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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 15.11.1919
Physical description: 12
ergriffen, hatte Robert sein Haupt etwas übers Deck erhoben. Er glaubte die Augen des Schiffsherrn auf sich gerichtet. Mit unverwandtem Interesse schien der Kapitän in seinen Zügen zu for« sehen. Die Ereignisse der beiden letzten Tage hatten das Antlitz Roberts natürlich furchtbar entstellt. Wie dig Posaunen des jüngsten Gerichtes schallte da plötzlich dein armen Robert ein schneidendes Gelächter m diq Ohren und er hörte eine Stimme sagen: „Da schau herk Mein lieber Herr Robert! Ich ljätte

Sie in diesem be-i dauernswerten Zustande beinahe gar nicht erkannt.' Dcr Unbekannte warf die Maske ab und Robert starrte entsetzt in das verhaßte Gesicht — Morgans. Vor 'schreck blieb ihm jedes Wort im Halse stecken. „Und die» jer hübsche Junge', fuhr Morgan mit einem Anflug von Ironie fort, „ist wahrscheinlich unser lieber Georg, den ich ja auch noch als ganz kleinen Buben gekannt habe. Donnerwetter! War das ein guter Einfall von mir, i-achzu^heli, was das SiHkal auf diesen Klippen da drü ben zu bedeuten habe. Denkt

wir uns — leider; ohne einander Adieu zu sagen — von Paris sortbega« den. Unter Verwandten nimmt man solche kleine Eti» kettsehler nicht so genau.' Robert schwieg. Georg hin-, gegen, der von den Vermutungen des Vaters nichts wußte, dankte Morgan aufs herzlichste für die Rettung und freute sich sehr bei dem Gedanken, mit Onkel Diego, zusammenzutreffen. Robert aber legte sich nieder und' stellte sich schlafend. Nach Verlauf einiger Zeit legte die Barke an dcr Brigg an. Eine wohlbekannte Stimm« traf Roberts Ohren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 16
Date: 30.11.1919
Physical description: 16
zerschnitten und Diego hatte ihn «in Wrack festgebunden. Wortlos, ohne Wim- p^rn,zucken, hörte Robert diesen fürchterlichen Berichs. Diese steinerne Richs brachte Paddy immer mehr :n Verwirrung, flehender schlag er: „Im Namen dessen, was Euch heilig ist, schwöre ich Euch jedoch, daß ich von den finstern Plänen nichts wuß:e, welche sie gegen Eur.ni Sohn vorhatten. Der heilige Pairick möge mich strafe-!, wenn ich lüge'. Mir einer kurzen Gebärde schnitt ihm Robert das 'Wort ab und sag»e ihm kalt lind scharf

halte. Da er wlanae ausbl!c>b. n><?cl/te ich zu Morgan eine diesbe.matich? Bemsr?i.''1. .Als Morgan diese bärte. se^ie er mit den Worten: Vjxh. niemals wii^t du ihn wiedersehe? und wenn, du irgend, eine Silbe davon spricb't. des dli des T'- des'. die Pistole auf die Brust. Ich zitterte wie ein Espenlaub. Dies schien ihn milder zu stimmen, denn er 145 ten Speisen her, noch gieriger genoß er des langentbehr ten Weines. Robert warte«, bis dieser erste Hunger und Durst gestillt war und er überlebte

... die sind alle fort . . . ich bin ganz allein zurückgeblieben ... ich kenne nie» ni md in diesem verfluchten Lande, »vo es nicht einmal eiu Glas Belfaster Whisky gibt .... gern wollte ichj mich' nach Irland einschiffen, aber ich habe keine Pa piere ... ich kann doch dem Konsul nicht sagen, dag ich auf dem „Kaiman' gedient habe, denn wißt Ihr, dieses Schiff hatte gar keinen sonderlich guten Ruf', Diesen unzusammenhängend hervorgestammelten Wo?» ten entnahm Robert, daß der bereits halbtrunkene länder

nach einigen weiteren Gläsern ein volles Ge» ftäudnis dessen ablegen werde, was ihm so sehr das« G' issen drückte. „Ich war ja auch auf dem „Kaiman', nohm Robert also wieder das Wort. „Unsere SchuÄ ists ja nicht, daß wir auf ihm waren, freiwillig Hecken wir uns ja nicht dorthin gemeldet. Selbstverständlich^ mein lieber Paddy, werde ich mich deiner annehmen» Man soll mir nicht nachsagen, daß ich einen braven Ka» meraden jWials in der Not verlassen hätte. Du muM

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 16
Date: 30.11.1919
Physical description: 16
. Nichtsdestoweniger, Herr, bin ich allein die Schuld an seinem schlZeßlichen Un glück'. „Paddy', unterbrach ihn Robert, ,Zaß kann doch nicht gut möglich sein. Du hättest also wirklich den Sohn des Mannes, der dich damals auf den „Schwe stern' rettete. Böses zugefügt?' Als er das Wort ..Schwestern' hörte, warf Paddy die Hände in die Hohe sprang auf und lief wie wahnsinnig im Garten umher. Dcum fiel er mit den, Ausdrucke wilder Verzweiflung vor Robert nieder und bat ihn flehentlich um Verge bung. Nun wußte Robert

Georgs zu erzählen. Vor Wut und Aufregung zitternd, hörte Robert dies« Nachrichten, wekhe feine bereits gehegten Vermutun gen größtenteils bestätigten, an. Während der Rück» fahrt von Brasilien hatte der Jrländer im Rausche Mor. gan von den Schätzen des versunkenen „L'Avenger' erzählt. Seither lvar Roberts und Georgs Tod be schlossene Sache. Diego schlug vor. sich ihrer unmittel bar zu entledigen. Demgegenüber verwies Morgan daraus, daß die Hebung der Goldbarren ohne Beihilfe eines geübten Tauchers

sehr schwierig sein werde. Diego erkannte das Gewicht dieser Gründe an und mm wurde der teuflische Plan ausgebrütet, dem Vater und Sohn erliegen sollten. Zuerst wollte man Robert unschädlich inachen und seinen Tod auf irgend einen Unfall schie ben. Georg mußte vertrauensselig gemacht werden, da mit er ihren Planen bereitwillig dienen werde. Längs härmte sich Georg, bis er endlich die ganze Liebe und Zärtlichkeit, welche er bisher für seinen Vater gehegi hatte, aus die beiden Ungeheuer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 16
Date: 26.10.1919
Physical description: 16
mit Gehaltangabe und PhottMaphie sind zu richten an Holzhand- ' lung Mmnelter, Bozen,' Sparkassestrabe 4. ..ranriii Neste Schuy-ßreme^ all«» größeren len. Vertrete r^DW^och-Etfch Mangiti K Mari» len. Kapuunergaise !jv. igz-» Z Ä Eia geheialtlwvoller Prozeß. Roman. 108 Jedoch wollte er mrt diesem Entschlüsse noch nicht fiir ganz seinen Beruf als Seemann aufgegeben haben. Robert und Helena mutzten wohl oder übel sich dem Wunsche ihres Verwandten fugen. Dieser hatte sich das zweÄe Stockwert des Palastes gewählt

und er schämte sich, der Arbeit zu entsagM in einem Alter, in dem der Mann gewöhnlich erst am Beginne einer Lauf bahn steht. Zur Zeit wurden in Frcmkreich große Kundge bungen hinsichtlich des industriellen Fortschrittes ge macht und Robert dachte, seine erworbenen Kenntnisse unter der Leitung eines tüchtigen, englischen Ingenieurs praktisch zu verwerten. Tatsächlich gelang es ihm zu Ende des ersten Jah res seine Zeit und sein Vermögen' einem kolossalen in dustriellen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. I0S

unter dem gleich»,, Tndrucke zu -den, denn er war plötzlich schweigsam geworden. ^vbert tat es wohl in seinem Leide, seinen Schwa ger >'» zu sehen. Zwei Tage später befand sich die Familie in Mar seille. wo die beiden Männer ihr Konto in der Bank in Ordnung stellten. Ihr Vermögen war auf drei Millio nen gestiegen, welche ihnen in zwei Tratten auf Paris überleben wurden. Mego wünschte nämlich, daß sofort die Teilung des Besitzes vorgenommen würde. So groß nun auch das Erbe war, Robert fand kei ne Freude daran

. Es erinnerte ihn unaufhörlich an die grausame Tat, der er es verdankte und nach seiner Meinung war es Sünde, dieses Geld anzurühren, be vor nicht der Mord am armen Disney gerächt war. Die Zukunft erschien ihm wie d'e Gegenwart, dü ster und traurig, und es brauchte die ganze Energie seiirer Helena, um ihn etwas ruhiger zu machen. Zum Glücke gab es nach ihrer Ankunft in Paris so viel zu regeln und zu besorgen, daß ihm dadurch doch viele Zerstreuung geboten wurde. Robert hatte, zwar mit heimlichem

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 10 of 12
Date: 19.01.1909
Physical description: 12
, 37. Pernter Joses, ZIadcin <3)2), 33. Ennemvser Franz, Zirl «.352), 39. Kinnigadner Robert, Brixcn <353>^>, 4i>. Told Eduard, Welsberg l.300^), 41. Prem Johann. Innsbruck (307^), 42. Springer Adolf, Bozen (379), 43. Falle Fritz, Innsbruck (351i 44. Vergeiner Andrä, S!. Jobann' bei Lierz. <^8!>'^). 45. Patti? Eduard, Kardaun. (388> »), 4<>. Weidschek Rudolf. Bozen <3-9^. 47. Bildstein A'b»rt^ Breflenz (?!>>>' «5. Nngelini Kuftev, Pn,?» l !!>. Jnnerl-oser Alois, Voran <418> sc 15 X, 50 N>i>.ich Alois Nals

, 237.10. 9. Simon Adler, 1 Achenkirch, 237 9. 10. Alb. Bildstein, Bregen-, 236,! ! II. Kassian B'>daus, ?t. Valentin a. d. ?>. 235.10 5 X 25», ! ! 12. Math Ladurner. Algund, 235 10 9 13. .^>einz Winkler, i ! <^t. Leonbard, 235 8.9^ II. Isidor Mauracher. Fügen,! ^ 235V, 15 Anion Toman, Wörgl, 233.9, 16. Barlo'.omä ! ^ Pinz^er, Jenbach, 233.8, 17. Herm Schwarz Z!olderc>, ! ' 232.t>.9. 18 Robert Kinigadner. Brixen,232.9 5,19. Jobann ^ Pseiiboser, Bexten, 232.5.8, 20 Joses Rue!?. Oberpersuß, j 232.7

, 202, 7. Robert Kinigadner, Brixen, 195. 8. Georg Seehauser, Wklsch^ noien 132. 9. Josef Patiis, Wclschnofen, 183, 10. Alois Lageder, Bozen. 164. In der Minderheit mit 1934 Kreise. (Z. III. Matschgruppe (Pustertaler gegen Südtiroler). 1. Pustertaler Gruppe: 1. G?o?a Moser. Prags, 227 Kreise, 2. Piter Mair Olana, 217, 3 Pseifhofer, Sexten, 215, 4 Andrä Vergeiner, St Jobanu, 214, 5. KandidvS Brugger, Olang, 213, 6. Josef Jimerkofler, Sexten, 210, 7. Frig Mair. Bruncck. 191. 8 Wilhelm Kininger, Sexten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 10
Date: 09.04.1904
Physical description: 10
-Sekretär Alexander Ta- barelli de Fatis in Cavalese die Ehren-Medaille für 40jährige treue Dienste zuerkannt. — Dem Landesgerichtsrate Dr. Franz Sp ängler in Krems wurde der Titel und Charakter eines Obcrlandesgerichtsrates verliehen. — Der Oberhüttenverwalter in Auffee Robert Pofsanner v. Ehrental erhielt den Titel und Charakter eines Bergrates. — Der Lektor der französischen Sprache an der Universität in Königsberg, Eugene Bestanx, ist in gleicher Eigenschaft an die Universität Innsbruck berufen

worden. — Am internationalen Chirurgenkongreß, welcher Heuer in der Osterwoche in Berlin tagte, nahmen aus Innsbruck Chirurgie-Professor Dr. Schlosser und der 1. Assistent an der chirurgischen Klinik Dr. Robert Plattner teil. — Der k. k. Notar und Notariatskammerpräsident Dr. Alois Knoll in Innsbruck hat aus Gesundheitsrücksichten freiwillig auf sein Amt verzichtet. Derselbe hat jedoch das Amt bis zur Ernennung seines Nachfolgers fortzuführen. Herr Dr. Knoll war 7 Jahre Notar in Hall und 25Jahre

und Eispickel in Südwesttirol' von Hans Barth. — „Föhnnacht' von Albert Halbe. — „Wanderungen durch Bosnien, die Herzegowina, Montenegro und Dalmatien' von Thea Kaiser. — „Aus den Allgäuer Alpen' von Th. Freiherr von Rotberg. — „Fernphotopgraphische Anfnahmen im Hoch gebirge' von Georg Neumann — „Die Warnungstafel' von Robert Bürkner. — Da das Heft auch sonst viel Neues und Wissenswertes bietet, empfinden wir eS als angenehme Pflicht, die „Deutsche Alpenzeitung' gerade jetzt, wo man beim Reife- fchmieden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 19.10.1915
Physical description: 8
die Krise im Vierverbande, die parlamentarischen Verhandlungen in Paris, den Rücktritt Del- casses und den bevorstehenden Rücktritt einiger englischer Minister zum Bewusstsein. Kriegskartenschau. Knie neue Karte des nördlichsten russischen Kriegsschauplatzes in bekannt vorzüglicher Ausfüh rung hat die Kartographische Anstalt G. Freytag A Berndt, Wien VII. Scholtenseldgasse 62 (Robert Friese, Leipzig, Seeburgstraße 96), eben herausge geben mit G. Freytags 5tarte der Ostseeprovinzen: Kurland, Livland

, Estland, 1:1 Mill., 70:58 vm groß, 15 1.20. Die Karte reicht von der schwedi- chen Küste bis St. Petersburg, von Königsberg über Wilna bis Wilebsk, enthält auch die Allandsinseln, 'oivie einen großen Teil des südlichen Finnland. ZUM neuen öulgarisch-ferbischen Kriege, dessen Ausbruch dieser Tage erfolgt ist, hat die Karto graphische Anstalt G. Freytag ^ Berndt, Wien, VII. (Robert Frieße, Leipzig Seeburgstraße 96) eine neue Auflage von Freytags Karte von Serbien 1 .600.090, 70: I'OO <!ra groß, Preis

sich bewährt hat, ist nun von der Kartographischen Anstalt G. Frey lag und Berndl, Wien. VII. Schottenseldgasse 62, in einer neuen Auflage herausgegeben worden. Die .Karte ist gegen Einsendung von Kr. l.30 (auch in Briefmarken) portofrei von der Buchhandlung Tyrolia uud auch vom obgeuaunlen Verlage zu bezieheu. Zu den Kämpfen an der Westfront machen wir unsere Leser neuerlich auf die gauz vorzügliche Karle aufmerksam, die bei G. Freylag Berndl, Wien, VlI., Scholteufeldgasse 62 (Robert Friese, Leipzig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 16
Date: 26.10.1919
Physical description: 16
«D^»er für Envachsm und Kinder. ^ ^ ^ Vollkommen sinken, schmerzlose Wirkung. D/ Erhältlich inApocheken in Bozen, Briim, Eppan, GHK^Kaltern, Klausen, Lana, Schlandn^ ZwölsnuMeien, Meran sDladonna-Npotheke). l Lt«« I-in« o.SV, l Svkasiits! su»?sl«de»t Au«» kii»» 2—Z ?e>»aonsi» Ui»s Z»^>! /06 befanden sich in Remise und Stallung und eine Anzahl Diener in Livree lief geschäftig hin und wieder. Robert konnte nicht begreifen, wie man in solch» kurzer Zeit all dies zu Stande bringen konnte: aber Diego entgegnete

ihm, daß sein Onkel sich um alles ge sorgt und persönlich die ganzen Arbeiten geleitet hatte. Das Haus war eigentlich vorzüglich geeignet, zwei! Familien zum Wohnsitz zu dienen, nachdem es in zwei Flügel geteilt war, die sich zu beiden Seiten des Baues hinstreckten. Diego machte Kde Honneur des Hauses. Aber we der Helena noch Robert befanden sich in der Stim mung, den Luxus gebührend'zu schätzen, sie selMen sich beide nach der bäuerlichen, gemütlichen Nnrich - tung ihres Hauses in der Provence zurück. Was Maria

Zähne sichtbar. In einem solchen Momez^e blitzten dann seine Au gen vor Intelligenz und Schlauheit. ' Man sah sofort, datz dieser Mann für seine gewiß nicht, wenigen Passionen seltene Klugheit und eisernen Willen einsetzte. Seine Bewegungen hatten nicht die gewöhnliche Schwerfälligkeit der Matrosen. Im Gegenteil, er mach te den Eindruck, als ob er an seines Leben gewöhnt sei und seine Gegenwort wirkte auf den empfänglichen und schüchternen Robert init magischer Gewalt. Der Onkel zeigte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 24.03.1917
Physical description: 4
ihrer etwas zu sammengesunkenen Gestalt: „Ich will nicht, ich will nicht. Hat er die Kraft nicht zum Letzten, so tu ich es.' Und langsam verlies; nun auch sie das Wohnzim mer, nachdem sie vorher noch das Licht ausgeschaltet hatte. Am nächsten Morgen hatte Frau Frieda Mesen kamp den Frühstückstisch gedeckt, wie sie es immer ge tan! nur der Platz für Heinz Wesenkamp war frei. Und die Falten, in dem Gesichte der müden Frau schienen noch tiefer eingeschnitten und das Haar noch weißer. Robert Wesenkamp war eingetreten

, aber die Au gen und die Schatten darunter verrieten, daß er auch i« dieser Nacht kaum Schlaf gefunden hatte. Kein Gruß wurde gewechselt. Robert Wesenkamp machte sich sofort zum Aus gehen bereit. Fragend schaute ihn Frau Frieda Wesenkamp an: „Willst du nicht frühstücken?' N „Ich kann nicht!' „So hal dich das alles doch nicht schlafen lassen?' Aber er antwortete nicht. Und als er zur Türe hintrat, fragte sie wieder: „Wo willst du hin?' ..Fort!' „Willst du gehen, um das Wort zu sprechen, das ihn allein zu retten

vermag?' „Ich weiß kein solches, das ihn retten kann.' Da nickte die alte Frau vor sich hin, als wäre sie selbst zu einem festen Entschluß gekommen. Als Robert Wesenkamp gegangen war, setzte sie sich wie ermüdet in einen Stuhl 1 dort grübelte sie so lange, bis sie wieder aufstand und vor sich im Selbst gespräch hinmurmelte: „Er kann nicht! Ihm ist sein Leben mehr als das seines Kindes. Aber ich will meinen Jungen ha ben! Und da darf ich nicht schweigen. Ich tue es! — Nun ist es an der Zeit! Ich darf

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