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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 14.02.1918
Physical description: 8
, indem wir ihm zu billigen, daß es für ihn nicht gerade leicht ge wesen wäre, die Verteilung zu verweigern. Hat Herr Zessinger doch zwei Brotgeber, die eine gewisse Verwandtschaft miteinander kaum ab zuleugnen versuchen werden: eben den Turn verein und den Stadtmagistrat. Diese Ver wandtschaft zeigte sich wiederholt, wenn der Turnverein Feste feierte, an denen die Bürger schüler „freiwillig' mittaten: auch wohl darin, daß in der Vereinsleitung Namen vertreten sind, die in den Magistratskanzleien nicht un bekannt

sind. Wir haben gerade gelegentlich solcher Fe ste wiederholt betont, daß es eine Ungehörig - keit sei, die Schulkinder vor den Karren eines Partei-Vereins zu spannen. Darauf gab man uns die Antwort: der Bozner Turnverein ist neutral, betreibt das Turnen und sonst gar nichts, weshalb jedermann mittun könne, ohne in seiner Gesinnung beleidigt zu werden. Wir wissen sehr wohl, daß viele beim Turnverein sind, die solchen Beteuerungen glaubten und die es weit von sich weisen würden, mit „Los von Rom'-Bestrebungen

in Berührung gebracht zu werden. Diesen wirklich neutralen Mitgliedern wird die Vereinsleitung wohl eine Aufklärung geben müssen und wir hoffen, sie werden sich nicht mit einer ähnlichen Darstellung beschwich tigen lassen, mit der sich Herr Zessinger für sei ne Person zu entschuldigen sucht: es ist nur ein Verstoß, wir haben nicht gewußt, was im Büch lein steht. Es hat aber auch die breite Öffentlichkeit ein Interesse daran, sich mit diesem sozusagen „kommunalen' Turnverein zu beschäftigen. Ist o- schon

? Man wäre versucht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und z. B. die „Keuschheit' des Reformators Hein rich Vlil. und anderer zu erwähnen. Doch ich folge dem Büchlein auf diesem Wege nicht, im Interesse des Burgfriedens nicht. Der Bozner Turnverein hätte aber auch den Burg frieden wahren sollen. Dieses Verlangen wäre umso gerechtfertigter gewesen, als er zu NA aus Katholiken und zwar zum großen Teil überzeugten Katholiken besteht. Als Muster hätten ihm die reichsdeutschen Protestanten die nen

können, die das Reformationsjubiläum 1917 fast ohne jeden Mißton gegenüber ihren katholischen Volksgenossen feierten. Die han delten damit deutsch, der Bozner Turnverein aber zeigt durch Verteilung einer solch niedri gen Hetzschrift unter die kritiklose Jugend, daß ihm nicht das Wohl des deutschen Volkes am Herzen lieat. sondern verletzende Hetze und ka tholikenseindliche freisinnige Propagandamache- rei. Und wenn er noch mit offenem Msier kämpfen würde und offen erklärte: Wir sind nicht neutral, wir sind ein freisinniger Kampf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 16.02.1911
Physical description: 8
und für die Arbeitsfähigkeit deS Abgeordnetenhauses mitveranlwort- lichenDeutschlreih-itlichenimParlamentwahrscheinlichkaum anders als im Sinn eines gewissen Mitleids angehört werden — wenn ihnen überhaupt irgend eine Beachtung geschenkt wird. Der Aozner Turnverein politisiert. Die Turnvereine sind angeblich unpolitische Korporationen, die sich mit nichts anderem als mit Sport, bezw. Leibesübungen und waS drum und drau hängt, zu befassen hätten. Ja, angeblich! In Wirk lichkeit sind gar manche Turnvereine hochpolitische

Ge sellschaften, denen daS Turnen nur der Vorwand ist, um Anhänge»schaft für die von denselben verfolgten po litischen Tendenzen zu kapern uud die Jugend politisch zu schulen. Auch der Bozner Turnverein gehört zu diesen politischen Geheimgefellschaften. Den Beweis da!ü? liefern jede Wahl und alle politische Demon strationen, wo die Mitglieder des Turnvereins stets mit der politischen Parole im Vordergrund-' stehen. Wem di.'S aber noch nicht Beweis genug sein sollt? für daS Politisieren des Vereines

als solchen, dem stach derselbe in den letzten Tagen den Star. Anläßlick der am 31. Jänner und 1. Februar stattge'undenen GemeinderatSerzänzungSwahlen agitierten die Turn- vereinSmitgli:der, wie stets, für die Kandidaten der Freisinnigen. Ein Mitglied aber erlaubte sich als freier Borger im 1. Wahlkörper für die Gegenliste einzutreten. Diese« ungeheuerliche Verbrechen wurde dem Betreffenden aber vom Turnvereine so schwer angerechnet, vag er nun aus dem Vereine geekelt wurde! — Daß der Turnverein politisiert

, hat er oft genug bewiesen, daß er sich aber getraut, so offen und schamlos durch Politisieren seine Satzungen zu überschreiten, hätten wir nicht erwartet. Over soll eS in seinen Verzinssatzungen vorgeschrieben sein, daß dessen Mit glieder deutschfreisinnig zu wählen haben? — Der Turnverein erhält jährlich ganz respektable Subventionen aus Steuergeldern, wie auch aus Sparkassespenden. Da fragt eS sich wohl, wie die maßgebenden Kreis: eS aufs Gewissen nehmen köminen, eine politische Ber einigung, die cinen

Teil der Bevölkerung bekämpft, aus Steuergeldern, welche von allen Bevölk-iungSkreifen stammen, zu erhalten? Wenn der Turnverein schon ein politisches Institut sein will, so mögen für dessen Be dürfnisse auch jene allein sorgen, welchen dieser Verein politisch zu Diensten ist. Jedenfalls ist eS kein Ver langen, daß die von den TurrvereinSleuten politisch B kämpften für dessen Bestand und Wirken Kontribution leisten sollen. ZZaskmck. Der Keikige Stuyk uud die itatieuische Aa- tiouatfeier

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