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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 10
Date: 25.07.1903
Physical description: 10
Seite 6 Die Ainauzen des päpstliche» Stuhles. Dem „Wiener Fremdenblatt' wird aus Rom, 14 Juli, geschrieben: In den ersten Jahren des Pontifikats Leo XIII. hat der Vatikan den größten Teil seiner Gelder in Bauunternehmungen in Rom angelegt und es entstanden daraus nach dem Herein brechen der Krise von 1885 bis 1890 Verluste, die man auf 15 bis 20 Millionen Francs schätzen kann. Anderseits hat Leo XIII. für die religiösen Interessen der Kirche so viel ausgegeben, als ihm nur möglich

war. Er hat das Kollegium Leoninianum in Rom geschaffen und dotier^ Ebenso das katholische Kol legium in Anagni, das er gleichfalls dotieren mußte. Viel Geld hat er für die Restaurierung von San Giovanni im Lateran ausgegeben. Die Schaffung katholischer Kollegien in Indien und Egypten hat ebenfalls große Summen' gekostet. Die Anstrengun gen Leo XIII. für die Einigung der christlichen Kirchen besonders im Orient haben sehr beträchtliche Ausgaben verursacht. Gleichzeitig hat der PeterS- pfennig in den. letzten Jahren

immer weniger einge bracht. Die Versöhnung mit der republikanischen Regierungsfoxyt. in Frankreich mißfiel den Legiti- misten, unter denen sich gerad.e die reichsten aristo kratischen Familien befinden und so blieben Beiträge aus, auf die man früher hatte rechnen können. Die Pilgerfahrten zu den verschiedenen Jubiläen, die Leo XIII. feierte, und auch die Pilgerfahrten des heiligen Jahres haben die immer zunehmenden Lücken nicht füllen können. Nicht nur aus Frankreich, auch aus Spanien

und Oesterreich-Ungarn kamen geringere Spenden als früher und was Italien betrifft, so hat es zum Peterspfennig fast niemals etwas beige tragen. Gegenwärtig ergibt der Peterspfennig nicht mehr als etwa 6 bis 7 Millionen Francs jährlich, während sich die finanziellen Bedürfnisse des Vatikans auf mehr als 10 Millionen belaufen. Aus allen diesen Gründen konnte Leo XIH. während seines Pontifikats fast nichts ersparen und mit Mühe ist es ihm gelungen, das von PiuS IX. der Kirche hinterlassene Patrimonium

, das durch die Baukrise so bedeutend gelitten hatte,' wieder herzustellen. Man schätzt das Erbe, das Pius IX. der Kirche hinter lassen hat, auf 50 Millionen Francs und die Zinsen dieses Vermögens reichen samt den Eingängen des Peterspfennigs gerade noch hin, die Ausgaben des Vatikans zu decken. Das Patrimonium PiuS IX. stand Leo XIII. vollständig zur Verfügung und er hätte damit ganz nach Belieben verfahren können- Leo XIII. hinterläßt jedoch alles uneingeschränkt der Kirche, das heißt seinem Nachfolger Das Patri

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 28.07.1903
Physical description: 6
, Im Kampfe für die Wahrheit Mehr als and're zu ertragen. Seb. Brunner. Der tote Aapst. Die Zeit der Todesstunde. Das Ableben deS Papstes hat nach einer Mit- teilung, die die „Germania' auS Rom erhält, nicht um 4 Uhr, sondern genau um 2 Uhr 50 Minuten Nachmittag stattgefunden/ Man wartete aber mit der offizielen Todeserklärung bis 4, Uhr, da man sich bei der merkwürdigen Konstitution Leo XHI. zu täuschen fürchtete. . Das Vermächtnis des Japstes Papst Leo XIII. hat 50.000 Franken für die Armen der Stadt

Rom, 30.000 Franken für die Armen von Perugia und 10.000 Franken für die Armen von Carpineto bestimmt Universalerbin ist die Kirche, beziehungsweise der Nachfolger Leo XIII. Beisetzung Leo XIII. Am SamStag Mittag wurde die Peterskirche geräumt und kein Einlaß mehr gestattet, um die Vor bereitungen sür die Beisetzung zu treffen. Nachmittags wurde die vatikanische Basilika für ven öffentlichen Einlaß geschlossen. Die Leiche wurde hierauf zunächst in die Mitte der Kapelle des Heiligen Sakraments

im elektrischen Lichte. Die Abmale, welche sich in der Chorkapelle versammelt zogen nun in ProzesfionSordnung in den begleitet von den Hofwürdenträgern und . Schweizer Garde, und nahmen zu beiden Seiten d». Paradebettes Aufstellung. Hinter ihnen folgte ^ lange Zug der Kleriker. Leo endlose Zug mit der sterblichen Hülle ^ welche von den Chargierten der Nobel« wo -fragen wurde, betrat die Cappella del Coro, Lawi bereits das diplomatische KorpS und das UM - ^wartete. Der Dekan des Domkapitels lvtio» ^ Kapelle

Dr. Gruscha.Wien. Dr. Katjchthaler-SalzVurg. als« das Pontifikat Leo XIII. Jahre zählte. Auch eine in ein BleibehältniS verschlossene Tube aus GlaS, welche ein Pergament mit der Biographie deS Papstes und mit einer Lobrede auf ihn enthält, wurde in den Sarg gelegt. — Nun schloß man den Sarg und siegelte ihn mit den Siegeln des Kardinal- KamerlengoS, des Kardinals Rampolla, des Erz- priesterS der Basilika und des Majordomus. Hierauf wurde der Sarg in einen zweiten aus Blei gestellt, dessen Deckel genauestens

wurde. Der Leichenzug wendete sich zur Rechten der Kapelle und hielt an der Stelle, an welcher dem Herkommen gemäß die Leichen der Päpste provisorisch beigesetzt werden. Die ganz einfache und bescheidene Grabnische, welche nur von einer Tiara überragt ist, befindet sich oberhalb der zum linken Chor der Cappella del Coro führenden Tür. In dieser Grabnische bleibt die sterbliche Hülle Leo XIII. so lange beigesetzt, bis das Denkmal für die von ihm testamentarisch bezeichnete Grabstatte fertiggestellt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 10
Date: 25.07.1903
Physical description: 10
die Einbalsamierung der Leiche Leos XIH. vor. Die Krystallvase, welche das Herz des Ver ewigten enthält und in Gegenwart eines päpstlichen Notars verschlossen wurde, wird in einem Gruft gewölbe der vatikanischen Basilika unmittelbar neben dem Behältnis, welches das Herz Pius IX. einschließt, aufbewahrt werden. Das Testament, welches sich vorgefunden hat und das von Papst Leo XIII. eigenhändig geschrieben und aus dem Jahre 190 l dadiert ist und worin der Papst verfügt, daß sein Gesamt vermögen einschließlich

Strobach an Taliani. — Auch die Christlichsoziale Vereinigung des öster reichischen Reichsrates hat eine BeileidSdepesche fol genden Wortlautes an den Kardinal Oreglia ab gehen lassen: „Vom tiefsten Schmerze erfüllt, hat die Christlichsoziale Vereinigung des österreichischen Reichs- ratS die Kunde von dem Hinscheiden Sr. Heiligkeit Seite 5 des Papstes Leo XHI. vernommen. In ehrerbietiger Bewunderung gedenkt die Christlichsoziale Vereinigung der hohen Tugenden des mehr als 25jährigen Pon- tifikateS

würde. Ueberhaupt seien die Ansichten über die Ausübung des Vetorechts seitens einzelner Staaten so geteilt, daß etwas ganz Ungeheuerliches sich im Konklave ereignen müßte, wenn eS tatsächlich zur Geltend- machung des Vetorechts kommen sollte. Es läßt sich vor dein Beginn des Konklave auch nicht eine Ver mutung über die Aussichten, welche die Papstwahl bietet, aussprechen. Man weiß nicht einmal, welche und wie viele Kardinäle im Konklave versammelt sein würden und ebenso ist es unbekannt, ob nicht Papst Leo

die größte Reserve beob achten. Iie Geschenke für den Sapst. Kein Papst, der je auf dem Stuhle Petri ge sessen, hat während seines Pontifikates so viele Ge schenke erhalten, wie Leo XIII. Er hat sie alle bei sammenbehalten, damit sie nach seinem Tode ein eigenes Museum bilden sollen, das seinen Namen tragen wird. Die wertvollen Geschenke, die Leo^XIII. erhielt, find: 28 mit den kostbarsten Steinen ge schmückte Tiaren; 319 mit kostbaren Steinen besetzte goldene Kreuze; 1200 Kelche aus Gold und Silber

mit 50 Millionen Lire eher zu gering als zu hoch zu schätzen. Was das Barvermögen anbelangt, das Papst Leo XIII. besessen und in den verschiedenen Banken in Gold deponiert hatte, so dürfte eS dem von PiuS IX. ersparten, daS auf 40 Willionen Lire geschätzt wird, nicht nachstehen. Fordert «nd verdrettet i« allen öffentliche« Lokale«, sowie i« d«v christlichen Familie» den .Tirol«

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 21.02.1903
Physical description: 8
und ge siegt haben. Eben dieses und kein anderes ist und bleibt auch unser Losungswort. Daß dem so ist, vor aller IVelt zu bekunden, darum ergeht hiemit an die Bewohner der Stadt und der Umgebung von Bozen die Einladung, sich an der Papst-Jubiläumsfeier am kommenden März allgemein zu beteiligen. Z5' ß K5- Ist der Japst sterbenskrank? Wenn gewissen wahrheitsliebenden Blättern, wie man sagt, das „Trumm' ausgeht, wird in aller Eile ein kleiner Bericht über den sterbenskranken Papst Leo XIH. hingeklext

und aus verläßlichster Duelle gemeldet) daß eine nahe Katastrophe bevor stehe. Zur Illustration der Gesundheit des Papstes dient der Bericht eines englischen BlatteS: Der Papst hat seinen Aerzten wiederholt „gedroht', er wolle ste noch überleben, und dabei hat er sich den An ordnungen Dr. LapponiS und seines Kollegen Dr. Mazonis widersetzt. Als sie ihm vor kurzem Bett ruhe verordneten, setzte Leo XIII. seinen Diener Dadurch in Erstaunen, daß er Schreibmaterialien zur Niederschrift einer lateinischen Ode verlangte

, kaum sich Türe hinter den Aerzten geschlossen. »Aber, Ew. Heiligkeit', stammelte Pio Centra, der ^probte Diener des Papstes, nervös, „ich habe esehl, Sie vollkommen ruhig zu halten.' Aber der Papst erneuerte seinen Austrag. „Befehl! Wer gibt Papste Befehle? Bringe mir allsogleich Schreib- erialien!' Vor kurzem sagte Leo XIII. zu seinem Sekretär: „Nun, ich vermute, daß ich wie gewöhn lich im Sterben liege — in der Presse,' und als der Kammerherr, dessen Aufgabe es ist, den Tod des PapsteS

durch Beklopfen der Stirne mit einem sil bernen Hammer zu bezeugen, sein Zimmer betrat, wandte sich der Papst zu ihm und sagte: „Haben Sie ihren Hammer mitgebracht?' Als im letzten Monate der apostolische Vikar von Sofia in Bulgarien, Monfignore Menini 0. Oap., den Hl. Vater beglückwünschte, daß er bereits den hl. Evangelisten Johannes übertroffen habe, fragte Leo XIH.: „Wie das?' „Der Evangelist Johannes,' fuhr der Erzbischof fort, „wurde bloß 90 Jahre alt, Ew. Helligkeit zählt bereits 93. Johannes konnte

in seinem Alter bloß die Worte stammeln: „Kindlem, liebet einander', Sie aber halten noch lange An sprachen und verfassen Rundschreiben.' Da erhob Leo seine Hände zum Himmel und sprach: „ES ist eine besondere Gnade des Herrn!' Eine Schar Klosterfrauen wünschten dem Heil. Vater zu Neujahr 100 Lebensjahre und glaubten freigebig zu sein. Da erwiderte der Papst: „Warum wollt Ihr der göttlichen Barmherzigkeit eine Grenze ziehen? Warum nicht noch mehr als <00 Jahre? Ich empfange zwar jeden Tag die hl. Kommunion

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 28.12.1916
Physical description: 8
du, was ich von dir erwartet hätte? Nun? — fragte sie. Ich hätte erwartet, datz du einfach vor deinen Va ter Antrittst, nnd sagst: Ich liebe Leo und will ihn heiraten und wenn du deine Einwilligung mcht gibst, werde ich ihn ohne sie nehmen'. Aber Leo! Ohne den Segen eines Vaters einen Bund fürs Leben eingehen? Wenn es nicht anders geht? — Nein, nein, Leo! Und dann: Wovon sollen wir denn leben? Mein mütterliches Erbteil, das wenige, das ick) besah, hat mein verstorbener Mann vurchge- bracht. Wenn mich mein Vater

nicht wieder ausge nommen hätte, hätte ich nicht gewußt, wie mich durch bringen. And du, Leo, glaub' nicht, daß ich dir einen Vorwurf machen will, aber du hast mir doch selbst ge standen, daß du in Schulden steckst? Also, was könnten wir denn anfangen? Der Offizier schwieg. Das Blnt war ihm in die Wangen geschossen. Wie bereute er in diesem Augenblick seinen Leicht sinn. Wie ganz anders stünde er vor ihr, wenn er ihr sagen könnte: Komm' zu mir. kümmere dich um mchits. Ob mit, ob ohne Einwilligung des Vaters

, werde mein, laß uns unserem Glück leben, für alles andere werde ich sorgen! ^ Wer das konnte er nicht. Er muhte sich fügen. — Was hatte er ihr, der verwöhnten Frau, zu bieten, als seine heiße, selbstlose Liebe ? . -Der Vaiter hatte ^rech't'nM den öiihlen, lebenspralti- schen EruMungen. Und.auch.'Mary komrte er nicht 19 unrecht geben. Wovon sollten sie leben? Die Lage war gewiß nicht rosig. Und er hatte wahrhaftig kein Recht, der jungen Frau Vorwürfe zu inachen. Leo schlang seinen Ann um Mary und zog

Geld! Denk' dir, fünfzigfaches Geld! Ich Hab' vier tausend Kronen auf Janko gewettet. Wenn ich Erster werde, gewinn' ich zweimalhunderttausend Kronen. Leo, — frcKe Mary besorgt, — wo hast du das Geld hergenommen, um wetten zu können? Na. von der Gage Hab' ich nnr's nicht erspart. Auf- geiwmmen Hab' ich's halt! Mary ließ den, Kopf traurig Hüngen., Na ja, was hätt' ich tun sollen? Das mußt du doch begreifen, Mary! So getzt's nun einmal nicht weiter! Entweder eine reiche Partie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 8
Date: 12.03.1903
Physical description: 8
Universität bei tragen? .Alle, alle mögen mitwirken an dem für ganz Oesterreich so wichtigen Werke.' (Leo XIII., 1890.) Würden alle Katholiken Oesterreichs nur 30 Heller geben, dann wäre die katholische Univer sität in wenigen Jahren errichtet. Wer zwei Kronen jährlich beizutragen bereit ist, wird Mitglied des katholischen Unioersitätsvereines. Wer 100 Kronen beiträgt, wird Förderer oder Teilnehmer an der Hilfsaktion'. Wer 200 Kronen widmet, wird Woltäter. Wer 1000 Kronen spendet, wird ründer. Wer 2000

- °°n»-hrt-A°sl°g°, 7« S. S°. Pr°^ g-hch.- 42 I. gemacht werd-n „'.»»^..5» ' Lsgrunäung äos Klaubens. Erster Teil: Gottesbeweise Lekrfrt»ik,»ii ' ^ und moderner Atheismus. .Sechste verbesserte und ver- eyrfrechelt angerichtet hat (Leo XIII., 1885). Wer j mehrte Auflage. 253 S. Gr.-3°. Preis geheftet X 3'- Eingesendet. Für Form und Inhalt übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. . . Aapjljuöitaum Leo Xlll. und die Katholische Muiverfität in Salzburg. Katholiken, auf zur Tat! Außerordentliche

Ereignisse und Anlässe haben schon große Schöpfungen zur Folge gehabt! Das 25jährige Papstjubiläum ist wohl das seltenste aller großen Jubiläen, die Katholiken feiern können. Seit der Gründung der katholischen Kirche haben nur drei Päpste dieses Jubiläum gefeiert: der Apostel Petrus, Pius IX. und unser jetzt regierender Heiliger Vater Leo XIII. Dieser seltenen Feier wollen wir ein seltenes Denkmal setzen — wir wollen gründen die katholische Universität in Salzburg. Wer will eine katholische Universität

? Papst Leo XIII., unser Jubelgreis, der erleuchtete Stellvertreter Jesu Christi, der wiederholt die Gründung derselben empfohlen hat; die Bischöfe von ganz Oesterreich,welche das ganze katholische Volk zur Beitragsleistung auf gefordert haben; das katholische Volk, das wiederholt in Katholikentagen die Errichtung einer katholischen Universität verlangt, aus dessen Mitte sich ein Universitätsverein gebildet hat, der bereits 1V2 Millionen Kronen gesammelt hat. Wir brauchen eine katholische Universität

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 05.09.1901
Physical description: 8
(die Christlichsocialen) behalten sich die Entscheidung vor, in welche Classe eine Frage einzureihen sei. Z. B. hat man die Wahlen in die dritte Kategorie gesetzt (gemeint ist offenbar die der rein weltlichen Angelegenheiten), obwohl der hl. Vater Leo XHI. durch sein Bei spiel sie in die zweite gestellt hat (gemeint ist die Classe der kirchlichpolitifchen Angelegenheiten). Es wäre interessant, den genauen Wortlaut der Rede zu wissen; wir müssen uns aber an das halten, was wir aus dem Zeitungsberichte mitgetheilt

alle Politiker in jeder Frage deren Wohlmeinung einholen, ob wohl hier nicht ein kirchliche oder kirchenpolitische Angelegenheit vorliege. — Wie der Herr Abgeordnete Schrott an diesem Standpunkt etwas Uncorrectes finden kann, ist uns unbegreiflich. Aber jedenfalls haben die Christlichsocialen in der Praxis gefehlt, da sie die politischen Wahlen als eine rein politische Angelegenheit erklären, während der hl. Vater Leo XIII. sie durch sern Beispiel in. Italien als kirchenpolitische erklärt

. — Wir haben, als wir dies lasen, kaum den Augen getraut; und wenn dem Herrn Redner bei diesen Worten in der Ver sammlung kein Widerspruch, sondern nur Zustimmung zutheil wurde, dann hat er ein im Kirchenrecht sehr schwaches Publicum vor sich gehabt. Wir haben oben die Worte: „Der hl. Vater Leo XIII. durch sein Beispiel in Italien' absichtlich im Druck hervor gehoben. Denn auf diese Worte legt der conservative Redner den Nachdruck, und gerade mit diesen Worten hat er die ganze Scheibe gefehlt. Die Christlichsocialen sagen

Angelegenheit und find dabei die katholischen Wähler an die Auctorität nicht gebunden. Der Versuch, die kirchliche Auctorität gegen eine politische Partei auszuspielen, wird vielmehr vom heiligen Vater Leo XIII. in seinem Rundschreiben vom 10. Jänner 1890 („Ueber die wichtigsten Pflichten der christlichen Bürger') ausdrücklich zurückgewiesen. „Zweifellos ist es den Christen (so heißt es dort) auf dem politischen Gebiete erlaubt, unbe schadet der Wahrheit und Gerechtigkeit ihre Kräfte einzusetzen und dafür

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 19.09.1901
Physical description: 8
, der der Mordwaffe eines Attentäters erlegen ist. Also nicht gegen die monarchische Regierungsform, sondern geg en jegliche Regie rnngsgew alt, auch gegen die Regierungsgewalt des Volkes, ist das ruchlose Sinnen und Trachten der Anarchisten gerichtet. Es sind etwas über 20 Jahre her, dass der russische Zar in schrecklicher Weise einem nihilistischen Attentate zum Opfer gefallen ist. Dieses furchtbare Verbrechen bewog den heiligen Vater Leo XIII. in einem eigenen Rundschreiben (Ointurnum üluä äetiZl-illiulnljus

und Schrecken unter dem Volke zu verbreiten.' Bereits damals erkannte Leo XIII. mit klarem Blick, dass die Verschwörungen des Anarchismus nicht gegen diesen odÄ^'Men Fürsten, sondern dass sie gegen die Regierungsgewalt als solche ge richtet sind. „Das von seinen Begierden getriebene Volk — so schreibt der heilige Vater im Eingange dieses berühmten Rundschreibens — leugnet' heute kecker als je jedwede Regierungsge^valt, und so groß ist an verschiedenen Orten die Zügellofigkeit, so häufig sind Empörungen

werden von den Anarchisten im Namen des Volksrechts verübt;' in Wirklichkeit aber sind sie ebenso gegen die Völker selbst wie gegen die Fürsten gerichtet. Darum nannte sie auch Leo XIII. „eine offenkundige Gefahr des Gemein- wesens, die ihn mit schwerer Sorge erfüllt, da er sowohl die Sicherheit der Fürsten, wie die Ruhe der Reiche und zugleich das Wohl des Volkes fast stündlich gefährdet erblickt.' Die Regierungsgewalt ist ja nur sür das Wohl des Volkes da, und die Anschläge auf die Regierungsgewalt sind darum ebenso

, welche Ihnen den ruchlosen Auftrag dazu ertheilen, Schuldige und darum strafbar. Aber von der Schuld nicht frei sind die Träger der Regierungsgewalt selber, die ruhig zusehen oder wohl noch mithelfen, den Samen auszustreuen, aus dem dann von selbst die Drachen saat des Anarchismus aufgeht. Die Fürsten und ihre Regierungen stehen heute rathlos da, wie sie die Gefahr des Anarchismus mit Erfolg bekämpfen könnten. „Sie waffnen.sich — schreibt Leo XIII. — mit der Autorität der Gesetze und glauben die öffentlichen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 8
Date: 19.03.1903
Physical description: 8
selbst die unver meidliche Konsequenz seiner tief beklagenswerten Handlungsweise zu ziehen gedenkt. Das wäre freilich die einfachste Lösung der überaus peinlichen Affaire, und der Herr Abgeordnete käme dabei am besten weg. Freiwillige Sühne versöhnt. Aüchertisch. Leo XIM. im großen Streit der Zeit. Wie im Februarheft, so bringt auch im soeben erschienenen Märzhcfv »Die Wahrheit' (Heiauögeber Dr. Armin Kaufen in München, Vcrlag der BernNan'schen Hofbüchhandlung in Leutkirch) dem Pavstjubilar an leitender Stelle

ihre Huldigung dar. Der Ver fasser mißr Leos Größe und Bedeutung an seiner Stellungnahme in den vier großen Kämpfen der Gegenwart: dem Kampfe zwischen Wisscnschast und Religion, zwischen Freiheit und Autorität, zwischen ^taat und Kirche zwischen Kapital und Arbeit. Es ist ein groß- zuzigcs, begeistertes und begeisternde« Bild, das hier von Leo als dem m eoslo* entworfen wird. E. M. Harms schildert mit überzeugender GrnndliHkeit Klopstock zu seinem IlX' Todestage (14. März 1993) als «kämpe der Wahrheit

an Volksschulen. Erster Band. 336 6. Gr.-8'. Preis X 4 32. SchröderJ.: XI0W0 Strodougssvdlvdts. Vierte Doppel auflage 128 S. Gr.-8'. Preis gebunden X 1 70. Schüth, ?. F. H.: Log kapstss Lürävn und des Papstes Würden, .oder im Gnomenreiche der Elfenreiche. Lyrisch-drama tisches Festspiel zur Jubelfeier Seiner Helligkeit Leo XIII. 68 S. 12». Preis X — 40 Schwäbl Joh. N.: vio altbs^orisodo Slunüsrt. Grammatik und Lprachproben. Herausgegeben auf Veranlassung und mit Unterstützung des Vereines für bayerische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 20.12.1902
Physical description: 10
, Adam u. Evä. Donnerstag 25. Geönrt Iefn ßßristi, Weihnacht. Ilreitag 26. Stephan Levit n. Krzmartyrer. Fragt nie, worin der Nachbar mehr Aufwand macht als ihr, sondern worin er mehr spart. Der Kampf gegen die GhrWichsozialen. V.Der „Sabel'-Schreiber und Papst LeoXIIl. Der, Schreiber des „Alten Säbel' beruft sich, um den kirchlichen Ungehorsam der Tiroler Christ lichsozialen zu beweisen, nicht selten auf Aus sprüche des Hl. Vaters Leo XIII., welche hoch- derselbe entweder schon getan

: „Der Hl. Bater Leo XHI. hat unaufhörlich und mit den dringendsten Worten die Zeitungsleiter (toliorum naocksratorss) ermahnt, daß sie sich der bischöflichen Autorität unterwerfen und nicht bloß ihrem ausdrücklichen Willen, sondern auch ihren Wünschen ent sprechen.' Der Fürstbischof führt dann eine Menge von Schreiben an, worin der Heilige Vater dieses eingeschärft hat, z. B. die Schreiben an die Bischöfe von Spanien, Frankreich, Oesterreich und Piemont und andere. Da ist nun schwer auszu kommen. Man müßte

und ehrlich beim Namen: Es ist der Jesuit Josef Biederlack! I>. Biederlack ist auch ein hervor ragender Gelehrter und war auch einmal Theologie professor in unserem Lande. Er hat es dabei so gut gemacht, daß ihn Papst Leo XIII. wegen seiner Gelehrsamkeit und Tüchtigkeit nach Rom an die erste päpstliche Hochschule als Professor des Kirchen rechtes berufen hat. ?. Biederlack kennt sich ganz besonders gut aus im Kirchenrecht, er ist sehr er fahren in allen disziplinarpolitischen Fallen und Fällen

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