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Der Standpunkt
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Page 14 of 20
Date: 15.12.1950
Physical description: 20
Neuerscheinungen spielen seither die Neuauflagen älterer Verlagswerke eine erhebliche Rolle. Die Lücken, die durch mangelnde Buchherstel lung während des Krieges und noch mehr durch die Zerstörungen der Bombenjahre entstanden sind, wer den allmählich wieder gefüllt. Buch titel, die' lange in unseren Schaufen stern gefehlt haben, erscheinen nach . und nach wieder. Und gerade sie ha ben meist auf den weihnachtlichen Buchkäufer besondere Anziehungs kraft. Vor allem haben handliche Klas sikerausgaben lange gefehlt

«Der Engel in der deut schen Kunst» und daneben stehen Werke wie die Max Beckmann-Aus gabe, Kurt Langes «Charakterköpfe der Weltgeschichte» oder die Erinne rungen Ernst Barlachs. .Ansonsten findet man in diesem Verlag Eippers Tlerbüoher, Stefan Andres’ «Sintflut», eine Liebhaberausgabe von Balzacs «Ergötzliche Geschichten», dazu die Bücher von Spörl und Ludwig Tho- ma. Zsolnay hat mit einer ganzen Rei he erfolgreicher Romanciers aus den Drelssigerjahren aufzuwarten, die lange auf dem iBuchmarkt (gefehlt

haben. Erzähler wie Pearl Buck und Galsworthy befinden sich dafünter, die bekannten Bände von Franz Werfel liegen wieder auf, und kürz lich ist auch ein Erfolgsbuch wie. Roda Rodas Roman neu aufgelegt worden. Mit ähnlichen alten Rechten hat auch der S. Fischer-Verlag aufzu warten: Werkausgaben Hugo von Hofmannsthals, Schnitzlers und Zuck mayers finden sich da neben dem Opus von Thomas Mann, und vor kurzem leitete der in Deutschland lange Zeit nur «unter der Hand» er hältliche «Prozesse» von Franz Kaf

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Der Standpunkt
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Page 1 of 12
Date: 24.06.1955
Physical description: 12
sich für Feierstunden die Ueberzeugung auf, dass Elsässer, Oesterreicher, Schweizer us.w.. eigentlich auch Deutsche, - und nur das, seien; doch für den Werktag, und auf - lange hinaus muss und- will der Deutsche tagtäglich werken, um wieder ganz 7 hochzukommen, lässt man ; jene vorläufig verlorenen Söhne-der'-Mutter Germania nach- eigener Fasson • selig oder unselig werden, anerkennt ihre Sonderart und entrüstet sich, wie ich so oft zu hören bekam, dass Hitler und die - Nazi die ■ Oesterreicher • und -die El sässer

so schlecht behandelt, die Schweizer so verärgert hätten — « und dadurch ist der Anschluss auf lange hinaus (siehe oben) unmöglich ge worden.> Stossen-,wir uns nicht an die ser Auffassung,: begnügen wir uns da mit, dass man in Deutschland, bei den breiten Massen und .in der schmalen - - -Fortsetzung auf Seite 2 CASTEL TOBLINO AM TOBLINO SEE IM TRENTINO Das Trehtino, das sich vom Gardasee bis, zu den Gletschern erstreckt, ist eine der an Naturschönheiten reichsten italienischen Landschaften. Ueber

die se Definition nicht mehr lange zutref fen würde:, zum ersten Male war in einer Rede des Generalsekretärs der argentinischen Gewerkschaften, un- verhüllt von der « Gefahr des Kleri kalismus » die Rede. Die Beziehungen zwischen der Regierung Perön und der Kirche hatten sich zwar schon in den Jahren zuvor etioas abgekühlt, aber erst in den letzten Wochen hatte die Regierung die Massnahmen er griffen, die als Vorbereitung der end gültigen Trennung von Kirche und Staat . gedacht. waren und naturge- ’mäss

auf den Widerstand der kirchli chen Hierarchie stossen mussten. t(7m ßl. Mai 1955 hatte der Generäl Perön dem. Direktor des Pariser « France Soir » eine lange Unterre dung gewährt, die erst jetzt nach der Rückkehr des Journalisten veröffent licht wurde und im Lichte der jüng sten Ereignisse eine besondere Bedeu tung gewinnt: Perön bekannte sich in dieser Unterredung ausdrücklich als römisch-apostolisch-katholisch und beteuerte, er werde es immer bleiben. '«Aber», so fuhr er fort, «ich habe Aine Pflicht gegenüber

: Augenscheinlich hat keiner meiner Vorgänger genügend Mut gehabt, oder er ist nicht lange genug an der Macht gewesen... Ge nügend Mut scheint sich der General Perön zuzubilligen, aber ob es nicht ein Mut ist, zu dem ihn' gewisse, wirt schaftliche, politische und psycholo gische Schwierigkeiten zwingen? Das ist die Frage,, die sich alle, Beobach ter der verworrenen Vorgänge in Bue nos Aires stellen. CTT\enn es Peröns Ziel ist, endgültig den Widerspruch in der argen tinischen Verfassung zu beseitigen

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Der Standpunkt
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Page 11 of 20
Date: 02.09.1949
Physical description: 20
. Ich wollte ihn. auf jeden Fall wegen meiner Schlaflosigkeit um Rat fragen.» « Wegen deiner Schlaflosigkeit? Aber Ticki, du schläfst ja wie ein Murmel tier.» «In den letzten Wochen aber nicht.» «Das bildest du dir ein.» «Nein. Ich wache so um zwei Uhr auf und kann dann nicht mehr ein- schlafen, bis knapp vor dem Aufstehen. Aber mach’ dir keine Sorgen. Er ver schreibt mir ein paar Tabletten, und die Sache ist in ’Ordnung.» «Ich habe eine Abneigung gegen Schlafmittel.» «Ich werde sie schon nicht so lange nehmen, dass

bei Mrs. Onobo. Temperatur um 14 Uhr 32.5 Grad. Be suchte Y. im Büro. Ali ermordet auf gefunden.» Diese Feststellung war so schlicht - und einfach wie j 0 .ne andere, als er geschrieben hatte: «C gestor- bfr.» «2. November.» Lange sass er da und hatte nur das Datum hingeschrie ben, so lange, dass schliesslich Louise aus dem Obergeschoss nach ihm rief, Er wählte sorgfältig seine Worte, als er ihr antwortete: «Schlaf nur, Lieb Iing. Wenn ich länger aufbleibe, dann kann ich wenigstens gut schlafen

.» Aber erschöpft von der Tagesarbeit und all den Plänen, die er machen musste, war er jetzt schon nahe daran, am Schreibtisch-einzunicken. Er trat an den Eisschrank, nahm ein Stück Eis heraus, wickelte es in sein Taschen tuch und presste es dann so lange ge gen seine Stirn, bis ihn der Schlaf verliess. «2. November.» Wieder 'griff er nach der Feder: Mit den Worten, die. er nun zu Papier brachte, Unter zeichnete er sein eigenes Todesurteil; er schrieb:, «Kurzer Besuch bei Helen.» (Es war Immer besser

.» «Anderseits könnte mir aber jeden Tag etwas zustossen, nicht? » - «Ich kann Ihnen keine Garantie ge ben, Major Scobie. Ich bin nicht einmal restlos davon überzeugt, dass es sich uni Angina handelt.». «Dann werde ich es zunächst nur meinem Chef vertraulich mitteilen. Ich will meine Frau nicht erschrecken, so lange es nicht ganz eindeutig fest steht.» «Ich würde an Ihrer Stelle Ihrer Frau Gemahlin schon sagen, was ich Ihnen gesagt habe. Sie werden sie da mit schonend vorbereiten. Aber sagen

sich fast wie eine Glückstimmung auf sine Sinne: End lich galt es zu handeln; schon allzu lange hatte er unentschlossen ge schwankt und ungeschickt umherge tappt. Er barg das Päckchen, das .sei nen. Tod enthielt, sorgfältig in seiner Tasche "und trat in das Gotteshaus. Eine uralte Negerin entzündete gerade vor der Marienstatue eine Kerze; eine zweite sais in'einer Bank, ihre Ein kaufstasche neben sich, und starrte mit gefalteten Händen zum Altar em por; sonst war die Kirche menschen leer. Scobie lless

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Der Standpunkt
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Page 11 of 16
Date: 16.09.1949
Physical description: 16
, und ich kann auch Dir nicht mehr länger wehtun. O Gott, wenn Du mich so liebst, wie ich welss, dass Du mich liebst, dann hilf mir doch dabei, Dich zu verlassen: Lieber.Gott, vergiss mich!» Aber die zarten Finger Hessen in ihrem schwachen Druck nicht nach. Nie zuvor hatte er die Schwäche Gottes so klar erkannt. «Nichts kannst du für mich tun», sagte er zu seiner Frau. «Ich darf dich nicht so lange wachhalten.» Sowie sie sich aber zur Stiege wandte, sprach er wiederum. «Lies mir was vor», bat er, « du hast heute, ein neues Buch

haben mich auf schlüpfrigen Boden gebracht.» Vertrauen war für ihn eine tote Sprache, deren Grammatik er vergessen hatte. « Liebling,-du schläfst ja schon halb.» «Ich bin nur einen Moment elnge- nlckt.» - «Ich gehe jetzt hinauf. Bleib nicht zu lange aus. Vielleicht brauchst du dein Evipan heute gar nicht.» Er blickte ihr nach, während sie nach oben ging; die Eidechse sass regungslos auf der Wand. Ehe Louise die Stiege erreicht hatte, rief er sie zurück: «Sag mir gute Nacht, Louise, bevor du gehst, später schläfst

Zeit kerzenge rade am Tisch und wartete, wie es ihm schien, sehr lange auf irgendein An zeichen des nahenden Todes; er hatte keine klare Vorstellung, ln welcher Ge stalt er kommen werde. Er versuchte zu beten, aber das SGegriisst seist Du, Maria» war seinem Gedächtnis ent schwunden; nur das dumpfe Pochen seines Herzens verspürte er gleich; einer Turmuhr, die schwer die Stunde schlägt. Dann versuchte er es mit dem Reuege bet, aber als er zu den Worten kam, mit denen er Gott um Verzeihung bitten

, wie mit leisem Klingeln das Me daillon gleich einer Münze unter den Eisschrank wirbelte — die Heilige, an deren Namen sich niemand mehr erin nern konnte. * «Ich habe mich so lange wie mög lich ferngehalten, mir dann aber ge dacht, ich ; könnte Ihnen vielleicht auf irgendeine Weise an die Hand gehen», sagte Wilson. AMAlle Bekannten sind so teilnahms voll ^gewesen », erwiderte Louise. «Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass er so krank war.» «Da hat Ihnen Ihr Spionieren nicht geholfen, nicht wahr

keine Ge heimnisse mehr vor uns.» «Seine Geheimnisse waren nie sehr geheim.» Wilson wandte eine Seite uni, las und blätterte wieder weiter. Dann >. sagte er: «Hatte er schon lange an ’ Schlaflosigkeit gelitten? » (Schluss folgt) Copyright by Zsolnay-Verlag, Wien . 1 ' Deutsch von Walther Puchwein : ,1 i 3 i f s. 3 > ; o t : -( ».>•■; <5 V i i t

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Page 9 of 12
Date: 27.02.1953
Physical description: 12
des Aus drucks, der in diesen plastischen Symbolen liegt, ist atemberaubend, und sie enthüllen eine abstrakte Wirklichkeit, deren Darstel lung wir lange verlernt hatten. chens, das den Zusammenhang der einzel nen Kapitel bildet. Hier wird die Willen- losigkeit, die Ziellosigkeit einer ganzen Welt symbolisiert, in der Neandertaler ihre Höh len miteinander teilen müssen. E.v.G. die beobachteten unterseeischen Canons er klären zu können. Ebensowenig wissen wir über das Alter der Gebirge, die sich auf dem Grunde

Joachim lange in diesem Buch zwar nicht, wohl aber als neuer Autor von erheblicher erzäh lerischer Begabung und sympathisch saube rer Grundhaltung. (Die Mauer von Mallere, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart). Der Einfluss Hemingways ist unverkennbar, aber nur an vereinzelten Stellen kemmt Lange der Präzision und Anschaulichkeit seines grossen Vorbildes nahe, was für einen Deutschen schon sehr viel ist. Wir empfin den- es bereits als erfreulich, dass dieser «neue Mann» dergleichen überhaupt ver sucht

, statt -sich aus unlösbar scheinenden Gestaltungsproblemen in den üblichen ideo logischen Nebel zu flüchten. Der Stoff des Romans erwächst aus einer interessanten Situation des Zweiten Welt krieges. ■ Da liegt, ln den Monaten vor dem Zusammenbruch, irgendwo nahe der ligu- rischen Küste eine in Deutschland frisch ausgebildete italienische Division mit ihren deutschen Ausbildern, und rings in den Bergen sind Partisanen. Worauf es Hans Joachin Lange ankommt, ist die Schilde rung des Verhältnisses

hat. Es gelingt Hans Joachim Lange tatsäch lich, diesen unheilbaren. Gefühlskonflikt in einigen gut gesehenen Gestalten lebendig .werden zu lassen. Weniger geglückt ist hin gegen die offenbar beabsichtigte Konzentra tion der Handlung und ihrer Problematik auf das Symbol der «Mauer von Mallare», die dem Buch den Titel gegeben hat — das heisst auf die standrechtliche Erschkssung eines italienischen Deserteurs an der Kir chenmauer eines Dorfes. In dem unzurei chenden Vermögen des Autors, sein Thema straff

darin italienische Aus drücke gebraucht werden, unweigerlich in orthographische Fehler verfiele? Mindestens fünfzigmal verwendet Lange das italienische Wort für Kommandant und jedesmal schreibt er «commandante» mit zwei m statt mit einem. Hätte da nicht, wenn , der Autor dies schon unterliess, wenigstens einer von den vielen Lektoren, Metteuren und Kor rektoren, durch deren' Hände ein Text im Laufe der Buchherstellung geht, ein Wörter buch zur Hand nehmen und die richtige Schreibweise des Wortes

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Page 11 of 16
Date: 19.08.1949
Physical description: 16
Fortsetzung 34 « CD ir ,haben uns lange nicht gesehen.» Yusef stützte sein mächtiges Haupt müde in' die Hand, die so gross war wie eine Suppenschüssel. «Die Zeit vergeht für zwei Menschen so verschieden rasch — schnell für den einen, langsam für den andern. Entsprechend ihrer Freund schaft.» «Darüber gibt es wahrscheinlich auch ein syrisches Gedicht.» « Gibt es, Herr Major », stimmte ihm der Syrer eifrig zu. «Sie sollten Wilsons Freund sein, Yusef, nicht meiner. Der liest .Gedichte. Ich dagegen

: « Machen Sie sich’s bequem, Herr Major. Schenken Sie sich noch ein Glas Whi sky ein. Ich muss meinem Boy die nöti gen Anweisungen geben...» Er blieb sehr .lange aus. Scobie füllte sein Glas zum "dritten Mal und drehte dann, weil ’die Luft in dem kleinen Kanzleiraum so dumpf war, das Licht aus, zog die Vorhänge des Fensters an der Seeseite zurück und öffnete dieses, um die schwache Brise herelnzuiassen, die über die Bucht wehte. Der Mond ging gerade auf, und in seinem Licht schimmerte das Versorgüngsschlff matt

— und kümmert man sich dann noch, was weiterhin geschieht? Er hatte das Empfinden, schon zu tief in der Verderbnis versunken zu sein, als dass sich eine Anstrengung zur eigenen Rettung noch lohnen könnte. «Es war Ihnen wohl zu heiss? » er kundigte sich Yusef. «Lassen wir das Zimmer im Dunkeln. Wenn man einen Freund bei sich hat, ist auch das freundlich.» v «Sie sind sehr lange fort gewesen.» Mit einer Unbestimmtheit, die wohl Absicht war, entgegnete darauf Yusef: « Es gab viel anzuordnen.» Scobie

wir noch länger hier sitzen. Sie wissen ja, wie Neger boys sind.» «Ich glaubte, es zu wissen.» Er fühl te, wie seine linke Hand auf der Schreibtischplatte zitterte, und legte sie zwischen seine Knie, um sie still zu halten. Er erinnerte sich an die lange Dienstfahrt entlang der Grenze der Ko lonie, an unzählige Mahlzeiten im Ur waldschatten, wo AU ' ln einer alten Konservendose abkochte, und dann fiel ihm wieder die letzte Fahrt nach Kam- be ein — wie lange sie an der Fähre hatten warten müssen

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Der Standpunkt
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Page 2 of 12
Date: 01.05.1953
Physical description: 12
. «Auf höchster Ebene», meinte auch Chur chill, müsse geprüft werden, ob wirk lich von einer neuen Lage und neuen Möglichkeiten gesprochen iverden kann. a ch glaube, sagte Dr. Adenauer, dass das Jahr 1953 entscheidend für das Schicksal der freien Welt sein wird, und zwar für lange Jahre. Eine « Sternstunde» sei gekommen und müsse genützt werden. Dr. Aden auer ist Optimist, aber wir sind nicht sicher, dass im Jahr 1953' wirklich etwas entscheidend Gutes zu erwar ten ist. Wenn nicht, dann werden die Dinge

wahrscheinlich «lange Jahre* so bleiben, wie sie sind. 6 ines ist gewiss: Wenn Europa — und die westliche Welt schlecht hin — in diesem wichtigen, vielleicht wirklich entscheidenden Jahre nicht einig dasteht und erkennt, dass selbst unbefriedigende Verträge geschlossen werden müssen, damit die Einigkeit und Entschlossenheit unzweideutig zum Ausdruck kommen, so toird die ses Jahr ein Erfolgsjahr des Kremls und des Weltkommunismus sein. CT\er Innenpolitische Erfolg Stalans kann nicht bestritten

der Europa-Armee ausgewichen ist. RAETSELRATEN UM DEN KREML Curt Riess in « Der Bund », Bern Malenkow, der Beherrscher des Partei- apparates, stand, als er an die Spitze des Staates trat, den Staatsapparaten und den militärischen Apparaten als Aussenseiter gegenüber. Es ist daher für ihn notwen dig, diese Apparate so schnell wie möglich mit seinen eignen Leuten zu besetzen und Männer, auf die er sich nicht verlassen kann, auszuschalten... Wie lange die Um stellungen auch dauern werden — so lange braucht

Malenkow Ruhe, so lange wünscht er keine neuen Spannungen oder Konflikte mit andern Staaten, von kriegerischen Abenteuern ganz zu schweigen. Das ist der Grund für seine Politik des Appeasement. «Servizio Injormazioni Europa Federata », Rom. Die Ueberraschungen, welche die neue sowjetische Regierung der Welt bereitet hat, haben eine beachtliche Verwirrung an gerichtet und die verschiedensten und wi dersprechendsten Schlüsse . hervorgerufen. Der Ariadnefaden in diesem Knäuel von Tatsachen, Widersprüchen

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Der Standpunkt
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Page 12 of 12
Date: 26.08.1955
Physical description: 12
, weil er sich morgens immer ver spätete, fuhr Robert in seinen rechten Schuh. Er stampfte leicht auf, damit der Schuh besser sitze und schrie auf. Nicht sehr laut-. Aber es war immerhin- ein Auf schrei. Emmie beobachtete, wie er plötz lich errötete. Dann setzte er sich hin, zog den Schuh aus, drehte ihn um und schüt telte ihn so lange, bis etwas zu Boden fiel. Er nahm das Ding auf und betrach tete es au/ der flachen Hand, « Ein spitzes Kieselchen », sagte er. Er lachte und mach te sich noch eiliger fertig

sie. Das hätte ich r.ic-ht tun dürfen. Und so zwischen Lachen . und Reue beschloss sie, abends ihrem Robert die Wahrheit zu sagen. Nicht die ganze Wahrheit , denn schliesslich durfte sie doch nicht verraten, dass Robert in eine Fami lie geheiratet hatte, in der es ein schwar zes Schaf, oder einen Hecht im Karpfen teich, oder einen weissen Raben gab, Abends gestand sie Robert wirklich ihr Experiment, das er so glänzend, wenn auch ein wenig enttäuschend, bestanden hatte. Br lachte lange, laut, und herzlich

halle. «Weil ich" vergessen habe», sagte Ro bert. « Einfach vergessen ». Und er lachte wieder so laut und lange, dass Emmie sich sehr beherrschen musste, um nicht zornig zu werden. F. F. B. feaueft Anlässlich der Premiere seines grossen Napoleon-Filmes hatte Sacha Guitry ei nem amerikanischen Journalisten den flat terhaften und redseligen Charakter der Joséphine Beauharnais, der ersten Frau Napoleons, ausführlich erklärt, als dieser ihn unvermittelt fragte; ’ <( Und Sie, Meister, welche Art von Frau

l i* Twnpo ai. «- Pa.pa, sind Freundschaft und Liebe das gleiche? ~ '' te Nein sie sind tag und Nacht. t« Mnrc’AurcJIo »)' fr Wenn man nach ihr drankommt, muss man zwar lange warten, aber der Doktor ist dann besondere freundlich, (c Cfllandrlno »I fc- Ja, aber bevor du das Leibchen wäschst, musst du doch das Kind ■ herausnehmen ! , (« Calandrino Verlag «DER STANDPUNKT >*, Bozen - Redaktion; Meran, Kotliarlnonstrasse 20, Tel. 65-70 - Verwaltung: Bozen, Sernesifitrasse 10, Tel. 27-521 . Horausgener

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Der Standpunkt
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Page 11 of 16
Date: 05.11.1948
Physical description: 16
sich auf den Rücken, so dass das angestaute Wasser ihn heftig umspülte und ihn talwärts zu drängen suchte.. Lange lag'er. so, fast bewegungslos. Der Mond und die Berge standen über ihm, die Stille war rings uni ihn, und er war, wunschlos und gar nicht traurig... w. ..^ , - Dann stieg er aus dem Bactf'Uhd' liessJ;; sich von der Nachtluft trocknen. ' - Er . hatte.keine Lust,, die, schmutzige .Uni-i form wieder , arizuzieheri.SlcemeV Lust;;-“ zum Zeltlager zurücSzjikehrenSnach die sem wunderbaren- Bää;-;und_

, unentschiedener und unzulänglicher Mensch war. Unzuläng lich und willenlos? Musste es so sein? Wendt sass lange und dachte darüber nach und suchte nach dem Ariadne faden, der ihn aus dem Labyrinth füh ren sollte. Die Pfeife war längst erkaltet; der Mond war höher gestiegen und sah klein und bleich auf Wendt herab. Der Bach rauschte gleichförmig, und Wendt frö stelte in seiner Nackheit. Rasch und : et was widerwillig zog , er sich den Uni formrock über. Aber mit dieser Hand lung schien alle Kraft erschöpft

er durch das Rauschen des Baches hin durch ein anderes Geräusch, so mono ton, dass er es zuerst für eine Sinnes täuschung hielt: die Klänge einer Hir tenflöte kamen vom Berg herab. Fünf Töne’ in immer gleicher Reihenfolge die zusammen eine ruhige, klagende Melodie ergäben. Dazwischen und wie zu dieser Melodie gehörig klingelten kleine Glocken, wie sie die Leittiere der Ziegenherden um den Hals tragen. Viel leicht ertönte die Melodie schon lange, aber erst jetzt pahm Wendt sie wahr, und sie erfüllte

; sie mussten sich vor Jahren, lange, lange vor dem Krieg begegnet sein. Sie grösste ihn mit einem stummen herzlichen Lächeln, das ihn glücklich machte, und ging mit ihm bergan. Die Matten wurden immer bun ter und strahlender. Es war Tag, hoher Mittag. Wendt wunderte sich ein wenig, dass Tag wär, er wunderte sich auch, Von Hubert niumeLter Wir kcluten heim mit iinscrn zwanzig Jahren. Von Fahnen, Walstatt lind den Toten schieden wir trunken vom Geschenk des Lehens in den Frieden, der uns empfing voll Glauben

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Der Standpunkt
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Page 7 of 12
Date: 27.04.1951
Physical description: 12
, da er das Geld am Tische sieht. Ein Gulden ist für arme Leute immer eine Freude. Aber vorher, während des Musizierens, hat er nicht an den Gulden gedacht.- -• Die Handweberei, die das Dorf lange genährt,'gibt plötzlich, wenige Möglich keiten. Der mechanische Webstühl ist da.' Vater könnte in die Fabrik gehn. Warum er es nicht jetzt tut, - noch sehen Nachtstück schildert, wie ein ganzes Stadtviertel 60 lange nicht zur Ruhe kommt, als ein achtloß zertretener Käfer- noch mit einem Belnchen zuckt. Ein völlig

ziehen, während die Men schen in ihren Häusern schlafen — und jedes dieser Wölkchen gehört ei nem Schläfer: «Eine aschfarbene gehört einem gewissen Giorgio Filicari,- den ich nicht kenne und der irgendwo schläft. Eine Wolke hat die Form des Chrysostomos und ist eigens für unsere:« Erzbischof einhergesegelt,’ der die Güte hat zu schlafen. Da sehe ich eine lange, zarte, -hingestreckt wie eine Sirene am Meeresstrand, mit wunderschönen sil bernen und lilafarbenen Streifen. Sie gehört einer jungen Frau

an der neuen Maschine ’zu werden, das alte Können gut mitzuverwerten;: warum er für lange Jahre landwirtschaftlicher Taglöhner wird, Gelegenheitsarbeiter 7- er welss es nicht mehr. .Die Musiksonntage wiegen in seiner Erinnerung und Erzählung mehr. In die Zeit fallen auch die anderen Ereignisse: Die' Grösseltern sterben. Eine Frau kommt ins Haus. Ein Sohn wird geboren. Der Gulden wird kostbarer als je. . Da erzwingt endlich das Leben von dem Mann, der immer nur seine Befehle aufnahm, einen eignen Entschluss

und nach dem Abendessen weiterschleift und hobelt — ich welss nicht wie lange, denn ich schlafe, Das ist Vaters Karriere. Am Schluss stehen zwanzig Schilling Wochenlohn. * * » ■ Zu dem kleinen Verdienst musste Mut ter etwas zulegeri können. Sie hat in ihrer Jugend das Kleidernähen gelernt. Sie ist die Tochter eines Häuslers, sie erhält nach ihren Eltern auch tausend Gulden Erbteil, die dann rasch ein Krieg frisst, sodass sie nicht wohltätig wirk sam werden, nicht, die Mühe wiederge ben, die in den ersparten Münzen

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Der Standpunkt
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Page 4 of 12
Date: 26.02.1954
Physical description: 12
bombenzerstbrt wurde und damit die traurige Spitze der deutschen Ruinenstädte hält. Aber der Name dieser ehemaligen grossherzoglich-hessischen Landeshauptsta dt und des späteren Kulturmittelpunktes West deutschlands mit einer über- fünf Jahrhun derte dauernden Blütezeit ist für unsere Ge neration wohl noch von der Schulbank her ein Begriff; Etwas in uns wehrt sich einfach gegen die Vorstellung, es könnten Darm- stadts uralte Wahrzeichen, der «Lange Lud wig», das herrliche Schloss, die Schlosskir che

, der Hochzeitsturm, die Mathildenhöhe, nicht’ mehr sein... unten gesehen Berlin zieht Bilanz mehr oder minder freundlich zugeschoben wird. Ohne die amerikanische Finanzhilfe freilich hätte er'sich längst aufhängen kön nen. Und nun fragt er sich also, wie lange es denn in dieser dürftigen Art weitergehen soll. Er will die Russen je eher, desto lieber aus Ost-Berlin und dem östlichen Teil Deutsch lands hinaushaben; in dieser Haltung wird ihn .nichts schwankend machen, es bedarf dazu überhaupt

betrachtet er die zu erwartende Wiederer richtung des deutschen Militärapparates, die er für eine Wiederinstandsetzung alten Uebels hält, auch wenn diesmal das Aus hängeschild Europa heisst. Wie lange bleibl Berliu noch Frontstadl? Europa — oh ja, die Europäische Union wäre ihm schon recht. Er denkt da nicht anders als der Mann aus dem Volke in Italien oder in Frankreich. Aber wo bleibt sie denn, die Union? Dieses Kind will und will nicht geboren werden. Und sollen aus gerechnet die Militärmärsche zwölf

man sich denn beim Wiederaufbau nicht bemüht,-Darmstadts historisches Ge sicht zu erhalten, statt sich dieses stillosen, indifferenten «Neubaustiles» zu bedienen. Die Antwort: es sei zu teuer, fes würde-zu lange dauern, die Wohnungsnot sei gross. Aber wivd — auf lange Sicht — der stil lose Wiederaufbau nicht viel teurer ' kom- Ruft man einen von ihnen an, so heisst es: «Er ist auf einen Sprung nach Düsseldorf (oder Hannover, oder Mannheim), aber am Abend ist er wieder da.» Nur ein Aus länder wundert

war. Ausserdem aber hof zur Stadtmitte. Der «Lange Ludwig», liegt Därmdstadt sehr zentral man ist auf seiner Säule weithin sichtbar, schaut ebenso schnell in Köln, Bonn oder Düssel- seinerseits auf quadratische Neubaublöoke dorf wie in Stuttgart und München. Und da und niedrige Notbauten herunter, und zwi- gleich nach dem Kriege niemand voraussa- schen den Trümmern der Schlossgegend at- gen konnte, wohin sich der geistige Schwer- met nur noch der alte Park einen Hauch der punkt nach dem Verlust von Berlin

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Der Standpunkt
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Page 6 of 12
Date: 24.05.1957
Physical description: 12
, wurde am vergange- teres in die Südtiroler Berglandschaft passt, mit der füllig angelegten Schlussfuge, voll- nen Samstag im grossen Saal des Bozner Die äussere Einfachheit hat nichts, das als. endet auch das araduale «Emitte spirituni». Konservatoriums durch charmante, aber revolutionär bezeichnet werden könnte, ' Nach kürzer Pause löste der Bozner Pfarr- kurze Kammermusik und feierliche, aber und auch die Aufteilung des" Innenraumes ch->r die Brixner ab, um sich zwei Werken lange Reden eröffnet

'. Als die lange Prozes- verrät nur durch ein"? geschickt ausgear beitete Asymmetrie den Einfluss der Mo derne. Von den Entwürfen für die innere Aus stattung lassen sich wohl nur die Glas fenster-mit dem Zweck vereinen, für den der Raum gedacht ist. Peter Fellins Kom positionen — es sind drei lange hohe in ihren Werken, das Land ohne Wind und ohne Winter, aber es ist ein eignes, ima ginatives, wirklichkeitsfremdes Italien. ' Ihr . Blick ist dem katholischen Mittelalter zu gewandt, deshalb

sich zu einem ge stikulierenden Knäuel, - Diskussionen ent brannten —' über die einzelnen Entwürfe wie über den 'anscheinend sehr eindeutigen Kommentar des Bozner Weihbischofs — und- die meisten Gäste verweilten so lange vor diesem umstrittenen Stück, dass für die Besichtigung der eigentlichen Ausstellung dann viel zu wenig Zeit blieb. Wer die Entwürfe für diese Kirche vorher gesehen liegt. Im Vintschgau, das sein Christentum in der Hauptsache von den weisen und kulti vierten Mönchen aus dem Kreise des hei ligen Gallus

hat, , auf lange hin- • botschaft der Jünger Christi. Kinder mit einer Hingabe, wie-nur Kinder aus das letzte italienische StrassenTennen. Und ebenso weit vom Religiösen entfernt es können, gleichzeitig aber stimmlich Wie dieser Art zu-bleiben): im Gesamtklasse- w_,„*. —r» ,j -rr-.,—- ;F res ko-Ent- schauspielerisch mit grossartiger Disziplin, ment siegte' bekanntlich «der. weisshaarige scheint mir Oswald Koflers wurf; dieser heilige Georg auf dem Schau hatte, musste das voraussehen, und darum kelpferd

und der gemütliche Drache,' den war es wohl keine sehr günstige Lösung, die Veröffentlichung dieses Projekt mit einer Ausstellung' der Südtiroler Künstler zu kop peln, die vor allem das Schaffen der letzten zehn Jahre von Augen führen soll. Dènti dieses Kirchenprojekt ist weder cha- er bedrängt, sind die Illustration zu einem Märchen —- und Märchen sind wohl das Letzte, das man in einer Kirche an die Wand malen darf, Man- hat sich, wie gesagt, viel zu lange . bei dieser Kirche auf gehalten, die nie

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Der Standpunkt
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Page 6 of 16
Date: 19.11.1948
Physical description: 16
nicht. Uebrl- gens: während die Herzllchke't Musso- _ Jinis zunahm, «wurde der Vorkehr mit V- Ciano schwieriger». Er gefiel den Spa niern immer weniger. Spanien hatte nur ein einziges wirk lich vitales Interesse an dem. was vor' ging: Spanien war und ist aufs schärfste antikommunistisch und antisozialistisch. Sein Readme ist aber, so versichert Su- fier, deshalb noch lange nicht faschi stisch oder gar nazistisch. Sufier legt grossen Wert darauf, die Unterschiede aufzuzeigen. Demokratie taugt

ihr gutes Recht. Selten erkennt der Wanderer durch die menschenleere Wildnis da oben noch die überwachsenen Ruinen aus lener Zelt; aber der Groll der heutigen Hoch länder über jene Vorgänge wirkt oft so frisch, als seien sie dabei gewesen; sie haben das lange Gedächtnis der Kelten für erlittenes Unrecht. Dabei ist aller Profit der Grundbe sitzer aus den Vertreibungen zerronnen. Am längsten hat sich wunderlicherweiso der Luxus der privaten Deer Forests ge lohnt. Noch bis Kriegsausbruch brachten

diese 5000 qkm unberührt wuchernden Wildgeheges mit ihren Hirschen und Moorhühnern, Auerhähnen und Luch sen als Jagdparadies der reichsten und vornehmsten Sportsleute Englands (und Amerikas) allsommerllch gewaltige Pachtsummen; auch sonst kam durch die anspruchsvollen Sommergäste viel Geld ins Land, und ihnen zuliebe hielten sich die malerischen Faltenröcke und Plaids der Hochländer (nach den Aufständen gegen England lange Zelt verboten, später künstlich wieder eingeführt), ihr« Stammeswettspiele

und Volkstanzfeste zur Dudelsackmusik so lange am Leben. Hingegen ging die weit wichtigere, den Hauptteil des Gebiets beanspruchende Schafzucht infolge der australischen Konkurrenz schon seit langem zurück; wirklich lohnend ist sie heute nur noch auf einigen der Inseln, z. B. den Shet lands, wo zur Verarbeitung einer beson ders hochwertigen Wolle rechtzeitig eine Heimindustrie, entwickelt wurde. In Zukunft sollen von den Privatfor sten nur ein paar Naturschutz- und Na tionalparks übrig bleiben. Die Heide- hligel

zur Plastlc-Herstellung, die gu ten eisfreien Naturhäfen und das ge waltige Wasserkraftpotential des Berg lands ausnützen würden. Von all diesen Plänen . und Ihrer Dringlichkeit wurde schon lange vor dem Krieg ln England viel geredet und geschrieben; die wesentlichen Einzel heiten der Entwicklungsprojekte, die jetzt im Stadium der Voruntersuchung stehen, sind bereits in dem 1939 erschie nenen Buch des schottischen National ökonomen Bowle «The Future of Scot land» zu finden, das Menschenschwund

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Der Standpunkt
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Page 6 of 16
Date: 11.11.1949
Physical description: 16
nicht Hitlers, sondern des deutschen Volkes. Spätestens 1943-45 Was darüber hinausging: Krieg, Be herrschung des Kontinents, Eroberung eines weitgedehnten _ östlichen Raumes, das war das eigentliche Ziel Hitlers. Von (Anfang an hatte er es im Auge. Das deutsche Volk glaubte lange Zeit in ßeiner grossen Mehrheit nicht daran, . obwohl es in Hitlers programmatischem Buche stand. Jetzt wird es . durch die i Dokumente bewiesen. Von wann an hatte Hitler die Kriegs absicht? Einige besonders Kluge und Miss

das nicht, so muss der Feldzug im Westen durch blitzartigen Angriff « auf Holland eröffnet werden». Er war sich klar: «Der Krieg mit England und Frank reich wird ein Krieg auf Leben lind Tod». Aber er hielt sehr viel von der eigenen Stärke und glaubte viele Schwächen beim Gegner zu sehen. Er redete lange über die Aussichten und das Angriffsprogramm. Und natürlich: er gebot strengste Geheimhaltung. Auch Italien und Japan gegenüber. Am 22. August 1939 versammelte er den gleichen militärischen Kreis tim sich. Offenbar

hätte, Deutschland rechtzeitig eine annehmbare Lösung in Bezug auf Korridor und Oberschlesien anzubieten. Zwei Monate später, am 53. Novem ber 1939, verkündete Hitler den Ober befehlshabern in einer grossen Rede: Polen Ist geschlagen: «Zum erstenmal seit 67 Jahren muss festgestellt werden, dass wir keinen Zweifrontenkrieg zu führen haben. — Aber niemand kann wissen, wie lange es so bleibt. — Grund sätzlich habe .ich die Wehrmacht nicht aufgestellt, um nicht zu schlagen. Der Entschluss zum Schlagen

war immer in mir. Früher oder später wollte ich das Problem lösen. Zwangsläufig wurde entschieden, dass der Osten zunächst zum Ausfall gebracht wurde. — Jetzt ist die Lage folgende: Der Gegner liegt im Westen hinter seinen Befestigungen, Es ist keine Möglichkeit, ihn anzugrei fen. Entscheidend ist: wie lange kön nen wir die Lage aushalten? Russland ist zur Zelt ungefährlich. — Wir können Russland nur ehtgegentreten, wenn wir im Westen frei sind. Ferner strebt Russland f-tärkung seines Einflusses

, der gegen mich ist. — Ich werde in diesem Kampf stehen oder fallen. Ich werde die Niederlage meines Volkes nicht - überleben. Nach aussen keine Kapitulation; nach innen keine Revolution». Mit diesen Worten schloss die . lange Rede an die Feldmar- schälle, Generale und Admirale. : Hudötf Kircher

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Der Standpunkt
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Page 7 of 12
Date: 20.04.1956
Physical description: 12
Der Untergang des Malers Filippo De Pisis Lange Reise in die Nacht Port DANIEL VAN DAVEN Die lange Reise des Malers Filippo De Pisis in die Nacht begann vor genau acht Jahren mit den ersten Anzeichen einer tiefen Müdigkeit. Von da an ver lief sein Leben Tag um Tag wie ein au genscheinlich ruhiges, geduldiges War- te.i in den kahlen Zimmern der Klini ken, die ihn bis zu seinem Tode beher bergten. Einem Freund, der ihn wenige Monate vor dem Ende besucht hatte, sagte er, indem er ihm wie ein Herr

, der einen Handkuss erwartet, seine Hand entgegenhielt: « Mein Lieber, heute geht es mir wirklich schlecht. Es ist eine lange Geschichte, man muss halt Ge duld haben». — Und diese Bemerkung wiederholte er während des Besuches Immer wieder. Das Zimmer der Mailänder Heilan stalt, in der er seine letzten Wochen verbrachte, war klein und schmucklos. Da war das Bett, ein kleiner Tisch und ein Schrank, kein Buch und nicht ein mal ein Bild. Vom Plafond blickte eine Lampe, von einer kristallenen Schale verdeckt

eins gewesen, sagten ihm nichts mehr. Vier Welten in vier Zimmern Was De Pisis « eine lange Geschichte » nannte, haben die Aerzte, wie oft in sol chen Fällen, auf die verschiedenste Weise erklärt. Sie kamen von einer Hy pothese zur anderen, ohne die eigentli chen Gründe seines Leidens festzustel len; aber vielleicht~Wäre es auch , sonst unmöglich gewesen, ihn zu heilen. Die Ursachen seiner Neurose waren nicht psychogen und konnten daher nicht nach den Methoden der Psychoanalyse behandelt

und schimmernd im Dunkeln...» .Zu andern Dichtern wieder kommt die Eingebung wie ein Ueberfall, der sie in einen Schaffensrausch hineinschleu- deit, eine Ekatase, in der sie sich selbst und das Leben vergessen. Zwei Ge schichten waren es, die Grillparzer ge lesen hatte; eine Gespenster- und eine Räubergeschichte, die ihm lange Zeit nach der Lektüre die Idee für sein Dra ma «Die Ahnfrau» eingaben. Eines Ta ges war der Einfall da, das Drama stand fertig vor seinem Innern, wie in einem Trancezustand warf

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Der Standpunkt
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Page 2 of 12
Date: 13.03.1953
Physical description: 12
darf? r|JT üssige Spielereien der Phantasie. Es könnte durchaus sein, dass Stalin seinem Nachfolger ein Testa ment hinterlassen hat. Auch Lenin hatte ein Testament hinterlassen. Die blosse Tatsache wurde erst lange nach seinem Tode bekannt. Es könnte auch sogar sein, dass Stalin zwei Testa mente geschrieben hat: eines fürs Volk, das andere für seinen Nachfol ger. Das zweite xoäre das interessan tere, und eben deshalb würde es der Welt wahrscheinlich für immer ver borgen bleiben. Verschxoiegenheit

sind. Bonapartisten gab es noch lange nach Napoleon — und warum sollten die Hitleristen schneller aussterben? Der englische Labour-Mann, Michael Foot, hat in seiner viel zu rasch vergessenen Sa tire «Prozess gegen Mussolini» den Finger auf den wunden Punkt gelegt, indem er den des «Kriegsverbrechens» angeklagten Duce ausrufen lässt: «Nennt mich einen Besieg ten, einen Verlierer, hängt mich, erschiesst mich, macht mit mir, was ihr wollt, nur erspart mir euer heuchlerisches Gerede von ’Verbrechen’». Die Sieger

, das die verrückten Briten zu ihrem prote stantischen König machten ?. Wie lange, '■ Herrgott, xoie lanae snx't noch so gehen?» Wir wiederholen Fehrs Vvorce: Wie lange, Herr, wie länge müssen wir solche Beleidig gungen übet uns ergehen lassen?! Wie kann sich dieser unerfreuliche- Bürger eines Lan des, das noch gar nicht entdeckt war, als di? Westminster-Abtei. schon . alt war, er-- dreisten, .unsere glorreiche Tradition in den ■ Schmutz" zu zerren? Wir sind überzeugt, dass-jeder inständige Amerikaner

und Schumann trium phiert, wird es keine Europa-Armee und auf lange Zeit auch keine Europa-Union ge ben ... Dann werden wir dunkle Tage er leben. Aber auch dann, sagt De Gasperi, dürfen wir uns nicht entmutigen lassen: Vielleicht ist es das Schicksal Europas, dass es unter Stürmen geboren wird. Vielleicht ist ein zweites Korea notwendig, um die Europäer zur Vernunft zu bringen. ((Daily-Express», London Der französische Aussenmlnister möchte das Zugeständnis, dass Frankreich das sou veräne Recht erhält

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