2,031 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1903/11_07_1903/SVB_1903_07_11_3_object_1944673.png
Page 3 of 10
Date: 11.07.1903
Physical description: 10
besuchen und dadurch sich die zweite Landes sprache erwerben. Wie war eS'möglich, daß neu angekommene Bauleute des Dr. Richard Ferrari dem Seelsorger Nikolaus Malpaga erklärten, sie seien sehr froh, daß ihre Kinder deutsch lernen können^ des halb wäre eS ganz gegen ihren Willen, wenn sie gezwungen würden, die Kinder in die welsche Schule ju schicken. Die Herren von Pfatten und der „Alto Adige' mögen die 50 italienischen Familien, welche Pfattm in den letzten zehn Jahren verlassen

haben, um in einem deutschen Dorfe ein besseres Brot zu essen und von der Pellagra verschont zu bleiben, befragen, als Chwgna Karl, GreneS, Bisesti, Laren- iisch, Enderle und so weiter, ob sie nicht mit der wischen Schule einverstanden waren und jetzt ganz sonders find. Wie ist eS möglich, daß die Bau ute am Brückenhof einem zweimaligen Anstürme von Seite des Vorstehers Miori, des allmächtigen -Richard Ferrari und des noch menschlich ge- ^ten eigenen Grundherrn, es möge eine vorge- ^ Bittschrift, welche von Unwahrheiten

, die so- Inthronisation kann schon am Tage der ^Üsmden, wird aber gewöhnlich auf eine ^Zeit verschoben. ,D er Tiro » e r' setzten und die deutsche Sprache für ihre Kinder ge wahrt haben wollten? Herr Titus v. Ferrari setzte eben in seiner Menschlichkeit bei, niemand sei ge zwungen und hätte für den Weigerungsfall keine Folgen zu befürchten. Freilich wußten die besagten Bauleute, als Foradori, Schaffer Ferrari Anton Peter, Trentini und Peterlini ganz gut, daß sie bei Dr. Richard Ferrari, Schlößl Hofbesitzer

, und Johann Miori, Vorsteher, sicher in Ungnade fielen und nie mals einen Platz auft ihren Anwesen fänden. Doch sie' unterfertigten nicht; so auch die Bauleute am Kellerhof. Als am 22. Juli 1897 die Bauleute des Dr. Richard Ferrari von seinem Agenten Giovanini zur Unterfertigung der Bittschrift um die italienische Schule in das HauS des Agenten, wo auch Miori wartete, zitiert wurden, gab eS allgemein unzu friedene Mienen und auch Widerspruch; sie kannten aber ihren Herrn mit den Satzungen, deren Punkte

so zahlreich waren und find wie die Anrufungen der Allerheiligen-Litanei, sie wußten auch, daß er der Hauptagitator für die welsche Schule sei. Weil sie für den Moment keinen anderen Ausweg hatten, fertigten sie alle. Am 32. Juli abends kamen einige dieser Bauleute zum damaligen Seelsorger und unterfertigten die Erklärung für Beibehaltung der deutschen Schule, andere aber erklärten, sie seien mit der deutschen Schule ganz zufrieden, doch wagen sie eS nicht, dem Dr. Richard Ferrari in dieser Sache

1
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/19_03_1904/SVB_1904_03_19_6_object_1946617.png
Page 6 of 10
Date: 19.03.1904
Physical description: 10
1. Klaffe Heinrich Dobravsty vom 102. Infanterie-Regiment zum 88. Infanterie-Regiment, der Regimentsarzt 2. Klaffe Dr. Oskar Ludwig vom 1V2. Infanterie-Regiment zum 88. Infanterie- Regiment, die Militärbaurechnungsoffiziale 2. Klasse Jofef Rossi von der Militärbauabteilung des 14. Korps zur Genie direktion in Karlsburg und Josef Buchal von der MUitärbau- .abteilung des 13. Korps zu jener des 14. Korps, der Leutnant Richard Baier und der Kadett-Offiziersstellvertreter Otto Baier, beide des 2. Tiroler

Kaiserjäger-Regimentes zum 62. Infanterie- Regiment. — Der Oberleutnant Georg von Nauendorff des 2. Tiroler Kaiferjäger-RegimenteS wurde in die Reserve übersetzt. — Dem Leutnant der Reserve Richard Seyller (Innsbruck) wurde die angesuchte Ablegung der Offizierscharge, mit dem Fortbezug der Mititärpension, bewilligt. Der Statthalter hat den k. k. Bezirkssekretär Natali» Pezzei in Innsbruck unter Zuerkennung der Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste in den dauernden Ruhestand versetzt. — Hochw. Max

für die k. t. Landwehr' besetzt. Gesuche bis 10. Juli an die kom petente Behörde. — Mit Beginn des Schuljahres 1904/1905 (1. Oktober) werden in die Lmidwehrkadettenschule in Wien in „Lass das, Richard, die Sache ist zu ernst, um sie ins Lächerliche zu ziehen. Sei vernünftig, Bertha, eS muß sein!' .Dieses „Muß' scheint mir doch recht zweifel hast zu sein. Habt ihr auch wohl bedacht, daß ihr die Unzufriedenheit der Arbeiter dadurch ausS höchste steigern werdet. Oder wäre bis zu euch die Kunde noch nicht gedrungen

, was dieselben planen?' „Eben darum muß das Fest veranstaltet werden, damit wir zu der Zeit im stände find, ihre For derungen zu bewilligen.' Richard schien sich w die Unterhaltung nicht mischen zu wollen, er vertiefte sich darin, ein Hahn chen kunstgerecht zu zerlegen oder sein GlaS mit perlendem Wein zu füllen: .Du gibst mir ein Rätsel auf, Papa. Wir wollen eine Soiree arrangieren, die sehr bedeutende Summen kostet, um Geld zu gewinnen, die gerechten Forderungen der Arbeiter bewilligen zu können?' .Höre mir ruhig

zu, und du wirst mir völlig Recht geben. Daß^sere Verhältnisse schlecht stehen, wirst du längst wissen. Ich habe bedeutende Kapi talien geliehen und als Hypothek auf die Grube eintragen lassen. Bis jetzt hat noch keiner der Glaubiger mich gedrängt, aber die Zeit wird bald kommen. Hättest du dich nicht ganz von der Welt zurückgezogen, würdest du vielleicht eine reiche Partie gemacht haben, aber daran ist nicht mehr zu denken. Darum muß Richard so bald als möglich heiraten und zwar eine sehr reiche Frau, sonst wird unsere

2
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/19_12_1917/TIR_1917_12_19_3_object_1959990.png
Page 3 of 4
Date: 19.12.1917
Physical description: 4
ke fand. Wohlwollende Bekannte hatten Helene auf den Verfall derselben aufmerksam gemacht, freilich erst, als es bereits zu spät war. Nun dachte Helens daran, die Apotheke zu verkau fen, natürlich fand sich kein Käufer dafür. Umso entzückter war sie gewesen, als sie in Ber lin Richard Blohm kennen lernte und von ihm hörte, daß er wer weiß was darum geben würde, wenn er eine möglichst selbständige Position ohne Aufwendun gen von Geldmitteln in einer Apotheke erlangen könne. Gegen ein reich bemessenes

Monatshonorar bot sie ihm die Leitung ihrer Apotheke an. und ihr Vorschlag wurde von Richard, der bereits an allem verzweifelt war, mit stürmischer Dankbarkeit angenommen. Seit einem halben Jahre hauste Richard jetzt be reits in den vernachlässigten Räumen und es war eine Lust, ihn hier schalten und walten zu sehen. Er war in seinem Element, die Mittel zu Neuanschaffungen und Einkäufen an Kräutern und Medikamenten stellte He lene ihm zur Verfügung. Richard war ein durchaus ehrlicher und anständi ger Mensch

und dachte nicht daran, einen nicht zukom menden Vorteil für sich herauszuschlagen. Seinem unermüdüchen Eifer gelang es auch, in verhältnismäßig kurzer Zeit, die Geschäftslage zu heben und zu bessern. Durch einige Räume von der Apotheke getrennt, befand sich ein mit allen modernen Einrichtungen ver sehenes Laboratorium, wo Richard seine Liebhaberei, zu experimentieren, ganz nach Wunsch ausüben konnte. Während dieser langen Monate, wo Richard Ziel und Zweck seines Lebens vor Augen zu haben Faubte

und von früh bis spät rastlos tätig war. fühlte er sich Mcklich wie nie zuvor. 157 „Ich bin überzeugt, das; Richard seiner Braut noch immer herzlich zugetan ist. aber als verfehlt erscheint mir die Geschichte mit den beiden doch. Er gehört zu den unselbständigen Männern, deren Wille nur schwach entwickelt ist, Selda aber ist eine anschmiegende Natur, die am Manne Halt und Stütze sucht. Solch Paare er gänzen sich gegenseitig nicht und werden daher auch nur in den seltensten Fällen glücklich.' Es zeugt

, wie sie ihr in die Feder fließen wollten. Aber ein herzenswarmer Empfehlungsbrief, wurde es doch. Derselbe lautete: » „Meine Nebe gute Mama, denn so werde ich- dich immer nennen, wenn ich auch Richard nicht- heirate, und werde dich stets so lieb halten, als wärst, du in Wirklichkeit mein Mütterchen . . .. Also am heutigen Abefld, habe ich Margarete im Konzertsaal kennen ge- lernt und ich kann nur soviel sagen, daß sie es wert: ist. an dein, mütterliches Herz genommen zu werden. Ewald

3
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/30_06_1923/TIR_1923_06_30_6_object_1988569.png
Page 6 of 8
Date: 30.06.1923
Physical description: 8
getreten war in Ordnung zu bringen. Mittlerweile hatte Anton Sinn ein Zuz. scheit von seinem Wagen genommen und ging, dasselbe zum Schlage erhoben, gegen Hagl ui. Haßl zog sich gegen eine Mauer zurück und hielt sein Rebmesser obwehrbereit in de: Hand. Beide standen sich nun kampfbereit gegenüber, jeder mit seiner Waffe, In diesem Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bru ders Anton gewesen war, aber in einem ns> hen Tabakladen einen Einkauf zu besorg«» hatte, zur Stelle

. Er näherte sich dem Anton Haßl von rückwärts und oersetzte diesem eine» derben Faustftoß in den Nacken und eine» Fußtritt gegen den Fuß. Infolge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekommen. Mit dem Zugscheit niedergeschlagen. Nun forderte Nichard Sinn von seinem Bruder das Zugscheit und sagte hiebet: „Ich werde schon fertig werden damit'. Als An ton Sinn mit der Uebergabe des Zugscheites etwas zögerte, riß es ihm Richard Sinn aus der Hand und versetzte damit dem gerade w. Ausstehen vom Boden begossenen

Anto» Haßl zwei wuchtige Hiebe auf den Kopf und gegen die Schulter. Haßl fiel sogleich zu Boden und blieb be wußtlos liegen: Richard Sinn lief davon und Anton Sinn fuhr mit seinem Ochsenze spann davon. Die Brüder Richard und Anton Sinn ge> ben die Tat im wesentlichen zu. Richard Sinn will nur aus Notwehr gehandelt ha ben. Nach Aussage der Tatzeugen kann ab« von einer Notwehr keine Rede sein, weil An ton Haßl gegen die Brüder Sinn nicht vor ging. Haßl hielt zwar sein Rebmesser » Händen

nachgesagt, dag er ein ruhiger, arbeitsamer Mann war. Richard Sinn wird als stolz und i-ichl reizbar geschildert, gilt aber im übrigen als ein braver. ruhgier und flechiz» Mann, de.- bisher unbescholten war. Da sich Zweifel an die volle Zurechnungsfähigkeit des Richard Sinn ergaben, wurde er einer psychiatrischen Untersuchung unterzogen Die tungen der amerikanischen Hafenstadt« follm Aufrufe erscheinen, die eine hohe Belohininz jedem verheißen, der tatsächliche Auskütifle über die Gesuchte erteilen

4
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1924/08_04_1924/TIR_1924_04_08_4_object_1992284.png
Page 4 of 8
Date: 08.04.1924
Physical description: 8
Seite 4 ^Ser Landsmann' Dienstag, den 8. AprÄ 19^. Merau und Bwschgau. Ter Mchard Pobitzer, Rechv- lmwatt m Merau f. Wte «>ir w der Samstag-Nummer bereits kurz berichtet haben, verschied am Freitag, de» < April, nach langem, geduldig ertrage ne« Leiden, jedoch unerwartet rasch in Innsbruck Herr Dr. Richard Pobitzer, Rechtsanwalt in Meran, im Alter von 41 Jahre«. Schon Enger Ltt der Verstorbene an «wem Magenleiden, weswegen er sich in den letzten Tagen nach Innsbruck begab

, um sich einer Operation zu unterziehen. Die Ope ration war schwer und langwierig, doch fühlte sich der Patient verhältnismäßig wohl, als nach mehreren Stunden plötzlich Herz schwäche eintrat. Am Freitag, 10 Uhr vor mittags. hauchte der edle Dulder unter dem Beistand seiner ihn pflegenden treuen Gat tin die Seele aus. Voll Ergebung in Gottes heiligen Willen ertrug er das ihm auferlegte Schicksal. Wie er als Katholik gelebt, so starb er eines wahrhaft erbaulichen Todes. Mit Herrn Dr. Richard Pobitzer ist ein wahrhaft

edler Wann in der Vollkraft seiner Jahre der teure» Familie und seiner von ihm über alle» geliebten Heimat entrissen worden. Er war der Sproß der angesehenen Familie Pobitzer in Meran. Sein Dater Benedikt war durch viele Jahre Gemeinderat in Meran. Die Cymnasialstudien absolvierte Richard am Gymnasium der PP. Benedikti ner in Meran. Seine rechtswissenschaftlichen Studien machte er in Innsbruck und Prag. In Innsbruck gehörte er der kath.-deutschen Studentenverbindung Austria und in Prag der kathol

.-deuischen Studentenverbindung Ferdinande« an. Beiden stand er als Senior vor. Sein schneidiges, studentisches Auftre ten, gepaart mit heiterer Liebenswürdigkeit, wie feine damals schon in Erscheinung tre tende ausnehmende Rednergabe ließen ihn zum Liebling seiner Komilitonen werden. Nachdem er mehrere Jahre als Konzipient in der Kanzlei seines Bruders Dr. Benedikt Pobitzer in Bozen und bei Herrn Dr. Jakob Köllensperger in Lana tätig gewesen, eröff nete Dr. Richard Pobitzer in seiner Vater stadt Meran

eine eigene Kanzlei. Sein all» zeitiges Wissen, seine ungemein sympathische Persönlichkeit wie auch seine Rednergabe verschafften ihm einen hervorragenden Ruf als Rechtsanwalt. Man kann Dr. Richard Pobitzer unbedingt zu den ersten Männern imserer Heimat zählen, so allseitig besaß er das Vertrauen der Bevölkerung. Immer und überall stellte er sich in den Dienst seiner Mitbürger. Dabei war er ein entschiedener Katholik und in allem ein aufrechter Mann. Das Vertrauen seiner Mitbürger

5
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1920/13_03_1920/TIR_1920_03_13_4_object_1970139.png
Page 4 of 8
Date: 13.03.1920
Physical description: 8
Welte 4 »Ler Tiroler- Camstag. Km 13. Marz ISA tlebertretung der leichten Körperverletzung, Richard Sa» » Sanin aibt die 5)andanlegung an Leo Heidegger zu. t Daß !ch UM 4 Lire Zuviel zahles . I macht oberauch eine Art Notwehr geltend. Im übrigen ' mußte, darüber würde ich mich schließlich nicht IM und Biktor Andreaus des Aerbreqeus der !ttor,chiw ieistung angeklagt. . Die Tatgeschichte ist folgende: Im Hause des Kauf» ' Mannes Anton Heidegger in Margreid, wohnte die , Witwe Aloisia Sanm

sa doch keinen Wein im Keller hätte. Hievon mochte Anna Sanin ihrem Bruder Franz Mitteilung. Am S. Jänner 1920 ungefähr um halb « Uhr abends erschien Franz Sanin mit seinen Kamera den Richard und Alions Sanin und Viktor Andreaus vor dem He'ldegger'schen Haus und hieb seiner Schwe ster Anna die Kellerschlüssel bringen, damit er sich vom Stande der Weinvorräte überzeugen könne. Es wurde ein Abgang von dreiviertel Hektoliter festgestellt, doch sprach Franz Sanin gegen niemanden einen Verdacht «u». Nach etwa

sich mit einem 7V Zentimeter I«n«en <Z Zentimeter breiten, leisten Brett chen zur Abwehr «egen da» Messer des Sanin. Er trat auf Sanin zu, faszte dessen rechte Hand, mit der Sanin das Messer hielt, und schob ihn vor sich her, wo bei er einigemal« mit den vorbeschriebenen Brettchen aus Franz Sanin schlug, ohne kiesen auch nur nennens wert zu verletzen. Nun trat Anton Heidegger auf die Ringenden zu und versetzte dem Franz Sanin mit der Faust einen Schlag. In diesem Augenblicke sprang Richard Sanin hinzu und umfaßte

aber, daß nicht er, sondern Vitwr Andreaus den Leo Heidegger um den Leib fest hielt. Zeugen Anton Heidegger, Adolf Stimyfl und Jo- fefine Chetto bezeichnen jedoch mit Ausschluß jedes Zweifels Richard Sanin als jenen, der als erster herbei eilte, in den Nau Handel tätig eingriff und den Leo Heidegger um den Leib festhielt. Alfons Sanin stellt rundweg in Abrede, an dem Ueber'all irgendwie teil genommen zu haben. Er fei zwar anfänglich mit Franz und Richard Sanin und Andreaus im Keller des Franz Sanin

und wegen Totschlag bereits vorbestraft ist. während Andreaus für niemanden zu sorgen hat. Eine diesbezügliche Verab redung unter den Tätern wäre leicht möglich gewesen. Nach allen Zeugenaussagen soll Viktor Andreaus bei der Rauferei ein» Art Aufpasser gemacht haben, ansonsten aber nicht beteiligt aewesen sein. Dadurch, daß Richard Sanin und Viktor Andreaus wahrheitswidrig angaben, daß nicht Alfons Sanin. fon dern Andreaus an Leo Heidegger Hand anlegte, haben sie die Untersuchung zu erschweren versucht

6
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/25_06_1923/TIR_1923_06_25_5_object_1988504.png
Page 5 of 8
Date: 25.06.1923
Physical description: 8
) versteuert werden Leber de« Ozea«. ärlminoi. Roman von Erich Ebeastein. ZS. Fortsetzung. Da entschloß sich die Baronin. Frau Dr. Heilkreut aufsuchen. Früher hätte der Gedankt, sie könnte als Mutter bei 6»er Fremden Auskunst über ihren Sohn ^chea, ihren Stolz aufs Tiefste empört! Jetzt Md sie ihn nur natürlich. Doktor Hellkreut nahm bei Serena Mttorsteile em, und Richard hatte die fein fühlige und kluge Frau immer sehr verehrt. Es «ar also leicht möglich, daß er ihr we- !uK«s Nachricht gesandt. es ergab

Frauen einander näher, qss ^^Hre des Verkehren getan hätten. Baronin dehnte ihren Besuch viel län- ger aus. Äs sie beabsichtigt hatte. Sie, die sich nie sür andere Leute interessiert haue, nahm nun den wärmsten Anteil an Frau ' Mariannes Geschick, ließ sich alles mögliche erzählen, nicht nur über Serena und deren Liebe zu Richard, sondern auch alles, was Frau Marianne und deren verstorbenen Gatten betraf. «Sie werden hier im Hause wohnen blei ben?' fragte sie zuletzt. „Ich dachte. Sie woll ten

. Sie hatte nie im Leben eine Freundin gehabt, aber es schien ihr nun. als wäre dies em Fehler ge wesen. Das Aussprechen vorhin tat so wohl! Roch abends, als sie einsam ihren Tee trank, zehrte sie an der Erinnerung. Und Marianne Hellkreut hatte es in ihrer ruhigen klaren Art so wunderbar verstanden. Baisam in ihre Wuxden zu träufeln. Sie war fest überzeugt, daß Richard bereits aus der Heimreife nach Selowitz war ... Ja. sie mußten Freundinnen werden. Wenn Richard dann wirklich kam, würde er gleich sehen

sich noch mehr zusammen, als sie merkte, wie es sich bei ihrem Anblick verdüsterte, anstatt Heller zu werden. Nervös, hastig begrüßte er sie. „Richard . . .' stamnielte die Baronin. Er schien es nicht zu hören. „Schaffen Sie das Gepäck in mein Zimmer und sorgen Sie, daß ich irgend etwas zu essen bekomme/ befahl er dem Diener. Dann zur Mutter ge wendet: „Du entschuldigst mich wohl. Mama. Ich fühle mich sehr müde von der Reise —' Cr verstummte. Er hatte plötzlich Tränen in ihren Augen gesehen. In diesen Augen

wie erstarrt. Dann riß er sie stürmisch an leine Brust und auch aus seinen Augen stürzten Tränen. Die e» sten, seit er Serena vor sich in den Wellen um ihr Leben kämpsen sah. Neunzehntes KaMel. Eine Mache war seit Spannbergs Heim kehr vergangen. Da brachte Grenzer eines Morgens ein Billett, d«is Frau Dr. Hell trent 'oeben gesandt habe. Richard, der nnt seiner Muller beim zwei ten Frühstück saß. las es und reichte das Billett dann wortlos der Baronin. Fvcm Marianne schrieb: Lieber Richard! Bitte kommen

7
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/06_12_1900/SVB_1900_12_06_3_object_1937676.png
Page 3 of 8
Date: 06.12.1900
Physical description: 8
, ein ganz Moderner, trat ein w Begleitung eines ältlichen Herrn. „Das ist Herr Kunsthändler David Rosen zweig,' mit diesen Worten stellte Giftgrün seinen Begleiter vor. „Er will Deine Muttergottesstatue kaufen,' flüsterte er Oberschmidt zu. „Kerl, sei nicht dumm!' Der Kunsthändler war zu dem Bilderwerke getreten und hatte die bergenden Hüllen herabge rissen. Er betrachtete die Statue gründlich mit kri tischen Blicken und bot eine Summe. . Richard Oberschmidt war fast willenlos. Plötz lich erwachte

, richtig verhungert. Bist bald so weit, kenne das, kenne das, komm, Du musst Dich stärken!' Er steckte das Geld ein und führt ihn ins Freie. - Richard Oberschmidt brach in der frischen Lust zusammen. Giftgrün winkte eine Droschke herbei und fuhr mit dem Bildhauer bei einem Restaurant vor. Guter Wein und ein opulentes Diner belebten Richard sehr bald. Wie ein schrecklicher Traum lag alles Geschehene hinter ihm. Giftgrün gab ihm sein Geld. Wenn das verzehrt wäre, dachte Oberschmidt, würde der Hunger

wiederkommen. Ein Künstler, dessen erstes Werk man abgelehnt, das war er, und weiter nichts! Und ein Treuloser, mahnte sein Gewissen, ein Treuloser, der fremdes Eigenthum um schnöden Mammon verkauft hatte. Denn seine Statute ge hörte dem Dom, gehörte ihr, die sie darstellte. Aber die Muttergottes hätte Dich verhungern lassen, sprach der böse Feind in ihm. Und Richard so bleiben für Dipauli nur etwa über 200 Stimmett. Zum Jubel haben die Dipaulianer vorderhand noch wenig Grund In der Agitation leisten

. Richard Oberschmidt schaute ihn verständnis los an. „Ja wohl,' fuhr der Ankere fort, „Rosenzweig kauft Dir noch mehr ab, auch Religiöses.' Die letzten Worte klangen verächtlich genug. „Besser schon wärH Du würdest einer von den Unsern!' Als am Abend andere Moderne in das Re staurant kamen und Oberschmidt und Giftgrün Gesellschaft leisteten, gieng'S hoch und lustig her. Man streute dem jungen Bildhauer Weihrauch genug (er hatte ja Geld), und die mannigfachen Lobsprüche und der Wein versetzten Richard

in eine Stimmung, die ihn bewog, seine bislang gewandelten Pfade, zu verlassen und sich auf die Moderne Kunst einzn- fchwören. . ' ' 3. , Wieder zeigt der Salon ein Werk Richard Oberschmidts. Oder eigentlich find's zwei Werke, zwei Statuen. „Blitz und Donner' nennt sie der Katalog. . . Beide Statuen erregen viel Kofpfchütteln: Der' „Blitz' ist ein dürrer Jüngling in bizarrer Haltung. „Sie soll den Zickzack des elektrischen Strahles sym-. bolisieren,' flüstern die Modernen in stolzem Staunen

8
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/16_12_1917/TIR_1917_12_16_6_object_1959957.png
Page 6 of 12
Date: 16.12.1917
Physical description: 12
nichts, was dieses unselige Geschöpf, das sie mit jeder Faser haßte, hier unmöglich machen konnte, sie für immer aus diesem Kreise, in den sie nicht hin- emgehörie, nicht hinein sollte, sür immer verbannen mußte? Vor Frau Blohm aber kniete Selda mit trä- nennassem Gesicht. „Verzeiht mir, geliebte Eltern, daß ich nun auch noch Aufruhr verursache. Ich kann aber Richard nicht länger angehören. Deutlich habe ich es schon lange empfunden, daß ich ihm eine Last bin. Er liebt mich nicht mehr, und ich bin nur noch dem Namen

nach seine Braut. Ich aber will seinem Glück nicht län ger im Wege sein, ich gebe ihn frei. „Aber. Kind,' rief Frau Blohm, erschrocken den Scheitel des Mädchens streichelnd, „so darfst du nicht sprechen. Verlaß nur nur den Jungen nicht. Er liebt dich nach wie vor. Selda, und wenn es zurzeit anders scheint, so ist das nur eine Verirrung. die vorübergeht, wie eine Krankheit. Ich bin überzeuat. daß sein Herz sehr bald -zu dir zurückkehren wird. Richard gehört zu den Manschen, welche erst durch Schaden klug

und zärtliche Lie be keine Grenzen kannte.' „Nun siehst du wohl, mein Kind', Frau Blohm streichelte den dunklen Kopf des leise weinenden Mäd chens. „daran hat sich bis auf den heutigen Tag nichts ! . 151 geändert, und wenn Richard, dieser langsame Peter, auch hin und wieder seine eigenen Wege geht, darum bist und bleibst du doch sein Bestes, du weistt. er kehrt immer wieder gern zu dir zurück.' „Mit der Miene eines Gönners, Mama, wie ei ner, der sich gezwungenermaßen einer Pflicht erin nert —' „Aber Kind

, diese Auffassung —' „Nein, Mama, keine Auffassung —' Selda hatte sich erhoben und strich das vom Weinen feuchte Haar aus dem bleichen, zerwühlten Gesicht, „Richard hat meine Liebe, meine heiligsten Empfindungen, entwür digt, und nur um euch, seinen Eltern, keinen Schmerz zu bereiten, habe ich getragen, was er mir bot. Ich könnte es aber vor mir selbst nicht verantworten, woll te ich dem Namen nach länger seine Braut bleiben, mich noch weiter vernachlässigen lassen, wie es Richard gerade einfällt.' Auf Herrn

Blohms Stirn hatten sich tiefe Falten des Unwillens gebildet. „Selda tut recht daran, diese Fessel zu lösen/ sagte er mit ungewöhnlichem Ernst, „Richard ist ihrer nicht wert. Niemand kann oerlangen, daß sie ihr junges Leben eines Menschen wegen be trauert, dem sie nichts gilt.' „Ich aber liebe ihn nicht mehr.' unterbrach das Mädchen fast schroff die Mutter. Sie hatte dieses Ge ständnis, das sich ihr längst aufgedrängt, für sich be halten wollen. In der Erregung war es ihr. doch ent schlüpft

9
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/29_11_1917/TIR_1917_11_29_5_object_1959744.png
Page 5 of 8
Date: 29.11.1917
Physical description: 8
soll ich dir den Gefallen nicht tun?, sie ein wenig zu hofieren? Sie üst kokett und verwöhnt. Es ergibt sich von selbst, daß ich sie umschmeichle, ihr zarte Aufmerk - samkeiten erweise. Dadurch erleidet unsere Liebe keinen Abbruch, Schatz.' „Aber deine Ehre, Richard. Denn eines Tages wirst du die Rache der Kapitalisten fühlen müssen; sie läßt sich nicht ungestraft überlisten.' „Ach was, sollte es wirklich zu Angriffen gegen mich kommen, so werde ich denselben gewachsen sein. Nun aber zeige mir endlich ein freundliches

. Was Liebende sich doch nur immer zu sagen haben? Kommt nur schnell, Onkel und Vetter werden schon ungeduldig.' Seufzend fügte sich Selma. Sie fuhr mit ins The ater, sah und hörte ober wenig von dem, was auf der Bühne vorging. Sie grübelte und wälzte Gedanken und Entschlüsse in ihrem Hrrn, ohne zu einem Resultat zu kommen. Der Verstand riet, dile Verlobung zu lösen, Richard den Ring und sein Wort zurückzugeben. Er hätte ihr weibliches Feingefühl tief verletzt, sein Herz gehörte ihr nicht mehr ungeteilt

. Aber was sollte sie tun, wenn Richard sie nicht frei gab; sie war mit seiner Familie so vertraut und eng ver knüpft, daß an ein gewaltsames Loslösen gar nicht zu. denkne war. Richards Eltern liebten sie wie eine Toch ter, und sie hing nck Leib und Seele cm ihnen. 93 ..Gib mich frei, Richard,' sagte sie plötzlich, „ich bim doch nur dem Namen nach deine Braut, vielleicht auch deinem Glück im Wege. Wohin soll dieser endlose Braute stand führen? Als Provisor kannst du nicht heiraten und ebensowenig je eine Apotheke

übernehmen.' „Ach, laß mich doch mit solchen Grillen zufrieden, Mädel, wenn du weiter nichts hast? Du wirst uns doch den schönenAbend nicht verderben?' „Nimm, was ich sage, nicht oberflächlich. Richard, es ist mir herliger Ernst damit. Wir müssen uns tren nen. Ich habe alles wohl erwogen, ehe ich dieses Thema anrührte. Es geht so nicht weiter. Du liebst mich ja auch nicht mehr, das fühle ich längst. Du glaubst nur, es nicht verantworten zu können, wenn du mich, das verarmte Mädchens, einem ungewissen

Schicksal überläßt. Wer mach dir meinetwegen keine Sorgen, denn Not werde ich niemals leiden, ich habe Empfehlungen übergenug und bim als Gesellschafterin sehr begehrt.' Mißmutig erhob sich Richard und schritt quer über den Teppich nach dem Sofa, wo er sich neben seine Braut setzte. Er legte den Arm um ihre Schultern und zog ih ren dunklen Kopf an seine Brust. ' „Daß ihr Mädchen durchaus nur dann an unsere Liebe glaubt, wenn wir es immerzu versichern! Das Leben ist hart mit uns. da vergeht

10
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1908/30_01_1908/TIR_1908_01_30_3_object_158932.png
Page 3 of 12
Date: 30.01.1908
Physical description: 12
, Lestrade,' rief Holmes gleichmütig seinem abgehenden Kollegen nach, „ich will Ihnen die richtige Lösung des Rätsels verrann. Lady St. Simon gehört ins Fabelreich. Eine solche gibt es nicht und hat es nie gegeben.' Lestrad: wc.r? ein:n b-tri'bten Blick auf meinen WOMÄ Z6s?>,d',NNl !)t!ch'1r0 HrMschof/tardinak Aichard f. Die Nach rickt vom Tode des Kardinals Richard traf sie französischen Katholiken anss schmerzlichste. Er war ein glühender Katholik, wollte aber mit der Politik nichts gemein

haben. Das Seelenheil seiner Pfarr- tinder war ihm alles. Gleich nach seiner Ernennung zun Erzbischos erklärte er in einem Hirtenbriefe, es sei seine Pflicht, die Interessen der Religion zu ver- treien, ohne sich mii Politik zn beschäftigen. Be- sonders eem Wohle des jungen Klerus widmete er seine größte Sorafal: nno seine intensive Tätigkeit. Als das Wehrgesetz im Jahre I«87, welches be sondere gegen die! Zöglinge der Teininarieii gerichtet war/ in dem offiziösen Blatt ?e monde' erschien, richtete Richard

an den Republikprasidemen Earnot einen Brief als wmdigen Protest. Der wilde Kampf, die Ehristenvcrfolgnng'uinpagiic nnd der Raubzug der sreimanrerisch. sozialistischen Regierung haben tie letzten Lebensjahre des greisen Kirchenfürsien getrübt. Als des Trennunzögesetz angenommen wurde und als man daranging, Kongregationsschulen zn unter drücken. Kirchen zu berauben und arme Geistliche auszuweisen, gehörte Richard einer gemäßigten Partei Freund. Dann wandte er sich zn mir, dnireie auf seiue Slirn uud verschwand eiligst

ihre Paläste verlassen. Man hatte geglaubt, daß es wenigstens dem 88jährigen Kar dinal erspart werde, seine Residenz zu verlassen. Doch Elemenceau kannte keine Rücksichten. Am l8. De zember 190«! mußte Kardinal Richard sein Palais in der Nue grenellc verlassen und wohnte seither im Hause des Abgeordneten Denis Eochin. Der Nachfolger des verstorbenen Kar dinals Richard. Der vor zwei Iahren zum Koadjutor des verstorbenen Kardinals Richard er- nannte Msgre. Adols Amette wurde zu dessen Nach folger ernannt

11
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/15_12_1906/TIR_1906_12_15_2_object_233498.png
Page 2 of 16
Date: 15.12.1906
Physical description: 16
. Fernerhaben die lni'O Zöglinge der geistlichen Lehranstalten den Re- krutierungskomnianden visierte Zertifikate vor-' zulegen, widrigenfalls fic nach dem 20. Dezem ber die Einberufung zum Militärdienste vom Monat Jänner ab erhallen werden. Weiters hat der Kardinal Richard in Paris am L. Dezember die Aufforderung erhalten, noch an diesem Tage das erzbischösliche Polais, das die Freimaurerregierung einsackt, zu räumen. So wird also der L7jährige Greis von der ty rannischen Rotte, die gegenwärtig Frankreich

interessieren aus diesem Anlasse be sonders: Kardinal Richard, Erzbischof von Parts, der als Primas der französischen Geist lichkeitgelten kann, und Kultusminister Briand, der für die Ausführung des Trennungsgesetzes zu sorgen hat. Kardinal Richard wurde 1819 geboren und entstammt einer alten AdelS- familie. Seine Studien vollendete er im Se> minar zu Saint-Sulpice in Paris. 1845 wurde Richard zum Priester geweiht. 20Jahre war er Generalvikar in Nantes und 1871 wnrde er Bischof von Bellen. 187b kam Richard

zur Unterstützung des Erzbifckofs nach Pans, um nach den, Tode des Kardinals Guiberi im Jahre 1886 das Erzbistum Paris zu übernehmen. l889 wurde Erzbischof Richard von dem Papste Leo XIII. zum Kardinal ernannt. —Ter frü here sozialistische Abgordnete und jetzige Kultus minister Aristide Briand wurde 18K2 inNantcs, im Süden der Bretagne, geboren. Er war bereits in jungen Jahren schriftstellerisch tätig. So schrieb er für den ?ouxle deS Anarchisten Faure, dann übernahm er die Leitung der I^aoteinv, um später

12
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/26_03_1904/SVB_1904_03_26_6_object_1946668.png
Page 6 of 8
Date: 26.03.1904
Physical description: 8
nicht los, eS sei etwas Per sönliches gegen meinen Vater oder Bruder, welches ihn mit Freude erfüllt, wenn von Tag zu Tag der Ruin der Grube deutlicher hervortritt.' „Wohin verlieren sich deine Gedanken, liebe Bertha, die Herren find sich ja fremd.' „Wer weiß? Beobachte einmal, wenn Vater oder Richard mit Sondern verhandeln müssen, dann erkennst du fein schönes Auge nicht mehr, es sprüht und lodert ein unheimliches Feuer darin. Warum aber? Siehe, das weiß ich eben nicht.' ^ So frage ihn doch, einer Lüge

halte ich ihn wirklich nicht fähig. Oder ich will eine Gelegenheit suchen, es zu tun, und ich gebe dir mein Wort, beichten soll er. Doch nun lass' mich heimgehen, mein Kostüm könnte Erörterungen herbeiführen, denen ich auf jeden Fall entgehen möchte.' „Wahrscheinlich komme ich morgen zur Hütte; ich wollte einmal den Rat deines VaterS einholen, wie wir dem Streik auf der Gmbe am besten vor beugen können. Papa und Richard find so sorglos, als ob überhaupt keine Gefahr vorhanden wäre, unser treuester

Arbeiter aber, Konrad Hellborn, hat mir selbst gesagt, die Erbitterung sei so groß, daß er fürchte, der junge Herr besonders sei vor Tätlich keiten nicht sicher. Richard träfen die meisten Vor würfe. Bis morgen also!' „Adieu, liebe Bertha! Aber mache dir nicht zu viel Sorge, wir wollen dir ja alle treu zur Seite stehen!' — So sorglos, wie Bertha glaubte, waren der Kommerzienrat und Richard doch nicht. Sie hatten längst erkannt, daß ein trauriges Ende jedenfalls bald erfolgen mußte

, und dann war ein Streik ja gerade dazu angetan, um diesem die Schuld des Ruins zuzuschreiben. ^ Der alte Herr suchte noch fo viel wie möglich vor dem Schiffbruch zu retten, weil er mit Schrecken der Zeit gedachte, welche nach demselben für ihn kommen würde. Richard hingegen genoß leichten Hebens des Lebens Freuden, an die Zukunft dachte er nicht. Er war ja. jung, und vielleicht gelang eS ihm doch, Ella von Eschenbruch zu erobern, und dann waren ja alle Sorgen unnötig. „Dumm ist nur eines/ so redete Richard

13
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/02_04_1914/TIR_1914_04_02_4_object_139323.png
Page 4 of 8
Date: 02.04.1914
Physical description: 8
-Linlagen .... 4 Kontokorrent-Einlagen . . . 4^/ Christliche Wähler, reklamiert Euer Wahlrecht! 61 (Nachdruck verboten.) M SAN WMMWS. Roman von Nina Meyke. Und während Richard in abgebrocheneil Sätzen mit von ohnmächtiger Wut erstickter Siinime, jenes Begegnen im Walde schilderte, während er in der Erinnerung noch einmal jene beschämende Szen. durchlebte, saß sie mit gefalteten Händen netien ihm. und ihre großen Augen slamimen bald in heißem Unwillen über die Beleidigung ans, bald erloschen

sie i» brennender Scham üver die entwürdigende Rolle, die ein Gorlenlo in dieser Affäre gespielt hatte. „Die Sache lange nicht totgeschwiegen werden, ich ertrage es nicht!' schloß Richard seinen vielfach un klaren nnd bei weitem nicht streng wahrheitsgetreuen Bericht. „Eine solche Beleidigung lau» nnr mit Blut abgewaschen werden, uud deshalb werde ich diesen Hund fordern!' „Um von ihm üver den Hansen geschossen zu werden!' unterbrach ihu Blanche mit lütterem Auf lachen. „Wir leben niwt mehr- im Mittelalter

, und nur ein Tor. ein Mensch ohne Hirn nnd Ventand, kann glauben, daß eine Kugel, die entweder ihn selbst oder einen anderen trifft, seine Ehre wieder herzustellen vermöchte!' „Demnach bist dn dafür, daß ich die Schläge dcs Herrn von Willmers ruhig in die Tasche stecken und nicht einmal den Versuch machen sollte, ihn auf ir gend eine Weise zu züchtigen ?' unterbrach Richard seine Mutter. „Eine schöne Moral, dic du Predigst, mit der ich mich alier nicht einverstanden erklären kann!' „Wenn du ruhiger geworden

bist, wirst du mir recht geben,' entgegnete Blanche gleichmütig. „Das Klügste ist. den möglichst größten Vorteil für uns aus dieser ganzen Sache zu ziebeu, und — >vas srüher oder später überhaupt geschehen müßte, wenn es nicht gelingen sollte, Tatjana für dich zu gewinnen, Willmershöh den Rücken zu kehren!' „Das verstehe ich nicht!' brummte Richard ver drossen. „Deine Berechnungen sind mir überhaupt unklar, nnd was Tatiana anbelangt, so wollen wir sie lieber ans dem Spiele lassen! Ich mag mit dem Mädchen nichts mehr

den Stand von unseren Füßen und kehren diesem Lande den Rucken. — O, meine schöne Heimat, wie glücklich werde ich sein, endlich wieder deine Luft atmen zu können! ^ Blanche Gorlcnko hatte bisher ruhig, in sali geschäftsmäßigem Tone, gesprochen, nur bei Erwäh nung Frankreichs schwankte ihre Stimme, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Wenn nun aber alle deine klugen Plane zu Wasser werden?' fragte Richard mit geringschätzigem Lächeln. , „Dann', sagte sie und erhob sich, „bleiben noch dic Brillanten

14
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/29_11_1917/TIR_1917_11_29_6_object_1959746.png
Page 6 of 8
Date: 29.11.1917
Physical description: 8
, begangen da durch, daß er dem Korporal Mirrer eiiM Schlag in Ausübung des Dienstes versetzte, U Hausarrest in der Dauer von 6 Tagen verm> 94 demoiselle Divier will mir zu einer Lebensstellung ver - helfen. Ich wollte dich mit der vollendeten Tatsache über raschen, Kind. Nnun hat der Klatsch uns beiden die Freu de verdorben.' Selma war ^vielleicht noch um einen Schein blasser geworden. Kein Wort kam über ihre zusammengepreß ten Lippen. Richard zog sie wieder flüchtig an sich. „In einem Jahr spätestens

machen wir Hochzeit, Selma: ich glaub te, du vor allem würdest meine Nachricht mit Freuden aufnehmen.' Selma schüttelte den Kops. .Halte mich doch nicht für kleinlich, Richard, laß uns offen sprechen. Du hast mich nicht mehr lieb, daran ist niiichts zu ändern, so etwas fühlt eine Braut schon heraus. Deine Liebe ist an den Enttäuschungen, welche das Schicksal uns bereitete, zer splittert. Ich bin nicht mehr Viejsnige, welche dich an - regt, deinem Streben Flügel verleiht, sondern ein Hemmnis, eine Last

für dich, und dieser GÄ»anke ist mir unerträglich.' „Wenn du anfängst, mich zu quälen, Selma —' Das junge Mädchen hatte sich erhoben. „Kannst du es leugnen, daß du der Französin auffällig den Hof machst und deinen Verlobungsring vor ihr versteckst?' Richard Blohm wechselte die Farbe. „Du bist ja sehr genau unterrichtet. Hast du ein Auskunstsbureau beauftragt?' Selma war tief gekränkt. ,Zch kann diese. Unterre dung nicht weiterführen, Richard. Du wirst bitter und ungerecht und verleA uns bside. Wir wollen doch liebe

zu können. Das gefiel der Da me: sie ist nämlich eine Intrigantin.' „Du treibst ein unwürdiges Spiel, Richard, den Lorwurf kann ich dir nicht ersparen.' „Ach Gott, Selmachen, irimm's doch nicht so tragisch. Das moderne Leben verlangt noch ganz andere Winkel- züg^. Ich lernte die Ausländerin, als ich einen freien NachmAtcg hatte, rn einem Fünfuhrtee keimen; sie zeich nete mich sogleich aus, und da ich mich in einer zerrisse nen Stimmung befand, so forschte sie nach dem Grunde derselben. Ich erzählte, daß ich miS

kann ich brauchen, iricht wahr? Sie besitzt in Paris eine, große Apotheke, die soll ich übernehmen.' ..Natürlich setzt die Dame vovaus.^daß du frei bist, oder doch alte Fesseln löst.' schaltete Selma ein. ..daß die Verbindung zu einer Heirat führt. Dem Verhalten wird sie dazu ermutigt haben. Durch das Doppelspiel, das du-treibst, betrügst du sie und auch mich.' Trotzdem Richard sich getroffen fühlte, widersprach er lebhast. „Fräulem Divier bedankt sich dafür, solch ei nen armen Teufel zum Gemahl zu nehmen

15
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1910/10_02_1910/TIR_1910_02_10_7_object_127672.png
Page 7 of 8
Date: 10.02.1910
Physical description: 8
, IS. Plattaer Anton, Lengmoos 122, 20. Herbst Josef, Deutschnosen 113, Nachleser: Pitter- tschatscher Fritz, Bozen 102. „Meistelkartenbeste auf Gewehrscheibe für Jnng- schützen:' I. Schaller Albin, Bozen 209 Kreise, 2. Schaller Franz, Bozen 179, 3. Schmid Richard, Bozen 157, 4. Pircher Josef, Bozen 140, 5. Trebo Anton, Bozen (S) 132, 6. Schmuck Johann, Bozen (10) 133. 7. Staffier Peter. Bozen III, 3. Matha Josef, Bozen 78, 9. Spetzger Karl, Bozen 75. 10. Prantner Karl, Bozen 72. „MeisterkartenbeZe

13, >!. Pitschkur Josef 17. 7. Spetzger Karl 16, 3. Schmid Richard 15, !>. Pircher Josef 15, je 1 X. — Am 25. Jänner: 1. Schaller Franz 28 Kreise. 3 X. 2. Schmuck Johann 24, 3. Prantner Karl 17, 4 Stolz Rudolf 10, je 2 X. — Am 27. Jänner: 1. Schmid Richard 26 Kreise, 3 X, 2. Pramböck Peter 22, 3. Meßner Ludwig 17, 4. Pircher Ludwig 14, je 2 X. — Am 30. Jänner: l. Schaller Albin 31 Kreise, 3 X, 2. Schmid Richard 25. 3. Schmuck Johann 23. 4. Trebo Anton (ü) 20. je 2 X, 5. Pircher Josef (3) 20, 6. Matha Josef

(9) 19. 7. Guggenberger Josef (3) 19, 8. Baader August 16, je 1 X. „Bestresultate der Jungschützen zu 5 Schüssen auf der Armeescheibe': Am 23. Jänner: 1. Pircher Josef 21 Kreise. 3 X, 2. Schmuck Johann 18 3. Schmid Richard (4) 9, 4. Prantner Karl (0) 9, je 2 X, 5. Pircher Alois k, I X. — Am 25. Jänner: 1. Schaller Franz 21, 3 X, 2. Schmuck Johann 19, 3. Caffagranda Franz 15, je 2 X. — Am 27. Jänner: 1. Schmuck Johann 2Z Kreise, 3 X, 2. Gabalin Alois 13. 3. Pcam- böck P'ter 12, 4. Pfeffer Rudolf

16
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/06_02_1904/SVB_1904_02_06_4_object_1946273.png
Page 4 of 10
Date: 06.02.1904
Physical description: 10
entgegen, worauf eine Versammlung der Konkurrenzgemeinden Meran— Passeier stattfinden wird. Die neueste Austeilung des Konkurrenzbeitrages für die Jausenstraße auf die Aus dunklen Nergesgründen. . Von Nelly Franz. (Nachdruck v«rbot«nl) 1V) Zwischen Richard und seinem Vater wurde ine ein Wort gewechselt über die jüngsten- Ereignisse in der Familie des Direktors, und doch wußte alle Welt, daß dort kein Glück mehr weilte. Oskar hatte einmäl gewagt, den Vater zu sragen, warum er jetzt stets so ganz

anders alsfrüher sei, aber da hatte er eine so harte Antwort erhalten, daß er still sein Leid im Herzen verschloß. Huber saß da in seinem Bureau und schien vertieft in die Papiere, welche vor ihm lagen, als Richard bei ihm eintrat. ... - „ „Nun, Vater, ich kann tnr wohl gratulieren,' begann er ohne jede Einleitung, „dein Plan ist. ja Herrlich geglückt und bald bist du am Ziele. „Ich verstehe dich nicht, Richard.' „Du wärst ein famoser Schauspieler geworden, Dater, aber du hast nicht berechnet

die Mama hieher? Ich glaubte sie in ihrem Zimmer.' „Dort war sie bis vor einer Viertelstunde. Als sie so lange blieb, folgte ich ihr, weil sie sich heute so krank fühlt. Ich sah sie schwankeud an der Tür, und als ich rasch hinzueilte, glitt sie schön kraftlos zu Boden. So hilf doch, Papa, ich glaube, sie stirbt.' „So leicht stirbt man nickt. Komm, Richard, hilf die Mama in ihr Zimmer tragen.' Leise setzte er hüyu: „Sollte sie uns belauscht haben? Sie ist: in letzter Zeit so sonderbar erregt

zu rufen. Richard stand neben der Mutter; er schienc bewegt/ aber sein besseres Gefühl war doch nicht start genug, .den Platz am Krankenbette zu behaupten. Kaum trat ^ das Kammermädchen ein, so verließ er das Zimmer^ ohne erst abzuwarten, daß der Mutter Bewußtsein wieder kehrte. Vielleicht war eS das böse Gewissen, welches ihn forttrieb, ehe das forschende Auge der Mutter auf ihm ruhte. Endlich unter den liebevollen Bemühungen BerthaS erwachte die Arme. Aber scheu blickte sie umher

17
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/19_01_1904/SVB_1904_01_19_3_object_1946153.png
Page 3 of 4
Date: 19.01.1904
Physical description: 4
. Dein Mann hat deiner Gesundheit wegen abgelehnt, aber Bertha geht mit uns, nicht wahr? Es sind so brave, spar same Leute, und wie ich höre, ist die kleine Wohnung -ein recht nettes Schmuckkästchen.' .Ja, nehmt Bertha mit, ich möchte den Leuten nicht wehe tun. Ist eS nicht der braune Krönrad, den OSkar immer.seinen Freund nennt?' „Derselbe. Also es bleibt dabei. Und nun au? Wiedersehen.' 2. Kapitel. .So kann es nicht weitergehen, Richard, denn die Summen, welche ich in der letzten Zeit

Th- reS Held Helene, T. d. Anton, Handels»»., u. d. Jnnerebner Anna. 20. Höppe Emma, T. d. Josef, Ofensetzer, u. d. Natterer Kleopha. 27. Gantioler Franz, S. d. AloiS, PostamtSd., u. d. Bledl Rosa. 23. Gasser Johann, S. d. Peter, Hotelier, u. d. Kiefer Mradalcna. 29. v. Sölder Josefine, T. d. Eduard, MzgistratSrat. u. d. Rigolt Maria. 30. Kometer Richard, S. d. Ludwig, Pserdek.. u. d. Christof Aloisia. 31. Bonell Josef, S. d. Karl, Baumann, u. d. Wolf Katharina. Trafojer Maria, T. d. Wilhelm

Geld braucht?' Unruhig ging Richard im Zimmer umher, dann trat er ans Fenster und trommelte wie in Ungeduld einen Marsch auf den Scheiben. „Hörst du nicht, wovon ich spreche, Richard?' „Nun ja, es sind. aber , nicht meine Sachen, mich um Thalaus Wechsel zu bekümmern. Die Haupt sache ist, daß ich für meine Schuld Deckung erhalte Willst du mir nicht helfen, Vater, so helfe ich mir selbst.' »Ja, wäre ich Alleinbesitzer der Grube und könnte schalten und walten

Gedanken ein, und ich sage dir, Richard es steht schlecht, sehr schlecht um unsere Finanzen Dazu der Verlust, den ich an der Börse erlitten — ich weiß nicht, wo das hinaus soll.' „Bis jetzt hörte ich nie dergleichen Klagen vor dir, und es scheint mir fast, als wolltest du dadurck nur deine Weigerung, mir die achthundert Mark aus> zuzahlen, begründen.' (Fortsetzung folgt.) Tiroler! .Fordert und verbreitet W alle« öffentlichen Lokalen, sowie in den christlichen Familien den ..Tirolex'

18
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/05_05_1904/SVB_1904_05_05_5_object_1946983.png
Page 5 of 8
Date: 05.05.1904
Physical description: 8
selbst in sein Zimmer geschafft.' »Ja, wenn es das wäre, Fräulein Bertha; aber ich habe einen leichten Schlaf und hätte eS gehört, wenn er die Treppe hinauf ging.' „Nun, wir wollen es bald erfahren, ich werde in seinem Zimmer nachsehen.' Das Zimmer war leer/ das Bett unberührt, also war Richard nicht zurückgekehrt. In Gedanken versunken, betrat Bertha das Wohnzimmer wieder; sie wollte warten, bis der Vater erwacht sei, ehe sie weitere Nachforschungen anstellte. Wo aber mochte Richard die Nacht zugebracht

haben? Sie setzte sich an ihren Nähtisch und zog die kleine Lade heraus. Siehe, da lag ja ein Brief von Richard ; vielleicht hatte er ihn hiehergelegt, um von seinem Ausbleiben Nachricht zu geben. Er schrieb: „Ich reise noch heute wieder ab; es schmeckt mir nicht; mich von meiner reichen Schwester tyranni sieren zu lassen, noch weniger, die Schrullen meines Alteu zu ertragen. Ich kehre nicht wieder, aber du Tiroler! Fordert und verbeitet in c hieb knapp neben dem linken Auge. Das Mädchen mußte ärztliche Hilfe

wirst in den nächsten Tagen eine Nachricht erhalten, die dir viel Freude machen wird. Es ist das letzte Andenken an deinen Bruder Richard.' Bertha schauderte unwillkürlich, sie fühlte, daß dieses letzte Andenken sie tief verletzen würde. Sie hörte den Vater kommen. Sollte sie eS ihm ver heimlichen, oder war eS besser, daß sie aufrichtig mit ihm sprach? Sie entschied sich für das letztere. Sie verstand auch nicht die Kunst der Verstellung, schon aus den ersten Blick erkannte der Vater, daß Bertha ungewöhnlich erregt

fei. „Nun, mein Kind, wo ist der Sonnenschein in deinen Augen geblieben, der dieselben noch gestern so hell glänzen ließ?' „Lies, Papa, Richard ist schon, wieder fort.' „Lass ihn doch, Bertha, er hätte dir und mir doch nur Verdruß gemacht, das sagte mir gleich sein erstes Auftreten.' „Das ist wahr, aber der letzte Satz seines Briefes klingt wie eine Drohung, findest du nicht auch?' „Ja, mein Kind, er scheint dich auf irgend eine Weise verletzen zu wollen, er verleugnet seinen Cha rakter

19
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/06_12_1900/SVB_1900_12_06_4_object_1937678.png
Page 4 of 8
Date: 06.12.1900
Physical description: 8
loben Richard Oberschmidt in spaltenlangen Tiraden. Nach zwei Tagen kauft ein Elektricitätswerk beide Statuen zur Ausschmückung ihres Maschinenraumes. Oberschmidt sitzt in einem Cafs ersten Ranges und liest sein Lob in vielen Tonarten. Er lächelt höhnisch. Die Gäste starren unaufhörlich zu ihm herüber. Die Kellner umschwirren ihn dienstbereit und präsen tieren ihm die frisch anlangenden Zeitungen. Sie riechen intensiv nach Druckerschwärze und enthalten fortgesetzt neue Notizen

über ihn. Die allgemeine Aufmerksamkeit hat schon ausge hört, ihm lästig zu werden. An Derartiges muss man sich gewöhnen, wenn man „ein Stern am Morgenhimmel der Kunst' ist. Und Richard Oberschmidt gewöhnte sich an dieses und anderes auch. Der ganze Mensch ward modern von außen und von innen. Nur in einem Punkte blieb er altmodisch : Er sprach jeden Tag ein Ave Maria. Richard Oberschmidt ward inzwischen immer berühmter und immer reicher. Er bewohnte an der Promenade eine ganze Villa, besuchte die reichsten Bäder

, aber er hatte gelernt, solche mahnende Ge danken gleich im Entstehen zu unterdrücken. Und so hätte sich Oberschmidts Leben von Tag zu Tag in denselben Genüssen, in gleichem feigen Leichtsinn ab gewickelt, wenn nicht die göttliche Gnade, die auch den ärgsten Sünder nie gänzlich aufgibt, den Künstler aufs Krankenlager geworfen hätte. Die Aerzte wussten nicht recht, was ihm fehlte. Richard aber siechte langsam dahin und wurde tagtäglich schwächer. Die Freunde kamen seltener und seltener, und wenn sie kamen, sah

kein klap perndes Gerippe mit Sense und Stundenglas, sondern ein ernster Genius und obendrein ein Po stulat der Allmutter Natur. In diesem Tone gieng's noch ein gutes Viertel stündchen weiter, und als der Herr Sanitätsrath seinen Zobelpelz umwarf und seinen goldbesetzten Ebenholzstock ergriff und nach freundlichem Abschied die Thür leise hinter sich zuzog, da wusste Richard Oberschmidt genug. liebten Zitherlehrers Leitner. — In Abfalters- bach verstarb der im Pusterthal sehr gut bekannte Josef Ortner

20
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/17_02_1914/TIR_1914_02_17_5_object_141898.png
Page 5 of 12
Date: 17.02.1914
Physical description: 12
er nnnmwnnden zn, daß er die Abfichl gehabt habe, deu Vater zu er morden. 43 !N (Nachdruck verboten.) WS. Roman von Nina Mcy'ke. „ilho! So geheimnisvoll?' läch'.lrc Richard »Tie Sitnatioil beginnt interessant zn wecden! ^ch IGe voraus, tas Thema unseres Gesprächs wird T.iil Besuch im Schlosse sein, wie?' ^ran Blanche niäre miszmntig, lies; sich in einen ^er bcgn^iiieii Sessel nnkeli und starrte ans d.is «'»nie ^eppichililuler. „Hat er Ti^> licbeiisiviirdig cinpsangen?' s>>h'. Richard sor:. „Ich werde nichr

Unverschämte!' brauste Richard ans nnd ulkte niii dem ^lnsdriicr ivirklicl er Teilnahiiie in ea? Eckende G^nclit der Mmter. ..Hat er sich wirklich iiisam benommen?' >!-ivis:!' nickte ^ran Blanche. „Äiir. eiiiee ^/^>>ko, seiner Berwandten, ivieS er die Tür! ^ 'icht alles! Fu zwei Monaten haben ^ ^illmershöh zu verlassen; begreifst Tu, was das fi'.r nns be^cuter? 'casj lvir brot- nnd obdachlos st'',i iverdei?, Berrler, denen nich:s bleibr, nichts^ denii al les, was nns iiiiii'.ibt, gr^iön den Wilimers

c>i iliurmecii^en Kreide, die das Sonnenlicht an die a.e geiuiberliegende Wand maüe. nnd nickte geLantenvo^l. ..Ich glaube!' erwiderte sie mir halblauter Stim me. „Se'Zl.' Tich und laj> nns iiberlegeri! Wir beide müsfeir gemeinsam handeln, Leun anf Teiueu Bater, Tu begreifst, köuueu >vir nicht rechneu. Er ist e'n guter, ehrlicher Mensch, aber er besitzt keinen. ^',.r- raktcr!' j „Leider!' stimmte Richard ihr bei. ..Papa 'st >o >.l>r Svor-rmann, das; die Inrervssen niner ^aiililie ! ans^criört

. „Bergis; nicht, Tatjana in die Enkelin des verstorbe nen Generals!' „Jawohl, ich wech!' nickt- Richard ironi'ch. „Dlber die in aller ^orn> cntervl^' »nd die Tochiee eines gan', l'.emelnen Tiebes!' ,vran voa l^orlenko inckte '.nsamnien, als aalte eia n»erivar?'ter Schlag sie gervossen, nnd sür die Tanee einer Ä^innte erschien ihr i'>!esicht sau >arblos lvie Las Tnch, das ne an ihre eeblafzten ^ivven pruste. Tann haue sie sich gefastl. Mir rätselhailem Ansdrmk hingen ihre Augen eine Weile an der schlan

21