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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 07.01.1922
Physical description: 10
, dann von den übrigen ver bündeten Staaten aufgenommene Forde rung auf. Es sei, wurde so fast nebenbei wj der Konfetenz zu Paris erwähnt, doch billig, daß Deutschland die Schäden wieder gutmache, welche durch die Kriegführung entstanden seien. Da sich im Verlaufe der Beratungen die Stimmung gegen Deutsch land immer mehr oerschärst« und weder Deutschland selbst, noch ein Freund Deutsch lands bei jenen Beratungen mitwirken konn te so war es kein Wunder, daß stüeßlich in dem Vertragsentwurf selbst über diese soge

nannten .Reparationen' Bestimmungen ausgenommen wurden, welche Deutschland »auf Grund seines eigenen Schuldbekennt nisses für sämtliche Schäden der verbündeten feindlichen Staaten haftbar' erklärten. Die se Bestimmungen des Unfried-ns von Ver sailles enthalten zwei Ungeheuerlichkeiten. Einmal das Schuldbekenntnis, welches die Vertreter des deutschen Volkes unter den Folterqualen einer unerbittlichen militäri schen Besetzung und der immer grausamer werdenden Blockade ohne jeden Protest un terzeichnen

mußten. Dann die Verpflich tung, den Feinden sämtliche Verluste zu er- fchen und zwar nicht bloß jenen Feinden, welchen Deutschland den Krieg erklärt hatte, sondern sogar jenen, welche vollkommen freiwillig gegen Deutschland in» Feld gezo gen war,», z. N. Italien und Rumänien. Die Siegermächte befanden sich in einem «ilden Rausche. In sinnloser Verblendung tlaubten sie nicht nur von Deutschland ichwindelnde Kriegsentschädigungen verlan- Nn. sonder» hoftten auch ernstlich, diese .DrahtberiKt

. Deutschland und Rußland werden wahr scheinlich zur Teilnahme eingeladen werden. ohne daß jedoch die Einladung Rußlands die Anerkennung der Sowjetregierung bedeuten soll. Vielleicht ist auch Amerika bei der Kon ferenz vertreten, wenigstens wird es einen stillen Beobachter entsenden. » « » Die Sysiemiflenmg der Neamt«> des alten Regimes. Rom, 7. Jänner. Die interministerielle Kommission zur Systemisierung der Stoats- bediensteien des alten Regimes erhielt einen weiteren Monat zweck» Beendigung

zwischen Oesterreich und Ungarn gesprochen werden. unbegrenzten Kontributionen auch wirklich bekommen zu können. Sie behielten sich da her im Friedensvertrag« von Versailles das Recht vor, die genaue Ziffer der von Deutschland zu leistenden Zahlungen später einmal zu bestimmen, wenn sie ihre Verluste selbst festgestellt hätten. Man oerlangte von Deutschland vorläufig einmal eine Anzah lung von 2lZ Milliarden Goldmark und rech nete damit, das deutsch« Volk werde dann für eine Zeit von etwa KV Jahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 17.08.1922
Physical description: 6
Post monatl. L. 4.S0, Ausland L. ii.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgebühr monatl. Bozen 50 Cent, sllr Gries. Rentsch. Boznerboden SO Cent. Bozen, Donnerstag, den 17. August MZ PoMonto'Koneut. Ernüchterung? Der letzte amerikanische Botschafter in Ber- kn vor oem Eintritt Amerikas in den Krieg gegen Deutschland war Herr Gerard. Wäh rend des Krieges hat er sich als erbittertster Deutschenhasser hervorgetan. Er ist aber Amerikaner und infolgedessen Geschäfts mann. deshalb hat er heute

bedeutend ver nünftigere Ansichten. Er sagte letzthin: .Die Lage in Deutschland ist derartig, daß seitens der Alliierten etwas geschehen muß, um die Deutschland aufgebürdeten Lasten zu ver ringern, denn es wird nicht in der Lage sein, M Milliarden Goldmark zu zahlen. Ich b'.n iiber die Zahlungsfähigkeit Deutschlands z - »au unterrichtet, da ich vor der Ermordung Kathenaus mit diesem wohünsormierten Mi- nster in regem Briefverkehr stand. Wir sind l!!e darüber unterrichtet, daß der hauptsäch lichste

Goldbestand der Welt sich jetzt in den Vereinigten Staaten befindet, so daß kein mderes Land imstande ist, sich große Wen zen Gold zu verschaffen. Eine Unze Gold M ungefähr fünfzig Arbeitsstunden :n ilmerika dar, aber in Deutschland kann man zszenwärtig damit 203 Stunden kaufen.' Äies ist kurz gesagt die heutige Situation aus der Welt. Auf der einen Seite Deutsch land mit seiner lächerlich niedrigen Valuta, Monat für Monat ungeheure Summen für die Reparationen bezahlen soll und daher ze-wungen

üt, den deutschen Markt durch die Zahlung^- umähigkeit Deutschlands zu verlieren. Deshalb mußte die Londoner Konferenz scheitern. Weder die englische, noch die italie nische Regierung konnte es vor ihrem Volke verantwonen, Deutschland ganz zugrunde zu richten: nicht aus Liebe zu den Deutschen, sondern aus reinstem nationalen Egoismus. Deshalb konnte auch Lloyd George zu Be ginn der Londoner Konferenz deren Bruch »oraussagen, ja sogar den Bruch der Entente als säst unvermeidlich erklären. Es hatte auch gar

keinen Zweck, neuerlich zu einem Kom promiß zu kommen, denn hiedurch wäre die Weltwirtschaftskrise nur auf weitere Monaie hinaus verlängert worden. Die Bankier-Kon ferenz, von der es heißt, daß sie im Septem ber neuerlich hätte zusammentreten sollen, wäre zum gleichen Urteil gekommen, wie das dtztemal, als sie erklärte, daß Deutschland unter Geltung der 13l>-Milliardcn-Goldmark- Fordenmg kreditunfähig sei. Mit Recht sagte Landerlip. daß man einen Bach, in den man eine Zitrone ausdrücke, deswegen noch lange

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 19.04.1922
Physical description: 8
. Sie studieren die neue Lage. Genua, 18. April. Heute um 11 Uhr vorm. traten in der Villa Raggio die Chefs der De- kzinonen der einladenden Staaten sowie der Kimen Entente zur Beratung der Lage, die dich den Abschluß des deutsch-russischen Ver» »izes entstanden ist, zusammen. Deutschland, Rußland und die Neutralen waren von die ser Beratung ausgeschlossen. Französischer Mßmui. Paris, 18. April. Der Sonderberichterstat ter der „Havas'-Agentur in Genua telegra phiert hierher einen Kommentar zum Ab schlug

ein« völlige neue Jnteressengruppierung uiÄ bilde einen neuen Zwietrachtspunkt. Die ganze Sache sei ein politisches Manöver, da- Zu ungetan, das Chaos noch um ein bedeu tendes zu vergrößern. Als sicher könne jedoch angenommen werden, daß Deutschland dar aus nicht den Nutzen ziehen werde, das es I>ch erhoffe. Die Völker Europas werden sich wieder einmal überzeugen können, daß die Entente nicht von ihrem Wege abgeht, son dern kaltblütig auf demselben weiterschreitet, ormkreich wird auf seinen Forderungen

, daß sich Deutschland nicht an der Nase herum führen läßt und daß auch die Geduld des Ce- duldigsten eine Grenze hat. Seit zehn Tagen werde schon in Genua herumdebattiert und das Resultat war nichts als ein« leere Re solution über die Lösung der Valutenfrage. Wenn Deutschland in dieses Nichtstun viel leicht auch mit allzu scharfer Hand hinein gegriffen hat, so hat es doch das Beispiel ra schen Arbeitens gegeben, das vielleicht auch die anderen anspornt, von leerem Gerede und Theoriengeplänkel abzulassen und end

zur Mittagszeit. Das Ergebnis ?er Beratung war eine Note an den Präsiden ten der deutschen Delegation; in der Note wird darauf hingewiesen, daß sich Deutschland mit der Annahme der Einladung nach Genua verpflichtet hat. das Programm von Cannes einzuhalten, was aber durch den Abschluß die ses Vertrages nicht geschehen sei. Kaum eine Woche nachdem der Präsident bei der Eröff nungssitzung erklärt habe, an den gemeinsa men Beratungen zum Wiederaufbau Ruß lands mit voller Solidarität mitzuhelfen, sei

ein Geheimvertrag abgeschlossen worden, Zer erstens einen Wortbruch bedeute und zwei tens das Deutschland entgegengebrachte Ver trauen als nicht recht angebracht erscheinen lasse. Indem Deutschland in der russischen Frage, die zur Erörterung durch alle Vor tretungen vorgelegt worden war. einen Son- derpalt geschlossen habe, der augenscheinlich von der Konferenz nicht mehr genehmigt zu werden braucht, so halten es di« Fir matarmächte nicht mehr für angebracht, daß Deutschland weiterhin an den Beratun gen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 24.04.1922
Physical description: 8
- MS zu sprengen. Die Schuld dafür mußte es vis andere Mächte schieben können, wollte es sch nicht vollständig isolieren und den Un willen ganz Europas auf sich ziehen. Schon in der Eröffnungssitzung trat diese Absicht zu Tage, als der französische Delegierte Barthou in eine hitzige Debatte geriet, weil Tschiische- rii> es gewagt hatte, die Notwendigkeit einer allgemeinen Abrüstung zu betonen. Das deutsch-russische Abkommen. Als aber der Abschluß des Vertrages zwi schen Deutschland und Rußland bekannt wurde

, glaubte Frankreich den geeigneten Augenblick zur Sprengung der Konferenz ge- Ismmen. Mit heimlichem Triumphgesühl und äußerer Entrüstung über die Frechheit Dewschlands und Rußlands, welche es ge wagt hatten, sich wie richtige Staaten zu be nehmen. schrie es über die ungeheuerliche Verletzung des Friedensvertrages und klagte Deutschland an, daß es die Konferenz spren gen wolle! Auch die anderen Staaten, na mentlich England und die kleine Entente, wa ren vom deutsch-russischen Abkommen pein lich

überrascht: erftere, weil das Abkommen «inen gewaltigen Strich durch Englands Plan, Rußland wirtschaftlich auszubeuten, machte: letztere, weil Polen und Rumänien unheimlich zumute wurde. Die Stellung nahme der einzelnen Staak l, zum Abkom men war darum ein Prüfstein ihrer Gesin nungen bezüglich Genua. Die Neutralen und Italien bemühten sich ernstlich, die Konfe renz zu retten, und Lloyd Gorge war gerne einverstanden, sich mit einer scharfen Note an Deutschland zu begnügen. Frankreich aber bot

alles auf. diese günstige Gelegenheit zur Sprengung nicht vorübergehen zu l»ffen und verlangte die Annullierung des deutsch-rus- tischen Vertrages. Frankreichs Isolierung. Die Forderung Frankreichs wurde nicht Mllt: kein einziger Staat trat für sie em und es blieb zum erstenmal vollkommen iso liert. In Frankreich machte sich große Erre gung bemerkbar über die „Milde' der fran- Mfchen Delegation und schon wird von neuerlichen Sanktionen gegen Deutschland gesprochen, um es zur Annullierung des Ver- zu zwingen. Po inrare

, die neuen Mächte, welche die Note an Deutschland gerichtet haben, wieder zusammenzurufen, um neuerdings das deutsch russische Abkommen und die Antwort der Deutschen einer Beratung zu unterziehen. Die Sitzung wurde tatsächlich einberufen und auf die heftigen Reden des französischen Delegier ten Barthou hat endlich Lloyd George ganz unzweideutig geantwortet, daß diese ständi gen Zwischenfälle die Arbeiten der Konferenz vollständig verhindern. Entweder müsse man auf diese Hemmungen der Konferenz verzich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 20.04.1922
Physical description: 8
einen Schritt bedeute zur Erreichung eines wahren allgemeinen Friedens. Von der Konferenz war aber ge rade die Erörterung derjenigen Probleme ausgeschlossen, deren Lösung allein den Wie deraufbau Europas einleiten kann: Revision der Friedensverträge von Versailles und Lt. Germain, Reparationsfrage und Land abrüstung. In langen Reden und endloser Debatte ging man wie die Katze um den hei ßen Brei herum. Währenddem aber schloß Deutschland mit Rußland einen Vertrag, welcher nunmehr klare Beziehungen

zwischen beiden Staaten schafft; denn der Friedensvertrag von Brest- Litowsk ist durch den Verfailler Vertrag auf- Schaben worden, nur die Bestimmung über dm Friedenszustand zwischen Deutschland v>d Rußland ist in Kraft geblieben. Der »we Vertrag enthält nur wirtschaftliche Be stimmungen (den Wortlaut veröffentlichen kir an anderer Stelle). Man möchte nun weinen, daß der Abschluß dieses Vertrages, weicher ja außer den vertragschließenden Par tien keinen anderen Staat berührt, als eine vkHskerständlichkeit

die Annullierung des Vertrages verlangte, die aber von den Deutschen als ein Ding der Unmöglichkeit ab gelehnt wurde. Der Reichskanzler ließ aber durchblicken, daß Deutschland bereit sei. den Vertrag der Konferenz vorzulegen, wenn die Alliierten ihre Verträge, wenn sie solche mit Rußland abschließen sollten, ebenfalls vor die Konferenz bringen. Tfchitscherin hatte mit Dr. Wirth gestern eine Unterredung und erklärte sich mir den deutschen Vertretern in der Ab lehnung des Verlangens Lloyd Georges soli darisch

. Die Antwortnote der deutschen Dele gation wird heute veröffentlicht werden. Ueber den Inhalt verlautet, daß Deutschland darin den Vorwurf der Illoyalität als unbe gründet zurückweisen wird, 0a Deutschland nur in Wahrung seiner besonderen Interes sen zu einem Sonderpakt gegriffen habe, als es sah, daß man es bei den Beratungen über die russische Frage auf die Seite stellen wolle. Gegen den Ausschluß aus der politischen Kommission wird Verwahrung eingelegt wer den. Aus italienischen Delegierten'reisen ver

lautet, daß die Einigung mit Deutschland auf folgender Grundlage angebabnt wurde: Die Vereinbarungen aus dem Londoner Sach verständigen-Bericht werden unter Mitwir kung von deutschen Sachverständigen in jene!» Punkten, durch die sich Deutschland benach teiligt glaubt, abgeändert werden. Die Deut schen verschieben das Inkrafttreten des Ver trages mit Rußland bis zum Schluß der Ge nuaer Konferenz. Die Aussichten auf die Zuftandebrwgung eines Kompromisses sind sehr gestiegen, ob- ! wohl sich Frankreich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1922
Physical description: 6
, Ausland L.S.—. Fiir Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgekiihr monatl. Bozen 50 Cent, für Gries, R-ntsch, Boznerboden 60 C«nt. Nr. M. — äl. Zahrg. Bozen. Freitag, den 1. Tevtember IM. Poft-Konlo-Koneut. Entscheidende Tage Zwei Fragen, gestellt an die Zukunft, von denen diese abhängt. In diesen Tagen fällt die Entscheidung. Das Reparationsproblem und die Zukunft Deutschösterreichs. In Genf und Paris werden sie es beant- oonen: Erhält Deutschland einen Zahlungs aufschub? Wie wird Oesterreich

geholfen? Die Reparationskommission und der.Völker bund wiegen das Los zweier Staaten — eines einigen Volkes, des deutschen. Bradbury schildert die Lage Deutschlands so: „Wir sind an einem.Punkt angelangt, wo wir uns entscheiden müssen, ob wir wollen, daß Deutschland tatsächlich in die Lage kommt, seine Verpflichtungen zu erfüllen, oder ob wir ein 'ohnmächtiges, ruiniertes Deutschland anstreben, von dem wir unter keinen Umständen auch nur einen Pfennig erhalten können.' Wollen sie nun in Paris den Ruin

Deutsch lands? Wenn Deutschland ruiniert ist, ist Europa bankrott. Es bricht ein Chaos herein, das alle Zahlen und Projekte der Wirtschaft, alle Umrisse der Politik, alle Verträge der Tlaalenlenker auswischt, wie ein nasser Fetzen die Schultafel Europas, die die Frie- denslehrer von Versailles und St. Germain so meisterlich mit dem Blute der Besiegten beschrieben haben. Sie haben Deutschland umstellt. Verzichtet Frankreich auf seine produktiven Pfänder, wird es Bedingungen stellen für ein Moratorium

, die für das Reich unannehmbar sind? Oder wird England mit dem Plane einer verschärften Kontrolle imt Einspruchsrecht in die gesamte deutsche Wirt schaft- und Finanzpolitik durchdringen und dadurch das Reich dem Ententekapitalismus ausliefern? Und was wird aus dem sterbenden Oester reich? Oesterreich kann nicht mehr leben, ver dammt zu selbständigem, unabhängigem Siechtum vom St. Germainer Vertrag. Der Weg der Genesung — der Anschluß an Deutschland — ist ihm verboten. Wenn Oesterreich von Genf nicht rasche

. Und haben die Männer, die dieser Zeit ihr trauriges Gepräge geben, nicht in letzter und allerletzter Zeit immer wieder erklärt: daran ist nicht zu rütteln? Was soll's! Wenn diese Männer nun endlich Entscheidungen treffen, bestimmt und klar, wie Deutschland und Oesterreich fortbestehen sollen, müssen sie endlich weg von Versailles und St. Germain, daran sie gekettet sind wie der Sklave an seinen Kerker. Der Münchner Katholikentag. (Sonderbericht unseres Münchner W.-Mitarbeiters.) III. Die erste große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 11.12.1922
Physical description: 8
der Entente, wn den man sich bemüht und das geknebelte Deutschland. Zwecklos und nutzlos ist die un mögliche Aufgabe, die sich die in London oersammelten Ministerpräsidenten von Eng land. Frankreich, Belgien und Italien ge stellt haben, aus dem Unrecht von Versailles einen Rechtsspruch zu machen und aus dem verarmenden Deutschland mehr Geld her auszupressen, als es besitzt. Wenn man die Ansichten und Absichten der einzelnen beteiligten Regierungen über prüft, gelangt man zu folgenden Ergeb nissen

, vor der Alternative: entweder die Drohun gen wahr zu machen — was. wie gesagt. England kaum zugeben dürfte, oder aber zu rückzutreten. Ein Ausweg zeigt sich nur, wenn Poincare einverstanden ist. Deutschland ein Moratorium zu gewähren und wenn es eine ausländische Anleihe erhält. Es dreht sich dann darum, welche Sicherheiten Poin care für die Stundung als genügend er achtet. Ueber die Art der Pfänder wird Poincare mit sich reden lassen müssen. In England scheint die konservative Mehrheit unter der Führung Bonar

und begün stigt den Schacher hinter den Kulissen. Mus solini steht auf dem Standpunkt Frankreichs. Aeueskes vom Tage Die Londoner Konferenz. London. 11. Dezember. Am Samsmg um 2 Uhr nachmittags fand die erste offizielle Besprechung der alliierten Ministerpräsidenten statt. Poincare legt einen Plan vor. wonach Deutschland für die Barzahlungen ein Zahlungsaufschub von höchstens zwei Iahren und eventuell auch Erleichterungen in den Sachleistungen gewährt werden sollen. In dieser Zeit sollen rasch

die deutschen Fi nanzen saniert werden. Die Alliierten wür den Deutschland auch eine Auslandsanleihe von 500 Millionen Goldmark sichern. Als Sicherstellung für den Zahlungsaufschub und die Anleihe müßten 25 Prozent des Ertra ges der deutschen Ausfuhr und der Ertrag der deutschen Zölle beschlagnahmt werden. Außerdem sollen die Kohlengruben des Ruhr gebietes unter alliierte Kontrolle gestellt werden. Bonar Law erklärte, England könne mit allen Vorschlägen ein verstanden sein, außer mit der Kontrolle

seien, daß die Alliier ten an Stelle der Gelder deutsche Bons er legen. Die deutsche Regierung hat am Samstag nachmittags durch den Staatssekretär Bergmann ein umfangreiches Memorandum zur Reparationsfrage über reichen lassen. Darin bietet Deutschland Bons im Werte von Z Milliarden Goldmark an. Die Alliierten müßten die Plazierung dieser Bons auf den internationalen Märkten über nehmen. Die deutsche Regierung bietet weiter die Auflegung einer inneren Anleihe in der Höhe ^on wenigstens eineinhalb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 18.07.1922
Physical description: 8
a und jetzt im Haag. Auch die zweite große Säule des europäi- Wirtschaftslebens. Deutschland, ist Kreits geborsten und kann stürzen über Accht. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands gehen aus dem Bersailler Ver mag hervor: Dieser hat dem Reiche seine schiffe, Kolonien .viele Kali-, Eisen-, Kohlen-, Zmwruben, landwirtschaftlich fruchtbare Ge biete. das Privateigentum im Auslände und 5cmit gewaltige Erwerbsmöglichkeiten ge- üoinmen. Das hatte für Deutschland wiri- aftlich dieselbe Folge

Luellen — Kapitalsanlagen im Auslande, Fracht-, kommerzielle, bankliche Vermittler- Einste — ebenfalls durch den Friedensver- keg entweder unmittelbar weggenommen worden sind oder doch durch die infolge der Friedensverträge erfolgte Verschiebung der politischen Macht — man denke z. B. an die Tschechoslowakei — zum Versiegen gebracht wurden. Für Deutschland kommt zu diesem inner n Wirtschastsdefizit noch die unge- Mre Last der Reparationen, welche Reich zwingen, von der für den gegen wärtigen Verbrauch

ohnehin zu geringen «Äererzeugung noch bedeutende Teile rn Die Lage in Deutschland. Ein bürgerlicher Block In Deutschland. Berlin, 13. Juli. Wie die „ZNorgenposi' berichtet, haben die Verhandlungen der bür gerlichen Parteien zur Schaffung einer Ac- bcilsgemewschcst der bürgerlichen Mittel- Parteien von der Deutschen Volksparlei bis zu den Demokraten ein positives Ergebnis gehabt. Die Frage der Bildung einer Ar beitsgemeinschaft wird nunmehr in den Araktionssitzungen zur Beratung gestellt

. FrZedsNslMdgebMgsnm Paris. ' Mris. 1«. Juli. Gestern abends veranstal teten die Soziald'nnokralen eine Kundgebung sür den Frieden, an der sich auch Vertreter der englischen und der belaifchen Arbeiter partei beteiligten. Der französische Abg. Sem hat erklärte, die Entscheidung liege in Deutschland. Es hänge von Frankreich ab. ob in Deutschland Friede werde oder ob es unicrgche. Der englische Abg. wallheed er klärte. die unabhängige Arbeiterpartei Eng- lands verlange eine Revision des Verfüllter Vertrages

. Der belgische Arbeiterführer Bandervelde führie aus: Wir haben vor süns Monaten erklärt, daß eine internatio nale Anleihe für Deutschland und die Herab setzung seiner Schulden notwendig seien. Un sere Gegner hab?n damals gesagt, wir feien oerrückt. heute aber stehen sie bereits ganz «Nif unscrcm Standpunkt. Cremona v-m dm FsWen geräumt. Mailand. 18. Juli. Crcmona wurde ge stern über Befehl Mussolinis und Zarinaccis von den Zascislen geräumt. Sie behaupte», ihren Zweck erreicht zu haben: das ist jedoch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 13.07.1925
Physical description: 8
ist heute nicht mehr in der Lag«, in Europa gegen Frankreich zu kämpsen oder auch nur gegen Frankreichs Willen Truppen auf dem Kon tinent zu landen. Die Räumung der Ruhr und der Kölner Avne kann heute zugestanden werden, weil nach Verwirklichung des Paktes Frankreich jederzeit in der Lage ist, unter ir gendeinem Vorwande deutsche Lande von neuem zu besetzen. Allerdings schein« die englische Rechnung einen schweren Fehler zu enthalten. In Deutschland hat man nach Empfang der Note Briands vom 1k. Juni

erkannt, was die Gegenseite will. Man hat erkannt, daß Deutschland schutzlos französischer Willkür aus geliefert werden soll, die Deutschland jederzeit in einen Konflikt hineinziehen kann, der eine willkommene Veranlassung zu neuen „Sank tionen' bietet. Deutschland sieht täglich mehr, daß es als Faktor in der englischen Rechnung genau so notwendig ist wie Frankreich. Eng land braucht Deutschland, und es ist nicht ein zusehen, weshalb dieses sein Mitspielen auf der Weltbühne zu einem geringeren Preis

»erkaufen soll als Frankreich. Dazu kommt noch eins: Deutschlands Stellung in der Mitte Europas legt ihm die historische Sendung auf, Bindeglied zwischen Ost und West zu sein. Aus diesem Grunde kann sich Deutschland nicht ein seitig unter den Briandschen Bedingungen in die westliche Kombinotion einspannen lassen, die nur dazu da ist, Deutschland zum höheren Ruhme Frankreichs dauernd am Boden zu halten. Zerschneidet Deutschland den Draht nach Moskau, so setzt es sich der Gefahr aus. gerade auf Grund

sich die Weimarer Versammlung, den Tod im herzen, entschloß, dieser entehrenden Erniedrigung, gegen die sie erst würdevoll protestierte und zu der sie sich schließlich doch angesichts der drohenden Kanonen, des zu befürchtenden feindlichen Einbruches und der Zerstückelung verstehen mußte. Sicher beruft sich der Para graph 231 nur aus den von Deutschland selbst zugegebenen Angriff auf Belgien. Aber das setzt nicht voraus, daß dieser „Angriff' auch schon die Meinschuld Deutschlands beweist

Gold. Von Dr. Karl Meusburger, Brixen. (Fortsetzung und Schluß.) Unter ähnlichen Umständen, wie Böttger in Deutschland, führte LI Jahre später der Arzt Dr. James Price auch in England eine Me- tallveredlung vor. Neben einem Goldschmiede halte er eine Reihe naturwissenschaftlich ge bildeter Männer, sowie andere, einwandfreie Leute hierzu als Zeugen eingeladen. Ein wandfrei war auch die Art und Weise, wie die Versuche vorgenommen wurden. Price selbst beteiligte sich daran in keiner Weise, er gab

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 8
Date: 31.05.1919
Physical description: 8
Seite 2 Samstag, den 31. ^Ma^ ISIS gen wolle, obwohl man die Erklärung abgegk- bon. die Völker sollen über ihr zukünftiges Los selbst entscheiden dürsen. Die 6VÖ.Vl)l) Deut,che in z Saarbecken wolle man von Deutschland lostren nen, in Schleswig in rein deutschen Gebieten eine Volksabstimmung veranstalten u. den Dänen über ihre Wünsche hinaus entgegenkommen. Ebenso sei en die Entscheidungen der Konferenz in Oberschle sien, Posen. Ost- und Westpreußen aus keiner ein heitlichen Grundlage ausgebaut

. Um Deutschland deutsche Gebiete zu rauben, wurden bald histori sche, bald enchnographische und dann wieder wirt schaftliche Rücksichten vorgefä)oben. Ebenso sei auch die Entscheidung in der Frage der Kolonien sowie die Fordrungen, Deutschland dürfe sich nicht mit Deutschöfterreiich verbinden und müsse alle Ver- trage, die mit den übrigen Alliierten abgeschlossen werden, schon im Vorhinein anerkennen, ganz im Widerspruch mit einem Frieden des Rechtes. Wei terhin wird im Vertrag daraus verwiesen

, daß die Entente die Kriegsentschädigungsfrage. ohne Deutschland auch nur nach dm Kräften seiner Lei stungsfähigkeit zu fragen, gelöst habe und es al - tein für den Krieg verantwortlich mache, obwohl Wilson selbst erklärte, daß der Krieg nicht durch eine Tat. sondern durch das ganze europäische Sy stem hervorgerufen, worden fei. Im dritten Kapitel werden die Folgen des von der Entente auferlegten Friedens für Deutsch land dargelegt. Es sei dies ein Friede, der Deutsch land einfach zur Sklaverei verurteile nnd

daher in dieser Forin nicht angenommen werden könne. Nach einem Bericht der des Wolffbüros wer den dann die Gegenvorschläge auseinandergelegt. Der Reduzierimg der deutschen Heeresmacht auf Mann wird zugestimmt. Weiterhin wird - die vollständige Entwasfung der deutschen Kriegs- ! flotte unter der Bedingung, daß Deutschland ei- Nach einem Bericht des Wolffbüros wer- -ZM.sXX) Man» wird zugestimmt. Weiterhin wird nen Teil der Handelsflotte erlMt, angenommen. Die territorialen Fragen solle

geforden. Deutfchlcuid beansprucht ferners die Teilnahme an der Verwaltung seiner Kolonien noch den Grundsätzen der Völkervereini- «iung. Bezüglich der Frage der Kriegsschuldigen -fordert es die Einsetzung eines neutr. Gerichtshö fe, vor dem alle, die sich.Kriegsverbrechen haben zuschulden kommen lassen, abgeurteilt werden sol len. Hinsichtlich der Vergütung von Krieg s- fchäden erklärt sich Deutschland bereit, im Ver kauf einer bestimmten Zeit 100 Milliarden in Gol-d zu bezahlen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 12.01.1923
Physical description: 6
übersiedelten Deutschen. ßin Mann — ew Boll. Protest der deutschen Länder. Berlin, 12. Jänner. Gestern überreichten die Präsidenten der deutschen Länder die Pro teste gegen die sranzöfischcn GewÄlmaßnah- men. Am Sonntag werden alle bürgerlichen Par teien in ganz Deutschland unter freiem Him mel gegen Frankreichs Vorgehen protestieren. Am Montag soll im ganzen Reiche als Protest die ganze Arbeit durch l5 bis 20 Minuten ruhen. Die Reichsregieruug wird in den nächsten Tagen auf die französische Note

, die gestern gemeldet wurde, antworten. Deutschlands Protestaktion in Rom. Rom. 12. Jänner. Gestern abends um 7 Uhr überreichte der deutsche Botschafter dem Ministerpräsidenten Mussolini eine Note. In welchem die deutsche Regierung gegen die Be setzung des Ruhcgebietes protestiert, worin jedoch auf die bisherige Haltung Italiens nicht angespielt wird. Deutschland zahlt? Paris. 12. Jänner. Den Zeitungen wird aus London gemeldet: In manchen Kreisen der City verlautet, daß die deutsche Regierung Frankreich

er den von England auf der Pariser Konferenz vorgelegten Repara- tionsplan einer Kritik und erklärte, daß Frankreich nicht damit einverstanden sein tonnte, daß für das Volk lebenswichtige In teressen der Regelung eines Bankierkonsor- tiums überlassen werden. Er hosse jedoch, dost sich mit England eine Einigung wird erzielen , lassen. Bezüglich der Sanktionen iu Deutschland erklärte er. daß sie nur wirtfchosllichea Charakter haben. Die Truppen seien nur zum Schuhe der Ingenieure notwendig. Die Uebertragung

der Archive des kohlen- syndikates von Essen nach Hamburg sei nur ein versuch, die deutsche Verfehlung zu oer hüllen. Er schloß mit den Worten: »Wir wol len durchaus nicht Deutschlands Verarmung. Wir streben nur darnach, das von Deutsch land zu erhalten, was es vernünftigerweise leisten kann. Wir werden Deutschland bei der Ordnung seiner Finanzen helfen und «ir , werden auch darangehen, ihm eine Aus landsleihe zu verschaffen.' Der Antrag des Sozialisten Blum, sofort über die Erklärungen Poincares

Grundlage notwendig. Diese wäre nun nach dem italienischen Borschlage ein Akkord Mischen Italien. Frankreich. Belgien und — Deutschland. (Warum auch nicht? frägt der „Popolo d'Jtalia') Also ein neuer Festlandsblock mit Ausschaltung EnglaiÄs. Diese Idee wurde offiziell nach Paris mitge teilt. Nach Pressekommentaren hätte der t italienische Vorschlag den Zweck, ein freund schaftliches Uebereinkommen mit Deutschland zu treffen, die Reparationsfrage endgültig zu lösen und so an den Mineralfchätzen Deutsch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 20.01.1923
Physical description: 8
FuchsbrAgger. Boze». - Notatio»»druck: B»chdruck«r«i Tqrolia So^e» Eiii^clpreiZ 25 Cent. ?!ir da» InIailÄ per Post inonatl, L. >. Ausland L.K.-» Zum Abholüii monatlich Lire d.—. Di! Auzträsiergebühr wird «igen» beschnei. Nr. 1K. 48. ZMg. Samstag, ^ H Z^ Zänner 1328 HM-Konta-Konent Uugewiffe Zulunst. Deutschland hat gegen die französische Ge walt keine Waffe als seine Einmütigleit. Es hat sich mit der Kündigung des Versailler Vertrages auf sein gutes Recht besonnen. Allerorten kämpsen die besiegten Völker

und Deutschland beschreitet/ schreibt der „Times', »ist unter allen Umständen beunruhigend. Venn die Vernunft nicht siegt, gehen wir dem Versall entgegen.' „Der Einmarsch ins Ruhrgebiet hat mehr Augen geöffnet, als min ahnen konnte.' Der Vorschlag, die Lö sung des Konfliktes dem Völkerbund zu über tragen, würde nach dem „Matin' Frank reichs Pläne nicht ändern. Und der „Petit Parisien' erklärt,' es stünden noch weitere Sanktionen bevor, falls sich Deutschland un» »achgiebig zeige. Die Stimmen, die aus England

befahl ihm die sofortige Aufnahme der ReparaNonskohleliesernngea, widrigenfalls er oerhastet würde. Thyssen erklärte, keinen Zoll von seinem Standpunkte der vollen Ablehnung jedes sranzösischen Be fehle» zu weiche». Sine Verhaftung erfolgte nicht. wer ausharrt, wird siegen! Berlin. 20. Jänner. Reichsminister Rosea- berg führte gestern in einer längeren Erklä rung aus, daß Deutschland gegen Frankreich keine andere Wasfe habe, als den stärksten Widerstand auf wirtschaftlichem Gebiete, wenn Deutschland

die sittliche Kraft habe, im Widerstand« auszuharren, werde es siegen. Deutschland boykottiert das feindliche Ausland. Berlin. 20. Jänner. Der Verein der Ber liner hotellere hat in seiner gestrigen Sit zung beschlossen, daß französische und belgi sche Gäste nicht mehr angenommen werden. Französische und belgische Werte werden nicht mehr in Zahlung genommen, weine, Liköre und Lebensmittel aus Frankreich und Bel- -zien werden nicht mehr eingestellt. Essen. 20. Jänner. Nachdem die französi sche

, hier verlaute«, daß a« lS. ds^ aus dem Ruhrgebiete bereit» 47.000 Tonnen kohie nach Frankreich und Belgtea geliefert wurde. Lloyd George warnt. London. 20. Jänner. Der frühere Mini sterpräsident Lloyd George ichreibt in einem Artikel über die französische Ruhrbesehua^ daß diese einen Mißbrauch des Siege» dar stell?. Auch der gräzte Ehauoinisl könne nicht annehmen, dag nach solchen Maßnahmen, die die Weltwirtschaft in unabsehbarer weis« schädigen wer/cn. Deutschland noch den ver traglichen Verpflichtungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 16
Date: 26.10.1919
Physical description: 16
werde WeNN wir uns vom Landbezirk Bozen die : In dem im Jahre 188S wieder mif funk Jahre Etfch aufwärts wenden, so kommt zunächst der Ge- z verlängerten zweiten Dreibundvertrag wurden richtsbezirk Lana in Betracht. Dieser hatte 1910 ? Oesterreich-Ungam und Deutschland verpf.'i in 8 Gemeinden 14.181 Einwohner, wovon 218 z auch an Kriegen teilzunehmen, die man nicht mehr ital. Nationalität waren. Im Gerichtsorte selbst, z als Abwehr lind Provokationsüberfälle anfehsn der 4037 Bewhoner zählte, waren 69 Italiener. In - konnte

Italienern. ? Von diesen letzteren entfallen auf die Stadt Meran , einen Bruch zu vermeiden, zu dem Mitt- ' bis bei 11.597 Einwohnern 442, auf Unterarms bei - Deutschland und Oesterreich-Ungarn verpflichtenden 7809 Bowhnern 389, auf Obcrmais bei 4197 Ein- » Verträge M teilen. Zu diesem Zwecke wurden ^887 wohnem 21, so daß sich der Rest per 539 Personen ? der Verträge geschlossen, deren dritter, ein Sepa rat. Nationalität aus die 13 andeM Gemeinden - ratvertrag zwischen Deutschland und Italien

, w?» des Bezirkes oerteilt. Die Stadt Meran hatte im - bisher gänzlich unbekannt war, Deutschland o«r- Iahre 1990 9323 Einwohner, wovon 396 Italiener j pflichtete, Italien mit ganzer » negsmacht auch waren; da von 442 dieser Nation, die 1919 in Me- H dann Hilfe zu leisten, falls, es, ?hne von Ftank- ran waren, 38 dem Militär angehörten, kann auch in Meran von einer Zunahme der eingesessenen Wiener Kabinett sich entschieden weigerte, Verpflich tungen zu übernehmen, welche die Donaumonarchie in einen Krieg

aus dem rendGn Differenzen zwischen Deutschland und Eng land- immer weniger den tatsächlichen Vechätlnissen entsprach. Italien setzte auch durch, daß Oesiei reich- Ungarn im Jahre 1992 versprach, ihm in Tripolis ^ politischen Geheimverträge Oester- i ^ssg,, und daß die Souveränität Jta- rerch-Ungarits von 1879 bis 1914 einen Auszug; s ^ Tripolis darin wird auch Aufschluß über den Inhalt der Dreibundverträge gegeben. Aus dem veröffentlichten übrigen Text gehl anerkannt und die österreichisch- ungarisch

sich Oesterreich-Ungarn l Der Aerband 'der landimnjchafilichen Geiwssen- und Deutschland Italien mit ihrer ganzen Kriegs schufte» Südtirols teilt uils mit: Auf keine,n Ge macht zu Hilfe zu eilen, wenn es ohne Provokation z ^iete der Kriegsinbusirie dürfie das Hinüberleiien von Frandreicl? angegriffen würde. ? Friedensbetrieb auf so geÄnge Schwierig- Eine entsprechende Verpflichtung Deutschland - keiten stoßen, wie in der Stickstojjüidustrie. Im gegenüber nahm nur Italien auf sich, Oesterreich - s «Mfe

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 8 of 12
Date: 19.09.1925
Physical description: 12
haben sich ai«r Mischiogen, da in Deutschland wie auch in der Schweiz bereits dle Punktspiele begonnen haben. Nun hat man einen mlänWchen Gegner verpflichtet und da« Wahl ist auf den F C. Bresäo gesallen, der in der italienischen ersten Division fpieir und die heimischen Vereine vor eine schwere Aufgabe stellen wird. Wein ein ehrenvolles Unterliegen wäre schon ein schöner Erfolg. An einen besseren Ausgang können wir beim jetzigen Können un serer VÄeine, die den Sommer ohne jedes Bor- bereitimgstmming vergehen ließen

ist in das Gewand einer lebendigen und spannenden Volkszählung gekleSdet: das Gaine ist indirekt zugleich eine Apologie des ka tholischen Glaubens. Im Vertag Herder ist mm der BoNsrvman in Buchform 3K0 Seiten stark, hochsein gebunden, «schienen. Der Preis betrögt gebunden in OrigßnvHiänd Mark SLO. Zu beziehen durch Vuchhaudluag »vogelwelder'. Bozen. ' Drixen und Sterzwg. R M M MWe D D SllWWlIe /X WMMIllüi M M »MgMlIe »odw» u.vrtkstt »oator i V vz. ».d. L. 7-Ivt. 4SS VVZLLIl ?«!«». 4S2 I Kanu Deutschland deu

IlUves- Plan erMeu? Der Herausgeber der Länder Times' ist von einer Reise nach Deutschland zurückgekehrt und berichtet jetzt u. a. «» einer Unterredung mit Mr. I. E. Sternt über die Ausführbarkeit des Dawesplan«. lWr. Sterret ist der Assistent und Vertreter des Reparationsagenten Parker Gilbert i» Berlin.) Dieser erwähnte sowohl diejenige» deutschen Stimmen, welche unter Hiirwtis aus die große Passivität der deutschen Han delsbilanz jede spätere Reparationszahlung für unmöglich erklärten

, als auch die optim!. stischeren Ansichten, wie sie etwa Sir Iosiah Stamp in Brüssel geäußert hatte. Eterret hielt die Frage demnach noch für ganz unge. klärt und betonte nur, daß Deutschland bis her alle im Dawesplan vorgeseheneu Zah lungen pünktlich geleistet habe. Das erste Jahr der ZahlungserleichteiMz habe Deutschland zur Sanierung gut zu nut zen verstanden. Im ersten Jahr habe Deutschland nur 200 Mill. Mark der Ich. lung von einer Milliarde selbst aufgebracht. 800 Mill. Mark jedoch durch Anleihe

-»- gungen, und es sei noch zu- früh, um voraus zusagen, ob Deutschland im dritten Jahre zahlen könne oder nicht. Die Aendenuiga, die in der politischen Lage Deutschlands vu sich gehen (Sicherhejtspakt, Eintritt in da Völkerbund, Verhandlung über die interalli ierten Schulden, der neue deutsche Zolltarif, das neue Steuersystem), werden eine neue Konferenz und entsprechende Aenderwige» des Dawesplanes nötig machen. Allein die Tatfache, daß der Dawesplan keine Gesamt' summe der Zahlungen vorsehe, beweise

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 28.12.1922
Physical description: 8
ten der Vereinigten Äaoten in den Krieg, dm Sieg über Deutschland. DeutschlmÄ dagegen ist vor dem Kriege, während und nach ihm ein Opfer der größten Ungerechtigkeiten gewesen. Ihm ist die Ver antwortung für den Kriegsausbruch aufgebür det, ein« barbarische Grausamkeit im Kriege nachgesagt worden, und nach dem Kampfe V es. als der Friedensvertrag gemacht wur- k.d« größten Ungerechtigkeiten erlitten, dia Hnso gegen das Recht wie gegen die Mensch- Weit verstoßen, ohne daß jedoch jemand oberhalb

Kontinent. An diesem Tage, da diese durch die Weltmeimmg gebildete Atmo sphäre Deutschland ginMg sein wird, wird Frankreich gezwungen werden, seine bisherige Haltung aufzugeben, den Tatsachen Rechnung P tragen und zu gestatten, daß in Deutschland normale LebensverhAtnisse hergestellt wer den. Es gibt in den Msinungen der Völker Birkungen und Gegenwirkungen. Was einem «olke recht ist. muß dem anderen billig sein: « ist vielleicht nur ein« Frage der Zeit. An Tage, da ganz Amerika, im Norden und im Süden

Verschuldens Deutschlands sür Frankreich die Gelegenheit da sei, allein mit bewaffneter Mficht in Deutschland einzumarschieren. Paris. 28. Dez. In Kreisen der Repara tionskommission wurde gestern abends er klärt, daß alle Gerüchte' über sofortige Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland grundlos seien. England wartct auf ^in absichtliche» versagen'. Paris. 28. Dez. Die französische Regierung hat die Gewißheit erlangt, daß England die Gewährung eines Moratoriums an Deutsch land nicht als genügenden Grund

Gerechtigkeit widerfah ren zu lassen, es. von dem Revanchekrieg ab gesehen, nur einen Weg gibt, und der ist die Umstellung der Weltmeimmg zu Gunsten der deutschen Sache. Wenn die von der allgemei nen Meinung gebildete Weltatnwsphäre alles -bestimmt, so wird es ohne weiteres klar, daß ihr Ilmschlag zugunsten Deutschlands einem deutschen Sieg über das unversöhnliche Frank reich gleichzusetzen ist. So kann Deutschland, wenn es diesen Weg beschreitet, wenn es eine zielbewußte energische Propaganda macht

wieder die Angelsachsen wären, für die Deutschland heute das ist, was für die alten Römer Car- thago war, d. h. die Gemeinschaft, die es ge wagt hat, ihnen im persönlichen Wert, in der Bildung, im Geiste und in den Einrichtungen überlegen zu sein. Der deutsche Sieg dagegen wird an dem Tage vollständig sein, da die Welt von den deutschen Dingen genaue Kennt nis erlangen wird, an Stelle der Entstellun gen, die durch ihre Feinde verbreitet werden. Daraus erwächst für Deutschland die gebie terische Pflicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 14.11.1919
Physical description: 8
Deutschsiidtiro! 5t) Piozenr seiner ^ ! Produktion nnd Prz. seinev Obsi^roduttion. Dell Wein anssckließiich nach Oesterreich, Deutschland und der Schweiz, d?s Obst nach Oesterreich, Deutschland und EalmUeiipfel) nach Rußland. Der Krieg lähmre bereits den Export, doch gewährten Hsereslie- serungen in Wein wenigstens teilweisen Ersatz. Jetzt hingegen ist die Situation anders gewor den. Deutschland sperrt sich aus valntanschen Gründen gegen Obst- und Weinsinfnhr und in Oesterreich käme ein Liter Südtiroler Wein

bis zmn kleinsten Ge - schciftsinan!! geriet alles ins Wanken. — Die italienische Oktnpcuion zuerst und dann die An nexion Huven Meun'. von den Gebieten abge schnitten, aus denen es seine Kurgäste erhielt, nämlich aiis der ehemaligen Monarchie lind aus Deutschland. Die Kurgasts aus Italien und den gesamten Süd- und Weststaaten machten vor dein Kriege kaum ein Pro zs n t der Gesanusrequcnz aus.Von dort Hai also Meran lnchls erhoffen, denn Italien und Iran? - reich habcn wärmere Orte und der Engländer

sucht entweder den Wintersport od-: die stär > keren Wisk-mZen der Riviera und Nordafrikas. Mercm wird auch i,r Hinkunft auf den Zustrom der Deutschen angewiesen sein. Das müssen sich die Meraner immer vor Angen halten. - Das ganze Wirtschaftsleben Deutschsüd- tirols hängt also innig mit Deutschland und Dcutschösterreich zusammen. Dort ist unser Ab- s.'l gebiet und dort sind unsere Kunden. Das oleiche gilt von ganz Italien. Auch Italien hat das grüßte Interesse daran, gute Beziehlingen

mit d<Ni nördlichen Nachbarstaaten zu unter- hattcn. da es in langsamer Versisgung der Enteittehilfe wieder auf deutsche Produttion an gewiesen ist und an den Deuisäien die besten Abnehmer für die eigenen Erzeugnisse findet. reich und Deutschland gut zu stehen und ein freundschaftliches Verhältnis anzuknüpfen. Dei Erfolg bei dieser Arbeit wird aber nicht in letz ter Linie von der Behandlung der D en tsch fü d ti r o le r. die in Deutschland und Deutschösterreich große Sympaihien gr-> nießen, und von der Lösung

hat er auch die Schulpolitik Erzbergers angearissen. Gerade in diesem Pnnkte hat bs' kannt'ich das Zentrtnn bei seiner Koalition mi! der? Meh-heitssozialistsn große Vorteile znguw sten der konfessionellen Schule errungen. V D'e Kohienkrise in Deutschland. ' H-u^^elsminiiier Fischbect erklärte in prenßi'^en Landtag, daß Deutschland jelbs für dei'. Fall, als den ganzen Wimer hindnrct in den Kohleiwergwerkun voll gearbeitet wer- de. umner noch einen AbMNg von 15.:: Millio- ne>-. Tonnen Kohle haben werde. Der Gas

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 8
Date: 18.10.1922
Physical description: 8
und bereit jei, im Falle eines Rücktrittes jede Regierung zu unterstützen, welche England nütze. Diese Rede Lloyd Georges war durch eme heftige gegen chn gerichtete Propaganda in vnem Großteil der englischen Presse oeran- icht. deren Ursache seine angeblich zu ver» Khnliche Haltung gegenüber Deutschland war, wÄurch England in immer neuem Gegen - 'atz Zu Frankreich kam. Jetzt, nachdem trotz der vernichtenden Niederlage der Griechen, England immer noch tatsächlicher Beherr scher der Dardanellen ist. trat

Lloyd Georges, selche sich durch den neuesten Antrag Brad- lmry in der Reparationskommisfion auf ein fünfjähriges Moratorium für Deutschland kennzeichnet oder es kommt die frankophile Politik der Konservativen obenauf. Nach den neuesten Nachrichten aus Eng land entwickelte sich Lloyd Georges Reise nach Manchester zu einem großen persönlichen Triumphi er ist wieder Herr der Situation, insbesondere sein Rückzugserfolg in der Orientfrage beigetragen hat. Er beherrscht heute despotisch das Ministerium

amerikanischer Truppen aus Deutschland. Washington. 17. Oktober. Am IS. d. hatte Präsident harding mit dem Staatssekretär im Kriegsministerium und mit dem General Pershing eine lange Unterredung über ver schieden? Armeefrageu. Aus gutinformier ter Quelle verlautet, daß beschlossen wurde, die amerikanischen Truppen am Rhein dem nächst nach Hause zu befördern. Das Datum des Abtransportes wird demnächst bekannt gegeben werdv. »Deutschland ist nicht in der Lage, ande rer Staaten Militär zu erhalten.' Berlin

, 18. Oktober. Zu der bevorstehenden Zurückziehung der amerikanischen Truppen vom Rhein verlautet, daß die Vereinigten Staaten die gesamten Besahuogskosteu — ungefähr Zl> Millionen Dollar — selbst tra gen werden. Die Truppen werden zurückge zogen. weil Deutschlands gegenwartige Lage nicht darnach sei. anderer Staaten Militär erhalten zu können. Vorstehende Nachricht aus Amerika — die bedeutungsvollste seit langer Zeit — ist da zu angetan, Deutschland und damit auch die Welt erleichtert aufarmen zu lassen

. Sie be> deutet ein Verdammungsurteil gegen die bisherige Unterdrückungspolitik der Entente gegenüber dem gepeinigten Deutschland und zugleich einen Mahnruf an die übrigen Al liierten. das amerikanische Beispiel nachzu ahmen. Die als nüchtern gerühmten Ameri kaner sind auch als erste aus dem Sieges rausch ernüchtert. Wird England nachfolgen' Sein Verhalten in letzter Zeit, der immer stärker hervortretende Gegensatz zu Frank reich und anderes mehr, rechtfertigen eine leise Hoffnung nach dieser Richtung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 22.05.1922
Physical description: 6
L. 8.—. 5är vozcn ^uni Abmalen inonatl. L. 4.—. Zustellgediihr mouail. Lozen ^l> Cent. - 'cir c»rics. Neutsiii. vo',nerbaden 60 Cent. Nr. 11k. - 41. Zahrg. Bozen, Nontag, den 22. Mm 1822 Polt-KsntS'KonM. Räch Genua — Paris. Zwischen Genua und Haag liegt auf dem Kreuzweg Europas und vor allem Deutsch lands Paris; wieder einmal Paris, wo i-cr mehr als einem Jahr jene schwersten For derungen an den Besiegten ausgestellt wur den. die Deutschland ablehnte. Aus das Pa riser Ultimatum von l!»2l folgte die Beset

völlig selb ständig und unabhängig vom staatlichen Ein slug gemacht werden: Deutschland müsse die Mark stabilisieren. Vorsorgen gegen die Ka- piialsf'ucht treffen, bis Zt. Mai für KV Mil liarden neue Steuern sichern und sich noch einer Art Finanzkontrolle durch die Alliier ten unterwerfen. Die letzten beiden Forde rungen lehnte die Reichsregierung unter der einmütigen Zustimmung aller Parteien ab. Aber in Genua durfte über die Repara tionen nicht gesprochen werden. Und so muh

te der Reichsfinanzminister Hermes nach Paris; wieder einmal nach Paris, um mit der Rexarationskommisslon, Vesser wohl mit der heutigen Vormacht Europas, mit Frank reich zu unterhandeln. Frankreich hat nicht nur Angst vor Deutsch land, es braucht auch Geld; und vielleicht sind gegenwärtig seine finanziellen Sorgen größer als feine militärischen. Da könnte wohl die Möglichkeit der Verständigung lie gen. Zwar: Deutschland ist heute bei dem Verluste seiner Kolonien, seiner Handels kette, seines Privateigentums im Auslande

. Er läßt sich davon nicht abbringen. Paris, 22. Mai. ^>n einem Schreibe«: an Klotz erklärte Poincare, die scanzösische Ne- gierung werde alles tun, um eine Mitivir- kung der Alliierten bei einer eventuellen Dur»hführu,'.g von Sai'.üioiiei: cv.gen Deutschland zu erreichen. Sollte dies aller nicht möglich sein, so werde sich Fran^eich sein Recht aus den Friedensverträgen s el! st zu wahren wissen. Das wasfenstarrende Deutschland. Strasburg, 22. Mai. Poincare erUärte gestern hier in feiner Rede, niemand

- genheit vergifet bleiben. Aber das Märchen deutsch gebliebenen T-vlen Ostpreußens ?>'!rns oerlaiigi. Mit andern Worten: „Geld gibt es nur für einen kreditwürdigen Schuldner, uno >nn solcher ist Deutschland nicht, solange du, und wenn du durch ein Riesensernrohr in seine Zukunft schaust, nur immer Forderungen und Zahlungspslichten siehst.' Die ganze Wucht des Reparationspro blems tritt damit wieder, Lösung heischend, an die verantwortlichen Staatsmänner her an. Soll sie eine vorläufige

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 12.12.1922
Physical description: 6
. Bozen. - Rotatlousdrack: Bmhdruckere! Tqrolia Bozen Linzelnpreis 20 Cent. Für das Inland per Post monatl. L. 4.S0. Ausland 2.S.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L.4.--. Zustellgebühr monatl. Bozen SO Cent für Kries. Neutsch. Boznerboden SO Cent. Rr. ZW. - 41. SM». Iienziai. de» IZ. Dezember IM. PotiSouto-SoneiU. kein Europa — ohne Deutschland! Nach den Forderungen der Wahrheit ihre Meinung zu sagen, scheinen jene Männer berufen zu sein, die ehemals auf den ver antwortungsvollsten Posten stehend

mit dem Europas. An einen Wiederaufbau kann nur gedacht werden, wenn dem deutschen Volke die Möglichkeit zurückgegeben wird, sich nach den ihm inne wohnenden Kräften zu entwickeln. „Die Sa che Deutschlands und der besiegten Völker ist nunmehr die Sache der ganzen Welt: denn nur von ihrer Lösung hängen der Frie de und das wirtschaftliche Gedeihen der ge samten Erde ab.' Deutschland sei in Gefahr, nicht nur seine wirtschaftliche, sondern auch seine politische Einheit einzubüßen. Für eine gesunde wirtschaftliche

, die wirtschaftlich« Zerrüttung durchzuführen mittels Verboten und Requi sitionen. die die Willkür diktiert. Oft zer stören die Militärkommissionen unter fri volen Vorwänden nicht bloß Kriegsmaterial, sondern auch Jndustrieprodukte, die nichts mit Krieg zu tu^r haben.' Trotz dieser ungeheuren Schwierigkeiten und trotzdem Deutschland den Auslandmarkt verloren hat. hat Deutschland dank den ge waltigen Fortschritten der Technik den in neren Markt stark entwickelt. Nitti bekennt offen: „In derTat

täglich. Ueber dieser Wirtschaftstragödie schwebt drohend das Problem der Repara tionen: Deutschland weiß nicht, was es ge ben soll, es weiß nur. daß es nicht geben Aeuestes vom Tage. Abbruch der Londoner Konferenz Die heutigen Meldungen besagen, daß die Londoner Konferenz auf den 2. Jänner ver tagt wurde. Dies bedeutet nichts anderes als den Zusammenbruch derselben. Der Grund hiefür ist ohne Zweife das zäA Festhalten Poincares an seinem Plane, das Ruhrgebkt zu besetzen. Die französische Delegation

süc Deutschland ausgesprochen- London. 12. Dezember. Die alliierten Mi nisterpräsidenten setzten gestern halb 5 Uhr nachmittags die Besprechungen fort, lim 6 Uhr wurden dieselben abgebrochen. Es wurde be schlossen die Beratungen am 2. Jänner m Paris fortzusetzen. Wenn dorr eine Einigung zustandekommt, wird wahrscheinlich in Paris und nicht in Brüssel eine allgemeine Konfe renz abgehalten werden, zu der die kleme Entente zug:lasl 'n wird. Die französische Delegation verli«« heut« früh London

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 6
Date: 10.01.1922
Physical description: 6
, auch die Kräfte des deut schen Volkes nicht hinreichen könnten, alles das zu ersetzen, was der Stillstand der Pro- duktion während der Kriegsjahre und die Maffenoemichwng von Menschen und Ma terial zugrunde gerichtet haben. Nicht einmal wenn Deutschland noch die wirtschaftlichen Kraft des Jahres 1S14 hätte, wäre dies mög lich, umfowenigsr aber nach diesem Kriege, welcher dem deutschen Volke zwei Millionen Tote an Soldaten, mehrere Millionen Tot en Frauen und Kindern als Opfer der Blok- ki-Se und außerdem

Millionen von Invaliden gekostet hat. Am allerwenigsten, nachdem ihm der Friede von Versailles nicht bloß alles Eigentum im Auslande, sämtliche Kolonien, die Kabel, die gesamte Handelsflotte, dann aber auch noch seine wichtigsten deutschen Crenzländer genommen hat. Mit Elsaß-Lo thringen hat Deutschland neun Zehntel seiner ganzen Eisenerzeugung, mit Oderschlesien und dem Saargebiets sechs Millionen eingebüßt. 65 oehi aus dem Kriege schwer verstümmelt und seiner wichtigsten Arbeitsmittel beraubt hervor

. Die Erfüllung der ersten Repara- lionsocrpflichtungen war auch nur deswegen möglich, weil Deutschland seilten eigenen Hausrat ausliefern konnte und dadurch keine besonders schwere Beunruhigung der allge meinen wirtschaftlichen Loge verursacht wur de Ader bald kam ein Augenblick, wo die ab zuliefernden Gegenstände erschöpft waren und Zsutfchland Milliarden von Goldmark be- zchlen sollte. Nun hatte sich bis zum Sommer MI etwas Merkwürdiges ereignet. Trotz der ungeheuren Verluste an Land, Leuten 'und Material

und trotz der Verschlechterung seines Geldes, ja vielmehr gerade wegen der Entwertung des Geldes entwickelte sich des deutsche Wirtschaftsleben günstig, seine Industrien, welche billiger arbeiteten als die englischen und amerikanischen, wurden mir Austrägen aus dem Auslande überschüt te! und verdrängten die Waren der Feldstär ken Länder vom Weltmarke. Die Folge da von war ausgedehnte Arbeitslosig keit bei den Feinden und reichliche Beschaf fung in Deutschland. Selbstverständlich wurde dies sehr bald

? der unter dieses sauenden deut schen Sachleistungen i.n Mette osa 7 Nil- lic-rden gestrichen ' ur.d der Vertrag uvr eiue Gültigkeit von .? Üahrcn hnbe. Frank- Das entwaffnete Deutschland m»'-:s ange sichts der Dro.'uing Frankreichs, daß daz Ruhrkohlenrevier besetzt wiirde, falls Deurfch- land obiges „Londoner MiiN'Ntum' nicht an nehmen sollte, diese Lerpf'iiiUung ut>er:ieh- men, welche nach einer aeuanen Aerechnuna, Deutschland auf 65 Jahre tributpflichtig inachte. Zlber die Dinge find frü.ler al^ die Men schen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 13.01.1923
Physical description: 10
. Wir mache» daher die Renteubesiher auf dieses dankens werte Entgegenkommen der Banca d'Ztalia besonders aufmerksam. Es wird gut sein, wenn möglichst viele den Sonntag benähen, da am Montag ein großes Gedränge sein wird. Geschichtliche Tage. Unter das Sklavenjoch des Versailler Ver trages gebeugt, hat sich Deutschland durch vier Jahr« hindurch geopfert bis zum Weißbluten, um den Knechtstribut an die Siegermächte von damals abführen zu können. Nun aber an der Grauenhastigkert der französischen Änegsfurie

ist nur eines. Und dieses eine heißt: Eerechtsein .... Die Sicherheit der Grenzen müssen Sie sich verschaffen durch Klugheit in Ihren Allianzen, durch Mäßigung in Ihren Forderungen . . . Allein das Bedürfnis, die Grenze zu sichern, gibt Ihnen keinen Rechts- gnmd. Ihrem Nachbar sein Land zu nehmen .. . Was kann demgegenüber Deutschland tun? Nichts anderes als eine Einheitsfront gegen Frankreich aufrichten Deutschlands Stärke ist die Einheit, seine Schwäche die Uneinigkeit. Zwischen diesen Gegensätzen bewegt sich die deutsche

Geschichte, ihr Niedergang und thr Ausgang. Wenn jetzt dem deutschen Volke himmelschreiendes Unrecht geschieht, so ists eine weise Fügung der Schickung, daß es nicht Gleiches mit Gleichem oergelten kann, sondern, daß es alle Stationen seines Leidensweges gehen muh. Wenn am morgigen Tage ganz Deutschland Anklage erhebt gegen die Vergewaltigung durch Frankreich, wenn dieser Sonntag als ein Tag nationaler Trauer unverlierbar dem Sie Reichseinheit über alles. Tie Hälfte des Kohlenreviers besetzt. druck

erlassen, worin es heißt, daß die Ingenieur- Mission durchaus friedlich sei und keine mili- tärifchea Operationen bezweckt werden. Soll ten aber Streiks oder passive Resistenz insze- , niert werden, so würden die notwendigen Sanktionen sofort ergriffen werden. ' Der Verfallstag verschoben. Paris. 13. Jänner. Gestern, spät abends wurde bekannt, daß der Verfallstermin für l das Moratorium an Deutschland vom 15. au? ZI. Zänner verschoben wnrde. Vis dahin wird die deutsche Regierung einen amtlichen

Be scheid über das Ergebnis der Beratungen über das Ansuchen um eine Moratoriums- Verlängerung erhalten. Die Reparationskommission wird heule über die Gewährung eines Zahlungsauf schubes an Deutschland beraten. Zn Vor schlag gebracht wird ein einjähriges Morato rium unter folgenden Bedingungen: Stabi lisierung der Mark. Kontrolle der Finanzen. Beschlagnahme der Pfänder, wenn sich Deutschland gegen die Durchführung des Friedensvertrages stellen sollte. MWon der FriehersyerMye. Newyork. 13. Jänner

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