33: 9. Theresia Messner (Sam- thein) t.30: 10. Simonetta Piccolin (Fermi) 1.30: II. Laura Alberti (Negrelli, Meran) 1,28: 12. Isabella Pellegrini (Fermi) 1.25; 13. Hertha Huck (Egger-Lienz) 1.23: 14. Silvia Rizzi (Stifter) 1.23: 15. Richarda Pechianer (Samthein) 1,23. Schulwertung: 1. Mittelschule Egger-Lienz (3at), Bozen, 9 Punkte; 2. Mittelschule Eg ger-Lienz (3u2), Bozen. 12,5: 3. Mittel schule Samthein 22: 4. Mittelschule Egger- Lienz (3cl), Bozen, 27; 5. Mittelschule Fo scolo

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Page 4 of 20
Date: 10.06.1976
Physical description: 20
Eine einzigartige Künstlergestalt Egger-Lienz-Werke in Wiener Sezession - Ende Juli auch in Innsbruck zu sehen yllbirt Egger-Lienz, geboren am 29. Jänner 1868 in der tirollschen Ortschaft Striebach, gestorben am 4. Ok tober 1926 ln 5t. Justlna bei Bozen, Ist 50 Jahre nach seinem Tode mit der großen Retrospektivausstellung seines malerischen Werkes nach Wien zurückgekehrt, wo er 1899 bis 1921 entscheidende Lebensjahre ver bracht hat. Unsere Simplifizierungen und Klischeevorstel lungen

so sehr zugeneigte Zeit qualifizierte in ihrer. oberflächlichen Haltung diesen .Einzelgänger, der iole ein erratischer Block in der österreichischen Kunstland schaft des 20. Jahrhunderts aufragt, zeitweise leichthin als bloßen Tiroler und Bauern - und Heimatmaler, über sah seinen großen alpenländisch-österreichischen Rang. Die gemeinsam von der Bundeshauptstadt Wien im Rah men de& Bundeskänderprogramms ihres Kulturamtes „Die Bergmäher u — Egger-Lienz, 1907 Die Verwirklichung der Wiener Aus stellung „Albin Egger

-Lienz 1868—1926“ in der Sezession ist dem Ferdinandeums kustos Dr. Gert Ammann zu verdanken, der dabei von dem akademischen Maler \ Wilfried Kirschl unterstützt wurde, des sen bedeutsame Egger-Licnz-Monogra- phie im Verlag der Edition Tusch dem- niiehst erscheinen wird. Ammann hat auch den ausgezeichneten Ausstellungs katalog redigiert und dessen informie rende Einleitung geschrieben. Die Hän gung nahm der aus Meran stammende Leiter der Galerie nächst Sankt Stephan, Oswald Oberhuber, vor, wobei

er sich nicht an die Chronologie der Entste hung» sondern mehr an thematische Ge sichtspunkte hielt, in Innsbruck wird die Ausstellungsgcstaltung anders erfol gen. Aus denkmalpflegerischen Erwä gungen mußte auf die Vorstellung man cher Großgemälde verzichtet werden. (Archivbild) Leider sind auch nicht wenige Werke im Laufe der Jahre verschollen oder vernichtet und nur mehr durch Photo graphien überliefert Doch steht in der Ausstellung dennoch das reiche und in vielem überraschende Gesamtwerk vor uns. „Das Werk von Egger-Lienz

bildet eine wesentliche Aussage der österrei chischen Kunst in den ersten zwanzig Jahren dieses Jahrhunderts auf dem* Weg zu neuen, modernen Ausdrucksformen", stellen die Ausstellungsveranstalter im Katoldgvorwort fest. In welchem wei ten Maß dies zutrifft, wird durch die Ausstellung sichtbar. Geboren in der gleichen Gemeinde wie sein etwas älte rer Landsmann Franz von Defregger, war er jedoch nicht dessen Schüler. Be reits als lßjähriger zog Albin Egger- Lienz 1884. an die Münchner Akademie

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Page 15 of 48
Date: 26.09.1992
Physical description: 48
sich am gestrigen Freitag in U-Haft im Innsbruk- ker Polizeigefängnis. Durch einen Hinweis aus Zürich waren die Innsbrucker Zollwachebeamten gewarnt worden. Bei einer Röntgenuntersuchung wurde der Schmuggler schließ lich enttarnt. Für wen das Rauschgift bestimmt war, stand vorerst nicht fest. „Mut zu kleinen Schritten haben“ Diözesanbischof Wilhelm Egger stellt Sozialhirtenbrief vor / 1000 Mitarbeiter Bozen (cu) — Als Baustein einer Hausordnung für Südtirol will Bischof Wilhelm Egger den Inhalt seines neuen

Sozialhir- tenbriefcs verstanden wissen. Ein Ziel, das mit dem „Mut zu kleinen Schritten" erreicht werden soll. An dem Brief, der bereits im Frühjahr erscheinen hätte sollen, haben „2000 Hände mitgearbeitet, und es mußte eine Unmenge von Mate rial und Vorschlägen geprüft und überarbeitet werden, so daß der Hirtenbrief erst jetzt erscheinen konnte“, erklärte Bischof Egger gestern bei der Pressekonferenz, bei der das umfangrei che Werk der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das erste Mal gibt

cs auch einen Hirtenbrief für Kinder. „Ein Brief, der die Sorgen und Nöte der Menschen beim Namen nennt“, meinte Bischof Egger. Sein Hirtenbrief solle ein Dienst für die Diözese sein, eine Hilfe für die Bewältigung der Probleme unserer Zeit. Erstmals haben rund 1000 Personen an einem Hirtenbrief mitgearbeitet. Vorschläge von 100 verschiedenen Arbeits gruppen und ein Dokument vom Umfang von über 400 Sei ten sei das Ergebnis dieser Ar beit gewesen. Vor allem einfa che und engagierte Leute hät ten sehr fleißig

am diesem So zialhirtenbrief mitgearbeitet, betonte der Bischof. In zwei Diözesanversammlungen habe man dann die wichtigsten Punkte herausgearbeitet. Eine bislang einzigartige Entstehungsgeschichte eines Hirtenbriefes in der Diözese Bozen-Brixen. Und so will es Bischof Egger auch verstanden wissen: gemeinsam Lösungen für Probleme erarbeiten und auch gemeinsam durchführen. „Eine selbstauferlegte Gewis senserforschung“ soll der Brief der Diözese an ihre eigenen Mitglieder sein, betonte Egger. Deshalb sei er auch ein Hir

tenbrief zum Weiterschreiben: Er enthalte viele Anregungen, wie in den einzelnen Pfarreien noch sehr viel konkrete Maß nahmen folgen können. „Wir müssen den Mut zu kleinen Schritten aufbringen, die uns dem großen Ziel stetig näher bringen." Es sei nämlich bes ser, kleine Schritte zu machen, als über große nur nachzuden ken, ist Bischof Egger über zeugt. „Denk an die fünf Brote“, lau tet der Titel des Sozialhirten briefes, der an das biblische Wunder der Brotvermehrung erinnert und zum Teilen der Güter

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Page 5 of 6
Date: 08.02.1937
Physical description: 6
suchte ein gewisser Karl Egger aus Lagundo den Bestohlenen auf, um ihm mitzu teilen, daß er. Karl Egger, bereit» im Frühjahr 1935 den gestohlenen Stoff bei seinem Nachbar Franz Egger ln Lauregno gesehen habe, der zur Zelt dcS Diebstahls in Testmo in demselben Zimmer wie der Bestohlene wohnte. Daraufhin mochte Severin Maier, also ein und ein halbes Jahr nach dem Diebstahl, die Anzeige bet dem zuständigen Carablnieri-Kommando, welche» den angeblich gestohlenen Stoff dann auch sofort sequestrieren ließ

. Franz Egger erklärte bei seiner Einvernahme so fort. daß er den sequestrierten Stoff bereits im Frühjahr 1935 in Senale bei einem der vielen Wanderhändler, und zwar in Gegenwart eines ge wissen GaudenziuS Maler gekauft hatte. Da aber Severin Maier bestimmt erklärte, in dem beschlag nahmten Stoff seinen eigenen Stoff wiederzu- erkcnnen, der ihm gestohlen worden war, wurde gegen Franz Egger da» Strafverfahren eingeleUet. Am 29. Jänner hatte stch Franz Egger min vor den: Tribunal in Bolzano wegen

Diebstahl zu ver antworten. Bel dieser Gelegenheit konnte der Ver teidiger des Angellagtcn Franz Egger. Dr. Loew, durch de» Zeugen Gaudenz Maier beweisen, das Franz Egger den angeblich gestohlenen Stoff tatsäch lich im Frühjahr 1935 bei einem Wanderhändler in Senale gekauft hat. Weiters wurde durch den Zeugen David Keßler betvlesen, daß in den betreffenden Gemeinden allgemein die Meinung verbreitet sei. daß Karl Egger die Anzeige gegen den Beschuldigten nur aus Aerger darüber erstattet

habe, weil die Schwester des Angeklagten, Rosa Egger, die früher ein harmloses Liebesverhältnis mit dem Zeugen Karl Egger hatte, diese Beziehungen inzwischen voll- kommen gelöst hatte. Zur Kräftigung zarfgebaufer u.sdiwädilldier Kinder! Der Wunsch aller Müller geht dahin, ihre Kinder gesund zu sehen. Daher sind sie besorgt, wenn sie sehen, daS eines ihrer Kinder van zar tem Knochenbau ist, blaß und abgemagert, ohne Eßfreude, mürrisch und wegen jeder Kleinigkeit krank wird. Tn solchen Fällen ist Proton wirklich nutz

sie nicht krank werden. Die wohltätigen Wirkungen des Proton sind wirklich sicher, da sie in Millionen von Fällen erwiesen sind. Viele Aerzte verabfolgen es ge. wohnheitsmäBig ihren eigenen Kindern. Oacrato Prof. Torino No. 0043 vom 15-114-1928-VI. P. 149 Durch diese Feststellung wurde selbstredend die Anzeige de» Karl Egger wesentlich entwertet, um so mehr, aw der Karl Egger trotz ordnungsmäßiger Ladung angeblich krankheitshalber schon zum zweiten Male nicht vor Gericht erschienen war. , Schließlich wurde

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Page 15 of 24
Date: 07.05.1966
Physical description: 24
Gerichtssaal Wo blieben die Leintiidier der Gefängnisverwalluiifl? Mitte Dezember des vergangenen Jahres wurde beim Bozner Landes gericht gegen den 24jährigen Helmut Egger aus Naturns ein Prozeß ge führt. Egger war wegen erschwer ten Diebstahls und Ausbruchs aus einem Gefängnis angeklagt und ln einem Schnellverfahren zu zwei Jah ren Zuchthaus und 60.000 Lire Geld strafe verurteilt worden. Die Diebstahlsanzeige wurde des wegen erhoben, weil Egger beim Ausbruch aus dem Sterzinger Ge fängnis zwei

Leintücher benützt hatte, die der Gefängnisverwaltung gehörten. Dafür allein wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, während der Ausbruch aus dem Gefängnis nur mit 25 Tagen Ge fängnis geahndet wurde. Hier die Vorgeschichte: Egger wurde in Udine zur Verbüßung einer Strafe festgehalten. In Sterzing sollte gegen ihn ein Gerichtsverfah ren wegen unerlaubten Grenzüber- trittes zur Durchführung kommen. Egger wünschte, persönlich an der Verhandlung teilzunehmen und wur de nach Sterzing gebracht

. Der Wunsch Eggers war wohl der, seine Strafe in Sterzing absitzen zu körn nen, weil ihm die dünnere Luft des oberen Eisacktales besser behagte. Als Egger jedoch anfangs Dezember vernahm, daß er in nächster Zeit wieder nach Udine zurückgebracht Versieigerungskundmadiung Am 14. Mai 1966, um 15 Uhr wird bei der AG ZENTRAL GARAGE, Bozen, Garibaldistr. Nr. 2, der Lkw Fiat 682/2, mit Kennummer BZ 45095, zum Aus rufspreis von Lire 3,150.000 ge richtlich versteigert. Nähere Auskünfte erteilt Adv. Dr. Karl

des Tribunals Bozen. Der Kanzleileitcr: (Dr. Mario Paria) 4452 werden sollte, da keimte in ihm der erste Fluchtgedanke auf. Am 7. Dezember um 6 Uhr früh klingelte er von seiner Zelle aus nach dem Gefängniswächter Danilo Grippa. Als Grippa erschien, wünsch te Egger zum Abort geführt zu wer den. Der Wunsch wurde ihm um gehendst erfüllt. Das Gerichtsgebäu de in Sterzing hat mehrere Stock werke, wovon der dritte Stock für die Gefangenen reserviert war. Mit Egger waren drei Insassen in der Zelle. Egger ging

, begleitet von Grippa, durch eine schwere Tür in einen großen Vorraum und kam von dort aus zum gewünschten Ziel. Der Wächter Grippa stieg daraufhin wieder einige Stufen tiefer, holte sich etwas Wärmeres zum Anziehen und nahm anschließend eine Repa ratur an der Lichtleitung vor, an der in der Zwischenzeit ein Kurz schluß entstanden war. Als alles er ledigt war, besann sich Grippa wie der seines „Zöglings" und ging, ihn zu holen. Mittlerweile war beinahe eine Stunde vergangen und Egger hatte Zeit genug

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Page 2 of 14
Date: 11.02.1969
Physical description: 14
rv5 f '-':4 _ ' j, só •- l ■ <\ »V\ :>', V •» ^-C 4V.v$ -. ‘r ' 1 ’-C. Dolomiten POLITIK Dienstag, den 11. Februar 1969 — Nr. 34 A. Egger gesteht zwei Anschläge (Fortsetzung von Seite 1) Egger: ..Nein, die zwei Attentate, die ich verübt habe, waren ein Akt der De monstration gegen die Südtirolvcrhand- lungen, die mir zu langsam gingen. Die Initiative für diese Anschläge ging von mir aus.“ Vorsitzender: „Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, daß Sie alles allein machten. Wer

hat ihnen zum Beispiel den Sprengstoff besorgt?“. Egger: „Es war zur Zeit, als rmln von bevorstehenden Gchcimvcrhandlungcn in London sprach. Ich sagte zu Klotz, es wäre gut, sich einmal bemerkbar zu machen, damit man sieht, daß sich das Volk nicht alles gefallen läßt. Ich sagte, wenn ich Sprengstoff hätte, würde ich nach SUdtirol fahren, um eine Meine Sache zu machen. Klotz erwiderte mir, ich möchte ihn in einer Woche wieder anrufen. Ich tat cs, und Klotz beschrieb mir einen Ort in der Nähe von Inns bruck

, wo ich eine fertige Sprengladung finden könne. Damit fuhr ich per An- haltcr nach Südtirol und suchte mir ein geeignetes Objekt aus. Die Ladung brachte ich schließlich an einer Umform- kabinc bei Frangart an. Ich war sicher, daß dadurch keine Personen zu Schaden kommen würden." Vorsitzender: „Der Ort war aber schlecht gewählt, denn er liegt nur acht Meter von der Hauptstraße entfernt.“ Egger erwiderte, daß die geringe Spreng kraft der Ladung seiner Meinung nach in diesem Falle keine Gefahr dargcstcllt

habe. Der Vorsitzende gab auf eine dies bezügliche Frage des Verteidigers Dr. Riz bekannt, daß laut polizeilichen Er hebungen der Anschlag tatsächlich nur einen Schaden von 20.000 Lire angc- richtet hat. Auf die Frage des Vorsitzen den, wieviel die Ladung gewogen habe, erwiderte Egger: „Vielleicht zehn Deka, vielleicht etwas mehr...“ Die nächsten Fragen des Vorsitzenden bezogen sich auf den am 12. September 1966 verübten Anschlag auf einen Elck- tromast in St. Martin in Passcier. Egger sagte darüber zusammenfassend

“. Egger bestritt diese Be hauptung entschieden. Vorsitzender: „Wie erklären Sie cs sich, daß Sie bei Ihrer Festnahme eine Karte bei sich hatten, in welcher einige Schutzhütten in Südtirol rot angcstrichcn . waren? Es handelte sich um Schutzhüt ten, die von italienischen Soldaten be setzt sind“. Der Angeklagte erwiderte, daß er gerne auf die Berge gehe und sich daher in einem Reisebüro in Innsbruck eine Karte mit den Schutzhütten im Hochgebirge habe geben lassen. Vorsitzender: „Bei einer Hausdurch

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