Seite 6 .Der r i r o l 9 r' Donnerstag, 3. Oktober 1907 » ' Wie es einem Sasseirer in Meran erging. Neulich wäre eS ewem Passeirer im Juden kurorte Meran bald recht schief ergangen, indem ein unglücklicher Zufall ihn in die Hände einer im verknoblauchten Hotel „Kaiserhof' wohnen den Jüdin, namenö Erna Sommer. lieferte. Der Passeirer, dessen Name uns bekannt ist, ein stattlicher Mann mit einem schönen Andreas Hofer-Barte, kam am Samstag den 21. Sep tember abends nach Meran und nahm
zu verdächtigen, ging er doch mit den Wach männern zur Wachstube. Dort fand er nun jenen Juden, der ihm auf der Promenade fort während nachgestiegen war. Es war dies ein gewisser Herz An seiner Seite stand eine Jüdin, Erna Sommer mit Namen, Nichte oder Schwägerin des ersteren, beide wohnhaft im Hotel „Kaiserhof'. Diese hatten der Polizei erzählt, daß ein Mann in der verflossenen Nacht mittels einer Leiter vom Parke aus auf einen Balkon des Hotels ..Kaiserhof' und in das Schlafzimmer der Erna Sommer
; eine Sinnestäuschung sei ganz ausgeschlossen. Aus das hin ordnete der Richter an. daß abends Uhr im Hotel .Kaiserhof' ew kom- missioneller Augenschein vorgenommen werde. Den Passeirer wollte er bis zu dieser Zeit im Gerichtsgebäude festhalten, doch auf Vitien desselben ließ er ihn nach Abnahme des Hand schlages mit dem Versprechen, daß er sich um 10 Uhr abends einfinden werde, schließlich doch gehen. Um die genannte Zeit fanden sich zehn oder elf Herren ew und eS wurde also der Augenschein vorgenommen. Sogar
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