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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 10
Date: 13.07.1902
Physical description: 10
Mitteilung fest, daß der König ein HalSIeiden habe und fügt noch hinzu, daß der König außerdem an Zuckerkrankheit und Albuminurie leide. Dann gibt „Reynolds Newspaper* eine detaillierte KrankheitS' geschichte des Königs, woraus ich folgende Einzel heiten mitteile: Seit Juni letzten Jahres ist der König nicht weniger als ^dreimal am Kehlkopfe operiert worden; täglich ist in den Hals hineinge spritzt worden und vn: König hat fast ganz aufge hört, zu. rauchech^. Zwei. Leibärzte find beständig

bei ihm, und seit 4, Juni wurden sie -über die Symp tome, welche. der König zeigte, ziemlich > beunruhigt Am 3. Juni empfand ' der König starke Unterleibs schmerzen. -Die Aerzte tMen der Welt mit, es sei Hexenschuß. Des Königs Schmerzen wurden mit Opium betäubt, während die Bestellung für KrönungS- gewand er immer noch über den Kanal gingen. Die Presse unterdrückte die Wahrheit erfolgreich. - Ein Reporter, der den Mut Hatte, von Aldershot zu telegraphieren, der König ist ernstlich krank, wurde sofort entlassen

müsse statt finden. Der König hatte furchtbare Schmerzen, als er von Windsor nach London reiste. Kaum war er in das Portal vom Buckingham-Palast eingetreten, da fiel er in Ohnmacht. Diese^ Ohnmacht dauerte sieben Minuten und eS gelangte sogar eine Nachricht hinaus, daß der König tot sei. Dies war M Montag Abend; seit Montag Morgen Hatte der König nichts gegessen, . Der Prinz von Wales und andere Mit glieder der königlichen Familie wurden sofort herbei geholt. Sechs Aerzte hielten eine Konsultation

ab, und es herrschte starke Meinungsverschiedenheit darüber^ ob di5 notwendige ^Operation vorgenonimen werden solle oder nicht, x Die Kräfte des Königs ließen aber sehr nach ' er übergab fich sehr stark und die Tempe- räwr'Heti«gi^v2^«ck.^Z^rmheit.Ä.Die..Operl^n wurde dann an-der rechten Bauchseite vorgenommen und über ein- halbes Liter Materie entfernt. Vor Uhr, am Dienstag Vormittag, wöir die Operation schon im Gange und erst um 2 23 Ahr nachmittags kam der König wieder zum Bewußtsein. Die Blätter schrien

die Nachricht aus, daß der König außer Ge fahr sei, während die, Aerzte mit allen Kräften arbeiteten^ um-ben König am Leben zu erhalten. Die Aerzte haben beim Einschnitte eine furchtbare Menge Adiposes, das heißt überfettetes Gewebe, vor gefunden; der Abfzeft. am wurmförmigen Fortsatze war. sozusagen mit einem Gewebe kleiner Gedärme überdeckt. Zehn Stunden läng waren /nurMechte und - Krankenpfleger: am Bette ^des Königs und während Äer ganzen Zeit war der König so gut wie bewußtlos. Dienstag Abend um 9.12

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 24.10.1921
Physical description: 8
von der Rückkehr des Königs Karl sofort seinen Pariser Aufenthalt abgebrochen und ist auf der Rückreise nach Belgrad begriffen: die programm- magige Zusammenkunst mit Marchese della Tör pts fällt aus. Die jugoslavische Regierung hat der Gegend von Fünfkirchen und im Murdreieck Truppen zusammengezogen. Der König entschlossen, der kleinen Euleole Trvh zu bieten. Wien, 23. Oktober. Die Tschechoslowakei und Jugoslawien haben militärische Zwangsmaßnah men angekündigt. In der Tschechoslowakei wurde die Mobilisierung

aller wehrfähigen Männer bis zum 32. Lebensjahre angeordnet. Jugoslawien hat starke Truppenmassen im Fünfkirchen er Gebiet und im Murdreieck zusammengezogen. Die kleine En tente hat auch der Regierung des Königs zu wissen gegeben, daß sie sofort in Ungarn einmarschieren werde, wenn der König das Land nicht unverzüg lich verlasse. Doch scheint König Karl diese War nungen nicht beachten zu wollen, sondern es oufs Wegen oder Brechen ankommen zu lassen- Zer Eindruck in Wie» war groß, als es am Samstag in der Frühe

sei — so erklärte die Landesregierung — nicht sehr groß.' Es seien höchstens 20 junge monarchistische Aktivisten dir, die «wen gewaltsamen Umfdu? wagen würden und die Oen uuter Bewachung, Es herrscht völlige Ruhe. Ler Bormarsch «ach Budavest. Gefechte? — Einzug? Wien, 28. Oktober, abends. Die Loge in llnMn» hat sich folgendermaßen gestaltet: Es gibt zwei Re- gwmiy« die Regierung König Karls, deren Mi nisterpräsident der frühere Präsident des Abgeord netenhauses Rakovsky ist, und die Regierung

des Deichsverwesers Horthy. Weiter gibt es auch zwei Aaveen: die Armee des Königs, der sich alle west- vRgarischen Truppen bis einschließlich der Garnison v»v Komorn angeschlossen haben, und die Armee b»s Reichsverwesers, die hauptsächlich aus Buda- Postern besteht. Gestern vormittags hat König Karl d«l Vormarsch nach Budapest angetreten. Im Laufe des heutigen Vormittags kam es zu einem Gefechte bei Buda-Oers zwischen den Königs- und Leichsverwesentruppen. In diesem Gefechte wur de» anfangs die Königstruppen

zurückgeworfen. Yn weiterer Folge aber blieb der König siegreich. K?heißt, daß der König bereits in Budapest einge zogen sein soll, doch ist die Meldung amtlich noch Vicht bestätigt. Der König verfügt über etwa tv.000 Mann, worunter sich auch deutschösterreichi sche Freiwilligenformationen beswden. Die Regie rung Horthy hielt sich bisher noch. ^ZVien. L3. Oktober, abends. Heute vormittags toacMudapest noch von drei horthytreuen Batail- VnenÄiesetzt. In Budapest herrsM ungehMlre Auf legung. im übrigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 01.02.1906
Physical description: 8
Prozent der von der Wahl Fortgebliebenen die größere Hälfte viel leicht der größte Teil davon aus triftigen Gründen entschuldigt war, und so kann man denn mit vollem Rechte behaupten, daß in Belgien am Wahltage so gut wie sämtliche politisch vollberechtigten Bürger an der Urne erscheinen. Einen solchen Erfolg zeitigte die Einführung der Wahlpflicht in Belgien. Der König von Dänemark -Z-. slöilii, Christian kk. von Dänemark König Christian von Dänemark ist am Mon tag den 29. Jänner plötzlich im Alter

von 88 Jahren gestorben. DieseTodcsnachricht kommt sehr unerwartet, da, trotz des hohen Alters des Königs von Dänemark, von einer Erkrankung desselben in den letzten Tagen keine Rede war. Nach dem Großherzog Adolf von Luxemburg, der schwer krank darniederliegt, war Christian IX. der älteste Fürst Europas. Von den Monarchen, die bei seinem Regierungsantritt herrschten, leben nur noch mehr Kaiser Franz Joses und König Christians Sohn, Georg, König von Griechenland. Kein dänischer Fürst vor ihm erreichte

, hatte kurz zuvor eine Ehe eingegangen, aus der ersten war ein neunjähriger Knabe vorhanden. Erst 1851 durch Verzichtleistung der Prinzessin Charlotte von Hessen und des Erbprinzen Friedrich von Hessen, sowie deS Kaisers Niko laus, weiter durch Zessionsakte zu Gunsten Christians und seiner Gemahlin Luise — Tochter des Landgrafen von Hessen und Enkelin des dänischen Erbprinzen —, ge> langte er zur Anwartschaft auf den dänischen Thron. Nach dem Tode König Friedrichs VII. be stieg er im Jahre 1863 den Thron

und Oesterreichs in Schles wig ein, worauf König Christian im Friedens vertrage vom 30. Oktober 1364 auf die Her zogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg verzichtete. Hatte König Christian etwas Unangenehmes erlebt, so äußerte sich daS bloß durch absolutes Schweigen. In den letzten Jahren wurde er noch schweigsamer. Das war darin begründet, daß aus der Reihe seiner Altersgenossen fast alle dahingegangen sind. In allen seinen Ge wohnheiten war der König von puritanischer Einfachheit. Fast jeden Tag

war er auf der schönen Strandpromenade in Kopenhagen zu sehen, auf der die beste Gesellschaft fährt oder reitet. Immer ging er ohne Begleitung und allen Untertanen begegnete er mit liebens würdigstem Wohlwollen. Einmal traf er auf der Promenade ein Mitglied des Reichstages, das sich einer vom König gewünschten Reform sehr widersetzte. Der König wollte das Mit glied umstimmen und lud es ein, mit ihm eine kleine Erfrischung zu nehmen. Beim Zahlen entdeckte der König, daß er kein Geld bei sich habe. Er sah

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 6
Date: 12.02.1923
Physical description: 6
, ob ihr in der Wäherliste enchalü» seid! Zm Märcheuzauber Von R. v. Volkmann-Leander. Boa der Königin, die keine Pfeffernüsse backen, und dem König, der nicht das Brumm- eisen spielen konnte. Der König von Makronien, der sich schon seit einiger Zeit gerade m seilten besten Jah ren befand, war eben aufgestanden und saß tiMM'gezogen auf dem Stuhl neben dem Bett. Vor ihm stand sein Hausminister und hielt ihm die Strümpfe hin, van denen der eine ein großes Loch an der Ferse hatte. Aber ob wohl er den Strümps mit großer

Sorgfalt so gedreht hatte, daß der König das Loch nicht merken sollte, unb obschon der König sonst mehr aus hübsli>e Stieseln als aus ganze Strümpse zu achten pflegte, war das Loch dem königlichen Scharfblicke diesmal doch nicht ent gangen. Entsetst nahm er dem Minister den Strumpf aus der Hand, fuhr mit dem Zeige finger durch das Loch, so daß cr dis zum Knö chel herausguckte, und fagte seufzend: „Was Hilst mir's, dasz ich Köllig bin, wenn ich keine .Königin bade! Was meinst du, wenn ich mir eine Frau

nähme?' „Majestät,' antwortete der Minister, „das ist ein sublimer Gedanke; ein Gsdanke, der gewiß auch mir ganz untertänigst aufgestie- stiegen wäre, wenn ich nicht gefühlt hätie, daß ihn Ew. Majestät jedenfalls heute fclbst noch zu äußern geruhen würden!' „Schön!' erwiderte der König, „aber glaubst du, daß ich so leiäit eine Frau fiitdcn ''erde, d -ic für mich paßt?' „Pah!' sagte der Minister. „Zehn für eine!' „Vergiß nicht, daß ich große Ansprüche mache. Wenn mir eine Prinzessin gefallen

soll, muh sie klug und schön sein! Und dann ist noch ein Punkt, aus den ich ganz besonders Gewicht lege: du weißt, wie gern ich Psesserniisse esse. In meinem ganzen Reicks ist kein einziger Mensch, der sie zu backen versteht, weni^'tcns richtig zu backen, nicht zu bart und nicht zu weich, soil-dern gerade knusprig: sie muß durch aus Pfeffernüsse backen können!' Als der Minister dies borte, beksm er einen heftigen Schreck. Doch sammelte cr sich rasch wieder und entgegnete: „Ein König wie Ew. Majestät

wird ohne Zweifel auch eine Prin zessin finden, die Pfeffernüsse zu backen ver steht.' „Nun. dann wollen wir uns zusamm um sehen!' versetzte der König; und noch an dem selben Tage begann er in Begleitung des Mi nisters die Rundreise zu denjenigen seiner ver schiedenen Nachbarn, von denen cr wußte, daß sie Prinzessinnen zu vergeben hatten. Aber es saitdcn sich nur drei Prinzessinnen, die gleich zeitig so sä>ön und klug waren, daß sie dem König gefielen, und von diesen konnte keine Psesserniisse backen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 24.10.1921
Physical description: 8
«»«: S»ze?', Moseamstratze Ar. 4S. Lelea^a» Är. 4l» g. 3?-!. j 4S.Satzrgam. Woche«tate?»ver: Moni.» 24., Raphael. Dienst.. 25. Chrysant. Miuw., LS., Svarist. Donnerst., 27.. Frument. Frei«. LS. Simon. . 29., Herm. So-: it.. 30., Angelus. Zer Vormarsch gegen Budopeft Mobilisierung in der Mechoslvtvalei ^ Ruhe w Skfteneich. Die Meldungen, welche das neuerliche überra schende Auftreten König Karls in Ungarn beglei ten, sind keineswegs so beschaffen, daß sich aus ih nen ein klares Bild der geschaffenen und werdenden Lage

den Auftrag erhalten hatte, in Dübendorf zu verbleiben, bis die „Ad Astra'- Hcsellschaft den Apparat übernahm. Seit dem Ab- !>ug aus Dübendorf bis Samstag mittags fehlte 2er „Ad Astra'-Eesellschaft jede Nachricht über den Verbleib ihres Flugzeuges. Sie meldete des halb die Angelegenheit an das eidgenössische Flug amt. Eine andere Version besagt, König Karl sei über den Bodensee gefahren, wo er ein von bayrischen Monarchisten bereitgehaltenes Flugzeug bestiegen habe. Der Flug ging über Tirol—Salzburg längs

der Donau. In Wien wurde gegen 3 Ahr nach mittag ein großer Doppeldecker gesichtet, der in rtwa MW Meter Höhe gegen Osten flog. Die Schweiz protestiert. Die schweizerische Bundesregierung gibt be kannt: König Karl von Ungarn hat an den Bun desrat ern Schreiben gerichtet, worin er sagt, dag ihn seine treuen Ungarn aus schwerwiegenden Beweggründen und gemäß seinem Eide gebeten haben, ohne Verzögerung nach Ungarn zurückzu kehren. Der König und die Königin haben die Schweiz am 20. Oktober mittags verlassen

, indem sie von Dübendorf in Begleitung dreier anderer Personen im Aeroplan abreisten. Die Bundesre gierung gibt bekannt, daß der König sich am 18. Mai 1321 in Hertenstein verpflichtet hatte, sich von jeder politischen Propaganda zu enthalten und eventuelle Abreise-Absichten mindestens drei Tage vorher anzukündigen. Der Bundesrat protestiert gegen diese Verletzung des Asylrechtes und gegen den Bruch des der Schweiz gegebenen Wortes. Die Bundesräte erklären, daß der König das Asylrecht der Schweiz nicht mehr

beanspruchen dürfe. Ne Auwuft iu Ledeubmg. Gleich nach der Landung in Oedenburg die am Freitag mittags erfolgte, hielt König Karl an die herbeigeeilten Offiziere, Soldaten und an die Zivilbevölkerung eine Ansprache, in der er seiner großen Freude darüber Ausdruck gab, daß es ihm ein gütiges Geschick noch einmal erlaubt habe, den heiligen Boden Ungarns zu betreten. Nach diesen Worten küßte er den Boden vor seinen Füßen. Die Menge brach in Jubelrufe aus und sang begeistert die Königshymne. Die Offiziere

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 22
Date: 05.11.1921
Physical description: 22
die autonomen Einrichtungen Elsaß-Lothringens zugunsten de» Einheitsstaates aufheben. Niemand läßt sich wohl erworbene Rechte nehmen. Da zudem die national« Zusammengehörigkeit mit dm Franzosen völlig vicngelt, so haben die Frücht« der „Erlösung' di« Elsässer dazu geführt, mehr Selbstbewußtsein zu erlangen u>Ä> die Gegensätze, welch« sie von Frank reich trennen, immer schärfer zu empfinden. König und Reichsverweser. Die „Montags-Zeitung' bringt „auf Grund von Mit teilungen einiger Augenzeugen

, die den Ereignissen im Königslager und w Budapest zntweilig gefolgt waren' folgende interessante Darstellung de» Versuche» König« Karl, die Regierung in Ungarn zu übernehmen. ,Der Zug de» König» von Oldenburg bis Budaör» war trotz der kleinen Unterbrechung bei Raab ein wah rer Triumphzug gewesen. Besonder» herzlich und über zeugend gestaltete sich der Empfang in Raab, wo na mentlich die Arbeiterschaft spontan eine mächtig« Huldi gung veranstaltete. Hier wie auch sonst wurde der Kö nig al» Befreier begrüßt

. Den Truppen, die den König«» zug begleiteten — e» war kein Hoszug, sondern ein not dürftig adaptierter Roter-Kreuz-Zug — riefen di« Arbei ter bei der Abreise zu: „Schützt den König! Wachet über den König! Bringt den König heil nach Budapest!' Sonntags fand in Torbagy ein« Feldmesse statt, bei der das Königspaar anwesend war. Zahlreiche Bauer« und Feldarbeiter waren au» der Umgebung herbeigeeilt, um der Messe anzuwohnen. Man sah viele Männer und Frauen vor Rührung weinen. Nach dem Gottesdienst« wurden

dem König und der Königin stürmische Ova tionen bereitet. Sonntags stießen dl« Königstruppen bei Budaör» zum erstenmal« auf bewaffneten Widerstand. Ts war aus Befehl des Königs die Parole ausgegeben worden, jedes Blutoergießen zu vermeiden. Don der Königs- seite wurde, dem Befehle des König» gemäß, kein An griff unternommen, sondern eine Stellung bezogen. Hätten die Königstruppen einen Vorstoß unternommen, hctten sie di« Horthy-Linien kampflos durchbrochen und wären glatt nach Budapest marschiert

. Während die Ostenburg-Truppen ihren Aufmarsch zum Beziehen von Stellungen vollzogen, kam im Auf trage der Horthy.Regierung eine Abordnung, di« er klärte, die Regierung wünsche mit den Königstruppen einen Waffenstillstand zu schließen. Diesem Wunsch« wurde entsprochen. Die Verhandlungen wurden für den nächsten To? festgesetzt. Zur selben Stunde verbreitete die Regierung in Buda pest, wo sie Sonntags das Standrecht verhängt hatte, die Nachricht, daß „der König bei dem Relchsverweser um einen Waffenstillstand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 31.07.1900
Physical description: 6
Schnee, (Br. Szb.) Erlöserfest. 9. S. n. Pfingsten. Bon der Zerstörung Jerusalems. Luc. 19. Montag 6. Verklärung Christi, XistuS II. P. Dienstag 7. Cajetan Ordst., Donat B. M. König Knmbert todt! Der Telegraph brachte gestern die Kunde, dass König Humbert einem Mord-Anfalle erlegen sei, Drei Schüsse gab der Attentäter ab. Einer dieser Schüsse ging dem Gekrönten ins Herz, der Tod er folgte somit in katastrophaler Schnelligkeit. Nur Tieferblickenden ist es möglich, das Unfass- bare zu begreifen

, denn Konig Humbert erfreute sich großer Beliebtheit in seinem Volke selbst und genießt auch' dilk^chkürkg^zener/ die mit dem zur Zeit in Italien herrschenden politischen Regime nicht ein verstanden sind. Gerechte Chronisten rufen König Humbert nach, dass er die Schuld, die Viktor Emanuel durch den Kirchenraub auf sein Haupt lud, nicht größer werden ließ und während seiner Regierungszeit dem heiligen Stuhle nicht in religiös- feindlicher Absicht nahetrat, trotzdem er sowohl von den Freimaurer-Kreisen

der Zeit nicht und verstehe es nicht, das Erbe seines Vaters in allen seinen Consequenzen zu übernehmen. Und gerade die,Art und Beschaffenheit des Erbes, das König Humbert am 9. Jänner 1878 angetreten hatte, mochte es sein, die König Humbert hinderte, die Bahnen weiter zu verfolgen, die sein Vater be treten. König Humbert fand bei seinem Regierungs antritte eine vollständig korrumpierte politische Wirt schaft vor. Die Unreife der Nation, die umnebelt von nichts sagenden Schlagworten, mit denen fort

während herabgekommene Edelleute, parlamen tarische Schönredner und industrielle Freibeuter die Menge beherrschten und in den Tiefen des t Volkes jene politische Einfalt und wirtschaftliche Ab hängigkeit, die der Liberalismus so vortrefflich um jedes Volksthum zu schmieden versteht, dass es den Druck der Sklavenketten nicht verspürte, waren eS, die König Humbert zeigten, dass sein Vater das Opfer politischer, ehrloser Charlatane geworden. Victor Emanuel war das Werkzeug — oder wenn wir richtiger sagen sollen — gab

erhielten. Mit Schrecken musste König Humbert bei seinem Regierungsantritte be merken, dass nicht er der Lenker des geeinigten Italien ist, sondern jene Politiker, die die Politik nur als Mittel zur Ausbeutung des Volkswohlstandes missbrauchen. Kein Monarch in Europa war so gebunden in der Auswähl d^.Minister'wi^'König Humbert. Er konnte, wollte er seinen Thron auf der wackeligen Höhe halten, nur abwägen, welcher Camarilla-Partei er auf Monde die Herrschaft im Lande lasse. War die eine Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 02.08.1900
Physical description: 8
„Der Tiroler' Donnerstag, 2. August 1900. reiches bis zur Stunde noch nicht durchgeführt ist. Gerade in der äußern Politik zeigte sich die Ohn macht Italiens. Ein Ministerium löste das andere ab, die Wahlreformsrage, die finanzielle Frage, die römische Frage und nicht in letzter Linie die Mafsanah- Fragen waren und blieben ungelöste Probleme. Diese traurigen Verhältnisse veranlassten den König, auswärts einen sesten Halt zu 'suchen, und er fand auch diesen in dem Dreibund. Die Hauptausgabe

des Ministeriums Depretis war die Schließung des Ver trages vom 13. März 1887, durch welchen sich Ita lien dem Dreibuud anschloss. Große Sympathie erwarb sich der König durch sein menschenfreundliches Austreten bei dem Erdbeben in Casamicciola 1883 und bei der Choleraepidemie in Neapel 1884. Eine große Schwierigkeit bot dem König die römische Frage. Das fünfzigjährige Priester jubiläum des Papstes überzeugte ihn, dass die ge- sammte katholische Welt die römische Frage noch nicht für gelöst ansieht

, und das neue Strafgesetz vom Jahre 1888 war nur dazu angethan, den Conflict zu verschärfen. Im Juni 1888 nahm der König an der 800jährigen Feier der Universität in Bologna theil, und empfieng im October in Rom den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II., der die italienische Hauptstadt besuchte. Enthusiastisch war der Empfang beider Monarchen in Neapel, wo am 17. October eine großartige Flottenschau stattfand. König Hum bert erwiderte diesen Besuch im Mai 1889 in Berlin. Äin 9. Mai 1889 wurde in Rom

das Denkmal Giordano Brunos enthüllt, und die Katholikenfeinde feierten mit Zustimmung der Regierung solche Orgien, dass hiedurch König Humbert bei den gläubigen Katholiken sehr viel Sympathien einbüßte. Aller dings war damals'ein Crispi sein Rathgeber, und einem Crispi war alles zuzutrauen. Den Besuch, den König Humbert mit der Königin vom 20. bis 24. Juni 1892 in Potsdam und Berlin mächte, erwi derte das Kaiserpaar bei der silbernen Hochzeit, die das italienische Königspaar im April 1893 unter großen

Festlichkeiten begieng. Auch in den Jahren 1894 und 1896 empfieng König HumVert in Venedig den Besuch des deutschen Kaisers. Bald daraus er folgte die Erneuerung des Dreibundes. Allmählig mächte sich auch eine Besserung des Verhältnisses zu Frankreich und Russland bemerkbar, wozu nicht wenig die am 24. October 1896 vollzogene Ver- 5 mählung des Thronfolgers, Prinzen von Neapel, mit der Prinzessin Helene von Montenegro, einer Tochter des „Freundes Russlands', des Fürsten Nikola I., beitrug. Am 22. April 1897

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 2
Date: 13.06.1903
Physical description: 2
sterbenden Königs. König Alexander erhielt sofort einen tötlicheu Schuß in die Kehle. Seine letzten Worte waren: „Soldaten, ihr habt mich verraten!' Was die Zeitungen zu melden wissen. Die Leiche Dragas wurde fast zerfleischt. Hof marschall Nikolajewitsch rettete sich durch Flucht in die österreichische Gesandtschaft. In das Geheimnis waren 150 Offiziere eingeweiht. Die in Neusatz erscheinende „Zassawa' hatte bereits vor 14 Tagen alle Ereignisse der gestrigen Nacht vorausgesagt und angekündigt

, der Jahrestag der Vertreibung der Dynastie Karageorgewitsch werde der Tag der Rache sein. — Nach weiteren Mit teilungen saßen der König und die Königin mit den Geschwistern der Königin und den Adjutanten Petro witsch und Naumowitsch bis 12'/z Uhr nachts beim Nachtmahl und zogen sich dann in ihr Schlachgemach zurück. Eine Stunde später drangen die Ver schwörer ein. — Das „Verl. Tageblatt' will wissen, der König und die Königin lebten in letzter Zeit in einer stän digen AttentatSsurcht. Man beschloß deshalb

, nur auf Drängen der Regierung sich zu trennen. Die Reise der Königin Draga nach Franzensbad sollte nur ein Vorwand für die Trennung sein. Der König wollte dann um Prinzessin Tenia von Montenegro werben. Königin Draga hatte mehrere Millionen bei einer Londoner Bank, ebenso der König. Der „Nationalzeitung' wird aus Semlin gemeldet: Ad jutant Lasar Petrowitsch schloß.sich gezwungen den Ausrühren an, versuchte aber, die Offiziere irre zu führen, um dem KöuigSpaar Zeit zur Flucht zu geben, woraus er erschossen

wurde. — Die Sektion der Leiche des KönigSpaareS ergab, daß König Alexander mehrere Stichwunden, dreißig Schußwunden, darunter 14 tötliche, die Königin un zählige Schutz- und Stichwunden empfangen hatte. — Die Leichen des KönigSpaareS wurden aus dem Schlafzimmer in den Schloßpark geworfen. Die Fensterscheiben aller Häuser in der Nähe des KonakS sind zertrümmert, das Schlafzimmer im Konak gleicht einem Schlachtseide. Nicht nur die Scheiben, sondern auch die -Fensterläden find zertÄmmert

, die Vor hänge heruntergerissen, der Fußboden mit Blut über strömt. In dem gleichen Zustande ist die in der Nähe des KonakS gelegene Wohnung der Familie Lunjewitza. Die Beerdigung des KönigSpaareS er folgt auf Staatskosten. König Alexander erhielt einen tötlichen Schuß in die Kehle und ist wahrscheinlich erstickt. — Der Bankdirektor Petrowitsch, DragaS Schwager, der mit der Königin aufs heftigste verfeindet war, und dessen Sohn find die Erben des Privatver- mögens der Königin. Aus Neusatz meldet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 16
Date: 08.11.1913
Physical description: 16
Seite 2 „Der Tiroler. Samstas, den 8. November iviz ster und der übrigen Mitglieder des Staatsrates, so wie einer Abordnung des Landtages stattfinden. Die Vereidigung der Truppen ivird im Anschluß an die Eidesleistung des Königs, wahrscheinlich am Sonn tag, erfolge». Mine der nächsten Woche ist ein Landeshuldigungsakr >n der Residenz in Aussicln ge nommen. Köiiig Ludwig III. wird zu>ar aucl! als König lein anderer sein als der, der er als ^rinz und Prinzregcui war. Eiii Mann, der, in schlichien

bürgerlichen Verhältnissen lehend, sich den Scharivlick gewahrt für alle Mißstäiide im öffentlichen Leven, und der aneh den Mm hat ein offenes Worl auszu sprechen, seitist ivenn es höfischem Branche »ich: an- gepaßi ist. Ter .König von Bulgarien in Oesterreich. ^önig Ferdinand von Bulgarien ist zu turpem Aufenthalte in Wien eingetroffen. Gestern. Don nerstag, stattete er dein Kaiser einen Besuch ad und hatte hierauf eine einstündige Unterredung mit den, (trafen Berchtold. Wiener Blätter dringen hiezu

euch die Meldung, daß in der nächsten Wache der bulgarischeKönig zu einem zweitägigen Iagdaufent- halte nach Kouopifchl kommen werde. Der Besuch trage einen durchaus inoffiziellen Charakter und sei auf eine überaus herzliche Einladung des Thronfol gers Erzherzog Franz Ferdinand zurückzuführen. Das; König Ferdinand aber doch aus politischen Gründen znm Thronfolger Erzherzog Franz Ferdi nand kommt, ergibt sich von selbst, nachdem sich die ser Besuch seinen Besprechungen mit dem Aeußern- miuister Grafen Berchtold

vereint', welches am Allcrheili- genfeste im Salzburger Stadttheater zum erstenmal aufgeführt wurde. Äußerer hat damit den ersten Erfolg in feinem Streben, unserer Bühne gute VolkSstücke zu vermitteln erreicht, und es ist zu hof fen, daß die packenden Szenen ans dem Leben des Tiroler Volkes auch auf der Bernfsbühne Erfolg er zielen werden. König Alfons von Spanien und dessen Mutter in Wien? König Alfons von Spannen soll am l<i. November in Wien zum Besuch des Kaisers eintref fen. Es heißt

aber, daß er nicht mit der Königin, sondern mit der Königin-Mutter Maria Christine von Spanien nach Wien kommen werde. Die erz- herzogliche Familie Friedrich weilt gegenwärtig auf Schloß Fürstenried liegt inmitten nervenstärken der, duftender Nadelwälder nnd bietet eine entzücken de Aussicht auf das herrliche Panorama der Alpen- kette. Der Aufenthaltsoi't des kranken Monarchen ist, wie sich das von selbst versteht, überaus würdig. Der König bewohnt eine Flucht von prächtigen Zim mern und Salons, und alles atmet Prunk uud

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 16.02.1901
Physical description: 10
in Tirol. Einleuchtender Beweis. Eine Episode aus dem Leben Maximilians H. von Baiern. Der im Jahre 1864 verstorbene, von seinem Volke innig betrauerte König von Baiern, Maximi lian II., liebte es, in schlichter Kleidung und ohne alles Gefolge weitere Spaziergänge außerhalb der Thore semer Residenz zu unternehmen. Bei einem solchen fiel ihm eines Tages auf, dass ein kleines Häuschen, das seit langer Zeit leer gestanden hatte, seit seinem letzten Gange nach dieser Gegend wieder Bewohner erhalten

hatte. Im Hofe arbeitete ein kräftiger, freundlich aussehender Mann, und der König trat, wie eS seine Weise war, näher und er kundigte sich, woher der neue Bewohner komme, und ob der kleine Besitz sem Eigenthum sei. Ihm ward die Auskunft, dass Michael Ebner, so nannte sich der Mann, mit Weib und Kindern bisher im Salzburgischen gewohnt, habe, dort aber trotz aller Mühe und guten Willens nicht vorwärts ge kommen sei. „Da haben wir uns' aufgemacht,' setzte der Mann hinzu, „und find ins Bairische gezogen

. Hier soll'S gut Hausen sein, und wenn Einer gerechte Klage hat, so geht er zum König, und der hilft eiriem gern, während daheim man nicht einmal beim Herrn Grafen seine Klage anbringen konnte.' „Gewiss, das thut der König gern,' meinte Max lächelnd, „aber so leicht ist's doch nicht, zu Wristlichsocial und Altconservativ oder . Wen soll ich am 18. Ieöruar wählen? In Tirol stehen sich zwei katholische Parteien gegenüber, die alte, erbgesessene konservative Partei und die Christlichsocialen. Beide Parteien

und die Lakaien und die Kammerherren —' . /»Ach geht, das weiß ich besser,' belehrte der Salzburger den Monarchen, „man hat gar nicht einmal nöthig, zum König zu gehen, der kommt Einem selber ins Haus, wenn man's am wenigsten denkt, und schaut sich die Wirtschaft an und hilft, wo's Noth thut.' „Da habt Ihr freilich recht,' sagte der hohe Besucher, „und ich freue mich, einen braven. Mann kennen gelernt zu haben, der hoffentlich seinem neuen Vaterland Ehre macht. Ich bin der König, und nun behüt' Euch Gott

!' Mit diesen Worten wandte sich Max zum Gehen, aber der Mann hielt ihn zurück. „Ach geht,' sagte er lachend, „Ihr wollt mich foppen, so ein König muss doch prächtiger aus schauen als Ihr.' „Das Kleid soll'S nicht beweisen,' meinte der König. Schaut dies Stück und vergleicht!' Bei diesen Worten schob er dem Salzburger ein Goldstück in die Hand. „Nun, bin ich'S, oder bin ich'S nicht?' Der Bauer schaute den Kopf auf der Münze an. „Wahrhaftig, er sieht Euch gleich! Es ist der Herr König!' schrie er. „Weiberl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 28.10.1921
Physical description: 8
!ür Bozen «0» monailt«, lur «Sri«». A«i»iq und Bo;n«r!'ovi>i i0». Schristleitung and Äer» waltung: Bozen, Museum strage Sir. Zeleu-ion Rr. 4ii u. Z?4. j tu. ijaürjiallii. ^ier. Aren. «i. Limo», -ams: Herm. «äsas-t^ LO.» Angelus. Atom., itt.. Tiensi I. Nov. Allerhell, 'üuu^,, L., Allerjeel. . ec. . it.. Hub««. Neuestes .Drahtbericht' Sa» SchZSsal König Karls. König Karl soll nach Galctz gebracht werden. Paris, 28. Oktober. In der gestrigen Sitzung der Solschaslerkonferenz wurde beschlossen, daß König

Karl nach Galatz gebracht werden soll, wo er solange bleiben soll, bis die endgültige Entscheidung über seinen Verbannungsort gesollt ist. Budapest, 2g. Oktober. Vor Budapest steht ein Kanonenboot der englischen Doaauslotte, das zur Aufnahme des Königspaares bestimmt ist. Das Königspaar wird vorläusig in Ealatz in Rumä nien untergebracht und von dort aus einem engli schen Kriegsschiff nach seinem endgiltigen Bestim mungsort gebracht werden. Weigerung der ung. Regierung, de» König auszuliefern

. Budapest, 28. Oktober. Die ungarische Regierung weigert sich aber den König auszuliesern, da dies den Versassungsgesetzen widerspreche. Man rechnet, dag der König entweder dem Völkerbünde oder dem Obersten Rate ausgeliefert werden wird. Ein englischer, eiu italienischer und ein französischer Oberst sind bereits in Tihany eingetrossen, um die Bewachung des Königspaares zu beaufsichtigen. Die ungarische Regierung will die Abdankung des Königs Karl. Vieri, 28. Oktober. Nach einer Meldung des »wiener

Tagblaltes' will die ungarische Regierung die Abdankung König Karls durchsetzen. Von einer gewaltsainen Absehung will sie nichts wissen, da der König diese später als rechisunwirksam erklären könnte. Eine Abdankung aber würde auch für alle Nc '^ .!,men Geltung haben. Budapest. 27. Oktober. Die ung. Regierung hat König Karl eingeladen, auf de« ungarische« Thron evdgiltig zu verzichten und auch de, Aushebung der Pragmatischen Sanktion beizustimmen. Gleich zeitig wurde dem König mitgeteilt

, daß er dem Botschafter Englands übergeben werden müsse. Der Bervannungsort des Königspaares. London, 27. Oktober. Räch einer Information der »Associated Preß' käme von den Canarischen Inseln die Znsel Ascension als Berbannungsort in Betracht. König Karl wird auf einem englischen Echiss interniert werden, bis die Entscheidung, die van de, Botschaftertonferenz gefällt wird, eiu- kisst. Die englische Regierung ist bereit, die Ver- antwortung für die Bewachung König Karls zu übernehmen. Daß König Karl nach London

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 12.10.1916
Physical description: 8
interessant, hier sind sie es in erhöhtem Maße, weil sie uns ge naue Ausklärung geben, wie aus einem frühe ren Freund ein so heimtückischer Feind werden konnte. Glied an Glied reiht sich zur sesten Beweiskette sür die traurige Verrätergeschichte Rumäniens. Wir geben im Nachfolgenden den amtlichen Auszug aus dem Notbuch wieder: Des König Karols edle Haltung. Am 22. Juli 1914 teilte Gras Be'rchtold dem Gesandten in Bukarest, Grafen Ottokar Czernin, zu vertraulicher Bekanntgabe an Kö nig und Bratianu

die bevorsteheiwe Ueberrei- chung der Note an Serbien.mit. . » - Am26.^Juli'fagte^EwfWe^toM'K''! Telegramm an den Grasen Czernin, das? er von Rumänien strenge Neutralität und für den Fall eines aggressiven (angreifenden) Auftre tens Rußlands loyale Kooperation (wohlge sinnte Mitwirkung) erwarte. Am 28. Juli Telegramm des Gesandten in Bukarest, das; König'Karol die Neutralität im Falle eines s^rbffch-österrelchisch-ungarischen Krieges garantiert. Der König sagt wei ter. das; wir im Falle jenes Auftretens Ruß

lands auf militärische Unterstützung Rumäni ens leider nicht rechnen können. Er fügt bei, dllk keine Macht der Welt ihn jemals bewe gen könne, die Waffen gegen die Monarchie zu ergreifen. Am lZ. August teilt der König dem Gra sen Czernin den Beschluß des Kronrates mit. in welchem er die Erfüllung der Bundespflicht nicht durchzusetzen vermochte. Doch sei mit gleicher Einstimmigkeit ein Anschluß an Ruß land als undenkbar zurückgewiesen worden. Der Gesandte glaubt, daß, wenn das Schlag wort

von der Austeilung der Monarchie die gegen uns gerichteten Instinkte beleben wür de, so dürfte sich auch Rumänien mek>en und in diesem Falle würde König Karol eher ab danken, als mitzugehen. Am 23. August meldet Grvf Czernin. daß die Russen mit weitgehenden Versprechungen und großem Terrorismus arbeiten und die Mi nister persönlich für eine antirussische Politik verantwortlich machen. Am 13. September: Graf Czernin meldet, daß unter dem Eindruck der Kriegsereignisse in Ealizien die Agitation für ein tätiges

, alles andere sei möglich. Auf den Borhalt des Gesandten, er wisse, daß König und Kronprinz eines Verrates unfähig seien, sagte der Kronprinz, wenn er dies täte, so wäre dies die größte Felonie (Treubruch) und er würde sich als gemeiner Kerl vorkommen. 3V. September: König Karol teilt dem Gesandten brieflich mit, er hoffe im nächsten Kronrat eine Neutralitätserklärung zu erhal len. Der Kronrat wird, wie Gras Czernin spä ter meldet, auf Grund einer Einigung der-Par teien überhaupt nicht abgehalten. Die Span nung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 16
Date: 22.03.1913
Physical description: 16
Samstag, den 22. März 1913. „Der Tiro le r.' Seite 5 König Georg von Griechenland ermordet. Mitten >' die großen griechischen Siegesmeldun gen der letzten Zeit dringt plötzlich wie erschreckender Mßklaug die erschütternde Nachriclst, daß der Kö nig Georg I. von Griechenland am 1-^. Mär; iiachimttag-Z in Saloniki ans einem Spazier gange meuchlings erschossen worden ist. Seit seinem triumphierenden Einzug in Saloniki mackite der König fast jeden Nachmittag einen Spa ziergang. Am >5. März

war der König, der von sei nem Adjutanten Obersten Frangulis begleitet wur de, wiederum ans seinem gewohnten Spaziergang. Gerade, als er im Begriffe war, seinen Rückweg an zutreten und in bester Lanue über die Erfolge seiner Armee sprach, die Einnahme von Saloniki nnd Ia- lüna die glänzendsten Ereignisse seiner '>0jährigen Rcgieruug nannte, da wurde von rückwärts auf den König cin Schuß abgegeben. Der Adjutant wandte sich um, faßte den Attentäter, der im Begriffe War, einen zweiten Schuß abzufeuern

, an den Händen und rang mit diesem um die Waffe; zwei l>erbeige- cilre Gendarmen nahmen den Mörder gefangen. Un terdessen war der König tödlich getroffen zu Boden gefallen. Man brachte ihn in einen Wagen nnd wollte ihn ins Spital bringen. Noch ehe das Spi tal erreicht werden konnte, war aber der König schon gestorben. Der Mörder wurde zur Polizei gebracht, wo er angab, Alexander Schinas zu heißen. Wie bei dem Perhöre einwandsrei festgestellt wurde, ist der Mörder, der ein recht heruntergekommenes, zer

lumptes Aeußeres hat, ein griechischer Sozial demokrat. Als man ihn fragte, aus welchen, Grunde er den König ermordet li-abe, erwiderte er, er l>abe dies aus Not getan. Trotz aller Bemühun gen habe er keine Stellung finden können. Darauf hin fragte man ihn, ob er denn nicht bedacht hätte, daß er sein Baterland in liefe Trauer durch sein Verbrechen stürbe, woranf er trotzig zur ^linwort gab: „? a s k ü m m e rtmich nichl, ich bin So zialdemokrat!' Es ist cin tragisches ^erhängnis, daß König Ge org

Griechenkönig war als Sohn deS Königs Christian XI. von. Dänemark aus dem Hause Schleswig-Holsteiu-Souderburg-Glücksburg am l, Dezember geboren. Am «!. Iuui nahm er die ihm von der griechischen Nationalversammlung angebotene Krone von Griechenland an und trat am AI. Oktober die Regierung an. König Georg hatte einen schweren Stand, da sich die Griechen von ihm erhofften, daß er ihren nationalen Wünschen gegen über den Türken Rechining tragen werde, er griff er zwar Partei sür die aufftändischen Kreter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 25.10.1921
Physical description: 8
-i: Bojen, Museumstrake Sir. 4S. Telzz.ia « X'. -c. Z7H, >1^». >»^ «»? Bozen, Zieustag, den 23. Mober 1321. 4ö. MizrWW. LZschent«ie^ker: TlkliSl.. iiS. C^ryialtt. l!/!ilnx.. LS., Eoaiijt. ?»-, er-!.. 27.. Frummt. Kreit. LZ. Simon. Tu.1!«!. ^!).. Hecm. S ött., Angelus. öi.. Wolsz. Jas Unternehmen König Karls gescheitert. Blutige Kämpfe zwischen Königstreuen und Regierungstruppen. — Horthy be hält die Oberhand. — Der König u. die Königin gesangen? — DieBotfchaster- konferenz verlangt die Abdankung

des Königs. — Wo wird das Asyl sein? Die heute über die Ereignisse in Ungarn vorlie genden Nachrichten lassen es fast als sicher erschei nen. dag das Unternehmen König Karls gescheitert ist Es ist ihm nicht gelungen, sich in Ungarn durchzu setzen und damit ist der Mißerfolg besiegelt. Die B-- richte, die wir heute wiedergeben, enthalten vi«l Widersprechendes und sind daher, wie alle in so verwirrten Zeiten aufflatternden Meldungen, mit gewisser Vorsicht aufzunehmen. Offenbar war. wie seinerzeit beim

in der es unter anderem heißt: Die Regierung ist in der Anwendung friedlicher Mittel bis an die äußerste Grenze gegangen und einschloß sich erst dann zum Gebrauche der Waffen gegen den durch abenteuersüchtige Leute irregsühr- ten König, als die Truppen desselben unmittelbar vor Budapest standen und eine andere Lösung nicht mehr möglich war. Die ungar. Regierung lud den Erneralfeldmarschall Hegedüs ein, persönlich nach Budapest zu kommen und sich von der Lage zu überzeugen. Am Sonntag vormittags kam Hege düs in Budapest

an und wurde von Vertretern i^r Entente und der ungarischen Regierung in eingehender Weise über die Lage unterrichtet. Craf Bühlen ersuchte Hegedüs, er möge dem König über das Vernommene berichten und diesen bewe in. sein Vorhaben, in Ungarn zu verbleiben, auf zugeben. Hegedüs kehrte unverzüglich zu dem na he vor Budapest stehenden Hv,^ zurück. Es muH mit Bedauern festgestellt werden, daß von König bis jenen keine Antwort eingetroffen ist. Un- ter Uü'.jiändei! ist die ungarische Regierung S>Zlv

müssen vor ein Kriegsgericht gestellt werden. 3. Die Königstruppen werden entwaifnet und begnadigt. 4 Endgültige Abdankung des Königs. 5. Der König bleibt interniert, bis die Frage des Abtransportes geregelt ist. 6. Der endgültige Aufenthaltsort wird von der großen Entente festgesetzt. 7. Die politischen Ratgeber des Königs müssen ebenfalls vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Flucht der konlgstruppen. Die Bedingungen wurden von Dr. Gratz über nommen und dem König überbracht, der sich jedoch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 4
Date: 18.03.1916
Physical description: 4
mit allen gegen eine Stimme eine Resolution an, wodurch der Prä sident ermächtigt wird, die reguläre Armee auf ihven vollen Stand von 120.000 Mann zu brin gen. — Die „Morningpost' meldet: Zunächst sind 28.000 Mann in Mexiko aufgeboten. Wie in Italien der Krieg ge macht wurde. Die „Berliner Post' erhält von neutraler Seite einen Bericht über König Viktor Ema- nuel, der manches Bemerkenswerte enthält und Ausschluß gibt über die Verworrenheit der in nerpolitischen Zustände in Italien. König Niltor Emanuel hat im Mai

blutiger Zusam menstöße . gegen jede Ttraßendemonstration eingeschritten werde und daß der König von England und Frankreich die Abberufung ihrer Botschafier, die sich wie agents provocaieurs benommen hatten, »erlange. Der König wil lig! e ein und erteilte Eiolitli entsprechende Vollmachten. Doch es war zu spät. Man warf mit Steinen nach Giolitti, wo er sich se hen ließ, wars Bomben vor den Quirinal, und es wurde unzweifelhaft, daß Giolitti sich nicht aus die militärische Macht zur Durchführung

seiner Pläne stützen ionnte, denn das Heer war nicht königstreu. Republikaner waren alle Generale, republikanisch alle veranwortlichen Kommandostellen, Republikaner vom reinsten Wasser der ganze Generalstab. Das Heer hätte dem König die Gefolgschafr verweigert, das Heer wollte um jeden Preis den Krieg. Sa- landra harte mit Sonnino schon jahrelang für die Republikanisierung der Armee Sorge ge tragen, daß sie wußten, der König könne sich auf sein Heer nur dann verlassen, wenn der König dem Heere folge

, aber nicht das Heer dem König. Die Ernennung Cadornas wurde dem König schon im März abgepreßt, als der Krieg gegen Oesterreich beschlossene Sache war. Fol gender Vorgang ist auch nichr allgemein be kannt geworden. Sonnino haue den König schon i. I. 1914 an England verkauft. Er hatte schon gelegentlich des Tripolisfeldzuges Eng land und Frankreich Versicherungen gegeben, die in lebhaftem Widerspruche mit den Rech ten des Königs standen. Giolitti, der damals Ministerpräsident war. schritt gegen die Ma chenschaften

Sonninos energisch ein, trat aber zurück, nachdem er fühlte, daß die englisch-fran zösische Partei die Oberhand gewonnen hatte. Nichtsdestoweniger sicherte man beim Ausbru che des Weltkrieges auf ausdrücklichen Wunsch König Viktor Emanuels die Westgrenze Itali ens. Salandra und Sonnino setzten durch, daß die Truppen von der französischen Grenze ent fernt und an die österreichische Grenze verlegt wurden, weil Frankreich — wobl auf Bestel lung Sonninos — die Erklärung abgegen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 20.04.1925
Physical description: 8
Seit? ? ..Der Landsmann'' Montag, den 20. April 1W über die Herrschaft entscheiden wird, sollte man glauben, daß die Revolutionsparteien einsehet werden, daß «in Ausstand zwar das Land ins Verderben stürzen kann, ihnen aber nicht zur dauernden Herrschaft verhelfen wird- Der Anschlag in Sofia galt dem König. Sosi a, IL. April. Es steht nun fest, das; der große Mordan- schlog in der Domkirche gegen den König Bons gerichtet war. Zur Leichenfeier für Geovgivff war unter der Hauptkuppei Her

Kathedrale «in Thronsessel eingestellt, aus i>em der König hätte Piatz nehmen sollen. D« Teilnahme des Monarchen an der Lei chenfeier ist jedoch im letzten Augenblick ab gesagt worden. Der Chef des Generalstabs, General Daoidosf, «Hielt den Austrag, in Vertre tung des Herrschers bei der Tvauerseier zu erscheinen. Die Höllenmaschine war knapp oborhalb des Thronssssels angebracht. Durch d« Explosion wurd^'der Thronsossel zu tau send Stücken zerrissen und der davor stehende General Davidoff vis

zur Unkenntlichkeit ent stellt. Der lleberfall aus König Doris. Aus Sofia langten nähere Berichte über das Attentat auif König Bons cm. Dos lml- garrsche Ministerium des Innern hat eine Mitteilung herausgegeben, in der die ko-m- nrumstische bulgarische Bauernpartei als die Urheber des Attentats bezeichnet wenden. In dieser Mitteilung heißt es: Am 14. April um 10.30 vormittags hat «ine S—k Mann zäh lende Bande der konwnunisÄsch-bauevnpar- tMchen Organlisation „Fronta' im Engpaß Arabskm-ac ein Gewehrseuer

gegen das Auto des Königs eröffnet und zwei Begleiter des Königs im Auto getötet. Die Banden sind nach dem Feuer geflüchtet. Der König fuhr nach der Ortischast Orhania zurück, wo er die Gendarmerie alarmierte. König Boris ist unversehrt nach Sofia zurückgekehrt. Nach späteren Nachrichten entwickelte sich zwischen den Banditen und dem Konig sowie seiner Begleitung ein« GewehrsäMcht. Dem König gelang es endlich zu flüchten und Hilfe in Orhania zu suchen. Die Gendarmerie und das Militär haben sofort

die Banditen zu verfügen versucht und sind 33 Kilometer ent fernt mit ihnen in Kamps geraten. Dabei wurde ein Attentäter schwer verwundet nach Sofia gebracht. Er will keine Aufklärung über die Organisation, die das Attentat verübt iM, geben. Ministerpräsident Zankow teilte in der Sitzung der N«t«mawersa-mmlung den Ab geordneten die Nachricht von dem versuchten j Attentat aus König Boris mit und drückte j dabei seine Freude aus, daß dos Attentat i mißlungen und daß der König gerottet wor den sei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 21.09.1909
Physical description: 8
sich genötigt sehen, aus diesem Verhalten der Regierung die Konsequenzen zu ziehen. In demselben Moment sind aber die Tage des Kabinetts Bienerth gezählt. KoslanÄ. König Meters ^legierungstage gezahlt. Am 16. September fand im Königspalast in Belgrad eine Tasei stall, an der nur die intimsten Freunde des Königs teilnahmen. Zu zweien der selben äußerte der König, er könne die Jntriguen und Angriffe der serbischen Presse nicht mehr ertragen und werde auf den Thron verzichten. Diese Absicht soll der König

auch dem ehemaligen russischen Ge sandten Sergejew mitgeteilt haben und erwartet dies bezüglich noch ein letztes Wort des Zaren. Es ver lautet, daß der König Peter dem Volke selbst raten wollte, einen englischen Prinzen zum König von Serbien zu wählen, seine Freunde aber ihm empfahlen, ein gewalttätiges Regiment im Lande zu führen. - In einer Sitzung des altradikalen Klubs hielt der Präsident desselben eine scharfe Rede gegen den Ex- kionprinzen Georg unr machte den Vorschlag, die altradikalen Abgeordneten mögen

in der nächsten Skupscktinafitzung beantragen, daß Prinz Georg seiner Würde als Mitglied der königlichen Familie ent kleidet und gewaltsam aus Serbien entfernt werden wöge. Bezüglich deS Königs Peter machte der Prä sident folgende Aeußerung: König Peter soll sich fehr in acht nehmen, mit der stärksten Partei des Landes wegen seines ungeratenen Sohnes in Streitigkeiten zu kommen, da sonst auch seine Tage gezählt sind. Die Haltung deS Präsidenten, Erzpriesters Juritsch, der wegen seiner Anhänglichkeit

habe man den StaatSverderbern die Köpfe noch auf den Schultern gelassen. Wenn diese jedoch noch den geringsten Versuch machen sollten, die Arbeiten der staatlichen Wiedergeburt zu zerstören, so werde vie Guillotine in Tätigkeit treten. — NeuerdingS tauchen Meldungen von der Abdankung des Königs von Griechenland auf, diesmal mit dem Zusatz, daß die Parteien sich geeinigt hätten, den Prinzen Georg, Sohn deS Thronfolgers Konstantin, zum König aus zurufen und eine aus führenden Parlamentariern be stehende Regentschaft

einzusetzen. — Daily Mail erfährt auS Kopenhagen, daß die Abdankung König Georgs von Griechenland unbedingt sicher sei. Der englische Konsul in Athen hat dem König von Griechenland die von Valera ankommenden sieben Panzerschiffe für den König und die königliche Familie als Zufluchts stätte angeboten, da Gefahr im Verzuge sei. Der Konsul fügte noch hinzu, er werde eventuell Matrosen ausschiffen lassen, um den König sicher an Bord zu bringen. Der König lehnte jedoch das Anerbieten mit der B-merkung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 01.04.1909
Physical description: 8
Kriegsgefahr für Oesterreich-Ungarn fortbesteht. Dagegen läßt sich nicht verkennen, daß Serbien selbst durch die Beendigung des Konfliktes erst recht in eine sehr schlimme Situation geraten ist. Die serbische Kriegs partei, welche sich plötzlich nm ihre erträumten „Lorbeeren' gebracht steht, wird zweifellos über kurz oder lang gegen König Peter und seine Dynastie Sturm laufen. WaS das zu bedeuten hat, kann man ermessen, wenn man bedenkt, daß diese Kriegspartei zum Teil aus Leuten besteht, die im KönigLmord

Artikel unter dem Titel „Wir werden einen König wählen' über die Dynastiefrage und schließt mit sol> genden Worten: .Wer unfähig ist, soll gehen. Das serbische Volk ist reis, sich allein zu regieren.' Dazu kommt noch, daß die Offiziere und vielfach auch das Militär von der neuesten Wendung des serbischen Konfliktes durchaus unbefriedigt find. Die Regierung ist sich ganz gut bewußt, daß das in der letzten Zeit durch Die Kriegsereignisse in Aozen und Hlmgeöung w den Jahren 1797, 1805 und 1809. (Schluß

einer besseren Zukunft entgegenführen — ganz so, wie es heute gewisse „freisinnige' Elemente in unserer Stadt wünschen. Der provisorische Bestand d:S Gymnasiums dauerte auch nicht lange. Den Bayern gab es zu eine Menge Gesindel auS der ganzen Balkan halbinsel komplettierte Militär ein sehr Zweifel» hafter Faktor ist und in der Tat wurden der Regierung von Offizieren verschiedener Garni sonen Kämpfe angekündigt. Wie ein Wiener Blatt aus Rom erfährt, soll König Peter dem König Viktor Emanuel brieflich

mitgeteilt haben, er wolle mit seiner ganzen Familie Serbien oerlassen und er werde das serbische Volk aufsordein, mit Hilfe Euro pas einen neuen König zu wählen. Er empfehle denPrinzenPetervonMontsnegro. König Viktor Emanuel habe empfohlen, den Prinzen Alexander zum König zu proklamieren. — TaS ist ein Dorschlag, der vom serbischen Standpunkte aus nicht serneliegend ist, dessen Ausführung aber Oesterreich Ungarn schwerlich jemals zugeben wird, denn er würde den groß serbischen Plänen neue Wurzeln geben

. Die Regierung soll, um die „Nation- zur Ruhe zu bringen, mit König Peter wegen der VerzichUeistung der Dynastie Karageorgevic aus den serbischen Thron bereits in Unterhand lungen stehen. Gerüchtweise verlautet auch, daß die englische Regierung schon bei der Ab dankung des Kronprinzen auch dem König selbst geraten habe, abzudanken. Man nennt > bereits die Summe, die dem König für den ! den Fall seiner Abdankung von der Regierung j als Apanage angeboten wurde und für die an geblich England die Garantie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 10 of 10
Date: 11.08.1900
Physical description: 10
der socialistischen Bewegung sein soll, so dürste Bebel selbst zugeben müssen, dass die Zahl der so cialistischen Wähler, die mit klarem Kops das End ziel der Socialdemokratie vertreten, im Verhältnis zur Zahl der Mitläufer äußerst gering ist.' Vermischtes. Stiftung einer Kkosterschute durch den Kaiser. Aus Budapest wird berichtet: Beim jüngsten Aus enthalte des Kaisers statteten der Generaladjutant Feldzeugmeister Bolsas und der Chef der Cabinets- kanzlei Hofrath König dem Gödöllöer Dechantpfarrer Josef

Prußinsky einen Abschiedsbesuch ab. Im Ge spräche mit dem Dechanten erkundigte sich Hofrath König über die Gödöllöer römisch-katholische Kirche, bei welcher Gelegenheit der Dechant der Sorgen er wähnte, welche ihm die römisch-katholische Schule bereite. In dieser sind nämlich Knaben und Mädchen in einem Locale untergebracht. Am nächsten Tage erhielt der Pfarrer eine Einladung in die Cabinets- kanzlei, wo ihm mitgetheilt wurde, dass der Kaiser auf seine eigenen Kosten eine separate Mädchenschule

gekleideten Priester ziehen nun zum Portal, um den König und seine Braut zu er warten.. Jubelnde Rufe kündigen an, dass das Brautpaar an der Pforte angelangt sei. Der Metro polit geleitet es in die Kirche, der König geht zu seiner Rechten, die Braut zu seiner Linken. Der König, eine hohe, breitschulterige Gestalt, trägt die serbische Generals-Uniform, den rothen Waffenrock, dunkle Stiefelhosen mit Goldlampas, die weiße Lamm fellmütze mit der reichen Feder in der Hand. Er hat zu Ehren seines Beistandes

der Schleier mit Goldfransen nach rückwärts, ohne das Gesicht zu verhüllen. An der linken Seite des Kleides glänzte eine Brillant spange. Weder der König noch seine Braut trugen Handschuhe. Als das Brautpaar unter dem Balda chin stand, intonierte der Chor ein Lied, während der Gottesdienst begann. Der König sprach indes sast ununterbrochen mit seiner Braut, ihre Hand in der seinen haltend. Ein Priester brachte 4 riesige Wachskerze für den König und seine Braut. Der Metropolit drückte die Ringe

an die Stirne und Brustdes Brautpaares und steckte sie ihnen an die Finger. Der Metropolit richtete dabei die vorgeschriebenen Fragen an das Brautpaar. Der König fasste nun seine Gemalin am Arm und geleitete sie zum ersten Baldachin. Der Metropolit und die Bischöfe standen vor den Betstühlen und sprachen abwechselnd die Gebete. Der König sprach indessen unausgesetzt mit Draga, und sie antwortete ihm lächelnd. Der Metro polit erfasste die 2 Kronen, die auf den Tischen lagen, und schritt zum Königspaare

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 20.07.1920
Physical description: 8
- und Schriftpropagandisten haben im ganzen Lande ihre Aufgabe erstaunlich gut gelöst. Ser bien rüstet mit allen Mitteln zum Kriege gegen Italien. Erst kürzlich sprach der serbische König in einer Belgrader Rede von „unerlösten Pro vinzen', die auf die Hilfe der serbischen Brü der sehnsüchtig warteten. Zurzeit gleicht Ser bien einem großen Heerlager. In allen Ortschaf ten wimmelt es von Soldaten. Die Aushebun gen sind im vollsten Gange. Sogar die Kriegs gefangenen Bulgaren — Serbien hat den Frie densvertrag bekanntlich nicht ratifiziert

. Einer wurde vom König erdolcht, als er einen fei ner drei Gefährten im Katechismus unterrichtete; vrei wurden durch Lanzenstiche getötet, drei eben es lebendig verbrannt, zwei wurden enthauptet, tmer von ihnen wurde zuerst verstümmelt; einem wurden die Arme und Beine abgeschnitten und streifen Fleisch abgerissen, und vor seinen Augen verbrannt, einer starb unter der Keule, sein Leib wurde ins Feuer geworfen, einer wurde erschla gen. Alle erlitten diese grausamen Todesartey mit einem Heldenmute

, der jenem der Märtyrer der ersten christlichen Zeiten um nichts nachsteht. Es l« uns vergönnt, unseren Lesern einige Züge mit zuteilen. Karl Luanga, der oberste Page des Königs, euchtete allen voran durch seine Standhaftigkeit. Henker Senkole, der dem König «inen Beweis seines Eisers geben wollte, bat diesen. Luanga ihm zur Peinigung zu überlassen. Es geschah. Der Märtyrer wurde dem Tode des langsamen Ver- brennens preisgegeben. Als der Henker die Füße verbrannte, sagte er, das Feuer schürend: „Nun soll Gott

, hatten den König aufgestachelt. Als Josef auf dem Richtplatz ankam, wandte er sich in seiner gewohnten Ruhe an den Scharfrichter mit den Worten: »Sage dem Könige, er habe mich ungerecht verurteilt, aber ich verzeihe ihm von ganzem Herzen. Sage ihm aber auch, daß er seine Tat bereuen solle, denn sonst würde ich mit ihm die Sache verhandeln vor dem Richterstuhle Gottes.' Dann enthauptete man ihn. Jakob Buzabaliao war einer der Soldaten des Königs. Er war erst seit einigen Monaten Christ, aber sein Eifer

war so groß, daß er nicht nur die Kinder Her Hauptstadt im christlichen Glauben unterrichtete, sondern selbst den König zu bekehren suchte. Er suchte als Lohn für seine Treue die Ehre des Martertodes erlangen. Ais der König ihn ru fen ließ, eilte er sogleich zu ihm. wohl wissend, was ihm bevorstand. ,,Du bist der erste unter den Christen', herrsch te ihn der König an. — „Ich bin Christ, aber nicht der erste', antwortete Jakob gelassen. — «Er will den Großen spielen und gebärdet sich wie ein Gro ßer

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