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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 16
Date: 14.04.1906
Physical description: 16
habe, unter die Kinder verteilte, dem kleinen Georg aber nichts gab, so daß die Zeugin dachte, die Angeklagte sei nicht die Mutter deL Georg. Am anderen Tage sah sie dann, wie die Angeklagte den kleinen Georg schlug. Aus die Frage des Richters sagt die Zeugin, daß Georg ins Ge sicht geschlagen wurde. Sie habe aber nicht bemerkt, was die Ursache dieser Strafe ge wesen sei Peter Kosler, der Schwager der An geklagten, entschlägt sich nicht der Aussage und deponiert, er habe keine Mißhandlungen des kleinen Georg gesehen

. Er habe wohl vor Jahren bemerkt, daß die Angeklagte die anderen Kinder lieber als den Georg habe. Zeuge leugnet, daß er seinerzeit über Mißhandlungen deS KindeS mit der Zeugin Freina gesprochen habe. Maria Deearli ist seit drei Monaten Dienstmagd bei Kofler. Sie erklärt, sie könne nicht sagen, daß der Georg schlechter als die anderen Kinder behandelt worden wäre. Die Frau Kofler habe den Kleinen allerdings mir der Rute geschlagen, aber „sehr sanst' und auf das Gesäß.* Frau Kofler lieoe alle Kinder

mit der gleichen Liebe. Vom staatSanwalt- fchaftlichen Funktionär befragt, ob der klein? Georg bestraft worden sei, weil er Milch von sremden Leuten angenommen habe, erwiderte die Zeugin, daß dies nicht der Fall sei. Ebenso stellt sie in Abrede, von Frau Kofler beein- flnßt worden zu sein, zu deren Gunsten aus zusagen. Die Rute sei kurz und bereit» ab gestumpft gewesen. Zeugin Rizzi sagt aus. daß die Ange klagte den kleinen Georg nicht gern hatte. Diese habe einmal den Buben so angeschrien

, daß er in seinem Schrecken über die Stiege siel. Die Angeklagte habe den Knaben dann nvch mit dem Fuße gestoßen. Zeugin habe nie bemerkt, daß der Georg etwas angestellt hat. Der kleine Georg mußte den Diener der anderen Kinder abgeben. Sie sei oft darüber ganz aufgeregt gewesen, wie die Frau Kofler den Georg schlecht behandelt habe. Sie habe gesehen, daß der Knabe Geschwüre an den Füßen hatte. Sie habe damals gesagt, man müsse doch gegen die Geschwüre an den Beinen etwas tun. Die Angeklagte sagt zu der Zeugin

-. ich den „Sie haben mich nie gesehen, daß Georg schlug.' Zeugin: Nein, Sie waren nie so dumm. Geschlagen haben Sie aber das Kind und be handelt haben Sie es wie einen Hund.' Der Georg habe auch die Nachttöpfe austragen müssen, welcher Behauptung Frau Köster wider spricht, da sie ja dazu die Dienstmagd Halle. Georg habe wiederholt Beulen am Körper und geschwollene Augen gehabt, die von Schlägen herrührten. Zeugin M a t i v i, welche anfänglich unbe dingt 54 Jahre alt sein wollte, in Wirklich keit sich' aber zweifellos

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 13.03.1906
Physical description: 8
hat, und dann habe ich es mit der Hand geschlagen. Richter: „Haben S:e den Georg nicht so gerne gehabt wie ih e anderen Kinder?' Angeklagte: Zuerst habe ich es nicht so gerne gehabt; aber zum Essen habe ich dem Georg wie den anderen gegeben. Er hat auch immer mehr gegessen wie die anderen. Ich habe ihn wohl gezüchtigt; aber das Züchtigungsrecht nicht überschritten. Der Richter befragt das Kind, ob eS Schmerzen habe, worauf dasselbe die erfrore nen Hände vorzeigt. Ter Richter zum Kinde: Hast du hie und da Prügel bekommen? DaS Kind

verneint durch Kopfschütteln und sagt: Der Vater hat mehr gehauen. Richter: Hast du die Mutter gerne? Kind: Ja. Richter: Du hast gut auswendig gelernt. Dr. KinselealS gerichtlicher Sachverstän diger sagt, daß er keine Spuren von Miß handlungen gesunden habe bei der Untersuchung des Kind?S. Sodann wurde das Protokoll der polizei lichen Erhebungen oerlesen, welche ergaben, daß die polizeilich einvernommenen Personen mehrfach über rohe Behandlung deS kleinen Georg durch dessen Mutter aussagten

. Eine Wohl täterin verschaffte dem Kinde Milch und da kam die Mau Köster, um mich zurecht zuweisen wegen der Verabreichung dieser Milch. Am nächsten Tage sagte der Knabe, als ihm die Milch gereicht wurde: „Ich darf nichttrinken, sonst bekomme ich Schläge.' Daraus sperrte ich die Tür zu und nun trank der Knabe die Milch sehr hastig. Auf eine Frage des Richters sieht der Knabe schüchtern die Mutter an und schweigt. Ter Richter (an ehrw. Schwester): War der kleine Georg verwahrlost. Schwester Hanna

, welche vor drei Jahren bei der Angeklagten ein Jahr lang im Dienste stand, sagt nach der Vereidi gung folgendes auS: Die Frau Köster war recht streng mit dem Georg, ließ das Kind in einem Korbe, in dem nur wenige Tschillen waren, schlafen. Zum Essen be kam eS extra. Die Mutter sagte: „Wenn der Hund nur krepieren würde! Lieber als ihn fortgeben, schlage ich ihn an dieWand, lieberalSdieSKind, schaueich den Teufel an! Wenn der Bub' nur einmal hin wäre, so würde ich ein paar Messen lesen lassen.' Geschlagen

hat sie das Kind ost und eS hat oft Wunden gehabt. Richter: Warum haben Sie daS dem Gerichte nicht früher gesagt? Zeugin erklärt, eS sei dies schon der Polizei vor zirk- zwei Jahren gesagt worden; aber es wurde als .Weibertratsch' angesehen. Zeugin deponiert weiter, daß die Angeklagte den klewen Georg in der Nacht öfter und zu verschiedenen Zeiten aus dem Bette gerissen, auf denBoden geworfen hat, aus dem Knaben ge kniet sei und ihn geschlagen habe, so daß er öfter aus der Nase blutete. Richter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 12
Date: 17.02.1906
Physical description: 12
- «?Z?! Seite 4 .Der T i r o l e r' SamStap, 17. Februar 19VK Hin entsetzliches Martyrium eines Kindes. Eine entartete Mutter. „Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.' Dieser Tage ist nun endlich „ein Krug gebrochen' und eS war höchste Zeit, daß cs so kam. Bei Gericht wurde nämlich gegen die Frau des hiesigen GcsällswächterS Köster (vulgo „Guggu') die Anzeige wegen fortgesetzter Mißhandlung ihreö sechs Jahre allen SöhnchenL Georg erstattet, damit dem Treiben der Mutter endlich

war das Martyrium, welches der kleine Knabe durch seine Mutter fortgesetzt zu erdulden hatte, ein geradezu ent setzliches. Während die Frau ihre anderen Kinder liebte, setzte sie den kleinen Georg den» selben überall nach, ja die entartete Mutter scheint das arme Kind wahrhaft mit Haß ver folgt zu haben und, wie die Augenzeuginnen erzählen, hetzte die unnatürliche Mutter sogar ihre anderen Kinder gegen den kleinen Georg auf. Fürwahr, man möchte solche Abscheu« lichkeiten kaum glauben! Wir geben

hier die Aeußerungen dreier Aiigenzeuginnen wörtlich wieder. So erzählt eine: .Ich war vor zirka drei Jahren bei Frau Anna Köster beiläufig durch ein Jahr im Dienste. Da sah ich, daß die Mutter ihr damals dreijähriges Söhnchen Georg aufs unmenschlichste behandelte. Gleich nachdem ich den Dienst angetreten hatte, sah ich, daß dieses Kind einen Korb als Liegerstatr hatte, welcher für dasselbe viel zu kurz war. Im selben befanden sich als Unterlage ganz wenige sogenannte Tschillen (Maisstroh). Zum Zu decken bekam

behandelt wird, doch nicht schlafen könnte, ich bliebe lieber selbst bei den Kindern im Zimmer. Es wurde aUf das hin mein Bett dorthin gestellt und trotz dem kam Frau Köster beinahe jede Nacht zu uns ins Zimmer, packte den Georg und warf ihnausden Boden, wo er liegen mußte. Einigemale konnte ich es nicht über mich bringen und legte das Kind in das Bett zurück. Gegenüber den anderen Kindern war sie nicht so. Georg bekam oft die vcrdorbenste« Sachen zum Essen; wenn eL dieselben n5cht aß, hielt ihm Frau

Köster die Hände und gab ihm mit dem Löffel ein. Wenn dann dasselbe die ihm so eingezwängten Speisen nicht ge nießen konnte, schlug die Mutter dem kleinen Kinde mit der F a u st auf den Mund, so daß es blutete. Hierauf nahm sie dasselbe, warf es in ein anderes Zimmer mit den Worten: „Krepieren soll der Hund!' Georg durfte nur dann Wasser trinken, wenn es die Mutter ausdrücklich erlaubte; in Abwesenheit der Mutter durste ich ihm nicht Trinkwasserreichen. Wenn er die Mutter zum Essen bat, bekam

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 27.10.1922
Physical description: 6
; Pitsch'sche Sti'ning. Oberinais: Rudol' Ladurner, Frobnkeller. Algund. 2. Älasse: Georg Hasner, Maurdauer. Marling: Josef Hölzl. Poscb. Unter- mais lDiploni): Josef Menz. Popp. Marling: Jos. Gamper. Gruber in Algund: Georg Hafner, Maurbauer, Marling (Diplom): Pitsch'säu? Stif- wng. Obermais <Diploin>: Josef Gamper, Gru- ber, Algund tDip!om>. Kalbinnen: 1. Klasse: Joief Gamper, Gruber, Algund: Peter Brunner, Wintler, Algund: Georg Haftler, Maurbauer. Algund: Alois Pähl. Ploner, Algund. ? Klasse: Johann

Ganthaler. Lahner, Marling: Josef Roh rer, Stnnmer, Zenoberg: Georg Hafner, Maur- dauer, Marling (Diplom). Widder: 1. ZUassc: Christian Forcher, Partjchins. 2. Klasse: Chrj. stian Forclzer. Partschins. Eber: 1 Klcsi?- Matthias Gamper, Feldhof, Marling. 3. Kla!^ Matthias Gnmper, Fewhos, Marlinn. Preiszericht bcftand aus den 5)erren Dr lieber- bacher von der landw. Zentralstelle Bozen. Frcm., Stauder, Lano: Matthias Raffeiner, Srasen. 5tarl Gruber, St. Pankraz. — Aeue Gebühre nerhöhuugen. Ww „Giornale

. Roman von Hans Possendorf. -jO Fvv^otjung Nachdruck ^>erbo!e» »Scchiib, eine alle FlMt ist gekommen und fragt noch «item Europäer tiamens Ko yi- por, der täglich hierher täwe. Nur du kannst Mnornt sein/' Georg fuhr tinwillig atis. Das war seine «Ule Wirtin! Was wollte die denn von ihm, daß sie ihm hierher nochlies? ^Frage sie, was sie von mir will, und Hage ihr, ich bätte jetzt keine Zeit/ Der Wirt vei -schwoiid und lehrte gleich darauf zurück. „Die Frau läßt dein Sah'lb -sagen, er möge schnell

itero.'.isiommen. Ein Mose aus Europa wäre und wollte mit dem Scrhib Ko-ni uor spr.ckeu. lind er wäre so schlimm, d^s-, ?naii nNen seinen Bc sMen gehorchen niiissi .' ..Was ist das sür ein Ilniilni? Icki werde selbst nmi^sehen/' Aerg-. rücli erhob sich Georg un!> tastete unsicheren Schrittes die Treppe h?7MUs. Da stand die Alte und bebte am aanz-'n Körper: „Komm. Tahib, komm ichltell! Er bat geschrien, daß das Hnus gezittert bat. weil ich ihm nicht iagm wallte, wo du bist!' Auf alle Fragen Georgs

antwortete si» immer das gleiche, und so entfchloft er sich, ihr zu folgen, durch alle die Kasten und <Näsz- chen zurück nach seinem Hanse. „Wo ist er?' fragte Georg b „Du hast ihm doch nicht gesagt, wo ich war? Du weißt doch, daß der Tibetaner dann bestraft und sein Haus geschlossen wird?' — Es war ihm plötzlich die Idee gekonunen, es könne ein englischer Beamter sein, der dein tibetani- sck>en Halunken die verbotene Opiumhöhle schließen wolle. Aber die Alte legte als Zeick>en. das; sie geschwiegen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 03.10.1922
Physical description: 8
ist dabei »ich« in Betracht ge zogen. Für jene europäischen Staaten, die ihre Schätzungen bereits bekam« gaben, errechnet« das Amt emen Ausfall von 13 Prozent gegenüber der Borjahrsernte. In Preußen ergab die Ernte an brotiähigem Getreide iKorn, Gerste» sogar einen Aussoll von 21.6 Prozent. Auch m kapikün v. Holkens letzke Aahrk. Roman von Hans Posjendorf. 12- Fortsetzung. Nachdruck oerboten. En Matrose hatte das Knattern bemerkt und trat an die Reling: „Wer ist da?' ^ „Hier ist Georg Kuyper! Lassen

Sie das Fallreep herunter; ich muß gleich zum Ka pitän/ Und dann wendete er sich zu Aami, die noch ruhig schlummerte. Sanft weckte er sie; verwirrt schlug sie die Augen auf. ,,Vami!' sagte er. .Lamm, es ist Zeit! Dein Vater ist aus Indien heimgekehrt.' Zwölftes Kapitel. Zwei Wochen waren seit der Ankunft der »Nores' oergangen. Herr Henry Kuyper saß mit Georg und Mida beim Morgenkaffee, während Frau «harlotte. wie gewöhnlich um diese Zeit noch 'er Ruhe pflegte. Aater, Sohn und Tochter waren in die Lektüre

der Morgenzeitung vertieft. Rur ge legentlich, wenn einer der Lesenden auf eine besonders interessante Notiz stieß, oder wenn man die einzelnen Beilagen austauschte, ^rden einige kurze Bemerkungen gewech- Letzt warf Herr Kuyper das Blatt auf «n Tisch, sah nach der Uhr und erhob sich. bevor er ins Geschäft fuhr, seine übliche «orgenpromenade durch den Garten zu ma chen. An der Tür blieb er nochmals stehen und wendete sich zu seinem Sohn unn .Hör' mal, Georg,' sagte er wie beiläufig, „die Angelegenheit

mit Holtens Tochter ist doch hoffentlich längst erledigt?' Georg sah dem Dater gerade ins Gesicht. Nun war sie da. diese Frage, die er ja längst erwartet hatte, und die er nach dem monate langen, absichtlichen Vermeiden dieses The mas fast wie eine Erlösung empfand. „Mein Vorsatz. Aami von Holten zu hei raten, hat sich nicht geändert!' „Nun. dann erübrigt sich jede weitere Fra ge! 'entgegnete der Vater in scharfem, aber beherrschtem Ton. „Meine Ansicht hat sich Ä»enso wenig geändert.' Damit verließ

er das Zimmer. Einige Sekunden lang herrschte Schwei gen. Nun hob Alida den Kopf, und als sie sah, daß der Bruder bis in die Lippen er bleicht war, stand sie auf und trat an seine Seite. „Georg, mein lieber armer Georg.' sagte sie weich und legte de« Arm um seinen Nat ten. .LLeshÄb hast du kein Vertrauen mehr zu mrr? Weshalb sprichst du nicht mehr mit mir wie früher über das, was dich innerlich bewegt?' Ein Seufzer war des Druders Antwort. „Wie lange.' fuhr Alida fort, „dauert nun schon diese unerträgkche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 03.11.1922
Physical description: 12
, in dem Punkt« seid ihr ewig!' Die Fremde. Von Henriette Schott-Pelze l. Georg Herrgötter und sein Widum sahen auf dem Friedhof hinab. Eigentlich nur das Haus, denn des Pfarrers Freundschaft ge hörte den Lebenden. Die Totenbruderschaft brauchte ihn nicht. Menfchenuhren die stan den. beriefen zu keinem Dienst mehr: verge hende modernde Zeugnisse von Glück und Un glück auch nicht. Der ehemaligen Erdenbesu- cher Tränen waren versiegt, die Marterwerl zeuge und der Spielkram ihren Händen ent wunden, die Herzen

. Der Großindustrielle T war von seinem Landbesitz hieher übersiedelt: im letzten Aufwand von Sattheit und Prunk paradierte der Stein. In Gold schrien Name und Titel; aber die Seele dachte jetzt droben: „Wie konnten mich die auf Erden dulden? Ich verkürzte das Recht der Lebenden: schnitt ich mir doch selbst ein zu großes Stück Brot ab.' — Und die Seele dachte nicht nur, sie weinte, denn ihr I Auge sah die Strafe der Enkel, die durch seine mißverstandene Diesseitsarbeit vom Segen ausgeschlossen waren. Georg

der Herzschlag. Wer sollte ihm nach seiner Privatadresse noch et was telegraphieren? — Er zögerte einen Augenblick, dann reichte er das Telegramm seiner Tochter: „Oeffns du es!' Hastig erbrach Alida die Depesche. Mit einem Blick überflog sie die wenigen Worte. Dann kam ein Jubel ruH von ihren Lippen. „Georg lebt! Er kommt mit Alex nach Hause!' Und als Alida durch den Schleier ihrer Freudentränen hindurch nach den Eltern blickt?, da sah sie etwas längst nicht mehr Heschautcs: die Eltern lagen sich wortlos

in den Armen. An einem stürmischen uiH regnerischen Abend trafen Alexander, Georg und 'Aami aus Gent kommend, wo sie den Dampfer ver lassen hatten, in Hamburg ein. Als sie den Bahnhof verlassen, blickte Ge org fast ungläubig um sich. „Also wieder da heim! — Wirklich daheim?' Er holte tief Atem und blieb wie gebannt von den mäch tig auf ihn einstürmenden Gefühlen re gungslos stehen. Einige Augenblicke überließ ihn Alexan der Doßmar seinen Gedanken: dann winkte er ein Auto heran, um zunächst Uami

nach ihrer Wohnung zu bringen. Georg nannte die ihm so vertraute Adresse und baQ darauf hielten sie vor dem alten Hause. Alexander blieb im Wagen zurück, wah rend Georg und Aami in den Laden des Parterres eintraten. Der Inhaber war zu gleich der Hauswirt: ihm hatte Kapitän von Holten vor seiner Abreise die Schlüssel zur Wohnung übergeben. Es dauerte eine geraume Zeit, bis sich der Mann von seinem maßlosen Staunen, die längst Totgeglaubte wieder vor sich zu sehen, erholt hatte. Dann geleitete er die beiden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 12.08.1911
Physical description: 12
betrachtete. „Marie, ich Hab' mein Augenglas nicht znr Hand — führe den Bestich ins Empfangs zimmer, Josef!' Fran Hartseld nahm die Karte. „Was ist das?' rief sie im nächsten Augenblick mit stockendem Atem, und der jähen Röte im Gesicht folgte tiefe Blässe. „Georg Ritter von Hartseld-Berger. Oberstleutnant im kgl. bayer. Generalquartiermeisterstabe', las sie mit bebenden Lippen. „Irma — Irma — ist das...' „Mutter, liebste Mutter — fasse dich!' sprach Irma angsterfüllt, während sie die Mutter in ihre Arme

schloß. „Es ist unser Vater!' Ein gellender Aufschrei entrang sich der Brust der Frau; sie drohte umzusinken. Schütz, der in nächster Nähe stand, hielt niit Irma die Wankende anf. Der General stand ein paar Augenblicke hoch aufgerichtet da; dann aber packte es ihn wie Schüt telfrost und er hielt sich zitternd an der Stuhllehne fest. „Der Vater ist es? GeorgGeorg lebt wirk lich?' kam es endlich keuchend vou seinen Lippen. Frau Hartseld aber riß sich plötzlich von Schütz und Jrnia los und taumelte

wie gebannt gegenüber; kein Lant kam von ihren Lippen. Endlich trat Berger mit unsicherem Schritte seiner Frau eutgegeu uud schloß sie iu die Arme. „Marie ^ ich bin ^ liebe Marie!' sprach er tief erschüttert. Seine Stimme löste den Baun von der Fran. „Georg, du lebst — du bist es wirklich ?' rief sie in wahnsinniger Freude uud wie verzückt iu seine Angen sehend. „Ja, Marie, ich biu es,' sprach Berger stark be wegt. — „Der geächtete uud vou allen verlassene Pro kurist Georg Hartfeld. Das Grab iu Kelheim

hat sich aufgetau. — Der Tote darf wieder zurückkehren.' „Georg, Georg — bist du es denn wirklich?' rief Marie unter Frendentränen. „Marie, du hast unsere Kinder, die heute vor siebzehn Jahren spielend auf dem Zimmerboden sa- ^ ßen, nnd die nach kurzer Zeit die Erinnerung an ih- ! reu unglücklichen Bater verloren haben, zn edlen gn- > ten Atenschen erzogen. Die TrenunngSzeit von dir nnd meinen Kindern erschien mir endlos lange, nnd ! was ich gelitten habe, daß weiß nur Gott. Der ^ Bannsluch, der mich einst

Hinanstrieb in die Nacht der Verzweiflung, hat seine Kraft verloren.' „Georg - ja, du bist es - es ist deine Stimme, die ich auf dieser Welt nicht mehr zu hören glaubte. Georg du kannst mir mein Unrecht, mein in gren zenloser Verblendung begangenes Unrecht - Georg — ich bin ja deiner nicht wert — du kannst mir ver zeihen?' sprach Marie, während sie schluchzend an seinem Halse hing. „Ich bin wieder bei vir, Marie nnd die Erinne rung au die lange, düstere Nacht soll keinen Schatten zwischen nns werfen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 25.10.1922
Physical description: 8
. K Fortsetzung. Nachdruck verboten. ^Zch bin kein Engländer.' entgegnete Ge org kurz. »Du bist noch nicht lange in Benares?' .Nein, heute morgen bin ich angekom men/ ^n Geschäften?' .Nein.' -So bist du ein Tourist?' .Auch das nicht.' »Und wie lange willst du im heiligen Be- uares oerweilen. Herr?' , ^ich weiß es selbst nicht.' Eine längere Pause trat ein. Darm sagte der Inder, indem er Georg in die Augen , blickte, in einem Ton unumstößlicher.Gewiß heit: ..Du hast einen großen Kummer ge habt, Herr. Du mußt

zu vergessen suchen!' ^ Und Äs Georg nicht antwortete, fuhr er prt: .Es gibt ein gutes Mittel dafür, und Mir sitzt du hier an der Quelle des Labsals dn Betrübten.' »Und dieses Mittel wäre?' fragte Georg «rstaunt. »Hcr>t du nicht überall hier in der Gegend ke großen Mohnfelder gesehen?' Jetzt verstand Georg, was der Alte meinte.- »Du sprichst vom Opium? Aber man hat mir öeiagt, daß alles nach China geht, daß es hier nicht genossen Der Inder lächelte. „Europäer haben dir das wohl erzählt, Herr? Freilich

, sonst hat man nicht solche Augen. Ich will dir helfen. Kannst du schweigen? Die Regierung paßt scharf auf.' . Du brauchst von mir nichts zu fürchten.' Nochmals sah ihn der alte Inder an. Dann sagte er: „So komm. Herr!' Und die beiden gingen miteinander fort. <- Am nächsten Tage hatte Georg ein altes, leerstehendes Häuschen in der düsteren, engen Gasse für einen geringen Preis gemietet. Die alle Frau aus dem Nachbarhaus bereitete ihm die Mahlzeiten und hielt ihm die kleine Wirtschaft in Ordnung. Nur zwei mit dem dürftigsten

Mobilar ausgestattete Räume be nutzte Georg. Der eine diente ihm als Schlaf- und Wohnzimmer, der andere war Küche und Eßxmmer zugleich. Einm Tag verlebte Georg wie de» «He ren. Die Einförmigkeit dieses Leben«, tie Abgeschlossenheit von' jedem europäischen Einfluß, die mystische Umgebung, in der er sich täglich bewegte, der allabendliche Opium- genuy — das alles begann seinen Geist all mählich in eine Art Dämmerzustand einzu lullen, bei dem er nur die Möglichkeit eines Erwachens fürchtete

. — Wie täglich, so trat Georg auch heute gleich nach dem Frühstück auf die Gasse hinaus. Jeder Eingeborene in diesem Viertel kannte den seltsamen Europäer, der so ganz gegen die Gewohnheit leiner Nasse mitten unter ihnen lebte und immer allein und in sich ge kehrt seines Weges ging. Einige Leute riefen ihm Morgengrüße zu, die er mit zerstreutem Kopfnicken erwiderte. Er ging bis an die Ecke der nächsten, noch belebteren Straße, sah eine Zeitlang in das Gewühl und lieh sich dann von diesem treiben, dorthin

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 27.10.1906
Physical description: 12
zu beiden Seilen der Bahn- hosslraße entfernt werden. Wenn dieser An trag angenommen würde, dann mühte sowieso der Park beleuchtet werden. Sodann wurde die Wahl der Mitglieder sür die Gemeiudcwahl-Kommission vorgenom men, welche solgendeö Ergebnis hatte: III. Wahlkörper: Vorsitzender: Pat'.is Anton, Ma- gistratLrat; Ersatzmann: Pircher Hans, Ge- mcinderat; Mitglieder: Flederbacher Heinrich, Handelsmann, Dr. Schmid Georg, GutSver- walter, Gasser Georg, Hausbesitzer, und Ferrari Gotthard

. 0. Stockner Alois, 7, Schöpfer Georg, 8. Wieser Anton, 9. Pshl Jvhan '. —JungschützenbrsLe: 1. Nos- latscher, 2. Trebo Anton — Schleckerbeste: I. Ichaller Franz, 2. o. Fäckl Georg 3. Schober Johann, 4. Plank Karl. 5. Schöpfer Georg, 0. Doblander Anton, 7. Plank Karl, 8, Schöpfer Georg, 9. Hauck Georg, lO. Lageder Alois, II. Keifl Franz, IL. Schaller Franz, l3 von Fäckl Georg, 14. Gasser Peter, l-'i. Baader August, 16. Pohl Johann, 17. Keifl Franz, 18. Danzl Fritz. 19. Danzl Fritz, 20. Baader August

, 21. Oderrauch Alois, — Figurenbeste: 1. Wieser Alois, 2. Sparber Valentin, Danzl Fritz, 4 Mair Joses. 5- Lageder Alois, 6. Pircher Alois, 7. Schober Johann, 8. Dovlander Anton, 9 Steinkeller Th., 10. Pillon Joh., 11. Singer Ludwig, 12. Aschbacher Alois, 13. Kasseroler Joses, 14 Kühtreiber Franz. — Serienbeste für Altschützen: 1. Schaller Franz, 2 Lageoer Alois, 3. v Fäckl Georg, 4. Steinkeller Th-, 5. Pittertschatscher, 6. Hauck Georg, 7. Pillon Johann, 8 Danzl Fritz, 9. Keifl Fr., 10, Stockaer Alois

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 12.09.1922
Physical description: 6
. Auch die Wohnräume der Familie waren dem Wasser zugekehrt, wäh rend die Schlas- und Wirtschaftsräume nach der Strafte zu lagen. Frau »uyper hatte sich in ihr Zimmer be geben, um die Slraßentoilette abzulegen. Bruder und Schwester standen Arm in Arm aus der Veranda und schauten beglückt über die in de» leiten Sonnenstrahlen schimmern de Wasserfläche. Endlich löste Georg seinen Arm aus dem der Schwester, ließ sich auf einem der .Korbsessel nieder und musterte Alida mil mujeitdcn Blicken. ..Nun. und du?' begann

wird?' „Und ist denn dos ein Grund, seine Schwe ster wie ein Kriminalschutzmann zu mustern? Du bist doch immer noch das lerrib^. Georg!' „kulant terrible? Wieso? Ich muß nur lachen, wenn ich daran denke, wie du dich früher verschworen hast, nie zu heiraten. Weißt du noch, wie du dir das ausgedacht hast, wenn wir zusammen einmal das väter liche Geschäft führen würden? Kein Frem- der sollte nach deiner damaligen Ansicht je in unseren Familienkreis treten! Alle waren „eklige Kerle' in deinen Augen

. Und nun ist doch einer gekommen, der nicht —' „Georg!' unterbrach ihn die Schwester fast heftig. „Du quälst mich wirklich mit deiner Art. Kränkt es dich, das', ich verlobt bin? Bist du gar eifersüchtig auf Alexander? Du wirst ihn sicher liebgewinnen. Er ist ein so vorneh mer und famoser Mensch.' Georg lachte übermütig. ..Du Dummen! Meinst du denn, daß ich so einfältig bin, nicht zu wissen, daß das nur unreife Mädazenideen waren, die alle Vackfisci)e haben? Glaubst du wirklich, daß ich es meiner Schwester übel nehme

, wenn Alex sein Patent zum Kapitänleutnant in der Hand hat ' Georg nickte nur schweigend und zerstreut vor sich hin. „Weißt du. Alida.' begann er dann plötz lich wieder, „daß es Völker gibt, bei denen ein Schwager mit dem anderen weder ver kehren noch sprechen darf? Findest du nicht, daß das sehr feinfühlig ist. viel feiner, als der Durchschnitts-Europäer es empfinden kann?' Eine Falte grub sich zwischen die Augen brauen des jungen Mädchens. „Das ist wie- ! der einmal eine von deinen Verschrobenhei

- > ten! Sag' so etwas, bitte, nicht in Gegenwart der Eltern. Du hast wirklich oft kein Gefühl für das, was peinlich wirkt.' Die Rückkehr der Mutter enthob Georg einer Antwort. „So, nun laß dich erst einmal richtig an sehen, mein Junge!' rief sie schon von der Tür her. Georg war aufgestanden und streckte der Mutter beide 5? >.de entgegen. Frau Kuyper ^ zog den Sohn an die Treppe der Veranda zu, > trat dann einige Schritte zurück und betrach- ! tele ibn leuchtenden Blickes. I „Du bist ja wirklich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 10.11.1922
Physical description: 6
Posfendor,. SV. Fortsetzung Nachdruck verboten. Georg nickte stumm. Er war zn ergriffen, um Worte zu finden. Auch ihm kam es so märchenhaft unwahrscheinlicd vor, daß er nun wieder vor diesem Hause stand, und es erschien ihm r»ic ein Tr<nimgci>ilde, das je den Augenblick in «in Nichts zerrinnen konnte. „Weißt du. woran ich denken muß?- subr Acmi flüsternd fort. „An eine andere, eben so stille und ei^vartungsoolle Nacht, als mir als wir ' „Als wir damals deinem Vater entgegen traten, als wir seine Ankunft

er sich von o-r Beleuchtung geblendet, denn das früher schwarze Haar des Vaters erschien ihm fast weiß. Ilm befser zu leben, schützte Georg die Augen mit der Hand, aber das änderte nichts- er hatte sich nicht getäuscht. Georgs Hand zitterte leise. Er wollte zu rücktreten und verursachte dabei ein leises Geräusch an der Glasscheibe. Henry Kuyper schien es gehört zu haben und wendete un willkürlich den Kopf für einen Augenblick nach der Glastür. Da sah Georg in das ver brämte Gesicht seines gebrochenen Vaters

. Aufschluchzend wandte er sich ab und ging zu Kami zurück. „Georg, sag, was ist dir?' ..Mein Aater, mein anner Vater!' .Hat ihn das Unglück so verändert?' „Du hast ihn doch einmal flüchtig gesehen, als du damals hier rn Europa ankamst? Er innerst du dich noch, wie er aussah?' „Ja, ganz genau.' „Du wirst chn nicht wiedercrk«mon!' Pami streichelte ihm tröstend dre Hand. „Er lebt, und das ist die HaupHache! ein zum Vater und bringe ihm die Erlösung!' ..Mit dir zusammen. Pcmn!' „Nein, dieses Wiedersehen dars

ich als Fremde nicht stören!' „So führe ich dich in ein anderes Zimmer und rufe dich dann.' Sie gingen wieder zurück bis zur Seiten front des Hauses. Georg trat an ein erleuch tetes Souterrarnsenster und blickte hinein. Da saß Martje. die Köchin, mit einer Strickarbeit beschästigt am blank gescheuerten Küchentisch. Als er an die Scheibe pochte, sah sie erschreckt ! mif. näherte sich zögernd dem Fenster und ^ öffnete es ein wenig: „Wer ist denn da draußen?' „Georg Kuyper!' Da riß sie das Fenster ganz

auf und er kannte sein Gesicht. „Mein Gott. Herr Ee org. da sagt Sie ja! Und die gnädige Frau erwartet seit Tagen ein Telegramm aus rgendeineni Hafen, daß Sie in Europa ange kommen sind.' „Leise, leise, Martje!' mahnte Geqrg. „Machen Sic ganz vorsichtig die Vordertiir auf!' Die Köchin tat, wie ihr gebeißen, und nun bemerkte sie mit Staunen hinter Georg die Gestalt des jungen Mädchens. „Helfen Sie der Dame ablegen, und füh ren Sie sie dann leise in den kleinen Salon. !lnd nun will ich läuten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 26.09.1922
Physical description: 8
erlauben, begleite ich Sie ein paar ! schritte.' Er wollte in der Meinung. Georg gehe ! ksch House, rechts einbiegen. »Nein, Herr Wispel, ich muß nach der an- Richtung gehen. Ich habe eme Verab redung.' Georg wendete sich dem Hafen zu- .Das patzt noch besser. Dann haben wir I« d«nselben Weg.' Teorg war sehr ärgerlich, ober er be- ^ Mischte sich. Wie sollte er oon Wispel los- I wininei»? Er konnte sich doch nicht von ihm I ds- zu Damis Haus bringen lassen. Der kußti doch sicher, daß dort die Wohnung

! Ks Kapitän von Haltens war. I Te gingen ncbcneinaiider die Straße l iÄiing. Der Prokurist erzählte oon seinen I Mnen und schloß mit der Frage, ob Georg I«lst habe, persönlich die Einrichtung eines I oweighauses für Export zu übernehmen und Idem Indischen Archipel zu gehen; dar- I we? wolle er sich erst vergewissern, ehe er l«em Herrn Kuyper senior spräche. Aber dieser Vorschlag, der Georg früher mit Entzücken erfüllt hätte, ließ ihn jetzt ganz kalt. Tollte er nun, da er hier Jami o. Hol ten gefunden

war Herrn Wispel Geo-rgs hastiges Wesen aufgefallen. Der wollte ihn offenbar gern los sein. Das hatte doch sicher einen Grund! „O, ich will Sie durchaus nicht aushalten,' entgegnete er harmlos. ..Ich begleite Sie gern bis an Ihr Ziel.' Sie waren nur noch einige Hause von Ba nt is Wohnung entfernt. Georg Kuyper blieb rnit einem plötzlichen Entschluß stehen. „Kommen Sie,' bat er, „wir trinken noch' schnell ein Glas Poter zusammen. Auf di« Mertelstunde kommt es nun auch nicht mehr an!' Sie betraten

zusammen ein kleines Re staurant, und als die Maser gebracht waren, kam Wispel wieder auf sein Thema zurück. Der Zeiger der Uhr ruckte immer weiter, und j E.eorg begann, sich in sein Schicksal zu er- , geben und die Auseinairdersetzung des Pro- I kuristen zu End« anzuhören. Er mußte wohl oder übel gute Miene machen. Es war bereits halb 9 Uhr. als Georg mit einem schnellen Entschluß ausstand. „Nun gut. Herr Wispel. ich wäre im Prin zip nicht abgeneigt. Aber vorläufig denke ich noch nicht daran

. Im übrigen hängt das alles ja auch oon meinem Vater ab. Und wenn es einmal so weit ist. dann gibt es ja für den Fall, dag ich keine Luft habe, genug andere.' Er reichte Wispel die Hand und oerließ hastig den Rmun. Draußen braute cm dichter Nebel. Georg sah sich noch einmal um. Er war allem- Schnell ging er noch die wenigen Schritte bis zu dem bekannten Hause. Wispel aber war ebenso schnell gewesen und war ihm unbemerkt gefolgt. Zwar konnte er in dem unsichtigen Wetter nur den Schatten Georgs erkennen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 14.05.1925
Physical description: 8
durch Vernunstgründe zu beheben, ein Erfolg deschieden sein. „Diesem Werk', meint Herriot weiter, „könnten die Vereinigten Ein Prinzenschicksal. Aus dem Leben des auu internierte« ehe maligen Kronprinzen Georg von Serbien. Bon Sektionschef a. D. Alfred Rappaport. Die Jüngvngsjahre des Prinzen Georg Äavageorgiewic weisen einen plötzlichen Aus- und einen nicht minder jähen Abstieg auf. und der seitherige Verlauf war das allmähliche Herabgleiten auf einer schiefen Ebene. In den Einzelheiten betrachtet, verlaust

Obrenowic zu bekämpfen. Schon bald nach dem frühen Tode der Prinzessin ging diese Kombination in die Brück)«, aber zivei Jahrzehnte nach der Hochzeit von Cetinje saß Pete? Karageorgie« wir doch auf dem Throne in Belgrad und mit dem Weltkriege ging die Herrschaft seines Schwiegervaters zu Ende und sein Land an den neuen jugoslawischen Staat über. Aus den beschränkten Verhältnissen eines Prätendentensahnes und des Petersburger Pagenkorps wurde Georg Koragsorgiesic mit einem Schlage Kronprinz von Serbien

nichts, und der Thronsolger war und blieb das „Ensant terrible' des Bel grader Hofes. Dabei fehlte es ihm eigentlich doch nur an Selbstbeherrschung und keines wegs an Klugheit. Ms 1W8 die Annexions- krise begann und damit die maßlose Hetze der Serben gegen Oesterreich einsetzte, merkte Prinz Georg sofort, wohin der Wind ging und nützte die Gelegenheit aus. um sich in den Augen seiner Landsleute dadurch zu rc-habm- tieren, schoß aber wen übers Ziel, indem er clle anderen serbischen Faktoren an H^:gke!t gegen Oesterreich

der Karageorgiewir MI .? die in Korfu gesammelten Reste ihres p I ^ ^ schlagenen Heeres beschränkte, erfolgte unk» o dem Eindrucke des gemeinsamen UnMlt«» die Versöhnung des Prinzen mit Vater war > Bruder. Ob ihm, wie er später dehauplm.» ' ^ König Peter auf Korfu ein bevorzugtes Tri-» ' recht auf das Privatvermögen zugesagt ha!> > läßt sich, da hierüber keine schriftliche Abw' > ^ . , chung vorzuliegen scheint, schwer feststellen. > Jedenfalls hörte man wieder lange Zw > von Prinz Georg beinahe nichts mehr. Ech

I , nach dem AblÄ>en König Peters, zur Zeit d« > ^ . Erkrankung seines Nachfolgers und der bw> > darauf folgenden Vermählung mit der rum» » ^ nifchen Königstochter, begann sich die OeM' I lichkeit wieder mit Prinz Georg zu beM'II ^ ^ tigen. Jetzt waren es vor allem die erwah»'» ^ ^ ten zivilrechtlichen Ansprüche, die er in »«r» ihm eigentümlichen wenig höflichen Weist p I ^ ^ verfechten trachtete und die Leute, die ihn . bei unterstützten, gehörten nicht mehr w« » . früher zu den irgendwie in Betracht lommM

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 16
Date: 08.10.1910
Physical description: 16
. 36. Zöscha Georg, 5404. 37. Rigger Ludwig, k. k. Haupt mann, 5466. 33. Zambelli Peier, 5468 39. S-liuari Franz, 5580. 40. Vi'dweider Josef, 5330. 41. Aojezky Josef, k>865. 4L. Tribus Alois, 5900. 43. Pircher Jol-f, > Jnng'chütze, 5902. 44. Oblirche? Jngenuin, 59^0. ! 45. Schmuck Johann, 5955. ! Gedenkscheibe: 1. Saltuari Franz, 2. Wieser Anton, 3. Weidsche! ^ Rudolf, 4. Singer Ludwig, 5. Stemkeller Theodor, > 6. Obtiräier Jngenuiu, 7. H-usler David, 8. Bi'hweider ! Josef, 9. Rigger Ludwig

, k. k. Hauptmann, 10 Pircher j Alois, Junpschütze, II. Herbst Josef, 12. Sch im eck Wal- ^ dimi', 13. Pedro.'. Josef, 14. Pillon Johann, 15. Pitter- tschatscher. ^ Shleckertiefschußbeste: ^ 1. Singer Ludwig, 2. Pichler Franz, 3. ZSschg Z Johann, 4. Pircher Josef, 5. Schim-ck Waldimir, ! 6. Planne- Anion, 7. Saltuari Franz, 3. Patiis Eduard, ! 9. Hauck Georg, 10. Herbst Jos.f, 11. Pattis Eduard, ! 12. Mehner Ludwig. 13. Petermair P-l-r, 14 Pircher j Alois sen., 15. Plank Karl, 16. Siraudi Rudolf. 17. Plink

! Karl, 18. Pohl Johann, 19. pircher Jos-f. 20. Cdiochelti Josef, 21. v. Grabmair Alois, 22. Schmid Richard, ! 23. Chiochetli Jos.f, 24. Pillon Johann, 25. Häsele ! Anton, 26. Plattner Anton, 27. Zölchg Josef, 23 Plunger ! Franz, 29. Sa,tuari Franz, 30. Singer Rudolf, 31. Da mian Johann. 32 Hauck Georg, 33. O kiicher Jngenuin, 34. Felderer Melchior, 35. Steinkellcr Theodor, 36. Mair Joses, Eisenkeller. 37 Gasscr Amon, Berwalter, 38. Schmid ! Richard, 39. Pircher Alois, sen., 4> Weber Franz

. ^ Tagesferienbeste am 3. Oktober: ! 1. Pattls Eduard, 2. Damian Johann, 3. Plank! Karl, 4 Plunger Franz, 5. Saltuari Franz, 6. Wieser Alois, 7. Hauck Georg, 8. Lageder Alois, 9. Cdicchetti! Josef, 10. Hasel- Autoo, 11. Gasser Anton, Probst- ^ wenser, 12. Spriager Adolf, 13. Pillon Jodann, ! 14. v. Grabmair Alois, 15. Straudi Rudolf, 16. Weid- ! fchek Rudolf. j Tagesferienbeste für Iungschützen am 2. Oktober: ! 1. Singer Rudclf, 2.Trebo Anton, 3. Mehner Ludwig, ! 4. Bernaid Karl, 5. Koropiobst Aoton, 6. Schwill

R., 7- Schimeck Waldimir, 8. Schäfer Josef, 9. Mair Joses, ! 10. Singer Ludwig. ^ Serienbeste am 4. Oktober: ! 1. Lageder Alois, 2. Plattner Anton, 3. Häfele ! Anton, 4. Zöjchg Jo'ef, 5. Herbst Joses, ö. Pohl Johann, ! 7. Steivkellrr Tceodor, 8. Hauck Georg, 9. Chiochetti Josef, Iv. Schüller Franz, 11. Petermair Peter, 12. Pillon Johann, 13. Plant Karl, 14. Saltuari Franz, 15. Egger Josef, IS. Wieser Anton. Für Iungschützen: 1. Pircher Josef, 2. Mehner Ludwig, Z. Baader August, 4. Heidenreich Anton

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 22.09.1922
Physical description: 6
kannte, nur tausendmal stärker als er! Und als Georg dann erzählte, wie er ein mal indische Musik gekört, und sich diesem Eindruck wochenlang nicht hätte entziehen können, da begeben 'Jami leise cinc Melodie zu summen: ei» selsaines Auf und Ab von vibrierenden Tönen und eigentümlichen, sür unser Ohr unbestimmbaren Intervallen. Georg blieb stehen. „Weiter, weiter!' bot er. und Uami senkte die Lider, während sie fortfuhr, leise und wie traumverloren die Melodie ihrer Heimat zu singen

erzählen. Aber sie wollte heute nur zuhören Da meinte er: „Verstellen Sie nun, was ich empfinden mußte, als ich Sic in Ihrem kleinen Reiche sah? — Begreifen Sic nun, daß Sie mir wie eine Verkörperung meiner schönsten Phanta sien und Träumen erscheinen mutzten?' ?)aini hob mir einer scheuen Bewegung den Kops und sah ihm in die Augen. Ihr dankbarer Blick durchströmte ihn wie eine Welle von Glück. Der Tag hatte sich zu Ende geneigt. Me aus einem schönen Traum erwachte Georg, als sie gegen acht Uhr

, Sie heute in acht Tagen um fünf Uhr zum Tee bei uns zu sehen.' Und ehe er noch ein Wort erwidern konnte, war sie jchon mit Frau Dingediel im Gewühl der anderen Passagiere verschwunden. Wie überwältigt von dem unerwarteten Glück stand Georg noch immer an derselben Stelle, bis er sich von Possanten zur Seite ! gedrängt fühlte. Da kam wieder Leben in seine G!i<Her. Froh wie ein Knabe, eilte er davon. Siebentes Kapitel. Es war Svnntognachmittag. Gevrg Kuy- per, der aus eine Stunde im Geschäft gewe sen

war, um noch der Post zu sehen, kam so eben nach Hause. Im Korridor trat ihm Alida entgegen. „Nun. ist er da?' fragte der Bruder lä chelnd. Alida nickte eifrig. „Nun bin ich aber neugierig, wenn sich da die frühere Männsrverächtenn als einzig Würdigen ausgesucht hat,' scherzte er. „Nicht wahr, Georg,' sagte Alida weich, „du stellst dich gleich von Ansang an recht gut mit Alex? Cs wäre so schön, wenn sich die Sympathie, die zwischen ihm und den Eltern herrscht, auch zwischen euch entwickeln würde. Von der ersten

Begegnung zweier Menschen hängt oft so viel für ihr ganzes späteres Verhältnis zueinander ab.' „Meinst du, ich würde gleich mit ihm > boxen ansangen?' scherzte Georg- „S5-? dein Alex so zart besaitet, daß men ihn 5- handeln muß wie ein rohes Ei?' „Ja, ein bißchen zart ist er ja m Wesen wie in seiner ganzen Erscheinimz- Alida hatte ihr schalkhaftes Lächeln in de' Augen. Aber daran gewöhnst du dich scher llebrigens habe ich das auch nur zu dir zu sagt, weil du neulich so verkehrte Ansicht äußertest

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 30.09.1922
Physical description: 12
, auf 3 Monate und 26 Tage Kerkers. Ein Kuhdieb. Der Metzgerbursche Georg Erumser aus Laatsch im Vinschgau war im Sommer vorübergehend bei der Bäuerin Anna Tan zer in Naturns als Arbeiter beschäftigt. In der Nacht zum 21. August 1922 schlich sich E. Erumser zu dem vom Wohnhause etwas abseits gelegenen Stall dir Anna Tänzer, stahl eine trächtige Ruh im Werte von 2700 Lire und trieb dieselbe in der Richtung Me lau davon. Erumser hatte die Absicht, die Kuh bei der nächsten Gelegenheit zu ver kaufen

, um so zu Geld zu kommen. Das Ge schäft glückte nicht: der Dieb hatte sich ver dächtig gemacht und wurde bereits am 22. Angust 1922 wegen des Kuhdiebstahles ver hastet. Am 2K. September hatte sich Georg Kapitän v. Hakens letzte Fahrt. - Roman von Hans Posjendorf. 17. Fortsetzung. Nachdruck verböte». Und wieder senkte sich eine unheimliche Etille auf die Anwesenden herab. Sprachlos hatte Henry Kuyper den Sohn angestarrt. Nun ging er, wie das seine Ge wohnheit war. mir hastigen Schritten — die Hände

auf dem Rücken, den MS zu Boden geruhtet, auf und ab. Endlich blieb er dicht vor Georg stehen, und der scharfe Ton war noch nicht aus seiner Stimme gewichen, als « fragte: .Sannst du dem Kapitän von Holten, wenn er heimkehrt, noch offen ins Gesicht sehen?' Snn Blick bohrte sich in den des Sohnes. -Za!' Keine Sekunde hatte sich die Ant wort verzögert. , ..So nehme ich das Gesagte zurück.' Kuy- pers Stimme hatte wieder einen friedliche ren Klang. .Zugleich aber höre meine An sicht über deinen Plan.' Er warf

als Segelschisfkapitän steht er mit uns gesell schaftlich nicht aus derselben Stufe. Ich mei ne, du bist es unserem Namen schuldig, eine Frau aus unseren Kreisen zu nehmen.' Georg hatte seinen Vater bisher ohne Un terbrechung angehört. Nun aber sagte er mit leisem Spott: „Ich denke, der Name „von Holten' klingt so schlecht nicht und ist auch nicht von gestern.' „Gewiß. Ein sehr schöner alter Name. Aber das ändert nichts an dem, was ich so eben gesagt habe. Ich würde auch gar nicht einmal etwas dagegen

sich alle-- Blicke auf de» Sprech .. „Wie? Du kennst Bami von Holten?' Georg wa- erregt aufgesprungen. Ab> Kuyper ließ sich nicht aus seiner Ruhe bringen. „Bami? Heißt sie so? Nun also: So exotisch wie ihr Name ist auch diese Hann oon Hol ten selbst. Sie ist eine .statin, eine Farbige.' Frau Charlotte schrie entk ' auf. Eine 5^w!>rze? Georg, bist du oon Sin nen?' „Was soll das, Vater?' Georg war in h!!er Empörung. „Ruhe. Ruhe! Jetzt spreche ich.' Und zu r.i.,». ^ aew>>n5?< fuhr Kuyper etwas sarkastisch son

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 17.06.1905
Physical description: 12
SamStag, 17. Juni 1905 .Der Tiroler'/ Seite 5 HMchtssaal. Vom Schwurgericht. Schutdvare Krida. Am Mittwoch fand die Schwurgerichtsverhand- lung gegen Franz M o s e r von Auer, Bezirk Nen- markt, verehelicht, Zimmermann, zuletzt in Bozen, vorbestraft, Maria Moser geb. Tutzer, geboren zu PmS im Sarntale, Frau des Erstgenannten, derzeit in Innsbruck, und Georg Tutzer von GrieS bei Bozen, lediger Taglöhner daselbst, wegen schMbarer Krida. Betrug und Diebstahl statt. Ueber das Vermögen

, für sich und die Seinigen bei Seite. Moser hatte im Lauf des Monates September 1904 von sewem Guthaben bei der Südbahn allein einen Betrag von 3142 IL 72 K und vom Miste in GrieS 198 T 90 ^ bar ewkassiert. Als er nun gegen Mitte Oktober plötzlich <mS Bozen sich in die Schweiz flüchtete, ging sofort das Gerücht herum, daß er eine größere Geldsumme mit sich genommen haben müsse. . h Auch verhehlte er im Einverständnisse mit sewem Schwager Georg Tutzer noch andere ihm gehörige Gegenstände. Vor seiner Flucht in die Schweiz

ver einbarte er nämlich mit diesem, daß zwei Kisten mit Werkzeug, die. von den Arbeitsplätzen für ihn in Bozm angekommen waren, in die Wohnung Tutzers nach GrieS gebracht werden, und zwar in der Ab sicht, damit sie nicht verMgert würden, sondern ihm im Falle seiner Rückkehr verbleiben sollten. Anfangs Dezember 1901 ließ nun Georg Tutzer diese Sachen abHolm und zu seinem Bruder Joftf Tutzer in GrieS, der allerdings von dem betrügerischen ^Vorhaben nichts gewußt haben dürste, überführen; doH blieben

sie eingestellt, bis das Gericht hievon zufästig erfuhr und deren Einverleibung in die Konkursmasse ver anlassen kynnte. Dyr Gesamtwert der verhehlten Werkzeuge beträgt 415 T 10 k. Auf ähnliche Weise hat Moser eine Quantität Wem samt Gebinden bei Seite geschafft; er ließ nämlich im Einverständnisse mit Georg Tutzer im ganzen elf Fässer im Werte von 80 T, einen Gär ständer im Werte von 20 L, ein Krautbottich, Wert 6 T, sowie VZem im Werte von 152 T 90 K von semer Wohnung in Bozen in die Ansetze und den Keller

des Georg Tutzer nach Gries liefern, wo sie später auch teilweise vorgefunden wurden. Drei Fässer mit s. 100 Liter und je 25 Liter, deren Wert picht feststeht, mußte ihm dieser sogar in die Schweiz nachsenden. > Georg Tutzer selbst yibt zu, daß ihn Moser aufgefordert habe, den Mpw weg zu bringen mit dem Beisatze, „es krache jetzt von allen Seiten, die Gläubiger werden aber kein Glück haben!' Dieser Weisung entsprechend habe dann er, Tutzer, zur Zeit der Weinlese unter drei- oder viermalm die Wein fässer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 09.10.1922
Physical description: 6
. „Na also! Da I^ist du dich einmal wieder umsonst geängstigt.' Kuyper blies behaglich den Rauch seiner Zigarre von sich. Drauhen wurde die Korridortür geöffnet und krachend wieder zugeworfen. Eilige Schritte näherten sich. Im nächsten Augen blick stand, noch im Mantel und Hut, Georg auf der Schwelle, totcnblah und mit fliegen dem Atem. Frau Charlotte sprang mit einem Schrei empor: „Um Gottes willen! Junge! Was ist geschehen?' „Wo ist Dami von Holten' !' Eeorg rief es laut aus mit unbeherrschter Stimme. Er bebte am ganzen Körper- seine Augen

leuch teten wie die eines Irren. Nun erhob sich auch Herr Kuyper und trat auf den Cohn zu. Er war nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. „Vor allem verbitte ich mir diesen Ton! Du bist wohl nicht ganz bei Sinnen? Zm übrigen habe ich dir gesagt, daß die Ange legenheit für mich erledigt ist. Ich weiß nicht, wo dir Dame ist ' Georg war seiner selbst kaum mehr mäch- ris: ^Qu weiht es nicht? Ihr alle wißt es wohl nicht? Hinterrücks geraubt babt Ihr sie mir!' Alida packte den Bruder bei der Schulter

: „Kcorg! Mäßige dich doch! Was ist denn ge schehen? Wir wissen ja von nichts!' „Nach Indien hat sie Vater geschickt! Heimlich weggenommen hat er sie mir. wie einem dummen Jungen ein verbotenes Spielzeug!' .Schweig!' Mit Donnerstimme schrie es Krmper dem Sobne entgegen. „!>der ich ver biete dir mein Haus, wenn du noch einmal solche Worte wo-ist!' Do warf sich Frau Kunper ausschluchiend zwischen dem Gatten und den Sohn. Auch Dcfsmar war auf Georg zugegangen und versuchte, ihn zu beruhigen

, während sich Alida an den Arm des Naters hing, den er wie zum Schlage erhoben hatte. „Georg? Bater! Macht uns nicht unglück lich!' bat sie. Aber Kuyper schüttelte die Tochter ab: „Ach. Unsinn! Unglücklich! Dumme Kinde reien? Ich habe keine Ahnung davon, daß Fräulein von Holten nach Indien gefahren ist. Nahegelegt habe ich es dem Kapitän allerdings, daß er sie von Hamburg weg nimmt Dqs wird wohl mein gutes Recht sein. Daß er sie mit nach Indien nahm, konnte ich nicht ahnen.' Eeorg lehnte, ermattet von der ungeheu

spricht' — Georg betrat sein Zimmer, schlofi die Tür Himer sich ab und war» sich in dcn Scssel vor seinem Schreibtisch. Da siel iein Blick ans einen Brief, der wohl in seiner Abwesenheit für ihn eingetroffen war. Ein freudig-banger Schreck durchzuckte ihn. Das war Pamis Schritt! Mit bebenden Fin gern rih er den Umschag aus und durchflog hastig die hingeworfenen Zeilen: ..Wenn du, Geliebter, diesen Brief in den Händen hast, bin ich schon weit draußen aus dem Meere. Als ich Papa an Bord beglei tete

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 12 of 18
Date: 16.12.1911
Physical description: 18
. Schimeck Waldimir Bozen, Unterlechner Karl-Gries, Tram pedeller Josef-Gries, Sakuari Franz Bozen, Pattis Eduard Rardaun, v Grabniaur Alois Bozen, Berger Alois-Gries. Pittertschatscher Fritz Bozen, Figl Anton-Bözen, Pitscheid» Johann-Gries, Plank Karl Bozen, Hauck Georg Bozen, Pern thaler Franz-Bozen, »nittl Georg Lana.Heufler David Bozen, VinaNer Haus-Bozen, Zirnhöld Franz-Bozen, Thurner Josef-Bozen, Viuatzer Hans-Bozen. Mumelter Joses jun. Gries, Schober Johann-Bozen, Kaufmann Anton jun. GrieZ

, Lafogler Simon Bozen. — i>0 Serienbeste beste zu 5 Schuß: Zischg Heinrich Bozen, Patiis Eduard- »tardann, Faller Ludwig Bozen, Chiochetti Josef-Bozen, Herbst Josef-Aozen, Trampedeller Josef-Gries. Schaller Franz sen - Bozen, Pedron Joses Bozen. Pernthaler Franz-Bozen. Stein teller Theodor-Bozen, Schäfer Joses Bozen, Sanin Romedius Gries, Mumelter Josef jun -Gries, Hauck Georg Bozen, Trasojer Martin Gries, Unterlechner »arl Grie«, Lageder Zllois-Bozen, Steinkeller Julius-Bozen, »auimann Anton jun.-Gries

, Außerbrunner Joses-Gries, Trebs Anton Bozen, Mumelter Josef fen. Gries, Knin! Georg Lana, Thurner Josef-Bozen, Pircher Josef Bozen, Sartori Josef Bozen, Petermair Peter-Bozen, Eschgfeller Heinrich-Gries, I. k. .Haupt mann Rigger-Bozen, Moliiiari Johann-Bozen, Binatzer Johann-Bozen, Zirnhöld Franz-Bozen, Matha Josef Bozen, Pittscheider Johann fen. Gries, Sanin Anton-Gries, Pan Johann-Bozen, Schmid Anton sen, - Gries, Plauner Franz-Bozen Schober Johann-Bozen, Schmid Richard- Bozen, Hnber Alois Gries

— Schützenzab! 91. abgegebene Schüsse 81M, 3-^entimeter Nummern^vurden 117, darunter vier Zentrum erzielt, als Reste und Prämien wurden an Wild usw. 39« Stück veueili. K. t Aeme!«d,s-tieKlkavi» Verzeichnis der Äest xewinner beim Hochzeilsreischießen m Tiers am 2L. und 27. November, 3. und 4. Dezember 1911. Festscheibe Tschager: 1. Georg Neudichedl, Welschno'en l47!» Teiler', 2. Franz Tschager, Tiers. 3. Frau Cilli Tschager, Tiers, 4. Andrä Knollseisen, Tiers, S. Alois Äußerer, Eppan, <>. Johann Lillgratner

Pedoth. Tiers, 7. Eduard PatliS, »ardann, 8. Josef Pattis, Welich- nosen, 9. Joses Panis, Tiers. Iii. Hochw. Herr Pfarrer, TierS, II. Alois Panis, Welfchnofen. 12. Johann Damian, Tiers, 13. Georg Seehauser, Welschnosen, 14 Franz Tschager, Tiers. Ib. Alois Äußerer, Eppan. — Serienbeste zu fünf Schuß: 1. Alois Kreidl, Brixen (4K>, 2. Ludwig Faller, Bozen, 3. Josef Pattis, Welschnosen, 4. Eduard Pattis, Kardaun, 5. Ioh. Damian, Tiers, ü Hochw Herr Pfarrer. Tiers, 7. Karl Resch, TierS, 8. Franz Tschager

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 02.10.1922
Physical description: 6
dir«ti oerhandelt werden. Aiich nech !>« Kn-Ymnk SI5UNI g!Z^.ekii'5 cisc» olliNA Kapitän v. Hollens letzte Aahrt. Roman von Hans Possendorf. 18. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Georg machte eine beruhigende Bewe gung. „Nein, nein, Frau Dingediel. Nur eine Freude für Fräulein Bann: Der Ka pitän kommt noch heute nacht.' Die Alte schlug die Hände erstaunt zu sammen. ,Zst nicht möglich'. Und ich habe gedacht, er kommt erst in — „Pst, pst! Nicht so lautl Lassen Sic mich 'Zann die Nachricht selbst bringen

.' Jetzt öffnete Uanri die Tür. „Georg! — Du?' rief sie freudig erstaunt. „Weiche Ueberrosäiung!' Sie führte ihn ins Zimmer. ,Lch habe Wichtiges mit dir zu sprechen.' Die Ausregung trat in seine Züge. „Zami! — Dein Dater kommt l>eute nacht!' „Wie, schon l>eutc? Ist das sicher?' ,Zn zwei Stunden ist die „Flores' da.' Hami sprang auf. „Bist du glücklich, daß du ihn wieder hast?' Sie nickte stumm. „Und hast du Furcht für unsere Zukunft?' Scheu und zweifelnd sah sie zu ihm auf. „Nun höre mich an.' Er sprach leise

, die ihr die Kehle zuschnürte'. Wenn man sie nun von ihm trennen wollte? Eine kalte, fruchte Luft schlug ihnen ent gegen, als si« auf die nächtlich stille Straße traten. Mit eiligen Schlitten strebten sie dem Baumwall zu und stiegen die wenigen Stufen zu dem leise schwankenden Ponton- Landungssteg hinab. Georg sah im Schein der trüben Laterne nach der Uhr: Es fehlten fünf Minuten an Mitternacht. Da erklang ein leises Rauschen und Knat tern, das Wasser wurde unruhig und plät scherte über den Rand des Pontons

, und gleich darauf hielt zitternd und ratternd ein klewes Motorboot an dxr Brücke. Georg trat hinzu. „Hallo! Sind sie vom Bugsiergsschäft I. E. Riedel?' Der Bootsführer erhob sich vom Sitz. ,Za- wohl! Sie sind gewiß der Herr Kuyper, der das Boot bestellt bat?' „Stimmt! Na, dann können wir ja los fahren. Steuern Sie also nach dem Segel- fchiffhafen und halten sie an den Pfählen gegenüber vom Schuppen 35 am Asia-K<n. Mr erwarten ein Schiff. Sie stiegen ein. Georg hüllte Dami in :in großes Plaid. Der Motor

wurde angewor fen. Mit einem kurzen Ruck setzte sich das Boot in Bewegung und schoß aus- und me- der tauchend hinein in die Dunkelheit. Ganz phantastisch nahmen sich jetzt bei Nacht all die Stege. Brücken und Gerüste des Hafens aus, und die hohen Lagerhäuser am Kehrwieder, an denen- man jetzt vorbei fuhr, erschienen wie ungeheure unheimliche Kolosse. Georg wendete den Kopf und deu tete bewundernd nach rückwärts. Die immer weiter entschwindende Stadt mit ihren Tau- seiden von Lichtern, deren Glanz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Date: 04.10.1904
Physical description: 8
- und VerkehrSbeziehun- gen mit Italien auf dem Verordnungswege zu regeln. Ausland. Der König Heorg von Sachsen erkrankt. W König Georg von Sachsen ist auf Schloß Pill- nitz, seinem Geburtsorte, nicht unbedenklich erkrankt. Sew Zustand hat sich zwar in den letzten Tagen etwas gebessert, erregt aber immer noch Besorgnis. König Georg ist am 8. August 1832 geboren. Seit dem 9. Juni 1336 wurde er in den Listen der säch sischen Armee geführt und trat mit 13^ Jahren wirklich in die Armee ein. Am 3. März 1856 wurde

er zum Obersten befördert. Am 28. August 1863 übernahm er das Kommando der ersten Reiter brigade, mit der er sich bei Königgrätz ganz besonders auszeichnete. Nach Rückkehr der sächsischen Truppen wurde Prinz Georg am 14. Dezember zum General leutnant und Kommandeur der zweiten Infanterie division ernannt, welches Kommando er am I.April 1867 bei der Neuformation des KorpS als zwölftes Armeekorps des Norddeutschen BundeSheereS mit dem der ersten Infanteriedivision Nr. 23 vertauschte. Am 18. August 1870

, da das sächsische KorpS sich die ersten Lorbeeren im deutsch-französiscken Kriege holte, führte Prinz Georg seine Division persönlich zum Sturm auf St. Privat. TagS darauf übernahm er das Kommando des Armeekorps an Stelle feines zum Oberkommandanten der MaaS-Armee ernannten Bruders, des damaligen Kronprinzen Albert. St. Privat, Beaumont, Sedan, VillierS gaben ihm Ge legenheit, seinen Namen eng mit den Ruhmestaten der Sachsen zu verflechten. Prinz Georg wurde in hervorragender Weise für seine glänzende Trüppen

- führung dekoriert. Am 9. November 1873 wurde ihm das Kommando des zwölften Armeekorps über tragen. an dessen Spitze er fast ein Vierteljahrhundert stand. Im Jahre 1902 folgte Prinz Georg seinem Bruder, dem König Albert, auf dem sächsischen Thron. — Der Sohn des Königs Georg, Kronprinz Friedrich August, wurde am 25. Mai 1865 in Dresden geboren. Seit 1877 gehört er d:r säch sischen Armee an. 1898 zum Generalleutnant be fördert, übernahm er schließlich das Kommando des zwölften Armeekorps. Sein ältester

Sohn, Prinz Georg, der zukünftige Kronprinz von Sachsen, wurde am 15. Jänner 1893 zu Dresden geboren. Außerdem hat Kronprinz Friedrich August noch zwei Söhne, die Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich und drei Töchter, die Prinzesfinnett Mar garete, Maria und Anna. Krvfotgestreite in Deutschland. Am 2v. v. M. ist der Regent des Fürstentums Lippe, Graf Ernst zu Lippe-Biesterfeld, in Detmold m 63. Lebensjahre gestorben. Infolge dieses Tod- alles ist im Fürstentum Lippe wieder ein Erbsolge

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