Unruhe gebrächt, wo man schließlich neben einem katholischen Blatte lauter Juden, Judenliberale, Manchester- liberale, Deutschvölkische, Deutschradikale und sozialische Sumpser finden konnte. In der Redaktion der ^Bozner Zeitung' war man sehr wenig erfreut, daß der Redakteur des „Tiroler Tagblatt' dem beim „Tiroler Tagblatt' zur Bedeutungslosigkeit herab gesunkenen Administrator das „Geschäft' ver patzte, denn in der Bozener Waaggasse werden solche Jnsertionsgeschästek laDanneberg „tarifgemäß
. Der Unterschied zwischen diesen Inseraten und den Danneberg-Jnseraten ist der, daß kein ehrlicher Makler hiebei die Hand im Spiele hat, der 50 Prozent ver dienen will. Wenn das „Tiroler Tagblatt' der „Bozner Zeitung' den Vorwurf machen würde, den eS den „Neuen Tiroler Stimmen' macht, daß sie durch den Verkauf einer Annoncen-Seite um 800 X den Staat betrogen habe, so zweifeln wir keinen Moment, daß die Administration der „Bozner Zeitung' in der Lage wäre, gerichtsordnungsmäßig nachzuweisen, daß sie schon lange
einen Tarif eingeführt hat, der es ihr ermöglicht, jeden gewünschten Inseratenpreis tarif mäßig auszurechnen. Die Bozner Inserenten wissen über die administrativen Praktiken der „Bozner Zeitung' ein Liedlein zu singen und diese Praktiken führten dazu, daß Bozner Geschäftsleute geradezu eine heilige Scheu vor dem Geschäftsgeists der „Bozner Zeitung' hegen. Das „Tiroler Tagblatt', das die Korruptions geschichte aufdeckte, hätte sich mit dem Erstlingserfolge, der ja aus Kosten der „N. T. St.' ging, begnügen
Ccite 4 „Der Tiroler' Donnerstag, -.1. Mai i?bz zunächst stehende Geistliche, der Redakteur Jehly, von dem Schmutzgeschäfte etwas wußte. Der Redakteur des „Tiroler Tagblatt' hätte aus den Prozessen des Ehrenmannes Wolf wissen können, wie sich dies ex Herausgeber des Hauptorganes seiner Weltanschauung das sorgenvolle Leben eines ZeitungSherausgeberS mit Hilfe der Zuckerfabrikanten zu versüßen verstand. Das „Tiroler Tagblatt' hat somit, als es mit den Steinen zu werfen begann, in einen Tümpel
' alle Tage gemacht. Daß der Redakteur des „Tiroler Tagblattes' hiervon keine Kenntnis hat, das wollen wir ihm aufs Wort glauben, weil er sonst nicht in einen Tümpel Steine geworfen hätte, in dem seine politischen Gesinnungsgenossen ihre Existenz fristen und wir ihn nicht unter jenen Ausnahmen der Krähen zählen wollen, die ihren eigenen SpezieS die Augen aushacken. Immerhin aber find wir für die Enthüllungen dem Redakteur des „Tiroler Tagblatt' außerordent lich dankbar und wir laden