der Herr Dr. Willy v, Walther und der Herr Bürger meister gehören, sind mit ihm die Bozner Ge schäftsleute zu schwerem Schaden gekommen, was in der Geschichte der Stadt Bozen nie verschwiegen werden wird. Und solche Leute, die nicht imstande find, ein Provisorium we niger Wochen zu halten, wollen nun in der Bevölkerung das Vertrauen beanspruchen, daß sie die Theatersrage aus die Dauer lösen können. Es liegt eine gewisse Ironie darin, daß man den Fachmann Littmann zur Beur teilung der Theatersrage
zu bringen. Die Krankenkassenärzte erklären, daß dieser oder jener Kranke aus dem oder jenem Grunde unbedingt in Spitalpflege zu geben ist — und im Spital ist kein Platz. Hat ein Kranker das Glück, Unterkunft in unserem Spitale gefunden zu haben, weil gerade zufällig uoch ein Bett srei war, so wird er noch halbgenesen wieder aus dem Spitale ent lassen, weil für andere Kranke Platz geschassen werden muß. Die Aerzte im Bozner Spitale erklären, daß das gegenwärtige Spital samt seinen Einrichtungen
, Waidbruck, Neumarkt und Branzoll rechnen zu müssen glaubt,weil man weiß, daß in Bozen nicht so viele aufzubringen sind, will man Platz schaffen, während man der Spital frage mit Ausreden auf die Nachbargemeinden aus dem Wege geht. Die Bozner Gemeinde verwaltung beruft sich m der Spitalfrage auf die drei übrigen Spitalgemeinden, die sich gegen die Einzahlung in die Spitalbanko.ten sträuben; dieser Widerstand wird, wie die Sache liegt, auch nie aushören, um so weniger als die Gemeinden Gries und LeiserS
die Absicht haben, sich eigene Spitäler, die ihren Verhältnissen genügen, zu bauen. Das weiß man in der Bozner Ratsstube sehr gut und man muß sich dort schon längst bewußt sein, daß der Wider stand der ländlichen Spitalgemeinden nicht auf hören wird und daß Bozen sich schließlich doch selbst das Krankenhaus bauen muß. Es sind also nur Diplomatenkunststücke, wenn die Ver zögerung der Spitalfragelösung den Nachbar gemeinden zur Last gelegt wird, Ausreden, um dieser Frage einstweilen nicht an den Leib rücken
zu müssen. Wenn infolge dieser Diplo matenkunststücke unserer Gemeindeverwaltung die armen Kranken um ihre Pflege kommen, die etwas bemittelteren aber sehr kostspielige Hilse in Meran und Innsbruck suchen müssen, so rührt dies unsere Gemeindeverwaltung nicht. Kalt steht man dieser F^age, die die leidende Menschheit so sehr berührt, gegenüber. Indessen lanft man einer Fatamorgana nach, die man der Bevölkerung vortäuscht, weil man in der Trambahnfrage die Bevölkerung gegen sich ausgebracht hat. Der Bozner