SamStag, 23. April 1906 Der Tiroler' Seite 5 Aas Kammermulikkoazert der Vereins!«- pelle, welches am letzten Montag wegen Er krankung des Fräuleins Helene Reiter ver schoben werden mußte, findet nun am nächsten Montag im kleinen Bürgersaale statt. Konzert im Kotel Greif. Sonntag den 29. April konzertiert die Kapelle des k. k. dritten Regimentes der Tiroler Kaiserjäger im Hotel Greif mit folgendem Pl ogramm: „Unter dem SiegeSbanner', Marsch von Blon. „Ueber den Wellen', Walzer von RosaS
und et was russisches Geld vorfand, sofort richtig annahm, ist der Selbstmörder ein Russe aus Moskau und heißt Wladimir Ossietzky. Er war gestern nachmittags aus Meran hieher gekommen und hatte sich im Hotel „Erzherzog Heinrich' unter dem besagten Namen in den Meldezettel eingetragen. Gegen 7 Uhr abends entfernte er sich aus dem Hotel. Bei seinem Weggang aus dem Hotel fragte er nach dem Postamte, er möchte einen größeren Geldbetrag absenden, da er so viel Geld nicht bei sich haben wolle. Zur Ausführung
sich den Zustrom der Fremden zuzu- lenken, wären dann nicht ausgeschlossen, blieben Bozens Fremdenherbergen hinter jenen Merans zurück. All das scheint nun nicht der Fall zu sein, denn was auf Seite der Fremdenherber gen Bozens geschehen kann, geschieht. Erst in jüngster Zeit hat das Hotel Walther wieder eine Adaptierung vorgenommen, die davon zeugt, daß unsere Fremdenveherberger zu kalkulieren verstehen. AuS einemRaume,der früher eine unterirdische Rumpelkammer war. wurde ein Weinkeller
und dazu eine so anheimelnde Gaststätte, daß niemand sich denken würde, diese Räume seien einst so profan gewesen. Der Walther-Keller, der auch auf den Namen „Ratskeller' mitgetauft wurde, obwohl uns der erste Name doch entsprechender erschien, da er ein Bestandteil des Hotel Walther ist, heimelt in seiner stilgerechten Holztäfelung äußerst gefällig an und man merkt eS nicht, daß die Luftzufuhr eine künstliche ist und kein Sonnenstrahl diese Räume je beleuchtet. Die Holztäfelung ist es, die die Räume so ange nehm
gestaltet. Die Zeichnungen weisen auf Kunstverständnis und Stilgerechtigkeit hin, während die Ausführung der Arbeiten selbst einen eminenten Kunsthandwerker verraten. Herr Brand, der auch die Weinstube beim „Turm' so nett einrichtete, ist der Schaffe? dieser Holzvertäfelung. Weniger glücklich ist die dekorative Ausstattung dieses Weinkellers, insoweit der Pinsel des Malers in Betracht kommt. Die Motive der Bilder stimmen nicht zu dem Milieu, das man erwartet, in einem Weinkeller des Hotel Walther