Seile „Der T i r v L e r' Samstag, l8. April 1908 ..i?» der nie bcgthreudeu, nur wendenden Liebe ent behren .... Tie echle, biechristliche^iebe kann nicht durch die Eittdectungen neuer philosophischer Lnsteme, nicht durch Erforschung der Narnrlräfte, nicht durch die ErsinduiMn der Techniker, nicht durch die Erfolge der modernen Chemie, der (belehr ten Stubenweishen erseyl werden. Im ^c^en teile, Leo XIII. ^eisile vor aller Well, das; alle Erfindungen und Erfolge des Menschengeistes
der Menschheu zum Fluche werden, übt der Mensch seine Talente ohne Liebe .... Seil Leo Xlll. seine Worte sprach, wegen deren die gläubige und die ungläubige Well aufhorcht, sehen wir in unserem Staatsleben eine gewisse Umkehr. Ter Materialismus ist im Abflauen, man erkennt, das; die Macht nur segensreich zu wirken vermag, wenn sie sich von Recht und Milde leiten läßt. Man erkennt, daß die Ersolge unserer Techniken nicht nur das Eigentum und Ausbeutungsobjekt der Be güterten sein dürfen, sondern — sollen
sie der Nation nicht ;um Fluche werden — zu min destens in einem Teile Gemeingut der Nation werden sollen. Noch trenm uns allerdings scyr viel von dem Zeitalter der Liebe und Gerechtigkeit. Eine zarte Blüte ist es noch, was heule sich zeigt. Der Insektenstich der Revolution, der rauht Sturm eines Krieges kann sie vernichten . . . Und doch haben wir Leo XIII. noch in seinem Grabe für seine Mahnworte zu danken. Er war richtunggebend gerade in einer Zeit, wo die Gefahr drohte, daß die Menschheit neue
, aber doch wieder falsche Wege wandeln wolle Das; heute in Oesterreich die christlichsoziale Idee in hohen und niederen Kreisen immer stärkere Wurzel schlägt, wem haben wir es zu danken als Leo XII!., der der Welt den Weg zum Heile wies? Er war es. der uns von der Bahn des Anarchismus ablenkte, heiße dieser Anarchismus, Materialismus, Tarvinis- mus oder Chauvinismus Nur im Zeichen der Liebe kann die Menschheit glücklicher werden. Die Liebe opsert alles, die Liebe begehrt nichts. Auch in unseren neueren Gesetzen kommt